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Die Erfindung bezieht sich auf eine Aufsammel-Ballenpresse mit einem
hinter der Aufnehmertrommel angeordneten Sammeltisch, der innerhalb der Aufnehmertrommelbreite
in einen im wesentlichen nach hinten führenden Preßkanal mündet, dem das Erntegut
mittels zweier auf Abstand voneinander angeordneter, den Sammeltisch in horizontaler
Ebene im Gegentakt überstreichender Preßorgane zugeführt wird.
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Derartige Ballenpressen sind der Gattung nach beispielsweise durch
die USA.-Patentschrift 3 174425 bekannt. Die hieraus bekannten Preßorgane sind kompakter
Bauart, die jeweils um seitlich vom Eingang des Preßkanals vertikal angeordnete
Achsen schwenkbar sind und von denen das eine Preßorgan seinen Sammelhub zur Mitte
vor dem Preßkanal vollführt, während das andere Werkzeug das vorher aufgesammelte
Erntegut in den Preßkanal preßt.
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Eine solche Bauart schafft eine im Verhältnis zur Breite der Aufnehmertrommel
große seitliche Ausladung der Preßwerkzeuge, die darauf zurückzuführen ist, daß
sich die Preßwerkzeuge jeweils auf viertelkreisförmigen Bahnen bewegen, wobei sie
während der gesamten Schwenkbewegung mit ihrer außen geschlossenen Fläche jeweils
die eine Hälfte des Sammeltisches versperren. Dadurch staut sich das aufgesammelte
Erntegut entweder vor dem einen oder vor dem anderen der beiden im Gegentakt arbeitenden
Preßwerkzeuge. Außerdem kann das eine der Preßwerkzeuge nur dann wirksam sein, solange
das andere Preßwerkzeug voll zurückgeschwenkt ist, so daß bei dieser Bauart nachströmendes
Erntegut in einer Hälfte überhaupt nicht gesammelt werden kann.
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Weiterhin hat das kontinuierliche Arbeiten der Preßwerkzeuge nach
dieser bekannten Bauart zur Folge, daß das Erntegut ununterbrochen in den Preßkanal
gefördert wird, was zusätzliche Maßnahmen erfordert, um den Erntegutfluß in Ballen
zu trennen.
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Es sind auch Bauarten bekannt, bei denen ein einziges Preßorgan vor
dem Preßkanal vorgesehen ist, das in horizontaler Ebene eine etwa nierenförmige
Umlaufbahn vollführt und hierbei während des Sammel- und Preßhubes Erntegut vom
Sammeltisch zum Eingang des Preßkanals fördert. Obwohl hierbei noch von einer kontinuierlichen
Förderung gesprochen wird, ist doch der in umgekehrter Richtung verlaufende Hub
der in die neue Arbeitsstellung ausholende Hub, so daß das Heu während dieser Zeit,
die ebenso lang sein kann wie der Sammel-und Preßhub, keiner Pressung unterliegt.
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Nach einer anderen, durch die französische Patentschrift 1 325 996
bekannten Bauart sind zwei übereinander angeordnete, in vertikaler Ebene fördernde
Zuführorgane vorgesehen, deren Enden nierenförmige Umlaufbahnen beschreiben, jedoch
ihre vor-und rückwärts gerichteten Hübe synchron verlaufen.
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Dadurch entstehen während der ausholenden Hübe Zeitspannen, in denen
kein Erntegut gefördert wird und sich nachgeschobenes Erntegut lockert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aufsammel-Ballenpresse
zu schaffen, die unter Ausschaltung der zuvor genannten Nachteile einen kontinuierlichen,
ständig von Preßorganen geförderten Erntegutstrom in Richtung auf einen hinter dem
Sammeltisch angeordneten Preßkanal gewährleistet, wobei Mittel vorgesehen sein sollen,
die trotz kon-
tinuierlicher Förderung das Erntegut in zu Ballen zu verarbeitende
Mengen trennen.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Preßorgane
als Preßrechen ausgebildet sind, deren das Erntegut zum Preßkanal hin fördernde
fingerförmige Enden auf sich teilweise überdeckenden, geschlossenen Umlaufbahnen
steuerbar sind.
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Durch die geschlossenen, etwa nierenförmigen, sich teilweise überdeckenden
Bahnen wird unter Einhaltung des Gegentaktbetriebes erreicht, daß der Arbeitshub
des einen Preßrechens nicht durch den anderen Preßrechen beeinträchtigt wird. Während
des ausholenden Hubes des anderen Preßrechens bleibt der Sammeltisch frei für nachfolgendes
Erntegut, das in der nächsten Phase des anderen Preßrechens erfaßt werden kann.
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Durch die versetzt und sich überdeckend geführten Umlaufbahnen beider
Preßrechen läßt sich hinter dem mit seiner Umlaufbahn weiter vorn geführten Preßrechen
ein im wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung des Preßkanals in diesen periodisch
zur Bewegung der Preßrechen bewegbar gesteuerter Ballenteiler anordnen, der den
Preßkanal immer dann für nachgeschobenes Erntegut sperrt, sobald der den Arbeitshub
ausführende Preßrechen einen vorbestimmten Abstand vor seinem die Rückholbewegung
einleitenden Umkehrpunkt erreicht hat, an dem er gerade den Ballenteiler passiert
hat, und der aus dem Preßkanal immer dann wieder herausgeführt wird, sobald der
andere Preßrechen während seines Arbeitshubes eine für die Bildung eines Ballens
ausreichende Menge Erntegut zum Preßkanal gefördert hat, währenddessen der erste
Preßrechen seinen Arbeitshub bis zu dem die Rückholbewegung einleitenden Umkehrpunkt
vollführt.
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Durch diese Anordnung ist es nicht mehr notwendig, den Erntegutstrom
im Preßkanal zu unterbrechen, um Ballen bilden zu können, da die jeweils von dem
einen oder dem anderen der Preßrechen in den Preßkanal eingeschobenen Mengen des
Erntegutes durch die Wirkung des Ballenteilers untereinander getrennt sind.
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An Hand eines Ausführungsbeispiels ist die Erfindung in der Zeichnung
dargestellt und im nachfolgenden näher beschrieben; in der Zeichnung zeigt Fig.
1 eine Draufsicht der Aufsammel-Ballenpresse, Fig. 2 eine Seitenansicht einer der
beiden Preßrechen, Fig. 3 in einer Draufsicht die Aufsammel-Ballenpresse mit Ballenteiler
in einer gegenüber Fig. 1 geänderten Stellung, Fig. 4 in einer Seitenansicht den
Ballenteiler aus der Sicht des Pfeils IV in Fig. 3, Fig. 5 eine Draufsicht der Ballenpresse
in einer gegenüber der Fig. 3 geänderten Stellung, Fig. 6 eine Draufsicht der Ballenpresse
in einer gegenüber der Fig. 5 weiterhin geänderten Stellung.
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Die in Fig. 1 dargestellte Aufsammel-Ballenpresse weist einen Rahmen
1 auf, der durch die beiden Räder 2 getragen wird und an seinem vorderen Ende mit
einer mit dem Schlepper kuppelbaren Anhängevorrichtung 3 versehen ist. Am Rahmen
1 sind eine Aufnahmevorrichtung 6, zwei Preßrechen 7 und 8 und ein Preßkanal 9 angeordnet,
der in einen Ballenaustrittskanal 11 mündet. In der Zeichnung nicht dargestellt
sind die üblicherweise an
derartigen Ballenpressen vorgesehenen
Vorrichtungen, wie Ballenknüpfer und Bindemechanismus.
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Die Aufnahmevorrichtung 6 besteht in üblicher Weise aus einer Trommel
mit daran befestigten Zinken 14, die das Heu oder Stroh vom Boden aufnehmen und
an den Sammeltisch 15 abgeben.
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Der Preßrechen 7 besteht aus einer Anzahl übereinander angeordneter
Preßfinger, die an einer vertikal angeordneten Lagerstange 21 befestigt sind. Die
beiden Enden der Lagerstange 21 sind in den Flanschteilen zweier Zahnräder 22 drehbar
gelagert.
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Die Zahnräder 22 können in zwei koaxial am Rahmen 1 übereinander angeordneten
Lagern frei umlaufen. Die Zahnräder 22 stehen mit Antriebsritzeln 24 in Verbindung,
die auf einer Welle 25 aufgekeilt sind, welche in üblicher Weise, z. B. durch einen
in Fig. 1 mit 26 beschriebenen Kettentrieb, von der Schlepperzapfwelle 27 aus in
oder neben der Anhängevorrichtung 3 angetrieben werden.
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Bekannt ist die Bauart eines derartigen Preßrechens durch die französische
Patentschrift 1 466 432, von der die vorliegende Erfindung ausgeht.
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Über die Achse der Lagerstange 21 nach rückwärts verlängerte Ansätze
der Preßfinger des Preßrechens 7 sind endseitig mit einem Stift 31 versehen, an
dem das eine Ende einer Stange 32 angelenkt ist, deren anderes Ende an einem am
Rahmen 1 angeordneten Zapfen 33 schwenkbar gelagert ist.
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Die übereinanderliegenden Enden der Preßfinger des Preßrechens 7
beschreiben in horizontalen Ebenen etwa nierenförmige Umlaufbahnen 34, deren Hauptrichtung
durch den Pfeil 41 angedeutet ist und deren vorderer Umlenkpunkt 38 über dem Sammeltisch
15 und deren rückwärtiger Umlenkpunkt 39 im Preßkanal 9 liegen.
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Der zweite Preßrechen 8 ist in ähnlicher Weise aufgebaut und besteht
aus einer Mehrzahl von übereinander angeordneten Preßfingern 45, wie in F i g. 2
angedeutet, die an einem Rohr 46 befestigt sind, das von einer an ihren Enden abgekröpften
Kurbelstange 49 aufgenommen ist. Diese Kurbelstange 49 wird im Gegentakt zum Preßrechen
7 angetrieben.
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Der mittlere der Preßfinger 45 des Preßrechens 8 weist rückwärts
eine Verlängerung 52 auf, die endseitig über ein Gelenk 53 eine Stange 54 aufnimmt,
deren anderes Ende an einem am Rahmen 1 angeordneten Zapfen 55 schwenkbar gelagert
ist.
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Die übereinanderliegenden Enden der Preßfinger 45 des Preßrechens
8 beschreiben ebenfalls in horizontalen Ebenen etwa nierenförmige Umlaufbahnen 57,
deren Hauptrichtung durch den Pfeil 61 angedeutet ist und deren vorderer Umlenkpunkt
58 über dem Sammeltisch 15 und deren rückwärtiger Umlenkpunkt 59 im Preßkanal 9
liegen.
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Die Aufsammel-Ballenpresse ist ferner mit einem Ballenteiler 71 ausgerüstet,
wie er in F i g. 3 und 4 dargestellt ist. Dieser Ballenteiler hat die Form einer
Gabel mit einer Mehrzahl von übereinander angeordneten Zinken 72, die von einem
sie gemeinsam tragenden Arm 73 an dessen freiem Ende über ein Gelenk 74 mit einem
Hebel 75 verbunden sind, der seinerseits endseitig mit dem Preßrechen 8 verbunden
ist.
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Die Zinken 72 des Ballenteilers 71 können, außen geführt von Abstandshaltern
78, durch Bohrungen 79 in den Preßkanal 9 eingreifen, wie Fig. 6 veranschaulicht,
wobei die Zinken mit den Abstandshaltern 78 durch eine Feder 81 in Kontakt gehalten
werden,
deren eines Ende an der Stange 54 und deren anderes Ende am Arm 73 des Ballenteilers
eingehängt sind.
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Die Ballenpresse nach der Erfindung hat folgende Arbeitsweise: Ausgehend
von der Stellung der Preßwerkzeuge in Fig. 1, in welcher der Preßrechen 7 bei 38
über dem Sammeltisch 15 einzutauchen beginnt, während der Preßrechen 8 sich noch
bei 59 im Preßkanal 9 befindet, entfernt sich mit zunehmendem Vorschub des Preßrechens
7 der Ballenteiler 71 aus der im Preßkanal eingeführten Lage, in welcher er das
im vorhergehenden Arbeitstakt vom Preßrechen 7 herangeschobene Heu aufgehalten hat,
bis die in Fig. 3 dargestellte Stellung erreicht ist. Sobald der Preßrechen 7 den
in F i g. 5 wiedergegebenen Abstand d von seinem rückwärtigen Umlenkpunkt bei 39
erreicht hat, welcher vorzugsweise wenigstens 40 cm betragen soll, gelangt der Ballenteiler
71 hinter die Preßfinger des Preßrechens 7 und wird verhältnismäßig schnell in die
in Fig.6 dargestellte Sperrstellung in den Preßkanal 9 eingeführt, mit der Folge,
daß das nunmehr vom Preßrechen 8 herangeführte Heu am Ballenteiler stehenbleibt
und einen Abstand von dem Heustoß gewinnt, der im weiteren Bewegungsverlauf des
Preßrechens 7 gegen das Ende 60 seiner Umlaufbahn bis hinter den rückwärtigen Umlenkpunkt
dieses Preßrechens befördert worden ist. Der Ballenteiler wird aus seiner den Preßkanal
sperrenden Stellung mit relativ hoher Geschwindigkeit wieder herausgezogen, bevor
der Preßrechen 8 eine für einen Ballen ausreichende Menge Heu 70 an den Eingang
des Preßkanals herangeführt hat, die dann durch den Preßrechen 8 ohne Schwierigkeiten
in den weiteren Verlauf des Preßkanals geschoben wird.
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Der mit 83 bezeichnete Verlauf, den das Gelenk 74 des Ballenteilers
zwischen den in den F i g. 5 und 6 wiedergegebenen Stellungen beschreibt, ist im
wesentlichen senkrecht zu der Wand des Preßkanals 9 ausgerichtet. Dadurch ergibt
sich eine relativ hohe Einführ- und Rückführgeschwindigkeit des Ballenteilers in
den Preßkanal und aus dem Preßkanal heraus, während der Preßrechen 7 den letzten
Teil seines Arbeitstaktes bzw. seines Rückhubes ausführt.
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Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung wird stets eine kontinuierliche
Vorschubbewegung entweder im Arbeitstakt des einen oder des anderen Preßrechens
erreicht. Andererseits wird durch den Ballenteiler eine vollkommene Trennung der
Stöße des aufgesammelten, einmal vom Preßrechen 7, dann wieder vom Preßrechen 8
in den Preßkanal geschobenen Heues gewährleistet.
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Selbstverständlich kann der Antrieb des Ballenteilers dahingehend
abgewandelt sein, daß er nicht vom Preßrechen 8 erfolgt, sondern durch eine andere
kinematische Vorrichtung, die einen synchronen Ablauf der Schubbewegung des Ballenteilers
mit dem der Preßrechen gewährleistet.