DE19944670A1 - Front-Stoßfängeranordnung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Front-Stoßfängeranordnung für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Eine Stoßfängeranordnung nach Art eines Bullbar trägt auf ihrem Tragwerk (31) eine Abdeckung (30) als Fußgängerschutz.
Description
Die Erfindung betrifft eine Front-Stoßfängeranordnung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Derartige gleichsam großflächige Stoßfängeranordnungen, die praktisch den gesamten
Vorderwagen nach vorne abdecken, finden sich häufig bei sogenannten Offroad-
Fahrzeugen und dienen dazu, den Vorderwagen in unwegsamem Gelände vor
gefährlichen Berührungen mit Hindernissen, auch ausgedehnten Hindernissen, zu
schützen. Der Betrieb derartiger Fahrzeuge oder allgemein von Fahrzeugen, die mit einer
solchen Stoßfängeranordnung bestückt sind, ist aber nicht auf unwegsames Gelände
beschränkt, vielmehr werden diese Fahrzeuge auch im normalen Straßenverkehr
eingesetzt. Dort besteht bekanntlich die Gefahr des Zusammenstoßes mit Fußgängern,
und da das Tragwerk der Stoßfängeranordnung im Hinblick auf den Zusammenstoß mit
härteren Hindernissen ausgelegt ist, stellt es, sofern nicht Gegenmaßnahmen getroffen
sind, eine beträchtliche Verletzungsgefahr für Fußgänger dar.
Bei üblichen Stoßfängeranordnungen für Straßenfahrzeuge, deren Tragwerk auf einen
tief angeordneten, quer verlaufenden einzelnen Träger beschränkt ist, ist es bekannt,
diesen mit einer Stoßfängerabdeckung zu versehen, die bei einem Fußgängeraufprall
verformbar ist; dazu ist ein relativ großer Platz hinter ihr und vor dem Träger des
Stoßfängers vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, speziell eine gattungsgemäße Front-
Stoßfängeranordnung zu schaffen, die auch den Erfordernissen des Fußgängerschutzes
Rechnung trägt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung beschreiben
die Unteransprüche.
Die Erfindung beschränkt sich also nicht einfach in dem Vorsehen einer auch als
Softnose zu bezeichnenden Abdeckung, sondern sieht eine solche Formgebung
derselben vor, daß zumindest einzelne der Öffnungen in dem Tragwerk der
Stoßfängeranordnung frei bleiben. Dabei kann es sich um Öffnungen handeln, die
Frontscheinwerfern des Fahrzeugs zugeordnet sind oder aber um Öffnungen zur
Zuführung von Kühlluft zum Frontwagen.
Die Erfindung ist auch nicht auf eine Abdeckung beschränkt, die sich über die gesamte
Vorderfläche des Tragwerks erstreckt, vielmehr können auch einzelne Holme oder Rohre
des Tragwerks mit einer Abdeckung bestückt sein, während der Rest des Tragwerks
freigelassen ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Tragwerk so konstruiert ist, daß
nur einzelne Bereiche bei einem Fußgängeraufprall zur Wirkung kommen.
Die energieumsetzenden Eigenschaften der Abdeckung können auf unterschiedliche
Weise erreicht werden. Beispielsweise kann es sich um einen geeigneten Schaumstoff
(PP mit einer Dichte von etwa 0,8 g/cm3) handeln; auch verrippter Kunststoff, verripptes
Metall oder aufblasbare Hartgummielemente können Einsatz finden. Diese können mit
Anschlüssen versehen sein, damit beispielsweise in einer Tankstelle mittels der dort
üblicherweise vorhandenen Luftpumpe ein vorgegebener Druck und demgemäß eine
vorgegebene Härte der Elemente eingestellt werden kann.
Besonders zweckmäßig ist eine solche Ausbildung der Abdeckung, daß sie, wie im
Anspruch 2 zum Ausdruck gebracht, nachträglich über das am Fahrzeug befestigte
Tragwerk übergestülpt oder übergezogen werden kann.
Diese und weitere Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand der
Zeichnung erläutert, deren Fig. 1 schematisch ein Fahrzeug mit einer gattungsgemäßen
Front-Stoßfängeranordnung von vorne zeigt, während die übrigen Figuren
Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergeben.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so erkennt man bei 1 das Fahrzeug, das frontseitig mit
einer sich über einen großen Teil der Vorderfläche erstreckenden Stoßfängeranordnung
versehen ist, deren wesentlicher Bestandteil das Tragwerk 2 ist. Dieses Tragwerk bildet
Öffnungen 3, die nicht nur der Verringerung des Gewichts des Tragwerks dienen,
sondern auch Scheinwerfern oder Luftzuführungen zum Vorderwagen des Fahrzeugs
zugeordnet sind. Derartige Front-Stoßfängeranordnungen sind auch unter der
Bezeichnung Bullbar bekannt.
Diese Stoßfängeranordnung ist auf den Schutz des Fahrzeugs beim Zusammenprall mit
relativ harten Gegenständen ausgelegt. Dies können andere Fahrzeuge sein; gerade im
Offroad-Betrieb besteht aber auch die Gefahr des Aufpralls auf feste andere
Gegenstände, beispielsweise Felsen. Eine entsprechende Auslegung der
Stoßfängeranordnung berücksichtigt verständlicherweise nicht die Anforderungen an eine
fußgängerfreundliche Gestaltung. Dies liegt daran, daß der Offroad-Betrieb sich
definitionsgemäß abseits üblicher Fahrstraßen und Wege vollzieht, nämlich im Gelände,
wo ein Aufprall auf Fußgänger praktisch nicht zu erwarten ist.
Die Erfindung sieht nun, wie im Längsschnitt der Fig. 2 schematisch dargestellt, eine
Abdeckung 20 des Tragwerks 21 am Fahrzeug 22 vor, die, wie Fig. 2 deutlich erkennen
läßt, aus stilistischen oder aerodynamischen Gründen an die Fahrzeugkontur möglichst
stufenlos angepaßt ist und in ihrem Frontbereich 23 im Hinblick auf die für den
Fußgängerschutz erforderliche Nachgiebigkeit (unter Energieumwandlung) ausgelegt ist.
Fig. 3 zeigt die Verhältnisse insbesondere hinsichtlich der Befestigung der dort mit 30
bezeichneten Abdeckung am Tragwerk 31 der Stoßfängeranordnung im einzelnen:
Währen der vordere Bereich 32 in noch zu erläuternder Weise im Hinblick auf die gewünschte Energieumsetzung beim Aufprall eines Fußgängers ausgelegt ist, besteht die Rückseite 33 der Abdeckung 30 aus Folienmaterial oder dergleichen, das an einer Querschlitzung mit einem Verschluß 34, beispielsweise einer Knopfleiste, einem Reiß- oder Klettverschluß, versehen ist, so daß die Abdeckung 30 nach Montage des Tragwerks 31 am Fahrzeug (Montagestützen 35) über das Tragwerk 31 gezogen und der Verschluß 34 hergestellt wird. Die Montage ist demgemäß denkbar einfach; soll das Fahrzeug nur in unwegsamem Gelände betrieben werden, kann die Abdeckung 30 von Hand leicht wieder entfernt werden.
Währen der vordere Bereich 32 in noch zu erläuternder Weise im Hinblick auf die gewünschte Energieumsetzung beim Aufprall eines Fußgängers ausgelegt ist, besteht die Rückseite 33 der Abdeckung 30 aus Folienmaterial oder dergleichen, das an einer Querschlitzung mit einem Verschluß 34, beispielsweise einer Knopfleiste, einem Reiß- oder Klettverschluß, versehen ist, so daß die Abdeckung 30 nach Montage des Tragwerks 31 am Fahrzeug (Montagestützen 35) über das Tragwerk 31 gezogen und der Verschluß 34 hergestellt wird. Die Montage ist demgemäß denkbar einfach; soll das Fahrzeug nur in unwegsamem Gelände betrieben werden, kann die Abdeckung 30 von Hand leicht wieder entfernt werden.
Der vordere Bereich 32 ist, wie mehrfach ausgeführt, was Konstruktion und Materialwahl
anbelangt im Hinblick auf den Fußgängerschutz ausgelegt. Hier steht dem Fachmann
eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung. Wie bereits erwähnt, kann
Kunststoffschaum oder eine verrippte Metall- oder Kunststoffkonstruktion Einsatz finden.
Entscheidend ist eine für den Fußgängerschutz hinreichende Nachgiebigkeit beim
Aufprall auf einen Fußgänger in Verbindung mit einer Umsetzung von genetischer
Energie in Verformungsarbeit.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4, die schematisch eine Vorderansicht der
erfindungsgemäßen Stoßfängeranordnung zeigt, ist das Tragwerk der
Stoßfängeranordnung mit 40 bezeichnet. Seine Öffnungen 41 dienen zur Unterbringung
von Airbags, die in Fig. 4 im aktivierten Zustand bei 42 angedeutet sind. Wenn ein den
Airbags zugeordneter Crash- oder Precrashsensor zumindest eine Annäherung an einen
Fußgänger signalisiert, werden die Airbags aufgeblasen und expandieren
zweckmäßigerweise im wesentlichen in Richtung nach vorne, so daß sie im
aufgeblasenen Zustand über die Vorderfront des Tragwerks 40 überstehen, der
Fußgänger also in Berührung nur mit den Airbags kommt. Wie an sich aus der Technik
der Airbags bekannt, sind sie mit Undichtigkeiten bzw. Abströmöffnungen versehen, die
beim Aufprall des Fußgängers ein allmähliches Entweichen der Gasfüllungen zulassen.
Mit der Erfindung ist demgemäß mit einfachen, robusten und zuverlässigen Mitteln eine
gattungsgemäße Front-Stoßfängeranordnung geschaffen, die auch einen zuverlässigen
Fußgängerschutz bildet.
Claims (7)
1. Front-Stoßfängeranordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem sich vor der
Fahrzeugfront erstreckenden, Öffnungen bildenden Tragwerk, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest einem Fußgängeraufprall besonders ausgesetzten
Bereichen des Tragwerks (31) eine über ihre dem Fahrzeug abgekehrte Vorderseite
überstehende, bei einem Fußgängeraufprall deformierbare, am Tragwerk (31)
befestigte Abdeckung (30) zugeordnet ist, die zumindest einzelne der Öffnungen
freiläßt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (30)
über das Tragwerk (31) überstülpbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (30)
auf ihrer Rückseite mit einem Verschluß (34) nach Art eines Reiß-, Klett- oder
Knopfverschlusses versehen ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckung (30) eine Sandwich-Konstruktion mit Rippen oder Waben ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckung (30) aufgeblasene Gasdruckkammern enthält.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckung (30) der Fahrzeugkontur angepaßt ist.
7. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung Airbags
(42) enthält, die, angesteuert durch zumindest einen Crash- oder Precrashsensor,
durch die Öffnungen (41) im Tragwerk (40) hindurch nach vorn expandieren.
Priority Applications (1)
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