DE2014860B2 - Phenothiazinderivate, deren herstellung und pharmazeutische zusammensetzungen - Google Patents

Phenothiazinderivate, deren herstellung und pharmazeutische zusammensetzungen

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DE2014860B2 DE19702014860 DE2014860A DE2014860B2 DE 2014860 B2 DE2014860 B2 DE 2014860B2 DE 19702014860 DE19702014860 DE 19702014860 DE 2014860 A DE2014860 A DE 2014860A DE 2014860 B2 DE2014860 B2 DE 2014860B2
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    • C07D279/28[b, e]-condensed with two six-membered rings with carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom with hydrocarbon radicals, substituted by amino radicals, attached to the ring nitrogen atom with other substituents attached to the ring system

Description

CH2-CH-CH2-N(R2),
CH3
in der R' einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 4 Kohlenstoffatomen bedeutet und R2 einen Methyl- oder Äthylrest darstellt und deren Additionssalze mit Säuren.
2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Phenothiazinderivat der allgemeinen Formel
CH2-CH-CH2-X1
CH3
in üblicher Weise mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
HN(R-I2
in denen R1, R2 und Y die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und X1 ein Halogenatom oder einen Schwefelsäure- oder Sulfonsäureesterrest darstellt, kondensiert und, falls Y einen Anil- oder COOCH2-CH-CH2-N(R-K
CH3
in der Y. R1 und R2 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, in üblicher Weise auf eine Temperatur über 100 C erhitzt.
3. Pharmazeutische Zusammensetzung, bestehend aus zumindest einer Verbindung gemäß Anspruch 1 und üblichen Hilfs- und Trägerstoffen.
Es ist bekannt, daß verschiedene N-substituierte Phenothiazinderivate wertvolle therapeutische Eigenschaften besitzen. Einige sind bei der Behandlung von psychischen Störungen, insbesondere denjenigen, bei denen eine Steigerung der psychomotori*chen Aktivität vorhanden ist, brauchbar. Einige sind bei der Bekämpfung von Erbrechen, beispielsweise bei Reisekrankheit. Schwangerschaftserbrechen und Bestrahlungskrankheil brauchbar. Einige sind wirksame Antagonisten von Histamin und 5-Hydrox\tryptamin und bei der Behandlung gewisser allergischer und pruritischer Zustände verwendbar. Noch andere sind beispielsweise als Hustenmittel brauchbar. Es hat sich jedoch gezeigt, daß unter der sehr großen Zahl von möglichen N-substituierten Phenothiazinverbindüngen, die bisher vorgeschlagen oder geprüft wurden, sich nur verhältnismäßig wenige Typen als in der Human- oder Veterinärmedizin brauchbar erwiesen haben und daß sich sowohl die Art als auch der Grad der brauchbaren Wirkung selbst bei offensichtlich kleinen Änderungen in der chemischen Struktur vollständig ändern kann.
In der britischen Palentschrift 8 16 582 sind 3-Acyl-N-dialkylaminoalkylphenothiazine (wobei der Ausdruck »Acyl« allgemein den Rest einer Carbonsäure bedeutet) und insbesondere 3-Acyl-N-o-dialkylaminoalkylphenothiazine beschrieben. Alle in dieser Patentschrift speziell beschriebenen Phenothiazinderivate. einschließlich des 3-Acetyl- und 3-Propionyl-N-y-dimethylaminopropylphenothiazins, 3-Acetyl- und 3- Propionyl-N-y-diäthylaminopropylphenothiazins und 3 -Acetyl - N - β- dimethylaminoäthylphenothiazins weisen eine an dem Stickstoffitom des Phenothiazinrings gebundene geradketüge Alkylengruppe, nämlich -CH2CH2- oder -CFI2CH2CH2-, auf. In der
f>o genannten britischen Patentschrift sind pharmakologischc Eigenschaften nur von 3-Acetyl-r,'-5-dimethylaminopropylphenothiazin (Acepromazin) beschrieben, für welches angegeben ist. daß es infolge seiner narkotischen und lokalanästhetischen Wirkung, durch seine antiemetische Wirkung, durch seine hypothermische Wirkung und durch seine dämpfende Wirkung auf die Nervenzentren, allein verwendet, eine hypnotische Wirkung besitzt die Chlorpromazin nicht hat.
Die genannte Verbindung ist nach »The Merck Index« (8. Auflage, !968, Seite 12) als Tranquilizer verwendbar.
In der britischen Patentschrift 8 71 002 sind weitere spezielle 3 - Acyl - N - dialkylaminoalkylphenothiazirie beschrieben, die alle eine an dem Stickstoffatom des Phenothiazinrings gebundene geradkettige Alkylengruppe oder die Alkylengruppe
-CH2-CH-
CH3
aufweisen, wobei die Acylgruppe Acetyl, Propionyl, aminosubstituiertes Propionyl Butyryl oder Valeryl ist. Von den in der britischen Patentschrift 8 7! 002 beschriebenen Phenothiazinen wird dort aligemein angegeben, daß sie eine dämpfende Wirkung auf das Zentralnervensystem und andere therapeutisch wertvolle Eigenschaften haben, wie neuroplegisch. Narkose und Lokalanästhesie potenzierend, adrenolytisch, hypotensiv, parasympatholytisch. antihistaminisch, die Magensekretion inhibierend, hypnotisch, antikonvulsiv, lokalanästhetisch. spasmolytisch.
Keine der in den britischen Patentschriften 8 16 582 und 8 7] (K)2 Tür die dort beschriebenen Phenothiazinderivate genannten pharmakologischen Eigenschaften, einzeln oder in Kombination genommen, leet eine mögliche Brauchbarkeit bei der Herabsetzung von Spastizität, beispielsweise im Skelettmuskel bei durch Störungen in der Pyramidenbahn bedingter Spastizität nahe. Bei der Behandlung von spastischen Zuständen ist es außerordentlich erwünscht, daß das verwendete Produkt wenig oder keine unerwünschten Nebenwirkungen bei der angewendeten Dosierung aufweist, wobei eine sedative Wirkung eine besonders nachteilige Nebenwirkung in dieser Beziehung ist. da ein Medikament, das Spasiizilät herabsetzt, jedoch auch bei dem Patienten zu einem Zustand der Sedation führt, wenig praktische Brauchbarkeit besäße. So würden gewisse der pharmakologischen Eigenschaften, die in den britischen Patentschriften 8 16 582 und 8 71 002 Tür die Klasse der 3-Acyl-10-dialkylaminoalkylphenothiazine beschrieben sind, beispielsweise die narkotischen Eigenschaften, die dem Acepromazin in der britischen Patentschrift 8 16 582 zugeschrieben werden, klar darauf hinweisen, daß die Klasse von Substanzen bei der Behandlung spastischer Zustände contra-indiziert wäre.
Es sei bemerkt, daß in den britischen Patentschriften 8 16 582 und 8 71 002 die Beilstein-Nomenklatur verwendet wird, bei v-elcher die 3-Stellung des Phenothiazinrings der 2-Stellung in dem Nomenklatursystem entspricht, das hier zur Beschreibung der erfindungsgemäßen Verbindungen dient.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß bei Substitution in der 2-Stellung (oder 3-Stellung gemäß der Beilstein-Nomenklatur) des Phenothiazinrings durch eine Alkanoylgruppe mit fünf Kohlenstoffatomen verbunden mit einer Substitution der ΙΟ-Stellung des Phenothiazinrings durch eine Dialkylaminoalkylgruppc mit der speziellen verzweigten Alkylenkette
-CH2-CH-CH,-
CH1
die das Stickstoffatom des Phenothiazinrings mit einer Aminogruppe der Formel N(R2J2, worin R2 einen Methyl- oder Äthylrest darstellt, verbindet, Phenothiazinderivate erhalten werden, die als solche oder in Form ihrer nichttoxischen Säureadditionssalze bei der Behandlung von durch Störungen in der Pyramidenbahn bedingter Spastizität bei Docen wirksam sind, die nicht zu signifikanten unerwünschten sedativen Nebenwirkungen führen.
Die Erfindung betrifft daher Verbindungen der allgemeinen Formel 1
"5
CH2-CH-CH2-N(R2),
CH3
in der R1 einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 4 Kohlenstoffatomen bedeutet und R2 einen Methyl- oder Äthylrest darstellt und deren Additionssalze mit Säuren.
Die Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel I haben eine asymmetrische Struktur und können daher in optisch isomeren Formen existieren. Die vorliegende Erfindung umfaßt alle diese Formen und Racemate und Gemische davon.
Besonders geeignet für die Behandlung von spastisehen Zuständen sind diejenigen Verbindungen der allgemeinen Formel I. in welchen R1 eint Alkylgruppe mit 4 Kohlenstoffatomen und die Reste R2 Methylgruppen darstellen, und ganz besonders 10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyl)-2-valerylphenothiazin.
Zu therapeutischen Zwecken können die Basen der allgemeinen Formel 1 als solche oder in Form von nichttoxischen Säureadditionssalzen verwendet werden, d. h. der Salze, die Anionen enthalten, die für den Organismus in therapeutischen Dosen der Salze unschädlich sind (wie beispielsweise Hydrochloride und andere Hydrohalogenide, Phosphate, Nitrate. Sulfate, Acetate, Propionate, Oxalate, Succinate, Benzoate, Fumarate, Maleate, Citrate, Tartrate, Theophyllinate, Theophyllinacetate, Salicylate. Phenolphthalinate, Methansulfonate, Ätbandisulfonate, Amsonate und Embonate). so daß die den Basen innewohnenden günstigen physic'^sisüien Eigenschaften nicht durch Nebenwirkungen, die den Anionen zuzuschreiben sind, beeinträchtig werden.
Die Spastizität stellt eine Krankheit dar, die verschiedene pathologische Ursachen haben kann, von denen die jeweilige Behandlung abhängt. Eine der Ursachen beruht auf Läsionen der Pyramidenbahn, die bei multipler Sklerose auftreten, was zu einer Hyperaktivität des fusimotorischen Systems führt. Bis zum Vorliegen der erfindungsgemäßen Verbindungen war keine Substanz bekannt, durch die die fusimotorische Aktivität vermindert werden konnte, ohne einen unerwünscht hohen Sedierungseffekt nebenher zu erzeugen.
Zwei Produkte, die auf diesem Gebiet eine gewisse Blockierungswirkung besitzen, das Chlorpromazin und das Chlorproethazin konnten nicht in der klinischen Praxis verwendet werden, da sie eine sehr
f>5 starke sedative Nebenwirkung aufweisei. und das Chlorproethazin dazu auf bukalem Wege nicht verabreicht werden kann. Das Diazepam und das Mephenesin, die mangels besserer Substanzen häufig in
der klinischen Praxis Verwendung finden, wirken auf die unteren Zentren des Rückenmarks und inhibieren die spinalen polysynaptischen Reflexe. Sie bewirken so eine Verminderung der Spastizität, jedoch erzeugen sie dabei unvermeidlich eine gewisse Muskelschwäche. Die Injektion von Phenol ar. der Basis der spinalen Nerven führt zu einer Paralyse der durch diese Nerven gesteuerten Muskeln und kann daher bei Patienten mit schmerzhaften Spasmen der Beuger angewendet werden. Dabei muß jedoch eine Lähmung des Patienten iij Kauf genommen werden.
Eine Behandlung der Spastizität sollte den Patienten so nahe wie möglich an den Normalzustand heranführen, ohne dabei eine Sedierung oder Muskelschwäche beim Patienten zu erzeugen. Die erfindungsgemäßen Phenothiazinderivate haben eine vom Diazepam und Mephenesin völlig verschiedene Wirkung. Sie wirken wahrscheinlich auf einen unteren Teil des Gehirns und beeinflussen nicht d;e Muskelkraft. Bei ihrer Verabreichung wurden keine besonders nachteiligen Nebeneffekte wie bei den bekannten Substanzen beobachtet; sie verursachen nahezu ausschließlich eine Verminderung der durch die Pyramidenbahn bedingten Spastizität. Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind also geeignet, das nach wirklich anwendbaren antispastischen Mitteln bestehende Bedürfnis zu befriedigen.
Die nachfolgenden pharmakologischen Versuche zeigen die überlegene Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen im Vergleich mit Diazepam. Mephenesin, Chlorpromazin-hydrochlorid und Chlorproclhazin-hydrochlorid.
Versuchsbericht
Versuch 1
Verminderung der durch Entfernung der
intercolliculären Gehirnteile bedingten Starre
Katzen wurden mit Äthei narkotisiert, die Carolis-Arterien wurden abgeklammert und das Mittelhirn etwa zwischen den Colliculi entfernt. Der Äther wurde dann abgesetzt und die Klammern von den Carotis-Arterien 5 Minuten nach Entfernung des Gehirns entfernt. Mit den Messungen wurde frühestens I Stunde nach der Entfernung des Gehirns begonnen. Das Tier wurde auf eine Seite gelegt und der linke Oberschenkelknochen mit einer Stahlnadel in seinem unteren Ende in vertikaler Position gehalten, wobei der Unterschenkel frei vom Knie weg hängen konnte. Die elektrische Aktivität des Quadriceps femoralis-Muskels wurde mit bipolaren Elektroden aus rostfreiem Stahl gemessen. Diese wurden durch einen kleinen Einschnitt in der Haut etwa in der Mitte längs des Quadriceps im 0.5-cm-Abstand voneinander eingeführt. Der erhaltene elektrische Strom wurde verstärkt und durch ein Schreibgerät zum Ausdruck gebracht, wobei die maximale Empfindlichkeit etwa 25 ;aV/cm betrug.
Der in dem ruhenden Quadriceps-Muskcl aufgenommene elektrische Strom der enthirnlen Katze war sehr unterschiedlich und häufig nicht vorhanden. Gute elektromyographische Standardwerte wurden durch leichtes Strecken des Unterschenkels auf seine volle Länge erhalten, d. h. in vertikaler Richtung. und langsames Senken bis er von dem Tonus des Quadriceps-Muskels gehalten wurde. Die Streckungen des Unterschenkels (»Streckantworten«) wurden in Intervallen von 5 Minuten im Verlauf von einer Kontrollzeit von etwa 45 bis 60 Minuten durchgeführt.
Zur Bestimmung der oralen Wirksamkeit der Verbindungen wurden Katzen, die bei Bewußtsein waren, durch orale Verabreichung der Verbindung vorbehandelt. 45 Minuten später wurden die Katzen mit
ίο Äther narkotisiert und wie vorstehend beschrieben im Intercollicularraum enthirnt. Die elektromyographische Aktivität, die beim Strecken des Quadriceps-Muskels aufgezeichnet wurde, wurde bestimmt und mit den Werten der nicht vorbehandelten Kontrolltiere verglichen. Der Anteil der Katzen, deren elektromyographische Aktivität völlig verschwunden war, wurde an Hand einer Anzahl von Dosierungen bestimmt und es wurden Linderungskurven berechnet. Aus diesen Kurven wurden die Dosierungen der Ver-
:o bindungen bestimmt, die erforderlich waren, um die elektromyographische Aktivität bei 50% der behandelten Tiere aufzuheben (Effektivdosis: ED).
Versuch 2
Wirkung auf die motorische Aktivität
(Test auf die sedative Wirksamkeit)
Gruppen von K) Mäusen wurden die Testverbindungen oral verabreicht und ähnlichen Gruppen wurden Lösungsmittel zur Kontrolle verabreicht. Eine Stunde später wurden die Tiere in eine Vorrichtung zur Messung der motorischen Aktivität cingebracht und ihre Aktivität 5 Minuten lang durch Aufzeichnung der Anzahl der Unterbrechungen eines Lichtstrahls, der auf eine photoeleklrische Zelle fiel, gemessen.
Die Aktivität der mit den Testverbindungen behandelten Mäuse wurde als Prozentsat/ der Aktivität der Kontrollmäuse ausgedrückt. Die effektive Dosis (ED) war die Dosis der Testverbindung, die die Aktivität der behandelten Mäuse auf 50% der der Kontrollmäuse herabsetzte,
Versuch 3
Potenzierung von Hexobarbiton
(Test auf die sediercnde Wirksamkeit)
Die minimale anästhetisch wirkende Dosis von Hexobarbiton für Mäuse wurde durch Injektion einer 2-mg/ml-Lösung von Hexobarbiton-Natrium auf intravenösem Wege mit einer Geschwindigkeit von 0,05 ml/10 Sekunden, so lange, bis der »Righting«- Reflex für einen Zeitraum von 10 Sekunden aufgehoben war, bestimmt.
Die minimale anästhetische Dosis wurde an unbehandelten Kontrollmäusen und an Mäusen verglichen, die auf oralem Wege mit abgestuften Dosen der Testverbindung I Stunde vor dem Test vorbehandelt worden waren. Die effektive Dosis (ED) war die Dosis der Testverbindung, die erforderlich war.
hs um die minimale anästhetische Dosis von Hexobarbiton-Natrium im Vergleich mit den unbehandelten Kontrolltieren, bestimmt aus einer Linderungskurve, um 25% zu senken.
Versuch 4
Ataxie bei der Katze
Man verabreicht die zu untersuchende Substanz in Form von Gelatinekapseln an Katzen beiderlei Geschlechts mit einem Gewicht von 1,5 bis 2 kg. Eine Stunde später benotet man subjektiv die beim Gehen, Klettern und Springen beobachtete Ataxie. Die Ataxie wird mit Null 0, mäßig 1, stark 2 in jedem Falle benotet. Die maximale Note kann 6 betragen.
Man bestimmt die Dosis ED, durch die eine mäßige Ataxie erzielt wird.
Versuch 5
Wirkung auf spinale Reflexe (polysynaptischer Flexor-Reflex)
Katzen wurden leicht mit Chloralosc (60 mg/kg i. p.) narkotisiert. Der Flexor-Reflex wurde durch elektrische Stimulierung des zentralen Endes des durchschnittenen Tibialnervs hervorgerufen und die Zukkungen des Tibialis-Anterior-Muskels unter Verwendung einer übertragungsvorrichtung für Kraftentfaltung, die mit einem Schreibgerät verbunden war, aufgezeichnet. Bipolare Platin-Stimulierungs-Elektroden wurden an dem Tibialnerv im Abstand von 2 cm distal zu dem Punkt angebracht, wo sich die Tibial- und Peronealnerven trennen. Der Stimulus bestand aus einer Reihe von Impulsen von 0,5 msek Dauer, die in Intervallen von 10 msek während 100 msek wiederholt wurden. Der Nerv wurde so alle 10 Sekunden stimuliert. In allen Fällen wurden die Substanzen durch Infusion intravenös verabreicht, und es wurde die Wirkung der Substanzen auf die Höhe der Zukkungen beobachtet. Der arterielle Blutdruck wurde bei jedem Versuch an einer mit einer Kanüle versehenen Carotis-Arterie gemessen. Die Änderungen des Flexor-Reflexes waren keinen Blutdruckänderungen zuzuschreiben.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen aufgeführt.
Tabelle
Verbindung Versuch 1 Versuch 2 Versuch 3 Versuch 4 DL50
UD p. o. IDp. o. ED p. o. ED p. o.
(Katze) (mg/kg)
(mg kg) (mg/kg) (mg/kg) (mg/kg) 1400
10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyl)- 0,5 57 41 >20
2-väierylphenothiazin-hydrochlorid >1000
Diazepam 2,7 119 3.8 3—5 1650
Mephenesin >100 >800 1100
Chlorpromazin-hydrochlorid 0,7 15 3,3 -12 725
Chlorproethazin-hydrochlorid 6,0 17 25
Tabelle 2 Tabelle 3
Verbindung (i. v.) Versuch 5
Wirkung
10-(3-Dimethylamino- keine Wirkung bei
2-methylpropyl)- Dosen bis zu 2,0 mg/kg
2-valerylphenothiazin- (höchste untersuchte
hydrochlorid Dosis)
Diazepam 50% Abnahme bei
0,02 mg/kg
Mephenesin völlige Abnahme bei
25 mg/kg
Chlorpromazin- 20—40% Abnahme bei
hydrochlorid 0,75—1,0 mg/kg;
keine weitere Abnahme
Chlorproethazin- 20-40% Depression bei
hydrochlorid 0,5—5,0 mg/kg;
keine weitere Abnahme
In Tabelle 3 ist das Verhältnis der sedativen Wirkung B gemäß Versuch 2 und C gemäß Versuch 3, der Ataxie-Wirkung D gemäß Versuch 4 sowie die Toxizität DL50 zur antispastischen Wirkung ρ. ο. Α gemäß Versuch 1 angegeben.
B C D DL50
A A A A
10-(3-Di- 114 82 >40 2800
methylamino-
2-(methyl-
propyl)-
2-valeryl-
phenothiazin-
hydrochlorid
(Hydrochlorid)
Diazepam 44 1,4 1,1—1,9 >37O
Mephenesin < 16,5
Chlorprom 21,4 4,7 ~17 1570
azin-hydro
chlorid
Chlor 2,8 4,2 121
proethazin-
hydrochlorid
Die Ergebnisse zeigen, daß mit der erfindung
gemäßen Substanz am sichersten eine antispastiscl
Wirkung erreicht wird, ohne dabei eine unerwünsch
sedative Wirkung und Ataxie in Kauf nehmen ;
müssen.
709 512/4
933
Die erfindungsgemäße Substanz ist den bekannten Verbindungen auch hinsichtlich der therapeutischen
Breite ^50' überlegen.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel I, das dadurch gekennzeichnet ist. daß man ein Phenothiazinderivat der allgemeinen Formel 11
-c-
-R1
in der Y ein Sauerstoffatom oder einen Anil- oder Ketalrest bedeutet, in üblicher Weise mit einer Verbindung der allgemeinen Formel Formel I zu bilden, das nach bekannten Methoder isoliert und gereinigt werden kann. Gcwünschtenfalli kann die Reaktion in einem inerten organischer Lösungsmittel mit geeignet hohem Siedepunkt, bei spielsweise o-Dichlorbenzol, in Anwesenheit oder Ab Wesenheit eines basischen Katalysators durchgefühn werden. Vorzugsweise wird ein Überschuß der Ver bindung der Formel III (in der X eine Carbamat-Mono- oder Di-niedrig-alkyl-carbamat- oder Niedrig-
ίο alkyl-carbonat-gruppe darstellt) gegenüber den Phenothiazin der Formel II verwendet. Wenn X eine Niedrig-alkyl-carbonat-gruppe darstellt, so kann di< Verbindung der Formel III in situ hergestellt und umgesetzt werden, indem das Phenothiazin mit einei
is Verbindung der allgemeinen Formel
X — CH2-CH- CH2- N(R2)2
CH3
(III)
in der X ein Halogenatom, einen Schwefelsäure- oder Sulfonsäureesterrest oder einen Niedrigalkylcarbonat-, Carbamat-, Monoalkylcarbamat- oder Dialkylcarbamatrest bedeutet, umsetzt, wobei R1 und R2 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, und, falls Y einen Anil- oder Ketalrest darstellt, diesen Rest durch saure Hydrolyse entfernt, wobei man vor der Umsetzung des Produkts, für welches X ein Halogenatom oder einen Schwefelsäure- oder Sulfonsäureesterrest darstellt, das Phenothiazinderivat in üblicher Weise mit einem Alkaliamid, -hydrid oder -hydroxyd behandelt
Beispielsweise kann X sein: Chlor oder Brom, eine Methansulfonyloxy-, p-Toluolsulfonyloxy- oder Benzolsulfonyloxygruppe. Vorzugsweise enthalten die Alkylgruppen der Carbamat- und Carbonatgruppen 1 bis 3 Kohlenstoffatome.
Wenn X ein Halogenatom oder einen Schwefelsäure- oder Sulfonsäureeslerrest darstellt, wird die Reaktion durchgeführt, indem zuerst das Phenothiazin der Formel II mit einem Alkaliamid, beispielsweise Natriumamid, oder einem Alkalihydrid, beispielsweise Natriumhydrid, in einem geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise flüssigem Ammoniak, Dimethylformamid oder einem aromatischen Kohlenwasserstoff, 2. B. Toluol oder Xylol, behandelt wird oder das Phenothiazin der Formel II mit einem Alkali!, }Δί oxyd, beispielsweise Kaliumhydroxyd, in einem aromatischen Kohlenwasserstoff behandelt wird, um Wasser zu entfernen und das 10-AlkalimetaIlderivat des Phenothiazine der Formel II zu bilden, und dann die Verbindung der Formel III zu dem Gemisch zugegeben wird, um das Phenothiazin der Formel I zu bilden, das nach bekannten Methoden isoliert und gereinigt werden kann. Wenn X eine Carbamat-, Mono- oder Di-niedrig-alkyl-carbamat- oder Niedrigalkyl-carbonat-gruppe darstellt, so wird die Reaktion vorzugsweise vorgenommen, indem die Reaktionskomponenten zusammen erhitzt werden, vorzugsweise auf eine Temperatur über 1500C, insbesondere auf eine Temperatur von 200 bis 2800C, vorzugsweise in Anwesenheit eines basischen Katalysators, wie beispielsweise eines Alkalimetallsalzes einer schwachen Säure, insbesondere in Anwesenheit von Natrium- und Kaliumformiaten. -acetaten, -carbonaten und neutralen -phthalaten, um das Phenothiazin der
HOCH2CHt H2N(R2), CH.,
(IV)
(in der R2 die oben angegebenen Bedeutungen besitzt in Anwesenheit eines basischen Katalysators, wie oben beschrieben, gemischt wird, ein Di-niedrigalkyl-carbonat zugegeben wird, wobei das Molverhältnis von Phenothiazin zu Aminoalkohol der Formel IV und Di-niedrig-alkyl-carbonat vorzugsweise 1:2:4 beträgt, der Überschuß an Aminoalkohol und Dialkylcarbonat abdestilliert wird und weiter erhitzt wird, vorzugsweise auf eine Temperatur über 150 C, insbesondere auf eine Temperatur von 20C bis 280 C, um das Phenothiazin der Formel I zu bilden, das nach bekannten Methoden isoliert und gereinigt werden kann. Die Verbindungen der Formel III. für welche X eine Niedrig-alkyl-carbonatgruppe bedeutet, können durch Umsetzung eines Di-niedrig-alkyl-carbonats, beispielsweise von Diäthylcarbonat, mit einer Verbindung der Formel IV in Anwesenheit eines basischen Katalysators, wie oben beschrieben, hergestellt werden.
Verbindungen der Formel III, für welche X eine Carbamat- oder Mono- oder Di-niedrig-alkyl-carbamat-gruppe darstellt, können durch Umsetzung eines Carbamoylchlorids der Formel R3R4NCOCl (worin R3 und R4 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Niedrig-alkyl-gruppe bedeuten) mit einer Verbindung
der Formel IV, vorzugsweise in Anwesenheit eines basischen Kondensationsmittels, beispielsweise Tri-
äthylamin, hergestellt werden.
Wenn ein Anil· oder Ketalrest als Schutzgruppe in
dem Ausgangsmaterial der Formel II vorhanden ist so kann diese Schutzgruppe entfernt und das 3-Acylphenothiazinderivat der Formel I aus dem erhaltenen Produkt freigesetzt werden, indem man eine Behandlung mit verdünnter Mineralsäure, beispielsweise
Chlorwasserstoffsäure, vornimmt Die Ausgangsmaterialien der Formel II, für welche
Y ein Sauerstoffatom darstellt, können nach bekannten Methoden hergestellt werden, beispielsweise nach der Methode von J. S c h m i 11 u. Mitarb., Bull. Soc.
chim. Fr.. 1957, 938; A. T a k e d a und H. N i s h i mura. Chem. pharm. BuIL, Tokyo, 1962, 10, 1;
S. P. M a s s i e u. Mitarb., J.org.Chem., 1956,21,1006.
Die Ausgangsmaterialien der Formel II, für welche
Y einen Anil- oder Ketalrest darstellt, können aus den Verbindungen der Formel II, für welche Y ein Sauerstoffatom bedeutet, nach bekannten Methoden zum Schutz von ketonischen Carbonylgruppen, beispielsweise durch Erhitzen des Ketons in einem inerten
933
Lösungsmittel, wie beispielsweise Toluol oder Xylol, mit Anilin oder Äthylenglvkol in Anwesenheit einer Spurenmenge an p-Toluolsulfonsäure oder Zinkchlorid hergestellt werden. Das Gemisch wird vorzugsweise unter gleichzeitiger azeotroper Entfernung von Wasser unter Rückfluß erhitzt.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der Phenothiazinderivate der Formel 1. das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel
(V)
CH2-CH-CH2-X1
CH3
20
in üblicher Weise mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
HN(R2J2
wobei R1, R2 und Y die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und X1 ein Halogenatom oder einen Schwefelsäure- oder Sulfonsäureester^! darstellt, kondensiert und, falls Y einen Anil- oder Ketalrest darstellt, diesen Rest durch saure Hydrolyse entfernt.
Beispielsweise ist X1 Chlor oder Brom, ein Methansulfonyloxy-p-Toluolsulfonyloxy- oder Benzolsulfonyloxyrest. Die Kondensation wird vorzugsweise bei erhöhten Temperaturen und Drücken in einem inerten organischen Lösungsmittel, wie beispielsweise einem Alkohol, z. B. Äthanol, oder einem aromatischen Kohlenwasserstoff, z. B. Toluol, in Anwesenheit eines Säureakzeptors, wie beispielsweise eines tertiären Amins, ζ. B. Pyridin oder Triäthylamin, oder eines Überschusses des Amins der allgemeinen Formel HN(R2J2, in der R2 die oben angegebenen Bedeutungen besitzt, vorgenommen. Wenn Y die angegebene Schutzgruppe darstellt, so kann diese nach den zuvor erwähnten Methoden entfernt werden.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel I, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
P(VII)
COOCH2-CH-CH2-N(R2)2
CH3
55
in der Y, R1 und R2 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, in üblicher Weise auf eine Temperatur über 1000C erhitzt
Beispielsweise wird auf eine Temperatur zwischen 150 und 2800C bis zur Beendigung der Kohlendioxydentwicklung erhitzt.
Wenn Y eine der angegebenen Schutzgruppen darstellt, so kann diese nach den zuvor genannten Me- thoden entfernt werden.
Die Phenotbiazin-10-carboxylate der allgemeinen Formel XVII können durch Kondensation eines Phenothiazinderivats der allgemeinen Formel II mit einem Chlorameisensäureester der allgemeinen Formel
d-COO-CH2CHCH2N(R2)2
CH,
in der R2 die oben angegebenen Bedeutungen besitzt,
ίο hergestellt werden.
Die Phenothiazin-10-carboxylate der allgemeinen Formel XVII können auch durch Kondensation eines Phenothiazinderivates der allgemeinen Formel Il mit Phosgen in einem inerten organischen Lösungsmittel, beispielsweise einem aromatischen Kohlenwasserstoff, z. B. Toluol oder Xylol, unter Bildung von Verbindungen der allgemeinen Formel
(XlX)
COCl
in der R1 und Y die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, und anschließende Umsetzung mit einem Aminoalkohol der allgemeinen Formel IV hergestellt werden.
Die Phenothiazine der allgemeinen Formel I können beispielsweise auch nach folgenden, an sich bekannten Verfahren hergestellt werden: durch Umsetzung eines Diphenylamine der allgemeinen Formel
(VIII)
CH2CHCH2N
CH3 R2
in der R1, R2, und Y die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, mit zwei Moläquivalentsn und einer katalytischen Menge Jod. Die Reaktion wird bei 15C bis 200° C entweder durch Erhitzen der Reaktionskomponenten in Abwesenheit eines Lösungsmittels oder in Lösung in einem geeigneten inerten hochsiedenden Lösungsmittel, wie beispielsweise einem halogenierten aromatischen Kohlenwasserstoff, z. B. o-Dichlorbenzol, durchgeführt. Wenn Y eine Schutzgnippe darstellt, so kann diese aus den erhaltener Produkten nach den oben beschriebenen Methoden entfernt werden; durch Umsetzung eines 2-Cyanopzenothiazins der allgemeinen Formel
(XI)
CH2CHCH2N(R2)2
CH3
in der R2 die oben angegebenen Bedeutungen besitzt
933
mit einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel R1MgX2 (XII)
in der R1 die oben angegebene Bedeutung besitzt und X2 ein Chior-, Brom- oder Jodatom darstellt. Die Reaktion kann nach bekannten Methoden für die Herstellung von Ketonen aus Nitrilen und Grignard-Reagentien, beispielsweise durch Kondensation in Diäthyläther und anschließende Hydrolyse mit verdünnter Mineralsäure, durchgeführt werden; durch Erhitzen eines Diphenylsulfids der allgemeinen Formel
X2 NH
CH2CHCH2N(R2J2
CH3
in der die verschiedenen Symbole die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, in Anwesenheit von Kupferpulver und einem Alkalicarbonat, z. B. Kaliumcarbonat. Das Erhitzen wird vorzugsweise in einem hochsiedenden inerten Lösungsmittel, wie beispielsweise Nitrobenzol oder Dimethylformamid, vorgenommen. Wenn Y eine Schutzgruppe darstellt, so kann diese nach den zuvor genannten Methoden entfernt werden;durch Kondensation eines Phenothiazinderivates der allgemeinen Formel II mit einem Oxalylester der allgemeinen Formel
CH,
COOCH2CHCH2N(R2I2
COOCH2CHCH2N(R2I2
CH,
(XX)
in der R2 die oben angegebenen Bedeutungen besitzt. Die Kondensation kann durch Erhitzen der Reaktionskomponenten auf eine Temperatur über 1500C, beispielsweise bei 180 bis 2100C, gegebenenfalls in Anwesenheit einer katalytischen Menge wasserfreiem Aluminiumchlorid, bis zur Beendigung der Kohlenmonoxyd- und Kohlendioxydentwicklung durchgeführt werden. Wenn Y eine Schutzgruppe darstellt, so kann diese wie zuvor beschrieben entfernt werden.
Die neuen Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel I können nach bekannten Methoden in Säureadditionssalze übergeführt werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch pharmazeutische Zusammensetzungen, die aus einem oder mehreren der Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel I und/oder deren nichttoxischen Säureadditionssalzen als Wirkbestandteil und üblichen pharmazeutischen Hilfs- und Trägerstoffen und überzügen bestehen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel I
Ein Gemisch von 1,0 g 2-Valerylphenothiazin (hergestellt nach der Methode von J. S c h m i 11, J. B ο it a r d, P. C ο m ο y, A. H a 11 ο t und M. S u q u e t. Bull. Soc. chim. France, 1957, 938), 2,0 g gepulvertem Kaliumhydroxyd und 200 ml trockenem Toluol wurdi in einer Dean-Stark-Apparatur 1 Stunde lang ei hilzl. Das Gemisch wurde abgekühlt, und 12 m einer 20%igen (Gewicht je Volumen) Lösung vor 3-Dimethylamino-2-methylpropylchlorid in Toluo wurden zugegeben. Das Gemisch wurde 12 Stunder unter Rückfluß erhitzt.
Das erhaltene Gemisch wurde 5mal mit je 100 m Wasser gründlich gewaschen und mit 100 ml 2 n-Salz
ίο säure extrahiert. Der pH-Wert des sauren Extrakte; wurde mit 10 n-Natriumhydroxydlösung auf 10 bis 11 eingestellt, und die abgeschiedene klebrige, gelbe Masse wurde 2mal mit je 250 ml Toluol extrahiert Der Toluolextrakt wurde über Magnesiumsulfat getrocknet, mit Aktivkohle behandelt und filtriert, unc das FiItrat wurde auf einem Wasserbad unter vermindertem Druck (15 bis 20 mm Hg) eingeengt 100 ml Xylol wurden zu dem zurückbleibenden ö zugegeben und auf einem Wasserbad unter vermindertem Druck (15 bis 20 mm Hg) entfernt. Der gelb< ölige Rückstand wurde in 100 ml trockenem Diäthyläther gelöst und mit einem geringen Uberschui ätherischer Chlorwasserstofflösung behandelt, wöbe 10- ( 3 - Dimethylamino - 2 - methylpropyl) - 2 - valeryl phenothiazin-hydrochlorid in Form blaßgelber Pris men (aus Äthylacetat) F. = 122 125°C, erhalter wurde. Die Ausbeute betrug 0,1 g.
Durch Behandlung der Base mit Oxalsäure wurde 10 - (3 - Dimethylamino - 2 - methylpropyl) - 2 - valeryl
phenothiazin-hydrogenoxalat in Form blaßgelber Pris men vom F. = 92- 94° C (aus Äthylacetat) erhalten.
Beispiel 2
Ein Gemisch von 108 g 2-Valerylphenothiazin
42,8 g gepulvertem Kaliumhydroxyd und 310 ml einei 20%igen (Gewicht je Volumen) Lösung von 3-Di methylamino-2-methylpropylchlorid in Toluol wurd< in 300 ml Toluol unter Rühren in einer Dean-Stark Apparatur 8 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Das er haltene Gemisch wurde 2mal mit je 400 ml Wassei gewaschen und 3mal mit je 150 ml 4 n-Salzsäun extrahiert. Die vereinigten sauren Extrakte wurder mit 500 ml einer gesättigten wäßrigen Natriumchlorid lösung behandelt. Das abgeschiedene öl wurde mi
500 ml einer gesättigten wäßrigen Natriumchlorid lösung gewaschen und dann mit 300 ml einer 2 n-Na triumhydroxydlösung und 300 ml Toluol behandelt Das Gemisch wurde gut geschüttelt, die Toluol schicht wurde abgetrennt, und die wäßrige Schichi
wurde 2mal mit je 100 ml Toluol extrahiert. Die ver einigten Toluollösungen wurden über wasserfreierr Magnesiumsulfat getrocknet, und das Toluol wurde auf einem Dampfbad unter vermindertem Drucl (15 mm Hg) abdestilliert. Es wurden so 147,0 g rohe;
10 - (3 - Dimethylamino - 2 - methylpropyl) - 2 - valeryl phenothiazin erhalten, die dann in 750 ml Toluol ge löst wurden. Die Lösung wurde mit 5 g Entfärbungs kohle 15 Minuten lang verrührt und filtriert. Da; Filtrat wurde mit weiteren 5 g Entiärbungskohle be
handelt und ohne Filtrieren mit 39 ml konzentrierte Salzsäure versetzt. Die Lösung wurde unter Rührer in einer Dean-Stark-Apparatur 4 Stunden unter Rück fluß erhitzt und heiß filtriert, und das Filtrat wurde langsam auf etwa 45 C abkühlen gelassen und be
f>5 dieser Temperatur l'/2 Stunden gehalten. Das Ge misch wurde dann unter langsamem Rühren lang sam auf Zimmertemperatur abkühlen gelassen. Die erhaltene Festsubstanz wurde abfiltrierU mit 2000 m
933
Petroläther (Siedebereich: 40 bis 60°C) gewaschen, unter vermindertem Druck (150 mm Hg) bei 600C getrocknet und aus Äthyiacetat mit einem Gehalt, von 2% (Volumen je Volumen) Äthanol umkristallisiert. Es wurden so 118,0 g 10-(3-DimethyIamino-2-meth ylpropyl)- 2 - valerylphenothiazin - hydrochlorid in Form blaßgelber Mikroprismen vom F = P2 bis 125° C erhalten.
Die Destillation von wie oben beschrieben erhaltenem rohem 10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyl)-2-valerylphenothiazin ergab die reine Base vom Kp. = 226 bis 228cC/0,05 mm Hg.
Durch Behandlung von wie oben beschrieben erhaltenem rohem 10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyl)-2-valerylphenothiazin mit der berechneten Menge Maleinsäure in Äthylacetat unter Rückfluß wurde nach Umkristallisation aus Äthylacetat 10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyl)-2-valerylphenothiazinhydrogenmaleat in Form von blaßgelben Mikroprismen vom F. = 115 bis 1160C erhalten.
Durch Behandlung von wie oben beschrieben erhaltenem rohem 10-(3-Dimethjlamino-2-methylpropyl)-2-valerylphenothiazin mit einer ätherischen Lösung von Camphersäure wurde 10-(3-Dimethylamino-2 - methylpropyl) - 2 - valerylphenothiazin - camphorat in Form von blaßgelben Prismen vom F. = 83 bis 85 C erhalten.
Durch Behandlung von wie oben beschrieben erhaltenem rohem 10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyl)-2-valerylphenothiazin mit Embonsäure in Äthanol wurde nach Umkristallisation aus Propan-2-ol 10-( 3- Dimethylamine-2-methylpropyl)-2- valerylphenothiazinembonat in Form von blaßgelben Prismen vom F. = 127 bis 131 C erhalten.
Durch Behandlung von wie oben beschrieben erhaltenem rohem 10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyO-2-valerylphenothiazin mit Amsonsäure in Äthanol wurde 10 - (3 - Dimethylamino - 2 - methylpropyl)-2-valerylphenothiazin-amsonat in Form von blaßgelben Prismen vom F. = 141 bis 144 C erhalten.
Beispiel 3
Ein Gemisch von 4,0 g 2-lsovalerylphenothiazin, 1,6 g gepulvertem Kaliumhydroxyd und 2,1 g 3-Dimethylamino-2-methylpropylchlorid in 200 ml Toluol wurde unter Rühren in einer Dean-Stark-Apparatur 8 Stunden erhitzt. Das Gemisch wurde abgekühü, 3mal mit je 100 ml Wasser gewaschen und 3mal mit je 50 ml 2 η-Essigsäure extrahiert. Der pH-Wert der vereinigten sauren Extrakte wurde mit 2 n-Natriumhydroxydlösung auf 11 eingestellt, und das erhaltene öl wurde 3mal mi' je 100 ml Diäthyläther extrahiert. Die vereinigten Ätherextrakte wurden über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, und der Diäthyläther wurde abdestilliert. Der Rückstand wurde auf einem Dampfbad unter vermindertem Druck (0,5 mm Hg) 30 Minuten erhitzt, abgekühlt, mit 100 ml wasserfreiem Diäthyläther verdünnt und mit Oxalsäure in Diäthyläther behandelt. Es wurden so 1,7 g 10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyl)-2-isovalerylphenothiazin-hydrogenoxalat in Form von gelben Mikroprismen vom F. = 65 bis 68r C (Zers.) erhalten.
5,85 g 2-Isovalcrylphenothiazin in Form von gelben Prismen vom F. = 193 bis 195 C nach Umkristallisation aus Toluol, das bei der obigen Herstellung verwendet wurde, wurden aus 24,1 g 10-Acetylphenothiaiin, 12,55 g Isovalcrylchlorid und 40,0 g Aluminiumchlorid in 400 ml Schwefelkohlenstoff nach der von
J. S c h m i 11 u. Mitarb., Bull. Soc. chim. France, 1957, 938 für die Herstellung von 2-Valerylphenothiazin beschriebenen Methode erhalten.
B e i s ρ i e 1 4
Nach der im Beispiel 3 beschriebenen Arbeitsweise, jedoch unter Ersatz des 2-Isovalerylphenothiazins durch 5,5 g 2-Valerylphenothiazin und des 3-Dimethylamino-2-methylpropylchlorids durch 3,9 g 3-Diäthyl-
amino - 2 - methylpropylchlorid wurde 10 - (3 - Diäthylamino - 2 - methylpropyl) - 2 - valerylphenothiazin vom Kp. = 245 bis 250°C/0,5 mm Hg erhalten, das bei Behandlung mit Oxalsäure in Diäthyläther 0,6 g 10-(3-Diäthylamino - 2 - methylpropyl) - 2 - valerylphenothiazinhydrogenoxalat in Form von gelben Mikroprismen vom F. = 148° C (Zers.) ergab.
Beispiel 5
2c 1,15 g Natrium wurden in kleinen Anteilen während 30 Minuten zu einer Lösung von 0,8 g gepulvertem Ferriniti it in 250 ml flüssigem Ammoniak bei einer Temperatur von -30 bis -40 C unter Rühren zugegeben. Die Lösung wurde gerührt, bis die Blaufärbung nach Grau umschlug, und es wurden dann 11,32 g 2-Valerylphenothiazin und anschließend nach 10 Minuten 13,7 g l-Brom-3-chlor-2-methylpropan zugegeben. Das Gemisch wurde bei —40 bis —50 C 4 Stunden lang und dann bei —30" C 1 Stunde lang gerührt. 4 g Ammoniumbromid (zur Zersetzung des überschüssigen Natriumamids) und 50 ml wasserfreies Toluol wurden zugegeben, und das Gemisch wurde über Nacht bei Zimmertemperatur gerührt, wobei das Ammoniak verdampfen gelassen wurde.
Das Gemisch wurde filtriert und der Rückstand mit Toluol gewaschen. Die Toluolschicht wurde abgetrennt, mit 50 ml Wasser gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und an einer Säule (Durchmesser: 2,5 cm; Höhe: 30 cm) von 120 g Aluminiumoxyd für die Chromatographie chromatographiert. Die Säule wurde mit 1500 ml Toluol eluierl. Das Toluoleluat wurde gesammelt, und das Toluol wurde durch Destillation unter vermindertem Druck (15 mm Hg) abdestilliert. Es wurde so rohes 10-( 3 -Chlor- 2- methylpropyl)- 2- valerylphenothiazin erhalten. (Bei der obigen Herstellung kann das Natrium durch eine äquivalente Menge Kaliumhydroxyd mit einer katalytischen Menge Natrium ersetzt werden.)
Ein Gemisch von 1,0 g rohem 10-(3-Chlor-2-methylpropyl)-2-valerylphenothiazin, 15 g Dimethylamin und 15 ml Toluol wurde in einem verschlossenen Rohr 20 Stunden bei 110 bis 120C erhitzt. Die abgekühlte Lösung wurde aus dem Rohr mit 50 ml Toluol herausgewaschen, und die Toluollösung wurde 30 Minuten bei 100 C erhitzt, um das überschüssige Dimethylamin zu entfernen. Die Toluollösung wurde dann 3mal mit je 50 ml 2 η-Essigsäure extrahiert, und der pH-Wert der vereinigten sauren Extrakte wurde mit lOn-Natriumhydroxydlösung auf 11 eingestellt. Das erhaltene gelbe öl wurde 3mal mit je 75 ml Diäthyläther extrahiert. Die vereinigten ätherischen Extrakte wurden über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und mit ätherischem Chlorwasserstoff behandelt. Es wurde so mit den Produkten der Beispiele I und 2 identisches 10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyl)-2-valerylphenothiazin-hydrochlorid erhalten.
AO
Beispiel 6
2,2 g 10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyloxycarbonyl)-2-valerylphenotbiazin wurden 30 Minuten bei 250 bis 2800C erhitzt. Das Reaktionsgetnisch wurde abgekühlt, mit 20 ml Diäthyläther behandelt und zur Entfernung des als Nebenprodukt erhaltenen 2-Valerylphenothiazins (0,2 g) filtriert. Das Filtrat wurde mit 10 ml 2n-Salzsäure extrahiert, und die wäßrige Schicht wurde mit 2 n-Natriumhydroxydlösung auf pH 11 eingestellt und 3mal mit je 50 mi Diäthyläther extrahiert. Der Ätherextrakt wurde über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und an einer Säule (Durchmesser: 2,5 cm; Höhe: 30 cm) von 120 g Aluminiumoxyd für die Chromatographie chromatographiert. Die Säule wurde nacheinander mit 250 ml Diäthyläther, 250 ml eines Gemisches von Diäthyläther und Toluol in einem Volumenverhältnis von 1 :1 und 750 ml Toluol eluiert. Die Toluolfraktion wurde gesammelt, und das Toluol wurde durch Destillation unter vermindertem Druck (15 mm Hg) entfernt, wobei 10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyl)-2-valerylphenothiazin erhalten wurde, das bei Behandlung mit ätherischem Chlorwasserstoff 0,5 g 10 - (3 - Dimethylamino - 2 - methylpropyl) - 2 - valerylphenothiazin-hydrochlorid lieferte, das mit dem Produkt der Beispiele 1, 2 und 5 identisch war.
Das als Ausgangsmaterial bei der obigen Herstellung verwendete 10 - (3 - Dimethylamino - 2 - methylpropyloxycarbonyl)-2-valerylphenothiazin wurde wie folgt erhalten:
In eine kräftig gerührte Lösung von 11,8 g2-Valerylphenothiazin in 300 ml wasserfreiem Toluol wurde Phosgen bei 100 C während 10 Stunden eingeleitet. Die Lösung wurde dann bei 100° C weitere 20 Stunden gerührt, und das Toluol wurde unter vermindertem Druck (15 mm Hg) entfernt. Das zurückbleibende öl wurde in 50 ml Toluol gelöst und an einer Säule (Durchmesser: 2,5 cm; Höhe: 30 cm) von 120 g Aluminiumoxyd zur Chromatographie chromatographiert. Die Säule wurde mit 750 ml Toluol eluiert. Das erste gelbe Toluoleluat wurde gesammelt, und das Toluol wurde unter vermindertem Druck (15 mm Hg) entfernt, wobei 7,0 g rohes 2-Valerylphenothiazin-10-ylcarbonylchlorid erhalten wurde, die dann mit 4,0 g 3-Dimethylamino-2-methylpropan-l-ol in 80 ml wasserfreiem Aceton vermischt und 5 Stunden unter Rückfluß erhitzt wurden. 50 ml Wasser und 2 ml konzentrierte Salzsäure wurden zugegeben, und das Aceton wurde unter vermindertem Druck (15 mm Hg) entfernt. Der pH-Wert des wäßrigen Rückstands wurde mit 2 n-Natriumhydroxydlösung auf 11 eingestellt, und das erhaltene öl wurde 2mal mit je 100 ml Diäthyläther extrahiert. Die vereinigten Ätherextrakte wurden über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Durch Behandlung mit ätherischem Chlorwasserstoff wurden nach Umkristallisation aus Äthylacetat 5,2g 10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyloxycarbonyl) - 2 - valerylphenothiazin - hydrochlorid in Form von Prismen vom F. = 156°C erhalten. 3,5 g hiervon wurden dann in Wasser gelöst. Der pH-Wert der wäßrigen Lösung wurde mit 2 n-Natriumhydroxydlösung auf 11 eingestellt, und die Lösung wurde 2mal mit je 75 ml Diäthyläther extrahiert. Die vereinigten Ätherextrakte wurden über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, und der Äther wurde verdampft. Es wurden so 2,2 g 10-(3-Dimethylamino-2 - methylpropyloxycarbonyl) - 2 - valerylphenothiazin in Form eines Öls erhalten.
Beispiel 7
Eine Lösung von 14,2 g 2-Valerylphenothiazin in lüml o-Dichlorbenzol wurde auf 1*75" C erhitzt, und eine Lösung von 7,0 g 3-Dimethylamino-2-methylpropan-1-ol in 12,5 g Diäthylcarbonat wurde tropfenweise während 1 Stunde zugegeben. Die Temperatur des Gemisches wurde 2 Stunden bei 175 C gehalten und dann allmählich auf 210° C (durch Abdestillieren niedriger siedender Materialien) erhöht, bei welchem
;o Wert sie dann 13 Stunden gehalten wurde. Das Gemisch wurde abgekühlt und 3mal mit je 125 ml Diäthyläther extrahiert. Die vereinigten Ätherlösungen wurden 4mal mit je 100 ml 2 η-Essigsäure extrahiert, und der pH-Wert der vereinigten wäßrigen Extrakte
wurde dann mit 10 n-Natriumhydroxydlösung auf 11 eingestellt. Das erhaltene öl wurde 3mal mit je 125 ml Diäthyläther extrahiert, und der erhaltene Extrakt wurde über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Durch Destillation unter vermindertem
Druck wurden 8,0 g 10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyl)-2-valerylphenothiazin vom Kp. = 210 bis 215°C/O,O5 mm Hg erhalten. Das Infrarotspektruni war mit demjenigen einer Probe des wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellten 10-(3-Dimethylamino-2-me-
thylpropyl)-2-valerylphenothiazins identisch.
Beispiel 8
Ein Gemisch von 3,6 g 2-Valerylphenothiazin-anil.
1,1g gepulvertem Kaliumhydroxyd und 5,0 g 3-Dimethylamino-2-methylpropylchlorid in 100 ml trokkenem Toluol wurde in einem Dean-Stark-Wasserabscheider 6'/2 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Die Toluolschicht wurde dann von dem anorganischen Rückstand abdekandiert und 3mal mit je 75 ml Wasser gewaschen. Die Toluolschicht wurde mit 100 ml 2 η-Salzsäure behandelt, 2 Minuten geschüttelt und dann 10 Minuten stehengelassen (um die Carbonylverbindung freizusetzen). Die saure Schicht wurde abgetrennt, und der pH-Wert wurde mit 10 n-Natriumhydroxydlösung auf 11 eingestellt. Das erhaltene öl wurde 3ma) mit je 100 ml Diäthyläther extrahiert, und die vereinigten Diäthylätherlösungen wurden über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Der Diäthyläther wurde abdestilliert, und der Rückstand wurde auf einem Dampfbad unter vermindertem Druck (0,05 mm Hg) 30 Minuten erhitzt. Das Infrarotspektrum des zurückbleibenden 10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyl)-2-valerylphenothiazins (3,5 g) war mit demjenigen einer gemäß Beispiel 2 hergestellten Probe identisch.
Das als Ausgangsmaterial bei der obigen Herstellung verwendete 2-Valerylphenothiazin-anil wurde wie folgt erhalten:
Ein Gemisch von 21,3 g 2-Valerylphenothiazin, 18,6 g redestilliertem Anilin, 1,0 g frisch geschmolzenem Zkikchlorid und 5 ml trockenem Xylol wurde unter Rühren 5'/2 Stunden in einer Dean-Stark-Apparatur bei 180 bis 2200C erhitzt (etwa 1,4 ml Wasser wurden abgetrennt). Das Gemisch wurde dann in einen Becher gegossen und über Nacht kristallisieren gelassen. Die erhaltene feste Masse wurde lOmal mit je 75 ml Diäthyläther extrahiert. Durch Eindampfen der vereinigten Diäthylätherextrakte wurden 15 g eines gelben Rückstandes erhalten. Dieser Rückstand wurde 3mal aus Benzol umkristallisiert, wobei 5,0 g 2-Valerylphenothiazin-anil in Form von blaßgelben Prismen vom F. = 16I0C erhalten wurde.

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    1. Verbindungen der allgemeinen Formel
    O
    C-R1
    in der Y ein Sauerstoffatom oder einen Anil- oder Ketalrest bedeutet, in üblicher Weise mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
    X-CH2-CH-CH2- N(R2I2
    in der X ein Halogenatom, einen Schwßfelsäure- oder Sulfonsäureesterrest oder einen Niedrigalkylcarbonat-, Carbamat-, Monoalkylcarbamat- oder Dialkylcarbamatrest bedeutet, umsetzt, wobei R1 und R2 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, und, falls Y einen Anil- oder Ketalrest darstellt, diesen Rest durch saure Hydrolyse entfernt, wobei man vor der Umsetzung des Produkts, für welches X ein Halogenatom oder einen Schwefelsäure- oder Sulfonsäureesterrest darstellt. das Phenothiazinderivat in üblicher Weise mit einem Alkaliamid, -hydrid oder -hydroxyd behandelt, oder daß man ein Phenothiazinderivat der allgemeinen Formel
    C-R1
    Ketalrest darstellt, diesen Rest durch saure Hydrolyse entfernt, oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
DE19702014860 1969-03-27 1970-03-26 Phenothiazinderivate, deren Herstellung und pharmazeutische Zusammensetzungen Expired DE2014860C3 (de)

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