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Die Erfindung betrifft ein Tauchbecken
in einer Lackieranlage, mit einer Wanne, mit einer die Innenfläche der
Wanne überdeckenden,
elektrisch nicht leitenden Beschichtung und mit einer Stabilisierungseinrichtung
für die
Wanne.
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Tauchbecken der vorgenannten Art
werden beispielsweise in der Automobilindustrie in KTL-Anlagen zur
Lackierung ganzer Automobilkarosserien eingesetzt.
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Gemäß dem firmenintern bekannten
und eingesetzten Stand der Technik ist ein solches Tauchbecken aus
einer Stahlwanne aufgebaut, die mit einem glasfaserverstärkten Kunststoff,
vorzugsweise einem Epoxidharz, beschichtet ist. Die Kunststoffbeschichtung
ist als Isolation gegen den Beschichtungsstrom bei der KTL-Lackierung
notwendig.
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Das Tauchbecken ist mit dem KTL-Lack
und dem entsprechenden Lösungsmittel
befüllt.
Die KTL-Anlagen und insbesondere die Tauchbecken unterliegen regelmäßigen Wartungsintervallen,
da es zu Lackablagerungen in dem Tauchbecken kommt und das KTL-Lösungsmittel durch Poren in
dem glasfaserverstärkten
Kunststoff oder durch Diffusion in das Epoxidharz eindringen und
dieses oder die Stahlwanne angreifen kann. Die Wartung eines KTL-Tauchbeckens
ist aufgrund der notwendigen Standzeiten aufwendig und teuer.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, ein Tauchbecken auszubilden, bei dem die Wartungsintensität reduziert
ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei
einem gattungsgemäßen Tauchbecken
vorgeschlagen, die Beschichtung aus einem Fluorpolymer zu bilden.
Fluorpolymere weisen einen sehr hohen elektrischen Widerstand, eine
breite Chemikalienresistenz und eine geringe Temperaturempfindlichkeit
auf. Darüber hinaus
bilden Fluorpolymere sehr glatte, porenfreie Oberflächen, wodurch
Ablagerungen durch Lack oder andere Substanzen weitestgehend vermieden werden
können.
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Mit der Kombination dieser Einzeleigenschaften
können
bei einer Verwendung in einem Tauchbecken in einer KTL-Anlage das
Wartungsintervall deutlich verlängert
und die Kosten damit deutlich gesenkt werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung
ist die gesamte Wanne aus Fluorpolymer gebildet. Mit der Fluorpolymer-Ausbildung
ist eine weitere, zusätzliche Beschichtung
der Wanne nicht notwendig. Die vorteilhaften Eigenschaften der Beschichtung
mit Fluorpolymer bleiben von dieser Ausbildung selbstverständlich unberührt.
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In einer weiter günstigen Ausbildungsform ist die
Wanne aus verschweißten
Fluorpolymer-Platten gebildet. Aus diesen Platten kann durch das
Verschweißen
in einfacher Weise eine von Poren, sonstigen Öffnungen oder Unebenheiten
freie Wanne gebildet werden.
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Mit Vorteil ist die Stabilisierungseinheit
dabei ein starres Gerüst,
das die aus reinem Fluorpolymer bestehende Wanne insbesondere bei
der hohen Druckbelastung im befüllten
Zustand formstabilisiert.
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In einer alternativen Ausführungsform
ist das Gerüst
eine Metallwanne, die innenseitig mit einem glasfaserverstärkten Kunststoff
beschichtet ist, auf dem eine Schicht aus Fluorpolymer aufgetragen
ist. Diese Ausbildung der Erfindung entspricht einem herkömmlichen
Tauchbecken, welches mit einer zusätzlichen Fluorpolymer-Schicht überzogen
worden ist. Die alternative Ausbildung der Erfindung bietet sich
daher zur Anwendung insbesondere bei bestehenden KTL-Anlagen an,
bei denen der Erfindungsgedanke im Rahmen einer Nachrüstung verwirklicht wird.
Die Problematik bestehender Poren und die daraus resultierende Notwendigkeit
einer Nachbearbeitung bei einem glasfaserverstärkten Kunststoff ist durch
die zusätzliche
Beschichtung beseitigt.
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Besonders sinnvoll ist es dabei,
wenn das Fluorpolymer als Folie aufgebracht wird.
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Es kann mit gleicher erfinderischer
Wirkung aber auch in Form von Platten, die dann miteinander verschweißt werden,
aufgebracht werden. Ziel bei beiden Varianten ist es, eine durchgehende
Schicht aus Fluorpolymer auszubilden, die die Schicht aus glasfaserverstärktem Kunststoff
ebenso schützt,
wie die darunter angeordnete Stahlwanne.
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Aufgrund seiner stofflichen Eigenschaften
ist zur erfindungsgemäßen Verwendung,
insbesondere das Fluorpolymer Polyfluoralkoxy (PFA) geeignet.
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Ein alternativ geeignetes Fluorpolymer
ist aber auch Polyvinylidenfluorid (PVDF).
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Weitere Vorteile und Merkmale der
Erfindung können
der nachfolgenden Beschreibung zu den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen sowie
den einzelnen Patentansprüchen
entnommen werden.
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In der Zeichnung zeigt:
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1 ein
herkömmliches,
nachgerüstetes Tauchbecken
im Längsschnitt
in teilweise abgebrochener Darstellung;
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2 ein
neues Tauchbecken mit einer Fluorpolymer-Wanne in einer Darstellung analog 1.
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Das in 1 dargestellte
KTL-Tauchbecken 1 ist im Grundsatz ein Tauchbecken herkömmlicher Ausbildung,
wie es heute in den bestehenden KTL-Tauchanlagen, insbesondere im
Automobilbau, eingesetzt wird.
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Das Tauchbecken 1 besteht
aus einer Stahlwanne 2 mit einer Wandstärke von ca. 6 mm, um die nötige Stabilität zu gewährleisten.
Die Stahlwanne 2 ist mit einer glasfaserverstärkten Kunststoffschicht 3, üblicherweise
einem Epoxidharz, ausgekleidet. Um die bei der glasfaserverstärkten Kunststoffschicht auftretenden
Unregelmäßigkeiten
und Poren, sowie die u. a. durch diese verursachten Diffusionsprobleme
zu beseitigen, ist auf die glasfaserverstärkte Kunststoffschicht 3 eine
Fluorpolymer-Folie 4 aufgebracht. Diese Fluorpolymer-Folie 4 überdeckt
den gesamten Bereich des glasfaserverstärkten Kunststoffes 3,
der mit der KTL-Flüssigkeit
in solchen Kontakt kommt und in dem Diffusionsprobleme auftreten könnten.
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Ein Problem der Diffusion in und
durch die glasfaserverstärkte
Kunststoffschicht 3 ist die im Lauf der Zeit auftretende
Diffusion an der Stahlwanne 2, die langfristig zu ernsthaften
Beschädigungen
führen kann.
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Die Fluorpolymer-Folie 4 weist
eine Dicke von mindestens 2 mm auf, um beschädigungsfrei und damit absolut
dicht gegen jede Form der Diffusion das KTL-Tauchbecken 1 auskleiden
zu können.
Das Material der Fluorpolymer-Folie 4 ist bevorzugt PFA (Perfluoralkoxy),
da dieses Polymer eine sehr hohe Temperaturbeständigkeit und eine außerordentlich breite
Chemikalienresistenz aufweist. Des Weiteren hat PFA einen hohen
elektrischen Widerstandswert als Isolation gegen den Beschichtungsstrom.
Die chemische Widerstandskraft ist insbesondere hoch in Bezug auf
die Lösungsmittel
in dem KTL-Tauchbad,
die aufgrund ihrer chemischen Aggressivität aktuell zu Diffusion und
Beschädigungen
sowohl an der Harzschicht als auch an der Stahlwanne führen können.
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Fluorpolymere im Allgemeinen und
insbesondere PFA bilden eine sehr glatte Oberfläche aus, an der nur geringe
Lackablagerungen auftreten. Des Weiteren sind auch keine Oberflächenbehandlungen,
wie beispielsweise Schleifen, notwendig, die zur Entwicklung von
unerwünschten
Schmutzpartikeln im Bereich der KTL-Lackierstraße führen könnten.
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Die Fluorpolymer-Folie 4 kann
auf die glasfaserverstärkte
Kunststoffschicht laminiert oder punktuell an nicht gezeigten, die
glasfaserverstärkte Kunststoffschicht
durchgreifenden Stahlstiften verschweißt werden.
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Eine Beschichtung mit einer Fluorpolymer-Folie 4 gemäß der in 1 gezeigten Ausbildung wird
vor allem bei der Reparatur bestehender Tauchbecken zur Anwendung
kommen.
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Während
die herkömmliche
Reparatur eines KTL-Tauchbeckens, aufgrund des notwendigen Abschleifens
und Neuversiegelns der Oberfläche,
mit einem Zeitaufwand von teilweise mehr als einer Woche, aufgrund
der Oberflächeneigenschaften
des Epoxidharzes regelmäßig durchgeführt werden
musste und entsprechend Kosten verursachte, kann bei einer Beschichtung
mit einem Fluorpolymer davon ausgegangen werden, dass das Tauchbecken,
zumindest hinsichtlich seiner Oberflächeneigenschaften, weitgehend
wartungsfrei betrieben werden kann.
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2 zeigt
eine Neuanlage eines KTL-Tauchbeckens 5, wobei dieses Tauchbecken eine
Fluorpolymer-Wanne 6 aufweist. Die Fluorpolymer-Wanne 6 besteht
aus miteinander verschweißten,
einzelnen Fluorpolymer-Platten. Die Wandstärke der Fluorpolymer-Wanne 6 wird
dabei an den statischen Anforderungen ausgerichtet. Zur Stabilisierung
der Fluorpolymer-Wanne 6 weist das KTL-Tauchbecken 5 ein
an der Außenseite
der Wanne angeordnetes Stahlgerüst 7 auf,
das die Stabilität der
Wanne gegen statische Belastungen verstärkt. Die Fluorpolymer-Wanne 6 kann
dabei an dem Stahlgerüst 7 verschweißt oder
in sonstiger Weise angeordnet sein.
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Das stabilisierende Gerüst muss
selbstverständlich
nicht aus Stahl bestehen, sondern kann in gleicher Weise auch aus
anderen, zur Stabilisierung geeigneten Materialien gebildet sein.