DE1087955B - Verfahren zur Herstellung von schockunempfindlichen Ladungen fuer Brisanzgranaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von schockunempfindlichen Ladungen fuer BrisanzgranatenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von schockunempfindlichen Ladungen für
Brisanzgranaten.
Zur Herstellung von Brisanzgranaten od. dgl. verwendet man als Sprengmittel für die Hauptladung
meistens Trinitrotoluol (T.N.T.). Wenn es sich aber in erster Linie um die Erzeugung einer starken Druckwelle
handelt und die Splitterwirkung weniger wichtig ist, kann man den Effekt durch Verwendung einer
Mischung von T.N.T. mit einem Sprengstoff mit größerer Wirkung, wie z. B. Cyclotrimethylentrinitramin
(Hexogen, RDX), Pentaerythrittetranitrat. (Pentrit) und Trinitrophenylmethylnitramin (Tetryl), erheblich
steigern. Mischungen dieser Stoffe mit T.N.T. sind unter den Namen Hexolit (Hexotol, RDX/TNT),
Pentolit bzw. Tetrytol bekannt. Jedoch sind sowohl diese Stoffe selbst als auch ihre Mischungen mit
T.N.T. viel schockempfindlicher als T.N.T. Eine noch größere Wirkung wird erzielt, wenn die Hauptladung
aus T.N.T., einem oder mehreren der obengenannten Stoffe und Aluminium besteht. Eine bekannte Mischung
dieser Art besteht aus T.N.T., Hexogen und Aluminium. Ebenso wie bei der Verwendung von
T.N.T. allein kann man die Granaten oder sonstigen Geschosse durch Eingießen oder Einpressen der
Mischungen füllen. Auch die Verwendung gepreßter Sprengstoffblöcke ist bekannt. Beim Gießen befindet
sich nur das T.N.T. in flüssiger Form, während die anderen Stoffe in der geschmolzenen Masse suspendiert
sind.
Alle diese bisher verwendeten, zusammengesetzten Sprengladungen haben den Nachteil, daß sie sehr
schockempfindlich sind, wodurch die Geschosse zur unrechten Zeit explodieren können.
Gemäß einem älteren Vorschlag (deutsche Patentschrift 1020 553) wird dieser Nachteil dadurch behoben,
daß eine hochbrisante Kernladung von einem Mantel aus phlegmatischerem Sprengstoff umgeben
ist, wobei beide Schichten durch gemeinsames Verpressen zu einer Einheit geformt sind.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von schockunempfindlichen Ladungen für Brisanzgranaten,
wobei ein Preßling eines Hochleistungskörpers in einen Hohlkörper eines schockunempfindlichen
Sprengstoffes eingesetzt wird, und ist gekennzeichnet durch die Verwendung eines Hohlkörpers, der
durch Ausbohren eines im für die Ladung bestimmten Hohlraum der Granate gegossenen Körpers hergestellt
ist.
Dadurch erhält der Schutzmantel, welcher insbesondere aus T.N.T. gegossen sein kann, die hohe, durch
Gießen erzeugte inhärente Dichte, und außerdem wird ein genaues Anliegen des Mantels an der Wandung
des Ladungsraumes ermöglicht, und zwar auch dann,
Verfahren zur Herstellung
von schockunempfindlichen Ladungen
für Brisanzgranaten
Anmelder:
Staatsbedrijf » Artillerie-Inrichüngen«,
Hembrug, Zaandam (Niederlande)
Hembrug, Zaandam (Niederlande)
Vertreter: Dipl.-Ing. E. F. Eitner, Patentanwalt,
München 5, Erhardtstr. 8
München 5, Erhardtstr. 8
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 17. August 1955
Niederlande vom 17. August 1955
Louis Willem Capel, Zaandam (Niederlande),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
wenn der Ladungsraum der Granate nicht ganz zylindrisch ist.
Wenn ein feuchtigkeitsempfindlicher Stoff wie z. B.
Aluminium, welches durch Einwirkung von Feuchtigkeit eine Wasserstoffentwicklung und dadurch eine
unerwünschte Drucksteigerung ergeben kann, als eine der Ladungskomponenten verwendet wird, empfiehlt es
sich, die Bohrung an der offenen Seite mit einem aus der feuchtigkeitsunempfindlichen Komponente gepreßten
Körper abzuschließen. Der in den Kernkörper eingebrachte feuchtigkeitsempfindliche Stoff ist dann allseitig
eingeschlossen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert, die im
Längsschnitt ein Ausführungsbeispiel einer nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Granate
Die für die Ladung einer Granate 1 bestimmten Mengen von Aluminiumpulver und Hexogen werden
insgesamt nach trockener Mischung zu einem oder mehreren zylindrischen Körpern 2 gepreßt, je nach der
relativen Länge und der gewünschten mittleren Dichte. Das Pressen erfolgt hinter einer Schutzmauer.
Die zu füllende Granate, deren innere Form im allgemeinen nicht oder nicht ganz zylindrisch ist, wird
mit geschmolzenem T.N.T. gefüllt. Nach Erstarrung der T.N.T.-Masse wird diese mit einer dem Querschnitt
der gepreßten zylindrischen Körper 2 ent-
009 588/153
sprechenden Bohrung versehen, wobei man die Tiefe der Bohrung ein wenig größer als die Gesamtlänge der
zylindrischen Körper 2 wählt.
Darauf werden die gepreßten Körper 2 in die Bohrung eingebracht und gegebenenfalls durch geschmolzenes
Paraffin, Leim od. dgl. fixiert. Die Körper sind dann im dargestellten Zustand der Granate am Boden
und an den Seiten von einer T.N.T.-Masse umgeben.
Schließlich wird die Bohrung an der offenen Seite durch einen gepreßten zylindrischen Körper 4 abgeschlossen,
der kein Aluminium enthält. Dieser Körper kann z. B. aus Hexogen oder Hexolit bestehen.
Bei diesem Füllverfahren werden die stoßempfindlichen Stoffe nicht einer mechanischen Mischung bei
einer Temperatur von wenigstens 800C (dem Schmelzpunkt
von T.N.T.) ausgesetzt, wie beim Gießen einer Mischung wie »Torpex«. Vor allem ist die gefüllte
Granate weniger stoß- und feuchtigkeitsempfindlich als die bisher bekannten Granaten mit einer zusammengesetzten
Ladung.
Das Verfahren ist von besonderer Bedeutung für kleine Brisanzgranaten mit einem nicht oder nicht
ganz zylindrischen Hohlraum, da diese weniger für das Füllen durch Pressen geeignet sind und bisher nur
mit einer verflüssigten Mischung gefüllt werden konnten,
die während der Verarbeitung eine große Gefahr bildet.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von schockunempfindlichen Ladungen für Brisanzgranaten, wobei ein Preßling eines Hochleistungskörpers in einen Hohlkörper eines schockunempfktdlichen Sprengstoffes eingesetzt wird, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Hohlkörpers, der durch Ausbohren eines im für die Ladung bestimmten Hohlraum der Granate gegossenen Körpers hergestellt ist.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Fr. 47 595, 228 873,
509;britische Patentschrift Nr. 643 871;
französische Patentschrift Nr. 922 877;
USA.-Patentschrift Nr. 1 785 529.In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1 020553.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 009 588/153 8.60
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NL823793X | 1955-08-17 |
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