DE2015286B - Sprengverfahren und Zündanordnung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Sprengverfahren und Zündanordnung zur Durchführung des Verfahrens

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DE2015286B
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Germany
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explosive
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Pending
Application number
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English (en)
Inventor
Brian Troon Ayrshire Schottland Turnbull (Grossbritannien)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Imperial Chemical Industries Ltd
Original Assignee
Imperial Chemical Industries Ltd

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Sprengverfahren, bei dem eine Knallzündschnur zusammen mit einem Zündladungskörper in ein Sprengloch eingebracht und in letzteres ein Sprengstoff in Berührung mit dem Zündladungskörper eingefüllt wird. Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Zündanordnung zur Durchführung dieses Verfahrens,
Für Sprengarbeiten werden häufig Sprengmassen oder Sprengstoffe mit niedriger Zündempfindlichkeit S benutzt. Diese Sprengstoffe sind Explosivmassen, die mit einem Nr, 6 Zündladungskörper (Grundladung 0,24 g Pentrit) nicht gezündet werden. Es sind Massen, die keine selbstexplodierenden Bestandteile enthalten und die häufig als NCN-Explosivmassen
ίο (NCN =»nitrocarbonitrate«) bezeichnet werden, sowie andere Massen, die selbstexplodierende Bestandteile enthalten, wie z. B. Explosivaufschlämmungen mit Trinitrotoluol, vorausgesetzt, daß das Endprodukt mit einem Nr. 6 ZUndladungskörper nicht ge-
is zündet werden kann.
Für das Zünden solcher Sprengstoffe benötigt man einen Initialsprengstoff, der vorteilhaft eine hohe Detonationsgeschwindigkeit hat. Dieser Initialsprengstoff kann eine Patrone mit einem Nitroglycerul-Gelatinsprengstoff oder ein gegossener oder gepreßter Pentolite-Initialsprengstoff sein. Dabei ist es üblich, eine Mehrzahl von Zündladungskörpern zu verwenden, die im Abstand voneinander längs der Sprengstoffüllung im Bohrloch angeordnet sind. Für die beste Zündwirkung müßte jeder Zündladungskörper mit einer von oben nach unten führenden Knallzündschnur versehen werden, was jedoch sehr unwirtschaftlich ist. Gemäß einem bekannten Fall werden statt dessen die Zündladungskörper in gegenseitigem Abstand an eine gemeinsame Knallzündschnur angeschlossen, wobei die Zündladungskörper in das Sprengloch eingehängt werden, bevor das Sprengloch mit dem Hauptsprengstoff gefüllt wird. Hierfür sind die Zündladungskörper fest mit der Knallzündschnur verbunden, was bedeutet, daß der Sprengstoff an den Zündladungskörper vorbei eingefüllt werden muß. Da Zündladungskörper einen erheblichen Anteil der Querschnittsfläche des Sprenglochs ausfüllen und somit den Durchgang für den Sprengstoff verengen, besteht die Gefahr, daß das Sprengloch blockiert wird und sich Hohlräume in der Sprengstoffüllung ergeben.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sprengverfahren der eingangs beschriebenen Gattung zu schaffen, das eine lückenlose behinderungsfreie Füllung des Sprenglochs gewährleistet.
Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß man das Sprengloch stufenweise mit dem Sprengstoff füllt und vor jeder Füllstufe den für diese bestimmten Zündladungskörper mit Hilfe einer entlang der Knallzündschnur in Zündkontakt verschiebbaren Zweig-Knallzündschnur in Zündtiefe absenkt und dann den Sprengstoff dieser Füllstufe einfüllt. Erfindungsgemäß werden also die den einzelnen, aufeinanderfolgenden Sprengstoffabschnitten zugeordneten Zündladungskörper nacheinander mit dem Füllvorgang des Sprenglochs eingebracht, indem die Zündladungskörper entlang einer Haupt-Knallzündschnur nach unten verschoben werden. Diese Maßnahmen haben den Vorteil, daß die Zündladungskörper in geeigneten Füllstadien an jede gewünschte Stelle der Sprengstoffladung im Sprengloch gebracht werden können und keine Notwendigkeit besteht, den Sprengstoff an den Zündladungskörpern vorbeizupressen.
Die zur Durchführung dieses Verfahrens benutzte Zündanordnung besteht erfindungsgemäß aus einem Zündladungskörper, der an das eine Ende einer Zweig-Knallzündschnur angeschlossen ist, deren an-
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deres Ende in einem hohlen Verbindungskörper ver- F i g. 1 schematisch in schaubildlicher Darstellung ankert ist, der gleitend verschiebbar auf eine Haupt- eine Zündanordnung nach der Erfindung, die mit Knallzündschnur unter ZUndkontakt mit der Zweig- einer von oben nach unten führenden Knallzündschnur auffädelbar ist. schnur verbunden ist,
Vorteilhaft ist der Verbindungskörper mit zwei im 5 F i g. 2 einen Querschnitt eines Verbindungskörwesentlichen parallelen Bohrungen für die von oben pers längs der Linie H-II in F i g. 1, und
nach unten führende Hauptschnur sowie die Zweig- F i g. 3 die Anordnung von Zündladungskörpern schnur verschen, wodurch Hauptschnur und Zweig- gemäß F i g, 1 in einem Bohrloch,
schnur eng aneinander gehalten werden. Dabei ist es Die Zündanordnung besitzt einen Zündladungsvon besonderem Vorteil, wenn die Querschnitte der io körper mit einem Sprengstoff 11, der in einem PolyBohrungen sich überlappen, so daß Haupt- und äthylen-Behälter 12 um das geknotete Ende einet Zweigschnur in unmittelbarem Kontakt miteinander Zweig-Knallzündschnur oder Zweigschnur 13 gegobgehalten werden, wodurch die größte Sicherheit für se» wurde, wobei der Behälter mit einem Deckel 14 die Gewährleistung der Zündung erreicht wird. verschlossen ist. Das andere Ende der Zweigschnur
Für eine möglichst gute Verankerung der Zweig- ι·, 13 wurde durch eine Bohrung IS eines Verbindungsschnur kann der Verbindungskörper mit einer Kam- körpers 16 aus Polyäthylen mit Gleitpassung gefämer versehen sein, in die das Ende der Zweigschnur delt, umgebogen und durch eine Bohrung 17 des Vereinführbar ist, nachdem diese durch den Verbin- bindungskörpers 16 gefädelt. Es ist mit einer wasserdungskörper hindurchgezogen und umgebogen dichten Silikonmasse 18 und einer rohrförmigen Aluwurde. Dabei kann der Verbindungskörper aus Poly- ao minium-Endkappe 19 versehen. Der Verbindungsäthylen bestehen. körper 16 hat eine Bohrung 20, und die Querschnitte
Das eine Ende der Zweigschnur wird vorzugsweise der Bohrungen 20 und 15 überlappen sich. Im Ge-
in die Zündladung des Zündladungskörpers eingebet- brauch wird eine Haupt-Knallzündschnur oder
tet. Wird als Zündladung ein Gießsprengstoff wie Hauptschnur 21 durch die Bohrung 20 gefädelt, so
TNT oder Pentolite (TNT/PETN) verwendet, so as daß der Verbindungskörper 16 eine die Hauptschnur
kann die Zündladung zweckmäßig um die Zweig- 21 umgebende Hülse bildet. In dieser Lage sind die
schnur herumgegossen werden. Das andere Ende die- Zweigschnur 13 und die Hauptschnur 21 eng anein-
ser Zweigschnur, das mit der Hauptschnur zu verbin- ander gehalten, wobei die Zweigschnur 13 jedoch
den ist, ist zweckmäßig mit einer Wasserabdichtung leicht entlang der Hauptschnur verschoben werden
aus z. B. Silikongummi und/oder einer Endkappe aus 30 kann.
Metall versehen. Im Gebrauch wird eine Hauptschnur 21 mit einem
Die Zündladung des Zündladungskörpers hat Zündladungskörper 11, 12 in ein Spreng- oder Bohrzweckmäßig eine Detonationsgeschwindigkeit von loch 22 eingeführt, so daß sie von oben nach unten mindestens 6500 m/s und besteht aus gegossenem führt, wie es in F i g. 3 dargestellt ist. Dann wird ein oder gepreßtem Pentolite oder PETN und TNT im 35 Sprengstoff 23 in das Sprengloch 22 eingespeist, bis Verhältnis von 40 : 60 bis 60:40, Tetrvl, Cyclotri- das Niveau α erreicht wird. Das obere Ende der methylentrinitramin (CTMTN) oder einer Mischung Hauptschnur 21 wird dann durch den Verbindungsaus CTMTN und TNT. körper 16 eines weiteren Zündladungskörpers 11, 12
Der Zündladungskörper weist zweckmäßig ein gemäß F i g. 1 gefädelt; diese Zündanordnung läßt Verhältnis der Länge zum Höchstdurchmesser von 40 man auf Niveau α hinuntergleiten, wonach weiter
nicht weniger als 3:1 und zweckmäßig nicht mehr Sprengstoff 23 eingefüllt wird, bis das Niveau b er-
5 :1 auf, wobei die Zweigschnur in der Nähe eines reicht ist. Anschließend läßt man eine weitere Zünd-
Endes des Zündladungskörpers befestigt ist. Der anordnung an der von oben nach unten führenden
Zündladungskörper kann im Querschnitt kreisförmig Hauptschnur 21 auf Niveau b hinuntergleiten. Das oder rechteckig sein; auch sind andere Querschnitts- 45 Einfüllen des Sprengstoffs und die Einführung der
formen denkbar. Auch kann der Zünuiadungskörper Zündanordnungen wird auf diese Weise fortgesetzt,
aus einer Reihe von mehreren Ladungen bestehen, bis das Bohrloch bis zum gewünschten Niveau aufge-
die sich an den Enden berühren. füllt ist. Der obere Teil des Bohrlochs wird dann mit
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schema- Versatz 24 gefüllt, wonach der Sprengstoff mittels tischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel 50 eines an die Hauptschnur 21 angeschlossenen Deto-
näher erläutert. Es zeigt nators 25 gezündet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (10)

Patentansprüche:
1. Sprengverfahren, bei dem eine Knallzündschnur zusammen mit einem Zündladungskörper in ein Sprengloch eingebracht und in letzteres ein Sprengstoff in Berührung mit dem Zündladungskörper eingeffillt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das Sprengloch (22) stufenweise mit dem Sprengstoff (23) füllt und vor jeder Füllstufe (a, b) den für diese bestimmten Zündladungskörper (12) mit Hilfe einer entlang der Knallzündschnur in Zündkontakt verschiebbaren Zweig-Knallzündschnur in Zündtiefe absenkt und dann den Sprengstoff (23) dieser Füllstufe einfüllt.
2. Zündanordnung für Sprengstoffe zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Zündladungskörper (11,12), der an das eine Ende einer Zweig-Knallzündschnur (13) angeschlossen ist, deren anderes Ende in einem hohlen Verbindungskörper (16) verankert ist, der gleitend verschiebbar auf eine Haupt-Knallzündschnur unter Zündkontakt mit der Zweigschnur auffädelbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskörper (16) mit zwei im wesentlichen parallelen Bohrungen (15, 20) für die von oben nach unten führende Hauptschnur (21) sowie die Zweigschnur (13) versehen ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte der Bohrungen (15, 20) sich überlappen, so daß Haupt- und Zweigschnur in unmittelbarem Kontakt miteinander gehalten sind.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskörper (16) mit einer Kammer (17) versehen ist, in die das Ende der Zweigschnur einführbar ist, nachdem es durch den Verbindungskörper hindurchgezogen und umgebogen wurde.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskörper (16) aus Kunststoff besteht.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskörper (16) aus Polyäthylen besteht.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Hauptschnur (21) zu verbindende Ende der Zweigschnur (13) mit einer wasserdichten Masse (18) abgedichtet ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserdichte Masse (18) aus Silicongummi und/oder einer Endkappe (19) aus Metall besteht.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündladungskörper ein Verhältnis der Länge zum Höchstdurchmesser von nicht weniger als 3:1 aufweist.

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