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Silo für Schüttgut
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Die Erfindung betrifft einen Silo für Schüttgut, mit einer Querverteilungs-
und Austragsvorrichtung, die von mindestens einer in Höhenrichtung verlagerbaren
und in einer Waagerechtebene umlaufenden, längs des Schüttgutspiegels arbeitenden
Förderschnecke oder dergleichen gebildet ist und bei ihrer Horizontalbewegung einen
mittleren Entleerungsschacht um kreist, der seitlich offene Einlaßquerschnitte besitzt.
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Bei einem bekannten Silo dieser Art setzt sich der mittlere Entleerungsschacht
aus Scheiben zusammen, die in einem im Schüttwinkel des auszutragenden Materials
entsprechenden, Einlaßquerschnitte bildenden Abstand angeordnet sind. Das bedeutet,
daß während des Stillstandes der Querverteilungs- und Austragsvorrichtung ein Auslaufen
des Schüttgutes verhindert ist. Wird die Förderschnecke in Betrieb gesetzt, wird
das Schüttgut über die Breite der Scheibe gedrückt und fällt in den Entleerungsschacht.
Ein derart gestalteter Silo eignet sich jedoch nicht für feuchtes, zum Zusammenpappen
neigendes Schüttgut, wie feuchter Gips, Kleie etc. Zwar wird durch die Förderschnecke
das Schüttgut in Richtung der zentralen Scheiben bewegt; jedoch bildet sich dort
eine Böschung des Schüttguts, was nach kurzer Zeit bei bestimmten Substanzen, bspw.
den Gips-Rückständen aus der Rauchgasentschwefelung, zu einem Verstopfen führt.
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Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Silo
der vorausgesetzten Art in herstellungstechnisch einfacher Weise so auszugestalten,
daß
auch bei kritischem Schüttgut, welches einer starken Haftneigung unterliegt, ein
störungsfreies Fördern erzielt ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Mantelwand des aus einzelnen
aufeinanderliegenden Hülsen gebildeten Entleerungsschachtes durch Anheben jeweils
einer Hülse in eine Abstandsstellung zum Rand der darunterliegenden Hülse zu einem
jeweils etwa auf Höhe des Schüttgutspiegels liegenden Einlaßquerschnitt öffenbar
ist.
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Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßes Silo von
erhöhtem Gebrauchswert geschaffen. Es können nun auch kritische Massen bzw. Schüttgüter,
die zum Beispiel leicht zusammenpappen, störungsfrei gefördert werden. Der Nachteil
eines Verstopfens des Einlaßquerschnitts bei als feuchtem Gips ausgebildeten Schüttgut
kann nicht mehr auftreten.
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Die aufeinanderliegenden, den Entleerungsschacht bildenden, anhebbaren
Hülsen erlauben es, daß der Einlaßquerschnitt stets auf Höhe des Schüttgutspiegels
liegt und so groß bemeßbar ist, daß das Schüttgut von der Förderschnecke störungsfrei
in den Entleerungsschacht transportierbar ist. Das bedeutet, daß bei gefülltem Silo
noch sämtliche Hülsen aufeinanderliegen. Beim Entleeren werden dann die Hülsen nacheinander
angehoben, und zwar beginnend von oben derart, daß der Einlaßquerschnitt von oben
nach unten wandert. Diese Tatsache bringt auch beim Füllen des Silos Vorteile. Es
können dann nämlich alle Hülsen so übereinandergestapelt werden, daß kein Schüttgut
in den Entleerungsschacht gelangen kann. Das Eintreten des Schüttguts in den Entleerungsschacht
muß daher stets willensbetont erfolgen, und zwar derart, daß stets die Hülsen
so
angehoben sind, daß der Einlaßquerschnitt sich auf Höhe des Schüttgutspiegels befindet.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung ist darin zu sehen, daß die einzelnen
Hülsen über druckmittelbetätigte Hubzylinder in die Abstandsstellung zueinander
steuerbar sind. Hat sich z. B. der Schüttgutspiegel so weit abgesenkt, daß durch
die Förderschnecke nur noch wenig Schüttgut in den Entleerungsschacht gelangt, so
enthalten die entsprechenden druckmittelbetätigten Zylinder den Impuls, die den
Schüttgutspiegel überragende Hülse anzuheben.
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Hierbei erweist es sich als günstig, daß die Hülsen auf einer zentralen
Führungs-Rohrsäule angeordnet sind und die Hubzylinder innerhalb der Rohrsäule sitzen.
Hierdurch erfüllt die Rohrsäule eine Doppelfunktion.
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Einerseits dient sie zur Führung der Hülsen und andererseits schützt
sie die Zylinder vor Verschmutzung.
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Schließlich besteht ein vorteilhaftes Merkmal noch darin, daß ein
zwei sich diametral gegenüberliegende Förderschnecken tragender Brückensteg sich
mittels Laufrollen am von den Hülsen gebildeten Entleerungsschacht abstützt. Hierdurch
wird einer Radialbewegung der Förderschnecken entgegengewirkt. Die Förderschnecken
befinden sich demgemäß stets in ihrer bestimmungsgerechten Position.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Fig. 1-4 erläutert. Es zeigt Fig. 1 in schematisierter Darstellung einen Vertikalschnitt
durch ein gefülltes Silo, Fig. 2 in detaillierter Darstellung einen Ausschnitt des
Silos im Bereich der Querverteilungs- und Austragsvorrichtung, Fig. 3 einen Horizontalschnitt
durch Fig. 2, und zwar oberhalb der Querverteilungs- und Austragsvorrichtung, teilweise
aufgebrochen und Fig. 4 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung, wobei zufolge
abgesenkten Schüttgutspiegels sich die Förderschnecken ebenfalls in abgesenkter
Stellung befinden.
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Der als ganzes mit 1 bezeichnete Silo ruht auf einem Portal 2. Letzteres
ist so beschaffen, daß ein strichpunktiert dargestelltes Schienenfahrzeug 3 unter
eine mittlere Entnahmeöffnung 4 fahrbar ist.
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Der Silo 1 besitzt, von oben gesehen, eine zwölfeckige Außenwand 5.
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Parallel zu dieser erstreckt sich eine aus Holzdielen bestehende Innenwand
6. Deren Höhe ist jedoch geringer als diejenige der Außenwand 5.
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Oberseitig des Silos befindet sich eine Decke 7, die eine diese überragende
Tragkonstruktion 8 für Beladezwecke aufweist. In zentraler Anordnung
geht
von der Decke 7 ein Fülltrichter 9 aus, der in ein Verteilerrohr 10 mündet. Das
Verteilerrohr 10 steht mit zwei in einer Ebene liegenden diametral ausgerichteten
Förderrohren 11, 12 in Verbindung.
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Das eine Förderrohr 11 nimmt eine linksgängige Förderschnecke 13 und
das andere Förderrohr 12 eine rechtsgängige Förderschnecke 14 auf. Ein dem einen
Förderrohr 12 zugeordneter Antrieb 15 versetzt beide Förderschnecken in Umdrehung,
so daß das in den Fülltrichter 9 gelangende Schüttgut über die diametral angeordneten
Förderschnecken 13, 14 radialer Richtung auswärts bewegt wird. An die freien Enden
der Förderrohre 11, 12 sind vertikal ausgerichtete, teleskopierbare Fallrohre 16,
17 angesetzt, die eine im oberen Bereich des Silos angeordnete drehbare Brücke 18
durchsetzen. Zur Drehbarkeit der Brücke 18 dienen endseitig an dieser angeordnete
Laufrollen 19, die auf einer kreisförmigen Führungsschiene 20 laufen. Letztere ruht
auf einwärts gerichteten Konsolen 21, die dicht oberhalb der Innenwand 6 befestigt
sind. Zur Führung der auf der Diametralen des Silos liegenden Brücke 18 dient ferner
eine zentrale Rohrsäule 22. Dieselbe ist auf Höhe der Brücke 18 mit einem Kragen
23 ausgerüstet, der einander gegenüberliegende Laufflächen für Rollen 24 der Brücke
18 bildet.
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Unterhalb der Brücke 18 befindet sich ein von der Rohrsäule 22 durchsetzter,
anhebbarer und absenkbarer Brückensteg 25. Letzterer ist mittels der Züge 26 in
Höhenrichtung verlagerbar. Die entsprechenden Zug-Antriebe tragen die Bezugsziffer
27. Jedes über die Rohrsäule 22 ausladende Ende des Brückensteges 25 ist unterseitig
mit zwei Lagern 28 für je eine Förderschnecke 29 bzw. 30 bestückt. Ihre Drehbewegung
erhalten die auf gleicher Waagerechtebene angeordneten Förderschnecken
29,
30 durch einen am Brückensteg 25 vorgesehenen, in der Drehrichtung umschaltbaren
Getriebemotor 31. Die eine Schnecke 29 ist rechtsgängig und die andere Schnecke
30 linksgängig. Die Getriebemotoren 31 treiben die Förderschnecken 29, 30 so an,
daß beide jeweils zur Mitte des Silos hin fördern oder nach außen.
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Die Fallrohre 16, 17 sind an dem der Silomitte benachbarten Ende des
Brückensteges 25 festgelegt und führen das Schüttgut G dem entsprechenden Ende der
Förderschnecke 29, 30 zu.
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Neben der Führung der Brücke 18 dient die Rohrsäule 22 noch zur Führung
aufeinanderliegender Hülsen 32. Jede Hülse 32 setzt sich aus der Hülsenaußenwand
32' und der Hülseninnenwand 32" zusammen, die über nicht dargestellte Stege auf
Abstand zueinander gehalten werden. Der Ringraum der Hülsen 32 bildet den Entleerungsschacht
33, der zur Entnahmeöffnung 4 führt. An diesem Entleerungsschacht 33 stützt sich
der Brückensteg 25 mittels vier Laufrollen R ab.
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Bei aufeinanderliegenden Hülsen 32 entspricht die Höhe des Entleerungsschachtes
33 etwa der Höhe der Innenwand 6 des Silos 1. Dies entspricht der Position, in welcher
der Silo gefüllt wird. Dies geschieht derart, daß über den Fülltrichter 9, die Förderschnecken
13, 14 und Fallrohre 16, 17 das Schüttgut G in den dem Entleerungsschacht 33 benachbarten
Bereich der Förderschnecken 29, 30 zugeführt wird. Synchron mit der sich drehenden
Brücke 18 läuft der Brückensteg 25 um den Entleerungsschacht 33 um. Gleichzeitig
werden die Förderschnecken 29, 30 so angetrieben, daß sie zur Siloinnenwand 6 hin
fördern und das durch die Fallrohre 16,
17 kommende Schüttgut verteilen
unter Erzielung eines auf gleicher Höhe liegenden Schüttgutspiegels S.
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Ist der Silo gefüllt und soll Schüttgut entnommen werden, so kann
der Fall gemäß Fig. 1 und 2 eintreten. Mittels in der Rohrsäule 22 angeordneter,
druckmittel betätigter Hubzylinder 34 ist die zuoberst liegende Hülse 32 angehoben
worden, so daß zwischen dieser Hülse 32 und der darunterliegenden Hülse 32 ein auf
Höhe des Schüttgutspiegels S liegender Einlaßquerschnitt 35 entsteht. An dieser
angehobenen Hülse 32 stützen sich die Laufrollen R des Brückensteges 25 ab und verhindern
eine Querverlagerung desselben. Die Förderschnecken 29, 30 werden durch ihre Getriebemotoren
31 so in Umdrehung versetzt, daß sie nun in Richtung dieses Einlaßquerschnitts 35
transportieren und bei gleichzeitigem Umlauf der Brücke 18 und damit des Brückensteges
25 das Schüttgut vom Schüttgutspiegel S her abtragen. Letzteres fällt durch den
ringförmigen Entleerungsschacht zur Entnahmeöffnung 4. Eine Entnahmefräse 36 kann
bei Bedarf das Entleeren begünstigen.
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Hat sich der Schüttgutspiegel S dabei so weit abgesenkt, daß er unterhalb
des oberen Randes der von oben gesehen zweiten Hülse liegt, so wird diese Hülse
mittels weiterer in der Rohrsäule angeordneter Hubzylinder angehoben, daß sie an
der oberen Hülse anliegt. Auf diese Weise wandert der Einlaßquerschnitt 35 synchron
mit dem Entleeren des Silos nach unten und kann bspw. in die Stellung gemäß Fig.
4 gelangen. Dort ist veranschaulicht, daß sich gleichzeitig der Brückensteg 25 in
abgesenkter Stellung befindet, jedoch mit der Brücke 18 zusammen umläuft bei gleichzeitiger
Förderbewegung der Förderschnecken in Richtung des
Einlaßquerschnitts
35. Da dieser stets optimal gehalten ist, kann es nicht vorkommen, daß kritische
Massen zu einem Verstopfen des Einlaßquerschnitts führen. Sämtliche angehobenen
Hülsen werden gemäß Fig. 4 von den ihnen zugeordneten Hubzylindern gehalten, so
daß bspw. jeweils zwei auf gleicher Höhe liegende Hubzylinder nur eine Hülse zu
tragen haben.
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Ferner stützt sich der Brückensteg 25 an der jeweils angehobenen,
den Einlaßquerschnitt 35 bildenden Hülse 32 ab.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.
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L e e r s e i t e