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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen von Bekleidungsstücken zu
einem Faltautomaten oder dergleichen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 7.
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In
Wäscherei-
oder Konfektionsbetrieben werden zu faltende Bekleidungsstücke üblicherweise an
Transportbügeln
hängend
entlang einer Förderstrecke
einem Faltautomaten oder einer anderen Behandlungseinrichtung zugeführt. Faltautomaten
verfügen über eine
Auflegewand, an die sich ein Faltbereich anschließt. Auf
die meist schräge
Auflegewand werden die noch an Transportbügeln hängenden Bekleidungsstücke aufgelegt,
die Transportbügel
entfernt und anschließend
die Bekleidungsstücke
von der Auflegewand dem Faltbereich zugeführt und dort gefaltet. Ein
solcher Faltautomat ist aus
DE
37 25 523 C1 und
DE
195 41 211 A1 bekannt.
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Es
werden üblicherweise
gleiche Transportbügel
für alle
Arten und Größen von
Bekleidungsstücken
verwendet. Vor allem bei großen,
langen und weit geschnittenen Bekleidungsstücken, wie Hosen, Kittel, Jacken,
Kasaks und Overalls, bilden sich senkrechte, gardinenähnliche
Falten aus, wenn sie an den universellen (gleichen) Transportbügeln hängen. Werden
solche Bekleidungsstücke
auf die Auflegewand des Faltautomaten abgelegt, legen sich die senkrechten
Falten um. Daraus entsteht beim Falten dieser Bekleidungsstücke auf
dem Faltautomaten eine regelrechte Kniffalte, die beim späteren Tragen des
Bekleidungsstücks
deutlich sichtbar hervortritt.
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Aus
DE 44 05 458 A1 ist
eine Vorrichtung zur automatischen Übergabe eines Bekleidungsstücks an einen
Faltautomaten bekannt. Bei dieser Vorrichtung ist eine schräge Anlegewand
durch mehrere aufeinanderfolgende Förderer gebildet, die das Wäschestück in Längsrichtung
strecken. Diese Förderer sind
aber nicht geeignet, senkrechte Falten zu beseitigen.
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Aus
DE 18 01 724 U1 ist
eine Streckvorrichtung für
zu bügelnde
blattförmige
Güter,
insbesondere Betttücher,
bekannt. Diese streckt das Betttuch vor dem Zuführen zu beispielsweise einer
Mangel auch quer zur Förderrichtung.
Diese Streckvorrichtung ist aber nicht geeignet, vor allem senkrechte
Falten aus an Transportbügel
hängenden
Kleidungsstücken
vor dem Auflegen auf eine Auflegewand eines Faltautomaten zu beseitigen.
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Aus
JP 02-80100 A ist eine Vorrichtung zum Formen von Bekleidungsstücken vor
einer Vorbehandlungsmaschine bekannt. Diese Vorrichtung ist nach
Art eines Oberkörpers
einer Person ausgebildet. Das jeweiligen Kleidungsstück muss
auf die Vorrichtung aufgehängt
werden, bevor es an die Weiterbehandlungsmaschine übergeben
wird. Zumindest das Aufziehen des Bekleidungsstücks auf die als Oberkörper ausgebildete
Vorrichtung muss manuell erfolgen, was nur eine sehr aufwendige
Beseitigung von Falten des Bekleidungsstücks ermöglicht.
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US 3 736 678 A und
US 4 885 853 A zeigen Vorrichtungen
zum Zuführen
von flachen Wäschestücken, insbesondere
Bett- und Tischwäsche,
zu einer Mangel oder dergleichen. Diese Vorrichtungen sind mit Ausstreifbändern versehen,
die die Wäschestücke in Querrichtung
strecken. Solche Ausstreifbänder
eignen sich nicht zur Beseitigung senkrechter Falten von an Transportbügeln hängenden
Bekleidungsstücken.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zu schaffen, womit zur Faltenbildung neigende Bekleidungsstücke, insbesondere
Hosen, im wesentlichen faltenfrei auf einem Faltautomaten oder dergleichen
ablegbar sind.
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Ein
Verfahren zur Lösung
dieser Aufgabe weist die Maßnahmen
des Anspruchs 1 auf. Dadurch, dass das Bekleidungsstück vor dem
Auflegen auf die Auflegewand gegen eine Haltewand transportiert
und quer zur Längserstreckungsrichtung
gestreckt wird, werden vorhandene Falten beseitigt. Da sich üblicherweise
im wesentlichen nur bei großen, langen
und weit geschnittenen Bekleidungsstücken Längsfalten bilden, wenn sie
an den Transportbügeln hängen, ist
durch das quergerichtete Strecken gewährleistet, dass diese Längsfalten
beseitigt werden. Die Haltewand stabilisiert dabei das Bekleidungsstück.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Verfahrens werden die Bekleidungsstücke gestreckt
gehalten, bis sie auf der Auflegewand aufgelegt und dort gegebenenfalls
durch zum Beispiel Saugdüsen
fixiert sind. Dadurch ist gewährleistet,
dass nach dem Strecken sich die Falten nicht wieder bis zum Auflegen auf
die Auflegewand zurückbilden
und somit ein faltenfreies Auflegen der Bekleidungsstücke auf
die Auflegewand gewährleistet
ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens werden die Bekleidungsstücke vor
dem Ausstrecken an mindestens einer Stelle fixiert, und zwar vorzugsweise
durch Andrücken
einer im Bereich der Längsachse
der Bekleidungsstücke
liegenden Stelle gegen die Haltewand. Dadurch wird zum einen ein
Pendeln der Bekleidungsstücke
verhindert, was ein Ergreifen derselben durch die Klemmmittel erschweren
könnte.
Zum anderen wird durch die mittige Fixierung an der Haltewand eine
wirksamere Beseitigung von Falten, insbesondere Längsfalten, beim
Ausstrecken der Bekleidungsstücke
zu gegenüberliegenden
Seiten herbeigeführt.
Gleichzeitig wird erreicht, dass vorn offene Bekleidungsstücke, beispielsweise
Kittel und Jacken, sich beim Ausstrecken zu gegenüberliegenden
Seiten nicht öffnen.
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Vorzugsweise
erfolgt auch ein mindestens leichtes längsgerichtetes Strecken der
Bekleidungsstücke,
indem die Klemmmittel die Bekleidungsstücke beim Weitertransport zur
Auflegewand des Faltautomaten mit dosierter Kraft zurückhalten.
Dadurch kommt es zu einem in jeder Hinsicht faltenfreien Auflegen
der Bekleidungsstücke
auf die Auflegewand des Faltautomaten.
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Eine
Vorrichtung zur Lösung
der eingangs genannten Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs
7 auf. Diese verfügt über vor
der Auflegewand angeordnete quer zur Längsrichtung der Bekleidungsstücke bewegliche
Klemmmittel zum Ergreifen gegenüberliegender, äußerer Bereiche
der Bekleidungsstücke.
Diese Klemmmittel halten die äußeren Bereiche
der Bekleidungsstücke
fest und strecken die Bekleidungsstücke, indem sie während des Haltens
der seitlichen Bereiche der Bekleidungsstücke auseinanderfahren. Durch
die Klemmmittel kann eine ausreichend große Kraft zum Ausstreifen von Längsfalten
aufgebracht werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausbildung der Vorrichtung ist jedes Klemmittel aus
einem Paar von Walzen, insbesondere Bürstenwalzen, gebildet, die parallel
zueinander verlaufend nebeneinanderliegen. Zwischen den beiden Bürstenwalzen
jedes Klemmittels entsteht so ein Walzenspalt, in dem ein Randbereich
des jeweiligen Bekleidungsstücks
festklemmbar ist. Durch die Verwendung von Bürstenwalzen wird das Bekleidungsstück schonend
vom jeweiligen Klemmittel gehalten, wobei mit einer ausreichenden und
vor allem dosierbaren Kraft ein ausreichendes Ausstrecken des Bekleidungsstücks vom
jeweiligen Klemmittel erfolgen kann.
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Weiterhin
ist vorgesehen, daß mindestens eine
Bürstenwalze
jedes Klemmittels senkrecht zu ihrer Drehachse verdrehbar ist, wodurch
das betreffende Bekleidungsstück
zwischen dem scherenartig geöffneten
Walzenpaar jedes Klemmittels förderbar
ist und durch Zusammenschwenken der beiden Bürstenwalzen zwischen denselben
festklemmbar ist.
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Weiterhin
ist vorgesehen, vor der Auflegewand des Faltautomaten eine Haltewand
anzuordnen. Gegen diese Haltewand wird das zu streckende Bekleidungsstück transportiert.
Dabei findet eine Ausrichtung und Beruhigung des Bekleidungsstücks statt,
wonach es zuverlässig
von den Haltemitteln, nämlich
Bürstenwalzen,
ergriffen werden kann.
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Vorzugsweise
ist die Haltewand gebildet aus zwei schiebetürenartig zusammen- und auseinanderfahrbaren
Wandhälften.
Nach dem Ausstreifen des jeweiligen Bekleidungsstücks können die
Wandhälften
auseinandergefahren werden, wodurch ein Weitertransport des ausgestreckten
Bekleidungsstücks auf
die Auflegewand des Faltautomaten möglich ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Vorrichtung ist mindestens ein Fixierorgan
vorgesehen. Dieses ist vorzugsweise so ausgebildet, daß es das
jeweilige Bekleidungsstück
in einer mittigen Stelle zwischen an gegenüberliegenden Haltemitteln gegen
die Haltewand drückt.
Dadurch wird sichergestellt, daß beim
Auseinanderbewegen der Haltemittel beide Seiten des Bekleidungsstücks gleichermaßen gestreckt
werden und ein an der Vorderseite offenes Bekleidungsstück, beispielsweise
ein Kittel, sich beim Auseinanderstrecken seiner seitlichen Bereiche nicht öffnet.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und des Verfahrens werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen:
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1 eine
Ansicht der sich in einer Ausgangsstellung befindlichen Vorrichtung
in Zuführrichtung,
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2 eine
Draufsicht auf die Vorrichtung der 1,
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3 eine
Ansicht der Vorrichtung analog zur 1 bei einer
gegen eine Haltewand gefahrenen Hose,
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4 eine
Draufsicht auf die Vorrichtung der 3,
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5 eine
Ansicht der Vorrichtung der 3 von der
Seite,
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6 eine
Ansicht der Vorrichtung analog zur 1 bei gestreckter
Hose,
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7 eine
Ansicht der Vorrichtung gemäß der 1 bei
gestreckter Hose und geöffneter
Haltewand,
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8 eine
Ansicht der Vorrichtung der 7 von oben,
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9 eine
Ansicht der Vorrichtung analog zur 8, jedoch
bei auf der Auflegewand aufgelegter Hose, und
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10 eine
Ansicht der Vorrichtung analog zur 5 bei auf
die Auflegewand aufgelegter Hose.
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Die
hier gezeigte Vorrichtung ist als separater Richtmodul vor einem
Faltautomaten angeordnet. Es ist aber auch denkbar, die Vorrichtung
in den Faltautomaten zu integrieren, so daß sie Bestandteil desselben
ist. Die Vorrichtung dient dazu, Bekleidungsstücke, die in die Zuführrichtung 20 zum
Faltautomaten transportiert werden, vor dem Auflegen auf die in den
Figuren nur gezeigte Auflegewand 21 des Faltautomaten zu
strecken. Dazu ist die Vorrichtung in Zuführrichtung 20 vor
der Auflegewand 21 des Faltautomaten angeordnet.
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Die
Vorrichtung und ihre Arbeitsweise werden im folgenden beschrieben
im Zusammenhang mit dem Auflegen einer Hose 22 auf die
Auflegewand 21 des Faltautomaten. Die Vorrichtung dient
aber auch zum Ausstrecken anderer Bekleidungsstücke. Die Hose 22 wird
an einem nicht gezeigten Transportbügel hängend entlang einer Förderstrecke,
die durch eine ebenfalls nicht gezeigte, vorzugsweise horizontale
Förderschiene
gebildet ist, zunächst
der Vorrichtung zugeführt
und anschließend
auf die Auflegewand 21 des Faltautomaten aufgelegt.
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Die
Vorrichtung weist im wesentlichen eine Haltewand 23, zwei
Klemmittel 24 und ein Fixierorgan 25 auf.
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Die
senkrechte Haltewand 23 verläuft quer zur Zuführrichtung 20 und
ist gebildet aus zwei prinzipiell gleichen, spiegelverkehrt angeordneten
Wandhälften 26.
Die (in der 3) rechte Wandhälfte 26 ist jedoch
etwas breiter als die linke Wandhälfte 26. Die zueinandergerichteten,
senkrechten Stirnseiten 27 beider Wandhälften 26 liegen dadurch
etwas neben einer Längsmittelachse 32 des
Faltautomaten. Die beiden Wandhälften 26 sind
schiebetürenartig
zusammen- und auseinanderfahrbar. Im zusammengefahrenen Zustand
(6) bilden die beiden Wandhälften 26 die geschlossene
Haltewand 23. Die Haltewand 23 ist so bemessen,
daß der
größte Teil
der Hose 22, insbesondere der gesamte nach unten hängende Bundteil
und größtenteils
auch die Beine in Zuführrichtung 20 gesehenen
vor der Haltewand 23 zur Anlage kommen. Bei auseinandergefahrenen Wandhälften 26 ist
die Haltewand 23 so weit geöffnet, daß die Hose 22, aber
auch andere, breitere Bekleidungsstücke, zwischen den zueinander gerichteten, senkrechten
Stirnseiten der Wandhälften 26 hindurch weitertransportierbar
sind zur Auflegewand 21 des Faltautomaten.
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Jede
Wandhälfte 26 der
Haltewand 23 ist an quer zur Zuführrichtung 20 verlaufenden,
horizontalen Längsführungen 28 verfahrbar.
Die Längsführungen 28 sind
fest mit einem Grundgestell 29 (1) verbunden.
Beim Grundgestell 29 kann es sich um ein eigenständiges Grundgestell
handeln, aber auch das Grundgestell des Faltautomaten. Durch horizontalgerichtete,
quer zur Zuführrichtung 20 verlaufende Druckmittelzylinder,
insbesondere Pneumatikzylinder 30, sind die Wandhälften 26
zum Öffnen
der Haltewand 23 auseinanderfahrbar und zum Schließen der
Haltewand 23 zusammenfahrbar. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind drei gleich große
Pneumatikzylinder 30 vorgesehen. Zwei gleiche Pneumatikzylinder 30 sind
einer Wandhälfte 26 (in
der 1 der rechten Wandhälfte) zugeordnet. Der andere
Pneumatikzylinder 30 ist der anderen (in der 1 linken) Wandhälfte 26 zugeordnet.
Ein ständiger
Synchronlauf beider Wandhälften 26 beim Öffnen und
Schließen
der Haltewand 23 wird durch geeignete Mittel, insbesondere
einer jedem Pneumatikzylinder 30 zugeordneten Ablaufdrossel,
erzielt.
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Die
Wandhälften 26 verfügen über zwei
Ausschnitte 31, die von zueinandergerichteten Stirnseiten 27 der
jeweiligen Wandhälfte 26 ausgehen
und zur Schaffung einer Durchtrittsöffnung für die Klemmmittel 24 dienen.
Der Ausschnitt 31 der (in der 3) rechten
Wandhälfte 26 ist
ebenso breiter wie die Wandhälfte 26 selbst
gegenüber
der anderen Wandhälfte 26,
deren Ausschnitt 31 entsprechend schmaler ist, so daß die beiden
Ausschnitte 31 zusammen einen Durchbruch in der Haltewand 23 bilden,
der symmetrisch zur Längsmittelachse 32 verläuft.
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Die
beiden Klemmittel 24 liegen sich horizontal gegenüber, und
zwar jeweils mit geringem Abstand von der Längsmittelachse 32 der
Vorrichtung des Faltautomaten, wobei auf der Längsmittelachse 32 entlang
die Förderstrecke
zum Zuführen
der jeweiligen Hose 22 zur Vorrichtung und anschließend zur
Auflegewand 21 des Faltautomaten verläuft.
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Jedes
der gleich ausgebildeten Klemmittel 24 ist gebildet aus
zwei länglichen
Bürstenwalzen 33 und 34.
Jede Bürstenwalze 34 ist
auf einer horizontal verlaufenden Achse 35 frei drehbar.
Die Achsen 35 der Bürstenwalzen 33 und 34 liegen
nebeneinander, und zwar mit parallelem Abstand. Dadurch wird zwischen
den beiden parallelen Bürstenwalzen 33 und 34 jedes
Klemmittels 24 ein Klemmspalt 36 gebildet, der
wie die Bürstenwalzen 33, 34 und
ihre Achse 35 quer zur Zuführrichtung 20 verläuft. Die
Bürstenwalzen 33, 34 beider
Klemmittel 24 sind in einer durch die Ausschnitte 31 in
beiden Wandhälften 26 der
Haltewand 23 gebildeten, etwa mittigen, Durchtrittsöffnung angeordnet.
Dabei liegen die auf einer gemeinsamen (gedachten) horizontalen
quer zur Zuführrichtung 20 verlaufenden
Klemmspalte 36 der beiden Klemmittel 24 etwa in
der Ebene der Haltewand 23. Vorzugsweise sind die Klemmspalten 36 in
Zuführrichtung 20 gesehen
geringfügig
hinter der Ebene der Haltewand 23 angeordnet.
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Mit
außenliegenden
freien Enden 37 sind die Bürstenwalzen 33, 34 jedes
Klemmittels 24 an einem Kipprahmen 38 gelagert.
Die freien Ende 37 der Achsen 35 der in Zuführrichtung 20 vornliegenden
Bürstenwalzen 33 jedes
Klemmittels 24 sind um eine vertikale Schwenkachse 39 verschwenkbar.
Der Verschwenkweg der vorderen Bürstenwalzen 33 beträgt etwa
90°, so
daß die
Bürstenwalzen 33 im
von den unverschwenkbaren Bürstenwalzen 34 weggeschwenkten
Zustand einen Winkel von 90° zu
den unverschwenkbaren Bürstenwalzen 34 einschließen (2).
Die Klemmittel 24 sind dadurch geöffnet zum Gegenfahren der Hose 22 gegen
die unverschwenkten und etwa in der Ebene der Haltewand 23 liegenden
hinteren Bürstenwalzen 34.
Durch Zurückschwenken
der vorderen Bürstenwalzen 33 gegen die
hinteren Bürstenwalzen 34 wird
die Hose 22 auf gegenüberliegenden
Rändern
in den Klemmitteln 24 festgeklemmt (4). Verschwenkt
werden die Bürstenwalzen 33 durch
jeweils einen Schwenkhebel 40, der an der dem freien Ende 37 gegenüberliegenden Seiten
der entsprechenden Achse 35 angeordnet ist und durch jeweils
einen Pneumatikzylinder 41 betätigbar ist, indem er von demselben
in einer horizontalen Ebene bewegt wird.
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Der
Kipprahmen 38 ist um eine horizontale, quer zur Längsmittelachse 32 der
Vorrichtung verlaufende Kippachse 42 von einer im wesentlichen
vertikalen Erstreckungsrichtung in eine schräge, zum Faltautomaten weisende
Position verschwenkbar (5 und 10). Verschwenkt
wird der Kipprahmen 38 durch einen Pneumatikzylinder 43,
der mit Abstand oberhalb der Kippachse 42 am Kipprahmem 38 einerseits
und am Grundgestell 29 des Faltautomaten oder der Vorrichtung
andererseits angelenkt ist (10).
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Jedes
Klemmittel 24 ist durch senkrechte Tragarme 49 mit
dem Kipprahmen 38 verbunden. Die Klemmittel 24 mit
den Tragarmen 49 sind an horizontalen Führungen 50 gegenüber den
Kipprahmen 38 verfahrbar, nämlich quer zur Zuführrichtung 20 zusammen-
und auseinanderfahrbar. Dieses Verfahren erfolgt durch zwei gleiche
Pneumatikzylinder 51, die einerseits am Kipprahmen 38 und
andererseits am jeweiligen Tragarm 49 angelenkt sind. Durch
eine Servosteuerung sind die beiden Tragarme 49 mit den Klemmmitteln 24 synchron
mindestens auseinanderfahrbar zum gleichmäßigen gegensinnigen seitlichen Ausstrecken
der Hose 22.
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Das
Fixierorgan 25 verfügt über einen
in einer horizontalen Ebene verschwenkbaren Fixierarm 44.
Der Fixierarm 44 ist an einem Ende mit einer vertikalen
Drehachse 45 an einer Wandhälfte 26 der Haltewand 23 gelagert,
und zwar im gezeigten Ausführungsbeispiel
an der in Zuführrichtung 20 gesehen rechten
Wandhälfte 26 (2).
Ein gegenüberliegendes,
freies Ende des Fixierarms 44 ist mit einem Fixiervorsprung 46 versehen.
Dieser befindet sich in der Fixierstellung des Fixierarms 44 unter
einem Zwischenraum 47 zwischen zueinandergerichteten Enden
der voneinander beabstandeten Bürstenwalzen 33 und 34 gegenüberliegender
Klemmmittel 24. Dabei befindet sich der Fixiervorsprung 46 etwa
in der Mitte der Vorrichtung, liegt nämlich im Bereich der Längsmittelachse 32 (4).
Beim sich in der Fixierstellung befindlichen Fixierarm 44 drückt der
Fixiervorsprung 46 die Hose 22 mit einem mittleren
Bereich von außen
gegen die Haltwand 23 (3). Verschwenkt
wird der Fixierarm 44 durch einen Pneumatikzylinder 48,
der mit einem Ende fest an der betreffenden Wandhälfte 26 gelagert
ist und mit dem anderen (kolbenstangenartigen) Ende mit Abstand
von der Drehachse 45 am Fixierarm 44 angreift
(rechte Darstellung der 3).
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Die
Vorrichtung verfügt
weiterhin über
Sensoren zur Steuerung der einzelnen Betriebszustände. Insbesondere
ist ein Sensor vorgesehen, der detektiert, ob vom Transportbügel ein
Bekleidungsstück angefördert wird,
das ausgestreckt werden muß,
beispielsweise die Hose 22. Es werden solche Bekleidungsstücke detektiert,
die ausgestreckt werden müssen,
bei denen es sich demzufolge um lange Bekleidungsstücke handelt.
Dazu ist ein Sensor mit einem entsprechenden Abstand unter der Förderschiene
zum Zuführen
der Bekleidungsstücken
zum Faltautomaten angeordnet.
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Die
beschriebene Vorrichtung arbeitet nach dem nachfolgend unter Bezugnahme
auf die in den Figuren beschriebenen Verfahren:
In der Ausgangsposition
der Vorrichtung (1) ist die Haltewand 23 geöffnet, das
heißt
die Wandhälften 26 sind
zu gegenüberliegenden
Seiten der Vorrichtung auseinandergefahren. Auch die Klemmittel 24 sind
auseinandergefahren und die vorderen Bürstenwalzen 33 von
den hinteren Bürstenwalzen 34 weggeschwenkt,
wodurch die Klemmittel 24 geöffnet sind (2).
Der die Klemmittel 24 tragende Kipprahmen 38 ist
in eine vertikale Ebene geschwenkt (5). Der
längliche
Schwenkhebel 40 ist so verschwenkt, daß er sich in Zuführrichtung 20 erstreckt
und mit Abstand seitlich neben der Längsmittelachse 32 sich befindet
(2). In dieser Ausgangsstellung der Vorrichtung
können
Bekleidungsstücke
an der Vorrichtung vorbei direkt zur Auflegewand 21 des
Faltautomaten transportiert werden. Bei Bekleidungsstücken, die
nicht ausgestreckt werden müssen,
insbesondere bei kurzen Bekleidungsstücken, wird die Vorrichtung bei
der Zufuhr derselben zur Auflegewand 21 des Faltautomaten
nicht aktiviert, bleibt also in der Ausgangsstellung (1 und 2).
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Ermittelt
ein der Vorrichtung zugeordneter Sensor, daß ein auszustreckendes, langes
Bekleidungsstück,
beispiels weise die Hose 22, dem Faltautomaten zugeführt wird,
erfolgt eine selbsttätige
Aktivierung der Vorrichtung. Dazu wird zunächst die Haltewand 23 geschlossen
durch Zusammenfahren der Wandhälften 26,
und zwar bevor die Hose 22 bei ihrem Transport entlang
der Zuführrichtung 20 die
Ebene der Haltewand 23 erreicht hat. Mit dem Zufahren der
Haltewand 23 werden auch die Klemmittel 24 zusammengefahren,
wobei die verschwenkbaren, vorderen Bürstenwalzen 33 zunächst noch
von den hinteren, in der Ebene der Haltewand 23 liegenden Bürstenwalzen 34 weggeschwenkt
sind. Die Klemmittel 24 befinden sich also noch in ihrer
offenen Position.
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Die
Hose 22 wird anschließend
gegen die Haltewand 23 gefahren und der Weitertransport
der Hose 22 gestoppt, sobald diese in Zuführrichtung 20 gesehen
vor der Haltewand 23 anliegt. Dabei kommt die Hose 22 etwa
im Schrittbereich zwischen dem Hosenbund und dem Hosenbein zur Anlage
an den auf einer horizontalen Linie liegenden hinteren Bürstenwalzen 34 beider
Klemmittel 24. Anschließend wird der Schwenkhebel 40 um
etwa 90° verschwenkt, so
daß er
sich im wesentlichen quer zur Zuführrichtung 20 erstreckt
und der Fixiervorsprung 46 am freien Ende des Fixierarms 44 dabei
von vorn gegen eine mittige Stelle der Hose 22 zwischen
den Klemmitteln 24 drückt
sowie diese Stelle der Hose 22 gegen die Haltewand 23 preßt, und
zwar die sich über die
Längsmittelachse 32 nach
links hinwegragende breitere rechte Wandhälfte 26. Die Hose 22 wird
dadurch mit einer auf der Längsmittelachse 32 liegenden
Stelle des Schrittbereichs zwischen dem Fixiervorsprung 46 und
der Haltewand 23 fixiert, nämlich festgeklemmt. Schließlich werden
die Klemmittel 24 geschlossen durch gegensinniges Verschwenken der
vorderen Bürstenwalzen 33 um
etwa 90°,
so daß diese
parallel zu den hinteren Bürstenwalzen 34 verlaufen
und zwischen den beiden Bürstenwalzen 33 und 34 jedes
Klemmittels 24 gegenüberliegende
seitliche Bereiche der Hose etwa im Schrittbereich festgeklemmt
sind. Dabei wird zwischen den zueinandergerichteten freien Enden 37 der
Bürstenwalzen 33 ein
Zwischenraum 47 gebildet, in dem sich der Fixiervorsprung 46 befindet.
Die Vorrichtung befindet sich nunmehr in einer Ausgangsposition
zum Ausstrecken der Hose 22 (3 bis 5).
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Zum
Ausstrecken der Hose 22 werden die Klemmittel 24 in
horizontaler Richtung gegensinnig auseinandergefahren. Dabei klemmt
der Fixiervorsprung 46 des Fixierarms 44 einen
mittigen Bereich der Hose 22 noch gegen die Haltewand 23,
die beim Ausstrecken noch geschlossen ist. Das quer zur Längsrichtung
der Hose erfolgende seitliche Ausstrecken derselben erfolgt zunächst ohne
einen Schlupf der Hose 22 zwischen den Bürstenwalzen 33 und 34 der
Klemmittel 24, wodurch ein anfängliches Ausstrecken der Hose 22 erfolgt.
Beim weiteren Auseinanderbewegen der Klemmittel 24 kommt
es zu einem Entlanggleiten der Bürstenspitzen
der Bürstenwalzen 33 und 34 an
der Hose 22, wodurch die Hose 22 vollständig ausgestreckt
wird. Die quergerichtete Ausstreifkraft, die dabei von den Klemmitteln 24 auf
die Hose 22 ausgeübt
wird, ist dosierbar durch den Abstand der Bürstenwalzen 33 und 34 jedes
Klemmittels 24 und die dadurch hervorgerufene Vorspannung der
Bürstenwalzen 33 und 34.
Auf diese Weise kann eine den Anforderungen entsprechende Querkraft zum
Ausstrecken der Hose erzeugt werden, weil durch die verformbaren
Borsten der Bürstenwalzen 33 und 34 Beschädigungen
der Hose 22 oder auch anderer Bekleidungsstücke beim
quergerichteten Ausstreifen ausgeschlossen sind.
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Nach
dem Ausstrecken der Hose 22 (6) wird
der Fixiervorsprung 46 durch Verschwenken des Fixierarms 44 in
die Ausgangsstellung von der Hose 22 wegbewegt. Gleichzeitig
oder darauffolgend erfolgt ein Öffnen
der Haltewand 23, indem die Wandhälften 26 zu gegenüberliegenden
Seiten der Vorrichtung auseinandergefahren werden. Die Klemmittel 24 behalten
hierbei und im folgenden ihren Abstand bei, so daß sie die
Hose weiterhin in Querrichtung gestreckt halten (7 und 8).
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Nach
dem Öffnen
der Haltewand 23 wird die noch am Transportbügel hängende Hose 22 vom Förderer der
Transportbügel
in Zuführrichtung 20 weitertransportiert
zur Auflegewand 21 des Faltautomaten und dort aufgelegt.
Während
dieses Weitertransports wird die Hose in Querrichtung gestreckt gehalten
von den Klemmitteln 24.
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Der
Weitertransport der in Querrichtung gestreckt gehaltenen Hose 22 zur
Auflegewand 21 führt zu
einer Relativbewegung der Hose 22 zu den Klemmitteln 24,
und zwar derart, daß der
Bund der Hose 22 zu den Klemmitteln 24 sich bewegt.
Zur Verringerung dieser Relativbewegung werden beim Auflegen der
Hose 22 auf die Auflegewand 21 die Klemmittel 24 zur
Auflegewand 21 hinbewegt durch Verschwenken des die Klemmittel 24 haltenden
Kipprahmens 38 um seine untere, horizontale Schwenkachse 42 (10).
Dieses Verschwenken reicht nicht ganz aus, um eine Relativbewegung
der Hose 22 gegenüber
den Klemmitteln 24 zu kompensieren. Deswegen folgt gleichzeitig
ein Hindurchziehen der Hose 22 durch die Klemmmittel 24,
wobei die Hose 22 gleichzeitig geringfügig in Längsrichtung gestreckt wird. Diese
Streckkraft ist dosierbar durch die Kraft, mit der die Bürstenwalzen 33, 34 jedes
Klemmittels 24 von gegenüberliegenden Seiten an die
Hose 22 drücken. Bei Überschreiten
einer bestimmten längsgerichteten Streckkraft
drehen sich die Bürstenwalzen 33, 34 auf den
Achsen 35 selbsttätig,
wodurch die Hose 22 in schonender Weise um den erforderlichen
Weg durch die Klemmittel 24 gezogen wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
führt zu einem
faltenfreien Auflegen der Hose 22 auf die Auflegewand 21 des
Faltautomaten. Insbesondere werden längsgerichtete, gardinenartige
Falten der Hose 22 durch das quergerichtete Ausstreifen
durch die Klemmmittel 24 beseitigt. Durch eine leichte
Längsstreckung
der Hose 22 beim Hindurchziehen derselben durch die Klemmittel 24 beim
Auflegen auf die Auflegewand 21 wird die Hose 22 auch
in Längsrichtung
gestreckt. Die Hose läßt sich
so also insgesamt faltenfrei auf die Auflegewand 21 des
Faltautomaten auflegen.
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Nach
dem Auflegen der Hose 22 auf die Auflegewand 21 wird
die Vorrichtung wieder in die Ausgangsstellung gefahren, das heißt der Kipprahmen 38 mit
den Klemmitteln 24 zurückgeschwenkt
in eine etwa vertikale Position des Kipprahmens 38. Die
vorderen Bürstenwalzen 33 der
beiden Klemmittel 24 werden wieder um 90° von den
hinteren Bürstenwalzen 34 weggeschwenkt
zum Öffnen
der Klemmittel 24. Gleichzeitig wird die Haltewand 23 wieder
geschlossen durch Zusammenfahren der Wandhälften 26. Dieses geschieht
aber erst, wenn der entsprechende Sensor erkannt hat daß ein nächstes Bekleidungsstück angefördert wird,
das zu strecken ist. Die Vorrichtung ist nun bereit zum Strecken
eine nächsten
Bekleidungsstücks,
das aufgrund seiner Geometrie eine Querstreckung erfordert.
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- 20
- Zuführrichtung
- 21
- Auflegewand
- 22
- Hose
- 23
- Haltewand
- 24
- Klemmittel
- 25
- Fixierorgan
- 26
- Wandhälfte
- 27
- Stirnseite
- 28
- Längsführung
- 29
- Grundgestell
- 30
- Pneumatikzylinder
- 31
- Ausschnitt
- 32
- Längsmittelachse
- 33
- Bürstenwalze
- 34
- Bürstenwalze
- 35
- Achse
- 36
- Klemmspalt
- 37
- freies
Ende
- 38
- Kipprahmen
- 39
- Schwenkachse
- 40
- Schwenkhebel
- 41
- Pneumatikzylinder
- 42
- Kippachse
- 43
- Pneumatikzylinder
- 44
- Fixierarm
- 45
- Drehachse
- 46
- Fixiervorsprung
- 47
- Zwischenraum
- 48
- Pneumatikzylinder
- 49
- Tragarm
- 50
- Führung
- 51
- Pneumatikzylinder