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1. Anwendungsgebiet
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Regulieren der Zahnstellung
sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Vorrichtung.
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II. Technischer Hintergrund
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Beim
Regulieren der Zahnstellung muß unterschieden
werden zwischen der Regulierung der Stellungen zweier oder mehrerer
Zähne relativ
zueinander innerhalb eines Kiefers (kieferinterne Zahnstellung)
einerseits und der Lage von Ober- und Unterkiefer zueinander, entweder
bei Schlußbißlage nahe der
zentrischen Okklusion oder bei Ruheschwebe (Kiefer-Relativlage).
Für beide
Fälle sind
zum Zwecke der Regulierung unterschiedlichste Vorrichtungen bekannt.
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Neben
festsitzenden, starren Apparaturen (Drahtbögen, Drahtbändern, Klammern) sind auch sogenannte
Positioner (z. B. gemäß
DE 4020647 A1 ) bekannt,
die aus mehr oder weniger stark elastischem Material, in den Anfängen der
Positioner aus Naturkautschuk, heute meist aus Silikonkautschuk oder
Ethyl-Vinyl-Acetat-Materialien
(EVA) bestehen. Diese Positioner dienten bisher meist der Nachbehandlung
und Retentionsphase nach einer vorangegangenen Vorbehandlung mit
festsitzenden Apparaturen.
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Ein
Positioner ist eine Schiene, die nicht aus hartem Material, sondern
ausschließlich
aus dem erwähnten
elastischen Material besteht, sich entlang des Kieferbogens erstreckt
und mit etwa U-förmigem Querschnitt
auf die Zähne
eines Kiefers, etwa des Unterkiefers, gesteckt getragen wird.
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Auch
wenn nur bestimmte Bereiche eines Kiefers reguliert werden sollen,
erstreckt sich die Schiene in der Regel entlang des gesamten Kieferbogens.
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Die
Innenkontur der im Querschnitt U-förmigen Schiene sitzt dabei
eng anliegend an den Zähnen,
also sowohl deren Innenseite als auch deren Außenseite, wobei die Innenkontur
dieses Positioners jedoch nicht der momentanen Außenkontur
der Zahnreihe des Trägers
entspricht, sondern der Außenkontur
der Zahnreihe in deren Sollstellung. Dabei überdeckt der Positioner noch
etwa 5 mm der festen Gingiva.
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Somit
wird während
des täglich
mehrstündigen
oder gar permanenten Tragens des Positioners – durch die elastische Rückstellkraft
des Materials der auf die Zähne
aufgesetzten Positioner-Schiene – auf diejenigen Zähne bzw.
Zahnflächen, – die sich
noch nicht in dieser Soll-Stellung befinden, eine permanente Druckkraft
in Richtung auf die Sollstellung ausgeübt. Dadurch bewegen sich die
einzelnen Zähne mit
der Zeit langsam in die gewünschte
Stellung.
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Der
Vorteil des Positioners liegt einerseits im wesentlich höheren Tragekomfort
als bei harten Geräten,
andererseits in der Möglichkeit,
den Positioner jederzeit problemlos abnehmen und wieder anlegen zu
können,
sowie im relativ niedrigen Herstellungspreis.
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Mit
Positionern wurden jedoch bisher immer nur geringe kieferinterne
Zahnregulierungen vorgenommen, während
insbesondere die Kieferrelativlage mit anderen Maßnahmen
beeinflußt
wurde.
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Ein
weiterer Nachteil bisheriger Positioner war die aufgrund des verwendeten
elastischen Materials für
manche Behandlungsfälle
ungenügende Grundstabilität.
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Darüber hinaus
ist als eine der starren Apperaturen ein Innenbügel bekannt, der in der Mundhöhle, anliegend
an den Innenseiten des Ober- und Unterkiefers, sich also über die
Bissebene hinwegerstreckend, getragen wird. Dieser ist meist so
gestaltet, dass beim Tragen die Schlussbisslage nicht vollständig erreicht
werden kann, und dass der Innenbügel
auch in den Seitenbereichen eng an den Kiefern anliegt.
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Dieser
Innenbügel
kann hinsichtlich z.B. des Abstandes zwischen seinen seitlichen
Schenkeln verändert,
insbesondere aufgespreizt werden, indem der Innenbügel entweder
aus zwei vollständig
getrennten Teilen besteht oder zumindest von der Ober- oder Unterseite
her an einer bestimmten Stelle stark eingeschlitzt ist, und die
so entstehende Lücke
bzw. der Schlitz durch eine Stellschraube oder eine automatisch
aufweitende Feder überbrückt ist.
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Dieser
permanente Druck des Innenbügels gegen
die Seitenbereiche der Kiefer beim Tragen – was vorzugsweise wiederum
hauptsächlich
nachts geschieht – soll
beispielsweise die Kiefer oder einen der Kiefer aufweiten, um den
momentan noch nicht ausreichend vorhandenen Platz für alle Zähne zu schaffen.
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Die
bei zu geringem Platz im Kiefer meist verdreht oder gar teilweise
hintereinander sitzenden Zähne
werden dann anschließend
in einer zweiten Behandlungsphase mittels anderer Vorrichtungen und
Behandlungsmethoden in die gewünschte Soll-Position
gebracht.
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III. Darstellung der Erfindung
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a) Technische Aufgabe
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Es
ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung,
eine Vorrichtung zu schaffen, die es trotz einfacher und kostengünstiger
Herstellung ermöglicht,
sowohl das Aufweiten des Kiefers als auch die Regulierung der kieferinternen
Zahnstellung, und gegebenenfalls auch der Relativlage der Kiefer
zueinander, gleichzeitig durchzuführen. Es soll ferner ein Verfahren
zur einfachen Erstellung einer solchen Vorrichtung zur Verfügung gestellt
werden.
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b) Lösung der Aufgabe
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Diese
Aufgabe wird durch Merkmale der Ansprüche 1 und 10 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Dadurch,
dass an dem Innenbügel,
welcher den Kiefer z.B. aufweiten soll, gleichzeitig eine elastische
Kappe nach Art eines Positioners befestigt ist, wirkt die Vorspannung
des Innenbügels
in bekannter Art und Weise auf die Kieferbreite ein, während gleichzeitig
die Zähne
des Kiefers in der dafür
vorgesehenen Innenkontur der elastischen Kappe angeordnet sind,
und durch die elastische Rückstellkraft der
der Soll-Lage der Zähne
entsprechenden Kappe diese Zähne
permanent in Richtung der Sollstellung mit Kraft beaufschlagt werden.
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Da
zusätzlich
die Position der elastischen Kappe auf den Zähnen mit der Bewegung der Teile des
Innenbügels
gegeneinander mitbewegt werden, wird der einzelne Zahn nicht nur
im Wesentlichen an seiner ursprünglichen
Position, also auf der Stelle, mit Hilfe der Rückstellkraft der elektrischen
Kappe verdreht etc., sondern zusätzlich
auch zusammen mit der Aufweitbewegung des Kiefers mitbewegt. Die Aufweitbewegung
des Kiefers erfolgt somit durch doppelten Angriff, nämlich einerseits
durch Angriff des Innenbügels
am Kiefer und andererseits durch den Angriff der elastischen Kappe
an den Zähnen des
Kiefers, so dass damit auch die Aufweitbewegung des Kiefers schneller
vor sich geht als bei Anwendung des Innenbügels alleine.
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Dabei
kann – wie
für sich
alleine bereits bekannt – der
Innenbügel
an der gewünschten
Veränderungsstelle
von oben oder von unten her geschlitzt oder auch völlig durchtrennt
sein, während
der gebildete Schlitz bzw. die gebildete Lücke durch ein Stellelement,
beispielsweise eine Stellschraube oder eine Feder, etwa die bekannten
Aktivator-Dehnschrauben, in Richtung Vergrößerung oder Verkleinerung des
Schlitzes bzw. der Lücke
beaufschlagt wird.
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Die
in ihrer kefer-internen Relativstellung zu beeinflussenden Zähne befinden
sich dabei in aller Regel beidseits des Schlitzes bzw. der Lücke, so dass
sich auch die diese Zähne
beeinflussende elastische Kappe ebenfalls beidseits des Schlitzes
bzw. der Lücke
erstreckt, und mit dem entsprechenden Teil des Innenbügels fest
verbunden, beispielsweise verklebt, ist.
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In
der Regel wird der Innenbügel
nicht nur eingeschnitten, sondern vollständig durchtrennt sein.
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Wenn
als Stellelement die bekannten Aktivator-Dehnschrauben verwendet
werden, die beidseits der eigentlichen Stellschraube Führungszapfen
aufweisen, kann bereits durch eine einzige solche Aktivator-Dehnschraube
auch bei vollständig
getrennten Hälften
des Innenbügels
die notwendige Führung
der beiden Teile zueinander sichergestellt werden.
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Die
auf dem Innenbügel
befestigte elastische Kappe wird im Bereich der Lücke bzw.
des Schlitzes des Innenbügels
zumindest auf ihrer gegen den Innenbügel gerichteten Innenseite
ebenfalls geschlitzt sein, so daß die beiden Teile der Kappe
nur auf der Außenumfangsseite
noch zueinander Verbindung haben.
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Eine
andere Möglichkeit
besteht darin, auch die elastische Kappe an der Stelle des Innenbügels vollständig zu
durchtrennen.
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Die
elastische Kappe wird dabei in der Regel eine erste und eine zweite
Innenkontur zur Aufnahme beider Kiefer aufweisen, und nur in Ausnahmefällen ausschließlich eine
erste Innenkontur zur Aufnahme der Zähne nur eines der beiden Kiefer.
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Eine
weitere Möglichkeit
der Gestaltung der elastischen Kappe noch darin, die elastische
Kappe hinsichtlich ihrer elastischen Rückstellkraft – sei es auf
Zug oder auf Druck – in
ihrer Verlaufsrichtung, also der Bogenform des Kiefers, selbst als
Stellelement mit Vorspannung einzusetzen: In diesem Fall wird die
elastische Kappe über
den Schlitz hinweg ohne Durchtrennung an dem Innenbügel befestigt, jedoch
mit der gewünschten
Vorspannung, also vor dem Befestigen, gestaucht bzw. gedehnt, und
zwar in dem Maß,
daß die
entspannte Endlage der elastischen Kappe dem Sollzustand z.B. der
Kieferaufdehnung entspricht, wie er durch den Innenbügel beabsichtigt
wird.
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Dies
hat den Vorteil, daß keine
separaten Stellelemente, insbesondere keine aus Metall bestehenden
Stellelemente wie Stellschrauben oder metallische Federn, zusätzlich verwendet
werden müssen,
was den Tragekomfort erhöht,
und gleichzeitig die Herstellkosten erniedrigt.
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Die
gleichen Möglichkeiten
bestehen, wenn der Innenbügel
nicht nur geschlitzt, sondern vollständig durchtrennt ist. In diesem
Fall muß jedoch
vorzugsweise zusätzlich
dafür Sorge
getragen werden, daß die
Relativbewegungen der beiden Teile des Innenbügels zueinander sich nur in
der gewünschten Art
und Weise, beispielsweise entlang der Verlaufsrichtung des Bogens,
bewegen können.
Aus diesem Grund sind Führungen
in der gewünschten
Bewegungsrichtung an einem Teil des Innenbügels ausgebildet, in denen
ein Fortsatz, der am anderen Teil fest angeordnet ist und die Lücke zwischen
beiden Teilen übergreift,
möglichst
spielfrei geführt
ist.
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Um
ein Verkanten zu vermeiden, sind dabei insbesondere zwei gleichwirkende
Stellelemente beidseits des geführten
Fortsatzes anzuordnen, und insbesondere muß darauf geachtet werden, daß durch
die Überlappung
im Bereich des Fortsatzes nicht die in der Bißebene angeordneten Lochungen im
Innenbügel,
die die Atmungsmöglichkeit
sicherstellen sollen, verschlossen werden. Zu diesem Zweck müssen die
Lochreihen der Lochung hinsichtlich der Größe der einzelnen Löcher und
deren gegenseitigem Abstand so gewählt werden, daß in jeder
Relativlage der beiden Teile des Innenbügels zueinander sichergestellt
ist, daß die
Lochungen der hintereinander liegenden Teile, also Fortsatz des
einen Teils und die Lochung des anderen Teils, sich wenigstens teilweise überdecken,
und die Löcher
nie vollständig
verschlossen sind.
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Für die erfindungsgemäße Vorrichtung
wird zunächst
der Innenbügel,
wie bisher üblich,
hergestellt, einschließlich
der Schlitzung bzw. des Durchtrennens und ggf. auch bereits mit
den separaten Stellelementen ausgestattet, sofern nicht die elastische
Kappe als Stellelement eingesetzt werden soll.
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Unabhängig davon
wird die elastische Kappe hergestellt, wie anhand der Figuren später erläutert werden
wird.
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Der
Innenbügel
kann danach entweder mit der elastischen Kappe verbunden werden,
nachdem diese vollständig
ausgehärtet
ist, mit der Folge, daß die
unterschiedlichen Konturen der dann gegeneinander zu verklebenden
Außenflächen der
elastischen Kappe einerseits und des Innenbügels andererseits mittels entsprechender
Kleberdicke ausgeglichen werden müssen. Dies führt im Bereich
der Verklebung insgesamt zu einer relativ großen Wandstärke, damit unter Umständen verringertem
Tragekomfort und möglicherweise
auch zu einem nicht idealen Anliegen des Innenbügels an allen Partien der Kiefer.
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Bevorzugt
wird deshalb der Innenbügel
bereits gegen die elastische Kappe, die sich dabei vorzugsweise
noch auf dem Duplikatmodell befindet, gepreßt, bevor das Material der
Kappe vollständig ausgehärtet ist,
so daß nicht
nur eine intensive Verklebung, sondern auch eine Reduzierung der
Wandstärke
der Kappe auf der Seite des Innenbügels möglich wird.
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Je
nach Art der verwendeten Materialien auf Seiten der elastischen
Kappe einerseits und des Innenbügels
andererseits wird bereits durch dieses Gegeneinanderdrücken im
noch nicht ausgehärteten Zustand
der elastischen Kappe ein ausreichendes Verkleben ohne zusätzlich eingebrachte
Kleberschicht bewirkt, insbesondere durch Verbindungs-Bohrungen
im Innenbügel,
in die das noch formbare Material der elastischen Kappe eindringen und
sich dort verhaken kann.
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Soll
die elastische Kappe dagegen als Stellelement, also mit entsprechender
Vorspannung, für den
Innenbügel
dienen, ist zunächst
das vollständige Aushärten der
elastischen Kappe notwendig vor der Verbindung mit dem Innenbügel.
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c) Ausführungsbeispiele
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Eine
Ausführungsform
gemäß der Erfindung ist
im folgenden anhand der Figuren beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
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1:
eine Aufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung,
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2:
eine Schnittdarstellung entlang der Linie II-II der 1,
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3a:
die Ansicht von hinten in Richtung III der 1,
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3b:
in gleicher Blickrichtung wie 3a eine
andere Ausführungsform
der Erfindung,
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4:
eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung,
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5: Prinzipdarstellung eines Artikulators mit
darin aufgenommenen Arbeitsmodellen der Kiefer,
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6a, 6b und 6c:
am Arbeitsmodell durchgeführte
Veränderungen
der Relativstellung der Zähne
in Aufsicht, Querschnitt und Frontansicht, und
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7: Herstellen der elastischen Kappe auf dem
Arbeitsmodell in den einzelnen Phasen,
- a) Herstellen
der ersten Innenkontur,
- b) Auftragen zusätzlichen
Materials,
- c) Herstellen der zweiten Innenkontur,
- d) fertige Vorrichtung,
- e) Wirkung auf die Original-Kiefer,
- f) Situation bei Backenzähnen.
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1 zeigt
eine Aufsicht auf die Vorrichtung, bestehend aus dem bogenförmigen,
sich im wesentlichen über
den gesamten Kieferbogen erstreckenden, Innenbügel 24, der aus weitgehend
voneinander getrennten Teilen 24a, 24b besteht,
und der sich nur über
einen Teil des Bogens auf der Außenseite dieses Innenbügels 24 befestigten
Kappe 3 aus elastischem Material, die ebenfalls in zwei
Teile 3a und 3b aufgeteilt ist, und dadurch einen
analogen Schlitz 26 wie der Innenbügel aufweist.
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In
der Schnittdarstellung der 2 ist die
im Querschnitt ebenfalls U-förmige
Kontur des Innenbügels 24 zu
erkennen, mit der in der Längsmittelebene in
den Seitenbereichen, außerhalb
des Bereiches der Kappe, angeordneten regelmäßigen Lochung 28,
die sich somit etwa auf Höhe
der Bißebene
befindet und das Atmen des Patienten durch den Mund ermöglicht.
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Der
Innenbügel 24 ist
dabei bekanntermaßen
so dimensioniert, daß er
in der Mundhöhle
an den Innenflächen
der Kiefer 5a, 5b anliegt und so dimensioniert
ist, daß das
vollständige
Schließen,
also Erreichen der Schlußbißlage, nicht
ganz möglich
ist.
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Mittels
der teilweisen oder vollständigen Trennung
der beiden Teile 24a, 24b des Innenbügels 24 und
des sich darüber
hinweg erstreckenden, wenigstens einen, Stellelementes, beispielsweise
der Aktivator-Dehnschraube 27a, kann dieser Schlitz 26 und
damit die Breite des gesamten Innenbügels 24 stufenlos
vergrößert werden
und dadurch die beiden Hälften 5a1 und 5a2 z.B.
des Unterkiefers 5a langsam aufgeweitet werden durch Auseinanderdrücken dessen äußerer Schenkel,
wie an sich bereits bekannt.
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Auf
der Außenseite
des Innenbügels 24 ist auf
mittlerer Höhe
der Bißebene
eine Kappe 3 aus elastischem Material 7 befestigt,
die eine nach unten offene erste Innenkontur 1 zur Aufnahme
der Zähne 4 z.
B. des Unterkiefers 5a und in aller Regel auch eine zweite
Innenkontur 2 für
die Zähne
des z. B. Oberkiefers 5b aufweist. Statt dessen könnte die
Befestigung einer analogen Kappe 3 auch in der oberen Hälfte des
Innenbügels 24 zur
Aufnahme der Zähne des
Oberkiefers vorhanden sein.
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Die
Kappe 3 umschließt
mit ihrer Innenkontur 1 dabei vorzugsweise die gesamte
Außenkontur
der betroffenen Zähne
und reicht sogar einige Millimeter über das Zahnfleisch des Kiefers.
Die Innenkontur der Kappe 3 entspricht dabei in der Regel
nicht dem Ist-Zustand der Stellung der aufzunehmenden Zähne 4,
sondern deren gewünschter
Soll-Stellung, so daß die
elastische Rückstellkraft
des verwendeten elastischen Materials 7 der Kappe 3 beim
Tragen der Vorrichtung ständig
auf diese Zähne 4 einwirkt,
und sie in Richtung der vorgegebenen Soll-Stellung drückt, was mit der Zeit eine
entsprechende Lageveränderung
der Zähne
bewirkt.
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Zusätzlich wird
das Stellelement, in diesem Fall die Dehnschrauben 27a,
ständig
nachgestellt, also der Schlitz 26 beispielsweise vergrößert zur
Aufweitung des Kiefers, und dadurch die Innenkontur 1 für die Zähne der
beiden Hälften 5a1 und des
z.B. Unterkiefers 5a ebenfalls relativ zueinander bewegt, so
daß zusätzlich die
Zähne des
Kiefer-Teiles 5a1 relativ zu den Zähnen des Kiefer-Teiles 5a2 ebenfalls mittels
des elastischen Materials der Teile 3a, 3b der Kappe 3 mit
der Zeit mitbewegt werden.
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Um
ein Verwinden der gemäß 3a vollständig getrennten
oder nur im oberen Teil noch miteinander verbundenen Teile 24a, 24b des
Innenbügels 24 zu
vermeiden, kann auf dessen Rückseite eine
einzige Stellschraube 27 mit Führungszapfen oder eine zweite
Stellschraube 27b angeordnet sein, so daß eine richtungsstabile
Führung
der beiden Teile zueinander gewährleistet
ist.
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Die
Stellschrauben 27a, 27b erstrecken sich durch
Gewindebohrungen entsprechender Befestigungslaschen 33a, 33b,
bzw. 33'a, 33'b hindurch. Das
Verdrehen der Stellschrauben 27a, 27b bewirkt somit
je nach Drehrichtung eine Vergrößerung oder Verkleinerung
des Schlitzes 26.
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Dies
kann erreicht werden, indem das eine Ende der Stellschraube 27 axial
fest in der einen Lasche 33a gelagert ist, und in der anderen
mittels eines Gewindes bei Drehung verschraubt wird oder indem beide
Laschen entgegengesetzte Gewinde aufweisen, und auch die Stellschraube 27a, 27b in
ihren beiden Endbereichen entgegengesetzte Gewindebereiche aufweist,
so daß die
Verdrehung der Schraube die beiden Laschen 33a, 33b aufeinander
zu oder voneinander weg bewegt.
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3a und 3b zeigen
jeweils rückseitige
Ansichten der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
in der somit die auf der Vorderfront angeordnete Kappe 3 nicht
dargestellt ist.
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Der
seltenere Fall ist dabei die Schlitzung des Innenbügels 24 von
z.B. der Oberseite her, so daß nur
noch an der Unterseite ein verbindender schmaler Steg übrigbleibt,
da der Oberkiefer leichter dehnbar ist und damit häufiger beeinflußt wird.
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3b zeigt
dagegen einen Innenbügel 24, der
aus zwei separaten Teilen 24a, 24b besteht, die in
Verlaufsrichtung des Innenbügels
gegeneinander verschiebbar sind. Um hier eine definierte Bewegung zu
ermöglichen,
weist der eine Teil 24b einen Fortsatz 31 auf,
der in den Bereich des anderen Teiles 24a, und mithin über die
Lücke 26' zwischen den
beiden Teilen hinüber
weist, und im anderen Teil 24a zwischen vorzugsweise parallel
verlaufenden Führungen 30a,
b formschlüssig
geführt
ist.
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Die
beiden Teile 24a, b werden über Stellelemente, diesmal
in Form von Federn 29a, 29b, auseinander gepreßt oder
zusammengezogen je nach gewünschter
Behandlungsrichtung, wobei diese Federn 29a, b auf einander
gegenüberliegenden
Seiten des geführten
Fortsatzes 31 angeordnet sind, um ein Verkanten in der
Führung 30a,
b zu vermeiden.
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2 zeigt
weiterhin, daß auf
der Außenseite
der Kappe 3, in diesem Fall der Oberseite, eine zweite
Innenkontur 2 ausgebildet ist, zur Aufnahme zumindest des
freien Endes oder einer der Flanken der Zähne 4' des Oberkiefers 5b, um
auch für
diesen nicht nur eine definierte Bißlage zu schaffen, sondern auch
dessen Zähne 4' durch die elastische
Rückstellkraft
des Materials 7 in eine Soll-Stellung zu bewegen, welche
durch die Form der Innenkontur 2 manifestiert ist.
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5 zeigt einen üblichen Artikulator 14,
in den die Positiv-Modelle 11a, 11b zweier Kiefer
befestigt und hinsichtlich der Bißlage sowohl durch Linearverschiebung
in den drei Raumrichtungen als auch durch Verlagern der Schwenkachse 24 zum
Bewegen des einen Kiefers 11a gegenüber dem anderen Kiefer 11b und
damit die Schlußbißlage, eingestellt werden
können.
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Dies
ist sowohl für
die Positiv-Modelle des Ist-Zustandes als auch des Soll-Zustandes möglich.
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Die
aus den Abformungen von den Originalkiefern erstellten Positiv-Arbeitsmodelle 11a, 11b werden
somit zunächst
im Artikulator 14 entsprechend dem Ist-Bißschlüssel eingestellt,
indem das Positivmodell 11b des Unterkiefers auf dem Basisteil 14a des
Artikulators fixiert wird, und das Positivmodell 11a des
Oberkiefers an der Unterseite des gegenüber dem Basisteil 14a verschwenkbaren Schwenkteiles 14b,
beispielsweise mit Hilfe von Fixierschrauben 26a, 26b,
so befestigt wird, daß – nach entsprechender
Einstellung der Schwenkachse 24 des Schwenkteiles 14b in
den Halterungen 28a, 28b des Basisteiles 14a – bei Aufsitzen
des Positionierstiftes 25 mit seiner Spitze im Zentrum
der Positionierpfanne 27 die Ist-Schlußbißlage zwischen den Kiefern 11a und 11b erreicht
ist.
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Je
nach Bauform des Artikulators umfassen die Halterungen 28a, 28b Lagerungsscheiben
mit einer schlitzförmigen,
oft gebogen schlitzförmigen, Aussparung,
in deren Verlauf die Schwenkachse 24, insbesondere deren
zu Gelenkkugeln verdickte Endbereiche beliebig positioniert werden
können
zur Einstellung der Lage der Schwenkachse 24. Zum selben Zweck
sind zusätzlich
die Lagerungsscheiben in einem umfassenden Ring in einer Vertikalebene
quer zur Schwenkachse 24 verlaufend in ihrer Drehlage einstellbar,
und ggf. zusätzlich
die diese Halterungen tragenden Vertikalstützen um ihre Hochachse schwenkbar.
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Dadurch
ist jede gewünschte
Lage und Bewegungsrichtung der Schwenkachse 24 gegenüber dem
Basisteil 14a des Artikulators 14 einstellbar,
sofern an den in der elastischen Kappe aufzunehmenden Zähnen überhaupt
durchgeführt
werden sollen.
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Anschließend erfolgt
an diesen Positiv-Arbeitsmodellen 11a, 11b, die
aus Gips und/oder Wachs bestehen, in der Regel außerhalb
des Artikulators 14, jedoch unter ständiger Überprüfung der vorgenommenen Veränderungen
auf Durchführbarkeit
durch Einsetzen in den Artikulator und Kontaktieren mit dem Gegenkiefer
die Abänderung
vom Ist- zum Soll-Zustand, wie im einzelnen anhand der 6 anhand des Unterkiefers dargestellt:
Dabei
werden die Modell-Zähne 15a, 15b, 15c des Positiv-Arbeitsmodells 11a so
bearbeitet, daß im
Ergebnis die kiefer-interne Soll-Relativlage der Zähne zueinander
erzielt wird. Dies geschieht auf zweierlei Arten:
Einerseits
durch Abnehmen, also Abfräsen
oder Abschleifen, des Modellabtrages 19 auf der einen Seite des
Modellzahnes 15a, 15b, ... und Auftragen eines entsprechenden
Modellauftrages 20 meist auf der gegenüberliegenden Seite des Modellzahnes 15a, 15b,
..., wodurch eine gegenüber
dem Kiefer 11a etwas andere Zahnstellung erreicht wird.
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Die
andere Möglichkeit
besteht darin, einzelne Modellzähne 15a, 15b, 15c,
... aus dem Positiv-Arbeitsmodell 11a herauszuschneiden,
insbesondere den ganzen Modell-Kiefer in einzelne Zähne zu zerschneiden,
und diesen Modell-Zahn bzw. diese Zähne anschließend in
der gewünschten
Soll-Position gegenüber
dem Rest des Modell-Kiefers wieder zu fixieren.
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Häufig sind
beide Vorgehensweise nebeneinander notwendig, um dreidimensional
den gewünschten
Soll-Zustand zu bewirken.
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In
der Regel muß wegen
der veränderten kiefer-internen
Zahnstellung des einen Kiefers bzw. Positiv-Arbeitsmodells 11a zumindest
die Schluß-Bißlage gegenüber dem
unveränderten
anderen Kiefer bzw. Arbeitsmodell 11b überprüft und häufig auch diese Schluß-Bißlage von
einem Ist-Zustand in den Soll-Zustand verändert werden, was mit Hilfe
des Artikulators erfolgt.
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Dies
gilt erst recht, wenn bei beiden Kiefern kiefer-interne Regulierungen
vorgenommen werden sollen.
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Von
dem gemäß den 6 erhaltenen veränderten Positiv-Arbeitsmodell 11a,
welches die Soll-Situation darstellt, oder dem unveränderten
Positiv-Arbeitsmodell 11a, was den häufigeren Fall darstellt, wird
zunächst
ein Duplikat, das Positiv- Duplikatmodell 12a,
erzeugt, welches anschließend
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung benutzt wird.
Dies ist notwendig, da das Arbeitsmodell, auf dem die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
hergestellt werden, dabei häufig
beschädigt
oder zerstört
wird, und dann – sofern
eine weitere Vorrichtung hergestellt werden muß – nach wie vor das korrigierte Positiv-Arbeitsmodell 11a als
Muster zur Verfügung steht.
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Die
Herstellung der elastischen Kappe 3 ist anhand der 7 lediglich in Schnittdarstellungen näher erläutert. Diese
Schnittdarstellung in der Sagittalebene entsprechend der 6b – welche
einen Schnitt entlang der Linie B-B der 6a darstellt – erfolgt über die
gesamte Längserstreckung
des Kieferbogens hinweg in analoger Weise, um die erste erfindungsgemäße Vorrichtung
herzustellen:
Dabei ist im folgenden sowie in der gesamten
vorliegenden Anmeldung die Begriffe "elastisches Material" sowie "hartes Material" als Beschreibung des Endzustandes dieser
Materialien aufzufassen, also der entsprechenden Kappe.
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Für die Verarbeitung
gemäß der 7 können
diese Materialien in einen viskosen bzw. plastischen Zustand versetzt
werden, entweder durch erwärmen,
oder dadurch, daß der
Ausgangszustand dieser ein- oder zweikomponentigen Materialien ohnehin
plastisch bzw. viskos ist und erst unter Vorliegen bestimmter chemischer
oder physikalischer Parameter (Zugabe von Härter, Luftzutritt, UV-Bestrahlung etc.)
aushärtet
in den Endzustand, also den mehr oder weniger elastischen Zustand
zum "elastischen
Material" bzw. "harten Material".
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Gemäß 7a wird
das Material 7 in plastisch gestaltbarer Form, also entweder
als formlose, pastöse
Masse oder in Form plastisch verformbarer Platten – von außen an die
Kontur der Modellzähne 15a der
Arbeitsmodelle 11a, 11b der Kiefer angedrückt, so
daß die
gesamte Außenfläche der
Modellzähne überdeckt
ist und das Material 7 eine Kappe 3 auf den Zähnen bildet,
die vorzugsweise auch den Übergang
zwischen Modellzahn 15 und Modellzahnfleisch 21 überdeckt
und etwa 5 mm auf das Zahnfleisch herabreicht. Dieses Auftragen
des Materials 7 geschieht entweder entlang des Kieferbogens
fortschreitend Zahn für
Zahn oder gleichzeitig entlang des ganzen Kieferbogens.
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Ziel
ist jedoch die einstückige
Herstellung der Kappe 3, also bei fortschreitender Herstellung
mit so geringen Zeitunterbrechungen, daß das bereits verarbeitete
und aufgebrachte Material 7 noch nicht ausgehärtet ist,
bevor das anschließend
verwendete Material aufgebracht wird, so daß es noch zu einer einstückigen Verbindung
kommt.
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Bei
dem Aufbringen des Materials wird – neben der bereits zuvor stattgefundenen
Auswahl des spezifischen Materials nach der gewünschten Härte bzw. Elastizität im Endzustand – auch die
Schichtdicke an den einzelnen Aufbringungspartien unterschiedlich
gewählt,
wie noch anhand 7e erläutert wird.
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Gemäß 7b wird
anschließend
auf die erstellte Kappe 3 auf der Außenseite zusätzliches
verarbeitbares Material 7' in
dem Bereich aufgebracht, in dem bei Einhaltung des Soll-Bißschlüssels 16 der entsprechende
Modellzahn 15a' des
Gegenkiefers 12b mit seinem vorderen freien Ende oder einem Flankenbereich
zu liegen kommt.
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Anschließend wird
in das noch verarbeitbare, noch nicht ausgehärtete Material 7' gemäß 7c das
Duplikatmodell 12b des Gegenkiefers gegen das Duplikatmodell 12a bewegt,
bis ganz oder annähernd
die Soll-Kieferrelativlage erreicht ist, also der Soll-Bißschlüssel 16.
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Aus
diesem Grund wird dieses Eindrücken mit
Hilfe des Artikulators 14 vorgenommen, also indem die Duplikatmodelle 12a, 12b dabei
an den Trägern 14a, 14b des
Artikulators 14 befestigt sind. Die vorhergehenden Schritte
gemäß 7a, 7b können dagegen
außerhalb
des Artikulators vorgenommen werden.
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Nachdem
auch dies über
den gesamten Kieferbogen gleichzeitig durchgeführt wird, erhält man nach
Aushärten
des Materials 7 bzw. 7' die im Teilschnitt der 7d dargestellte,
im Querschnitt U-förmige
und in der Aufsicht betrachtet entsprechend der Kieferform wiederum
U-förmige
Kappe 3. Im Querschnitt betrachtet besitzt diese Kappe 3 eine
erste Innenkontur 1 zur Aufnahme des sie tragenden Kiefers, welche
demzufolge – zur
Benutzung an einem Unterkiefer – zur
Unterseite 8 hin offen ist. Auf der Oberseite 9,
meist nahe des oberen Endes, trägt
diese Kappe zusätzlich
eine nach oben offene zweite Innenkontur 2 zur Aufnahme
der Zähne
des Gegenkiefers.
-
Die
Gegenkontur 2 umgibt dabei den entsprechenden Zahn entweder
nur in dessen vorderen, freien Endbereich, oder bis hin zu dem entsprechenden
Zahnfleisch, wie in 6 dargestellt.
-
Während in 7a – 7c die
Situation für Schneidezähne dargestellt
ist, ist der Darstellung gemäß 7f für Backenzähne zu entnehmen,
daß allein
die Konturierung der Kauflächen
des Gegenkiefers z. B. 12b, ausgebildet als zweite innere
Kontur 2, ausreicht, um die beiden Kiefer bzw. Zähne 15a', 15a in
definierter Relativlage zueinander zu fixieren.
-
Die
Wirkung beim Aufsetzen der Kappe 3 auf den echten Kiefer – falls
die Stellung der entsprechenden Modell-Zähne in der Kappe 3 von
einer Ist-Position in eine Soll-Position verändert wurde – ist in 7e dargestellt:
Da
die Stellung der echten entsprechenden Zähne 4a, 4b zueinander
noch nicht der der Herstellung der Kappe 3 zugrundegelegten
Sollstellung entspricht, wird nach Aufsetzen der Kappe 3 und
Zubeißen
der Kiefer das Material der Kappe 3 durch die Zähne 4a, 4b komprimierte
Zonen 22 aufweisen. Aufgrund der elastischen Rückstellkraft
des elastischen Materials 3 werden diese Zonen 22 eine
Druckkraft gegen die entsprechenden, anliegenden Partien der Zähne 4a, 4b primär im rechten
Winkel zur anliegenden Zahnaußenfläche, nämlich in
Kraftrichtung 23, ausüben, was
mit der Zeit zu einem Verschieben der Zähne 4a, 4b in
die gewünschte
Soll-Stellung sowohl der beiden Kiefer zueinander als auch der kieferinternen
Zahnstellung führt.
-
- 1
- erste
Innenkontur
- 2
- zweite
Innenkontur
- 3
- Kappe
- 4
- Zahn
- 5a,
b
- Kiefer
- 6
- Außenseite
- 7
- Material
- 8
- Unterseite
- 9
- Oberseite
- 11a,
11b
- Positiv-Arbeitsmodelle
-
- (Setup-Modelle)
- 12
- Duplikatmodelle
- 13
- Kappe
- 14
- Artikulator
- 14a
- Basisteil
- 14b
- Schwenkteil
- 15a,
15b, 15c
- Modell-Zähne
- 16
- Basisschlüssel
- 19
- Modellabtrag
- 20
- Modellauftrag
- 21
- Zahnfleisch
- 22
- Komprimierte
Zone
- 23
- Kraftrichtung
- 24
- Schwenkachse
- 24a,
b
- Innenbügel
- 25
- Positionierstift
- 25a,
b
- Innenseite
- 26a,
26b
- Fixierschraube
- 26
- Schlitz
- 27
- Positionierpfanne
- 27a,
b
- Stellschraube
- 28a,
28b
- Halterungen
- 28
- Lochung
- 29
- Feder
- 30a,
b
- Führung
- 31
- Fortsatz
- 32
- Verlaufsrichtung
- 33
- Befestigungslasche