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Standbeutel aus Kunststoffolie Die Erfindung betrifft einen Standbeutel
aus Kunststoffolie, insbesondere für Flüssigkeiten, z. B. Milch.
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Aus Kunststoffolien gefertigte standfähige Beutel oder Runddosen sind
an sich bekannt. Sie bestehen aus dikken, formbeständigen und damit selbsttragenden
Folien.
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Bei ihrer Herstellung ist es jedoch erforderlioh, einen gesonderten
Boden anzufertigen und diesen in den Behältermantel einzuarbeiten. Ebenso muß zum
Verschließen der Beutel oder Runddosen ein gesonderter Deckel ange-Sertigt werden.
Die Herstellung solcher Beutel oder Runddosen erfordert infolgedessen eine Vielzahl
von Arbeitsgängen, so daß ihr Preis verhältnismäßig hooh ist.
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Darüber hinaus benötigen bekannte Behälter dieser Art beim Versand
vom Hersteller zum Einsatzort viel Totraum an Verpackung und Frachtraum, so daß
auch die Fraohtkosten entsprechend hoch sind.
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Der Nachteil des unwirtsohaftlichen Transports von leeren Standbeuteln
wird dadurch beseitigt, indem an einem durch Klebung und/oder Schweißung umfänglich
und an einem Ende quer geschlossenes Schlauchstück ausdünner Kunststoffolie, ein
unter Spannung zylindrisch aufgerollter, vorzugsweise rechteckiger Zuschnitt aus
einer dicken Kunsttoffolie koaxial eingesteckt ist.
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Die Mängel, daß hierbei zwei verschieden starke Folien verwendet werden,
und die unökonomische Herstellung der Standbeutel selbst sind bei den oben beschriebenen
Standbeuteln
nioht beseitigt. Pur Flüssigkeiten sind diese Beutel
ungeeignet.
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Aber rauch für Flüssigkeiten wie Milch ist es bekannt, Verpaokungsbeutel
herzustellen. Die bekannten erpaokungsbeutel für Milch bestehen aus einer Schlauohfolie,
die an beiden Enden dadurch Quernähte verschlossen ist. Diese Verpaokungsbeutel
sind im gefüllten Zustand kissenförmig, so daß sie sich nicht aufstellen lassen.
Sobald der Beutel geöffnet ist, muß die Milch in ein anderes Gefäß umgefüllt werden.
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Um eine Standfähigkeit zu erreichen, ist ferner ein Verpackungsbeutel
für Milch bekannt geworden, bei dem das Stehvermögen daduroh erreicht werden soll,
daß die Folie am Boden eine einspringende Falte, an beiden Längs seiten geschweißte
Seitennähte und oben eine nach dem Füllen gefertigte Sohweißnaht besitzt. Eine besonders
günstige Form des Verpaokungsbeutels wird dadurch erreicht, daß die Schweißnähte
derart schräg verlaufen, daß die Breite des Beutels nach dem Boden abnimmt. Dieser
Verpackungsbeutel für Milch kann zwar schon als Standbeutel bezeichnet werden, aber
seine Standfläche wird nicht vollständig ausgebildet, da sich die Bodenfalte entsprechend
der Möglichkeit von der Faltenbildung her nicht vollständig öffnet. Dieser Beutel
ist nach swei Seiten durch die Seitennähte gegen Umkippen geschützt. Die anderen
beiden Seiten sind jedoch abhängig vom Flüssigkeitsstand sehr schmal, so daß der
Beutel nach diesen zwei Seiten bevorzugt kippen kann, bedingt durch diese jeweilig
zufällig sich ausbildende Standfläche. Es ist eine gewisse Labilität dieses Verpaokungsbeutels
vorhanden. Auch zusätzliche das Öffnen unterstützende, einer elliptischen Bodenfläche
entsprechende Verstärkungsnähte verhindern das Kippen nach den bevorzugten Kipprichtungen
nicht,
Ein anderer aus einer siegelbaren Bahn hergestellter Standbeutel
weist ebenfalls eine im wesentlichen rechteckige Standfläche auf, an die sich an
die beiden parallel zur Längsachse verlaufenden Seiten der Standflache unmittelbar
Wandteile anschließen. An die beiden anderen Seiten der Standfläche schlieDen sich
dreieokförmige Einfaltungen an, die mit den sich uhmittelbar an schließenden Wandteilen
mittels Je einer Siegelnaht verbunden sind Durch diese Siegelung ergeben sich Einfaltungen
in Gestalt eines gleichschenkligen Dreiecks, dessen Basis eine Seite der Standfläche
darstellt.
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Durch diese gesiegelten Einfaltungen ergibt sich eine bessere Standfähigkeit
des Beutels.
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Es ist aber auoh hierbei durch die rechteckige Form der Standfläche
nicht ausgeschaltet, daß eine bevorzugte Kipprichtung vorhanden ist.
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Ein anderer Nachteil dieses Beutels ist seine aufwendige Herstellung.
Da die Einfaltungen nur jeweils zwischen einem Seitenteil und einer Hälfte der Boden
falte gesiegelt werden, ist es erforderlich, beim Siegelvorgang ein Durchsiegeln
der Bodenfalte zu verhindern, was durch Zwischenlegen von nicht sieegelfähigem Material
erfolgen kann, jedoch die Fertigung des Beutels wesentlich kompliziert und aufwendig
gestaltet.
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Zweok der Erfindung ist die Beseitigung dieser Mängel und die Schaffung-einer
für eine wirtschaftliche Fertigung geeigneten Ausführung eines Standbeutels aus
dünner an sich nicht steifer Kunststoffolie, der keine bevorzugte Kipprichtung auSweist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Standbeutel aus Kunststoffolie,
insbesonderefür Flüssigkeiten,, zu schaffen, der durch Faltung und Verschweißung
bzw.
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Versiegelung in Zusammenhang mit dem FIllgut eine etwa
konstant
bleibende fast viereckige Bodenfläche bildet.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Bodenteil
an jeder Seite, von der Stelle der Verschweißung der Faltungsspitze der Bodenfalte
mit der Seitennaht nach der Beutelunterkante des Standbeutels hin etwa in 450 Richtung
eine zi B. geprägte, geschlagene oder vorgefaltete Faltungslinie besitzt und die
Beutelunterkante des Standbeutels etwa ein Vierfaches der Bodenfaltungshöhe beträgt.
Die Verhältnisse von Besamtbreite des Standbeutels zur Seitenhöhe betragen 1 : 0,7
bis 1 : 1,4, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 1,2.
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Ein weiteres erfindungsgemäßes Merkmal ist, daß die Querverschweißung
als Doppelnaht ausgebildet ist, in weloher ein Trinkröhrchen eingeschweißt bzw.
eingesiegelt ist, oder daß die Querverschweißung als Doppelnaht in einem Abstand
ausgebildet ist, in dem ein Durchbruch als Traggriff angebraoht ist.
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Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden.
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In der zugehörigen Zeichnung zeigen: Fig. 1: die Ansicht eines Standbeutelbodens
von unten, Fig. 2: eine Ansicht eines leeren Standbeutels im noch flachen zustand,
Fig. 3: eine Seitenansicht eines gefüllten Standbeutels Fig. 4: eine Seitenansicht
eines gefüllten Standbeutels um 90° gedreht, gegenüber Fig. 3, Fig. 5 und 6: eine
teilweise Ansicht der Fig. 3, mit spezieller Ausbildung der oberen Querverschweißung.
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Der Standbeutel besteht aus einem Stück flexibler, an sich nicht steifer
Kunststoffolie Unr: wird durch Schweißung oder durch Hei@siegeln gebildet. Er erhält
seine Form und eine Standfähigkeit durch seine spezielle
Ausbildung
im Zusammenwirken mit dem Füllgut, insbesondere Flüssigkeiten, wie z. B. Milch.
Die Standfähigkeit wird gewährleistet durch Falung der an sich labilen Kunststoffolie
in ganz bestimmter Weise, die erreicht wird, durch vorgesehene Faltungslinien, die
eine willkürliche Faltenbildung im Bodenbereich des Standbeutels verhindern und
dadurch eine großflächige und konstant bestehen bleibende Bodenausbildung erreicht
wird.
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Der Standbeutel, der aus einem Folienstüok gebildet wird, besitzt
einen W-förmigen Querschnitt, d. h.
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Seitenteile |; 2 und eine durchgängige einspringende Bodenfalte 3.
Diese Bo den falte 3 wird mit den beiden den Standbeutel bildenden, senkrechten
Schweißnähten 4; 5 durchgängig verschweißt. Zur Ausbildung der Standfähigkeit sind
zu dieser bekannten Faltenbildung und Verschweißung zusätzliche Faltungslinien 6
vorgesehen, die durch Prägen, Schlagen oder durch eine Vorfaltung gebildet werden.
Diese Faltungslinien 6 erstrecken sich von der Stelle der Verschweißung der Faltungsspitzen
der Bodenfalte 3 mit den Seitennähten 4; 5 in etwa 450 Richtung bis zur Beutelunterkante
7 des Standbeutels und sind auf beiden Seiten der Bodenfalte 3 angebracht.
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Die schrägen Faltungslinien 6 haben an der Beutel unterkante 7 yon
den Seitenschweißnähten 4; 5 aus im wesentlichen den Abstand der Faltenhöhe der
Bodenfalte 3, wobei die Länge der Bodenunterkante 7 etwa viermal die Höhe der Bodenfalte
3 betrage Duroh die Anordnung der schrägen Faltungslinien 6 und durch die bestimmten
zueinander im Verhältnis stehenden Abmessungen öffnet sich sofort,, während des
Füllens des Standbeutels, die Bodenfalte 3 und bildet eine maximale und fast quadratisc}o
und ebene Bodenfläche 8, wobei die dreieckförmigen
Materialdopplungen
9 die gleichzeitig zwei Unterkanten der fast quadratischen Bodenfläche 8 bilden,
zusammen mit den schrägen Schweißnähten 6 und den Seitennähten 4; 5 die wesentlichen
stützen des Standbeutels darstellen.
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Diese Merkmale des erfindungsgemäßen Standbeutels ergeben, daß gegenüber
bekannten stehfähigen Beuteln aus Kunststoffolie keine Vorzugsrichtung mehr vorhanden
ist, nach der ein etwaiges Umkippen des Standbeutels begünstigt wird.
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Zur Wahrung der Steheigenschaften des Beutels unter Voraussetzung
materialsparenden Packmitteleinsatzes und damit Verwendung dünner Kunststoffolie,
werden zweokmäßig die Verhältnisse von Gesamtbreite des Beutels zur Seitenhöhe des
Beutels etwa in den Grenzen von oa.1 : 0,7 bis ca. 1 : 1,4 ausgefuhrt. Eine bevorzugte
Ausfiihrungsform des Standbeutels besitzt ein Verhältnis von 1 : 1 bis 1 : 1,2.
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Die Anwendung des Standbeutels ist sehr vielseitig.
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Das Füllgut sind Flüssigkeiten aller Art, insbesondere Trinkflüssigkeiten,
wie Milch oder Fruchtmoste.
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Der Standbeutel wird nach der FUllung mit einer Querschweißnaht 10
bzw. Quersiegelnaht versohlossen. Bei Verwendung des Standbeutels als Trinkverpaokung
besteht eine spezielle ußbildungsmöglichkeit der Querverschlußnaht als Doppelnaht
11, die naoheinander hergestellt wird und zwisohen welcher eine Tasche verbleibt,
in die unmittelbar nach dem Füllvorgang ein Trinkröhrohen 12 hygienisch verpaokt
wird.
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Zum Transport größerer Füllmengen im Standbeutel ist weiterhin eine
spezielle Variante der Querversohlußnaht als Doppelnaht 11, im Abstand zueinander
angeordnet, möglich, zwischen welcher ein Durchbruch als
Tragegriff
13~ angebracht ist.
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Durch die einfache, einstuckige Art ist der Standbeutel gemäß der
Erfindung bevorzugt geeignet, unmittelbar vor dem FUllvorgang, in einer kombinierten
Beutelherstell-, Füll- und Verschließmaschine von einem Folienband hergestellt zu
werden.