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Die Erfindung betrifft eine Hubstützenanordnung, eine Schutzeinrichtung, ein Schutzverfahren und ein Fahrzeug mit den Merkmalen im Oberbegriff der selbstständigen Ansprüche.
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Eine solche Hubstützenanordnung und ein damit ausgerüstetes Fahrzeug, insbesondere ein bevorzugt frontgetriebenes Straßenfahrzeug mit Kraftstofftank, sind aus der
DE 10 2018 109 483 A1 bekannt. Die ein oder mehreren Hubstützen sind am Fahrgestell des Fahrzeugs, u.a. im Bereich der Fahrerkabine, befestigt und können zwischen einer Rückzugstellung und einer Stützstellung mit Bodenkontakt zur Bodenabstützung des Fahrzeugs hin und her bewegt werden. Die bekannte Hubstützenanordnung ist darauf ausgelegt, in der Stützstellung das Fahrzeuggewicht in der bevorzugt vertikalen Stützrichtung zu halten und abzustützen sowie eine quer dazu gerichtete Krafteinwirkung in einem begrenzten Maß aufzunehmen. Die Hubstützenanordnung kann eine Anbauvorrichtung für die ein oder mehreren Hubstützen aufweisen, welche in ihre Dimensionierung und Belastbarkeit ebenfalls auf das abzustützende Fahrzeuggewicht und in dem begrenzten Maß auf eine quer gerichtete Krafteinwirkung ausgelegt ist.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Hubstützentechnik zu verbessern.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der selbstständigen Ansprüche.
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Die beanspruchte Hubstützentechnik, d.h. die Hubstützenanordnung, die Schutzeinrichtung, das Schutzverfahren und ein damit ausgerüstetes Fahrzeug, haben verschiedene Vorteile.
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Die beanspruchte Schutzeinrichtung hat die Funktion, im Überlastfall und bei einer dabei entstehenden, z.B. quer gerichteten, Krafteinwirkung auf eine Hubstütze ein sensibles Fahrzeugteil gegen Beschädigung durch die Hubstütze zu schützen. Die Schutzeinrichtung kann diese Schutzfunktion insbesondere bei einer in Rückzugstellung befindlichen Hubstütze ausüben. Dies kann insbesondere im rollenden oder stehenden Fahrbetrieb des Fahrzeugs geschehen. Die Schutzeinrichtung kann die Schutzfunktion auch in Stützstellung bewirken.
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Die an der Hubstütze im Überlastfall angreifende Krafteinwirkung kann in der Rückzugstellung z.B. durch einen Unfall und eine Kollision mit einem Hindernis oder einem anderen Fahrzeug, entstehen. Die von der z.B. quer gerichteten Krafteinwirkung belastete Hubstütze wird von der Schutzeinrichtung an einer Beschädigung des sensiblen Fahrzeugteil gehindert. In der Stützstellung kann die besagte Krafteinwirkung bei Überlast z.B. durch extremen Winddruck bei einem Orkan oder auch durch Kollision mit einem anderen Fahrzeug oder einem anderen bewegten Gegenstand hervorgerufen werden.
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Eine Beschädigungsgefahr geht z.B. von einem verbreiterten Fußteil einer Hubstütze aus. An dem Fußteil kann in der Rückzugstellung auch die besagte Krafteinwirkung im Kollisionsfall angreifen. Hierbei können eine Querkraft und ein Kippmoment wirken. Die Schutzeinrichtung wirkt dem entgegen.
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Das sensible Fahrzeugteil kann z.B. ein Kraftstofftank, ein elektrischer Akku eines Elektroantriebs, eine Kraftstoffleitung oder dgl. sein. Das Fahrzeugteil ist gegen eine mechanische Beschädigung empfindlich und kann im Beschädigungsfall eine Gefährdungssituation hervorrufen, z.B. eine Brand- oder Explosionsgefahr, ein elektrisches Hochspannungs- oder Kurzschlussproblem oder dgl.. Der Kraftstoff kann z.B. flüssig oder gasförmig sein. Er kann Antriebs- und/oder Heizzwecken oder dgl. dienen.
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Die beanspruchte Schutzeinrichtung kann insbesondere an der oder den Hubstützen angeordnet werden oder sein, die für eine Montage in der Nähe und im Gefährdungsbereich des empfindlichen Fahrzeugteils vorgesehen sind oder in einem Gefährdungsbereich am Fahrzeug montiert und befestigt sind. Bei einem mit einem frontseitigen Motor ausgerüsteten Straßenfahrzeug, insbesondere bei einem frontgetriebenen Zugkopf, ist die Schutzeinrichtung bevorzugt an der oder den im Frontbereich des Fahrzeugs montierten Hubstützen angeordnet. In diesem Frontbereich, insbesondere im Bereich einer Fahrerkabine, ist in vielen Fällen ein Kraftstofftank oder ein anderes sensibles Fahrzeugteil angeordnet. Alternativ oder zusätzlich können die in einem hinteren Fahrzeugbereich angeordneten ein oder mehreren Hubstützen mit einer Schutzeinrichtung versehen sein.
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Die Schutzeinrichtung kann ein unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. Sie kann eine oder mehrere Komponenten umfassen.
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Die Schutzeinrichtung weist z.B. eine Stabilisierungseinrichtung auf, welche im Überlastfall die Lage der Hubstütze gegen die besagte Krafteinwirkung, insbesondere eine Querkraft und/oder ein Kippmoment, stabilisiert. Die Lagestabilisierung verhindert oder begrenzt eine Schaden verursachende Bewegung der Hubstütze in Richtung zum sensiblen Fahrzeugteil.
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Die Schutzeinrichtung kann alternativ oder zusätzlich einen passiven Beschädigungsschutz für das sensible Fahrzeugteil bei einer im Überlastfall destabilisierten Hubstütze aufweisen. Der Beschädigungsschutz verhindert eine Beschädigung des sensiblen Fahrzeugteils bei einer im Überlastfall durch die Krafteinwirkung veranlassten Lageänderung einer Hubstütze.
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Die Stabilisierungseinrichtung kann insbesondere die Funktion haben, ein Kippen der Hubstütze in Richtung zum sensiblen Fahrzeugteil zu verhindern. Ein solche Kippgefahr kann bestehen, wenn die Einbausituation am Fahrzeug eine außermittige Montage und Befestigung einer Hubstütze am Fahrgestell, insbesondere an einem Fahrgestellträger, verlangt. An manchen Fahrzeugbereichen, insbesondere im Frontbereich, kann ein Fahrzeugträger eine reduzierte Bauhöhe und eine relativ weit vom Boden distanzierte Lage haben. Eine am Fahrzeugträger befestigte Hubstütze, insbesondere ein in Montagestellung aufrechtes Stützelement der Hubstütze, kann dabei relativ weit über den Fahrgestellträger hinausragen. Er ist bei einer quer gerichteten Krafteinwirkung entsprechend kippempfindlich.
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Die zur Montage des Stützenelements vorgesehene Anbauvorrichtung ist in der vorbekannten Gestaltung nicht für die Aufnahme einer solchen Krafteinwirkung im Überlastfall ausgelegt. Das aufrechte Stützenelement kann z.B. als fluidischer Zylinder, insbesondere hydraulischer Zylinder, ausgebildet sein. Die Hubstütze ist bevorzugt als fluidische, insbesondere hydraulische, Hubstütze ausgestaltet. Sie kann alternativ in anderer Weise, z.B. als mechanische Hubstütze mit einem aufrechten Stützenelement in Form eines Spindeltriebs ausgestaltet sein. Das Stützenelement ist bevorzugt stationär und starr montierbar oder montiert. Es kann alternativ in anderer Weise, z.B. schwenkbar montierbar oder montiert sein.
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Die Stabilisierungseinrichtung kann ihrerseits unterschiedlich ausgebildet sein. Sie kann z.B. ein Fangelement aufweisen, welches auf die Hubstütze einwirkt und deren Lageänderung, insbesondere ein Kippen der Hubstütze, verhindert oder begrenzt. Die Stabilisierungseinrichtung kann alternativ oder zusätzlich ein Versteifungselement zur Lagestabilisierung der Anbauvorrichtung aufweisen.
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Auch der passive Beschädigungsschutz kann in unterschiedlicher Weise gestaltet sein. Er kann z.B. ein energieabsorbierendes Crashteil an der Hubstütze aufweisen. Das z.B. tellerartige Fußteil der Hubstütze kann ein bei Überlastung deformierbares Crashteil bilden.
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Alternativ oder zusätzlich kann der passive Beschädigungsschutz ein Abdeckmittel zwischen der Hubstütze und dem sensiblen Fahrzeugteil aufweisen. Dies kann z.B. ein Abdeckblech, ein energieabsorbierendes Crashelement oder dgl. sein. Das Abdeckmittel kann an geeigneter Stelle angeordnet und abgestützt sein, z.B. an der Anbauvorrichtung und/oder am Fahrgestell.
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Die Schutzvorrichtung kann ein Bestandteil der Hubstützenanordnung sein. Die Schutzvorrichtung kann bei der Erstausrüstung eines Fahrzeugs zusammen mit der Hubstützenanordnung eingebaut werden. Die Schutzvorrichtung kann andererseits an einer bestehenden Hubstützenanordnung nachgerüstet werden.
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In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
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Die beanspruchte Schutztechnik kann folgende Ausgestaltungen beinhalten, die einzeln oder in beliebiger Kombination benutzt werden können.
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Die Hubstützenanordnung kann eine Anbauvorrichtung zur Befestigung von einer oder mehreren Hubstützen am Fahrzeug, insbesondere an dessen Fahrgestell, aufweisen.
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Die Anbauvorrichtung kann für einen bezüglich des sensiblen Fahrzeugteils außenseitigen Anbau an einem Fahrgestellträger des Fahrzeugs vorgesehen und ausgebildet sein.
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Die Anbauvorrichtung kann einen Anbaubeschlag für die Einzelbefestigung einer Hubstütze am Fahrzeug, insbesondere an dessen Fahrgestell, aufweisen.
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Die Anbauvorrichtung kann eine Brückenkonsole für die Befestigung von mehreren, insbesondere zwei, Hubstützen am Fahrzeug, insbesondere an dessen Fahrgestell, aufweisen.
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Die Hubstützenanordnung kann eine Hubstütze mit einem in Anbaustellung am Fahrzeug aufrechten Stützenelement aufweisen. Das Stützenelement der Hubstütze kann als Zylinder ausgebildet sein.
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Die Hubstützenanordnung kann eine Hubstütze aufweisen, die für einen bezüglich des sensiblen Fahrzeugteils außenseitigen Anbau an einem Fahrgestellträger des Fahrzeugs vorgesehen und ausgebildet ist. Die Anbauvorrichtung für die Hubstütze kann hierfür entsprechend ausgebildet sein.
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Die Hubstützenanordnung kann eine Schutzeinrichtung mit einer Stabilisierungseinrichtung aufweisen, welche ein Fangelement aufweist, das auf die Hubstütze einwirkt und deren Lageänderung, insbesondere ein Kippen, verhindert oder begrenzt. Die Stabilisierungseinrichtung kann ein Versteifungselement zur Lagestabilisierung eine Anbauvorrichtung für die Hubstütze aufweist.
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Das Fahrzeug, insbesondere Straßenfahrzeug, mit der Hubstützenanordnung und der Schutzeinrichtung für ein sensibles Fahrzeugteil kann als Kraftfahrzeug, bevorzugt frontgetriebenes Kraftfahrzeug, ausgebildet sein.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Im Einzelnen zeigen:
- 1: ein frontgetriebenes Straßenfahrzeug mit einer Hubstützenanordnung und einer Schutzeinrichtung,
- 2: eine perspektivische Ansicht einer hydraulischen Hubstütze mit einer eigenen hydraulischen Versorgungseinheit,
- 3: eine Draufsicht gemäß Pfeil III von 1 auf die im vorderen Fahrzeugbereich befindlichen Hubstützen und ein benachbartes sensibles Fahrzeugteil,
- 4: eine zugehörige Frontansicht gemäß Pfeil IV von 1,
- 5: eine Ausbildung der Schutzeinrichtung an einer Hubstütze und
- 6: eine Ausbildungsvariante der Schutzeinrichtung an einer Hubstütze.
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Die Erfindung betrifft eine Hubstützenanordnung (1) mit einer oder mehreren beweglichen Hubstützen (11,12,13) und mit einer Schutzeinrichtung (3) für ein Fahrzeug (1). Die Erfindung betrifft ferner die Schutzeinrichtung (3) an sich. Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Fahrzeug (1) mit einer Hubstützenanordnung (2) und einer Schutzeinrichtung (3).
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Das Fahrzeug (1) ist z.B. als Straßenfahrzeug ausgebildet. Das Fahrzeug (1) kann motorisiert und als Kraftfahrzeug ausgebildet sein. Der mit Kraftstoff und/oder elektrischem Strom betriebene Fahrantrieb bzw. Motor des Fahrzeugs (1) ist z.B. im vorderen Frontbereich (5) des Fahrzeugs (1) angeordnet. Der Antrieb kann ein Frontantrieb für den Antrieb der Vorderachse des Fahrzeugs (1) sein. Die Richtungsangaben vorn und hinten am Fahrzeug (1) beziehen sich auf die in 1 gezeigte Vorwärtsfahrtrichtung (4) .
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Das Fahrzeug (1) weist ein Fahrgestell (7) auf, welches einen oder mehrere Fahrgestellträger (8) beinhaltet. Einige Fahrgestellträger (8) können z.B. als parallele Längsträger (9) ausgebildet sein. Zusätzlich können als Querträger ausgebildete Fahrgestellträger (8) vorhanden sein. Die Fahrgestellträger (8) haben bevorzugt eine holmartige längliche Form. Sie können als Profilteile aus einem geeigneten Werkstoff, z.B. Metall, insbesondere Stahl, oder aus einem Verbundwerkstoff bestehen. Im vorderen Frontbereich (5) können Fahrgestellträger (8), insbesondere Längsträger (9), eine verringerte Bauhöhe haben. Sie können in diesem Bereich z.B. eine hohle Kastenform aufweisen.
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Auf dem Fahrgestell (7) ist ein Aufbau angeordnet. Dieser kann einteilig oder mehrteilig sein. Der besagte Frontbereich (5) kann in den Aufbau integriert sein oder kann separat angeordnet sein. Er kann z.B. als Fahrerkabine ausgestaltet sein. Am Frontbereich (5) können Trittstufen (6) angeordnet sein.
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Das Fahrgestell (7) kann einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. In 1 ist eine mehrteilige Ausbildung gezeigt. Das Fahrgestell (7) wird dabei von einem am Frontbereich (5) angeordneten Fahrgestellteil und einem hieran zum Heck hin anschließenden und fest verbundenen Anbauchassis gebildet. Der Frontbereich (5) bildet z.B. einen Zugkopf mit Sitzen, Lenkeinrichtung, Antriebsmotor, Getriebe, Vorderachse, Kabinenhülle etc.. Der Zugkopf kann nachträglich mit dem Anbauchassis verbunden werden. Das Anbauchassis kann eine oder mehrere hintere Achsen aufweisen. In den Zeichnungen sind die Achsen und die Räder jeweils angedeutet.
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Die Hubstützenanordnung (2) und die Schutzeinrichtung (3) sind zur Anordnung am Fahrzeug (1) vorgesehen und ausgebildet oder sind gemäß der gezeigten Ausführungsbeispiele bereits am Fahrzeug (1) und dessen Fahrgestell (7) montiert. Die Schutzeinrichtung (3) ist zur besseren Übersicht in 1 bis 4 nicht näher dargestellt und wird in 5 und 6 in verschiedenen Varianten gezeigt.
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Die Hubstützenanordnung (1) umfasst eine oder mehrere Hubstützen (11,12,13). Bevorzugt sind zwei oder mehr, insbesondere vier, Hubstützen (11,12,13) vorhanden. Die mehreren Hubstützen (11,12,13) sind beidseits und mit einem axialen Abstand in Vorwärtsrichtung (4) am Fahrgestell (7) montierbar oder montiert. Die Hubstütze(n) (11,12,13) sind zur Montage an einem Fahrgestellträger (8), insbesondere an einem Längsträger (9), jeweils ausgebildet oder montiert. Die Montage erfolgt vorzugsweise mit einer starren Befestigung der jeweiligen Hubstütze (11,12,13) am Fahrgestell (7). Für die Montage und Befestigung ist eine nachfolgend erläuterte Anbauvorrichtung (17) vorgesehen.
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Bei der in 1 gezeigten Hubstützenanordnung (2) sind zwei Hubstützen (11,12) im vorderen Frontbereich (5) und zwei Hubstützen (13) im hinteren Heckbereich angeordnet.
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Das Fahrzeug (1) kann ein oder mehrere sensible Fahrzeugteile (10) aufweisen. Ein sensibles Fahrzeugteil (10) ist z.B. als Kraftstofftank, als Kraftstoffleitung, als elektrischer Akku, insbesondere Hochleistungs-Akku für einen Elektrofahrantrieb, als leistungsstarke Elektroleitung oder dgl. ausgebildet. Die Sensibilität besteht z.B. in einer Empfindlichkeit gegenüber einer mechanischen Beschädigung. Eine Beschädigungsgefahr könnte im vorgenannten Überlastfall durch eine Hubstütze (11,12) bestehen, wobei z.B. eine quer zur Stützrichtung gerichtete Krafteinwirkung (F) die Hubstütze (11,12) belasten und durch deren Lageänderung eine Beschädigung des sensiblen Fahrzeugteils (10) hervorrufen könnte. 4 und 6 zeigen gestrichelt eine solche Lageänderung. Dies kann z.B. eine Kippbewegung um einen Fahrwerksträger (28), insbesondere Längsträger (29), sein. Die Schutzeinrichtung (3) verhindert oder mindert zumindest signifikant die Beschädigungsgefahr.
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Das sensible Fahrzeugteil (10) ist in einem inneren Bereich des Fahrgestells (7) angeordnet. Eine oder mehrere Hubstützen (11,12,13), z.B. die gezeigten beidseitigen Hubstützen (11,12) an der vorderen Frontseite (5), befinden sich in einer schadensträchtigen Nähe zum sensiblen Fahrzeugteil (10). Die Hubstützen (11,12) sind z.B. an einer vom sensiblen Fahrzeugteil (10) abgewandten Außenseite eines Fahrgestellträgers (8), insbesondere eines Längsträgers (9), angeordnet. 3 bis 6 zeigen diese Anordnung. Diese Ausgestaltungen können auch bei einer hinteren Hubstütze (13) vorhanden sein.
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Die Hubstützen (11,12,13) dienen zum Abstützen und ggf. Anheben des Fahrzeugs (1) in einer Ruhestellung. Die Hubstützen (11,12,13) sind zu diesem Zweck zwischen einer in 1 gezeigten Rückzugstellung (30) und einer Stützstellung (29) beweglich. In der Stützstellung (29) haben die Hubstützen (11,12,13) Bodenkontakt und dienen der Bodenabstützung des Fahrzeugs (1) und der Achsentlastung. In der Stützstellung kann das Fahrzeug (1) auch ein Stück in bevorzugt vertikaler Stützrichtung angebehoben sein.
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Die Hubstützen (11,12,13) sind in den gezeigten Ausführungsbeispielen starr und stationär am Fahrzeug (1) montiert und befestigt. Die Hubstützen (11,12,13) weisen jeweils ein in Anbaustellung am Fahrzeug (1) aufrechtes Stützenelement (14) auf. Das Stützenelement (14) ist z.B. als fluidischer, insbesondere hydraulischer, Zylinder ausgebildet. Am unteren Ende des Stützenelements (14) ist ein verbreitertes Fußteil (16) angeordnet, welches in Stützstellung (29) den Boden kontaktiert. Das Stützenelement (14) ist vorzugsweise in der gezeigten aufrechten Stützrichtung ausfahrbar. Es kann z.B. teleskopierbar ausgebildet sein und einen mehrstufigen Zylinder aufweisen. In einer anderen Ausführungsform kann das Stützenelement (14) als mechanischer Spindeltrieb oder dgl. mit z.B. einem elektromotorischen Antrieb ausgebildet sein. Von dem verbreiterten Fußteil (16) kann eine Beschädigungsgefahr für das sensible Fahrzeugteil (10) ausgehen, insbesondere bei einer in 4 und 6 gezeigten Kippbewegung.
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2 zeigt beispielhaft eine Hubstütze (11,12,13) in einer Ausbildung als hydraulische Hubstütze. Diese weist das besagte zylinderförmige aufrechte Stützenelement (14) und eine eigene zugehörige hydraulische Versorgungseinheit (15) auf. Die hydraulische Versorgungseinheit (15) umfasst z.B. einen Hydrauliktank, eine Pumpenanordnung und eine Leitungsanordnung unter Bildung eines geschlossenen Hydraulikkreises. Die bevorzugt elektrische Pumpenanordnung kann von einer nicht dargestellten zentralen Steuereinheit der Hubstützenanordnung (2) angesteuert werden.
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Für die Einnahme der Rückzugstellung (29) und der dabei eingenommenen Ruhestellung wird der Zylinder mit dem Fußteil (16) angehoben und eingefahren. Zur Einnahme der Stützstellung werden Zylinder und Fußteil (16) ausgefahren. Die Ein- und Ausfahrbewegung erfolgen in aufrechter und bevorzugt vertikaler Richtung. Sie können in Stufen und mittels einer Teleskopierbarkeit des Stützenelements (14) erfolgen. Zumindest die Ausfahrbewegung kann mittels Druck- oder Krafterfassung sowie ggf. Wegerfassung geregelt werden.
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In der gezeigten Ausführungsform ist die Hubstützenanordnung (2) als hydraulische Hubstützenanordnung ausgebildet und hat bevorzugt eine dezentrale Konfiguration. Hierbei hat jede Hubstütze (11,12,13) ihre eigene hydraulische Versorgungseinheit (15). Alternativ ist eine andere Ausbildung, z.B. als mechanische Hubstützenanordnung mit jeweils bevorzugt eigenständig angetriebenen Stützenelementen (14) und bevorzugt Steuerung oder Regelung durch eine zentrale Steuereinheit.
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Für die Montage und Befestigung der ein oder mehreren Hubstützen (11,12,13) ist die erwähnte Anbauvorrichtung (17) vorgesehen. Diese kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein, wobei in den Zeichnungen verschiedene Varianten dargestellt sind. Die Anbauvorrichtung (17) kann in unterschiedlicher Weise mit der jeweiligen Hubstütze (11,12,13) zusammenwirken. In den gezeigten Ausführungsbeispielen greift die Anbauvorrichtung (17) jeweils am aufrechten Stützenelement (14) an.
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Die Anbauvorrichtung (17) kann einteilig oder mehrteilig sein. Sie weist einen Anbaubeschlag (18) für eine Befestigung auf, welcher der Befestigung der Hubstütze (11,12,13), insbesondere ihres Stützenelements (14), an einem Fahrwerksträger (8), insbesondere Längsträger (9), dient. Der Anbaubeschlag (18) weist z.B. ein zumindest bereichsweise plattenförmiges Montageelement (19) auf, welches in geeigneter Weise, z.B. durch Verschraubungen, an einem Längsträger (9) bevorzugt außenseitig befestigt wird. Das Montageelement (19) kann eine abgewinkelte Form haben und kann eine weitere Befestigungsstelle aufweisen, z.B. an der Unterseite einer Trittstufe (6) gemäß 4. Der Anbaubeschlag (18) kann ferner ein Halteelement (20) aufweisen. Dieses kann die Hubstütze (11,12,13), insbesondere das Stützenelement (14), mit dem Montageelement (19) fest verbinden. Das Halteelement (20) kann z.B. bei dem gezeigten Zylinder (14) als außenseitig umgreifende Klemme oder Klammer ausgebildet sein. Bei einer anderen Ausbildung des Stützenelements (14) kann auch eine direkte Verbindung mit dem Montageelement (19) unter Entfall des Halteelements (20) erfolgen.
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Bei der in 4 gezeigten Hubstützenanordnung (2) ist die Befestigungsstelle an den Längsträgern (9) dezentral zur Hubstütze (11,12) angeordnet. Die Enden der Stützenelemente (14) mit dem jeweiligen Fußteil (16) ragen über eine größere Strecke nach unten über den zugehörigen Längsträger (9) hinaus.
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Die Anbauvorrichtung (17) kann für eine solche Anordnung eine Brückenkonsole (21) aufweisen. Diese wird von den Anbaubeschlägen (18) der beiden Hubstützen (11,12) und von einer die Anbaubeschläge (18) verbindenden Strebe (22), insbesondere einer Querstrebe, gebildet. Die Strebe (22) kann sich unterhalb des sensiblen Fahrzeugteils (10), z.B. eines Kraftstofftanks, erstrecken.
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Wie 3 verdeutlicht, können die Hubstützen (11,12) quer zur Vorwärtsrichtung (4) gesehen auf gleicher Höhe angeordnet sein. 3 verdeutlicht in der gestrichelten Darstellung die Variante einer axialversetzten Anordnung. Wenn eine Brückenkonsole (21) vorgesehen ist, kann in diesem Fall die Strebe (22) statt der Querlage eine angedeutete Schräglage einnehmen.
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Die Strebe (22) kann als abgewinkeltes Profilteil ausgebildet sein. Die Strebe (22) kann auf den unter Normalbedingungen bestehenden Lastfall ausgelegt sein und überträgt in Stützstellung (30) eventuelle geringfügige Querkräfte zwischen den Hubstützen (11,12). Sie stabilisiert auch die Anbaubeschläge (18) und deren über den jeweiligen Längsträger (9) hinausragenden Bereich.
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5 und 6 verdeutlichen die Ausbildung der Schutzeinrichtung (3) in verschiedenen Varianten. In 5 weist die Schutzeinrichtung (3) eine Stabilisierungseinrichtung (23) auf. Im Überlastfall und bei Auftreten einer z.B. quer zur Stützrichtung gerichteten Krafteinwirkung (F) auf die Hubstütze (11,12,13), insbesondere auf deren verbreitetes Fußteil (16) bewirkt die Stabilisierungseinrichtung (23) eine Stabilisierung der Lage der Hubstütze (11,12,13) gegen die besagte Krafteinwirkung. Die Stabilisierungseinrichtung (23) wirkt aktiv. Sie verhindert oder mindert zumindest signifikant eine Lageänderung der Hubstütze (11,12,13) unter Einfluss der Krafteinwirkung (F). Eine Lageänderung gegenüber dem sensiblen Fahrzeugteil (10) wird zumindest soweit begrenzt, dass dessen Beschädigung vermieden werden kann.
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Die konstruktive Ausbildung der Stabilisierungseinrichtung (23) ist in verschiedener Weise möglich. 5 zeigt zwei Varianten. Die Stabilisierungseinrichtung (23) weist ein Fangelement (25) auf, welches auf die Hubstütze (11,12,13) einwirkt und deren Lageänderung, insbesondere ein Kippen, verhindert oder begrenzt. Das Fangelement (25) ist z.B. als Ring ausgebildet. Es ist an dem Ende des Stützenelements (14) angeordnet, welches dem Fußteil (16) gegenüber liegt. Es ist ferner im oberen Bereich des Längsträgers (9) angeordnet und kann mit diesem direkt oder mittelbar über das Montageelement (19) verbunden sein. Es ist auch eine geringfügig versetzte Anordnung relativ zum Längsträger (9) möglich. Das Fangelement (25) umgreift das Stützenelement (14) und verhindert im Überlastfall ein Kippen des Stützenelements (14) um die untere Kante des Längsträgers (9).
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Alternativ oder zusätzlich weist die Stabilisierungseinrichtung (23) ein Versteifungselement (26) zur Lagestabilisierung der Anbauvorrichtung (17) auf. Das Versteifungselement (26) ist z.B. als aufrechtes Stützblech ausgebildet, welches im Winkelbereich zwischen dem Anbaubeschlag (18) und der Strebe (22) angeordnet ist.
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Alternativ oder zusätzlich sind andere Ausbildungen der Stabilisierungseinrichtung (23) möglich. Dies kann z.B. eine Ausgestaltung mit einem bevorzugt begrenzt elastischen Fangnetz für die Bewegungsbegrenzung der Hubstütze (11,12,13), insbesondere des Stützteils (16), sein. Das Fangnetz kann an der Anbauvorrichtung (17) und/oder am Fahrgestell (7) gehalten und abgestützt sein. Die Stabilisierungseinrichtung (23) wirkt im besagten Überlastfall und bei Auftreten einer Krafteinwirkung (F). In anderen und normalen Lastfällen, z.B. im kollisionsfreien Fahrbetrieb oder in Stützstellung mit Eigenversteifung der Anbauvorrichtung (17) kann die Stabilisierungseinrichtung (23) wirkungslos oder wirkungsarm sein.
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6 verdeutlicht eine alternative Ausbildung der Schutzeinrichtung (3). Sie weist in dieser Ausgestaltung einen passiven Beschädigungsschutz (24) für das sensible Fahrzeugteil (10) auf. Der Beschädigungsschutz (24) wirkt im Überlastfall und bei einer eventuellen destabilisierten Lage der Hubstütze (11,12,13), insbesondere einer gestrichelt angedeuteten Kippbewegung. Trotz dieser Lagedestabilisierung der Hubstütze (11,12,13) verhindert der Beschädigungsschutz (24) eine Beschädigung des sensiblen Bauteils (10). Zusätzlich kann z.B. ein Fangelement (25) vorhanden sein.
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Der passive Beschädigungsschutz (24) weist in der gezeigten Ausführung ein Energie absorbierendes Crashteil (27) an der Hubstütze (11,12,13) auf. Das Crashteil (27) ist z.B. als im Überlastfall deformierbares oder delokalisierbares Element des Fußteils (16) ausgebildet sein. Falls es zu einem Kontakt mit dem sensiblen Fahrzeugteil (10) kommt, weicht das Crashteil (27) auf und verhindert die besagte Beschädigung.
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Der passive Beschädigungsschutz (24) kann alternativ oder zusätzlich ein Abdeckmittel (28) aufweisen, welches zwischen der Hubstütze (11,12,13) und dem sensiblen Fahrzeugteil (10) angeordnet ist. Das Abdeckmittel (28) kann z.B. eine ausreichend hohe Eigenstabilität aufweisen, so dass es bei einer Lageänderung der Hubstütze (11,12,13) allenfalls selbst deformiert wird und ein Durchdringen zum sensiblen Fahrzeugteil (10) verhindert. Das Abdeckmittel (28) kann z.B. als platten- oder haubenförmigen Abdeckblech ausgebildet sein. Es kann an der Anbauvorrichtung (17) und/oder am Fahrgestell (7) abgestützt und befestigt sein.
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In einer anderen Ausführung kann das Abdeckmittel (28) als energieabsorbierendes Crashelement ausgeführt sein. Dieses kann z.B. ein deformierbares Material zur Energieabsorption aufweisen. Es kann ebenfalls an der Anbauvorrichtung (17) und/oder am Fahrgestell (7) abgestützt und befestigt sein.
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Eine Abstützung der Schutzeinrichtung (3) und ihrer Teile ist in Variation zu den Ausführungsbeispielen auch an einem anderen geeigneten Teil des Fahrzeugs (1) möglich.
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Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsbeispiele sind in verschiedener Weise möglich. Insbesondere können die Merkmale der Ausführungsbeispiele in der genannten Varianten in anderer Weise miteinander kombiniert und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug, Straßenfahrzeug
- 2
- Hubstützenanordnung
- 3
- Schutzeinrichtung
- 4
- Fahrtrichtung vorwärts
- 5
- Frontbereich, Fahrerkabine, Zugkopf
- 6
- Trittstufe
- 7
- Fahrgestell
- 8
- Fahrgestellträger
- 9
- Längsträger
- 10
- Fahrzeugteil, Kraftstofftank, Akku
- 11
- Hubstütze vorn
- 12
- Hubstütze vorn
- 13
- Hubstütze hinten
- 14
- Stützenelement, Zylinder
- 15
- Versorgungseinheit
- 16
- Fußteil
- 17
- Anbauvorrichtung
- 18
- Anbaubeschlag
- 19
- Montageelement
- 20
- Halteelement
- 21
- Brückenkonsole
- 22
- Strebe, Querstrebe
- 23
- Stabilierungseinrichtung
- 24
- Beschädigungsschutz
- 25
- Fangelement
- 26
- Versteifungselement
- 27
- Crashteil
- 28
- Abdeckmittel
- 29
- Rückzugstellung, Ruhestellung
- 30
- Stützstellung
- F
- Krafteinwirkung, Querkraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018109483 A1 [0002]