Verfahren und Einrichtung zum Imprägnieren von elektrischen Wicklungen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zurr Imprägnieren von elektrischen Wicklungen sowie eine Einrichtung zurr Durchführen dieses Ver- fahrens.
Das Imprägnieren von elektrischen Wicklungen, z. B. Rotor- und Statorwicklungen von Elektromoto ren, dient vor allem dazu, den guten Isolationszu stand der Wicklungen aufrechtzuerhalten und den Wicklungsaufbau mechanisch zu festigen, Um einen guten Isplationssehutz zu erreichen, ist es notwendig, dass alle Offnungen und Poren der Wicklungen durch das Imprägnationsmittel ausgefüllt werden.
Als Im- prägnationsmittel eignen sich vor allem lösungsmit- telfreie Harz-Härter-Gemische, da diese einerseits während des Vergiessen! eine genügend (kleine Vis kosität besitzet, um auch in die feinsten Foren einzu dringen, und anderseits lunkerfrei gelieren.
Auch be sitzen diese Harz-Härter-Gemische eine genügend hohe mechanische Festigkeit, was vor allem bei schnellaufenden Rotorwicklungen wichtig ist, Es sind bereits verschiedene Verfahren zum Irn- prägnirren von elektrischen Wicklungen bekannt. Beim aogenannten Träufeiverfahren wird das Harz- Härter-Gemisch auf den einen Wicklungskopf des erwärmten,
rotierenden Wicklungskörpers aufgeträu- fett. Unter denn Einfluss der Schwerkraft sowie von Kapillarkräften fliesst das Harz-Härter-Gemisch durch den in den Nuten liegenden Wicklungsteil zum andern Wicklungskopf, bis die ganze Wicklung durchimprägniert ist.
Anschliessend folgt das Aus- härten das Harz-Härter-Gemisches, vorzugsweise bei erhöhter Temperatur, Die vorliegende Frfindung betrifft nun ein sssl- ches Verfahren zum Imprägnieren von, elektrischen Wicklungen lnit einen! Harz-Härter-Gemisch,
wobei das Gemisch auf die um ihre hängsachsen rotieren- den Wicklungen aufgegossen wird und ist dadurch gekennzeichnet, dass man auf jede Wicklung die glei che Menge des Harz-Härter-Gemisches aufflie°sen lässt, wobei die Auffliessgeschwindligkct zwangsläu <B>fig</B> konstant gehalten wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiter eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens und ist gekennzeichnet durch ein schrittweise vorwärtsbe- wegbares Band reit Haltevorrichtungen für die Wir<B>k-</B> lungere und mindestens eine Einheit bestehend aus einer I?9sierpumpe für das Harz, einer DQsierpumpe für den Härter,
einer Mischvorrichtung und einer aber den auf den Haltevorrichtungen aufzustecken- den Wirklungen mündenden Ausgiessdüse.
Die erfindungsgemässe Einrichtung sei nun an- hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausfüh rungsbeispiels näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 die Gesamteinrichtung in schaubildlicher P)arstellung, Fig.2 dep Antriebsmechanismus für die Rota tionsbewegung der Wicklungen, Fig.3 die Anordnung zurr Schrägstellen der Wicklungen.
Gemäss Fig. 1 werden die Wicklungen 2, darstel- lungsgemäss Rotoren von Elektromotoren, an der rechten Seite der Maschine auf flalter 4 aufgesteckt, welche an einernn Gestänge 6 befestigt sind. Das G,re" stänge 6 liegt quer zu einem Transportband $ und ist an diesem drehbar befestigt.
Mehrere solcher Ge" stänge 6 sind in gleichmässigen Abständen über die ganze Länge des Trausportbandas 8 verteilt. Das Transportband $ läuft über eine Antriebsrolle 10 und eitle "Spau,nrolle 12 in Richtung des Pfeiles 13 um, Die beiden Rollen 10 und 12 sind mittels Lagerft 14, welche am Gestell 16 befestigt sind,
drehbar gelagert. Die Rolle 10 wird durch einen Motor 18 über ein Schneckengetriebe 20 schrittweise angetrieben. Der schrittweise Antrieb kann z. B. durch einen Zeit schalter, welcher auf den Motor 18 wirkt, erfolgen. Die zu imprägnierenden Wicklungen 2 laufen darstel- lungsgemäss vorerst unter einer Strahlungsheizung 22 hindurch und werden dort auf die gewünschte Tem peratur aufgeheizt. Das Harz befindet sich in einem Behälter 24 und wird mittels einer Dosierpumpe 26 in einen Mischer 28 gepumpt.
Der Härter gelangt aus einem Behälter 30 über eine Dosierpumpe 32 eben falls in den Mischer 28. Beim Durchlaufen des Mi schers 28 werden Harz und Härter durch einen Rüh- rer, angetrieben durch einen Motor 34, miteinander vermischt. Das Gemisch gelangt über eine Ausgiess- düse 36 auf die sich direkt darunter befindliche, zu imprägnierende Wicklung. Darstellungsgemäss sind zwei Einheiten zum Dosieren, Mischen und Aufgies- sen des Harz-Härter-Gemisches vorhanden, so dass gleichzeitig zwei Wicklungen imprägniert werden können.
Selbstverständlich kann eine Maschine auch nur mit einer oder aber mit mehreren solchen Einhei ten ausgerüstet sein, je nach der gewünschten Lei stung. Auch können die Einheiten nicht wie darge stellt nebeneinander sondern in Richtung der Bewe gung des Transportbandes hintereinander angeordnet sein.
Die vorliegende Konstruktion gestattet es, die pro Wicklung aufzugiessende Menge wie auch die Auf- giessgeschwindigkeit des Harz-Härter-Gemisches auf einen gewünschten Wert einzustellen. Da die Dosier pumpen durch Mischer und Ausgiessdüse direkt auf die zu imprägnierende Wicklung fördern, ist die Auf- giessgeschwindigkeit durch die Förderleistung der Dosierpumpen gegeben und kann durch entsprechen de Einstellung der Pumpe genau reguliert werden.
Ist die gewünschte Menge des Harz-Härter-Gemisches auf die Wicklung aufgegossen worden, so werden die Dosierpumpen, beispielsweise durch Zeitschalter, abgestellt. Das Transportband bewegt sich einen Schritt weiter, d. h. so weit, bis die auf dem nächst folgenden Gestänge befindlichen beiden Wicklungen unter die beiden Ausgiessdüsen 36 gelangen. Um ein Tropfen der Ausgiessdüsen während der Zeit, da sich keine Wicklungen unter ihnen befinden, zu vermei den, werden vorteilhafterweise während dieser Zeit die Ausgiessöffnungen verschlossen, z. B. durch Zuklem men eines elastischen Zwischenstückes.
Auf ihrem weiteren Weg, d2 -stellungsgemäss auf dem unteren zurücklaufenden 'i eil des Transportbandes, gelangen die nun imprägnierten Wicklungen wieder in den Wirkungsbereich einer Strahlungsheizung 38. Nach Durchlaufen dieser Heizstrecke ist das Harz-Härter- Gemisch genügend fest, dass die Wicklungen von der Maschine abgenommen werden können, darstel- lungsgemäss am rechten Ende der Maschine.
Das Aushärten folgt anschliessend, beispielsweise in einem Ofen oder durch Verlängern der Heizstrecke auf der Maschine selbst.
Um ein vollständiges Imprägnieren der Wicklun gen zu erreichen, ist -es bei diesem Verfahren vorteil- haft, dass die Wicklungen während des Aufgiessens sich um ihre Längsachsen drehen und dass ihre Längsachsen gegenüber der Horizontalen geneigt sind. In Fig. 2 und 3 ist eine Möglichkeit diese Bewe gungen zu erzeugen dargestellt. Die zu imprägnieren den Wicklungen 2, darstellungsgemäss wieder Roto ren, sind auf den Haltern 4 aufgesteckt. Die Halter sind am Gestänge 6 drehbar befestigt. Sie besitzen je ein Zahnrad 42, welche direkt oder indirekt mit einem Zahnrad 44 im Eingriff sind. Das Zahnrad 44 wird über zwei Kegelräder 46 und 48 und über ein Zahnrad 50 durch ein an der Maschine gelagertes Zahnrad 52 angetrieben.
Dadurch erhalten die Wick lungen eine Drehbewegung um ihre Längsachsen. Das Gestänge 6 ist mittels zwei Lagern 54 am Trans portband 8 drehbar befestigt. An einem Ende des Gestänges 6 ist ein Hebelarm 56 befestigt, welcher einen Bolzen 58 besitzt. Der Bolzen 58 ist in einer feststehenden Führungsschiene 60 geführt. Bewegt sich nun das Transportband 8, so gleitet der Bolzen entlang der Führungsschiene 60 und bewirkt bei ge eigneter Form der Führungsschiene eine Drehbewe gung des Gestänges 6.
In Fig.3 ist der Übergang eines Rotores von der horizontalen Lage in die wäh rend des Aufgiessens des Harz-Härter-Gemisches gewünschte geneigte Lage dargestellt. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass die beiden Kegelräder 46 und 48, welche für die Rotationsbewegung der Rotoren not wendig sind, unabhängig von der Lage des Gestänges 6 im Eingriff stehen.
Mit der dargestellten, nach dem erfindungsge- mässen Verfahren arbeitenden Einrichtungen werden nun verschiedene Vorteile erreicht. Dadurch, dass für jede Wicklung während der Aufgiesszeit die Auf- giessgeschwindigkeit zwangsläufig konstant gehalten wird, wird jede Wicklung mit der genau gleichen Menge des Harz-Härter-Gemisches imprägniert, un abhängig vom momentanen rheologischen Verhalten desselben. Dadurch wird garantiert, dass jede Wick lung den gleich guten Imprägnationszustand erreicht.
Bei bekannten Verfahren werden zum Aufgiessen des Harz-Härter-Gemisches Trichter verwendet, wobei das Harz-Härter-Gemisch infolge der Schwerkraft auf die Wicklungen aufträufelt. Es ist offensichtlich, dass sich bei diesem Verfahren die Auffliessge- schwindigkeit ändert, sobald die Viskosität des Har zes sich verändert, gegebenenfalls durch äussere Ein flüsse, wie schwankende Raumteperatur. Ebenfalls verändert sich die Ausfliessgeschwindigkeit, sobald die Trichteröffnung durch Verkrustungen oder Ver schmutzung, wie sie unausbleiblich auftreten,
verengt wird. Bei der erfindungsgemässen Einrichtung spielt die Veränderung der Viskosität und eine allfällige Verengung des Düsenquerschnitss eine sehr unterge ordnete Rolle, da durch die Zwangsläufigkeit des Harzflusses mittels der vorgeschalteten Dosierpumpe die Ausfliessgeschwindigkeit nicht von der Schwer kraft abhängt.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Aufgiessgeschwindigkeit so eingestellt wer- den kann, dass die Leistung der Maschine maximal ist, ohne dass Harz-Härter-Gemisch infolge Abtrop fen von den Wicklungen verloren geht. Da die Do- sierpumpen nur während des Aufgiessens arbeiten, wird ein Verlust von Harz-Härter-Gemisch auch während der Zeit, da keine Wicklung unter der Aus- giessdüse ist, vermieden.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass Harz und Härter erst unmittelbar vor dem Aufgiessen vermischt werden. Sollte nämlich die Ma schine aus irgend einem Grund stillstehen, so ist kein Harz-Härter-Gemisch vorhanden, welches während dieser Zeit aushärten würde, dadurch verlorenginge und zudem vor dem Wiedereinstellen der Maschine mühsam entfernt werden müsste.