DE19950968C2 - Verschlußteil eines Spannbügelverschlusses - Google Patents
Verschlußteil eines SpannbügelverschlussesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verschlußteil eines Spannbügelverschlusses,
insbesondere für Flaschen.
Bügelflaschenverschlüsse herkömmlicher Bauart haben ein Verschlußteil aus
einem Keramikmaterial, über das ein Gummiring als Dichtelement gestülpt ist.
Solche Flaschen eignen sich aufgrund des wiederverschließbaren
Verschlusses hervorragend als Mehrwegflaschen. Nachteilig ist jedoch die
unzureichende Reinigungsmöglichkeit, insbesondere im Bereich zwischen
keramischem Verschlußteil und Dichtring. Außerdem besteht das Problem,
daß das an sich poröse keramische Material lasiert werden muß, um gasdicht
zu sein. Dabei entstehen leicht Fehlstellen, durch die insbesondere
Kohlensäure entweichen oder Sauerstoff eindringen kann.
Aus der DE 295 04 848 U1 ist ein Bügelflaschenverschluß bekannt, der aus
einem Verbundkörper aus zwei unterschiedlichen Kunststoffarten besteht.
Dieser Verschlußkörper löst zwar die Probleme mangelnder Gasdichtigkeit
und erleichtert auch die Reinigung im Falle von Mehrwegflaschen. Jedoch
verursacht ein vollständig aus Kunststoff bestehendes Verschlußteil beim
Recycling beschädigter Flaschen erhebliche Probleme. Darüber hinaus kann
sowohl der optische als auch der sensitive Eindruck nicht überzeugen. Die
Bedruckung von Kunststoff mit Emblemen ist weniger haltbar, so daß sie im
Laufe der Zeit nach mehreren Flaschenumläufen verblaßt. Dadurch entsteht
beim Verbraucher der Eindruck, er habe kein frisches Getränk erworben.
Aus der DE 296 19 436 U1 ist ein Flaschenverschluß für
Bügelverschlußflaschen bekannt, bei dem die Dichtung den Verschlußkörper
auf der zum Flaschenhals gerichteten Seite vollständig umschließt. Auf der
zum Verschlußkopf gerichteten Innenseite der Dichtung ist eine
Klemmvorrichtung ausgebildet, mittels der die Dichtung am Verschlußkopf
festklemmbar ist. Der optische Eindruck unterscheidet sich erheblich vom
herkömmlichen Bügelverschluß, und die empfindliche Dichtung ist in
geöffnetem Zustand erheblich beschädigungsgefährdet. In kleinen Schnitten,
die auf der großen ebenen Fläche leicht während des Umlaufs bei
Mehrwegverwendung auftreten können, können sich leicht Keime ansiedeln.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verschlußteil eines
Spannbügelverschlusses zu schaffen, das die aus dem Stand der Technik
bekannten Nachteile nicht aufweist. Insbesondere soll das Verschlußteil eine
ausreichende Gasdichtigkeit gewährleisten, ohne die Nachteile der vollständig
aus Kunststoff bestehenden Verschlußteile aufzuweisen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verschlußteil eines
Spannbügelverschlusses, insbesondere für Flaschen, gelöst, das aus einem
Grundkörper zur Aufnahme des Spannbügels und einem zumindest teilweise
in die Flaschenmündung eintauchenden Dichtungsabschnitt besteht, wobei
der Dichtungsabschnitt aus einem die Anlagefläche an der Flaschenmündung
bildenden, elastischen Bereich und einem in geschlossenem Zustand nicht mit
der Flaschenmündung in Berührung kommenden, nicht elastischen Bereich
besteht. Das erfindungsgemäße Verschlußteil ist dadurch gekennzeichnet,
daß der elastische Bereich ringförmig auf dem nicht elastischen Bereich
angeordnet ist und der nicht elastische Bereich im Ringinnern über den
elastischen Bereich hinausragt.
Das erfindungsgemäße Verschlußteil besteht aus einem Grundkörper, der zur
Aufnahme des Spannbügels geeignet ist. Dies kann durch eine durchgehende
Bohrung oder einander gegenüberliegende Sacklöcher erreicht werden, durch
die der Bügel entweder hindurchgeführt, oder in die der Bügel eingehakt wird.
Der Grundkörper kann aus beliebigem, geeigneten Material bestehen, wobei
sich insbesondere ein keramisches Material, wie z. B. Porzellan, ein
Porzellanersatzstoff oder auch Glas eignet. Diese Materialien haben den
Vorteil, daß sie gut bedruckbar sind und dem Verbraucher den Eindruck eines
herkömmlichen Bügelverschlusses vermitteln.
Das erfindungsgemäße Verschlußteil besteht dann weiter aus einem
zumindest teilweise in die Flaschenmündung eintauchenden
Dichtungsabschnitt. Der Dichtungsabschnitt besteht aus zwei Bereichen,
nämlich einem Bereich aus einem elastischen Material, der in geschlossenem
Zustand der Flasche die Anlagefläche an der Flaschenmündung bildet, und
einem nicht elastischen Bereich, der im geschlossenen Zustand nicht mit der
Flaschenmündung in Berührung kommt. Der elastische Bereich ist ringförmig
auf dem nicht elastischen Bereich angeordnet, der im Ringinnern über den
elastischen Bereich hinausragt.
Das vollständige Verschlußteil wird dann zum Schließen der Flasche so auf
die Mündung aufgesetzt, daß der elastische Bereich in Anlage mit der
Flaschenmündung kommt, und durch den Bügel gespannt wird. Der elastische
Bereich dient dann zur Abdichtung des Verschlußteils gegen die
Flaschenmündung, während der nicht elastische Teil die Gasdichtigkeit des
Verschlusses sicherstellt.
Vorzugsweise besteht der Dichtungsabschnitt aus zwei unterschiedlichen
Kunststoffen. Für den elastischen Bereich des Dichtungsabschnitts kann
insbesondere ein thermoplastisches Elastomermaterial verwendet werden,
während der nicht elastische Bereich des Dichtungsabschnittes vorzugsweise
aus Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polyoxymethylen (POM)
besteht.
Vorteil des erfindungsgemäßen Verschlußteils ist die vollständige Abdichtung
der verschlossenen Flasche durch den Dichtungsabschnitt aus Kunststoff,
wohingegen nach außen der Eindruck eines herkömmlichen keramischen
Verschlußteils vermittelt wird.
Der Grundkörper kann vorzugsweise einen hohen Glasanteil aufweisen, um
Wertstoffrecycling zu erleichtern. Glasanteile von 20% oder mehr sind
besonders vorteilhaft. Gegenüber den herkömmlichen Verschlußkörpern, die
vollständig aus Kunststoff bestehen, treten beim Recycling aufgrund des
reduzierten Kunststoffanteils des erfindungsgemäßen Verschlußteils weniger
Probleme mit Fremdmaterialien auf.
Grundkörper und Dichtungsabschnitt können durch eine Klemmverbindung
miteinander verbunden oder einstückig ausgeführt sein. Vorzugsweise wird
der Dichtungsabschnitt des erfindungsgemäßen Verschlußteils im
Zweikomponenten-Spritzverfahren hergestellt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Abbildung näher
erläutert:
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Verschlußteil im Querschnitt.
Das in Fig. 1 dargestellte Verschlußteil besteht aus einem Grundkörper 1, der
zur Aufnahme eines Spannbügels mit einer Bohrung 5 versehen ist. Der
Grundkörper 1 verfügt über eine Nase 6, auf der der zweikomponentige
Dichtungsabschnitt 2 angebracht ist.
Der Dichtungsabschnitt 2 besteht aus einem nicht elastischen Bereich 4, der
in geschlossenem Zustand der Flasche zumindest teilweise in den
Flaschenhals eingeführt ist und nicht mit diesem in Berührung kommt. Auf
dem nicht elastischen Bereich 4 ist ringförmig der elastische Bereich 3
angeordnet, der die Anlagefläche an der Flaschenmündung bildet.
Der Dichtungsabschnitt 2 wird im Zweikomponenten-Spritzverfahren
hergestellt und anschließend auf die Nase 6 des Grundkörpers 1 geklemmt.
Er greift hinter die umlaufende Nut der Nase 6. Dadurch wird eine sichere
Verbindung geschaffen, die zum Recycling einer Flasche wieder getrennt und
der Kunststoffanteil gesondert wiederverwertet werden kann.
Der nicht elastische Bereich 4 des Dichtungsabschnitts 2 und ist dadurch gut
mit dem Grundkörper 1 verbunden. Die Nase 6 des Grundkörpers 1 kann
alternativ zu der in Fig. 1 gezeigten Ausführung auch so beschaffen sein, daß
der nicht elastische Bereich 4 praktisch eine Beschichtung von annähernd
gleichmäßiger Dicke darstellt.
Der Grundkörper 1 besteht aus einem keramischen Material mit hohem
Glasanteil, um das Recycling zu vereinfachen.
Nach außen hin entsteht der Eindruck eines herkömmlichen keramischen
Verschlußkörpers. Dies schätzen die Kunden aufgrund des charakteristischen
Griffgefühls eines herkömmlichen Bügelverschlusses insbesondere.
Claims (9)
1. Verschlußteil eines Spannbügelverschlusses, insbesondere für Flaschen,
bestehend aus einem Grundkörper (1) zur Aufnahme des Spannbügels und
einem zumindest teilweise in die Flaschenmündung eintauchenden
Dichtungsabschnitt (2), wobei der Dichtungsabschnitt (2) aus einem die
Anlagefläche der Flaschenmündung bildenden elastischen Bereich (3) und
einem im geschlossenen Zustand nicht mit der Flaschenmündung in
Berührung kommenden, nicht-elastischen Bereich (4) besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß der elastische Bereich ringförmig auf dem nicht-
elastischen Bereich (3) angeordnet ist und der nicht elastische Bereich (3) im
Ringinnern über den elastischen Bereich (4) hinausragt.
2. Verschlußteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Grundkörper (1) aus einem keramischen Material, Porzellan, einem
Porzellanersatzstoff oder Glas besteht.
3. Verschlußteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dichtungsabschnitt (2) aus zwei unterschiedlichen Kunststoffen besteht.
4. Verschlußteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der elastische Bereich (3) des Dichtungsabschnitts (2) aus einem
thermoplastischen Elastomermaterial besteht.
5. Verschlußteil eines Spannbügelverschlusses nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht elastische Bereich (4) des
Dichtungsabschnittes (2) aus Polyethylen, Polypropylen und/oder
Polyoxymethylen besteht.
6. Verschlußteil eines Spannbügelverschlusses, dadurch gekennzeichnet, daß
der Grundkörper (1) einen hohen Glasanteil, insbesondere von mehr als 20%,
enthält.
7. Verschlußteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß Grundkörper (1) und Dichtungsabschnitt (2) durch eine Klemmverbindung
miteinander verbunden sind.
8. Verschlußteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Teile einstückig miteinander verbunden sind.
9. Verschlußteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtungsabschnitt (2) im Zweikomponenten-Spritzverfahren
hergestellt ist.
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