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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einführen eines Bahnendes gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zum Einführen
eines Bahnendes gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 5.
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Wenn
nach einem Stop oder einem Bahnriß eine Papiermaschine gestartet
wird, muß das
Papier wieder durch die Maschine geführt werden. Somit wird zuerst
von der Vorderkante der Papierbahn ein schmaler Kantenstreifen abgetrennt
und zum Durchlauf durch die Maschine gebracht. Nachdem der Kantenstreifen
die Maschine oder einen Maschinenabschnitt durchläuft, kann
er auf die volle Bahnbreite erweitert werden. Es sind zahlreiche
Führungssysteme erhältlich,
um zu bewirken, daß der
Kantenstreifen dem durch Zylinder und Walzen gebildeten Bewegungspfad
folgt. Üblicherweise
werden hier sogenannte Einfädelseile
verwendet, die außerhalb
der Kante der Papierbahn laufen, wobei der Führungsstreifen oder das Führungsende
der Bahn zwischen den Seilen geführt
wird (siehe beispielsweise
DE
33 28 162 A1 ). Im Stand der Technik ist es anhand der
CH 422 503 ferner bekannt,
ein Einfädelseil
mit einem Klemmriemen zusammenwirken zu lassen.
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Zum
Beispiel zeigen die finnischen Patente 72 549 und 89 288, wie ein
Bahnende nach seinem Schneidpunkt in einem Spalt durch zwei Führungsseile
geführt
wird, so daß das
Ende durch einen bestimmten Abschnitt in Längsrichtung der Maschine hindurchtritt.
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Zum
Beispiel stellt das Verfahren des Durchfädelns des Bahnendes durch Mehrwalzenkalander hohe
Anforderungen an das Einfädelungssystem
bei hohen Einfädelgeschwindigkeiten.
Man kann davon ausgehen, daß Seileinfädelungen
bei Geschwindigkeiten bis zu ungefähr 1.500 m/min vorkommen. Bei höheren Geschwindigkeiten
kann das schmale Ende nicht zwischen zwei einander anliegenden Seilen oder
Kordeln ohne Probleme gehalten werden. Zum Beispiel wird das Ende
leicht abgelöst
oder eingerissen, wenn es auf Teile trifft, die entlang seines Bewegungspfades
angeordnet sind, z.B. die Verkleidungen der Einfädelseile.
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Es
ist Ziel der Erfindung, die oben beschriebenen Nachteile zu beseitigen
und ein Verfahren anzugeben, das in jedem Bereich einer Papiermaschine
oder einer Nachbehandlungsmaschine für Papier verwendet werden kann,
um das Bahnende zuverlässig
auch bei hohen Einfädelgeschwindigkeiten
einzufädeln.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren anzugeben,
welches speziell bei Einfädelungen
vorteilhaft ist, die bei laufender Maschine auf schnelllaufenden
Papiermaschinen vorgenommen werden. Um dieses Ziel zu erreichen,
ist das Verfahren der Erfindung primär gekennzeichnet durch den
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1. Beim Einfädeln werden zwei Bänder verwendet,
die gegeneinander derart geführt
sind, daß das
Bahnende zwischen ihren Oberflächen
verbleibt. Die neutralen Achsen der Bänder liegen in dem Bänderpaar
im wesentlichen auf dem gleichen Niveau, so daß auch bei Einfädelungen
entlang eines gewundenen Pfades es möglich ist, ein Aufscheuern
des Endes zu vermeiden. Weiterhin ist es möglich, eine Formung oder Strukturierung
der Bandoberflächen
zur Festlegung des Bandendes zu verwenden.
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Die
Vorrichtung zum Erreichen der Ziele der Erfindung ist wiederum charakterisiert
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 5. Beide länglichen
Einrichtungen der Einfädelvorrichtung sind
Bänder,
deren gegeneinander angeordnete Oberflächen dazu verwendet werden
können,
das Bandende zu halten, wobei die neutralen Achsen der gegeneinander
anliegenden Bänder
im wesentlichen auf dem gleichen Niveau liegen. Die Bänder können auch
mit geformten Abschnitten versehen sein, wie z.B. Abschnitte, die
in festen Intervallen in Längsrichtung
des Bandes angeordnet sind, durch welche Abschnitte es möglich ist,
das Bandende zuverlässig festzulegen,
um mit dem Band zu laufen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung detaillierter mit Bezug auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Einfädelvorrichtung
in einem Querschnitt senkrecht zur Laufrichtung des Bandes;
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2 eine
Ausführungsform
gemäß 1 in
einem Längsschnitt
entlang der Linie I-I;
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3 und 4 Querschnitte
eines Bänderpaares
und einer Bandrolle, die gegenüber
den Alternativen der 1 und 2 leicht
modifiziert ist, und
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5 den
Laufpfad der Einfädelvorrichtung in
einer Seitenansicht der Maschine.
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Die 1 und 2 zeigen
einen Querschnitt und einen Längsschnitt
der für
das Einfädeln verwendeten
Bänder 1 und 2.
Die Bänder,
die gegeneinander anliegen, wobei ein Einführungsstreifen oder Bahnende
T zwischen diesen läuft,
sind mit geformten Abschnitten versehen, die zueinander passen bzw.
korrespondieren, wie nachfolgend detaillierter ausgeführt wird.
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Zwischen übereinander
liegenden Bändern, deren
neutrale Achsen auf unterschiedlichem Niveau liegen, treten an den
Drehpunkten der Bänderpakete Verschiebungen
auf, die das Ende aufscheuern und es dazu veranlassen, sich aus
der Mitnahmestellung zu lösen.
Dieses Phänomen
kann reduziert werden durch die Verwendung von Bändern, deren neutrale Achsen
N zusammenfallen, wenn die Bänder
aufeinander angeordnet sind, wie dies in 1 gezeigt
ist. So ein Bänderpaar
funktioniert wie ein integrales Band und die Bänder haben nicht die Tendenz,
sich relativ zueinander zu bewegen, wenn das Bänderpaar gebogen bzw. umgeleitet
wird. Die neutrale Achse bezieht sich auf die Ebene innerhalb des
flachen Bandmaterials, oder in Seitenansicht gesehen zu der Längslinie
auf deren einen Seite das Material komprimiert wird, während es
auf deren anderen Seite gedehnt wird, wenn das Bandmaterial entlang
eines in Richtung senkrecht zu seiner Ebene abgelenkten bzw. umgelenkten
Pfades gefördert
wird.
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In
der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsform
haben die Bänder
eine unterschiedliche Breite. Das schmale Band 2 ist mit
einer vereinzelten Verzahnung versehen, die geformte Abschnitte 2b bildet,
die in festen Abständen
in Längsrichtung
angeordnet sind. Das breite Band 1 ist mit Öffnungen
versehen, die geformte Abschnitte 1b bilden, die mit der
Verzahnung zusammenwirken, wobei die Zähne oder Vorsprünge des
schmalen Bandes 2 durch die Öffnungen hindurchragen. Das schmalere
Band 2 ist weiterhin in einer Vertiefung 1d in
der Oberfläche
des breiteren Bandes 1 aufgenommen, welche Vertiefung 1d ungefähr entlang
des Zentrums des kontinuierlichen Bandmaterials vorgesehen ist,
und die Dicke des schmaleren Bandes entspricht der Tiefe der Vertiefung 1d,
wobei die Oberflächen
der Bänder
auf das gleiche Niveau gebracht werden. Die neutralen Achsen N beider
Bänder
werden auf das gleiche oder ungefähr das gleiche Niveau bzw.
die gleiche Höhe
gebracht, und eine Verstärkung
bzw. Bewehrung, die sich an diesem Punkt erstreckt, ist mit den
Bezugszeichen 1c und 2c bezeichnet. Die Verzahnung
des schmaleren Bandes 2 stellt eine Führung für die entsprechend verzahnten Bandrollen
entlang des mittleren Bereichs des Bandes dar. Seitenflansche werden
daher bei den Bandrollen nicht benötigt. Durch die Verzahnung
ist es auch möglich,
die Antriebskraft von der Bandrolle auf die Bänder zu übertragen, falls dies nötig ist.
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Die 3 und 4 zeigen
ein zweites Bandpaar unter Verwendung der Idee eines verzahnten
Bandes, wobei funktionsgleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen
wie in den 1 und 2 bezeichnet
sind. Hier ist in gleicher Weise wie bei den 1 und 2 auch
ein schmaleres Band vorgesehen, welches im wesentlichen symmetrisch
in der Mitte des breiteren Bandes angeordnet ist. Hier ist in der
Mitte der Verzahnung 4 der Bandrolle 3 eine Nut 5 in
Umfangsrichtung vorgesehen, d.h. die Zähne der Verzahnung bestehen
aus zwei Teilen. Ein Zahn 2b des schmaleren Bandes 2 wird
in der Nut zwischen den Teilen aufgenommen. Auf beiden Seiten des Zahnes 2b in
Umfangsrichtung, d.h. vor und hinter dem Zahn, ist entsprechend
ein breiterer Zahn 1e des breiteren Bandes angeordnet,
der die länglichen Hälften des
Bandes verbindet, die jeweils aus endlosem Bandmaterial gebildet
und an den Kanten des breiteren Bandes angeordnet sind. Die breiteren Zähne 1e sind
zwischen den Zähnen
der Verzahnung 4 der Bandrolle 3 aufgenommen,
wobei die Antriebskraft von der Bandrolle 3 auf das Bandpaar übertragen
wird, falls dies notwendig sein sollte. Das breitere Band 1 ist
somit mit einer Vertiefung 1d versehen, die durch die Bandhälften in
seitlicher Richtung definiert ist und durch den breiteren Zahn 1e von
unten. In dem breiteren Band 1 sind in den Spalten zwischen den
aufeinanderfolgenden breiten Zähnen 1e aufeinanderfolgende Öffnungen 1b ausgebildet.
Auch in dieser Alternative werden keine mit Flanschabschnitten versehenen
Bandrollen benötigt,
weil die Zähne 2b des
schmaleren Bandes 2 das gesamte Bandpaar führen, wenn
dieses zwischen den Zahnteilen der Bandrolle aufgenommen ist. Die
Bandmaterialien der Bandhälften
des breiteren Bandes 1 und des schmaleren Bandes 2 haben
ungefähr
die gleiche Dicke, wobei die Oberflächen auf der der Verzahnung
abgewandten Seite auf der gleichen Höhe liegen.
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Wenn
die Erfindung beispielsweise in einer Papiermaschine oder einer
Beschichtungsmaschine verwendet wird, werden die Bänder 1, 2 anstelle
der bisherigen Einfädelseile
eingeführt.
Beide Bänder sind
in einer Schleife aneinandergefügt,
nachdem sie in die Maschine eingefädelt wurden. Die Bänder können mit
bekannten Zugeinrichtungen gezogen und mit bekannten Spanneinrichtungen
gespannt werden. Die Bänder
können
mit C-Rinnen in allen Rollenabständen
und Freiräumen
geschützt
bzw. abgeschirmt werden. An den Wechselpunkten werden die Bänder in
einem geringen Abstand voneinander mittels Bandrollenanordnungen
getrennt.
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Das
Bahnende wird in den im Anlagepunkt der Bandschleifen gebildeten
Spalt geblasen, gesaugt oder in irgendeiner anderen Weise transportiert.
Wenn sich das Band mit Bahngeschwindigkeit bewegt, wird der Streifen
automatisch zwischen den Bändern
nach dem Durchlaufen des Walzenspaltes am Ende des zwischen den
Bändern
gebildeten Spalts festgepreßt.
Die Befestigung des Endes wird verbessert durch die ausgeformten
Abschnitte in den Tragflächen
der Bänder,
wie z.B. die Zähne 2b gemäß den Figuren,
die das Ende an den Öffnungen durchstechen.
Die Befestigung des Papierstreifens zwischen den Bändern ist
wesentlich besser als die eines Papiers, das zwischen zwei aneinandergrenzenden
Seilen läuft.
Die gute Befestigung des Endes ermöglicht auch eine Abschirmung
des Bandes an allen Orten, z.B. mittels einer C-Rinne oder einer
anderen Schutzstruktur.
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Die
Geschwindigkeit des Bandes kann exakt auf eine Geschwindigkeit eingestellt
werden, die während
des Transports des Endes in einer Papiermaschine, Beschichtungsmaschine
oder anderer Nachbehandlungsmaschine vorliegt, weil das Band als
verzahnter Bandtyp ausgebildet ist und daher bei irgendwelchen Bedingungen
relativ zu den Bandrollen nicht verrutscht bzw. sich verschiebt.
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Das
Ende des Bandendes T wird zwischen den beiden Bändern 1, 2 über eine
Distanz von wenigen Metern derart geführt, daß ein hinreichend fester Griff
des Endes erzielt wird. Somit folgt der Weg des zweilagigen Bandes
durch einen bestimmten Abschnitt der Maschine eng dem Weg der Papierbahn. An
dem Punkt, wo das Bahnende zum nächsten
Abschnitt übertragen
wird, entfernen sich die Bänder
in einer Alternative voneinander und laufen über eigene Routen zum Startpunkt
zurück,
wobei sie jeweils eine Bandschleife bilden. Gemäß einer anderen Alternative
entfernen sich die Bänder
nicht voneinander am Endpunkt des Einfädelweges, sondern das Ende, d.h.
der Kantenstreifen wird von dem Transport der Bänder abgetrennt, z.B. mit einer
Schneideinrichtung, die nahe den Bändern eingesetzt wird, welche Schneideinrichtung
entweder eine mechanische Schneideinrichtung oder eine Blasdüse ist,
die den abgetrennten Kantenstreifen zu anderen Fördereinrichtungen des Kantenstreifens
oder zur Aufrollspule in einer Aufrollmaschine überführt. In diesem Ausführungsbeispiel
werden die Bänder
zusammen zum Startpunkt des Einfädelweges
zurückgeführt und
daher werden die Bänder
erst kurz vor dem Eintrittspunkt des Bahnendes zwischen die Bänder voneinander
getrennt. Somit können
auch in dem Rückführweg die
Bänder
vorzugsweise mit einer gemeinsamen Führungseinrichtung bewegt werden.
Diese Möglichkeit
ist in 5 dargestellt, in welcher die Bänder 1, 2 auf
der Bandrolle 3, zusammen geführt werden, nach welcher sie
sich voneinander entfernen, entsprechend ihrer Führung durch ihre eigenen Bahnrollen 3 und
nach diesen Bahnrollen 3 werden die Bänder wieder mittels einer Bandrolle 3 zusammengeführt. Das
Bahnende wird in Richtung des Pfeils S in einen Spalt, d.h. den
Startpunkt des Einfädelweges
eingeführt,
der in keilartiger Weise sich schließt und vor dieser letzten Bandrolle 3 angeordnet
ist. Die Bänder 1, 2 können außerhalb
des normalen Bewegungspfades der Papierbahn laufen und das Bahnende
kann zwischen den Bändern
z.B. mittels Preßluft
geführt
werden unter Verwendung bekannter Verfahren, die in Verbindung mit
dem Seileinfädeln
verwendet werden.
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Die
Bänder
können
für das
Einfädeln
des Bahnendes entlang geeigneter Abschnitte der Papiermaschine verwendet
werden. Es ist beispielsweise möglich,
den Bahntransport von dem letzten Trocknungszylinder des Trocknungsabschnittes durch
den Kalanderabschnitt zur Aufwickelmaschine zu verwenden, die Erfindung
ist jedoch nicht allein auf bestimmte Abschnitte der Papiermaschine
beschränkt.
Neben Papiermaschinen kann die Erfindung in anderen Maschinen angewandt
werden, die eine Papierbahn fördern
und in denen eine Führung des
Bahnendes notwendig ist. In gleicher Weise bezieht sich der Ausdruck "Papierbahn" auf alle bahnförmigen oder
endlosen Materialien, die aus einem faserhaltigen Rohstoff hergestellt
sind, unabhängig vom
Gewicht.
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Die
Breite der Bänder
kann entsprechend der Breite des Bahnendes dimensioniert werden.
Bei beiden Bändern
sind die Oberflächen
des endlosen Bandmaterials zumindest teilweise innerhalb der Breite
des Bahnendes angeordnet. Beide Bänder 1, 2 können schmaler
als das Bahnende D sein, weil es mittels einer breiten Stützfläche möglich ist,
einen guten Halt zu erreichen. Beim Einfädeln wird somit ein etwa 15
bis 50 cm breites Bahnende entlang dessen Mittelabschnitt zwischen
den Bändern
geführt
und beide Kanten des Bahnendes können
frei laufen. Die Kanten des Bahnendes können auch innerhalb der Kanten
des breiteren Bandes verlaufen.
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In
diesem Zusammenhang ist mit dem Ausdruck "Band" eine
längliche
Einrichtung mit einer hinreichend breiten Stützfläche bezeichnet, um das Bahnende
derart zu stützen,
daß das
Bahnende gegen das Band innerhalb seiner Breite angeordnet wird.
In dieser Position erstreckt sich die Stützfläche des Bandes parallel zur
Ebene der Bahn. Weiterhin ist die Dicke des Bahnprofils im Bereich
zwischen der möglichen
Verzahnung vorzugsweise geringer als die Breite der Stützfläche, wobei
sich das Band gut biegt, um entsprechend dem Weg der Bahn zu laufen.
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Es
ist möglich,
ein geeignetes, flexibles und widerstandsfähiges Material als Material
für die
länglichen
Bänder
zu verwenden, welches gut geeignet ist für unterschiedliche Arten von
Einfädelungen,
z.B. ein Elastomer.