DE19942838C2 - Kataphoretische Tauchlackieranlage - Google Patents
Kataphoretische TauchlackieranlageInfo
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Abstract
Kataphoretische Tauchlackieranlage, bei welcher die Anodenzellen (2) und die Flutrohre (3) derart in taschenartige Aussparungen (16) der Beckenwände eingelassen sind und die Wandecken so ausgerundet sind, daß die gesamte Beckeninnenwand sich als glatte und ausgerundete Flächen ohne Strömungsschatten oder Totzonen für die umgewälzte Badflüssigkeit darstellt.
Description
Kataphoretische Tauchlackieranlagen, beispielsweise zum Be
schichten von Autokarosserien, weisen ein langgestrecktes
Tauchbecken auf, das mit der die Farbpigmente enthaltenden
Badflüssigkeit gefüllt ist und durch welches die zu lackie
renden Gegenstände, beispielsweise Autokarosserien, hindurch
geführt werden. An den Seitenwänden und an der Bodenwand des
Tauchbeckens sind Anodenzellen angeordnet, über welche die
Stromzufuhr in die Tauchbadflüssigkeit für die Kataphorese
erfolgt; die zu lackierenden Teile sind dabei als Kathode ge
schaltet. Außerdem verlaufen über dem Beckenboden mit Düsen
versehene Flutrohre, durch welche rezirkulierte Badflüssig
keit in das Becken eingeleitet wird, um die Badflüssigkeit
immer in Bewegung zu halten. Die ständige intensive Umwälzung
der Badflüssigkeit ist notwendig, nicht nur um eine gleich
mäßige Badkonzentration aufrecht zu erhalten, sondern vor
allem, weil die Farbe stark zum Koagulieren neigt.
Bei herkömmlichen Tauchlackieranlagen dieser Art sind die
Anodenzellen an den Beckenseitenwänden in das Becken
eingehängt und die Anodenzellen auf dem Beckenboden sind über
dem Beckenboden montiert.
Aus der US-Patentschrift 4 663 014 ist eine Anlage zum Elektrotauchlackieren mit einem
Badbecken beschrieben, in dessen Bodenwand und Seitenwänden Anodenzellen angeord
net sind. Dabei ist an den Beckeninnenwänden ein Traggerüst montiert, das zur Aufnahme
der einzelnen Anodenzellen dient. Das Montagegerüst für die Anodenzellen steht dabei mit
vertikalen Tragschienen stark über die Membranflächen der Anodenzellen in das Badbe
cken hinein vor, und die Anodenzellen haben innerhalb der Abstände zwischen den verti
kalen Schienen des Traggerüsts auch noch vertikale Abstände und bilden damit Leerräume
zwischen sich. Die Flutrohre sind bei dieser bekannten Anlage zwar versenkt angeordnet,
aber sie haben Düsenrohre, die in erheblichem Maße aus den Wand- bzw. Bodenflächen
hervorragen.
Gelegentlich muß das Becken abgelassen werden, um Wartungs- oder Reparaturarbeiten
an Komponenten vornehmen zu können, die bei gefülltem Becken von der Badflüssigkeit
überdeckt sind und von außen nicht zugänglich sind. Das sind insbesondere die am Be
ckenboden angeordneten Anodenzellen, die innerhalb
des Beckens über dem Beckenboden und an den Beckensei
tenwänden verlaufenden Anolytzu- und Ableitungen zu den bzw.
von den am Boden angeordneten Anodenzellen sowie die elektri
schen Zuleitungen zu den am Boden angeordneten Anodenzellen,
und die am Beckenboden angeordneten, der Umwälzung der Bad
flüssigkeit dienenden Flutrohre und deren Zuleitungen. Da die
Tauchbecken zum Beschichten von Autokarosserien eine ziemlich
große Länge haben, um die notwendige Verweilzeit der kontinu
ierlich hindurchbewegten Autokarosserien zu ermöglichen, und
dementsprechend auch ein großes Badflüssigkeitsvolumen auf
nehmen, ist jedes Ablassen des Beckens mit enormen Kosten
verbunden. Die hohen Kosten resultieren zu einem sehr erheb
lichen Teil daraus, daß das gesamte Badflüssigkeitsvolumen
gefiltert werden muß und dabei große Mengen an teueren Fil
termaterialien verbraucht werden. Dies wiederum hat seine Ur
sache darin, daß beim Ablassen des Beckens die ganzen ange
sammelten Verunreinigungen ausgespült werden. Diese Verunrei
nigungen bestehen weniger aus Fremdkörpern und Schmutzteil
chen, die in das Becken gelangt sind, als vielmehr hauptsäch
lich aus koagulierten Farbansammlungen, die sich überall dort
bilden, wo in der ständig intensiv umgewälzten Badflüssigkeit
tote Zonen vorhanden sind, also beispielsweise in dem dünnen
Zwischenraum zwischen den am Boden angeordneten Anodenzellen
und dem Beckenboden, im Strömungsschatten hinter den am Boden
angeordneten Anodenzellen, im Staubereich vor den Flutrohren,
und im Strömungsschatten der an den Beckenseitenwänden einge
hängten Anodenzellen sowie im Strömungsschatten der an den
Beckenseitenwänden und am Beckenboden verläufenden Anolytlei
tungen und elektrischen Leitungen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zu
schaffen, um die beim Ablassen des Tauchbeckens anfallenden
Kosten erheblich zu reduzieren.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch
1 angegebene Anordnung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Gegenstand der Erfindung ist also die Ausbildung einer kata
phoretischen Tauchlackieranlage mit einem Badbecken, dessen
der Badflüssigkeit ausgesetzte Innenwandung an Seitenwänden
und Boden überall glatt und in den Ecken vorzugsweise ausge
rundet ist. Dies wird dadurch bewerkstelligt, daß Anodenzel
len in Flachbauweise mit rechteckigem Querschnitt eingesetzt
werden, die in entsprechenden Taschen in den Beckenwänden
eingebaut sind, so daß ihre der Badflüssigkeit zugewandte
Membranfläche mit den übrigen Bereichen der Beckenwand bündig
verläuft und somit die gesammte Beckenwand sich als durchge
hend glatte Fläche darstellt. Die Flutrohre sind ebenfalls in
die Beckenwände bzw. den Beckenboden eingelassen, wobei nur
die Austrittsdüsen, welche die rezirkulierte Badflüssigkeit
schräg in das Becken einleiten, als leichte stromlinienför
mige Rundungen geringfügig aus der betreffenden Fläche her
vortreten. Die Wandecken, welche die Seitenwände mit dem
Beckenboden und die Längsseitenwände und die Stirnwände des
Beckens miteinander bilden, sind durch derart ausgerundete
Übergänge gebildet, daß sich in der ständig umgewälzten Bad
flüssigkeit auch dort keine toten Zonen, also keine stehenden
Bereiche der Badflüssigkeit bilden.
Da also innerhalb des Badbeckens keinerlei Strömungshinder
nisse mehr vorhanden sind, hinter denen sich Strömungsschat
ten oder stehende Zonen ausbilden können, ist das Ausmaß des
möglichen Koagulierens von Badflüssigkeitsteilchen im Betrieb
der Tauchlackieranlage außerordentlich reduziert und damit
die Menge des bei einem Ablassen des Badbeckens auszufiltern
den Schmutzes ganz erheblich verringert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den anliegenden
Zeichnungen lediglich schematisch dargestellt und wird im
folgenden kurz beschrieben. In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein
Badbecken einer kataphoretischen
Tauchlackieranlage, und
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Badbec
ken.
Gemäß den Zeichnungen weist das mit Badflüssigkeit gefüllte
Badbecken 1 eine Bodenwand 11, Längsseitenwände 12 und Stirn
wände 13 auf. Die Eckbereiche 14 zwischen den Längsseitenwän
den 12 bzw. den Stirnwänden 13 und dem Beckenboden 11 sind
ausgerundet, ebenso die Eckbereiche 15 zwischen den Längs
seitenwänden 12 und den Stirnwänden 13.
In den Längsseitenwänden 12 sowie in der Bodenwand 11 ist
eine Mehrzahl von zum Beckeninneren offenen taschenförmigen
Aussparungen 16 mit Rechteckquerschnitt zur Aufnahme jeweils
einer Anodenzelle 2 gebildet. Die Anodenzellen 2 sind in
Flachbauweise mit einem Rechteckquerschnitt ausgeführt, der
dem Rechteckquerschnitt der taschenförmigen Aussparungen 16
entspricht, und haben jeweils eine Plattenanode 21. Die Mem
branfläche 22 jeder Anodenzelle, die in üblicherweise von
einem durch nicht dargestellte Zu- und Ableitungen zirkulier
ten Anolyten durchströmt wird, verlaufen also flächenbündig
mit den übrigen Bereichen der der Badflüssigkeit zugewandten
Innenwandflächen der Beckenseitenwände 12 bzw. des Beckenbo
dens 11.
Mindestens in den Beckenboden 11, gegebenenfalls auch in die
Längsseitenwände 12 (dort in den Zeichnungen nicht darge
stellt) sind Flutrohre 3 zum Rezirkulieren von Badflüssigkeit
eingelassen, deren Düsen 31 in das Beckeninnere schräg aus
münden und in der betreffenden Wand nur als stromlinienförmi
ge kleine runde Erhebungen 32 in Erscheinung treten.
Anolytenleitungen und elektrische Kabel zu den am Beckenboden
angeordneten Anodenzellen können ggfs. über Beckenboden und
Seitenwände in ausgesparten und flächenbündig mit der übrigen
Wandfläche abgedeckten Leitungsschächten verlaufen (nicht
dargestellt)
Die erfindungsgemäße Tauchlackieranlage kann dadurch noch
optimiert werden, daß das Badbecken 1 aus Kunststoff, insbe
sondere aus GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff), anstelle
des bisher üblichen Stahls hergestellt wird.
Das hat zum einen den Vorteil, daß die in bestimmten Abstän
den zu erneuernde Schutzbeschichtung der stählernen Becken
innenwand mit der dabei notwendigen Stillstandszeit der An
lage vermieden werden kann. Denn während bei der Verwendung
von Stahl als Material für das Badbecken die Schutzbeschich
tung zur Vermeidung der durch die Kataphorese und den Säure
anteil der Badflüssigkeit noch verstärkten Korrosionsangriff
notwendig ist, entfällt eine solche Notwendigkeit bei der
Verwendung von Kunststoff als Badbeckenmaterial.
Zum anderen läßt sich die aufgrund der zahlreichen Taschen
etwas komplizierte Wandform des Badbeckens gerade aus Kunst
stoff besonders günstig herstellen, was bei der Verwendung
von Stahl mit zusätzlichem Aufwand verbunden wäre. Dabei ist
es selbstverständlich auch möglich, die Taschen dadurch aus
zubilden, daß an einer im Grundaufbau taschenlosen Ausbildung
der Beckenseitenwände separat hergestellte vorspringende
Blöcke eingebaut werden, die mit ihrer Frontwand Abschnitte
der eigentlichen Beckeninnenwandung bilden und zwischen sich
die Taschen zum Einsetzen der Anodenzellen freilassen.
Die Frage, in welcher Weise das Badbecken aus Kunststoff im
übrigen konstruktiv ausgebildet wird, um den Anforderungen an
die statischen Belastungen und dergl. und auch im Hinblick
auf Sicherheit gegen Undichtigkeiten, beispielsweise mit
zweischaligem Aufbau mit einer äußeren Sicherheitswanne, ist
dabei dem zuständigen Fachmann überlassen.
Hinsichtlich der Anodenzellen ist abschließend noch anzumer
ken, daß diese im inneren Aufbau natürlich nicht auf die in
den Zeichnungen nur aus Gründen der Vereinfachung mit einer
einzigen Plattenanode dargestellte Ausführungsform beschränkt
sind. Es versteht sich, daß hier beliebige Anordnungen und
konstruktive Ausführungen der Anoden und sonstige Details der
Anodenzellen möglich sind, die nicht unmittelbar Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind.
Claims (5)
1. Kataphoretische Tauchlackieranlage mit einem Badbecken mit Seitenwänden
(12) und einer Bodenwand (11), an den Seitenwänden und der Bodenwand ange
ordneten Anodenzellen (2) und mindestens im Bereich des Beckenbodens sowie
wahlweise auch im Bereich der Beckenseitenwände angeordneten Flutrohren (3),
dadurch gekennzeichnet, dass die Anodenzellen (2) in Flachbauweise ausgeführt
sind und in taschenförmige Aussparungen (16) der Beckenseitenwände (12) und
des Beckenbodens (11) eingesetzt sind, deren Querschnitt dem Querschnitt der
Anodenzellen angepasst ist, und die Anodenzellen mit ihren Membranflächen
(22) flächenbündig mit den übrigen Wandbereichen der Seitenwände und des
Beckenbodens verlaufen, und dass die Flutrohre (3) in den Beckenboden (11)
und, wenn sie auch an den Beckenseitenwänden angeordnet sind, in die Becken
seitenwände (12) eingelassen sind und lediglich mit ihren Austrittsdüsen in der
betreffenden Wandfläche ausmünden.
2. Tauchlackieranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Eckbe
reiche zwischen den Seitenwänden (2, 13) des Beckens (1) untereinander und
zwischen diesen und dem Beckenboden (11) in einer toten Zone der Badflüssig
keitsumwälzströmung vermeidenden Weise ausgerundet sind.
3. Tauchlackieranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Ano
lytenleitungen und elektrische Zuleitungen zu den am Beckenboden angeordne
ten Anodenzellen in an den Beckenseitenwänden und der Bodenwand ausgespar
ten Leitungsschächten oder Leitungskanälen angeordnet sind, die flächenbündig
mit den übrigen Bereichen der Seitenwand- und Bodenflächen verschlossen sind.
4. Tauchlackieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Austrittsdüsen (31) der Flutrohre (3) mindestens teilweise als in der
betreffenden Fläche gebildete stromlinienförmige gerundete Erhebungen ausge
bildet sind.
5. Tauchlackieranlage nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Badbecken aus Kunststoff, insbesonde
re glasfaserverstärktem Kunststoff, hergestellt ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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AT00112551T ATE271138T1 (de) | 1999-08-25 | 2000-06-14 | Kataphoretische tauchlackieranlage |
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ES00112551T ES2221822T3 (es) | 1999-08-25 | 2000-06-14 | Instalacion cataforetica de pintado por inmersion. |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10308058A1 (de) * | 2003-02-26 | 2004-09-16 | Daimlerchrysler Ag | Tauchbecken mit Fluorpolymer |
Citations (5)
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1999
- 1999-09-08 DE DE19942838A patent/DE19942838C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE10308058A1 (de) * | 2003-02-26 | 2004-09-16 | Daimlerchrysler Ag | Tauchbecken mit Fluorpolymer |
DE10308058B4 (de) * | 2003-02-26 | 2007-04-26 | Daimlerchrysler Ag | Tauchbecken mit Fluorpolymer |
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DE19942838A1 (de) | 2001-03-01 |
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