DE19938301A1 - Vorrichtung und Verfahren zum gleichmäßigen Auftragen von Farbe - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum gleichmäßigen Auftragen von FarbeInfo
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Abstract
Ein Druckwerk umfaßt einen Plattenzylinder (4), mindestens eine Farbwerkswalze (5, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 28), welche dem Plattenzylinder (4) Farbe zuführt; und ein der mindestens einen Farbwerkswalze (5, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 28) zugeordnetes Ausstreichelement (6, 7), mittels dessen die Farbschicht auf der Farbwerkswalze (5, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 28) glattgestrichen wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum gleichmäßigen
Auftragen von Farbe in Druckmaschinen, insbesondere in Offset-Druckmaschinen nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1.
In Offset-Druckmaschinen wird die Farbe häufig nicht als ein gleichmäßiger Farbfilm auf
das Papiersubstrat übertragen. In der Regel wird unter Einsatz verschiedener Walzen eine
Farbspaltung bewirkt und die Farbe auf verschiedene Stellen auf dem Plattenzylinder einer
Druckmaschine übertragen. Eine ungleichmäßige Farbübertragung ergibt sich häufig aus
der an den Walzenspalten der Farbwerkswalzen bestehenden Spannung. Demgemäß ist der
mittels der Farbauftragswalzen auf die Druckplatte und damit der von dem Gummituch-
und dem Plattenzylinder auf das Papier aufgetragene Farbfilm nicht gleichmäßig; er kann
dickere und dünnere sowie im wesentlichen farbfreie Bereiche aufweisen. Das mit dem
Auftrag eines ungleichmäßigen Farbfilms auf das Papier verbundene Problem wird als
schlechte Farbfeststoffablagerung bezeichnet.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine mindestens einer der
Farbwerkswalzen in einem Druckwerk einer Druckmaschine zugeordnete
Ausstreichvorrichtung zu schaffen, mittels derer die Farbe auf der mindestens einen
Farbwerkswalze glattgestrichen wird. Durch die vorliegende Erfindung wird die
Ungleichmäßigkeit der Farbschicht reduziert und damit die Farbfeststoffablagerung
verbessert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Weitere Aufgaben und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen
enthalten.
Einer oder mehreren Farbwerkswalzen, z. B. Farbauftragswalzen und Reiberwalzen, ist ein
Ausstreichelement oder ein Rakel, z. B. ein mit einer Gummikante versehenes
Schabmesser, zugeordnet, welches vorzugsweise an der Einlaufseite eines Spalts zwischen
zwei Walzen angeordnet ist. Durch das Ausstreichelement wird eine Abscherwirkung
erzielt, durch die der Farbfilm auf der Walze im wesentlichen geglättet wird. Diese
Farbfilm-Glättungswirkung ist dann am effektivsten, wenn der Walzenspalt, an dem der
geglättete Farbfilm übertragen werden soll, der letzte Spalt zwischen einer Farbwerkswalze
und einem Plattenzylinder, d. h. der letzte Walzenspalt vor dem Spalt zwischen Platten-
und Gummituchzylinder ist.
Durch das Glätten des Farbfilms wird eine gleichmäßigere Verteilung der
Farbfeststoffpartikel und somit bei gleicher Farbmenge in dem entsprechenden Bereich
eine höhere optische Dichte erreicht, wodurch der Farbverbrauch verringert wird, da zur
Erhaltung der gewünschten optischen Dichte weniger Farbe benötigt wird.
Ferner wird durch das Ausstreichelement gemäß der vorliegenden Erfindung das Problem
des Doublierens und andere sich aus der Ablagerung latenter Bilder auf den Walzen
ergebende Probleme reduziert.
Die vorliegende Erfindung beschreibt ferner ein Verfahren zum Auftragen eines
gleichmäßigen Farbfilms in Druckwerken, welches die folgenden Schritte umfaßt: Einer
Farbwerkswalze wird Farbe zugeführt, der aufgetragene Farbfilm wird mittels eines
Ausstreichelements geglättet und schließlich auf einen Plattenzylinder übertragen.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beigefügten, nachstehend aufgeführten Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit zwei Ausstreichelementen;
Fig. 2A eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit einem flexiblen
Ausstreichmesser;
Fig. 2B eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit einer ortsfesten
Ausstreichwalze;
Fig. 2C eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit einer flexiblen
Ausstreichfolie und
Fig. 2D eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit einem steifen
Ausstreichmesser.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäßes Druckwerk einer Offset-Druckmaschine mit zwei
Ausstreichelementen 6, 7 dargestellt. Eine Farbkastenwalze 15 überträgt Farbe auf eine
Dosierwalze 14. Die Dosierwalze 14 überträgt die Farbe auf eine Zwischen- oder
Übertragswalze 13, von der die Farbe auf eine weitere Zwischen- oder Übertragswalze 12
übertragen wird. Die Übertragswalze 12 überträgt die Farbe auf eine Reiberwalze 16, von
der die Farbe auf eine weitere Zwischen- oder Übertragswalze 17 übertragen wird. Die
Übertragswalze 17 überträgt die Farbe auf eine weitere Reiberwalze 11 und/oder auf eine
eventuell vorgesehene Schwing- oder Brückenwalze 28, welche zwischen einer Position, in
der sie sowohl die Übertragswalze 17 als auch die erste Farbauftragswalze 18 kontaktiert,
und einer Position, in der sie sowohl die erste Farbauftragswalze 18 als auch die
Feuchtauftragswalze 19 kontaktiert, verschwenkbar ist. Von der Reiberwalze 11 wird die
Farbe auf eine große Übertragswalze 9 und eine Farbauftragswalze 18 übertragen.
Die große Übertragswalze 9 überträgt die Farbe auf eine Reiberwalze 8. Der Reiberwalze 8
ist ein erfindungsgemäßes Ausstreichelement 7 zugeordnet, welches die Farbe unmittelbar
vor der Übertragung an eine zweite Farbauftragswalze 10 und eine dritte
Farbauftragswalze 5 glattstreicht. Der dritten Farbauftragswalze 5 ist ein
Ausstreichelement 6 zugeordnet, welches die Farbe unmittelbar vor der Übertragung auf
den Plattenzylinder 4 glattstreicht. Die zweite Farbauftragswalze 10 überträgt ebenfalls
Farbe auf den Plattenzylinder 4.
Auch die erste Farbauftragswalze 18 überträgt Farbe auf den Plattenzylinder 4. Von dem
Plattenzylinder 4, welchem über die Farbauftragswalzen 5, 10 und 18 Farbe zugeführt
wird, wird die Farbe auf einen Gummituchzylinder 3 übertragen.
Das Ausstreichelement 6 ist vorzugsweise unmittelbar vor dem letzten Walzenspalt
angeordnet, an dem Farbe von den Farbauftragswalzen 5, 10 und 18 auf den
Plattenzylinder 4 übertragen wird, so daß die auf den Gummituchzylinder 3 zu
übertragende Farbe wirksam geglättet wird. Der Gummituchzylinder 3 überträgt die Farbe
auf eine Seite 2b einer Materialbahn 2, während ein weiterer Gummituchzylinder 1 die
Farbe auf eine Seite 2a der Materialbahn 2 überträgt.
Über Feuchtwerkswalzen 20, 21 und 22 sowie eine Feuchtauftragswalze 19 wird dem
Plattenzylinder 4 ein Feuchtmittel, z. B. Wasser, zugeführt. Die Walze 22 ist einem
Feuchtmittelkasten zugeordnet.
In Fig. 2A-2D sind verschiedene Ausführungsformen der Ausstreichvorrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung gezeigt, die z. B. als Ausstreichelemente 6, 7 in Fig. 1 eingesetzt
werden können. Fig. 2A zeigt ein einer Walze 25 zugeordnetes flexibles
Ausstreichmesser 106. Wenn die Walze 25 sich dreht und das flexible
Ausstreichmesser 106 festgestellt ist, wird eine zwischen dem flexiblen
Ausstreichmesser 106 und der Walze 25 hindurchlaufende ungleichmäßige Farbschicht 23
geglättet, so daß sie eine gleichmäßige Farbschicht 24 bildet. Das flexible
Ausstreichmesser 106 kann z. B. aus einem Polymer gefertigt sein. Fig. 2B zeigt eine
festgestellte Ausstreichwalze 206, mittels derer die ungleichmäßige Farbschicht 23 auf der
Walze 25 glattgestrichen wird, wobei sich die Walze 206 vorzugsweise nicht dreht. Fig. 2C
zeigt eine flexible Ausstreichfolie 306, mittels dessen die ungleichmäßige Farbschicht 23
auf der Walze 25 glattgestrichen wird. Fig. 2D zeigt ein steifes Ausstreichmesser 406,
mittels dessen die ungleichmäßige Farbschicht 23 auf der Walze 25 glattgestrichen wird.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt und kann auch in anderen Druckmaschinenarten eingesetzt werden, in denen ein
Glätten der Farbschicht vorteilhaft ist. Ferner können für mehrere der Übertragungswalzen
Ausstreichelemente vorgesehen sein.
Gemäß der hier angewandten Definition sind Farbauftragswalzen eine Art von
Farbwerkswalzen, wobei es sich bei Auftragswalzen um die Farbwerkswalzen handelt,
welche direkt den Plattenzylinder kontaktieren.
1
Gummituchzylinder
2
Materialbahn
2
aMaterialbahnseite
2
bMaterialbahnseite
3
Gummituchzylinder
4
Plattenzylinder
5
Farbauftragswalze
6
Ausstreichelement
7
Ausstreichelement
8
Reiberwalze
9
große Zwischen- oder Übertragungswalze
10
Farbauftragswalze
12
Zwischen- oder Übertragungswalze
13
Zwischen- oder Übertragungswalze
14
Dosierwalze
15
Farbkastenwalze
16
Reiberwalze
17
Reiberwalze
18
Farbauftragswalze
19
Feuchtauftragswalze
20
Feuchtwerkswalze
22
Feuchtwerkswalze
23
ungleichmäßiger Farbfilm
24
gleichmäßiger Farbfilm
25
Walze
28
Schwing- oder Brückenwalze
106
flexibles Ausstreichmesser
206
ortsfeste Ausstreichwalze
306
flexible Ausstreichfolie
406
steifes Ausstreichmesser
Claims (14)
1. Druckwerk in einer Rotations-Offsetdruckmaschine mit einem Plattenzylinder (4)
und mindestens einer Farbwerkswalze (5, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18,
25, 28), mittels derer dem Plattenzylinder (4) Farbe zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens einen Farbwerkswalze (5, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17,
18, 25) ein Farbausstreichelement (6, 7, 106, 206, 306, 406) zugeordnet ist, mittels
dessen die Farbschicht (23) auf der mindestens einen Farbwerkswalze (5, 8, 9, 10,
11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 25, 28) geglättet wird.
2. Druckwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Farbwerkswalze (5, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17,
18, 25, 28) als eine Farbauftragswalze (5, 10, 18) ausgebildet ist, welche den
Plattenzylinder (4) direkt kontaktiert.
3. Druckwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Farbwerkswalze (5, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17,
18, 25, 28) eine Reiberwalze (9, 16, 17) ist.
4. Druckwerk nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reiberwalze (9, 16, 17) in Kontakt mit der Farbauftragswalze (5, 10, 18)
ist.
5. Druckwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausstreichelement (6, 7, 106, 206, 306, 406) der Farbauftragswalze (5, 10,
18) zugeordnet ist.
6. Druckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiteres Ausstreichelement (6, 7, 106, 206, 306, 406) vorgesehen ist,
welches einer anderen Walze (5, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 25) des
Farbwerks (16, 17, 18, 25, 28) zugeordnet ist.
7. Druckwerk nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das weitere Ausstreichelement (6, 7, 106, 206, 306, 406) einer
Reiberwalze (9, 16, 17) zugeordnet ist.
8. Druckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausstreichelement ein flexibles Ausstreichmesser (106) ist.
9. Druckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausstreichelement eine ortsfeste Walze (206) ist.
10. Druckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausstreichelement eine flexible Ausstreichfolie (306) ist.
11. Druckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausstreichelement ein steifes Ausstreichmesser (406) ist.
12. Druckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausstreichelement ein Schabmesser ist, welches eine Kante aus einem
Polymer aufweist.
13. Druckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbwerkswalze eine Farbauftragswalze (5, 10, 18) ist, welche mit dem
Plattenzylinder (4) einen Walzenspalt bildet, und
daß ferner ein Gummituchzylinder (3) vorgesehen ist, welcher mit dem
Plattenzylinder (4) einen weiteren Walzenspalt bildet.
14. Druckwerk nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzenspalt unmittelbar vor dem weiteren Walzenspalt angeordnet ist.
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