DE2018622A1 - Bindemittel für Überzugs- und Anstrichmassen - Google Patents
Bindemittel für Überzugs- und AnstrichmassenInfo
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- C08G77/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing silicon with or without sulfur, nitrogen, oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule
- C08G77/04—Polysiloxanes
- C08G77/045—Polysiloxanes containing less than 25 silicon atoms
Description
Troisdorfy den 17. April 1970
70 037 (1730) Dr.Sk/Ko
DYNAMIT NOBEL AKTIENGESELLSCHAFT Troisdorf, Bez. Köln
"Bindemittel für Überzugs- und Anstrichmassen"
——— ■ - - —— — ■
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Bindemittel für Überzugs- und Anstrichmassen für metallische und nichtmetallische
Oberflächen, vorzugsweise für Stahl- und Eisenoberflächen.
Die damit hergestellten Überzugs- und Anstrichmassen
enthalten neben Lösungsmitteln und/oder Streckmitteln
überwiegend metallische und mineralische Pigmente in feiner Verteilung.
Als Bindemittel für Überzugs-, und Anstrichmassen sind bereits
eine große Anzahl von organischen Harzen, wie z.B. Chlorkautschuke,
Alkydharze, Epoxidharze usw. bekannt. Infolge der isolierenden Wirkung dieser Harze bieten die damit hergestell
ten Überzugs- und Anstrichmittel nur einen geringen kathodi-. sehen Schütz. Andere bekannte Bindemittel, wie z.B. solche,
die auf anorganischen' oder organischen Silikaten aufgebaut
sind, ergeben wegen ihrer geringen Flexibilität oder Elastizität Anlaß zu unerwünschten Rißbildungen in den damit hergestellten Filmen, so daß ein wirksamer Oberflächenschutz nicht
immer gewährleistet ist.
10984571908
Auch die thermische Belastbarkeit von mit organischen Harzen
als Bindemittel hergestellten Überzugs- und Anstrichmassen ist oft unzureichend. Beispielsweise haben bekannte harzgebundene
Zinkstaubfarben eine thermische Beständigkeit nur bis 150 0C.
Es wurden nun Bindemittel für Überzugs- und Anstrichmittel ge
funden, die im wesentlichen aus teilhydroiisierten Alkoxisila nen der allgemeinen Formel
OR2^
O - Si
OR
- OR
bestehen, bei denen R gleiche oder verschiedene Alkyl-, Aryl-,
2 Alkenyl- oder Aralkylgruppe ist, und in denen R gleiche oder
verschiedene gesättigte Alkylreste mit 2 bis 10 C-Atomen sind, und m Werte zwischen 0 und TO annehmen und η gleich 1, 2 oder
3 sein kann.
Der direkt am C-Atom gebundene Alkylrest kann bis zu 10 C-Atome, vorzugsweise 1 bis 4 C-Atome, enthalten; der bevorzugte
Alkenylrest ist eine Vinylgruppe. Als Arylrest sei der, gegebenenfalls
alkylsubstituierte, Phenylrest und als Aralkylrest
der Benzylrest genannt.
Es ist zweckmäßig, als Bindemittel nicht das Teilhydrolysat
einer definierten Verbindung der obengenannten Formel zu verwenden, sondern/das Teilhydrolysat eines Gemisches mehrerer
10984 57 196a W
- —· j —
Verbindungen zu verwenden, die der genannten allgemeinen Formel entsprechen. Ein solches Gemisch fällt im allgemeinen "bei
der üblichen Herstellung dieser Bindemittel an, die auf folgende
Weise *durchgeführt werden kann.: « ** ,
Man läßt ein Alkyl- ("bzw. Aryl- oder Aralkyl-) halogensilan
mit der zur umsetzung notwendigen Menge eines Alkohols R OH,
ο
wobei R- die obengenannte Bedeutung hat, in bekannter Weise . reagieren^ wobei sich alkyl-(bzw. Aryl- oder Aralkyl-) alk-. oxysilane mit der, entsprechend dem eingesetzten Silan, gewünschten Zahl von Alkyl- (bzw. Aryl- oder Aralkyl-)resten bildet. Dieses Alkoxysilan wird mit Wasser in einem Yerdünnungs- ä mittel (z.B. niedere Alkohole oder Ketone ) in bekannter Weise zu Polysiloxanen mit bis zu.10 Si-Atomen in der Kette umgesetzt. Anschließend wird der bei dieser Kondensation angespaltene Alkohol abdestilliert.
wobei R- die obengenannte Bedeutung hat, in bekannter Weise . reagieren^ wobei sich alkyl-(bzw. Aryl- oder Aralkyl-) alk-. oxysilane mit der, entsprechend dem eingesetzten Silan, gewünschten Zahl von Alkyl- (bzw. Aryl- oder Aralkyl-)resten bildet. Dieses Alkoxysilan wird mit Wasser in einem Yerdünnungs- ä mittel (z.B. niedere Alkohole oder Ketone ) in bekannter Weise zu Polysiloxanen mit bis zu.10 Si-Atomen in der Kette umgesetzt. Anschließend wird der bei dieser Kondensation angespaltene Alkohol abdestilliert.
Das gebildete Polysiloxan wird daraufhin, ggf. in Anwesenheit
von Ithylaeetat und/oder Äthylen- (bzw. Hexylen-) glycolmonoalkyläther
und/oder Isopröpanol mit soviel Wasser unter Zusatz
eines bekannten Hydrolisierungskatalysators,vorzugsweise SaIz^
säure>versetzt, daß ein Teil der Alkoxygruppen ( 10-60$ ,
vorzugsweise 25-45 $ ) hydrolisiert wird. Dabei soll die Reaktionstemperatur
nach Möglichkeit 250C nicht überschreiten.
Diese Teilhydrolyse kann auch mit einem Silan der allgemeinen '
Formel R1-Si-(OR2J3 oder (R1)2-Si-(0R2)2 ( wobei R1und R2
die obengenannte Bedeutung haben ) durchgeführt werden,.ohne
daß es zu einem Siloxan kondensiert wurde.
Als Ausgangsprodukt für die Teilhydrolysate läßt sich auch ein
Gemisch verschiedener Chlorsilane einsetzen, so daß man gemischt substituierte, teilhydrolisierte Siloxane erhält.
Als Alkoxygruppe wird vorzugsweise die Xthoxygruppe verwendet.
Höhere Alkoxygruppen■bis zu 4 C-Atomen können dann verwendet
.■■■ - ;.-■ .- ."■■■. ■"" ;; - - 4 -■■ .- .
1098A5/1968
werden, wenn sie bei der Alkoxylierung der Chlorsilane im Gemisch
eingesetzt werden, so daß das als Bindemittel entstehende Silöxan gemischt alkoxysubstituiert ist oder aus einem Gemisch
verschiedener Alkyl- (bzw. Aryl- oder Aralkyl-) alkoxysilanen mit unterschiedlichen Alkoxygruppen besteht.
Allgemein kann gesagt werden, daß bei zunehmender Kettenlänge der Alkoxygruppe die Lagerbeständigkeit der Teilhydrolysate
zunimmt, wenn gleichzeitig auch kurzkettige Alkoxygruppen im Molekül vorhanden sind. Gleichzeitig erfolgt aber auch die
Trocknung der damit hergestellten Anstrich- und Überzugsmassen langsamer. Dies ist besonders bei Einsatz in tropischen
Klimazonen oder bei heißem Wetter von Vorteil.
Der Alkoxyrest kann auch ein Rest mit 4 bis 10 C-Atomen sein,
wenn er eine Äthersauerstoffbrücke enthält und wenn in dem gleichen Molekül oder dem Siiangemisch auch noch soviel Alkoxy
reste mit 2 bis 3 C-Atomen enthalten sind, daß mindestens
60 % der insgesamt vorhandenen Alkoxygruppen des teilhydroly-.
sierten Silans oder Silangemisches aus C2 - C, - Alkoxygruppen besteht, und der verbleibende Rest der Alkoxygruppen aus
Oxy-alkyl-äther-resten besteht. Typische Verbindungen dieser
Art sind beispielsweise solche der Durchschnitts-Summenformel
C2H5-Si (OC2H5)2 (OCH2CH2OCH2CH5) oder
i (OC2H5J2 -O]4-Si (OC2H5)[OCH2-CH2-O-(CH2)2CH^l 2-
.109845/1968
Der Ausdruck "Durchschnitts-Summenformel" soll hier bedeuten,
daß die Alkoxygruppen in dem Molekül nicht an einen festen
Platz gebunden sind und innerhalb des Moleküls austauschbar sind.
Überzugs- und Anstrichmittel, die mit diesen, erfindungsgemäßen Bindemitteln hergestellt sind, ergeben rißfreie Filme',
die, bei Verwendung von z.B. Zinkstaub als Pigment!erungsmittel
infolge des metallischen Kontaktes der Zinkstaubpartikelchen untereinander und mit einer zu schützenden Metall- ä
oberfläche letztere auch kathodisch schützen. Die thermische Belastbarkeit solcher Überzüge ist erheblich höher als diejenige von bekannten harzgebundenen Zinkstaubfarben; sie
sind bis 400 0C beständig.
Das neue Bindemittel ist, im Gegensatz zu den bekannten Bindemitteln, in nahezu allen üblichen organischen Lösungsmitteln, wie Alkoholen, Ketonen, Ithern, aromatischen, cycloaliphatischen
und heterocyclischen Lösungsmitteln löslich.
Die damit hergestellten Überzugsmassen sind dagegen nach dem
Auftragen und Aushärten gegenüber den bekannten Lösungsmitteln beständig.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Bindemittel ist
ihre große Lagerbeständigkeit bei Raumtemperatur, selbst wenn <
es mit einem Pigment bereits vermischt ist. Die damit hergestellten
Anstrich- und Überzugsmittel haben eine Topfzeit von mindestens 8 Stunden und haften, als Überzug aufgetragen, fest
auf der zu schützenden metallischen/Oberfläche.
109845/1968
Beispiel 1
ι
Man lässt 6oo Gewichtsteile Äthyltriäthoxisilan mit einer
Mischung aus loo Gewichtsteilen Hexylenglycolmonobutyläther, Io Gewichtsteil enÄthylacetat, loo Gewichtsteilen Hexylenglykolmonoäthyläther
und loo Gewichtsteilen Isopropanol mit 9o Gewichtsteilen Wasser, das o,5 Gewichtsprozent HCl enthält, reagieren.
Durch entsprechendes Kühlen lässt man die Reaktionstemperatur nicht über 25 0C steigen.
Man erhält ein partiell hydrolysiertes Produkt mit 19,2 # SiOg.
Die lagerfähigkeit wurde bei erhöhter Temperatur geprüft, sie betrug bei 7ο 0C mehr als 45 Tage, d.h. das partiell hydrolysierte
Produkt liess sich auch nach dieser Zeit ohne Schwierigkeit als Bindemittel in einer Zinkstaubfarbe verwenden.
Hierzu wurde ein Gewichtsteil des Bindemittels mit 4,5 Gewichtsteilen Farbenzinkstaub unter ständigem Rühren vermischt. Der
Earbenzinkstaub setzte sich zusammen aus 94 Gewichtsprozenten feinteiligem Zinkstaub mit einer Korngrösse von 0 - 5o micron,
wobei die mittlere Korngrösse 6 micron betrug und je 2 Gewichtsprozenten
feinteiligem Chromoxid, Mikrotalkum und Mikroglimmer.
In einer Schichtstärke von 75 micron aufgetragen, war die Farbe
nach 15 Stunden so weit ausgehärtet, dass mit dem Härteprüfstab 11ERICHSEN" mit 2oo g Belastung kein wesentlicher Eindruck festzustellen
war.
Die Beschichtung war nach dem Aushärten völlig rissfrei und haftete
fest auf dem Untergrund.
10984 5/1968
■.".",: . ν . .2018822
Seispiel 2 ;
Ein Gemisch aus 1 Mol Methyltrichlorsilan und 4 Molen SiIiciumtetrachlorid
wird zunächst mit*2 Molen HexylenglykoImonoäthyläther
zur Reaktion gebracht und danach mit 17 Molen Äthylalkohol vollkommen verestert, Nachdem der entstehende Chlorwasserstoff
zum grössten Teil abgezogen worden war, setzt man dem Reaktionsgemisch 4 Mole Wasser in 2oo ml Äthanol zu. Daran
anschliessend wird erwärmt und der zugesetzte Alkohol mit dem
hydrolytisch abgespaltenen Alkohol abdestilliert· Dabei konden- ((
siert das Produkt unter Bildung eines Siloxane mit der Durchschnitt sformel
CH3Si5O4 (OC2H5)9 (GGH2CH2OCH2CH3)2.
54o Gewichtsteile dieses Siloxans werden mit 282 Gewichtsteilen
Hexylenglykolmonoäthyläther, 116 Gewichtsteilen Isopropanol,
2 Gewichtsteilen Äthylacetat und 60 Gewichtsteilen
1 #iger Salzsäure umgesetzt, wobei die Reaktionstemperatur
nicht über 250C steigen soll. Man erhält ein partiell hydrolysiertes
Produkt mit 2o,2 f> SiO2 und einer Lagerfähigkeit bei ä
Raumtemperatur von 18 Monaten. Ein Gewichtsteil dieses partiell'hydrolysieren
Produkts mit 4f5 Gewichtsteilen Zinkstaubpigment, wie unter I)- beschrieben, ergibt eine Anstrich- und
Überzugsmasse, die in Schichten von 75 micron rissfrei aushärtet und fest auf dem Untergrund haftet.
"Beispiel 3 :
Entsprechend Beispiel 2 wurde anstelle von Methyltrichlorsilan
1 Mol' Phenyltrichlorsilan zur Reaktion gebracht und
109845/1968
kondensiert. Nach der partiellen Hydrolyse erhält man ein
Bindemittel für Anstrich- und Überzugsmassen, das dem in Beispiel 2 beschriebenen Bindemitteln äquivalent ist.
Von Vinyltrichlorsilan ausgehend, erhält man analog Beispiel 2
nach Veresterung, Kondensation und partieller Hydrolyse ein Bindemittel, das analoge Eigenschaften, wie dasjenige von Beispiel
2 besitzt.
109845/196
Claims (4)
- Pat e η t a η s ρ r ü c h eJ. Bindemittel für Überzugs- und Anstrichmassen, im wesentlichen bestehend aus teilhydrolysierten Alkoxysilanen der ** allgemeinen FormelOR2- Si1 2-OR*in der R für gleiche oder verschiedene Aryl-, Alkenyl-, Alkyl-* .■■-■■■· οoder Aralkylgruppen steht, und in der R gleiche oder verschiedene gesättigte Alkylreste mit 2 bis 10 C-Atomen sind und m Werte zwischen 0 und 10 annehmen und η gleich 1, 2 oder 3 sein kann.
- 2. Bindemittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß '* >.2
R für gleiche oder verschiedene Alkylreste mit 2 bis 4C-Atomen steht. ' ' ί - 3. Bindemittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reste R zu 60 bis 95 % aus Alkylresten mit 2 bis 3 C-Atomen und zu 5 bis 40 % aus Alkyl-äther-resten mit 4 bis 10 C-Atomen bestehen.
- 4. Bindemittel gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkylrest, der direkt am Si-Atom gebunden ist, ein gesättigter Alkylrest mit 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 4, C-Atomen ist.Dr.Sk/Ko109845/1968
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8235 | Patent refused |