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Vorrichtung zur Reduzierung von Längsfalten
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reduzierung von Längsfalten von auf Transportbügeln gehalterten Bekleidungsstücken, wie Hosen oder dergleichen, vor dem Weitertransport entlang eines Transportpfades in Richtung eines Auflegeförderers oder einer Auflegewand eines Faltautomaten.
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Speziell bei Wäschereien besteht beim Zuführen von Bekleidungsstücken zu Falt- oder Bügelstationen das Problem, dass bei der Verwendung von Standardtransportbügeln in den Bekleidungsstücken durch den Klemmmechanismus des Bügels gardinenartige Längsfalten entstehen. Insbesondere bei Hosen besteht darüber hinaus auch das Problem, dass durch die asymmetrische Formgebung der Hosen im Schrittbereich die Längsfalten verstärkt und/oder induziert werden. Da diese Längsfalten nach dem Falten oder dem Bügeln in den Bekleidungsstücken verbleiben, wird das Arbeitsergebnis merklich eingeschränkt, was sich beim Tragen dieser Bekleidungsstücke durch sichtbare Falten negativ bemerkbar macht. Aus dem Stand der Technik sind bereits eine Vorrichtung und ein Verfahren bekannt, das die Problematik der Längsfaltenbildung beim Zuführen von
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Bekleidungsstücken zu einem Faltautomat beschreibt. So ist in der
DE 199 35 304 B4 eine Vorrichtung beschrieben, bei der die Bekleidungsstücke gegen eine Haltewand gefahren werden, die sich vor dem Faltautomaten befindet. Sobald diese an der Haltewand anliegen, wird der Transport entlang des Transportpfades unterbrochen. Die Bekleidungsstücke werden an der Haltewand fixiert und mit zwei Bürstenwalzenpaaren an deren äußeren Rändern festgeklemmt und quer zur Längserstreckungsrichtung der Bekleidungsstücke gespannt. Dadurch werden die Bekleidungsstücke gestreckt und die Längsfalten reduziert. Für die Vorrichtung ist ein hoher apparativer Aufwand erforderlich. Es kann auch keine kontinuierliche Zuführung der Bekleidungsstücken zum Faltautomat erfolgen, da durch den Schritt der Fixierung und die Anlage der Bürsten an die Bekleidungsstücke deren Zuführung zu dem Faltautomat getaktet erfolgen muss.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art die oben genannten Nachteile zu reduzieren.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass ein den Transportpfad zumindest teilweiser überspannender, vorzugsweise horizontal ausgerichteter Querbügel vorgesehen ist, zur Erzeugung einer die Bekleidungsstücke vorzugsweise entgegen der Transportrichtung beaufschlagenden Kraft. Die Verwendung dieses horizontal angeordneten Querbügels hat dabei den Vorteil, dass die auf den Transportbügeln gehalterten Bekleidungsstücke auf ihrem Transportpfad zu dem Faltautomaten automatisch gegen ihn gefahren werden. Durch die von dem Querbügel ausgehende Kraft werden die Längsfalten in einfacher Weise aus den Bekleidungsstücken entfernt, ohne in diese eine Querkraft einleiten zu müssen. Im Rahmen der Erfindung ist es natürlich auch denkbar, dass lediglich eine Kraftkomponente entgegen dem Transportpfad wirkt. Auch die Zuordnung des Querbügels bei anderen Einsatzbereichen, wie beispielsweise Bügel- oder Mangelmaschinen, ist im Rahmen der Erfindung denkbar.
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Als vorteilhaft hat es sich im Rahmen der Erfindung gezeigt, wenn dem Querbügel mindestens eine dem Transportpfad der Bekleidungsstücke entgegen orientierte Austrittsöffnung zur Einwirkung eines Druckmediums auf die Bekleidungsstücke zugeordnet ist. Die Realisierung der auf die Bekleidungsstücke einzuwirkenden Kraft durch die Verwendung eines Druckmediums hat dabei den Vorteil, dass dieses einfach einzusetzen ist und einen sehr geringen apparativen Aufbau erfordert.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das Druckmedium als Druckluft realisiert ist. Dadurch ist die Zuführung einfach und gefahrlos realisierbar. Da bei einer Wäscherei in der Regel bereits Druckluft vorhanden ist, sind bei einer nachträglichen Implementierung dieser Vorrichtung infrastrukturelle Maßnahmen nur in einem sehr beschränkten Umfang notwendig. Im Rahmen der Erfindung ist es auch denkbar, dass der Druckluft Zusatzstoffe wie Parfüm, Desinfektionsmittel oder ähnliches zugeführt werden.
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Als günstig hat es sich zudem gezeigt, wenn die Austrittsöffnung mehrfach vorhanden und symmetrisch zur Mitte des Querbügels angeordnet ist. Durch die mehrfach vorhandene Austrittsöffnung können auch breitere Bekleidungsstücke wie z.B. große Größen oder ähnliches faltenfrei dem Auflegeförderer oder der Auflegewand zugeführt werden und es ist sichergestellt, dass beidseits der Längsfalte ein Kraftwirkung vorliegt.
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Für die Betriebssicherheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat es sich zudem als vorteilhaft erwiesen, wenn ein parallel zum Querbügel orientierter und diesem relativ zum Transportpfad vorgelagerter Hilfsbügel zur Führung der Bekleidungsstücke vorgesehen ist. Durch die Verwendung dieses Hilfsbügels ist gewährleistet, dass die Bekleidungsstücke beim Zuführen nicht in dem Querbügel hängen bleiben können, was zu Störungen des Faltenablaufes führen könnte. Durch eine zusätzliche Strebe zwischen dem Querbügel und dem Hilfsbügel werden Faltstörungen, die durch Laschen, Patten, offene Taschen und dergleichen hervorgerufen sind, eliminiert.
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Als günstig hat es sich darüber hinaus erwiesen, wenn der Querbügel aus Metall, insbesondere aus Edelstahl, gefertigt ist und/oder abgerundete Kanten und/oder eine konvexe Gestalt aufweist. Die Materialwahl bei der Herstellung des Querbügels hat dabei den Vorteil, dass dieser sehr beständig ist und gegenüber dem verwendeten Druckmedium eine hohe Dichtigkeit aufweist. Die abgerundeten Kanten des Querbügels reduzieren die Gefahr, dass die Bekleidungsstücke bei der Wechselwirkung mit dem Querbügel beschädigt werden. Die konvexe Gestaltung des Querbügels verbessert die Reduzierung der Längsfalten.
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Als Vorteil hat es sich zudem gezeigt, wenn eine Steuerungseinheit zur Regulierung der Druckmediumsströmung, die vorzugsweise über einen Druckminderer einstellbar ist und zwischen 6 und 10 bar beträgt, vorgesehen ist. Durch diese Steuerungseinheit, insbesondere in Kombination mit einem Druckminderer, kann der Druck auf das jeweilige Kleidungsstück angepasst werden. Dadurch werden bei empfindlichen Bekleidungsstücken Beschädigungen durch einen zu hohen Druck verhindert.
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Als günstig hat es sich zudem erwiesen, wenn ein durch die Steuerungseinheit auszulösender Pulsator zur pulsweisen Einwirkung des Druckmediums auf die Bekleidungsstücke vorgesehen ist. Die Verwendung eines solchen Pulsators hat den Vorteil, dass zum einen Druckluft gespart wird, da diese nur dann verwendet wird, wenn das Bekleidungsstück dem Querbügel angenähert ist. Darüber hinaus hat die pulsweise Verwendung den Vorteil, dass die auf die Bekleidungsstücke einwirkende Kraft unvermittelt einsetzt, was sich vorteilhaft auf die Faltenreduzierung in den Bekleidungsstücken auswirkt.
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Als vorteilhaft hat es sich zudem gezeigt, wenn der Steuerungseinheit mindestens eine Lichtschranke und/oder ein Barcodescanner und/oder ähnliches zugeordnet ist. Durch die Verwendung mindestens einer Lichtschranke kann gewährleistet werden, dass das Druckmedium erst dann zu strömen beginnt, wenn sich ein Bekleidungsstück im Wirkungsbereich der Austrittsöffnung befindet. Im Rahmen der Erfindung kann eine zweite Lichtschranke zur Identifizierung der Bekleidungsstücke dienen und beispielsweise die Druckmediumsströmung nur bei der Zuführung einer Hose induzieren. Diese Identifizierung, die zu einer Reduzierung des Druckmediumverbrauchs führt, kann auch durch die Kombination aus einem an dem jeweiligen Transportbügel befestigten Barcode, der Informationen über den zu verwendenden Druck beinhaltet, und einem korrespondierenden Barcodescanner erfolgen.
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Durch die Verwendung eines Barcodes kann der zu verwendende Druckbereich auf dem Bekleidungsstück oder dem Transportbügel hinterlegt werden. Nach dem Scanvorgang wird der auf dem Barcode hinterlegte Druckbereich eingestellt und kann auf das Bekleidungsstück einwirken.
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Im Folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen:
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1 eine dem Transportpfad entgegen gerichtete Ansicht auf ein geklemmtes Bekleidungsstück,
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2 eine Ansicht auf die Vorrichtung, und
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3 eine perspektivische Ansicht auf die Vorrichtung mit Bekleidungsstück.
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1 zeigt ein auf einem Transportbügel 11 gehaltertes Bekleidungsstück 10. Dabei ist das Bekleidungsstück 10 in einer Klemmvorrichtung des Transportbügels 11 eingeklemmt. Durch diese Klemmung bilden sich die charakteristischen Längsfalten, die bei der Ablage des Bekleidungsstückes 10 auf der Auflegewand 3 oder dem Auflegeförderer 3 und auch im späteren Faltvorgang erhalten bleiben und dadurch das Arbeitsergebnis negativ beeinflussen. Durch die Vorrichtung 1, aus deren Richtung man entgegen dem Transportpfad auf das Bekleidungsstück, nämlich eine Hose, sieht, werden die Längsfalten in dem Bekleidungsstück 10 durch das Druckmedium und die damit verbundene Kraftentfaltung förmlich weggeblasen. Aus der Abbildung ist auch ersichtlich, dass eine Einwirkung des Druckmediums lediglich auf die Mitte des Bekleidungsstückes 10 nicht sicher genug wäre, die Längsfaltenbildung gänzlich zu beseitigen. Aus diesem Grund ist es im Rahmen der Erfindung vorteilhat, wenn in dem Querbügel 2 mehrere Austrittöffnungen 5 vorhanden sind. Die konvexe Formgebung des Querbügels 2 unterstützt zudem die Entfernung der Längsfalten.
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In 2 ist die Vorrichtung 1 zur Reduzierung von Längsfalten in Bekleidungsstücken 10 aus der Sicht des sich annähernden Bekleidungsstückes 10 dargestellt. Zu sehen ist dabei ein Querbügel 2, der eine Auflegewand 3 oder einen Auflegeförderer 3 senkrecht zu dem Transportpfad 4. Der Querbügel 2 weist dabei mehrere Austrittsöffnungen 5 auf, die im gezeigten Ausführungsbeispiel symmetrisch zur Mitte des Querbügels 2 angeordnet sind. Im Rahmen der Erfindung ist es auch denkbar, dass diese Austrittsöffnungen 5 als Langlöcher realisiert sind. Der Querbügel 2 ist über eine Strebe 6 mit einem Hilfsbügel 7 verbunden, der dem Querbügel 2 vorgelagert ist. Zu sehen ist dabei auch, dass die Zuführung des Druckmediums zu dem Querbügel 2 über den Hilfsbügel 7 und die den Querbügel 2 mit dem Hilfsbügel 7 verbindende Strebe 6 erfolgt. Im Rahmen der Erfindung ist es auch denkbar, dass die Zuführung des Druckmediums direkt zu dem Querbügel 2 erfolgt und die Strebe 6 entfällt. Der Hilfsbügel 7 erfüllt bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 auch die Funktion, dass die Bekleidungsstücke 10 geführt werden und ein Einfädeln unter den Querbügel 2 verhindert wird. Durch eine Steuerungseinheit 8 in Verbindung mit einem Druckminderer kann der Druck des Druckmediums eingestellt werden und an das jeweilige Bekleidungsstück 10 angepasst werden. So ist es möglich, dass beispielsweise für eine Seidenhose ein deutlich geringerer Druck, als für eine schwere Arbeitshose verwendet wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel nicht dargestellt, aber im Rahmen der Erfindung vorgesehen, ist die Zuführung von Zusatzstoffen, wie Duftstoffen, Desinfektionsmitteln oder ähnlichem, die zusammen mit dem Druckmedium auf die Bekleidungsstücke 10 einwirken können.
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3 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 mit dem darauf entlang geführten Bekleidungsstück 10. Das Bekleidungsstück 10 wird durch den Transportbügel 11 einer Auflegewand 3 oder einem Auflegeförderer 3 eines Faltautomaten zugeführt. Wie oben ausgeführt, besteht hierbei das Problem, dass durch die Klemmung auf dem Transportbügel 11, aber auch durch die Asymmetrie von beispielsweise Hosen, gardinenartige Längsfalten entstehen. Kommt nun das Bekleidungsstück 10 zum Aufliegen auf dem Querbügel 2, wirkt mittels des voreinstellbaren Drucks das Druckmedium auf das Bekleidungsstück 10 ein. Durch die entgegen dem Transportpfad 4 gerichtete Kraft werden die Längsfalten aus dem Bekleidungsstück 10 entfernt. Nun kann das Bekleidungsstück 10 dem Faltautomaten, der an die Auflegewand 3 oder den Auflegeförderer 3 angeschlossen ist, zugeführt werden. Wie in dem gezeigten Ausführungsbeispiel dargestellt, ist dem Transportbügel 11 ein Barcode 12 zugeordnet, der es erlaubt, durch einen korrespondierenden Barcodescanner 13 zuvor auf den Barcode 12 hinterlegte Informationen über den zu verwendeten Druck aufzunehmen. Diese werden über die Steuerungseinheit 8 an den Druckminderer übertragen. Durch eine Lichtschranke 14 kann zudem gewährleistet werden, dass der Luftstrom nicht kontinuierlich strömt, sondern nur, wenn ein Bekleidungsstück 10 auf dem Querbügel 2 aufliegt, oder sich diesem annähert.
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Diese Form der Längsfaltenreduzierung gewährleistet einen einfachen konstruktiven Aufbau und ermöglicht eine kontinuierliche Zuführung der Bekleidungsstücke 10 zu dem Faltautomat.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Querbügel
- 3
- Auflegewand/Auflegeförderer
- 4
- Transportpfad
- 5
- Austrittsöffnung
- 6
- Strebe
- 7
- Hilfsbügel
- 8
- Steuerungseinheit
- 10
- Bekleidungsstück
- 11
- Transportbügel
- 12
- Barcode
- 13
- Barcodescanner
- 14
- Lichtschranke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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