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Einrichtung zur Erfassung richtungsabhängiger Bewegungen Achszähleinrichtungen
haben die Aufgabe, am Einzählpunkt eines Abschnittes die Zahl der Achsen, die den
Abschnitt befahren, mit der der zu einem späteren Zeitpunkt den Auszählpunkt verlassenden
zu verglelohen und bei der Differenz Null den Abschnitt frei au melden, Sowohl der
Einzähl- als auoh der Auszählpunkt -im folgenden Einwirkpunkt genannt " muß vier
Bedingungen erfüllen: 1. Die pro durohlaufendes Rad entstehenden Impulse müssen
eine Fahrtrichtungsunterscheidung ermöglichen.
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2. Aus diesen Impulsen muß sich nach Durchlaufen des Rades ein Vorwärts-
oder ein Rückwärtszählimpuls ableiten lassen.
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3. Die Anordnung muß pendelsicher arbeiten, d.h., auf dem Einwirkpunkt
hin-und herrollende Achsen dürfen keine Fehlzählung bewirken.
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4. Bei fehlerhaften Arbeiten der am Gleis angebrachten Impulsgeber
muß der Einwirkpunkt eine Gleisbesetztmeldung bewirken.
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Bs ist allgemein bekannt, den Einwirkpunkt so ZU gestalten, daß ein
den Einwirkpunkt durchlaufendes Rad zwei Impulse erzeugt, die sioh zeitlich positiv
überlappen. Zu diesem Zweck werden am Gleis pro Einwirkpunkt mindestens zwei Impuisgeber
nebeneinander an einer Schiene oder etwas versetzt an beiden Schienen angebraoht.
Unter einer positiven Uberlappung wird verstanden, daß die beiden Impulse sioh um
eine endliohe Zeit überdecken. Unter einer negativen Uberlappung wird verstanden,
daß dies nicht der Ball ist, die Vorderflanke des zweiten Impulses also naoh der
Ruokflanke des ersten Impulses auftritt.
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Mit dieser Anordnung soll sichergestellt sein, daß zuerst ein Impuls
des ersten Impulsgebers verursaoht wird und vor seinem Abklingen der zweite Impulsgeber
einen Impuls erzeugt. Nachdem der erste Impuls abgeklungen ist, kann auch der zweite
Impuls abklingen. Auf diese Weise entsteht ein Zustand, in dem beide Impulse vorhanden
sind. Das ist der positive Überlappungszeitraum, der in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit
und dem Zustand des rollenden Materials - z.B. den verschiedenen Raddurchmessern
- starken Sohwankungen unterworfen ist. Treffen ungünstige Extrema aufeinander,
so kann der Überlappungszeitraum zu Null oder negativ werden, im anderen Fall so
groß, daß eine Auflösung in die einzelnen Phasen nioht mehr mUglioh ist. In beiden
Fällen kommt es zu Fehlzählungen.
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Aus diesem Grunde wurde eine Anordnung bekannt, bei der am Gleis zwei
in Fahrrichtung versetzte Impulsgeber befestigt
sind, wobei jeder
Impulsgeber pro durchlaufendes Rad einen Impuls mit einer positiven und einer negativen
Halbwelle abgibt. Über eine nachfolgende Auswerteschaltung werden diese vier Impulshalbwellen
in VorwArts- bzw. Rückwärtsimpulse umgewandelt, die vom zeitlichen Abstand der Geberimpulse
unabhängig sind, d.h., die Uberlappung der Geberimpulse ist nicht erforderlich.
(Schweizer Patent No. 397 762). Die Anordnung ist insofern nachteilig, als eine
Zählung nur mit den speziellen, positive und negative Halbwellen erzeugenden Impulsgebern
möglich wird und herkönmliohe Impulsgeber, welche pro Betätigung nur einen Impuls
abgeben, nioht verwendbar sind.
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Bine weitere Anordnung sieht vor, daß für mindestens einen der Achszählimpulse
zwei Impulsgeber gemeinsam verwendet werden und einen Impuls erzeugen, der bei den
Umlegen des Jeweils zuerst betätigten Kontakt es beginnt und naoh dem Zuruokstellen
von zwei Kontakten aufhört. (Westdeutsches Patent Nr. 1 117 153).
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Diese lösung ist jedoch nur fWr Eisenbahnanlagen mit Gleisbögen ohne
Zwangssohienen zur Anwendung vorgesehen und dient zum Erzeugen von zwei sich überlappenden
Achszählimpulsen.
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Schließlich ist eine Wagenzähleinrichtung für den Bergbau bekanntgeworden,
welche mit drei Schienenkontakten arbeitet und über Elektronenröhren und Relais
eine fahrrichtungsabhängige Auswertung vornimmt. Dabei wird ein Vorwärts
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bzw. Rückwärtszählimpuls bereits nach Befahren des zweiten Schienenkontaktes ausgelöst
und durch den dritten Sohienenkontakt entweder die Auswertesohaltung in die Grundstellung
zurückgestellt oder keine Auswertung vorgenommen (Westdeutsches Gebrauchsmuster
Nr. 1 748 640).
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Mit einer derartigen Anordnung läßt sioh kein pendelsioheres Arbeiten
gewährleisten, da naoh Befahren des zweiten Sohienenkontaktes in der einen Fahrrichtung
bereits ein Zählimpuls ausgelöst wird und ein Zurückrollen der Achse in der Gegenrichtung
nicht mehr duroh die Sohaltung erfaßt wird.
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Zweck der Erfindung ist die Beseitigung der dem Stand der Teohnik
anhaftendom Mängel.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einriohtung zur Erfassung
richtungsabhängiger Bewegungen zu sohaffen, die unter Verzicht auf den positiven
Überlappungszeitraum trotzdem die o.g. Forderungen erfüllt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe in der Weise gelöst, daß drei Impulsgeber
über eine Verknüpfungsanordnung so in eine gegenseitige Abhängigkeit gebraoht sind,
daß erst naoh Betätigen sämtlicher Impulsgeber ein richtungsabhängiger Impuls ausgeltsst
wird, der unabhängig vom zeitlichen Abstand und der Art der Uberlappung der Impulse
der einzelnen Impulsgeber ist.
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In zweokmäßiger Weiterbildung der Erfindung soll die Verknüpfungsanordnung
mit statischen Speichern aufgebaut werden.
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Die Brfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen: Fig. 1: die Anordnung der
Impulsgeber am Gleis, Fig. 2s die Impulsfolgen in Vorwärtsrichtung, Fig. 3: die
Impulsfolgen in Rückwärtsrichtung, Fig. 4: die Verknüpfungsanordnung.
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Gemäß Fig. 1 sind an der Sohiene in geeigneter Weise drei Impulageber
hintereinander befestigt. Die Anordnung kann auoh so getroffen werden, daß der mittlere
der drei Impuls geber an der gegenüberliegenden Sohiene befestigt ist. Der in Pfeilrichtung
rollende Radsat# bewirkt mit seinem Spurkrans die Betätigung der Impulsgeber naoheinander
in der Reihenfolge 1 - 2 - 3.
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Die Betätigung des Impulsgebers 1 bewirkt ein Kippen des Speichers
1, wie in Fig. 2 dargestellt. Dieser wird erst durch die Betätigung des Impulsgebers
2 wieder ßuraokgekippt, hat aber vorher den Speicher BV vorbereitet, der nun seinerseits
in die Arbeitslage gebracht wird. Die Betätigung des Impulsgebers 3 steuert den
Speicher C in die Arbeitslage und kippt Speicher BV zurück. Zu diesem Zeitpunkt
wird ein Vorwärtszählimpuls am Ausgang V ausgelöst.
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Sinngemäß arbeitet naoh Fige 3 die Anordnung zur Erzeugung eines Rückwärtszählimpulses
am Ausgang R. Dabei werden die Impulsgeber in der Reihenfolge 3 - 2 - 1 befahren.
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Fig. 4 zeigt als eine Möglichkeit zur Realisierung der Impulsfolgen
eine Sohaltung mit elektronischen Bausteinen der NOR-Technik. Selbstverständlich
sind auch andere Lösungswege möglich, z.B. mit sohnellsohaltenden kontaktbehafteten
Bauelementen. Nach Fig. 4 wird beim Schließen des Kontaktes 11 des Impulsgebers
1 der Speicher A in die Arbeitsetellung gekippt, am Ausgang des Negators NE1 ersoheint
ein O-Signal, das einem NOR-Glied N01 des Speiohers BV zugefUhrt wird und diesen
vorbereitet. Durch Schließen des Kontakt es 21 des Impulsgebers 2 wird am Ausgang
des Negators NE2 ebenfalls ein O-Signal erzeugt und der Speicher BV kann kippen.
Am Ausgang des ODER-Gliedes 01 erscheint ein L-Signal, das Uber ein Integrationsglied
J1 geführt, den Speicher A zurückkippt. Wird nun der Kontakt 31 des Impulsgebers
3 geschlossen, so tritt an ausgang des NOR-Gliedes N02 vor dem Ausgang V ein L-Signal
auf, das solange besteht, wie der Speicher BV nooh nicht zurückgekippt ist. Dieses
Zurückkippen geschieht.
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duroh eben dieses 1-Signal, das Uber ein Integrationsglied J2 dem
Speicher BV zugeführt wird und an dem Ausgang V als Vorwärtszählimpuls abgenommen
werden kann. Analog hierzu wird beim Betätigen der Impulsgeber in der Reihenfolge
3 - 2 - 1 zuerst der Speicher C und dann der Speicher BR gekippt, danaoh tritt dann
am Ausgang R ein Rückwärtszählimpuls auf.
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Die Pendelsicherheit der Anordnung wird dadurch erreicht daß - werden
die Impulsgeber in der Reihenfolge 1 - 2 - 3 befahren - der Speicher A den Speicher
BV vorbereiten muß.
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Nur dann, wenn Speicher C den Speicher BV zurückkippt,wird ein Impuls
ausgelöst, wobei aber auch Speicher BV durch Speicher A wieder zurückgekippt werden
kann. Das ist der Fall, wenn der Radsatz nach dem Betätigen von Impulsgeber 1 und
2 über Impulsgeber 1 wieder hinausrollt. Als ein weiteres Kriterium für die Pendelsicherheit
ist es erforderlicht, daß sioh die Arbeitszustände der Speicher A und C gegenseitig
ausschließen. Das wird dadurch erreicht, daß vom Ausgang des ODER-Gliedes 02 des
Speichers A eine Verbindung zum Eingang des NOR-Gliedes NO3 des Speichers C besteht9
sowie vom Ausgang des ODER-Xliedes 03 des Speiohers C eine Verbindung zum Eingang
des NuR-Gliedes N04 des Speichers A.
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Werden kontaktbehaftete Impulsgeber verwendet, so haben wegen der
Ausführung der Speicher A; BV; BR und C als statisohe Speicher prellende Kontakte
keinen Einfluß auf die Funktionssicherheit der Anordnung.
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Insgesamt wird durch diese Art der Anordnung erreicht, daß die Erzeugung
von Impulsen riohtungsabhängig und pendelsicher, sowie unabhängig von der Art der
Uberlappung geschieht. Die Anordnung arbeitet stets einwandfrei, wobei es gleiohgllltig
ist, in welcher Kombination die mögliohon Überlappungsarten zwischen den Impulsen
auttreton. Die
Anordnung ist selbstverständlich nicht nur an die
Anwendung für Achszählzweoke gebunden, sie kann überall dort angewendet werden,
wo eine richtungsabhänglge Impulserzeugung mittels einer positiven Überlappung Schwierigkeiten
bereitet.