DE19956722A1 - Toiletteneinrichtung, insbesondere für bettlägerige Personen - Google Patents

Toiletteneinrichtung, insbesondere für bettlägerige Personen

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Toiletteneinrichtung, insbesondere für bettlägerige Personen, enthaltend eine Unterschale (20) mit einem umlaufenden Rand zur Anlage am Rücken und den Oberschenkel einer auf der Unterschale befindlichen Person (4), einer mit der Unterschale verbindbaren Oberschale (22) mit einem umlaufenden Rand zur Anlage am Bauchbereich und den Oberschenkeln, wobei sich ein Randbereich der Unterschale und/oder Oberschale zwischen den Oberschenkeln hindurch erstreckt, wenigstens eine über eine Flüssigkeitsleitung (52) an eine Flüssigkeitsquelle anschließbare Waschdüse (50) zum Waschen des Genital- und Analbereiches der Person und wenigstens eine, über eine Warmluftleitung (54) an eine Warmluftquelle anschließbare Warmluftöffnung zum Trocknen des gereinigten Körperbereiches, wobei die Unterschale (20) mit einer einen Aufnahmesack (42) für die Ausscheidungen und Reinigungsflüssigkeit bildenden Folie (44) abgedeckt ist, welche Folie einen sich zwischen den Oberschenkeln hindurch erstreckenden Ansatz (46) enthält und derart ausgebildet ist, daß sie den mit der Person (4) in Berührung kommenden Randbereich der Unterschale (20) und der Oberschale (22) unter Bildung eines nach außen hin zumindest weitgehend dichten Innenraums überdeckt. Die Folie bildet einen Aufnahmesack (42) für die Exkremente und Flüssigkeit und kann zusammen mit der Waschdüse (50) und sonstigen Einsätzen in hygienisch einwandfreier Weise zur Entsorgung entnommen werden.

Description

Die Erfindung betrifft eine Toiletteneinrichtung, insbesondere für bettlägerige Personen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Das Wasserlassen und der Stuhlgang stellen nicht nur für bettlägerige Personen, sondern auch für das Pflegepersonal aus Gründen der Intimsphäre, der Hygiene und des Arbeitsauf­ wandes erhebliche Probleme dar. Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, Einrichtungen zu schaffen, die das Stuhlgehen und Wasserlassen von bettlägerigen Personen vereinfacht und die genannten Probleme lösen.
Eine gattungsgemäße Toiletteneinrichtung ist aus der DE 296 12 166 Ul bekannt. Eine in dieser Druckschrift beschriebene Toiletteneinrichtung weist eine der menschlichen Anatomie angepaßte Unterschale mit Aussparungen für die Oberschenkel und die Taille auf und hat ein zur kurzfristigen Aufnahme der Ausscheidungen geeignetes Volumen. Eine sich der mensch­ lichen Anatomie anpassende Oberschale ist auf die Unterschale aufsetzbar und enthält ein Schaltpult. Die Unterschale ist mit einer Wassersprühdüse zur Reinigung der Ausscheidungs­ organe und des Innenraums der Unterschale, einer Absaugöffnung zum Absaugen der Ausscheidungen und des Wassers sowie einer Warmluftdüse zur Trocknung des Genitalberei­ ches versehen. Ein fahrbarer Wagen zur Aufnahme der Ausscheidungen und des Wassers, der mit einer Fäkalienpumpe, einem Waschwassertank und einer Wasserpumpe und einem Warmluftgebläse versehen ist, ist mit der Unterschale über Schlauchverbindungen und mit dem Schaltpult über elektrische Verbindungen verbunden.
Eine Eigenart der bekannten gattungsgemäßen Toilette liegt darin, daß zwischen zwei Benutzungen durch verschiedene Personen eine sehr sorgfältige, desinfizierende Gesamt­ reinigung der Toilette erforderlich ist. Außerdem ist der Wasserverbrauch verhältnismäßig hoch, da mit dem Reinigungswasser auch die gesamte Toilette gereinigt werden muß.
Aus den Patent Abstracts of Japan der japanischen Patentanmeldung 7104551 (Veröffentli­ chungs-Nr. 08257073A) ist eine Einrichtung bekannt, bei der einer liegenden Person eine Art Höschenwindel angezogen wird, die mit einem Anschluß zum Absaugen der Ausschei­ dungen und einem Anschluß zum Zuführen von Reinigungswasser und Warmluft versehen ist. Das Anlegen der Hosenwindel stellt einen aufwendigen Vorgang dar.
Aus der EP 0 494 488 A1 ist eine Toilette mit einer Wanne bekannt, auf deren Rand ein auswechselbares Sitzbauteil anordenbar ist, auf das sich eine Person je nach Form der Wanne setzt oder legt. Aus der Wanne sind Exkremente absaugbar. Weiter ist die Wanne mit Düsen für Waschwasser und Zufuhr von trocknender Warmluft versehen.
Aus der EP 0 689 790 A1 ist eine tragbare Sitztoilette bekannt, die mit auswechselbaren Sitzauflagen und einem Sack zur Aufnahme der Exkremente versehen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Toiletteneinrichtung insbesondere für bettlägerige Personen zu schaffen, die in für die Person und Pflegepersonal einfacher Weise die Verrichtung eines Stuhlgangs und/oder das Wasserlassen ermöglichen.
Diese Aufgabe wird mit einer Toiletteneinrichtung gemäß dem Hauptanspruch gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Toiletteneinrichtung sind nach der Benutzung nur minimale Reinigungsvorgänge notwendig, da mit Ausnahme von Handhabungs- und Bedienteilen alle unmittelbar mit der bettlägerigen Person oder deren Ausscheidungen sowie mit Reinigungs- oder Spülflüssigkeit in Berührung kommenden Bereiche von einer Einmal bzw. Wegwerffo­ lie abgedeckt sind, die einen Aufnahmesack für die Ausscheidungen und anschließend eingesetzte Reinigungsflüssigkeit, z. B. temperiertes Wasser, zum Reinigen des Genital- und Afterbereiches der Person enthält.
Die Unteransprüche sind auf vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Toiletteneinrichtung gerichtet.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Bettes mit einer bettlägerigen Person und der erfin­ dungsgemäßen Toiletteneinrichtung,
Fig. 2 eine Aufsicht auf einen Teil der Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt in der Ebene III-III der Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt in der Ebene IV-IV in Fig. 2,
Fig. 5 einen Schnitt in der Ebene V-V in Fig. 2,
Fig. 6 eine Ansicht zur Erläuterung der Form der Folie mit integriertem Aufnahme­ sack,
Fig. 7 einen Detailquerschnitt einer an der Folie ausgebildeten Düse,
Fig. 8 einen Detailquerschnitt einer aufsteckbaren Düse,
Fig. 9 einen Querschnitt durch eine Öffnung einer Unterschale mit darin angeord­ neter Schließvorrichtung, und
Fig. 10 eine Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 9, geschnitten in der Ebene X-X.
Gemäß Fig. 1 liegt in einem insgesamt mit 2 bezeichneten, beispielsweise fahrbaren Bett eine Person 4. Zwischen die Person 4 und die Matratze bzw. das Laken des Bettes ist eine vom Rücken bis zu den Oberschenkeln reichende tragbare Toilette 6 eingeschoben, die zwischen den Oberschenkeln nach oben steht und den Genitalbereich der Person überdeckt. Von der Toilette 6 führen Schläuche bzw. Leitungen 8 zu einer fahrbaren Versorgungsein­ heit 10, die Bedienelemente 12 und Anzeigen 14 aufweist. Eine von der Person 4 faßbare Fernbedieneinheit 16 ist über ein Kabel 18 mit der Versorgungseinheit 10 verbunden oder kommuniziert in an sich bekannter Weise schnurlos mit der Versorgungseinheit 10.
Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf die Toilette 6 mit darauf befindlicher Person 4 gemäß Fig. 1.
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch die Anordnung der Fig. 2, geschnitten in der Ebene III-III.
Fig. 4 und 5 zeigen Querschnitte durch die Anordnung der Fig. 2, geschnitten in den Ebenen IV-IV und V-V.
Die Fig. 2 bis 5 werden im Folgenden zusammenfassend beschrieben.
Die Toilette enthält eine Unterschale 20 und eine Oberschale 22. Die Unterschale 20 weist eine großflächige Auflage 23 für zumindest den unteren Bereich des Rückens 24 und den unteren Körperbereich einschließlich der oberen Endbereiche der Oberschenkel 26 auf. Im Bereich des Gesäßes 28 weist die insgesamt fast geschlossene Unterschale eine Öffnung 30 auf, durch die hindurch der Innenraum 32 der Unterschale zugänglich ist. Die Oberseite der Unterschale 20 ist mit Polsterungen 34 ausgebildet, die sich der Anatomie des Körpers anpassen und im Bereich zwischen den Oberschenkeln hochgezogen ist, so daß bei auf der Unterschale liegender Person sich eine umlaufende Dichtlinie 35 (in Fig. 2 gestrichelt eingezeichnet) bzw. ein umlaufender Dichtungsbereich 35 ergibt, der die Öffnung 30 umschließt und allenfalls eine Verbindung zwischen den Oberschenkeln 26 offen läßt.
An der Unterschale 20 ist eine zur Unterschale hin offene Oberschale 22 befestigt, beispiels­ weise indem sie mit einem unteren Abschnitt 36 (Fig. 3) an der Stirnseite der Oberschale durch Anstecken befestigt wird. Die Oberschale 22 erstreckt sich zwischen den Oberschen­ keln 26 hindurch und ist unter Belassung eines Hohlraums zu dem Körper der Person derart ausgebildet, daß ihr gepolsterter Randbereich eine Dichtlinie bzw. einen Dichtungsbereich 38 bildet, der sich an den Dichtungsbereich 35 anschließend von den Oberschenkeln über den unteren Bauchbereich den Genitalbereich umschließend verläuft.
In die Unterschale 20 ist durch die Öffnung 30 hindurch eine innerhalb der Unterschale einen Aufnahmesack 42 bildende Folie 44 eingeschoben, die mit einem flächigen Bereich 45 die Oberseite der Unterschale 20 im gesamten Auflagebereich der Person 4 überdeckt und einen den flächigen Bereich 45 verlängernden Ansatz 46 aufweist, der die gesamte Innenseite der Oberschale 22 überdeckt. Durch die beschriebene Anordnung bildet die Folie 44 über die Dichtbereiche 35 und 38 und ihre Überdeckung der Trennung zwischen Oberschale 22 und Unterschale 20 einen nach außen hin weitgehend dicht abgeschlossenen, nur durch die Innenseite der Folie und Oberflächenbereiche der Person 4 begrenzten Innenraum.
Fig. 6 zeigt die auf der Unterschale 20 liegende Folie 44 mit der Öffnung 30, dem flächigen Bereich 45 und dem Aussatz 46 zur Anlage an der Innenseite der Oberschale 22. Die optiona­ len Einschnitte im seitlichen Bereich des Ansatzes 46 dienen zu dessen besserer Anpaß­ barkeit an Krümmungen zwischen Unterschale und Oberschale und im Bereich der Ober­ schale.
Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, ragen in den Innenraum der Oberschale 22, die an deren Abschnitt 26 vorteilhafterweise über ein Gelenk 48 befestigt ist, Waschdüsen 50 ein, die mit einer Flüssigkeitsleitung 52 verbunden sind. Weiter ragt in den durch die Folie 44 umgrenzten Innenraum die Öffnung 53 einer Warmluftleitung 54 ein.
Zusätzlich ist eine Unterdruckleitung 56 vorgesehen, die mit einer Abluftöffnung 56 der Folie 44 verbunden ist. Weiter ist die Folie mit einem beispielsweise als einfache Rück­ schlagklappe ausgebildeten Zuluftventil 60 ausgebildet, wobei die Folie im Bereich der Rückschlagklappe zur Erzeugung einer elastischen Schließkraft verstärkt sein kann.
Fig. 7 zeigt eine beispielhafte Ausbildung einer Waschdüse 50 und deren Anschluß an die Leitung 52. Dabei ist die Folie 44 einteilig mit der Waschdüse 50 ausgebildet, indem sie bei ihrer Herstellung unmittelbar entsprechend verformt und gelocht wird oder ein Düsenansatz mit der Folie verschweißt wird. Durch die Oberschale 22 erstreckt sich die Leitung 52 hindurch und steht leicht vor, so daß der Innenrand der Düse 50 an den Ansatz der Leitung 52 festlegbar ist.
Fig. 8 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform, bei der die Waschdüse 50 als getrenntes Bauteil ausgebildet ist, das bei in der Oberschale 22 befindlicher Folie 44 unter Durch­ lochung der Folie durch diese hindurchsteckbar und in der Leitung 52 befestigbar ist. Die Öffnungen 53 und 58 können ähnlich wie die Düse 50 ausgebildet sein und zur Befestigung der Folie 44 dienen. Es versteht sich, daß die Düsen, Öffnungseinsätze usw. vorteilhafter­ weise als Wegwerfartikel konzipiert sind.
Die Leitungen 52, 54 und 56 sowie ggf. weitere Leitungen und Kabel sind zu dem Leitungs­ strang 8 (Fig. 1) zusammengefaßt und an die Versorgungseinheit 10 angeschlossen, die einen oder mehrere temperierbare Reinigungs- und Waschflüssigkeitstanks, ein Warmluftgebläse und eine Unterdruckpumpe zum Anschließen an die Unterdruckleitung 56 enthält. Weiter ist in der Versorgungseinheit eine Filtervorrichtung zum Filtern von aus der Toilette 6 abge­ saugter Luft vorgesehen, somit in einem Raum keine Geruchsbelästigungen entstehen.
Die Fig. 9 und 10 zeigen im senkrechten und waagerechten Schnitt eine Verschließvor­ richtung 62 für den durch die Öffnung 30 hindurchgeführten Aufnahmesack 42.
Die Verschließvorrichtung 62 enthält zwei an einem Zapfen 64 scherenartig gelagerte Arme 66 und 68, die in einer ringförmigen Ausnehmung 70 der Unterschale 20 aufgenommen sind und die Öffnung 30 umschließen. Die Arme 66 und 68 sind mittels einer Feder 72 elastisch in Öffnungsrichtung vorgespannt, wobei die Öffnungsbewegung durch einen Anschlag 74 begrenzt ist, der an einem der Arme vorgesehen ist. Mittels eines Bowdenzuges 76, der von einem Elektromotor 78 betätigt wird, sind die Arme 66 und 68 derart verschwenkbar, daß sie unter Mitnahme der durch die Öffnung 30 hindurchgeführten Folie 44 die Öffnung verschließen. An den Innenseiten der Arme 66 und 68 ist ein Heizdraht 71 vorgesehen, bei dessen Strombeaufschlagung die Folie bzw. der Aufnahmesack 42 verschließbar ist.
Die Funktion der beschriebenen Einrichtung ist Folgende:
Eine Unterschale wird mit der Folie 44 versehen, indem der Aufnahmesack 42 durch die Öffnung 30 hindurch eingebracht wird und die restliche Folie unter Belassung der Öffnung 30 auf die Oberseite der Oberschale 22 aufgelegt wird, wobei ggf. Befestigungseinrichtungen in Form von Haftpunkten, Klettbändern usw. vorgesehen sein können. Der gelenkig mit der Oberschale 22 verbundene Abschnitt 36 wird an die Stirnseite der Unterschale angesteckt. In dem Ansatz 46 der Folie 44 ausgebildete Waschdüsen 50 und Öffnungen 53 und 58 werden an den zugehörigen Leitungen befestigt und das Zuluftventil 60 wird an dem entsprechenden Durchlaß der Oberschale befestigt. Der Ansatz 56 ist somit an der Ober­ schale festgelegt, wobei zusätzliche Haftpunkte, Klettbänder usw. vorgesehen sein können.
Die Unterschale wird unter die Person 4 geschoben, bis die Oberschenkel der Person in feste Anlage an die entsprechenden Polster- bzw. Randbereiche der Unterschale kommen bzw. der Gesäßbereich der Person sich über der Öffnung 30 befindet. Die Oberschale 22 wird dann hochgeklappt, so daß ihre Randbereiche in Anlage an die Oberseite der Unterschale 20, die inneren Schenkelbereiche und den unteren Bauchbereich gelangen und die Genitalien umschlossen werden. Das Gelenk 48 kann mit einer Rasteinrichtung versehen sein, die die Unterschale 20 festhält, so daß die Unterschale sicher auf der Person aufliegt und der durch die Folie 44 und die Person 4 begrenzte Innenraum nach außen möglichst abgedichtet ist.
Die Person 4 setzt über die Fernbedieneinheit 16 die in der Versorgungseinheit 10 enthaltene Unterdruckpumpe in Betrieb, so daß der von der Folie umgrenzte Innenraum unter leichten Unterdruck gerät, wobei durch das Zuluftventil 60 hindurch Frischluft angesaugt wird, die in der Versorgungseinheit 10 gefiltert bzw. geruchsneutralisiert oder leicht parfümiert wird, so daß keinerlei Geruchsbelästigungen entstehen können.
Die Person kann nun den Stuhlgang verrichten und Wasser lassen. Anschließend löst die Person über die Fernbedieneinheit eine Reinigung aus, in der über die geeignet angeordneten Waschdüsen 50 Reinigungsflüssigkeit zugeführt wird, die den Genital- und Gesäßbereich der Person zuverlässig reinigt. Anschließend kann ein Spülvorgang folgen, in dem mit klarem Wasser, das ggf. hautpflegende Zusätze enthält, gespült wird. Anschließend wird der Trocknungsschritt ausgelöst, indem das Warmluftgebläse der Versorgungseinheit 10 aktiviert wird. Dabei schaltet die Unterdruckpumpe in der Versorgungseinheit vorteilhafterweise auf eine höhere Förderleistung. Die Temperierungen und Strömungsgeschwindigkeit der Flüssig­ keiten und der Luft können individuell eingestellt werden oder vorprogrammiert sein. Nach der Trocknung wird das Warmluftgebläse abgestellt. Der dann stärkere Unterdruck ver­ kleinert den Aufnahmesack auf ein geringfügig größeres Volumen als das der in ihm aufgenommenen Exkremente und Flüssigkeit. In diesem Zustand wird der Elektromotor zum Verschließen des Aufnahmesacks 42 betätigt und anschließend der Heizdraht 71 zum Verschweißen der Folie 44 mit Strom beaufschlagt. Es versteht sich, daß der Unterdruck bei Betätigen der Verschließeinrichtung durch Erhöhung der der Unterdruckpumpe zugeführten Leistung verstärkt werden kann. Nach dem dichten Verschließen des Aufnahmesacks 42 wird die Unterdruckpumpe abgestellt und die Oberschale aufgeklappt. Die Oberschale kann dann zusammen mit der Unterschale unter der Person weggezogen werden. Der Ansatz 46 der Folie kann dann aus der Oberschale gelöst werden, wobei alle Düsen, Öffnungseinsätze usw. an der Folie verbleiben, und die gesamte Folie wird mit dem hermetisch verschlossenen Aufnahmesack zur Entsorgung entnommen. Dabei können alle Handgriffe von der Außen­ seite der Folie aus erfolgen. Es versteht sich, daß die Folie vorteilhafterweise aus bioverott­ barem Material besteht, so daß eine unproblematische Gesamtentsorgung möglich ist.
Die Erfindung kann in vielfältiger Weise abgeändert werden, solange nur der Grundgedanke verwirklicht ist, mit der Person in Berührung kommenden Teile der wiederverwendeten Baugruppen der Toiletteneinrichtung mit der einmal verwendeten Folie zu bedecken, die Folie derart zu gestalten, daß sie alle Exkremente und Flüssigkeiten aufnimmt, und diese Folie nach Benutzung der Toilette zu entsorgen, so daß für das Pflegepersonal nur ein minimaler Aufwand notwendig ist und die bettlägerige Person sich nicht umfangreichen Prozeduren zum Anziehen einer Windel, zum Reinigen usw. unterwerfen muß.
Die Düsen und Öffnungen können an anderen Stellen als den dargestellten angeordnet sein und zumindest zum Teil auch in der Unterschale ausgebildet sein. Weiter können die Schalen derart ausgebildet sein, daß eine Person nicht zwangsläufig liegen muß, sondern die Toilet­ teneinrichtung auch sitzend benutzen kann.
Die Polsterung ist im Bereich des Gesäßes vorteilhafterweise derart ausgebildet, daß die seitlichen Teile des Gesäßes zuerst in Auflage kommen. Dadurch wird das Gesäß seitlich auseinander gespreizt, dessen Verschmutzung durch Exkremente vermindert und Reinigung bedeutend verbessert.
Die Folie 44 kann im Bereich der Öffnung 30 von einem nicht dargestellten Zuziehband umschlossen werden, das die Verschließvorrichtung bildet. In der Versorgungseinheit kann Stauraum für mehrere benutzte Folien 44 bzw. Aufnahmesäcke vorgesehen sein.
Die Polsterung kann zumindest teilweise über einen entsprechenden Druckluftanschluß aufblasbar sein, um sich der Person optimal anzupassen.
Das Zuluftventil 60 kann als elektrisch ansteuerbares Ventil ausgebildet sein.
Bezugszeichenliste
2
Bett
4
Person
6
Toilette
8
Leitungen
10
Versorgungseinheit
12
Bedienelemente
14
Anzeigen
16
Fernbedieneinheit
18
Kabel
20
Unterschale
22
Oberschale
23
Auflage
24
Rücken
26
Oberschenkel
28
Gesäß
30
Öffnung
32
Innenraum
34
Polsterung
35
Dichtungsbereich
36
Abschnitt
38
Dichtlinie
42
Aufnahmesack
44
Folie
45
flächiger Bereich
46
Ansatz
48
Gelenk
50
Waschdüsen
52
Flüssigkeitsleitung
53
Warmluftöffnung
54
Warmluftleitung
56
Unterdruckleitung
58
Abluftöffnung
60
Zuluftventil
62
Verschließvorrichtung
64
Zapfen
66
Arm
68
Arm
70
Ausnehmung
71
Heizdraht
72
Feder
74
Anschlag
78
Elektromotor

Claims (10)

1. Toiletteneinrichtung, insbesondere für bettlägerige Personen, enthaltend eine Unter­ schale (20) mit einem umlaufenden Rand zur Anlage am Rücken und den Oberschenkeln einer auf der Unterschale befindlichen Person (4),
einer mit der Unterschale verbindbaren Oberschale (22) mit einem umlaufenden Rand zur Anlage am Bauchbereich und den Oberschenkeln, wobei ein Randbereich der Unterschale und/oder Oberschale in den Bereich zwischen den Oberschenkeln vorsteht,
wenigstens eine über eine Flüssigkeitsleitung (52) an eine Flüssigkeitsquelle anschließbare Waschdüse (50) zum Waschen des Genital- und Analbereiches der Person und wenigstens eine, über eine Warmluftleitung (54) an eine Warmluftquelle anschließbare Warmluftöffnung zum Trocknen des gereinigten Körperbereiches,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterschale (20) mit einer einen Aufnahmesack (42) für die Ausscheidungen und Reinigungsflüssigkeit bildenden Folie (44) abgedeckt ist, welche Folie einen sich zwischen den Oberschenkeln hindurch erstreckenden Ansatz (46) enthält und derart ausgebildet ist, daß sie den mit der Person (4) in Berührung kommenden Randbereich der Unterschale (20) und der Oberschale (22) unter Bildung eines nach außen hin zumindest weitgehend dichten Innenraums vollständig überdeckt und daß die wenigstens eine Waschdüse (50) und die wenigstens eine Warmluftöffnung (53) derart ausgebildet sind, daß sie bei der Entnahme der Folie aus der Unterschale (20) und Oberschale (22) an der Folie verbleiben.
2. Toiletteneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschale (20) einen flächigen Auflagebereich für den unteren Bereich des Rückens aufweist und zwischen ihrem zwischen den Oberschenkeln verlaufenden Randbereich und dem Auflagebereich eine in einen Hohlraum führende Öffnung (30) aufweist, durch die sich die den Aufnahmesack (42) bildende Folie (44) hindurch erstreckt.
3. Toiletteneinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der sich zwi­ schen den Oberschenkeln (26) hindurch erstreckende Ansatz (46) der Folie (44) an der Oberschale (22) befestigbar ist.
4. Toiletteneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (46) der Folie (44) eine Abluftöffnung (58) zum Anschluß einer Unterdruck­ leitung (56) aufweist.
5. Toiletteneinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Ansatz (46) der Folie (44) ein Zuluftventil (60) ausgebildet ist.
6. Toiletteneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsdüse (50) in den Ansatz (46) der Folie (44) integriert und mit an der Ober­ schale (22) vorgesehenen Anschlüssen verbindbar sind.
7. Toiletteneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß die Oberschale (22) an die Unterschale (22) ansteckbar und relativ zur Unterschale ver­ schwenkbar ist.
8. Toiletteneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine mobile Versorgungseinheit (10) mit Flüssigkeitstank, Flüssigkeitsheizung, Flüssigkeits­ pumpe, Warmluftgebläse, Unterdruckpumpe, Filtervorrichtung und Verbindungsleitungen (52, 54, 56) vorgesehen ist.
9. Toiletteneinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Fernbedie­ nung (16) zum Betätigen der Versorgungseinheit vorgesehen ist.
10. Toiletteneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung () zum Verschließen des Aufnahmesacks (42) vorgesehen ist.
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