DE19939372A1 - Fugeneinlage im Straßenbau - Google Patents
Fugeneinlage im StraßenbauInfo
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Abstract
Es wird eine Fugeneinlage im Straßenbau zum Einfügen zwischen den Kanten zweier Straßendeckenteile aus Bitumen oder dergleichen schmelzbarem Material beschrieben. Um das Verlegen und richtige Positionieren der Fugeneinlage zu vereinfachen, wird die Einlage als bei Normaltemperatur formstabile Fugenschiene mit T-Querschnitt aus einem bei Normaltemperatur nicht wesentlich klebenden bituminösen Material hergestellt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Fugeneinlage im Straßenbau zum Einfügen zwischen
Kante den Kanten zweier Asphalt-Straßendeckenteile, welche mindestens teilweise
aus Bitumen besteht und nach dem Positionieren zunächst zum Teil über die Ober
fläche der aneinandergrenzenden Kanten übersteht sowie durch Walzen in die an
die Kanten angrenzenden Deckenteile zu verpilzen und dichtend mit den Decken
teilen zu verkleben ist. Sie betrifft ferner ein Verfahren zum Einbringen der Fu
geneinlagen im Straßenbau.
Wenn an eine gerade geschnittene Kante einer vorhandenen Asphaltdecke einer
Straße ein weiteres Deckenteil, z. B. aus Asphalt-Feinbeton, anzusetzen ist, wird
vorher an die - vorzugsweise mittels Gasbrenner erhitzte - Kante des vorhandenen
Deckenteils ein relativ klebriges Bitumenband angelegt. Das Band soll so positio
niert werden, daß es mit einem Teil seiner Breite, z. B. um 15% der Bandbreite,
über die Oberfläche der vorhandenen Decke übersteht. Erst nach Anheften des
Bandes wird das neue Deckenteil eingebracht und gewalzt. Beim Walzen wird das
Bitumenband bzw. dessen über die Deckenoberkante überstehender Teil verpilzt
und demgemäß in die angrenzenden Bereiche der alten und neuen Deckenober
kanten eingepreßt sowie dort dichtend verklebt. Das Verpilzen und Verkleben kann
durch zusätzliche Erhitzung mit einem Gasbrenner unterstützt werden.
Die herkömmlichen, klebrigen Bitumenbänder lassen sich nur mühsam in der exakt
gewünschten Position an der Kante der vorhandenen Decke positionieren. Es
kommt immer wieder vor, daß das zum Dichten der Fuge vorgesehene Band zu tief
oder zu hoch sitzt, so daß später Undichtheiten an der Fuge auftreten und entspre
chende Straßenschäden, z. B. Frostaufbrüche, zu befürchten sind. Ähnliche Proble
me können bei Betondecken auftreten. Hier werden zwischen den einzelnen Deck
enteilen freigelassene Fugen nach dem Erhärten des Betons mit Asphalt ausgegos
sen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fugeneinlage der beschriebenen
Gattung zu schaffen, die problemlos in der richtigen Höhe bzw. Tiefe an die Kante
des vorhandenen Deckenteils anzusetzen ist und bei der normalen Umgebung
stemperatur nicht klebrig ist.
Die erfindungsgemäße Lösung ist für die eingangs genannte Fugeneinlage gekenn
zeichnet durch die Ausbildung (der Fugeneinlage) als Schiene mit T-Querschnitt
aus einem bei Normaltemperatur nicht wesentlich klebendem Material. Um also das
Verlegen und richtige Positionieren der Fugeneinlage zu vereinfachen, soll die Ein
lage als bei Normaltemperatur formstabile Fugenschiene mit T-Querschnitt aus ei
nem bituminösem Material ausgebildet werden. Einige Verbesserungen und weitere
Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen beschrieben.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß die Fugeneinlage wegen der Ausbildung als
vorgeformter fester Körper, nämlich als Schiene aus bei Normaltemperatur festem
Material, einfach zu handhaben (also zu lagern, zu transportieren und an der Stra
ßendeckenkante oder zwischen solchen Kanten, eventuell unter Bildung der Kanten
zu positionieren) ist. Die erfindungsgemäße Fugenschiene besteht aus bituminösem
Material, z. B. aus Asphalt oder dergleichen bei Erwärmung schmelzendem Material.
Der Begriff "Straße" ist im Rahmen der Erfindung ganz allgemein zu verstehen. Es
gehören dazu beispielsweise nicht nur Straßen im engeren Sinne, sondern auch
Flugplätze, Höfe sowie Böden in Häusern oder Fabriken. Die Fugenschiene kann an
einer Kante angelegt werden und dann mit dem Material des angrenzenden neuen
Deckenteils vergossen werden. Die Fugenschiene kann aber auch in eine frisch
gegossene Asphaltdecke eingedrückt werden. Weiterhin kann sie in die Fuge zwi
schen zwei Betondeckenteilen eingesteckt werden - und jeweils als elastische
Dehnungsfugenverfüllung wirken.
Die erfindungsgemäße Schiene besteht in ihrem Querschnitt aus einem (bei An
wendung) im wesentlichen waagerechten T-Quersteg und einen dazu annähernd
senkrechten T-Mittelsteg. Der Quersteg bildet eine Vorform der in der bisherigen
Praxis erst beim Walzen erzeugten (und auch erfindungsgemäß noch vervollstän
digten) Verpilzung. Mit Hilfe des von vornherein vorhandenen T-Querstegs wird die
vorgeschriebene Höhenlage der Fugenschiene relativ zur Straßendecke selbsttätig
erreicht. Bei der Montage wird die erfindungsgemäße Fugenschiene z. B. an die
Kante der vorhandenen Decke angesetzt; sie liegt dann - mit dem T-Quersteg (ein
seitig auf der Deckenoberseite - automatisch immer genau richtig.
Da die erfindungsgemäße Fugeneinlage nicht als (flexibles) Band, sondern als
(formstabile) Schiene ausgebildet ist, läßt sie sich nicht nur vor dem Einbringen,
sondern auch nach dem Einbringen des neuen Straßenteils, nämlich durch Eindrüc
ken in dessen noch weiches Material, angrenzend an die Kante des vorhandenen
Deckenteils positionieren. Es stört nicht, wenn dabei der (senkrechte) Mittelsteg der
T-Form nicht unmittelbar an der vorhandenen Kante in das noch weiche neue Mate
rial eindringt, denn der Mittelsteg wird beim anschließenden Walzen durch Verdich
tung des Materials für die Praxis nahe genug an die vorhandene Kante herange
bracht.
Im Übrigen wirkt die erfindungsgemäße Fugeneinlage nach dem Walzen praktisch
genauso wie ein vorschriftsmäßig positioniertes Bitumenband bei Asphaltstraßen
oder bei Gießasphalt bei Betonstraßenfugen herkömmlicher Art. Insbesondere wird
die T-Schiene an allen Flächen, die mit dem - gegebenenfalls vorher erhitzten -
vorhandenen und dem neuen Asphalt-Material in Berührung kommen, mit diesem
Material so verschweißt bzw. verschmolzen, daß die Fuge genauso dicht wie die
Straßendecke selbst wird; sie bleibt jedoch elastisch.
Gemäß weiterer Erfindung wird für die erfindungsgemäße Fugenschiene ein un
symmetrischer T-Querschnitt vorgesehen, bei dem der dem neuen Deckenteils zu
gewendete Winkel zwischen senkrechtem T-Mittelsteg und waagerechtem T-
Quersteg abgerundet ist. Hier wird also kein rechter Winkel bzw. keine Eckkehlung,
sondern eine Rundkehlung vorgesehen. Gegebenenfalls soll die im wesentlichen
rechtwinklige T-Kehlung (Eck-Kehlung) an der Kante des vorhandenen, im allge
meinen abgesägten Deckenteils liegen, während die Rundkehlung dem neuen Dec
kenteils zugewendet werden soll.
Durch die Rundkehlung wird erreicht, daß zwischen dem waagerechten T-Quersteg
und dem neuen Deckenteil von vornherein Hohlräume vermieden werden. Das gilt
sowohl für den Fall, daß erst die erfindungsgemäße Fugenschiene plaziert und
dann das neue Deckenteil gegossen wird, also auch für den Fall, daß die Schiene
nach dem Gießen des neuen Deckenteils in dessen noch weiches oder mit dem
Gasbrenner erhitztes Material eingedrückt wird.
Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispiel werden einige
Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch einen Straßenbelag an der
Kante einer vorhandenen Straßendecke mit (lose) eingesetzter
erfindungsgemäßer Fugenschiene;
Fig. 2 das Straßendeckenteil nach Fig. 1 nach dem Walzen; und
Fig. 3 ein Straßendeckenteil ähnlich Fig. 1 mit unsymmetrischer Fu
genschiene.
Fig. 1 zeigt einen Teil einer Straßendecke mit einem Unterbau 1 beispielsweise aus
Bitukies. Es wird im Ausführungsbeispiel angenommen, daß auf dem Unterbau 1
ein "altes" Deckenteil 2 aus Asphalt-Feinbeton mit relativ gerade abgeschnittener
Kante 3 liegt und daß daran im Zuge einer Reparatur oder eines Weiterbaus ein
neues Deckenteil 4 gleicher Qualität und Stärke auf dem Unterbau 1 angesetzt wer
den soll. Um den Übergang zwischen der Kante 3 des alten Deckenteils 2 und der
Kante 5 des neuen Deckenteils 4 dauerhaft elastisch abzudichten, wird in die ent
sprechende Fuge 6 eine erfindungsgemäße Fugenschiene 7 eingesetzt.
Die Fugenschiene 7 besteht aus einem senkrechten Mittelsteg 8 und einem waage
rechten Quersteg 9. Die Fugenschiene kann mit ihrer rechtwinkligen Kehle bzw.
Eckkehle 10 auf den in der Regel ebenfalls rechtwinkligen Kantenbereich 11 aufge
legt und mit dem Deckenteil 3 verklebt (Gasbrenner) werden. Da die Unterseite des
Querstegs 9 auf der Oberseite 13 des alten Deckenteils 2 aufliegt, wird die Schiene
7 ohne weiteres Zutun immer in genau der richtigen Position an der Kante 3 positio
niert. Die Höhe H des Mittelstegs 8 soll annähernd durch die Dicke D des alten
Deckenteils 2, z. B. 25 mm, sein. Die in der gleichen Richtung wie die Höhe H ge
messene Dicke d des Querstegs 9 kann gegebenenfalls etwa 5 mm betragen.
In einem Ausführungsbeispiel wird die Fugenschiene 7 positioniert und anschlie
ßend wird das neue Deckenteil 4 auf den Unterbau 1 gegossen. Danach wird das
ganze gewalzt. Vor dem Positionieren der Fugenschiene 7 bzw. vor dem Walzen
kann der Bereich um die Fugenschiene 7 und/oder die Fugenschiene selbst, z. B.
mit einem Gasbrenner, erhitzt werden. Der sich nach dem Walzen im Prinzip aus
Fig. 1 ergebende Querschnitt wird in Fig. 2 dargestellt. Durch das Walzen und Ver
dichten wird erreicht, daß die Fugenschiene 7 bzw. deren T-Quersteg 9 schließlich
verpilzt in die Oberfläche 13 und 14 der alten und neuen Decke 2, 4 eingedrückt ist
und diese wasserdicht elastisch verbindet.
Eine abgewandelte Fugenschiene 15 wird in Fig. 3 im Prinzip dargestellt. Die Fu
genschiene 15 hat - ebenso wie die Fugenschiene 7 nach Fig. 1 - eine dem alten
Deckenteil 2 zugewendete, im wesentlichen rechtwinklige Eckkehle 10. Dem neuen
Deckenteil 4 wird jedoch eine Rundkehle 16 der Fugenschiene 15 zugewandt. Die
Rundung der Kehle 16 wird auch als "Radius" bezeichnet. Im Extremfall kann der
gesamte Bereich vom seitlichen Längsende 17 des Querstegs 9 bis zum unteren
Längsende 18 des Mittelstegs 8 durch einen "Radius" - wie in Fig. 3 dargestellt -
definiert werden. Die Rundkehle 16 soll jedoch an der Unterseite des Querstegs 9
annähernd horizontal (parallel zum Quersteg) auslaufen, damit sich in der Decke
kein Spalt bilden kann. Eine Rundkehle 16 kann in der Praxis günstig sein, weil sie
die Bildung von Hohlräumen im Bereich des neuen Deckenteils 4 unterhalb des
Querstegs 9 noch besser als eine Eckkehle ausschließt.
Wenn eine unsymmetrische Fugenschiene 15 nach Fig. 3 in das noch weiche Mate
rial der frisch gegossenen neuen Decke 4 - möglichst nahe an der Kante 3 der alten
Decke 2 - eingedrückt wird, besteht nicht die Gefahr, daß sich unterhalb des Quer
stegs 9 Hohlräume bilden. Bei diesem nachträglichen Eindrücken der Fugenschiene
15 kann zwischen der Kante 3 der alten Decke und dem Mittelsteg 8 in einem mehr
oder weniger breiten Spalt 19 zum Teil Material des neuen Deckenteils 4 einge
schlossen werden. Wenn sich an dieser Stelle ursprünglich Hohlräume bilden soll
ten, wird dadurch letztlich eine Undichtheit nicht verursacht, denn beim Walzen und
Verdichten wird auch das im Spalt 19 befindliche Material verdichtet, weil der Mittel
steg 8 durch das Walzen auch in Querrichtung 20 an die Kante 3 herangedrückt
wird.
1
Unterbau
2
altes Deckenteil
3
Kante (
2
)
4
neues Deckenteil
5
Kante (
4
)
6
Fuge
7
Symmetrische Fugenschiene
8
Mittelsteg
9
Quersteg
10
Eckkehle
11
Kantenbereich (
2
,
3
)
12
Unterseite (
9
)
13
Oberseite (
2
)
14
Oberseite (
4
)
15
Unsymmetrische Fugenschiene
16
Rundkehle
17
Längsende (
9
)
18
Längsende (
8
)
19
Spalt
20
Querrichtung
Claims (5)
1. Fugeneinlage im Straßenbau zum Einfügen zwischen den Kante (3) zweier
Straßendeckenteile (2, 4), welche mindestens teilweise aus Bitumen besteht und
nach dem Positionieren zum Teil über die Oberfläche der aneinandergrenzen
den Kanten (3, 5) übersteht sowie durch Walzen in die an die Kanten (3, 5) an
grenzenden Deckenteile zu verpilzen und dichtend mit den Deckenteilen zu ver
kleben ist, gekennzeichnet durch die Ausbildung als Schiene (7, 15) mit T-
Querschnitt aus einem bei Normaltemperatur nicht wesentlich klebendem Mate
rial.
2. Fugeneinlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Aufsetzen eines neuen Deckenteils (4) an ein vorhandenes Deckenteil (2) der T-
Querschnitt in der dem neuen Deckenteil (4) zugewendeten Kehle (16) zwischen
(senkrechten) T-Mittelsteg (8) und (waagerechten) T-Quersteg (9) gerundet ist.
3. Fugeneinlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Ansetzen eines neuen Deckenteils (4) an ein vorhandenes Deckenteil (2)
der T-Querschnitt in der dem vorhandenen Deckenteil (2) zugewendeten Kehle
(10) zwischen (senkrechtem) T-Mittelsteg (8) und (waagerechtem) T-Quersteg
(9) rechtwinklig geformt ist.
4. Fugeneinlage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch die Zusammensetzung aus Bitumen, Faserstoff, Kunststoff mit einer Ge
samt-Schmelztemperatur in der Größenordnung von 80°C.
5. Verfahren zum Einbringen der Fugeneinlage nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugeneinlage (7, 15)
nach dem Gießen der Deckenteile (2, 4) in das noch weiche Material bzw. in ei
ne beim Gießen freigelassene Fuge so weit eingedrückt wird, bis der (horizon
tale) T-Quersteg (9) auf die Oberfläche (13) wenigstens eines der vorhandenen
Deckenteil (2, 4) aufstößt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999139372 DE19939372C2 (de) | 1999-08-19 | 1999-08-19 | Fugeneinlage im Straßenbau |
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DE1999139372 DE19939372C2 (de) | 1999-08-19 | 1999-08-19 | Fugeneinlage im Straßenbau |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=7918924
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DE1999139372 Expired - Fee Related DE19939372C2 (de) | 1999-08-19 | 1999-08-19 | Fugeneinlage im Straßenbau |
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