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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues Randbearbeitungsmaterial
eines Prothesenlagers, welches in einem Randabschnitt einer Prothesenbasis
bzw. eines Prothesenlagers verwendet wird, welche(s) mit einem weichen
Auskleidungs- bzw. Ummantelungsmaterial ausgekleidet ist, auf ein
Randbearbeitungsverfahren eines Prothesenlagers unter Verwendung
dieses Randbearbeitungsmaterials, und auf die Verwendung eines derartigen
Materials zum Aufbringen auf einen Randabschnitt eines Prothesenlagers.
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Bei
Patienten, welche eine Prothese verwenden bzw. einsetzen, gibt es
Patienten, deren Schleimhäute
dünn werden
oder deren Joch eines Knochens hart ist. Derartige Patienten unterliegen
einem starken Kontakt zwischen einer Prothesenbasis bzw. einem Prothesenlager
und einer Schleimhaut, wodurch ein Schmerz erzeugt wird. Um diesen
Schmerz zu lindern, wird ein Verkleidungs- bzw. Ummantelungsverfahren
eingesetzt, in welchem ein Silikongummi bzw. -kautschuk an einer
zu der Schleimhautseite gewandten Oberfläche des Prothesenlagers festgelegt
wird. Materialien, welche für
ein derartiges Verkleidungsverfahren verwendet werden, werden allgemein
ein weiches Auskleidungs- bzw. Verkleidungsmaterial genannt, und
es wird ein Silikon vom wärmehärtbaren
Typ und ein Silikon vom bei Raumtemperatur härtbaren bzw. vulkanisierbaren
Typ verwendet. In jüngsten
Jahren wurde das Silikon vom bei Raumtemperatur härtbaren
Typ weit verbreitet verwendet, da sein Einsatz einfach ist. Die
Verkleidung bzw. Auskleidung unter Verwendung eines derartigen weichen Auskleidungsmaterials
wird durchgeführt,
indem das weiche Auskleidungsmaterial auf der zu der Schleimhautseite
gewandten Oberfläche
des Prothesenlagers aufgebracht und aufgebaut wird, das resultierende
Auskleidungsmaterial an einer Form in einer Mundhöhle oder
in einem Kolben (oder Artikulator) eingepaßt und eingerichtet wird und
es dann gehärtet
und festgelegt wird. Während
dieser Zeit wird eine Grenzlinie zwischen dem Prothesenlager in
dem Prothesen-Randabschnitt und dem weichen Verkleidungsmaterial
durch ein Poliermaterial poliert, wodurch es fertiggestellt wird,
um eine glatte Übergangsfläche auszubilden.
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Da
dieses weiche Verkleidungsmaterial jedoch aus einem Gummi bzw. Kautschuk
besteht, ist es nicht nur schwierig zu polieren, sondern es müssen auch
unterschiedliche Arten von Poliermaterialien verwendet werden, bis
das Polieren fertiggestellt ist. Demgemäß erforderte es eine lange
Zeitdauer, um die Polierarbeit zu vollenden. Da diese Polierarbeit
auch das Polieren der Grenzlinie zwischen dem Prothesenlager und
dem weichen Auskleidungsmaterial betrifft, besteht ein hohes Risiko,
daß das
weiche Auskleidungsmaterial von der Prothesenbasis abgezogen bzw.
abgeschält
wird oder daß das
weiche Auskleidungsmaterial abgerissen wird. Zusätzlich wird, da selbst nach
der Endbearbeitung die polierte Oberfläche rauher ist als eine polierte
Oberfläche
eines gewöhnlichen
Prothesenlagers, eine Reibung zwischen der polierten Oberfläche und
der Schleimhaut in der Mundhöhle
eines Patienten erzeugt. Daraus resultierend wurde dem Patienten
ein starkes Gefühl eines
Fremdkörpers
und sogar ein Schmerz vermittelt. Wie oben beschrieben, war das
Polieren der Grenzlinie zwischen dem Prothesenlager in dem Prothesen-Randbereich
und dem weichen Verkleidungsmaterial, wodurch dieses fertiggestellt
bzw. endbearbeitet wurde, um eine glatte Übergangsoberfläche zu bilden,
mit verschiedenen Problemen verbunden. Unter diesen Umständen war
die Entwicklung eines Randbehandlungs- bzw. -bearbeitungsmaterials
und eines Randbehandlungs- bzw. -bearbeitungsverfahrens ohne ein
Polieren gefragt.
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Es
ist daher ein Ziel dieser Erfindung, ein Randbehandlungs- bzw. -bearbeitungsmaterial
einer Prothesenbasis bzw. eines Prothesenlagers, welches fähig ist,
eine glatte Übergangsoberfläche an einer
Grenzlinie zwischen einem Prothesenlager in einem Prothesen-Randbereich
und einem weichen Auskleidungsmaterial ohne Polieren zu bilden,
als auch ein Randbehandlungs- bzw. -bearbeitungsverfahren unter
Verwendung dieses Randbehandlungs- bzw. -bearbeitungsmaterials zu
entwickeln. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Durchführung des
Randbearbeitungsverfahrens in einfacher Weise innerhalb einer kurzen
Zeitdauer.
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Um
die oben beschriebenen Ziele erreichen, haben die vorliegenden Erfinder
umfangreiche und intensive Untersuchungen durchgeführt. Als
ein Resultat wurde gefunden, daß,
wenn ein Randbearbeitungsmaterial eines Prothesenlagers, welches
einen Silikongummi mit hoher Fluidität bzw. hohem Fließvermögen und einer
geeigneten Transparenz umfaßt,
auf einer Grenzlinie zwischen dem Prothesenlager in dem Prothesen-Randbereich
und dem weichen Auskleidungsmaterial aufgebracht wird und dann gehärtet wird,
eine glatte Übergangsoberfläche leicht
ohne Polieren gebildet werden kann, wobei dies zur Erfüllung der
Erfindung führt.
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Diese
Aufgabe wird durch Bereitstellen der in den Ansprüchen gekennzeichneten
Ausführungsformen gelöst.
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Insbesondere
stellt die Erfindung ein Randbearbeitungsmaterial eines Prothesenlagers
zur Verfügung, umfassend:
- (A) 100 Gewichtsteile eines Organopolysiloxans
mit wenigstens zwei aliphatischen, ungesättigten Kohlenwasserstoffen
in einem Molekül
und mit einer Viskosität
von 5×10-4 bis 5×10-3 m2/s (500 bis
5000 cs) bei 25 °C;
- (B) 0,5 bis 30 Gewichtsteile eines Organowasserstoffpolysiloxans
mit wenigstens 3 direkt an ein Siliziumatom gebundenen Wasserstoffatomen
in einem Molekül;
- (C) 10 bis 500 ppm, basierend auf der Gesamtheit der Komponenten
(A) und (B), einer silikonlöslichen
Platinverbindung; und
- (D) 0,5 bis 20 Gewichtsteile eines feinen Siliziumoxidpulvers,
welches eine BET-Oberflächenkennzahl
bzw. einen spezifischen BET-Oberflächenbereich von 50 bis 500
m2/g aufweist, dessen Oberfläche hydrophob gemacht
ist.
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Weiters
stellt die Erfindung ein Randbearbeitungsverfahren einer Prothesenbasis
bzw. eines Prothesenlagers, umfassend ein Aufbringen dieses Randbearbeitungsmaterials
auf einen Randabschnitt einer Prothesenbasislinie mit einem weichen
Auskleidungsmaterial und einem nachfolgenden Härten bzw. Vulkanisieren oder
Polymerisieren zur Verfügung.
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Das
erfindungsgemäße Randbehandlungsverfahren
eines Prothesenlagers umfaßt
ein Aufbringen eines Randbearbeitungsmaterials eines Prothesenlagers,
umfassend:
- (A) 100 Gewichtsteile eines Organopolysiloxans
mit wenigstens zwei aliphatischen, ungesättigten Kohlenwasserstoffen
in einem Molekül
und mit einer Viskosität
von 5×10-4 bis 5×10-3 m2/s (500 bis
5000 cs) bei 25 °C;
- (B) 0,5 bis 30 Gewichtsteile eines Organowasserstoffpolysiloxans
mit wenigstens 3 direkt an ein Siliziumatom gebundenen Wasserstoffatomen
in einem Molekül;
- (C) 10 bis 500 ppm, basierend auf der Gesamtheit der Komponenten
(A) und (B), einer silikonlöslichen
Platinverbindung; und
- (D) 0,5 bis 20 Gewichtsteile eines feinen Siliziumoxidpulvers,
welches eine BET-Oberflächenkennzahl
von 50 bis 500 m2/g aufweist, dessen Oberfläche hydrophob
gemacht ist;
auf einen Randabschnitt eines Prothesenlagers,
welcher durch ein weiches Auskleidungsmaterial ausgekleidet ist,
gefolgt von einem Härten.
Ferner wird gemäß der vorliegenden
Erfindung die Verwendung eines Materials, umfassend: - (A) 100 Gewichtsteile eines Organopolysiloxans mit wenigstens
zwei aliphatischen, ungesättigten
Kohlenwasserstoffen in einem Molekül und mit einer Viskosität von 5×10-4 bis 5×10-3 m2/s (500 bis
5000 cs) bei 25 °C;
- (B) 0,5 bis 30 Gewichtsteile eines Organowasserstoffpolysiloxans
mit wenigstens 3 direkt an ein Siliziumatom gebundenen Wasserstoffatomen
in einem Molekül;
- (C) 10 bis 500 ppm, basierend auf der Gesamtheit der Komponenten
(A) und (B), einer silikonlöslichen
Platinverbindung; und
- (D) 0,5 bis 20 Gewichtsteile eines feinen Siliziumoxidpulvers,
welches eine BET-Oberflächenkennzahl
von 50 bis 500 m2/g aufweist, dessen Oberfläche hydrophob
gemacht ist,
zum Aufbringen auf einen Randabschnitt eines
Prothesenlagers bereitgestellt.
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Das
Randbearbeitungsmaterial des Prothesenlagers, welches die obengenannten
Komponenten (A) bis (D) entsprechend der vorliegenden Erfindung
beinhaltet, fließt
gut in einen Rand des weichen Auskleidungsmaterials und weist eine
gute Anhaftung an dem Prothesenlager auf. Aus diesen Gründen kann
eine Grenzlinie zwischen dem weichen Auskleidungsmaterial und dem
Prothesenlager fertiggestellt werden, um eine glatte Übergangsoberfläche zu bilden.
Da die derart fertiggestellte Grenzlinie eine geeignete Transparenz aufweist,
wird sie ein Beschichtungsfilm, welcher den Farbtönen sowohl
des weichen Auskleidungsmaterials als auch des Prothesenlagers angepaßt ist.
Daraus resultierend kann die Grenzlinie als eine glatte Übergangsoberfläche gesehen
werden und ein Patient fühlt
keine physikalische Unregelmäßigkeit.
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Die
Komponente (A) des Randbearbeitungsmaterials des Prothesenlagers
gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein Organopolysiloxan, welches zumindest zwei aliphatische,
ungesättigte
Kohlenwasserstoffe in einem Molekül aufweist und eine Viskosität von 5×10-4 bis 5×10-3 m2/s (500 bis
5000 cs) bei 25 °C
aufweist. Dieses Organopolysiloxan ist vorzugsweise ein lineares,
wobei die beiden Enden seiner Molekülkette durch eine Vinylsilylgruppe
gehindert bzw. blockiert sind. Diese Endvinylgruppe kann mehrfach
vorhanden sein oder die Vinylgruppe kann in der Kette enthalten
sein. Wenn die Viskosität
des Organopolysiloxans geringer ist als 5×10-4 m2/s (500 cs) bei 25 °C, kann sich der Rand ablösen, da
eine Reißkraft
bzw. Reißfestigkeit
des ausgehärteten
Materials abgesenkt bzw. herabgesetzt ist. Andererseits wird, wenn
sie 5×10-3 m2/s (5000 cs)
bei 25 °C übersteigt,
die Anwendung schwierig. Demgemäß sind diese
beiden Fälle
nicht geeignet.
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Die
Komponente (B), Organowasserstoffpolysiloxan, des Randbearbeitungsmaterials
des Prothesenlagers gemäß der vorliegenden
Erfindung muß wenigstens
drei Wasserstoffatome aufweisen, welche direkt an ein Siliziumatom
in einem Molekül
gebunden sind. Da diese Verbindung als ein Vernetzungsagens fungiert, beeinflußt sein
Gehalt sehr stark die Polymerisierungs- bzw. Vulkanisierungs- bzw. Aushärtungseigenschaften. Wenn
die Menge des Organowasserstoffpolysiloxans geringer ist als 0,5
Gewichtsteile, basierend auf 100 Gewichtsteilen der Komponente (A),
wird nicht nur die Härtungsgeschwindigkeit
gering, sondern es wird auch die Oberfläche des gehärteten Materials klebrig. Als
ein Resultat neigt die Form des Randes nach der Randbearbeitung
bzw. -behandlung zu einer Deformation. Wenn sie andererseits 30
Gewichtsteile übersteigt,
wird die Bearbeitungszeit zur Durchführung der Randbearbeitung sehr
kurz, so daß die
Randbearbeitung nicht ausreichend durchgeführt wird.
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Betreffend
die Komponente (C), eine silikonlösliche Platinverbindung, des
Randbearbeitungsmaterials des Prothesenlagers gemäß der vorliegenden
Erfindung sind dies nützliche,
bekannte Zusatzreaktionskatalysatoren, wie beispielsweise Chloroplatinat,
Alkohol-modifizierte Chloroplatinate, ein Komplex von Chloroplatinaten
mit Olefinen und dgl. Ein Chloroplatinat-Vinylsiloxan-Komplex ist
insbesondere bevorzugt. Eine Menge der Komponente (C) wird in einem
Bereich von 10 bis 500 ppm, basierend auf der Gesamtheit der Komponenten
(A) und (B), hinzugefügt.
Wenn sie geringer ist als 10 ppm, bestehen Nachteile, daß die Härtungsgeschwindigkeit
gering ist und daß selbst
in dem Fall, in welchem eine Spurenmenge einer Substanz, welche
die katalytische Fähigkeit
inhibiert, vorhanden ist, das Härten
verzögert
wird. Wenn sie andererseits 500 ppm übersteigt, ist das Harten zu
rasch und das gehärtete
Material wird auch gelb im Lauf der Zeit, wodurch sich die Farbgebung
des Randes ebenfalls ändern
kann. Es ist bevorzugt, daß die
silikonlösliche
Platinverbindung, wie beispielsweise Chloroplatinat, in einem alkoholischen,
auf Ketonen basie renden, auf Ether basierenden oder auf Kohlenwasserstoffen
basierenden Lösungsmittel,
einem Polysiloxanöl
oder dgl., aufgelöst
wird und dann verwendet wird.
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Die
Komponente (D), feines Siliziumoxidpulver, des Randbearbeitungsmaterials
des Prothesenlagers gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein feines Siliziumpulver, welches eine BET-Oberflächenkennzahl
von 50 bis 500 m2/g aufweist, dessen Oberfläche hydrophob
gemacht ist. Dieses hydrophobe, feine Siliziumoxidpulver wird durch
Wärmebehandlung
eines hydrophilen Siliziumoxids, beispielsweise geschäumtes Siliziumoxid,
mit einem Oberflächenbehandlungsmittel,
wie beispielsweise Methyltrichlorsilan, Dimethyldichlorsilan, Trimethylchlorsilan
oder entsprechenden Alkoxysilanen, Octamethylcyclotetrasiloxan,
Hexamethyldisiloxan, Hexamethyldisilazan oder Mischungen davon,
oder einer Kombination dieses Oberflächenbehandlungsmittels und
Wasser erhalten. Betreffend das hydrophobe Siliziumoxid sind solche,
in welchen die Gesamtheit oder ein Hauptteil der aktiven Silanolgruppen,
welche an der Oberfläche
desselben vorhanden sind, durch eine hydrophobe Gruppe einer (CH3)3SiO1/2-,
(CH3)2SiO2/2- oder CH3SiO3/2-Einheit gehindert bzw. blockiert sind,
nützlich bzw.
verwendbar. Dieses hydrophobe, feine Siliziumoxidpulver weist einen
Effekt einer Vergrößerung der Reißfestigkeit
auf, während
es geeignet die Transparenz des gehärteten Materials als das Randbearbeitungsmaterial
aufrecht erhält.
Weiters weist es Effekte zur Verbesserung der Beständigkeit
der Farbe bzw. Tönung des
gehärteten
Materials und zum Aufrechterhalten der Farbanpassung des Randbearbeitungsmaterials
an das Prothesenlager oder das weiche Auskleidungsmaterial in der
Mundhöhle über eine
lange Zeitdauer auf. Dieses hydrophobe Siliziumoxid muß eine BET-Oberflächenkennzahl
von 50 bis 500 m2/g aufweisen. Wenn die
BET-Oberflächenkennzahl
geringer ist als 50 m2/g, ist das gehärtete Material
opak bzw. trüb
und die Reißfestigkeit
ist nicht zufriedenstellend und es ist daher nicht geeignet. Wenn
sie andererseits 500 m2/g übersteigt, ist
die Viskosität
sehr hoch, so daß der
Anwendungsvorgang schwierig wird. Demgemäß ist sie auch nicht geeignet.
Eine Menge des hydrophoben, feinen Siliziumpulvers, welches aufzunehmen
ist, liegt in einem Bereich von 0,5 bis 20 Gewichtsteilen, basierend
auf 100 Gewichtsteilen der Komponente (A). Wenn die aufzunehmende
Menge der Komponente (D) geringer ist als 0,5 Gewichtsteile, ist
die Reißfestigkeit
des gehärteten
Materials nicht zufriedenstellend, so daß nach der Randbearbeitung
bzw. -behandlung ein Brechen nach einem Einsetzen in der Mundhöhle auftreten
kann. Wenn sie andererseits 20 Gewichtsteile übersteigt, ist der Anwendungsvorgang
extrem schwierig, so daß die
Randbearbeitung nicht ordnungsgemäß bzw. ausreichend durchgeführt werden
kann.
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Bei
der Durchführung
der Randbearbeitung bzw. -behandlung unter Verwendung des Randbearbeitungsmaterials
des Prothesenlagers, welches die Komponenten (A) bis (D) beinhaltet,
wird das Prothesenlager zuerst durch ein weiches Auskleidungsmaterial
auf übliche
Weise ausgekleidet bzw. umhüllt
und es wird der Zustand des Randbereichs überprüft. Für den Fall, daß eine übermäßige Fläche in dem
Randabschnitt erzeugt wird, wird die übermäßige bzw. überschüssige Fläche mit Hilfe eines Messers
oder dgl. weggeschnitten. Nachfolgend wird das oben beschriebene
Randbearbeitungsmaterial des Prothesenlagers, welches eine Flüssigkeit ist,
auf eine Grenzlinie zwischen dem weichen Auskleidungsmaterial und
dem Prothesenlager mit Hilfe eines Schwamms, einer Bürste oder
dgl. aufgebracht und nach einem Härten wird das Prothesenlager
in die Mundhöhle
eines Patienten wiederum eingesetzt, wodurch ein Paßgefühl oder
dgl. durch den Patienten bestätigt wird.
Die Randbehandlung des Prothesenlagers wird derart durch diesen
einfachen Vorgang fertiggestellt. Bei der Randbearbeitung der Grenzlinie
zwischen dem Randabschnitt des Prothesenlagers und dem weichen Auskleidungsmaterial
durch das Randbearbeitungsmaterial des Prothesenlagers gemäß der vorliegenden
Erfindung ist keinerlei Poliervorgang, welcher bisher durchgeführt wurde,
erforderlich. Es kann auch die Farbgebung bzw. Tönung des Randes fertiggestellt
bzw. gestaltet werden, sodaß sie
in guter Übereinstimmung
mit dem Prothesenlager oder dem weichen Auskleidungsmaterial ist.
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In
dem Randbearbeitungsmaterial der Prothesenbasis gemäß der vorliegenden
Erfindung können,
solange die Merkmale nicht verloren gehen, verschiedene anorganische
oder organische Färbemittel,
wie beispielsweise Rotoxid oder geschmolzene Azopigmente, verwendet
werden. Diese Färbemittel
müssen
jedoch in einem Bereich liegen, in welchem die Tönungsanpassung zwischen dem
Prothesenlager und dem weichen Auskleidungsmaterial nicht verloren
wird. Zusätzlich
kann in dem Randbearbeitungsverfahren ein Klebstoff oder dgl., falls
gewünscht,
verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend in größerem Detail unter Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele beschrieben, wobei dies jedoch nicht
dahingehend verstanden werden soll, daß die Erfindung darauf beschränkt ist.
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Beispiel 1
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Eine
Basispaste und eine Katalysatorpaste, welche jeweils die folgende
Zusammensetzung aufwiesen, wurden hergestellt. (Basispaste)
Dimethylpolysiloxan
mit einer Viskosität
von 2×10-3 m2/s (2000 cs)
bei 25 °C,
wobei beide Enden seiner Molekülkette
durch eine Methylvinylsiloxy-Gruppe gehindert sind | 100
Gewichtsteile |
Lineares
Methylwasserstoffpoly-siloxan,
enthaltend 20 Mol-% einer Methylwasserstoffsiloxan-Einheit | 10
Gewichtsteile |
Hydrophobes,
feines Siliziumoxid-Pulver
mit einer BET-Oberflächenkennzahl
von 50 m2/g, wobei die Oberfläche durch
eine (CH3)3SiO1/2-Einheit
gehindert ist | 5
Gewichtsteile |
(Katalysatorpaste)
Dimethylpolysiloxan
mit einer Viskosität
von 2×103 m2/s (2000 cs)
bei 25 °C,
wobei beide Enden seiner Molekülkette
durch eine Dimethylvinylsiloxy-Gruppe gehindert sind | 100
Gewichtsteile |
Silikonöllösung, enthaltend
0,3 Gew.-% eines 1,3-Divinyltetramethyldisiloxan-Platin-Komplex | 5
Gewichtsteile |
Hydrophobes,
feines Siliziumoxidpulver mit einer BET-Oberflächenkennzahl von 500 m2/g, wobei die Oberfläche durch eine (CH3)3SiO1/2-Einheit gehindert ist | 5
Gewichtsteile |
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Zuerst
wurde, um festzustellen bzw. zu bestätigen, ob ein Randbearbeitungsmaterial
eines Prothesenlagers mit der obengenannten Zusammensetzung eines
ausreichende Stärke
bzw. Festigkeit aufweist, die Reißstärke bzw. Reißfestigkeit
eines gehärteten
Materials gemessen. Der Test der Reißfestigkeit wurde in Übereinstimmung
mit JIS K6301 nach einem Einwiegen von gleichen Mengen der Basispaste
und der Katalysatorpaste durchgeführt. Die erhaltenen Resultate
sind in Tabelle 1 gezeigt. Danach wurden auf übliche Weise nach einem Auskleiden
des Prothesenlagers durch ein weiches Auskleidungsmaterial (ein
Handelsname: GC Denture Relining, hergestellt durch GC Corporation),
gleiche Mengen der Basispaste und der Katalysatorpaste geknetet
und die Mischung wurde auf einen Randabschnitt des weichen Auskleidungsmaterials
mit Hilfe eines Schwammes aufgebracht, gefolgt von einem Härten. Danach
wurde die resultierende Prothese in die Mundhöhle des Patienten rückgeführt. Einen
Monat später
wurde der Randzustand im Hinblick auf die Tönung bzw. Farbgebung und den
Zustand eines Ablösens überprüft. Es wurde
auch der Zustand des Patienten im Hinblick auf den Zustand evaluiert,
nachdem dem Patienten die Prothese für einen Monat eingesetzt wurde.
Weiters ist auch in Tabelle 1 die für die Randbearbeitung bzw.
-behandlung erforderliche Zeit gezeigt.
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Wie
in Tabelle 1 gezeigt, betrug die für die Randbearbeitung erforderliche
Zeit die Hälfte
oder weniger als die in einem später
beschriebenen Vergleichsbeispiel 1, worin die Randbearbeitung durch
ein Polieren ausgeführt
wurde, und es wurde kein Abschälen
bzw. Ablösen
des Randes beobachtet. Es war auch das Einsetzgefühl des Patienten
gut. Andererseits wurde bei der Prothese des Patienten, bei welcher
die Randbearbeitung durch ein Polieren durchgeführt wurde, ein Ablösen des
Randes des weichen Auskleidungsmaterials teilweise beobachtet und
daraus folgend beschwerte sich der Patient über Schmerzen. Im ebenfalls
später
beschriebenen Vergleichsbeispiel 2, in welchem die Randbearbeitung
auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt wurde, mit der Ausnahme,
daß das
hydrophobe, feine Siliziumoxidpulver nicht verwendet wurde, war
die Reißfestigkeit
des resultierenden, gehärteten
Materials beträchtlich
herabgesetzt. Obwohl die für
die Randbearbeitung erforderliche Zeit kurz war wie in den entsprechenden
Beispielen, war, nach dem dem Patienten die Prothese eingesetzt wurde,
ein Teil des gehärteten
Materials gebrochen und die Tönung
wurde geringfügig
gelb.
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Beispiel 2
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Eine
Basispaste und eine Katalysatorpaste, welche jeweils die folgende
Zusammensetzung aufwiesen, wurden hergestellt. (Basispaste)
Dimethylpolysiloxan
mit einer Viskosität
von 5×10-3 m2/s (5000 cs)
bei 25 °C,
wobei beide Enden seiner Molekülkette
durch eine Methylvinylsiloxy-Gruppe gehindert sind | 100
Gewichtsteile |
Lineares
Methylwasserstoffpolysiloxan, enthaltend 20 Mol-% einer Methylwasserstoffsiloxan-Einheit | 60
Gewichtsteile |
Hydrophobes,
feines Siliziumoxid-Pulver
mit einer BET-Oberflächenkennzahl
von 50 m2/g, wobei die Oberfläche durch
eine (CH3)3SiO1/2-Einheit
gehindert ist | 1
Gewichtsteil |
(Katalysatorpaste)
Dimethylpolysiloxan
mit einer Viskosität
von 5×103 m2/s (5000 cs)
bei 25 °C,
wobei beide Enden seiner Molekülkette
durch eine Dimethylvinylsiloxy-Gruppe gehindert sind | 100
Gewichtsteile |
Silikonöllösung, enthaltend
0,3 Gew.-% eines 1,3-Divinyltetramethyldisiloxan-Platin-Komplex | 5
Gewichtsteile |
Hydrophobes,
feines Siliziumoxidpulver mit einer BET-Oberflächenkennzahl von 500 m2/g, wobei die Oberfläche durch eine (CH3)3SiO1/2-Einheit gehindert ist | 1 Gewichtsteil |
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Dieselben
Tests wie in Beispiel 1 wurden durchgeführt und die Resultate sind
in Tabelle 1 gezeigt. Die bei diesem Beispiel erhaltenen Resultate
waren genauso gut wie bei Beispiel 1. Die für die Randbearbeitung erforderliche
Zeit war bemerkenswert kurz im Vergleich zu derjenigen im Vergleichsbeispiel
1, bei welchem die Randbearbeitung durch ein Polieren durchgeführt wurde.
Beim Ablösen
und der Farbgebung wurden keine Änderungen
beobachtet. Weiters war das Paßgefühl des Patienten
gut.
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Beispiel 3
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Eine
Basispaste und eine Katalysatorpaste, welche jeweils die folgende
Zusammensetzung aufwiesen, wurden hergestellt. (Basispaste)
Dimethylpolysiloxan
mit einer Viskosität
von 5×10-4 m2/s (500 cs)
bei 25 °C,
wobei beide Enden seiner Molekülkette
durch eine Methylvinylsiloxy-Gruppe gehindert sind | 100
Gewichtsteile |
Lineares
Methylwasserstoffpolysiloxan, enthaltend 20 Mol-% einer Methylwasserstoffsiloxan-Einheit | 1
Gewichtsteil |
Hydrophobes,
feines Siliziumoxidpulver mit einer BET-Oberflächenkennzahl von 500 m2/g, wobei die Oberfläche durch eine (CH3)3SiO1/2-Einheit gehindert ist | 20
Gewichtsteile |
(Katalysatorpaste)
Dimethylpolysiloxan
mit einer Viskosität
von 5×104 m2/s (500 cs) bei
25 °C, wobei
beide Enden seiner Molekülkette
durch eine Dimethylvinylsiloxy-Gruppe gehindert sind | 100
Gewichtsteile |
Silikonöllösung, enthaltend
0,3 Gew.-% eines 1,3-Divinyltetramethyldisiloxan-Platin-Komplex | 3
Gewichtsteile |
Hydrophobes,
feines Siliziumoxidpulver mit einer BET-Oberflächenkennzahl von 500 m2/g, wobei die Oberfläche durch eine (CH3)3SiO1/2-Einheit gehindert ist | 20
Gewichtsteil |
-
Dieselben
Tests wie in Beispiel 1 wurden durchgeführt und die Resultate sind
in Tabelle 1 gezeigt. Die in diesem Beispiel erhaltenen Resultate
waren genauso gut wie bei Beispiel 1. Die für die Randbearbeitung erforderliche
Zeit war bemerkenswert kurz im Vergleich zu derjenigen im Vergleichsbeispiel
1, in welchem die Randbearbeitung durch ein Polieren durchgeführt wurde.
Beim Ablösen
und der Farbgebung wurden keine Änderungen
beobachtet. Weiters war das Paßgefühl des Patienten
gut.
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Vergleichsbeispiel 1
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In üblicher
bzw. bekannter Weise wurde ein Prothesenlager durch ein weiches
Auskleidungsmaterial auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 ausgekleidet.
Danach wurde der Rand durch Polieren behandelt. Das Polieren wurde
unter Verwendung einer Silikonspitze durchgeführt. Danach wurde die resultierende
Prothese in die Mundhöhle
des Patienten wieder eingesetzt. Einen Monat später wurden der Randzustand
und das Paßgefühl des Patienten
untersucht. Die Resultate sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 2
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Eine
Basispaste und eine Katalysatorpaste, welche jeweils die folgende
Zusammensetzung aufwiesen, wurden hergestellt. (Basispaste)
Dimethylpolysiloxan
mit einer Viskosität
von 5×10-3 m2/s (5000 cs)
bei 25 °C,
wobei beide Enden seiner Molekülkette
durch eine Methylvinylsiloxy-Gruppe gehindert sind | 100
Gewichtsteile |
Lineares
Methylwasserstoffpolysiloxan, enthaltend 20 Mol-% einer Methylwasserstoffsiloxan-Einheit | 10
Gewichtsteile |
(Katalysatorpaste)
Dimethylpolysiloxan
mit einer Viskosität
von 5×10-4 m2/s (500 cs)
bei 25 °C,
wobei beide Enden seiner Molekülkette
durch eine Dimethylvinylsiloxy-Gruppe gehindert sind | 100
Gewichtsteile |
Silikonöllösung, enthaltend
0,3 Gew.-% eines 1,3-Divinyltetramethyldisiloxan-Platin-Komplex | 5 Gewichtsteile |
-
Dieselben
Tests wie in Beispiel 1 wurden durchgeführt und die Resultate sind
in Tabelle 1 gezeigt. Die Reißfestigkeit
des resultierenden, gehärteten
Materials war bedeutend herabgesetzt. Obwohl die für die Randbearbeitung
erforderliche Zeit kurz war wie in den entsprechenden Beispielen,
war, nachdem der Patient die Prothese eingesetzt hatte, ein Teil
des gehärteten
Materials gebrochen und die Farbgebung wurde etwas gelblich.
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Aus
den in Tabelle 1 gezeigten Resultaten wurde bestätigt, daß das Randbearbeitungsmaterial
des Prothesenlagers gemäß der vorliegenden
Erfindung eine hohe Reißfestigkeit
aufweist, weder ein Ablösen noch
eine Verfärbung
bewirkt und auch gut in seinem Randzustand ist; es ist gut für das Einpassen
bzw. die Aufnahme in der Mundhöhle
eines Patienten; und da die für
die Randbearbeitung erforderliche Zeit um die Hälfte geringer ist als jene
in der Randbearbeitung gemäß dem Stand
der Technik durch ein Polieren, kann die Randbearbeitung leicht
durchgeführt
werden.
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Unter
Berücksichtigung
des Obigen kann, wenn das Randbearbeitungsmaterial und das Randbearbeitungsverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, bei der Randbearbeitung eines Prothesenlagers,
welches mit einem weichen Auskleidungsmaterial ausgekleidet ist,
die Randbearbeitung in einer kurzen Zeitdauer, ohne ein Ablösen des
Randes oder eine Verfärbung
zu bewirken noch einen Schmerz einer Schleimhaut eines Patienten
zu erzeugen, welcher durch ein Ablösen des Randes hervorgerufen
wird, durch eine einfache Behandlung bzw. Bearbeitung durchgeführt werden,
in welcher das Randbearbeitungsmaterial auf einer Grenzlinie zwischen
dem Prothesenlager und dem weichen Auskleidungsmaterial aufgebracht
und dann gehärtet
wird, ohne das Polieren wie im Stand der Technik durchzuführen. Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere wirksam bei der Beseitigung
der Störung
bei einem Auskleiden durch ein weiches Auskleidungsmaterial, welches
bisher bei Patienten mit einer schweren Krankheit angewandt wurde,
und es sollte daher einen großen
Beitrag auf dem Gebiet der Zahnbehandlung liefern.