DE19941928A1 - Vorrichtung zum Schutz gegen die Wirkung einer Landmine - Google Patents
Vorrichtung zum Schutz gegen die Wirkung einer LandmineInfo
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- F41H7/04—Armour construction
- F41H7/042—Floors or base plates for increased land mine protection
Abstract
Vorgeschlagen wird eine Vorrichtung zum Minenschutz für ein gepanzertes Fahrzeug durch Anbringung eines Kastens am Fahrzeugboden, der mit einer Vielzahl von Dämpfungselementen nach Art eines Sandsackes in Längs- und Querrichtung vollständig ausgefüllt ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz gegen die Wirkung einer Landmi
ne, nach dem im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
Insbesondere soll sich der Schutz gegen die Wirkung einer Landmine auf Personen
in Fahrzeugen, speziell in gepanzerten Fahrzeugen beziehen, wobei auch das Fahr
zeug insgesamt gegen die Wirkung der Explosion von Minen, die auf oder im Erdbo
den verlegt sind, geschützt sein soll. Bekannte Fahrzeuge haben am Chassis in der
Regel einen glatten Unterboden und eine möglichst hohe Bodenfreiheit zwischen
Unterboden und Erdboden, die von entsprechend ausgebildeten Rad- oder Ketten
fahrwerken sichergestellt wird, damit sich das Fahrzeug auch im Gelände möglichst
ungehindert fortbewegen kann. Die brisante Druckwirkung der unter dem Fahrzeug
explodierenden Mine wirkt auf den relativ großflächigen Fahrzeugboden, verformt
und beschädigt diesen und und kann erhebliche Schäden im Fahrzeug verursachen.
Nach dem Stand der Technik sind verschiedene Vorschläge zur Vermeidung dieser
Beschädigungen gemacht worden.
Aus der DE 31 19 786 ist es bekannt, zum Schutz gegen Minen auf der Unterseite
des Fahrzeugs flächige Panzerungselemente anzubringen.
In der DE 196 31 715 ist der Fahrzeugboden mit einem keilförmig zum Boden ausge
bildeten Deflektor ausgerüstet, wobei der Deflektor auch mit einem Gasgenerator
ausgerüstet sein kann zur Abstützung von innen und Gegenwirkung gegen die Ex
plosion.
In der DE 196 53 283 wird eine Raumzelle als Besatzungsraum im Fahrzeuggehäuse
separat elastisch aufgehängt, um damit auch Schockwirkungen, die von außen auf
das Fahrzeug wirken, in Bezug auf die Personen im Fahrzeug zu beseitigen.
In weiteren Anmeldungen werden Verformungskörper am Fahrzeugboden ange
bracht, um die Druckwirkung von Minen auf das Fahrzeug zu vermindern.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Schutzsystem auszubilden, daß
eine ausreichende Schutzwirkung bei einfachem und robustem Aufbau für die Be
satzung eines gepanzerten Fahrzeugs gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Die erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit einfachen Mitteln eine
Schutzvorrichtung eingebracht oder auch bei im Einsatz befindlichen Fahrzeugen
nachgerüstet wird, die leicht anbringbar und austauschbar ist. Mit den Schutzele
menten nach einem Sandsackprinzip ist auch eine feldmäßige Reparatur und Wie
derherstellung nach Beschädigung möglich.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind durch die Merkmale der Unteransprüche
angegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch darge
stellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1: Seitenansicht eines Fahrzeugs mit Bodenschutz
Fig. 2: Querschnitt zu Fig. 1
Fig. 3: Detailansicht zu Fig. 1, 2
Fig. 4: Seitenansicht wie Fig. 1 mit erhöhter Bodenfreiheit.
Ein dargestelltes gepanzertes Fahrzeug 1 wird an seiner Unterseite und Bodenplatte
3 mit einem rechteckförmigen hohlen Kasten 5 versehen, der im Verhältnis zur ebe
nen Ausdehnung eine geringe Bauhöhe aufweist und sich über die gesamte Breite
und Länge der Bodenplatte 3 erstreckt. Die Bauhöhe ergibt sich aus der Differenz
der Maße 6 und 7. In dem hohlen Kasten 5 werden Dämpfungselemente 4 ver
gleichbar mit kleinen Sandsäcken mit mehreren Elementen sowohl in der Längs
richtung als auch in der Querrichtung des Kastens 5 angeordnet, so daß der Kasten
5 innen vollständig mit Elementen angefüllt ist. Die ursprüngliche Bodenfreiheit des
Fahrzeugs 1, das auf Laufrollen 8 auf dem Boden 2 aufsteht, ist durch das Maß 6
gegeben. Durch Einbau des Kastens 5 wird die Bodenfreiheit im sonst unveränder
ten Fahrzeug auf das Maß 7 reduziert.
In Fig. 1, 2 ist ein Kettenfahrzeug 1 im Umriß skizziert. Der bezeichnete Kasten 5
ist in gleicher Weise auch bei einem Radfahrzeug anbaubar. Der Kasten 5 wird
durch eine Platte 18 und einen umlaufenden seitlichen Rand 19 gebildet und ist all
seitig geschlossen, wobei die obere Begrenzung als Deckel durch die Bodenplatte 3
des Fahrzeugs gebildet wird. An der Berührung 9 zwischen dem Kasten 5 und der
Fahrzeugbodenplatte 3 wird der Kasten 5 mit dem Fahrzeug 1 fest durch Schweißen
oder lösbar durch Schrauben verbunden (nicht näher dargestellt).
In Fig. 3 ist ein Detail der Vorrichtung im Längs- oder gleichermaßen anwendbar im
Querschnitt dargestellt. Die bezeichneten Dämpfungselemente 4 liegen nebeneinan
der im Kasten 5 bzw. auf der Platte 18. Für die Fixierung der Elemente 4 sind Längs-
und Querrippen 12 auf der Platte 18 aufgebracht, zum Beipiel durch Schweißen oder
Preßverformung der Platte 18. Die rechteckförmigen Elemente 4 sind mit einem fein
körnigen Medium 11, zum Beispiel Sand, gefüllt und werden von einer reißfesten
Umhüllung 10 umschlossen. Die Platte 18 wird durch eingepreßte Sicken, die über
die gesamte Platte verteilt sind, formstabil gemacht, wobei die Rippen 12 vorteilhaft
auch mit den Sicken integriert werden können. Die Elemente 4 können auch mit der
Platte 18 an der Unterseite 13 verklebt sein.
In Fig. 4 ist alternativ dargestellt, wie die ursprüngliche Bodenfreiheit 6 aus Fig. 1
auch bei Einbau des Kastens 5 erhalten werden kann. Durch Einstellung der Fede
rung 15 für jedes Rad, zum Beispiel Einstellung der Federstäbe auf eine höhere Vor
spannung oder Verwendung alternativer Federstäbe, wobei die Laufrollen 8 an
Tragarmen 16 in Lagerstellen 17 gelagert sind, wird das Fahrzeug auf eine Boden
freiheit mit Maß 14 gebracht. Dieses Maß 14 kann die Höhe der ursprünglichen Bo
denfreiheit 6 aus Fig. 1 erreichen.
1
Fahrzeug
2
Boden
3
Bodenplatte
4
Dämpfungselement
5
Kasten
6
Maß
7
Maß
8
Laufrollen
9. Berührung
9. Berührung
10
Umhüllung
11
Medium
12. Rippen
12. Rippen
13
Unterseite
14. Maß
15. Federung
16. Tragarm
lt Lagerstelle
18. Platte
14. Maß
15. Federung
16. Tragarm
lt Lagerstelle
18. Platte
19
Rand
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Schutz gegen die Wirkung einer Landmine, insbesondere für
die Besatzung eines gepanzerten Fahrzeugs, mittels Anbringung von Schutz
elementen am Fahrzeugboden, dadurch gekennzeichnet, daß ein hohler
Kasten (5) an und unterhalb der Bodenplatte (3) des Fahrzeugs (1) ange
bracht ist und dieser Kasten (5) in Länge und Breite maximal der Länge und
Breite der Bodenplatte (3) entspricht, sowie vollständig mit Dämpfungsele
menten (4) nach Art eines Sandsackes in Längs- und Breitenrichtung neben
einanderliegend angefüllt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämp
fungselement (4) eine rechteckige oder runde Form in der horizontalen Ebe
ne, eine reißfeste Umhüllung (10) und eine Füllung (11) mit einem feinkörni
gen Medium besitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kasten (5),
aus einer Platte (18), einer seitlichen Umrandung (19) und der Fahrzeugbo
denplatte (3) als obere Begrenzung besteht, eine rechteckige Form in der ho
rizontalen Ebene entsprechend der Form und Ausdehnung der Fahrzeugbo
denplatte (3) besitzt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kasten (5)
nur einen Teilbereich der Fahrzeugbodenplatte (3), insbesondere den Mann
schaftsraum abdeckt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kasten (5) in der horizontalen Ebene mit mehreren Reihen von
Dämpfungselementen (4) vollständig innen ausgefüllt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungselemente (4) jeweils für sich rundum oder zumindest an
zwei Seiten durch auf die Platte (18) aufgebrachte Rippen (12) in ihrer Lage
fixiert werden.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungselemente (4) durch Klebung auf der Platte (18) in ihrer La
ge fixiert sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Dämpfungselementen (4) jeweils ein Luftspalt und/oder
ein Luftspalt zwischen dem Dämpfungselement (4) jeweils und der nach oben
abschließenden Fahrzeugbodenplatte (3) besteht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kasten (5) mit seiner seitlichen Begrenzung (19) an der Fahrzeugbo
denplatte (3) durch Schrauben oder Schweißen befestigt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kasten (5) weitere Befestigungspunkte über die Platte (18) verteilt
besitzt, die die Befestigung des Kastens (5) mit der Fahrzeugbodenplatte (3)
sicherstellen, neben oder alternativ zu der Befestigung nach Anspruch 9.
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