DE19952697A1 - Vorrichtung zur Herstellung einer Pendelrinne - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung einer PendelrinneInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung dient zur Herstellung einer Pendelrinne oder einer Bord- und Pendelrinne in Gleitschalung. Sie weist eine Platte (3) auf, die in verschiedene Winkelstellungen bringbar ist (Fig. 1).
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung einer Pendelrinne oder einer
Bord- und Pendelrinne in Gleitschalung. Die Vorrichtung kann auch als Gleitscha
lungsvorrichtung bezeichnet werden. Die Pendelrinne bzw. Bord- und Pendelrinne
wird im Straßenbau hergestellt. Die Erfindung betrifft ferner einen Gleitschalungs
fertiger, eine selbstfahrende Einheit und ein Fahrzeug.
Bei einem bekannten Gleitschalungsfertiger zur Herstellung von Betonschutzwän
den schließt sich seitlich an den Einfüllschacht eine Konstruktion an, die den zu
verfüllenden Raum nach oben abdeckt. Ein konischer Übergang am unteren Ende
des Einfüllschachtes ermöglicht einen strömungstechnisch günstigen Betonfluß in
die durch die Gleitschalung gebildete Form, seitlich anschließend an die Fahrbahn
decke. Mit einer um eine horizontale Achse schwenkbaren, mechanisch oder hy
draulisch betätigten, die Form nach oben begrenzenden Schalplattenkonstruktion
ist es möglich, den Neigungswinkel der Rinnenfläche von der Fahrbahndecke zum
Bord hin und in den Zulaufrichtungen zu den jeweiligen Kanaleinläufen hin stetig zu
verändern. Das entstehende Bord ist allerdings in Form und Querschnitt unverän
derlich, während sich der zwischen Bord und Fahrbahndecke gebildete Rinnen
querschnitt rautenförmig ändert. Dabei entsteht durch den unter Druck eingefüllten
Beton eine sogenannte Bord- und Pendelrinne zur Ableitung des Niederschlagwas
sers auf der Straße.
Bisher wurden bei Straßenbaumaßnahmen sowohl die Übergänge von den Fahr
bahndecken zu den Begrenzungsborden als auch die Rinne selbst manuell gepfla
stert, geplättet oder handgeschalt betoniert. Hierbei waren insbesondere die Scha
lungs-, Vermessungs- und Nivelliermaßnahmen zeitraubend und kostenintensiv.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Herstellung einer Pendelrinne
oder einer Bord- und Pendelrinne im Straßenbau in Gleitschalung vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vorrichtung eine
Platte aufweist, die in verschiedene Winkelstellungen bringbar ist. Die Winkelstel
lung der Platte entspricht dem Winkel der hergestellten Rinne. Durch eine Verände
rung der Winkelstellung der Platte während der Bewegung der Vorrichtung ist es
möglich, die gewünschte Neigung der Rinne zu erzeugen.
Durch die Erfindung wird eine Schalungsmethode geschaffen, die es ermöglicht,
auf ebenen Flächen im Straßenbau, seitlich anschließend an die Fahrbahndecke,
eine in ihrer Flächenneigung pendelnde Rinne in Gleitschalung zu fertigen sowie
bei Bedarf zusätzlich auch ein Fahrbahnbord. Das von der Fahrbahndecke abzu
führende Niederschlagswasser wird in bestimmten Abständen den Kanaleinläufen
zugeführt.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Vorzugsweise ist die Platte um eine Achse schwenkbar. Die Achse verläuft vor
zugsweise in Längsrichtung der Vorrichtung, also in ihrer Bewegungsrichtung.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist gekennzeichnet durch eine mechanische
oder hydraulische Verstellvorrichtung zum Verstellen bzw. Verschwenken der Plat
te.
Der das Bord bildende Raum kann durch starre Flächen begrenzt sein.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist ein Einfüllschacht vorhanden,
der an seinem dem Betonraum zugewandten, vorzugsweise unteren Ende einen
Übergang, vorzugsweise einen konischen Übergang, aufweist.
Vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung an einen Gleitschalungsfertiger anmontier
bar ist und/oder von diesem abmontierbar ist.
Die Erfindung betrifft ferner einen Gleitschalungsfertiger, der durch eine erfin
dungsgemäße Vorrichtung gekennzeichnet ist. Eine erfindungsgemäße selbstfah
rende Einheit ist durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung oder durch einen erfin
dungsgemäßen Gleitschalungsfertiger gekennzeichnet.
Die Erfindung betrifft schließlich ein Fahrzeug, das durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung oder durch einen erfindungsgemäßen Gleitschalungsfertiger gekenn
zeichnet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten
Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Gleitschalungsfertiger mit einer Gleitschalungsvorrichtung in
einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 2 die Gleitschalungsvorrichtung in einer seitlichen Schnittansicht und
Fig. 3 die Gleitschalungsvorrichtung in einer Schnittansicht von vorne.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Herstellung einer Pendel
rinne mittels einer Gleitschalung in kontinuierlicher Fertigung vor Ort gezeigt. Ein
üblicher Gleitschalungsfertiger 11 bewegt sich in Richtung des Pfeiles 12 kontinu
ierlich vorwärts. An dem Gleitschalungsfertiger 11 ist eine erfindungsgemäße Gleit
schalungsvorrichtung 13 angebracht. Der Beton wird in den Einfüllschacht 1 der
Gleitschalungsvorrichtung 13 eingefüllt. Der Einfüllschacht 1 weist an seinem unte
ren Ende einen konischen Übergang 2 auf, über den der Beton in den Raum unter
halb einer Platte (Pendelklappe) 3 gelangt sowie in den das Bord bildenden Raum
4. Die Platte (Pendelklappe) 3 ist um eine horizontal verlaufende Achse 6
schwenkbar. Die Achse 6 verläuft in Längsrichtung der Gleitschalungsvorrichtung
13, also in Richtung des Pfeiles 12 und damit in Bewegungsrichtung. Da sich die
Gleitschalungsvorrichtung 13 parallel zum Straßenrand bewegt, verläuft die Achse
6 auch parallel zum Straßenrand.
Die Platte (Pendelklappe) 3 wird mit Hilfe einer mechanisch oder hydraulisch betä
tigten Stellvorrichtung 5 um die Achse 6 geschwenkt. Die Schwenkgeschwindigkeit
wird dabei der Vorwärtsbewegung des Gleitschalungsfertigers 11 angepaßt. Auf
diese Weise entsteht in dem Zwischenraum zwischen Fahrbahndecke 14 und Bord
15 eine Rinne 16, die ein nach dem Kanaleinlauf 7 in Querrichtung 8 und in Längs
richtung 9 sich stetig änderndes Gefälle aufweist, wenn vor oder zwischen Ka
naleinläufen eine Position der Platte (Pendelklappe) 3 ohne Abweichung vom Ni
veau der Fahrbahndecke 14 eingenommen wird.
Die Gleitschalungsvorrichtung 13 mit Platte (Pendelklappe) 3 wird vorzugsweise an
einen üblichen Gleitschalungsfertiger 11 angeschlossen, wie in Fig. 1 gezeigt. Es
ist jedoch auch möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung komplett mit Einfüll-,
Verdichtungs- und Nivelliereinrichtung auszustatten (in der Zeichnung nicht darge
stellt). Bei senkrecht stehenden Betonschutzwänden werden zur kontinuierlichen
Fertigung vor Ort mit Erfolg Gleitschalungen verwendet. Die Fertiger, die derartige
Gleitschalungen erstellen können, können mit einer Vorrichtung nach der vorlie
genden Erfindung ergänzt werden, so daß hierdurch ein neuer Einsatzbereich er
schlossen wird.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, besteht die Platte (Pendelklappe) 3 aus einem oberen
Plattenteil 17 und einem unteren Plattenteil 18, die in einem spitzen Winkel zuein
ander verlaufen und durch ein abgekröpftes Blech 19 miteinander verbunden sind.
Die Platte 3 ist um die Achse 6 schwenkbar gelagert. An ihrem der Achse 6 gegen
überliegenden Ende weist die Platte ein Blech 20 auf, das die Form eines Kreisbo
genabschnittes hat und das die Enden der oberen Platte 17 und der unteren Platte
18 miteinander verbindet. Zwischen den Platten 17 und 18 sind Winkeleisen zur
Verstärkung angebracht.
Die Bewegung der Platte 3 erfolgt durch eine Spindel 21, die in dem Gehäuse 10
der Gleitschalungsvorrichtung gelagert ist und die durch ein Handrad 22 antreibbar
ist. Mit der Spindelmutter 23 der Spindel 21 ist über ein Gelenk 24 eine Betäti
gungsstange 25 verbunden, deren anderes Ende an dem oberen Plattenteil 17 der
Platte 3 schwenkbar 26 gelagert ist. Wenn die Spindelmutter 23 durch eine Dre
hung der Spindel 21 aus der in Fig. 2 durchgezogen gezeichneten Stellung in die
gestrichelt gezeichnete Stellung gebracht wird, bewegt sich auch die Platte 3 in die
gestrichelt gezeichnete Stellung nach oben.
Unterhalb der Platte 3 bzw. unterhalb des unteren Plattenteils 18 befindet sich der
Betonraum 27. An diesen schließt sich der das Bord bildende Raum 4 an, der seit
lich von einer vertikalen Gehäusewand 28 begrenzt wird, an die sich eine obere
horizontale Begrenzungswand 29 und eine in einem Winkel von vorzugsweise 45°
verlaufende schräge Begrenzungswand 30 anschließt. Das äußere Ende der
schrägen Begrenzungswand 30 ist mit einer bogenförmigen Führungswand 31 ver
bunden, die sich in der Form eines Teiles eines Kreisbogens nach oben erstreckt
und die durch eine Druckfeder 32 zur Achse 6 hin vorbelastet ist, derart, daß die
Begrenzungswand 31 stets dichtend an dem Kreisbogensegment 20 der Platte 3
anliegt. Auf diese Weise werden der Betonraum 27 und der mit ihm verbundene,
das Bord bildende Raum 4 stets zuverlässig nach oben abgedichtet.
In der Fig. 3 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen, so daß sie
nicht erneut beschrieben werden müssen.
Durch die Erfindung werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
einer Bord- und Pendelrinne im Straßenbau geschaffen, die dadurch gekennzeich
net sind, daß diese Herstellung durch kontinuierliche Fertigung vor Ort mittels Gleit
schalung erfolgt. Die Erfindung ermöglicht es, daß auf ebenen Flächen im Straßen
bau, seitlich anschließend an die Fahrbahndecke, ein Fahrbahnbord und eine in
ihrer Flächenneigung pendelnde Rinne in Gleitschalung gefertigt werden, wobei
das von der Fahrbahndecke abzuführende Niederschlagswasser in bestimmten
Abständen den Kanaleinläufen zugeführt wird. Die Gleitschalung weist eine den
Betonraum nach oben abschließende, als Pendelklappe ausgebildete Platte auf
und einen durch starre Flächen begrenzten Raum zur Herstellung eines Bordes.
Der durch die Schalung nach oben begrenzte Raum wird nach unten durch das
Erdreich mit oder ohne Schotterauflage begrenzt. Die Vorrichtung kann an einen
Gleitschalungsfertiger anmontiert und abmontiert werden. Sie kann als selbstfah
rende Einheit hergestellt werden. Sie kann durch ein Fremdfahrzeug fortbewegt
werden.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Herstellung einer Pendelrinne oder einer Bord- und Pendel
rinne in Gleitschalung,
gekennzeichnet durch
eine Platte (3), die in verschiedene Winkelstellungen bringbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (3) um
eine Achse (6) schwenkbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine mechanische
oder hydraulische Verstellvorrichtung (5; 21-26) zum Verstellen bzw. Ver
schwenken der Platte (3).
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der das Bord (15) bildende Raum (4) durch starre Flächen (28,
29, 30) begrenzt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch einen Einfüllschacht (1), der an seinem den Betonraum (27) zuge
wandten, vorzugsweise unteren Ende einen Übergang, vorzugsweise einen
konischen Übergang (2) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung an einen Gleitschalungsfertiger (11) anmontier
bar und/oder von diesem abmontierbar ist.
7. Gleitschalungsfertiger, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6.
8. Selbstfahrende Einheit, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 oder durch einen Gleitschalungsfertiger
nach Anspruch 7.
9. Fahrzeug, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 6 oder durch einen Gleitschalungsfertiger nach
Anspruch 7.
Priority Applications (2)
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- 1999-11-02 DE DE19952697A patent/DE19952697B4/de not_active Expired - Lifetime
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