DE19953316A1 - Lötanlage und Verwendung einer Lotförderpumpe mit Förderschnecke in einer Lötanlage - Google Patents
Lötanlage und Verwendung einer Lotförderpumpe mit Förderschnecke in einer LötanlageInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Lötanlage zum maschinellen Verlöten von elektrischen Bauteilen auf Platinen. Die Lötanlage umfasst einen Lotspeicherbehälter (4) zur Aufnahme von flüssigem Lot, eine Lotaufbringeinrichtung (20), mit der das Lot aus dem Speicherbehälter (4) auf das zu verlötende Bauteil aufbringbar ist, und eine steuerbare Lotpumpe (3). Die Lotpumpe (3) weist eine motorgetriebene Förderschnecke (10) auf, mit der das Lot in der gewünschten Menge und Zeitspanne aus dem Speicherbehälter (4) abpumpbar und der Lotaufbringeinrichtung (20) zuführbar ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lötanlage zum
maschinellen Löten von elektrischen Bauteilen auf Platinen.
Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung einer speziellen
Förderpumpe zum Fördern von Lot in einer Lötanlage.
In Lötanlagen werden auf maschinelle Weise elektrische Bau
teile auf Platinen durch Löten befestigt. Das Löten der
elektrischen Bauteile kann dabei durch Eintauchen in ein
Lotbad erfolgen, oder durch Aufbringen von Lot mittels einer
sogenannten Lotwelle. Bei diesen zwei Alternativen werden in
einem Lötvorgang alle auf der Schaltplatine vorhandenen
elektrischen Bauteile verlötet. Im Gegensatz hierzu können
Lötanlagen aber auch dazu benutzt werden, einzelne
elektrische Bauteile, wie beispielsweise nachträgliche
bestückte Stecker, auf einer Platine anzulöten, indem über
eine Lötdüse punktuell das jeweilige elektrische Bauteil
verlötet wird. Allen Verfahrensweisen ist gemein, dass als
Lot normalerweise Lötzinn zum Einsatz kommt. Für die
vorliegende Erfindung ist insbesondere das Aufbringen von Lot
mittels einer Lotwelle oder Lötdüse relevant.
Zum Fördern des Lots von einem Speicherbehälter zu dem
Lotaufbringmittel, hier eine Lötdüse oder eine Lotwelle,
werden bisher Flügelpumpen eingesetzt. Dies führt bei Löt
anlagen teilweise zu Problemen. So ist es äußerst schwer,
eine konstante Volumenförderung des Lots zu erreichen.
Darüber hinaus sind derartige Pumpen relativ aufwendig und
teuer.
Eine weitere Problematik bei bisherigen Lötanlagen besteht
darin, dass das Lot in dem vertikalen Leitungsabschnitt zur
Lotwelle oder Lötdüse ausserhalb des flüssigen Lotbades im
Speicherbehälter verläuft, wodurch es in diesem
Leitungsabschnitt zu Verstopfungen durch erkaltetes Lot kommen
kann. Ferner ist damit die Gefahr verbunden, dass das Lot
beim Austritt bereits in einen teigigen Zustand gewechselt
hat, was die Lötbedingungen stark verändert und unter
Umständen das Lotergebnis verschlechtert.
Das der Erfindung zugrundeliegende technische Problem besteht
darin, in einer Lötanlage eine äußerst konstante Lotförderung
zu erzielen und dabei der hierfür erforderliche technische
Aufwand möglichst gering bleibt.
Dieses technische Problem wird durch eine Lötanlage mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 wie auch durch die Verwendung gemäß
des Anspruchs 14 gelöst. Eine erfindungsgemäße Lötanlage zum
maschinellen Verlöten von elektrischen Bauteilen auf Platinen
weist einen Lotspeicherbehälter zur Aufnahme von flüssigem
Lot auf. Darüber hinaus ist eine Lotaufbringeinrichtung
vorhanden, mit der das Lot aus dem Speicherbehälter zu dem zu
verlötenden Bauteil aufbringbar ist. Mit einer steuerbaren
Lotpumpe ist das Lot in der gewünschten Menge und Zeitspanne
aus dem Speicherbehälter abpumpbar und der
Lotaufbringeinrichtung genau dosiert zuführbar. Die Lotpumpe
umfaßt eine motorgetriebene Förderschnecke, um das Lot zu
fördern. Die Verwendung einer Lotpumpe mit Förderschnecke zum
Fördern von Lot in einer Lötanlage stellt hinsichtlich eines
Aspekts der Erfindung den Kern der Erfindung dar. Ein zweiter
Aspekt betrifft die Lagerung eines Werkstücktisches zur
Halterung und Positionierung zumindest einer Platine in einer
Lötanlage.
Der Erfindung liegt also der eine Gedanke zugrunde, erstmals
eine Förderschnecke zum Fördern von Lot in einer an sich
bekannten Lötanlage einzusetzen. Durch den Einsatz einer
Förderschnecke wird erstmals eine absolut konstante und damit
pulsfreie Volumenförderung des Lots erreicht. Durch die
entsprechende Wahl der Geometrie der Förderschnecke
(umfassend unter anderem Steigung, Außendurchmesser,
Verhältnis von Kerndurchmesser zu Außendurchmesser,
Verhältnis Zahnkopfbreite zu Zahnfußbreite etc.) und der
Drehzahl kann in einfachster Weise das Fördervolumen genau
bestimmt werden. Der Antrieb der Förderschnecke erfolgt in
einfacher Weise durch einen steuerbaren Motor. Durch den
Einsatz einer Förderschnecke ist es auch erstmals möglich,
den Antrieb der Förderschnecke hinsichtlich der
erforderlichen Leistung geringer als bisher auszulegen, da
nur die Leistung für die Förderung des tatsächlich benötigten
Lotvolumens benötigt wird. Damit ist ein sehr einfacher und
kompakter Aufbau erzielbar. Schließlich ist noch
hervorzuheben, dass die Förderschnecke weit eingetaucht im
Lot endet, so dass mit der Pumpe erfindungsgemäß nur sauberes
Lot angesaugt und gefördert wird, da verzundertes Lot, wie
beispielsweise Lötzinn, Sand und ähnliche Partikel, oben
aufschwimmen.
Durch entsprechende Wahl des Materials für ein Pumpengehäuse,
die Antriebswelle und der Förderschnecke, beispielsweise
Keramik, ist es auch möglich, temperaturbedingte
unterschiedliche Ausdehnungen technisch zu beherrschen.
Gleichzeitig wird eine gute thermische Entkoppelung zu den
Antriebskomponenten erreicht.
Beispielsweise sind zur thermischen Entkopplung der Pumpe und
der Antriebseinheit folgende Ausgestaltungen denkbar. Das
Pumpengehäuse besteht vollständig aus Keramik. Alternativ
hierzu ist es aber auch möglich, das Pumpengehäuse zu teilen
und den unteren Teil, in dem die Förderschnecke untergebracht
ist, aus Stahl (beispielsweise VA-Stahl) herzustellen, und
den oberen Teil, der die Antriebswelle aufnimmt, aus Keramik
zu fertigen. Die Förderschnecke selbst kann aus Stahl oder
Keramik oder einem anderen geeigneten temperaturbeständigen
Material bestehen. Eine Variante besteht darin, ein
metallisches Pumpengehäuse an einer Abdeckung des
Speicherbehälters anzubringen. In dem metallischen
Pumpengehäuse läuft dann die metallische Schnecke. Durch die
Verwendung einer keramischen Antriebswelle wird bereits eine
thermische Entkopplung erzielt.
Der Antrieb der Förderschnecke kann auf unterschiedliche
Weise erfolgen. Eine einfache und kostengünstige Lösung
besteht darin, dass die Förderschnecke der Lotpumpe direkt
oder über ein Getriebe durch einen Elektromotor angetrieben
ist. Bei schlechten Einbauverhältnissen oder wenn z. B. Dreh-
und Leitungsanpassungen des Motors an die Pumpe notwendig
werden, kann die Zwischenschaltung eines Getriebes
vorteilhaft sein. Damit ist eine genaue Steuerung der
Förderschnecke und damit des Fördervolumens möglich, indem
der Elektromotor entsprechend regelbar ist. Überdies ist eine
Anpassung an unterschiedlichste Anforderungen möglich, indem
in einfacher Weise das Getriebe ausgetauscht oder angepaßt
wird.
Wie bereits eingangs erwähnt, kann es aufgrund der
unterschiedlichen Temperaturen im Bereich des Lotbades zu
unterschiedlichen Längenausdehnungen kommen. Indem das die
Förderschnecke umgebende Pumpengehäuse aus Keramik besteht,
ist eine temperaturbedingte Dehnung weitgehend
ausgeschlossen. Darüber hinaus ist durch die Lagerung der
Förderschnecke und der Antriebswelle in dem Pumpengehäuse aus
Keramik eine weitgehend wartungsfreie Lotpumpe geschaffen,
wodurch die Betriebskosten verringert werden.
Indem auch die Antriebswelle und/oder die Förderschnecke aus
Keramik bestehen, können thermische Probleme in noch größerem
Umfang vermieden werden.
Eine thermische Isolierung ist bei dieser Ausbildung
ebenfalls in einfachster Weise möglich, indem der
Elektromotor und das Getriebe in einem Gehäuse untergebracht
sind, das durch thermische Isolatoren, wie beispielsweise
Keramikbauteile oder temperaturfeste Kunststoffteile, von dem
Speicherbehälter isoliert sind. Auf die gleiche Weise kann
auch die Antriebseinheit am Maschinengestell montiert sein.
Eingangs wurde bereits erwähnt, dass verschiedenste Lot
aufbringeinrichtungen in einer erfindungsgemäßen Lötanlage
einsetzbar sind. Für den Fall, dass eine punktuelle Verlötung
von Bauteilen gewünscht wird, ist es angebracht, die Lot
aufbringeinrichtung als Lotauftragsdüse auszubilden. Dabei
ist es vorteilhaft, wenn diese über eine beheizte Steig
leitung, die wiederum mit der Pumpe verbunden ist, mit dem
Lot versorgt wird.
Eine breitere, flächendeckende Verlötung von Bauteilen auf
Platinen ist möglich, indem als Lotaufbringeinrichtung eine
Lotwelle zum Einsatz kommt. Bei beiden Alternativen für eine
Lotaufbringeinrichtung ist es vorteilhaft, wenn die hierin
verlaufende Steigleitung beheizbar ist.
Bisher wurde unter anderem ein Roboter eingesetzt, um die zu
verlötenden Bauteile auf einer Platine in der erforderlichen
Weise an die Lotaufbringeinrichtung heranzuführen. Dadurch
waren entsprechende Lötanlagen äußerst teuer und aufwendig.
Indem erstmals ein kardanisch aufgehängter Werkstücktisch,
der auch in Z-Richtung verschiebbar ist, über der
Lotaufbringeinrichtung angeordnet ist, kann in einfacher
Weise, technisch weit weniger aufwendig als bisher, äußerst
schnell und günstig, ebenfalls in der erforderlichen Weise
ein Bauteil auf einer Platine zum Verlöten an die
Lötaufbringeinrichtung herangeführt werden. Als äußerst
zweckmäßig hat sich ein Aufbau erwiesen, der aus einem
äußeren Rahmen besteht, der um eine Achse schwenkbar ist, so
dass verschiedene Neigungen des Rahmens eingestellt werden
können. An diesen äußeren Rahmen ist ein innerer Rahmen
derart gelagert, dass er um eine 90° versetzt hierzu
ausgerichtete Achse schwenkbar ist. Auf diesem inneren Rahmen
ist wiederum ein Tragebalken längsbeweglich geführt und
angetrieben. Dieser entlang des inneren Rahmen verfahrbare
Träger weist wiederum einen hieran angebrachten, längs des
Trägers verfahrbaren Haltearm auf, an dem der Werkstücktisch
zur Aufnahme der zu verlötenden Platine angeordnet ist. Das
heißt, der Werkstücktisch ist sowohl über den inneren Rahmen
wie auch den äußeren Rahmen in seiner Neigung über der
Lotaufbringeinrichtung verstellbar und verfahrbar. In Z-
Richtung, d. h. senkrecht zum verfahrbaren Tragbalken ist der
Werkstücktisch vorteilhafterweise auch verfahrbar. Alle
Verfahreinrichtungen können über Schrittmotoren etc. oder
andere geeignete Stelleinrichtungen wie Linearmotoren, genau
positioniert werden. Die Verschwenkung der Rahmen ist
beispielweise auch sehr vorteilhaft durch Pneumatik- oder
Hydraulikzylinder einstellbar.
Damit ist gewährleistet, dass der Werkstücktisch in einem
kartesischen Koordinatensystem in allen drei
Basisvektorrichtungen gesteuert und genau verschiebbar ist,
so dass eine äußerst genaue Einstellung einer Platine zur
Lotaufbringeinrichtung gewährleistet ist. Insbesondere ist es
auch möglich, das zu verlötende Bauteil in dem erforderlichen
Winkel zwischen beispielsweise 0°-12° gegenüber der
Lotaufbringeinrichtung zu neigen, wodurch die besten
Lötergebnisse erzielt werden.
Im Folgenden ist zur weiteren Erläuterung und zum besseren
Verständnis der Erfindung eine Ausführungsform unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematisierte perspektivische Ansicht einer
erfindungsgemäßen Lötanlage ohne kardanisch
aufgehängten Werkstücktisch,
Fig. 2 eine schematisierte Perspektivansicht der Haupt
komponenten der Lötanlage der Fig. 1,
Fig. 3 eine schematisierte Querschnittsansicht durch eine
Lotaufbringeinrichtung,
Fig. 4 eine Querschnittsansicht einer Förderpumpe mit
Förderschnecke, wie sie in einer erfindungsgemäßen
Lötanlage eingesetzt ist,
Fig. 5 eine sehr schematisierte Darstellung einer
kardanischen Aufhängung für einen Werkstücktisch
und
Fig. 6 eine perspektivische Gesamtansicht auf eine Löt
anlage gemäß der Erfindung mit aufgesetztem
kardanisch aufgehängtem Werkstücktisch.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, ist die erfindungsgemäße
Lötanlage in einem Maschinengestell 1 eingebaut, das zur
Befestigung einer Antriebseinheit 2 und eines Lötzinntiegels
4 dient. Im Lötzinntiegel befindet sich eine Förderpumpe 3,
die mit der Antriebseinheit 2 verbunden ist. Die Förderpumpe
3 ist wiederum mit einer Lotaufbringeinrichtung 20 verbunden.
Schließlich ist in der Fig. 1 eine zu verlötende Platine 6
dargestellt, die in beliebiger Richtung in einem XYZ-
Koordinatensystem verschiebbar ist, wie es später noch anhand
der weiteren Figuren erläutert wird.
Die genauere Ausgestaltung der Antriebseinheit und der für
die erfindungsgemäße Lötanlage wesentlichen Elemente wie
Lötpumpe und Lotaufbringeinrichtung sind aus der
perspektivischen Ansicht gemäß der Fig. 2 genauer erkennbar.
So umfaßt die Antriebseinheit 2 ein Oberteil 2a, in dem ein
Getriebe untergebracht ist. Der Antriebsmotor 13 ist an
dieses Oberteil 2a seitlich angeflanscht. Die gesamte
Antriebseinheit 2, bestehend aus dem Oberteil 2a und dem
Antriebsmotor 13, ist mit einer Abdeckung 7 des Lötzinn
tiegels 4 über thermische Isolatoren 12 verbunden. Die
thermischen Isolatoren 12 sind beispielsweise Keramik
abstandshalter, Keramikstäbe oder temperaturfeste
Kunststoffteile.
In dem Lötzinntiegel 4 befindet sich die Förderpumpe 3 mit
einer Förderschnecke 10. Der genauere Aufbau dieser Förder
pumpe ist in der Fig. 4 ersichtlich. Die Förderpumpe umfaßt
eine Antriebswelle 11, die über eine Wellenbefestigung 19 mit
einer Riemenscheibe 25 drehfest verbunden ist. Die Zahn
riemenscheibe 25 ist über einen Zahnriemen mit dem Getriebe
(beide Elemente sind nicht gezeigt) in der Antriebseinheit 2
gekoppelt. Die Antriebswelle 11 ist in einem zylindrischen
Pumpengehäuse 16 aus Keramik gelagert. Am unteren Ende der
Antriebswelle 11 ist die Förderschnecke 10 koaxial
angebracht. Die Förderschnecke läuft in einem Druckraum 14
des Pumpengehäuses 16 aus. Der Druckraum 14 wird dadurch
gebildet, dass in die Förderschnecke 10 eine Verjüngung
eingebracht wird. An der Stirnseite des Pumpengehäuses 16, in
Richtung zu der Förderschnecke 10, erfolgt eine
Eingangsströmung 15 von Lötzinn. Am Ende der Förderschnecke
10 ist der Druckraum 14 mit einer Öffnung versehen, an die
eine Steigleitung 22 angeschlossen ist. Wie aus der Fig. 4
ersichtlich, befindet sich der gesamte Teil des
Pumpengehäuses 16 mit der Förderschnecke 10 unterhalb der
Lötzinnoberfläche 26. Der gesamte Lötzinntiegel 4 ist durch
die Abdeckung 7 abgedeckt.
Wie aus der Fig. 2 ersichtlich, mündet in der Abdeckung 7 ein
Stickstoffanschluß 30, über den Stickstoff in das Innere des
Lötzinntiegels 4 eingebracht werden kann. Durch Hinzuführung
von Stickstoff ist eine "Abdeckung" des Lötbades
gewährleistet, wodurch eine Verzunderung des Lötzinns auf
einfache Weise vermieden werden kann. Gleichzeitig wird auch
Stickstoff aus der Lotaufbringeinrichtung austreten, wodurch
ein besseres Lötergebnis erreicht wird. Aus der Fig. 2 ist
ersichtlich, wie die Steigleitung 22 in die Lotaufbring
einrichtung führt und dort in einer Lötdüse 20 endet.
Aus der Fig. 3 ist der genaue Aufbau der
Lotaufbringeinrichtung (hier Lötdüse) erkennbar. So ist die
Steigleitung 22 in einem Schutzrohr 23 von einer
Heizeinrichtung 21 umgeben. Die Steigleitung 22 endet
oberhalb des Schutzrohres 23 in der besagten Düse 20. Die
Steigleitung ist in dem Schutzrohr 23 koaxial angeordnet.
Zwischen der Steigleitung 22 und dem Schutzrohr 23 ist ein
ringförmiger Zwischenraum geschaffen, in dem austretendes und
nicht am Bauteil verbleibendes Lötzinn in den Lötzinntiegel
zurückfließen kann. Dieser Zwischenraum bietet auch die
Möglichkeit, dass Stickstoff 24 um die Düse 20 herum
austritt, wodurch eine Art Schutzgashaube 5 um die Düse 20
herum gebildet wird.
Anhand der Fig. 5 und 6 wird nun die kardanische Aufhängung
eines Werkstücktisches 32 erläutert. Der Werkstücktisch 32
dient zur Aufnahme einer zu verlötende Platine mit darauf
befindlichen elektrischen Bauteilen. Er ist dementsprechend
mit Einstelleinrichtungen versehen, so dass jedwede Größe
einer Platine haltbar ist. Der Werkstücktisch 32 ist selbst
über eine in Z-Richtung verfahrenbaren Haltearm 47 an einem
Tragbalken 45 gelagert. Der Haltearm 47 ist an dem Tragbalken
45 längsverschiebbar, und zwar durch beispielsweise einen
Schrittmotor sehr genau verschiebbar. Der Tragbalken 45
wiederum ist auf einem Innenrahmen 41 über einen Motorantrieb
48 längs des Rahmens und senkrecht zu der Verschiebbarkeit
des Haltearms 47 genau einstellbar verschiebbar. Damit ist
eine beliebige 3-dimensionale Positionierung des
Werkstücktisches erzielbar. Der innere Rahmen 41 ist wiederum
über Gelenke 43 drehbar in einem äußeren Rahmen 40 gelagert.
Der äußere Rahmen 40 wiederum ist über Drehlagerungen
senkrecht zu der Lagerung des inneren Rahmens 41
verschwenkbar, und zwar über Pneumatikzylinder 42. Der
gesamte Rahmenaufbau ist auf dem Maschinengestell 1
angesetzt. Über die Pneumatikverstellung 42 wird also der
äußere Rahmen gegenüber dem Maschinengestell 1 verschwenkt,
der innere Rahmen 41 ist über einen Pneumatikzylinder 49 um
0°-20° hierzu verschwenkbar. Der Motor 48 zur Verstellung
des XY-Koordinatensystems auf dem inneren Rahmen, d. h. des
Werkstücktisches, ist mit den erforderlichen
Versorgungseinheiten (Elektrik etc.) durch Leitungen 46
versorgbar.
Es wird nun die Betriebsweise der erfindungsgemäßen Lötanlage
beschrieben. Auf dem Werkstücktisch 32 wird eine zu lötende
Platine mit den darauf befindlichen elektrischen Bauteilen
befestigt. Über die Verstellmotoren für das XYZ-Koordinaten
system am inneren Rahmen und durch Verschwenken des inneren
wie auch des äußeren Rahmens 41, 42 kann in genauester Weise
die zu verlötende Stelle der Platine über der Lötdüse 20
plaziert werden, und zwar auch in dem erforderlichen Winkel.
Dann wird die Förderpumpe 3 in Betrieb gesetzt, wodurch
mittels der Förderschnecke 10 Lötzinn aus dem Lötzinntiegel 4
angesaugt und über die Steigleitung 22 zu der Düse 20
geleitet wird. Um ein Erstarren bzw. eine Verfestigung des
Lötzinns beim Aufsteigen zur Lötdüse 20 in der Steigleitung
22 zu verhindern, wird die Steigleitung 22 durch eine
Heizeinrichtung 21 auf die erforderliche Temperatur
aufgeheizt bzw. auf dieser Temperatur gehalten. Indem über
den Anschluß 30 ständig Stickstoff eingebracht wird und über
den Zwischenraum um die Steigleitung 22 und dem Schutzrohr 23
Stickstoff austritt, wird gleichzeitig beim Verlöten an der
Düse 20 die Lötstelle "abgedeckt" und damit das Lötergebnis
verbessert. Zurücklaufendes Lot gelangt über diesen
Zwischenraum wieder in den Lötzinntiegel 4.
Über ein nicht dargestelltes Steuergerät kann in genauester
Weise die Förderschnecke 10 über die erforderliche Zeitspanne
betrieben werden, so dass eine genau bestimmte Volumenmenge
von Lötzinn der Lotaufbringeinrichtung zugeführt wird. Indem
die Förderschnecke in umgekehrter Richtung gedreht wird, kann
die gesamte Steigleitung 22 entleert werden. Dies ist
insbesondere zu Reinigungszwecken sehr zweckdienlich.
Claims (14)
1. Lötanlage zum maschinellen Verlöten von elektrischen
Bauteilen auf Platinen mit
- - einem Lotspeicherbehälter (4) zur Aufnahme von flüssigem Lot,
- - einer Lotaufbringeinrichtung (20), mit der das Lot aus dem Speicherbehälter (4) auf das zu verlötende Bauteil aufbringbar ist, und
- - einer steuerbaren Lotpumpe (3), die eine motorgetriebene Förderschnecke (10) aufweist, mit der das Lot in der gewünschten Menge und Zeitspanne aus dem Speicherbehälter (4) abpumpbar und der Lotaufbringeinrichtung (20) zuführbar ist.
2. Lötanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Förderschnecke (10) der
Lotpumpe direkt oder über ein Getriebe durch einen
Elektromotor (13) angetrieben ist.
3. Lötanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Förderschnecke (10) in
einem Pumpengehäuse (16) aus Keramik gelagert ist.
4. Lötanlage nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (11)
und/oder die Förderschnecke (10) aus Keramik bestehen.
5. Lötanlage nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass der Elektromotor (13) und
das Getriebe in einem Gehäuse (17) untergebracht sind,
das durch thermische Isolatoren (12) von dem
Speicherbehälter (8) isoliert ist.
6. Lötanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Lotaufbringeinrichtung
eine oder mehrere Lotdüsen (20) umfasst.
7. Lötanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Lotaufbringeinrichtung
eine Lotwelle umfasst.
8. Lötanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass eine kardanisch
aufgehängter Werkstücktisch (32) über der
Lotaufbringeinrichtung (20) angeordnet ist.
9. Lötanlage nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, dass der Werkstücktisch (32) in
einem kartesischen Koordinatensystem in allen drei
Basisvektorrichtungen gesteuert verschiebbar ist.
10. Lötanlage nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, dass der Werkstücktisch (32) um
seine Aufhängungen (42, 43, 44) gesteuert drehbar ist.
11. Lötanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass eine die Förderpumpe (3)
mit der Lotaufbringeinrichtung (20) verbindende
Steigleitung (22) in zumindest einem ausserhalb des
flüssigen Lots im Speicherbehälter (4) liegenden
Steigleitungsabschnitt durch eine Heizeinrichtung (21)
beheizbar ist.
12. Lötanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Lotspeicherbehälter (4)
verschlossen ist und zwischen der Oberfläche des hierin
befindlichen Lots und der Speicherbehälterabdeckung (7)
über einen Anschluss (30) Stickstoff einbringbar ist.
13. Lötanlage nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, dass der Stickstoff zur
Lotaufbringeinrichtung (20) vordringen kann, an der er
mit dem Lot austritt.
14. Verwendung einer Lotpumpe mit Förderschnecke (10) zum
Fördern von Lot in einer Lötanlage.
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