DE19961190A1 - Selbst ein- und nachstellende Lagerung für Walzen eines Farb- oder Feuchtwerkes einer Druckmaschine - Google Patents
Selbst ein- und nachstellende Lagerung für Walzen eines Farb- oder Feuchtwerkes einer DruckmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Lagerung (5) einer Walze (1) eines Feucht- oder Farbwerkes einer Druckmaschine, die bei einfachem Aufbau ein selbsttätiges Ein- und Nachstellen der Walze (1) mittels eines elastischen Bauteiles (11) mit einer flachen Federkennlinie über einen exzentrischen Lagerring (6) ermöglicht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Lagerung für eine Walze eines
Farb- oder Feuchtwerkes einer Druckmaschine gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1.
Es ist allgemein bekannt, Walzen eines Farb- oder Feuchtwer
kes einer Druckmaschine in justierbaren Walzenschlössern zu
lagern und mittels dieser justierbaren Walzenschlösser die
jeweilige Walze an andere im Verbund des Feucht- oder Farb
werkswalzenzuges befindliche Walzen ein- und anzustellen.
Nachteil dieser Ausgestaltung ist, daß die Einstellung der
gegenseitigen Anstellung der Walzen im Farb- oder Feuchtwerk
schon vor der Inbetriebnahme der Druckmaschine sehr zeitauf
wendig ist, da jede Walze einem aufwendigen Justagevorgang
der Anstellung mittels der justierbaren Walzenschlösser
unterliegt.
Ein weiterer Nachteil dieser Ausgestaltung ist, daß bei einem
produktionsbedingten Quellen oder Schrumpfen des Walzenbezu
ges der Walze die Druckmaschine abgestellt werden muß, um
eine Korrektur der Anstellung mit den justierbaren Walzen
schlössern an der oder den jeweiligen Walzen vorzunehmen.
Durch diese Korrekturmaßnahmen ergeben sich zusätzlich unnö
tige Umrüstzeiten und Stillstandszeiten der Druckmaschine.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lagerung für
Walzen eines Farb- oder Feuchtwerkes gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 zu schaffen, die bei einfachem Aufbau die
selbsttätige Ein- und Nachstellung der Walze an weitere im
Farb- oder Feuchtwerkswalzenzug befindliche Walzen ermög
licht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Anwendung der
Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
Ein bedeutungsvoller Vorteil ist, daß für die selbsttätig
ein- und nachstellende Lagerung der Walze als Bauraum der
Walzenkörper dient. Alle beweglichen Teile der Lagerung sind
dabei vor direkter Schmutzeinwirkung geschützt.
Von Bedeutung ist, daß die gesamte selbsttätig ein- und
nachstellende Lagerung der Walze aus konstruktiv einfachen,
wenigen Einzelteilen kostengünstig herstellbar und leicht in
oder an der Walze montierbar ist. Außerdem stellt sie ohne
das Erfordernis eines speziellen Antriebes die Walze nach.
Solch eine konstruktive Ausgestaltung einer selbsttätig ein-
und nachstellenden Lagerung einer Walze erhöht die Vielfalt
der Einbaumöglichkeiten, es ist vor allem an nachträgliche
Einbauten in bereits zum Kunden ausgelieferte Maschinen bzw.
Walzen zu denken.
Besonders hervorzuheben ist, daß durch den Einbau eines
elastischen Bauteiles mit flacher Federkennlinie eine gleich
bleibende Anpreßkraft und damit gleichbleibende Abdruckbreite
auch bei fertigungsbedingten Toleranzen oder einem Quellen
und Schrumpfen des Walzenbezuges erreicht wird.
Desweiteren ergibt sich durch die Verwendung dieses elasti
schen Bauteiles eine Schutzwirkung für die Walze, wenn sich
z. B. eine Bedruckstoffbahn um die Walze wickelt, können diese
und alle anderen in Farb- oder Feuchtwerkswalzenzug angeord
neten Walzen auf Grund der elastischen Lagerung ausweichen.
Somit wird einer Beschädigung des Farb- oder Feuchtwerkes
bzw. des Farb- oder Feuchtwerkswalzenzuges entgegengewirkt.
Ein weiterer bedeutungsvoller Vorteil der selbsttätigen ein-
und nachstellenden Lagerung der Walze ist in der Reduktion
von Inbetriebnahme- und Wartungszeiten zu sehen, da der
zeitaufwendige Justagevorgang der gegenseitigen Ein- und
Anstellung der Walzen mittels konventionellen justierbaren
Walzenschlösser durch die selbsttätige ein- und nachstellende
Lagerung entfällt.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. Es zeigt schematisch:
Fig. 1 einen Teil-Längsschnitt einer Lagerung einer Walze mit
selbsttätiger Ein- und Nachstellung.
In Fig. 1 ist eine Walze (1) dargestellt, die aus einem
Walzenkörper (2) besteht, welcher beispielsweise ein Stahl
rohr ist, wobei dessen Außenoberfläche mit einem Walzenbezug
(3), z. B. ein Gummibezug, beschichtet ist. Die Walze (1) hat
im Inneren des Walzenkörpers (2) eine Lagerung (5), welche
die Walze (1) mit einer feststehenden Achse (4) verbindet.
Die Lagerung (5) besteht aus einem auf der Achse (4) beweg
lich gelagerten exzentrischen Lagerring (6), auf welchem
Lagerelemente (7) mittels eines Distanzelementes (8) und
eines Sicherungselementes (9) gelagert sind. Die Lagerelemen
te (7) sind mittels eines Sicherungselementes (10) mit dem
Walzenkörper (2) verbunden.
Der exzentrische Lagerring (6) ist vom Inneren des Walzenkör
pers (2) mit einem elastischen Bauteil (11) mit flacher
Federkennlinie, das ein federartiges Bauteil sein kann,
verbunden.
Vorteil der oben beschriebenen Anordnung des elastischen
Bauteiles (11) im Inneren des Walzenkörpers (2) ist, daß alle
beweglichen Teile der Lagerung (5) vor einer direkten Schmut
zeinwirkung geschützt sind.
Eine weitere nicht dargestellte Variante ergibt sich, indem
das elastische Bauteil (11) nicht im Inneren des Walzenkör
pers (2) angeordnet ist, sondern von außen mit dem exzentri
schen Lagerring (6) verbunden ist.
Das elastische Bauteil (11) ist auf der Achse (4) mittels
eines Befestigungselementes (12) gelagert. Der exzentrische
Lagerring (6) ist außerhalb des Walzenkörpers (2) mit einem
Dichtungselement (13) und einem Befestigungselement (14) auf
der Achse (4) gelagert. Das Dichtungselement (13) ist mittels
Schrauben (15) mit dem Befestigungselement (14) verbunden.
Die Achse (4) ist mittels einer Schraube (16) mit einem
Walzenschloß (17) verbunden, welches mit Schrauben (18, 19) an
einer Gestellwand (20) gelagert ist.
Das in Fig. 1 dargestellte Walzenschloß (17), hier ein ju
stierbares Walzenschloß (17), kann bevorzugt auch unjustier
bar gestaltet sein. Fig. 1 stellt eine Nachrüstung der
selbsttätigen ein- und nachstellenden Lagerung (5) in einer
bereits zum Kunden ausgelieferten Walze (1) dar.
Die gesamte Walze (1) ist nicht näher dargestellt in ein
Maschinenbett bzw. Maschinengestell zwischen einander gegen
überliegenden Gestellwänden (20) montiert. Eine Rotation der
Walze (1) wird durch einen nicht dargestellten Kontakt von
deren Hüllfläche mit einer oder mehreren Walzen bewirkt,
welche in einem Farb- oder Feuchtwerkswalzenzug montiert
sind.
Beispielsweise findet bei Papierbahn-Offset-Druckmaschinen
diese Rotation bei relativ hohen Drehzahlen statt, beispiels
weise von etwa 2000 U/min oder noch höheren Drehzahlen.
Bezeichnend für die in Fig. 1 gezeigte Walze (1) ist es, daß
die Walze (1) nach dem Einbau in einem Farb- oder Feuchtwerk
oder während der Rotation ein selbsttätiges Ein- und Nach
stellen an andere im Farb- oder Feuchtwerkswalzenzug befind
liche Walzen ermöglicht.
Diese selbsttätige Ein- und Nachstellung der Walze (1) wird
durch das elastische Bauteil (11) bewirkt, das vor dem Einbau
unter einer Verdrehbewegung, sprich Torsion, vorgespannt
wird. Wegen der flachen Federkennlinie des elastischen Bau
teiles (11) wird eine gleichbleibende aus dieser Vorspannung
des elastischen Bauteiles (11) resultierende Anpreßkraft auf
den mit dem elastischen Bauteil (11) verbundenen, auf der
Achse (4) beweglich gelagerten, exzentrischen Lagerring (6)
ausübt. Die Federmomentenrate des elastischen Bauteiles (11)
beträgt etwa 6,8 N mm/Grad.
Die Walzen (1) unterliegen resultierend aus dieser gleich
bleibenden Anpreßkraft einer gleichbleibenden Abdruckbreite.
Bei einem Schrumpfen oder Quellen des jeweiligen Walzenbezu
ges (3) verändert sich die Anstellung der Walzen (1) unter
einander. Um dieser gegenseitigen Veränderung der Anstellung
der Walzen (1) entgegenzuwirken, stellt der mit der Anpreß
kraft beaufschlagte exzentrische Lagerring (6) den jeweiligen
Walzenkörper (2) mittels seiner exzentrischen Verdrehung um
die Achse (4) nach.
Somit erfolgt die Ein- und/oder Nachstellung der Walze (1)
durch die Verdrehung des exzentrischen Lagerringes (6) und
somit den mittels der Lagerelemente (7) verbundenen Walzen
körpers (2), sowie den auf diesem befindlichen Walzenbezug
(3), bedingt durch die vom elastischen Bauteil (11) aufge
brachte Anpreßkraft.
Die Lagerung (5) beinhaltet nicht näher dargestellte Sperr-
und Klemmelemente, die das vorgespannte elastische Bauteil
(11) an einem vorzeitigen verdrehen entgegengesetzt der durch
die Vorspannung aufgebrachten Kraft hindern. Nach dem Einbau
der Walzen (1) wird die das elastische Bauteil (11) vor einem
Verdrehen sichernde Wirkungsweise dieser Sperr- und Klemmele
mente aufgehoben, damit sich die Walzen (1) frei bewegen und
somit die selbsttätige Ein- und Nachstellung der jeweiligen
Walze (1) ermöglicht wird.
Bedingt durch die Einbaulage der Walze (1) in der Druckma
schine kann durch die Lage der Gewichtskraft der Walze (1)
zur Anpreßkraft eine spezifische Voreinstellung des elasti
schen Bauteiles (11) notwendig sein, die aber wie die Vor
spannung des elastischen Bauteiles (11) im Vorfeld des Ein
baues in das Farb- oder Feuchtwerk durchgeführt werden kann.
Besonders hervorzuheben ist, daß durch den Einbau eines
elastischen Bauteiles (11) mit flacher Federkennlinie in die
selbsttätig ein- und nachstellende Lagerung (5) eine gleich
bleibende Anpreßkraft und damit gleichbleibende Abdruckbreite
auch bei fertigungsbedingten Toleranzen erreicht wird.
Desweiteren ergibt sich durch die Verwendung dieses elasti
schen Bauteiles (11) eine Schutzwirkung für die Walze (1),
wenn sich z. B. eine Bedruckstoffbahn um die Walze (1)
wickelt, können diese und alle anderen in Farb- oder Feucht
werkswalzenzug angeordneten Walzen (1) auf Grund der elasti
schen Lagerung (S) ausweichen. Somit wird einer Beschädigung
des Farb - oder Feuchtwerkes bzw. des Farb- oder Feuchtwerks
walzenzuges entgegengewirkt.
Schließlich soll noch betont werden, daß die Erfindung nicht
nur für derartige Wälzen (1), vorzugsweise eigenchangierende
oder feststehende Auf- und Übertragungswalzen bzw. Verreib
walzen, anwendbar ist, wie sie in Farb- oder Feuchtwerken
verwendet werden, sondern auch für jeden anderen Typ von
Walze, bei welcher gefordert wird, daß die Walze unmittelbar
nach dem Einbau oder während ihrer Rotation ein selbsttätiges
Ein- und Nachstellen an benachbarte Walzen ausführen soll.
1
Walze
2
Walzenkörper
3
Walzenbezug
4
Achse
5
Lagerung
6
exzentrische Lagerring
7
Lagerelement
8
Distanzelement
9
Sicherungselement
10
Sicherungselement
11
elastisches Bauteil
12
Befestigungselement
13
Dichtungselement
14
Befestigungselement
15
Schraube
16
Schraube
17
Walzenschloß
18
Schraube
19
Schraube
20
Gestellwand
Claims (6)
1. Lagerung für eine Walze eines Farb- oder Feuchtwerkes
einer Druckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß einer
der Lagerung (5) der Walze (1) tragenden Achse (4) ein
elastisches Bauteil (11) mit flacher Federkennlinie über
einen exzentrischen Lagerring (6) ein selbsttätiges Ein-
und Nachstellen der Walze (1) ermöglichend angeordnet
ist.
2. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
elastische Bauteil (11) ein federartiges Bauteil ist.
3. Lagerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze (1) feststehend auf der Achse (4) gelagert
ist.
4. Lagerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze (1) axial beweglich auf der Achse (4) gela
gert ist.
5. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das elastische Bauteil (11) innerhalb
der Walze (1) angeordnet ist.
6. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das elastische Bauteil (11) außerhalb
der Walze (1) angeordnet ist.
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