DE2818400B2 - Kompostierbehälter - Google Patents
KompostierbehälterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kompostierbehälter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiger Kompostierbehälter ist aus der DE-OS 15 92 665 bekannt, in dem das zu kompostierende
Material vom äußeren Umfang zur Mitte gefördert wird, wobei eine Brücke drehbar über dem Kompostiergut
angeordnet und mit einer Reihe von Schraubenrührern zum Rühren des Kompostiergutes versehen ist. Die
Schraubenrührer sind hierbei in Bezug auf die Vertikalachse in Drehrichtung der Brücke geneigt
angeordnet und dienen dazu, das Kompostiergut anzuheben und mit Luft zur bakteriellen Zersetzung zu
mischen. Hierbei treten jedoch Schwierigkeiten in Bezug auf Kurzschlußströmungen von frisch zugeführtem
Kompostiergut auf. Zwar ist eine Verweilzeit in dem Behälter von vier bis sechs Tagen wünschenswert,
um eine geeignete bakterielle Einwirkung zu ermögli chen und ein stabiles organisches Material zu erzeugen,
jedoch wurde festgestellt, daß neu zugeführtes Kompostiergut zur Austrittseite des Kompostierbehälters zum
Teil in wenigen Stunden gelangt, ohne daß eine Zersetzung stattfindet. Dagegen bleibt gleichzeitig
anderes Material in dem Behälter während eines Zeitraums von mehreren Monaten.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kompostierbehälter nach dem Oberbeg; iff des Anspruchs 1 zu schaffen,
der eine wesentlich verbesserte Einhaltung der ge- ω wünschten Aufenthaltszeit in dem Kompostierbehälter
und eine damit verbundene vollständige Kompostierung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. <
>5
Hierdurch wird erreicht, daß die Schraubenrührer in drei Richtungen geneigt angeordnet sind, so daß sich
eine entsprechende Schrägstellung in Bezug auf die Radial- und Tangentialebene ergibt, wodurch überraschenderweise
die Aufgabe gelöst wird, da durch die zusätzliche Neigung der Schraubenrührer zur Eintrittsseite hin eine wesentliche Verringerung von Kurzschlußströmen
bewirkt wird, so daß die gewünschte Verweildauer von vier bis sechs Tagen erzielt werden
kann.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
F i g. 1 zeigt im Schnitt einen Kompostierbehälter.
F i g. 2 zeigt den Komposiierbehälter von F i g. 1 in
Draufsicht
F i g. 3 zeigt eine Förderschnecke mit Antrieb.
F i g. 4 zeigt die Befestigung für eine Förderschnecke.
F i g. 5 ist ein Schnitt längs der Linie V-V von F i g. 4.
F i g. 6 zeigt einen Antrieb für die Brücke.
Der in den F i g. 1 und 2 dargestellte Kompostierbehälter besitzt eine nach oben offene zylindrische Form
mit einer kreisförmigen Außenwand 1 und einer kreisförmigen Innenwand 2. Die Wände 1,2 bilden den
Eintritt bzw. Austritt des Behälters, über die das Kompostiergut im Verlauf der Zersetzung gefördert
wird. Luftleitungen 3 sind im Boden des Behälters vorgesehen und an ein Gebläse 4 über ein Verteilerrohr
5 angeschlossen, das mit Zuführrohren 6 verbunden ist, die zu den Luftleitungen 3 führen. Das Verteilerrohr 5
und die Zuführrohre 6 sind in einer Grube unter dem Behalte:· angeordnet, wie in Fig. 1 dargestellt ist. Eine
Brücke 7 erstreckt sich zwischen der Außenwand 1 und der Innenwand 2. Das innere Ende der Brücke 7 wird
von einer zentralen Lagerung 8 getragen, während das äußere Ende auf einer Schiene 9 fährt, die auf der
Oberkante der Außenwand 1 am Umfang des Behälters angeordnet ist. Ein Aufnahmetrichter 10 für Kompostiergut
ist über der Lagerung 8 angeordnet. Eine Brückenhälfte 7a der Brücke 7 erstreckt sich von der
Lagerung 8 zur gegenüberliegenden Seite des Behälters. Eine Förderschnecke 11 ist auf der Brückenhälfte 7a
angeordnet und erstreckt sich vom Aufnahmetrichter 10 zu einer Abführleitung 12. Die Förderschnecke 11 wird
durch einen Elektromotor 13 über einen Riemenantrieb 14 und ein Untersetzungsgetriebe 15 angetrieben. Ein
Steuerpult 16 ist auf der Brückenhälfte 7a angeordnet. Eine Vielzahl von Schraubenrührern 20 ist an der
Brücke 7 zwischen der Außenwandung 1 und der Innenwandung 2 angeordnet. Die Schraubenrührer 20
sind in zwei radialen Reihen 17 und 18 vorgesehen. Die Brücke 7 dreht sich in Richtung des Pfeils 19, so daß die
Reihe 17 sich in Bewegungsrichtung vor der Reihe 18 befindet.
Jeder Schraubenrührer 20 ist schräg angeordnet, so daß das untere Ende 21 des Schraubenrührers 20 in
Bezug zum oberen Ende hiervon zur Außenwand 1 gerichtet ist. Jeder Schraubenrührer 20 besitzt ein
spiralförmiges Schraubenband 22, das dann, wenn der Schraubenrührer 20 gedreht wird, dazu dient, das
Kompostiergut vom Boden des Behälters anzuheben und ein kontinuierliches Rühren des Kompostierguts im
Behälter aufrecht zu erhalten. Die normale Höhe des Kompostierguts ist durch die Linie 23 in F i g. 1
dargestellt. Das obere Ende jedes Schraubenrührers 20 ist in einer Büchse 24 drehbar gelagert, die in einer
Hülse 25 angeordnet ist. Ein Untersetzungsgetriebe 26 ist am oberen Ende der Hülse 25 angeordnet und wird
durch einen Riemen 27 von einem Motor 28 mit veränderlicher Geschwindigkeit angetrieben. Die Hülse
25 ist in einer halbsphärischen Kugel 29 befestigt, die zwischen einer Klammer 30 und einer Klemmplatte 31
eingeklemmt ist Durch Festschrauben von Kopfschrauben 32 wird die Kugel 29 in irgendeiner Stellung
eingeklemmt, wodurch die Winkelstellung jedes Schraubenrührers
20 eingestellt und gehalten verden kann. Die Klammer 30 ist drehbar um einen Gelenkstift 33
angeordnet, der seinerseits auf der Srücke 7 montiert ist
Der Gelenkstift 33 befindet sich an der Vorderseite des
Schraubenrührers 20, wenn sich die Brücke 7 dreht Scherstifte 34 verbinden die Klammer 30 mit der 3rücke
7 am rückwärtigen Ende jedes Schraubenrührers 20. Ein Endschaiter 35 ist zwischen dem Rückwärtigen Ende
der Klammer 30 und de»· Brücke 7 befestigt
Die Brücke 7 wird durch einen Elektromotor 36 über ein Untersetzimgsgewinde 37 angetrieben, das ein Rad
38 antreibt, das auf der Schiene 9 läuft
Die Innenwand 2 ist im Schnitt konisch (Fig. 1), wobei der sich nach außen erstreckende untere Teil im
wesentlichen im gleichen Winkel zur Vertikalen wie der innerste Schraubenrührer 20 angeordnet, ist Ein Austritt
39 für kompostiertes Material ist zwischen der Innenwandung 2 und der Lagerung 8 vorgesehen.
Kompostiertes Material, das über die Oberkante der Innenwand 2 austritt, fällt durch die mittlere Ausnehmung
auf einen Förderer 40 in der Grube unter dem Behälter. Der Förderer 40 trägt das kompostierte
Material aus der Grube zu einer Abführstelle 41.
Eine Vielzahl von Fühlern 42 sind in der Grube unter dem Behälter auf einen Rahmen 43 montiert. Die Fühler
erstrecken sich aufwärts durch öffnungen im Boden des Behälters in das Kompostiergut Ein Elektromotor 44
dient zum Auf- und Abbewegen der Fühler 42 übir eine
Welle und ein Getriebe. Der Motor 44 wird entsprechend einem Endschalter 45 betätigt, der auf der
Außenwand 1 angeordnet ist
Beim Betrieb des Behälters wird Kompostiergut etwa stättischer Müll, in den Aufnahmetrichter 10 entleert,
nachdem gesiebt, magnetisch getrennt, zermahlen und ähnliche Behandlungen vorgenommen wurden. Das
Kompostiergut wird dann durch die Förderschnecke 11 zu der Austrittsrinne 12 geführt Wenn der Behälter in
Betrieb genommen wird, füllt das Kompostiergut den kreisförmigen Behälter bis zur Höhe 23. Bei normalem
Betrieb wird das Kompostiergut nur während eines Teils eines Tages zugeführt. Während der Zuführung
dreht sich die Brücke 7 entweder kontinuierlich oder schrittweise, so daß das Kompostiergut gleichmäßig am
Außenrand unmittelbar neben der Außenv/andung 1 abgegeben wird. Die Geschwindigkeit des Motors 36
wird gesteuert, um eine gewünschte Rotationsgeschwindigkeit entsprechend der Zuführrate zu erzielen. Wenn
sich die Brücke 7 dreht, wird jeder der Schraubenrührer 20 durch den zugeordneten Motor 28 angetrieben. Daß
die unteren Enden der Schraubenrührer 20 in Vorwärtsrichtung geneigt sind, dient zum Unterstützen der
Vorwärtsbewegungen der Brücke 7. Dadurch, daß die unteren Enden der Schraubenrührer auswärts geneigt
sind, wird das Kompostiergut ununterbrochen einwärts gefördert, wenn es nach oben gefördert wird. Die
Wirkung der Schraubenrührer 20 besteht, wie aus >
F i g. 1 ersichtlich ist, darin, das Kompostiergut in dem Behälter über die gesamte Breite zwischen den Außen-
und Innenwänden 1, 2 innig zu rühren und zu mischen, wenn sich die Brücke 7 dreht Es wird angenommen, daß
die Neigung der Schraubenrührer 20 nach auswärts eine
ίο gleichförmige ständige Bewegung des Kompostierguts
von der Außenwand 1 zur Innenwand 2 bewirkt und daß dann, wenn das Kompostiergut nach innen gefördert
wird, ein Bereich zur Aufnahme des angrenzenden auswärts befindlichen Kompostierguts geschaffen wird,
ίο wodurch ein Minimalisieren oder Ausschalten von
viurzschlußströmungen des Kompostierguts erzielt wird. Die Anordnung der Schraubenrührer 20 in
wenigstens zwei Reihen hält das Kompostiergut davon ab, am oberen Ende eines Schraubenführers 20 vom
oberen Teil des nächsten Schraubenrührers 20 übernommen zu werden und hierdurch eine Kurzschlußströmung
im oberen Bereich des Kompostierguts zum Austritt 39 zu bewirken. Als Ergebnis ergibt sich eine im
wesentlichen gleichförmige und vorhersagbare Strömung von der Außenwand 1 zum Austritt 39. Die
Verwendung einer konischen Innenwand 2, die im Winkel des innersten Schraubenrührers 20 geneigt ist,
verhindert die Ansammlung von totem Kompostiergut in einem Totraum längs der Innenwand 2.
Die Geschwindigkeit der einzelnen Schraubenrührer 20 kann eingestellt werden, um genau die erforderlichen
Bedingungen für eine geeignete Zersetzung einzuhalten. In dem Fall, daß eine der Schraubenrührer 20 auf ein
unwartetes Hindernis stoßen sollte, wird die Kraft ein Abscheren der Querstifte bewirken, wodurch es dem
Schraubenrührer ermöglicht wird, sich um den Gelenkstift 33 ohne Beschädigung zu drehen. In dem Fall dreht
sich die Klammer 30 um den Gelenkstift 33, der Endschalter 35 öffnet sich und bewirkt, daß der Betrieb
des Kompostierbehälters eingestellt wird, bis die Strömung lokalisiert und behoben ist.
Die Fühler 42 liefern normalerweise den Zustand des Kompostierguts (beispielsweise Temperatur, Sauerstoffgehali)
und öffnen und schließen automatisch moiürgesieuerte Schieber, die zwischen dem Verteilerrohr
5 und den Luftleitungen 3 angeordnet sind, um die für die Zersetzung notwendige Sauerstoffmenge zu
liefern. Wenn sich die Brücke 7 dem Endschalter 45 nähert und diesen auslöst, wird der Motor 44 betätigt,
so urn die Fühler 42 zurückzuziehen, während die Schraubenrührer 20 vorbeigeführt werden. Wenn die
Brücke 7 über den Endschalter 45 hinausgefahren ist, wird dieser freigegeben, wodurch der Motor 44 die
Fühler 42 in ihre Betriebsstellung zurückbringt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Kompostierbehälter mit einer Eintritts- und einer Austrittsseite und mit einer Brücke, die sich
über dem Behälter bewegt und in das Kompostiergut eintauchende drehbare Schraubenrührer, die in
Bewegungsrichtung der Brücke geneigt sind, auf weist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schraubenrührer (20) zusätzlich zur Eintrittsseite (1) hin geneigt sind. ι ο
2. Kompostierbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schraubenrührer (20) in
Bezug auf seinen Neigungswinkel relativ zu der Brücke (7) einstellbar ist.
3. Kompostierbehälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schraubenrührer (20) mit
Hilfe einer Kugel (29) und einer Kugelpfanne (30,31) einstellbar ist
4. Kompostierbehälter nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenrührer (20) an der Brücke (7) in wenigstens zwei
radialen Reihen (17, 18) angeordnet sind, wobei die Schraubenrührer (20) der radialen Reihen (17, 18)
versetzt zueinander angeordnet sind.
5. Kompostierbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand
(2) des Behälters in einem Winkel zur Vertikalen und im wesentlichen parallel zum benachbarten Schraubenrührer
(20) angeordnet ist.
30
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