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Mälzereibehälter
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Die Erfindung betrifft Mälzereibehälter, insbesondere Weich-, Keim-
oder Darrbehälter, mit einer Förderschnecke, die zum Ausräumen des Behälters in
der Nähe der Horde in einer zu dieser parallelen Ebene beweglich ist.
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Es sind Mälzereibehälter, insbesondere Keimbehälter, bekannt, die
mit einer senkrecht zu ihrer Horde in Vertikalrichtung verstellbaren Förderschnecke
ausgestattet sind, welche beim Beladen des Behälters auf die gewünschte Einfüllhöhe
eingestellt ist und zum Ausräumen auf die
Horde abgesenkt wird.
Bei der Herstellung von Grünmalz ist das Absenken der Förderschnecke in die verfilzte
Grünmalzschicht nur dann bei vertretbarem Kraftaufwand möglich, wenn der jeweilige
Keimbehälter mit einem herkömmlichen Keimkastenwender ausgestattet ist, der dazu
dient, das Keimgut regelmäßig aufzulockern und durchzumischen. Wenn dieser Keimkastenwender
vor Absenken der Förderschnecke durch das Grünmalz läuft, dann wird dieses soweit
aufgelockert, daß die Förderschnecke beim Absenkvorgang in das Grünmalz eindringt,
wobei allerdings immer noch ein relativ großer Kraft- und damit Energieaufwand erforderlich
ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Mälzereibehälter der eingangs
bezeichneten Art so auszugestalten, daß das Ausräumen eines Behälters auf einfachere
und vor allem energiesparendere Weise als bisher möglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Förderschnecke
ausschließlich als Ausräumschnecke wirkt und unmittelbar über der Horde senkrecht
zu dieser im wesentlichen unverstellbar angeordnet ist.
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Bei dieser Lösung liegt die Ausräumschnecke schon beim Beladen des
Behälters unmittelbar über der Horde und braucht daher zum Ausräumen nicht erst
in das behandelte Gut abgesenkt zu werden. Die Beladung des Behälters kann dabei
auf eine der üblichen Weisen erfolgen. Vorzugsweise ist eine zweite Förderschnecke
als Beladeschnecke vorhanden, die nun jedoch nicht mehr über die ganze Höhe des
Behälters, sondern nur noch entsprechend jeweils gewünschten Einfüllhöhen über einen
Teil der Behälterhöhe senkrecht zur Horde einstellbar zu sein braucht. Diese Einstellung
erfolgt vor dem Beladen des Behälters und ist ohne nennenswerten Kraftaufwand
möglich,
da die Beladeschnecke beim Einstellen nicht in zu behandelndes Gut eindringen muß.Der
verstellbare Befestigungsmechanismus für die Beladeschnecke kann daher sehr viel
einfacher als der Absenkmechanismus beim bekannten Mälzereibehälter mit einer einzigen
Förderschnecke ausgeführt werden. Dies führt zu einer erheblichen Platzeinsparung
durch Verringerung des bisher über dem zu behandelnden Gut benötigten Raums.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Mälzereibehälter rund,
es sind jedoch auch andere Behälterformen z.B. eine rechteckige Form denkbar. Bei
dem runden Mälzereibehälter ist die Ausräumschnecke bzw. sind diese und die Beladeschnecke
außer um ihre eigene Achse um die Mittelachse des Behälters drehbar. Dabei kann
für die Drehung beider Schnecken um die Behältermittelachse ein einziger Antrieb
vorhanden sein, der auf die Beladeschnecke direkt und auf die Ausräumschnecke über
eine Kupplung einwirkt, derart, daß entweder nur die Beladeschnecke oder beide Schnecken
um die Mittelachse des Behälters rotieren. Bei der Beladung des Behälters wird man
dann nur die Beladeschnecke um die Behältermittelachse - vorzugsweise schrittweise
- rotieren lassen, um das zu behandelnde Gut gleichmäßig zu verteilen und einzuebnen.
Beim Ausräumvorgang rotieren beide Schnecken um die Behältermittelachse, wobei sich
allerdings nur die Ausräumschnecke auch um ihre eigene Achse dreht. Die Rotation
der Beladeschnecke um die Behältermittelachse hat auf den Ausräumvorgang keinen
Einfluß.
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Insbesondere beim Keimprozeß, unter Umständen aber auch beim Darrprozeß,
ist es erforderlich, daß das Keim- bzw.
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Darrgut während der Gesamtkeim- bzw. Darrzeit aufgelockert und durchmischt
wird. Dies erfolgt mit Hilfe
der schon erwähnten Keimkastenwender
oder durch regen mäßige Umlagerung des Keim- oder Darrguts in einen anderen Behälter.
Insbesondere bei Anwendung dieser letzteren Möglichkeit erweist sich der erfindungsgemäße
Mälzereibehälter als außerordentlich vorteilhaft. Das zum Umlagern des jeweiligen
Guts von einem Behälter in den nächsten erforderliche Ausräumen mit Hilfe der Ausräumschnecke
bringt verglichen mit der Verwendung von Keimkastenwendern oder der Verwendung von
Schabersystemen zum Umladen des Keimguts von einem Behälter in einen anderen einen
wesentlich geringeren Keimabrieb. Beim Keimkastenwender und bei anderen Schabersystemen
wird zum Wenden oder Umlagern fast jedes Korn von der übrigen Malzschicht weggeschabt,
während die Ausräumschnecke der Erfindung nur etwa ein Fünftel des behandelten Guts
abschabt und der restliche Teil in die Ausräumschnecke herunterfällt und dann schonend
weiterbefördert wird.
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Bei der Anwendung auf dieses Verfahren der Umlagerung zur Lockerung
und Mischung des behandelten Guts bietet der erfindungsgemäße Mälzereibehälter darüberhinaus
den Vorteil, daß die intensive Lockerung und Mischung auf einfachere Art mit zum
Teil erheblich geringeren Investitions- und Betriebskosten erreicht werden kann,
als dies auf bekannte Weise, etwa mit herkömmlichen Keimkastenwendern möglich ist.
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Es ist günstig, so viele Mälzereibehälter, sei es durch Ubereinanderstapeln,
durch Nebeneinanderanordnen oder eine Mischung aus beidem, hintereinander zu schalten,
wie Umlagerungsvorgänge erforderlich sind. Beim Keimen beispielsweise beträgt die
Gesamtkeimdauer häufig sechs Tage, wobei alle 24 Stunden eine Lockerung und Durch-
mischung
durch Umlagerung in einen neuen Behälter vorgenommen werden sollte. Es sind dann
also sechs Keimbehälter notwendig, die je nach zur Verfügung stehendem Raum alle
sechs übereinandergestellt, in Gruppen von zwei oder drei übereinandergestellten
Behältern nebeneinander oder alle mehr oder weniger in einer Ebene nebeneinander
angeordnet werden könnten. Bei übereinandergestellten Behältern kann die Ausräumöffnung
eines oberen Behälters direkt auf der Einfüllöffnung des nächst unteren Behälters
liegen. Bei nebeneinander angeordneten Behältern wäre eine besondere Fördervorrichtung
vorzusehen, um das aus einem Behälter ausgeräumte Gut der Einfüllöffnung des nächsten
zuzuführen. Hierzu könnten die Gruppen aus mehreren übereinandergestapelten Behältern
oder die einzelnen Behälter kreisförmig um ein zentrales Becherwerk aufgestellt
werden, welches je nach Erfordernis den gerade ausgeräumten Behälter mit dem zu
füllenden verbindet. Das Becherwerk könnte in der Mitte eines oder zweier übereinandergestapelter
zentraler Darrbehälter liegen und sowohl zur Förderung des Keimguts von einem Weichbehälter
zu einem Keimbehälter, zur Förderung des Keimguts zwischen den Keimbehältern und
schließlich zur Förderung vom letzten Keimbehälter zum Darrbehälter dienen. Darüberhinaus
kann mit diesem Becherwerk zugleich auch trocken ausgeweicht werden.
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Anstelle der Hintereinanderschaltung einer der erforderlichen Häufigkeit
der Umlagerung entsprechenden Anzahl von Behältern wäre es natürlich auch möglich,
eine geringere Anzahl hintereinander zu schalten, so daß einer oder mehrere der
Behälter mehrfach vom zu behandelnden Gut durchlaufen wird. Die Vorteile des erfindungsgemäßen
Mälzereibehälters kommen bei dieser Möglichkeit zwar auch voll zur Wirkung, ein
einmal geleerter Behälter kann je-
doch nicht schon mit der nächsten
Charge gefüllt werden Es ist daher kein quasi kontinuierlicher Mälzereiprozeß möglich,
wie es bei einer der Anzahl von Umlagerungen entsprechenden Anzahl von Behältern
der Fall ist.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezug auf die beiliegenden schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Teil eines runden Keimbehälters, Fig. 2 einen Schnitt
entlang der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 einen Querschnitt durch einen rechteckigen
Keimbehälter, wobei die in den Fig. 1 und 2 angedeuteten Antriebsmechanismen für
die Schnecken nicht dargestellt sind, Fig. 4 eine Anordnung von sechs übereinandergestapelten
Keimbehältern, und Fig. 5 eine Anordnung von sechs Keimbehältern, die zusammen mit
einem Weichbehälter in Kreisform um einen zentralen Darrbehälter mit in dessen Mitte
angeordnetem Becherwerk gruppiert sind.
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Fig. 1 zeigt einen runden Keimbehälter 1, der mit einer zentralen
Einfüllöffnung 2 und einer ebenfalls zentralen Ausräumöffnung 3 versehen ist. Unmittelbar
über einer Horde 4 befindet sich eine Ausräumschnecke 5, die auf geeignete Weise
in der Mitte des Keimbehälters 1 um dessen Mittelachse A-A drehbar gelagert ist
und zusätz-
lich natürlich auch um ihre eigene Achse 6 drehbar
ist.
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Die Ausräumschnecke 5 ist senkrecht zur Horde 4 nicht verstellbar.
Oberhalb der Ausräumschnecke 5 befindet sich eine Beladeschnecke 7, die genauso
wie die Ausräumschnecke 5 um die Mittelachse A-A sowie um ihre Eigenachse 8 drehbar
ist.
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Für den Antrieb der Beladeschnecke 7 um ihre eigene Achse 8 ist ein
Motor 9 mit dem radial außen liegenden Ende der Schnecke verbunden. Der Motor 9
hängt an einem Dreharm 1o, der außerdem einen zweiten Motor 11 trägt. Ein Ritzel
12 an der Welle des Motors 11 steht mit einem Zahnkranz 13 im Eingriff, welcher
an der Innenseite der Außenwand 14 des Keimbehälters 1 befestigt ist und sich über
deren gesamte Umfangslänge erstreckt. Ein dritter Motor 15 für den Antrieb der Ausräumschnecke
5 ist vorzugsweise oberhalb der höchst möglichen Einfüllhöhe angeordnet und steht
auf geeignete Weise, etwa mittels einer Kette 16, in Antriebsverbindung mit der
Ausräumschnecke 5. Die Kette 16 ist von einem Antriebskasten 17 umgeben, der einerseits
eine Berührung zwischen der Kette bzw. einem anderen Antriebsübertragungsorgan und
dem Keimgut verhindert und andererseits dazu beiträgt, den dritten Motor 15 zu tragen.
Das Gehäuse des Motors 15 oder der an dieses angeschlossene Antriebskasten 17 sind
mit einer Laufrolle 18 verbunden, die auf einer Umfangsschiene an der Innenseite
der Außenwand 14 läuft und so das obere Ende der Antriebsanordnung für die Ausräumschnecke
5 trägt. Zwischen diesem oberen Ende der Antriebsanordnung für die Ausräumschnecke
5, das heißt zwischen dem Gehäuse des Motors 15 oder dem oberen Ende des Antriebskastens
17 und dem Dreharm 1o ist eine Kupplung 20 vorgesehen, mit Hilfe derer die Antriebsanordnung
für die Ausräumschnecke 5 im Bedarfsfall mit
dem Dreharm gekuppelt
werden kann.
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Wenn bei dem beschriebenen Keimbehälter 1 Keimgut durch die Einfüllöffnung
2 eingefüllt wird, dann wird es durch ein Ablenkblech 21 zu der Stelle gelenkt,
an der sich die Beladeschnecke 7 befindet. Zu diesem Zweck dreht sich das Ablenkblech
21 vorzugsweise synchron mit der Beladeschnecke 7 um die Mittelachse A-A des Keimbehälters
1.
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Bei stillstehenden Motoren 11 und 15 und laufendem Motor 9 dreht sich
die Beladeschnecke 7 und verteilt damit das eingefüllte Keimgut radial nach außen.
Das Rdckenschild 22 der Beladeschnecke 7 (Fig. 2) dient wie das entsprechende Rückenschild
23 der Ausräumschnecke 5 der Erzielung der erwünschten Förderwirkung der jeweiligen
Schnecke.
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Wenn das eingefüllte Keimgut in der durch die verstellbare öhe der
Beladeschnecke 7 festgelegten Einfüllhöhe die Außenwand 14 des Keimbehälters 1 erreicht,
wird, beispielsweise durch einen vom Keimgut betätigten Endschalter, der Motor 11
angeschaltet, um bei ausgerückter Kupplung 20 allein die Beladeschnecke 7 um einen
Schritt um die Mittelachse A-A des Keimbehälters 1 weiterzudrehen.
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Da sich dabei das Ablenkblech 21 mitdreht, ändert sich die Einfüllrichtung
entsprechend. Das eingefüllte Keimgut wird nun wiederum in Radialrichtung verteilt,
bis es erneut in der Einfüllhöhe die Außenwand erreicht und der nächste Drehschritt
ausgeführt wird. Die Drehschritte sind danach bemessen, daß sich in Verbindung mit
der Wirkung der Unterkante des Rückenschildes 22 bei einem einzigen Umlauf der Beladeschnecke
7 um die Mittelachse A-A eine im wesentlichen ebene Oberfläche des eingefüllten
Keimguts ergibt. Bei entsprechend langsamer Bewegung ist dies grundsätzlich auch
bei einer kontinuierlichen Drehung der Beladeschnecke 7 um die Mittelachse A-A möglich.
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Während des Beladens des Keimbehälters 1 befindet sich die Ausräumschnecke
5 unter einem ortsfesten Dach 24.
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Das Dach 24 ist geeignet geformt, um das senkrecht über der Ausräumschnecke
5 einfallende Keimgut in Drehrichtung um die Mittelachse A-A vor die Ausräumschnecke
abzulenken.
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Das Keimgut drückt sich dann zwar von vorn in die Ausräumschnecke
5 hinein, diese ist jedoch nicht völlig im Keimgut eingebettet und wird vor allem
nicht von dem Gewicht des über dem Dach 24 befindlichen Keimguts belastet. Die Ausräumschnecke
5 kann daher beim Beginn des Ausräumvorgangs relativ leicht anlaufen.
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Nachdem sich die Beladeschnecke 7 schrittweise oder kontinuierlich
um 360° um die Mittelachse A-A des Keimbehälters 1 gedreht hat, ist dieser gleichmäßig
mit Keimgut gefüllt, und die Zufuhr weiteren Keimguts wird abgestellt. Das Keimgut
bleibt nun eine bestimmte Zeit lang, etwa 24 Stunden, in diesem Keimbehälter. Nach
Ablauf dieser Zeit wird der Keimbehälter geleert, sei es, um das keimgut zum Zwecke
der Lockerung und Mischung in einen anderen Keimbehälter (zum Beispiel den darunterliegenden,
in Fig. 1 mit 1' angedeuteten Keimbehälter) umzulagern, sei es um das Grünmalz am
Ende des Keimprozesses in eine Darre bzw. einen Darrbehälter zu fördern.
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Zum Ausräumen muß zunächst eine öffnung 26 in der die beiden Förderschnecken
drehbar tragenden Mittelsäule 25 des Keimbehälters 1 freigegeben werden. Dabei kann
es sich um eine ringförmige öffnung handeln, die auf einmal im gesamten Umfangsbereich
der Mittelsäule freigegeben wird, oder um eine nur einen Teil dieses Umfangs einnehmende
öffnung, von der durch Verwendung eines sich mit der Ausräumschnecke 5 um die Mittelachse
A-A drehenden Schiebers iw1ner nur ein der Ausräumschnecke geserlübex-
liegender
Teil freigegeben wird. Wenn dann die Ausräumschnecke 5 sich um ihre Achse 6 zu drehen
beginnt, fördert sie das Keimgut radial nach innen zur Öffnung 26, durch die das
Keimgut zur Ausräumöffnung 3 fällt. Wenn sich die Ausräumschnecke 5 in ihrer Ausgangsstellung
unterhalb des Dachs 24 freigefördert hat und das über dem Dach 24 befindliche Keimgut
nachgerutscht ist, kann die Ausräumschnecke um die Mittelachse A-A langsam kontinuierlich,
vorzugsweise aber schrittweise, gedreht werden. Hierzu werden die erwähnte Kupplung
20 eingerückt und der Motor 11 angeschaltet. Mit der Ausräumschnecke 5 dreht sich
dann auch die Beladeschnecke 7 um die Mittelachse A-A, ohne sich jedoch gleichzeitig
auch um ihre eigene Achse 8 zu drehen. Diese Drehung der Beladeschnecke 7 ist im
wesentlichen ohne Einfluß auf den Ausräumvorgang und eine Folge des lediglich als
ein mögliches Ausführungsbeispiel dargestellten gemeinsamen Antriebs beider Förderschnecken
um die Mittelachse A-A.
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Bei der Drehung um die Mittelachse A-A verläßt die Ausräumschnecke
5 den Schutz des Daches 24. Nur das Keimgut in einer der Höhe bzw. dem Durchmesser
der Ausräumschnecke 5 entsprechenden Schicht wird von der Ausräumschnecke abgeschabt,
während das darüberliegende Keimgut in die Ausräumschnecke hineinfällt und von ihr
dann schonend zur Öffnung 26 gefördert wird. Über der Ausräumschnecke bildet sich
dabei in Drehrichtung um die Mittelachse A-A eine mit dieser Drehung langsam vorrückende
Böschung. Eine oberhalb der Ausräumschnecke 5 angeordnete und synchron mit ihr um
die Mittelachse A-A umlaufende Stichelwalze kann im Bedarfsfall dazu vorgesehen
werden, eine Brückenbildung des Keimguts oberhalb der Ausräumschnecke 5 zu verhindern.
Statt eine solche Stichelwalze zu verwenden,
könnte eine gebildete
Brücke aus Keimgut auch mit Hilfe der Beladeschnecke 7 beseitigt werden, welche
ohnehin zur Änderung der Einfüllhöhe in Achsrichtung (Pfeil B in Fig. 1) verstellbar
ist. Infolge der synchronen Drehung beider Förderschnecken um die Mittelachse A-A
beim Ausräumvorgang, befindet sich die Beladeschnecke 7 immer oberhalb der Ausräumschnecke
5. Wenn die Beladeschnecke 7 im Fall einer Brückenbildung etwas abgesenkt wird,
dann genügt bereits ein dabei relativ geringer auf die Brücke aus Keimgut ausgeübter
Druck, um diese Brücke zu zerstören und das Keimgut nach unten in die Ausräumschnecke
5 nachfallen zu lassen.
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Auf die erläuterte Weise kann der Keimbehälter 1 bei einer Drehung
der Ausräumschnecke 5 um 3600 um die Mittelachse A-A in äußerst schonender Weise
ausgeräumt werden.
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Es sei noch einmal darauf hingewiesen, daß die in den Fig. 1 und 2
schematisch dargestellten Antriebseinrichtungen für den Antrieb beider Förderschnecken
um ihre jeweilige Achse und um die Mittelachse A-A lediglich eine vorteilhafte Möglichkeit
darstellen, daß die Vorteile der erfindungsgemäßen Ausräumschnecke 5 aber auch mit
anderen Antrieben, beispielsweise in der Mittelsäule 25 angeordneten Antrieben erreicht
werden können.
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Fig. 3 zeigt in noch stärkerer Schematisierung als bei den Fig. 1
und 2 einen rechteckigen Keimbehälter 1", an dessen - in der Figur - rechten Längsseite
sich oben die Einfüllöffnung 32 und unten die Ausräumöffnung 33 befinden.Beim Beladen
des Keimbehälters 1" wird das durch die Einfüllöffnung 32 eingefüllte Keimgut von
der Beladeschnecke 37 in Rich-
tung des Pfeils C nach links gefördert
und über die Breite des Keimbehälters 1" verteilt. Zur Verteilung in Behälterlängsrichtung
(senkrecht zur Zeichenebene von Fig. 3) bewegt sich die Beladeschnecke 37 dann entweder
langsam kontinuierlich oder vorzugsweise schrittweise voran, wobei diese Bewegung
der Drehbewegung der Beladeschnecke 7 um die Mittelachse A-A des Keimbehälters 1
entspricht. Ein nicht dargestelltes Ablenkblech sorgt dafür, daß der Strom eingefüllten
Keimguts in Längsrichtung des Keimbehälters 1" immer auf die Beladeschnecke 37 gerichtet
ist. Wie durch den Doppelpfeil D in Fig. 3 angedeutet, ist die Lage der Beladeschnecke
37 senkrecht zur Horde 34 in einem zur Erzielung unterschiedlicher Einfüllhöhen
erforderlichen Maß einstellbar. Zum Ausräumen des Keimbehälters 1" dient die unmittelbar
über der Horde 34 senkrecht zu dieser nicht verstellbar angebrachte Ausräumschnecke
35, welche bei Drehung um ihre Achse 36 das Keimgut nach rechts zu einer Öffnung
38 fördert.
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Die Öffnung 38 am Außenrand der Horde 34 ist mit Hilfe einer Klappe
39 verschließbar und wird nur zum Ausräumen geöffnet. Selbstverständlich ist auch
die Ausräumschnecke 35 senkrecht zur Zeichenebene über die Länge des Keimbehälters
1" beweglich, um diesen auf seiner ganzen Länge ausräumen zu können. Die den Rückenschilden
22 und 23 sowie dem Dach 24 der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform entsprechenden
Elemente sind auch beim rechteckigen Keimbehälter 1" von Fig. 3 vorhanden, in die
schematische Darstellung jedoch nicht aufgenommen.
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Wie bereits erwähnt, eignet sich der erfindungsgemäße Keimbehälter
insbesondere für ein Keimverfahren, bei dem das Keimgut nach jeweils etwa 24 Stunden
von einem Keimbehälter in einen anderen umgelagert wird. Durch dieses
Umlagern
kann auf den herkömmlichen Keimkastenwender verzichtet werden, der das Keimgut lockern
und mischen null, wenn dieses während der gesamten Keimdauer im selben Keimbehälter
bleibt. Diese Keimkastenwender sind konstruktiv sehr aufwendig und damit teuer und
bringen überdies einen erheblichen Keimabrieb.
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Die Fig. 4 und 5 zeigen Anordnungen von Weich-Keim- und Darrbehältern
zur Durchführung des erwähnten Verfahrens mit regelmäßiger Umlagerung des Keimguts.
Gemäß Fig. 4 gelangt geweichte Gerste aus einem erfindungsgemäß mit einer Ausräumschnecke
und einer Beladeschnecke versehenen Keimbehälter 27 in die Einfüllöffnung eines
obersten von sechs übereinander gestapelten Keimbehältern 1. Das Keimgut durchläuft
diese sechs Keimbehälter in der beschriebenen Weise im Laufe von beispielsweise
sechs Tagen. Von der Ausräumöffnung des untersten Keimbehälters 1 wird das Grünmalz
zu einem ebenfalls erfindungsgemäß mit einer Ausräumschnecke und einer Beladeschnecke
versehenen Darrbehälter 28 gefördert. Da bei den übereinander gestapelten Keimbehältern
1 die Ausräumöffnung eines oberen Behälters unmittelbar auf der Einfüllöffnung des
nächstfolgenden liegt, ist zwischen diesen Keimbehältern keine zusätzliche Fördereinrichtung
notwendig.
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Statt sechs Keimbehältern 1 könnten auch weniger übereinandergestapelt
und mehrfach, wenigstens zweimal, vom selben Keimgut durchlaufen werden. Zu diesem
Zweck müßte das den untersten Keimbehälter verlassende Keimgut in rezirkulierender
Weise der Einfüllöffnung des obersten wieder zugeführt werden. Bei beispielsweise
insgesamt sechs Keimtagen hat aber die Verwendung von sechs Keimbehältern den Vorteil
einer quasi kontinuierlichen Verarbeitung, da der oberste Keimbehälter nach Entleeren
in
den nächst unteren bereits wieder mit der nächsten Keimgut charge
aus dem Weichbehälter 27 gefüllt werden könnte'.
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Bei der Anordnung gemäß Fig. 5 sind ein Weichbehälter 27 und sechs
Keimbehälter 1 in im wesentlichen einer Ebene kreisförmig um einen zentralen Darrbehälter
28 gruppiert.
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In der Mitte des ringförmig ausgebildeten Darrbehälters 28 befindet
sich ein Becherwerk 29. Die geweichte Gerste wird bei der Anordnung nach Fig. 5
entweder direkt oder unter Zuhilfenahme des Becherwerks 29 aus dem Weichbehälter
27 zur Einfüllöffnung eines ersten Keimbehälters 1 befördert. Das Becherwerk 29
ist über drehbare Horizontalförderer 30, 31 mit jeweils einer Ausräumöffnung eines
Keimbehälters und der Einfüllöffnung des folgenden Keimbehälters verbunden. Auf
diese Weise gelangt beim Umlagern des Keimguts von einem Keimbehälter zum anderen
das Keimgut von der Ausräumöffnung des zu leerenden Keimbehälters über den Horizontalförderer
30 zur Unterseite des Becherwerks 29, wird von diesem etwa auf die Höhe der Einfüllöffnung
des nächstfolgenden Keimbehälters gebracht und durch den Horizontalförderer 31 hierher
befördert. Für den nächsten Umlagerungsvorgang werden die Horizontalförderer in
entsprechender Weise weitergedreht. Nachdem alle Keimbehälter durchlaufen wurden,
entleert sich das Becherwerk 29 direkt in den Darrbehälter 28.
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Je nach zur Verfügung stehendem Raum wäre es auch möglich, die Anordnungen
der Fig. 4 und 5 etwa in der Weise zu kombinieren, daß jeweils zwei oder drei übereinandergestapelte
Keimbehälter in Kreis- bzw. Kreisbogenform um ein Becherwerk und ggfs. einen zentralen
Darrbehälter angeordnet sind.