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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von textilen Gegenständen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung Vorrichtungen zum Behandeln textiler Gegenstände gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 7 und 8.
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Textile Gegenstände, und zwar vor allem Bekleidungsstücke, aber gegebenenfalls auch Wäschestücke, werden mit Dampf behandelt, um sie mindestens zu glätten. Dazu dienen beispielsweise sogenannte Dämpfpuppen und Finisher.
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Bei bekannten Dämpfpuppen und Finishern erfolgt die Behandlung mit Dampf, insbesondere Wasserdampf. Solcher Dampf ist nicht geeignet, die textilen Gegenstände in ausreichendem Maße zu desinfizieren und/oder zu desodorieren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Behandeln von textilen Gegenständen zu schaffen, womit auch ein ausreichendes Desinfizieren und/oder Desodorieren erfolgt.
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Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf. Demnach werden die textilen Gegenstände mit plasmaaktiviertem Dampf behandelt und dadurch zusätzlich mindestens größtenteils desinfiziert und/oder desodoriert.
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Bevorzugt wird der Dampf erst vor der Behandlung der textilen Gegenstände mit Plasma aktiviert. Dazu findet eine entsprechende Plasmabehandlung des Dampfes statt. Insbesondere erfolgt eine solche Plasmabehandlung des Dampfes kurz vor der Behandlung und/ oder Beaufschlagung der textilen Gegenstände mit dem plasmaaktivierten Dampf. Dadurch wird sichergestellt, dass die durch die Plasmabehandlung erfolgte Modifizierung bzw. Veränderung des Dampfes noch zumindest größtenteils aktiv ist, wenn mit dem plasmaaktivierten Dampf die Behandlung der textilen Gegenstände stattfindet.
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Bei einem bevorzugten Verfahren ist es vorgesehen, dass durch den plasmaaktiven Dampf bzw. eine derart erfolgte Plasmaaktivierung des Dampfes der Anteil der Keime und/oder Mikroorganismen in bzw. an den textilen Gegenständen wenigstens größtenteils, insbesondere vollständig, reduziert wird. Da Keime und Mikroorganismen die textilen Gegenstände unhygienisch machen oder zur Geruchsbildung beitragen, zumindest aber hieran maßgeblich beteiligt sind, findet durch die vom plasmaaktivierten Dampf hervorgerufene Beseitigung oder zumindest Reduzierung von Keimen und/oder Mikroorganismen an und/oder in den zu behandelnden textilen Gegenständen zu einer wirksamen Desinfektion und/oder Desodoration derselben, indem vom plasmaaktivierten Dampf Keime und/oder Mikroorganismen der textilen Gegenstände ganz oder mindestens größtenteils zerstört werden, und zwar vorzugsweise durch Schädigung oder Zerstörung der Zellmembran von Keimen und/oder eine irreversible Schädigung der Mikroorganismen.
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Es ist denkbar, dass infolge der Behandlung der textilen Gegenstände mit plasmaaktiviertem Dampf eine Freisetzung der Inhaltsstoffe der Zellen und der Keime, eine sogenannte Zelllyse, stattfindet. Alternativ oder zusätzlich kann der plasmaaktivierte Dampf dazu führen, dass reaktive Sauerstoffspezien in die Zellen von Keimen bzw. Mikroorganismen eindringen und diese dadurch zerstören oder wenigstens schädigen.
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Der Dampf wird gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens mit kaltem und/ oder nicht-thermischem Plasma plasmaaktiviert. Bevorzugt werden dabei reaktive Sauerstoffspezien, insbesondere Hydroxylradikale, Wasserstoffperoxid und/oder UV-Strahlung erzeugt bzw. mit plasmaaktivertem Dampf gebildet. Diese führen zu einer besonders wirksamen Beseitigung bzw. Zerstörung von Keimen und/oder Mikroorganismen. Dadurch findet bei der Behandlung der textilen Gegenstände mit dem plasmaaktivierten Dampf nicht nur ein Glätten der textilen Gegenstände statt, sondern auch eine mindestens nahezu vollständige Desinfektion und/oder Desodoration.
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Bevorzugt ist es vorgesehen, beim erfindungsgemäßen Verfahren Wasserdampf zu verwenden und diesen Wasserdampf mit Plasma zu aktivieren. Dieser plasmaaktivierte Wasserdampf findet dann zur Behandlung der textilen Gegenstände, insbesondere zum Glätten und zusätzlichen Desinfizieren und/oder Desodorieren Verwendung.
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Eine Vorrichtung zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 7 auf. Eine solche Vorrichtung wird im Fachjargon als „Dämpfpuppe“ bezeichnet. Die Vorrichtung (Dämpfpuppe) verfügt über einen dampfdurchlässigen Formkörper, auf den die zu behandelnden textilen Gegenstände aufziehbar sind. Der Formkörper ist mindestens dampfdurchlässig. Durch die Zufuhr von Dampf ins Innere des Formkörpers bläht sich dieser auf und spannt die textilen Gegenstände. Indem erfindungsgemäß der Vorrichtung eine Einrichtung zur Plasmaaktivierung des Dampfes zugeordnet ist, eignet sich die Vorrichtung nicht nur zum Glätten der textilen Gegenstände, sondern gleichzeitig auch zum Desinfizieren und/oder Desodorieren der textilen Gegenstände. Diese zusätzlichen Eigenschaften kommen durch die Plasmaaktivierung des verwendeten Dampfes zustande.
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Eine andere Vorrichtung zum Behandeln textiler Gegenstände weist die Merkmale des Anspruchs 8 auf. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten „Finisher“ mit wenigstens einer Behandlungszone mit einer Behandlungskammer oder auch mehreren Behandlungskammern, die eine Art Tunnel bilden, worin die zu behandelnden textilen Gegenstände mit Dampf beaufschlagbar sind. Auch bei dieser Vorrichtung ist wenigstens eine Einrichtung zur Plasmaaktivierung des Dampfes vorgesehen. Dadurch können die in der mindestens einen Behandlungszone bzw. Behandlungskammer zu behandelnden textilen Gegenstände mit plasmaaktiviertem Dampf beaufschlagt werden, womit die textilen Gegenstände in bzw. mit der Vorrichtung nicht nur geglättet, sondern auch mindestens größtenteils desinfiziert und/oder desodoriert werden können.
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Bei einer Weiterbildung der zuvor beschriebenen Vorrichtungen ist die wenigstens eine Einrichtung zur Plasmaaktivierung dem Mittel zur Zufuhr des plasmaaktivierten Dampfs zum Inneren des Formkörpers bzw. einem mindestens in die mindestens eine Behandlungskammer nachgeordnet. Die Plasmaaktivierung findet dadurch unmittelbar vor der Einleitung des plasmaaktivierten Dampfs in das Innere des dampfdurchlässigen Formkörpers bzw. die mindestens eine Behandlungskammer oder Behandlungszone statt. Das führt dazu, dass die Plasmaaktivierung des Dampfs ihre größtmögliche Wirkung auf die zu behandelnden textilen Gegenstände ausüben kann, insbesondere die durch die Plasmaaktivierung dem Dampf gegebenen Eigenschaften zum Desinfizieren und/oder Desodorieren der zu behandelnden textilen Gegenstände noch mindestens nahezu vollständig vorhanden sind, wenn der plasmaaktivierte Dampf auf die textilen Gegenstände auftrifft und/oder sie durchströmt und diese dadurch behandelt.
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Das wenigstens eine Mittel zur Zufuhr des plasmaaktivierten Dampfs zum Formkörper bzw. der mindestens einen Behandlungskammer weist bevorzugt wenigstens einen Luftströmungserzeuger auf. Beispielsweise kann es sich beim Luftströmungssensor um einen Ventilator handeln. Dadurch erhält der Dampf eine Strömung, die ihn zur mindestens einen Behandlungskammer oder -zone bzw. zum Formkörper transportiert. Die mindestens eine Einrichtung zur Plasmaaktivierung des Dampfs ist bevorzugt dem oder dem jeweiligen Luftströmungserzeuger nachgeordnet. Dadurch findet die Plasmaaktivierung des strömenden Dampfs statt. Dadurch kann die Plasmaaktivierung kontinuierlich und/oder kurz vor der Behandlung der textilen Gegenstände mit plasmaaktiviertem Dampf stattfinden.
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Eine bevorzugte Weiterbildungsmöglichkeit der Vorrichtung sieht es vor, dass zur Plasmaaktivierung des Dampfes mindestens ein Plasmagenerator verwendet wird, der ein nicht-thermisches und/oder kaltes Plasma erzeugt. Ein solches Plasma eignet sich besonders für die Plasmaaktivierung von Dampf. Auch behält ein solches Plasma die Wirkung so lange bei, dass der plasmaaktivierte Dampf ohne nennenswerten Plasmaverlust die zu behandelnden textilen Gegenstände die mindestens eine Behandlungszone bzw. den Formkörper erreicht und dadurch die Behandlung der textilen Gegenstände mit dem plasmaaktivierten Dampf stattfindet. Außerdem führt kaltes Plasma zu keiner Schädigung der zu behandelnden textilen Gegenstände und reduziert nicht die Glättwirkung des plasmaaktivierten Dampfes.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
- 1 eine schematische Vorderansicht einer als Dämpfpuppe ausgebildeten Vorrichtung,
- 2 eine perspektivische Ansicht einer als Tunnelfinisher ausgebildeten Vorrichtung, und
- 3 eine Draufsicht auf den Tunnelfinisher der 2.
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Die Vorrichtung der 1 wird im Fachjargon als „Dämpfpuppe“ bezeichnet. Sie dient dazu, textile Gegenstände, vorzugsweise Kleidungsstücke, zu behandeln. Im Ausführungsbeispiel der 1 wird mit der Vorrichtung ein T-Shirt 10 behandelt, und zwar geglättet sowie desinfiziert und zusätzlich oder alternativ desodoriert. Es können auch andere textile Gegenstände, wie Hemden, Kittel oder dergleichen, in der Vorrichtung behandelt werden.
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Die als Dämpfpuppe ausgebildete gezeigte Vorrichtung verfügt über einen Formkörper 11. Der Formkörper 11 ist aus einem dampfdurchlässigen, biegeschlaffen und elastisch aufweitbarem Material, beispielsweise einem verstärkten Gewebe, gebildet.
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Die Vorrichtung verfügt des Weiteren über zwei gegenüberliegenden Seiten des Formkörpers 11 zugeordnete Saumhalter 12. Diese sind gleich ausgebildet, aber spiegelbildlich auf gegenüberliegenden Seiten des Formkörpers 11 angeordnet. Jeder Saumhalter 12 verfügt über mindestens eine verschwenkbare und in der Höhe verstellbare Klammer 13, die lösbar am auf den Formkörper 11 aufgezogenen T-Shirt 10, und zwar dem unteren Saum desselben, festklemmbar sind, und zwar so, dass sie das T-Shirt 10 auf den Formkörper 10 nach unten hin gestreckt halten und es so auf dem Formkörper während der Behandlung fixiert.
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Der Formkörper 11 und die Saumhalter 12 sind auf einem als Sockel dienenden Untergestell 14 befestigt. Das Untergestell 14 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel schrankartig ausgebildet. Es dient zur Aufnahme der zum Betrieb der Vorrichtung dienenden Komponenten, vorzugsweise nicht gezeigte Dampferzeuger und Strömungserzeuger, beispielsweise Ventilatoren, sowie in der hier gezeigten Vorrichtung zusätzlich einen Plasmagenerator. Mit dem Strömungserzeuger erhält der Dampf eine zum Inneren des Formkörpers 11 gerichtete Strömung. Dazu ist bis ins Innere des Formkörpers 11 eine Art Lanze 15 geführt, die mindestens eine obere Öffnung 16 aufweist, durch die vom Plasmagenerator plasmaaktivierter Dampf in das Innere des Formkörpers 11 geleitet wird. Durch die mindestens eine Öffnung 16 tritt der plasmaaktivierte Dampf aus der Lanze 15 aus. Der sich im Inneren des Formkörpers 11 sammelnde plasmaaktivierte Dampf, vorzugsweise Wasserdampf, bläst zunächst den Formkörper 11 auf, wodurch das auf den Formkörper 11 aufgezogene und gehaltene T-Shirt 10 in allen Richtungen gespannt wird. Bei fortgesetzter Zufuhr plasmaaktivierten Dampfs zum Inneren des Formkörpers 11 wird der Formkörper 11 mit dem T-Shirt 10 nicht nur auf Spannung gehalten, so dass er seinen aufgeblähten Zustand beibehält; es strömt auch plasmaaktivierter Dampf durch den dampfdurchlässigen Formkörper 11 heraus und dabei von innen nach außen durch das Gewebe des T-Shirts 10. Dabei wird das T-Shirt 10 geglättet und außerdem durch das Plasma des plasmaaktivierten Dampfs das T-Shirt 10 desinfiziert und zusätzlich oder gegebenenfalls alternativ desodoriert. Gegebenenfalls kann zusätzlich ein Bleichen des T-Shirts 10 durch das Plasma herbeigeführt werden.
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Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Bezugnahme auf die zuvor beschriebene Vorrichtung, und zwar Dämpfpuppe, erläutert:
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Zunächst wird bei nicht mit plasmaaktiviertem Dampf von innen beaufschlagtem und dadurch eingezogenen bzw. zusammengefallenen Formkörper 11 das zu behandelnde T-Shirt 10 aus dem noch zusammengezogenen Formkörper 11 aufgezogen und der untere Rand des T-Shirts 10 an den in eine entsprechende Position gebrachten Klammern 13 des Saumhalters 12 befestigt.
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Anschließend wird entweder im Inneren des Untergestells 14 oder außerhalb desselben erzeugter Dampf durch den beispielsweise als Ventilator ausgebildeten Strömungserzeuger in eine in das Innere des Formkörpers 11 gerichtete Strömung versetzt. Zu Beginn dieses Vorgangs wird der Plasmagenerator in Betrieb gesetzt, der den gesamten in Richtung zum und in den Formkörper 11 strömenden Dampf plasmaaktiviert.
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Beim Dampf handelt es sich bevorzugt um Wasserdampf der vom Plasmagenerator plasmaaktiviert wird zur Bildung plasmaaktivierten Wasserdampfs.
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Der Plasmagenerator erzeugt kaltes und/oder nicht-thermisches Plasma im Dampf, insbesondere im Wasserdampf. Dabei findet eine Gasionisation des Dampfs statt, wodurch ein neutrales Gemisch aus Ionen, freien Elektroden, neutralen Gasteilchen und/oder Radikalen entsteht. Der Dampf, insbesondere Wasserdampf, hat dabei seine typische Dampftemperatur von wenigen 100°C.
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Infolge der Plasmaaktivierung des Dampfs bilden sich in diesen reaktive Sauerstoffspezien, Hydroxylradikale, Wasserstoffperoxid und/oder UV-Strahlung.
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Der vom Plasmagenerator plasmaaktivierte Dampf, insbesondere plasmaaktivierte Wasserdampf, wird infolge seiner beispielsweise durch einen Ventilator oder dergleichen erzeugten Strömung zunächst am Plasmagenerator entlang bzw. durch den Plasmagenerator hindurch transportiert und anschließend zur ins Innere des Formkörpers 11 führenden Lanze 15 geleitet. Der plasmaaktivierte Dampf tritt dann durch die mindestens obere Öffnung 16 der Lanze 15 aus. Mit zunehmender Zufuhr plasmaaktivierten Dampfs in das Innere des Formkörpers 11 wird dieser aufgeblasen und dadurch das auf den Formkörper 11 aufgezogene und gehaltene T-Shirt allseitig aufgebläht und vom plasmaaktivierten Dampf durchströmt.
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Die Zufuhr plasmaaktivierten Dampfs zum Inneren des Formkörpers 11 wird über die gesamte Dauer der Behandlung des T-Shirts 10 aufrechterhalten vorzugsweise kontinuierlich. Dabei kommt es nach dem Aufblähen des Formkörpers 11 und Strecken des T-Shirts 10 zu einem Hindurchströmen des plasmaaktivierten Dampfs, insbesondere plasmaaktivierten Wasserdampfs, durch die dampfdurchlässige Wandung des Formkörpers 11 und durch das Gewebe des T-Shirts 10. Dabei wird das T-Shirt 10 nicht nur geglättet, sondern infolge der Plasmaaktivierung des Dampfs auch desinfiziert und/oder desodoriert, indem durch die Plasmaaktivierung des Dampfs Keime und/oder Mikroorganismen im oder am T-Shirt 10 reduziert bzw. mindestens größtenteils gestört werden. Das geschieht durch eine Schädigung bzw. Zerstörung der Zellmembran, insbesondere Keime, die Freisetzung von Inhaltsstoffen aus der jeweiligen Zelle und/oder das Eindringen von weiteren reaktiven Sauerstoffspezien in die Zelle. Alternativ oder zusätzlich findet durch den plasmaaktivierten Dampf, insbesondere plasmaaktivierten Wasserdampf, eine irreversible Schädigung der Mikroorganismen statt. Das alles hat die beabsichtigte zusätzliche Desinfektion und/oder Desodorierung des T-Shirts 10 zur Folge.
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Abweichend von der zuvor beschriebenen Plasmaaktivierung des Dampfs während der gesamten Dauer seiner Einleitung in den Formkörper 11 ist es denkbar, nur über einen bestimmten Zeitraum der Behandlung des T-Shirts 10 plasmaaktiverten Dampf in den Formkörper 11 einzuleiten. Vorzugsweise geschieht das während der Endphase der Behandlung des T-Shirts 10. Dann wird zuerst gewöhnlicher Dampf, insbesondere Wasserdampf, der nicht plasmaaktiviert ist, in das Innere des Formkörpers 11 geleitet und erst danach bis vorzugsweise zum Ende der Behandlung vom Plasmagenerators plasmaaktivierten Dampf in den Formkörper 11 und durch das zu mangelnde T-Shirt 10 hindurchgeleitet. Das stellt eine schonende Behandlung des T-Shirts 10 oder anderer textiler Gegenstände mit der als Dämpfpuppe ausgebildeten Vorrichtung sicher.
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Bei der in den 2 und 3 gezeigten Vorrichtung handelt es sich um einen Tunnelfinisher. Der schematisch in den Figuren dargestellte Tunnelfinisher verfügt über ein Gehäuse 17, in dem sich hauptsächlich eine Behandlungszone 18 oder gegebenenfalls auch mehrere aufeinanderfolgende Behandlungszonen 18, eine Einlaufzone 19 und eine Auslaufzone 20 befinden. Die mindestens eine Behandlungszone 18 ist durch wenigstens eine Behandlungskammer, vorzugsweise tunnelartige Behandlungskammer im Gehäuse 17 des Tunnelfinishers gebildet.
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Die nur andeutungsweise dargestellten textilen Gegenstände, insbesondere Bekleidungsstücke 21, werden bevorzugt jeweils an Transportbügeln hängend durch Pfeile in den 2 und 3 angedeutete Transportrichtung 22 durch den Tunnelfinisher hindurchtransportiert. Im gezeigten Ausführungsbeispiel werden die Bekleidungsstücke 21 quer zur Transportrichtung 22 durch den Tunnelfinisher transportiert. Die Transportrichtung 22 verläuft dann senkrecht zur Fläche bzw. Breite der Bekleidungsstücke 21. Auf eine solche Orientierung der Bekleidungsstücke 21 beim Durchlaufen des Tunnelfinishers ist die Erfindung aber nicht beschränkt. Vielmehr ist es auch denkbar, dass zum Beispiel in der Einlaufzone 19 und/oder der Auslaufzone 20 die Bekleidungsstücke 21 nicht quer, sondern längs zur Transportrichtung 22 orientiert sind. Das kann gegebenenfalls auch für die Behandlungszone 18 gelten.
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Durch das Gehäuse 17 des Tunnelfinishers hindurch verläuft ein vorzugsweise als Stetigförderer ausgebildeter Förderer. In den Figuren ist ein Förderer gezeigt, der als Schienenförderer ausgebildet ist, von dem nur ein Teil dargestellt ist, und zwar eine durch den Tunnelfinisher und bereichsweise vor demselben verlaufende, ununterbrochene Förderschiene 23. Längs der Förderschiene 23 sind zum Beispiel Transporthaken und/ oder Laufwagen von einem umlaufend angetriebenen Förderstrang verfahrbar. Beim Förderstrang kann es sich um eine Kette oder ein Seil handeln. Von den Laufwagen und/oder Transporthaken sind die Transportbügel mit den daran hängenden Bekleidungsstücken 21 vorzugsweise kontinuierlich durch den Tunnelfinisher, nämlich die Einlaufzone 19, die Behandlungszone 18 und die Auflaufzone 20, in Transportrichtung 22 hindurchtransportierbar. Vor dem Tunnelfinisher werden die zu finishenden Bekleidungsstücke 21 vorzugsweise schon mit den diese tragenden Transportbügeln an die Laufwagen bzw. Transporthaken angehängt. Außerhalb des Tunnelfinishers, und zwar hinter der Auslaufzone 20, werden gefinishte Bekleidungsstücke 21 mit oder ohne Transportbügel vom jeweiligen Laufwagen und/oder Transporthaken abgenommen.
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Der Tunnelfinisher der gezeigten Vorrichtung weist in seinem Gehäuse 17 eine Einlauföffnung 24 für die zu behandelnden Bekleidungsstücke 21 und eine Auslauföffnung 25 für behandelte Bekleidungsstücke 21 auf. Die an Transportbügeln hängenden Bekleidungsstücke 21 werden durch die Einlauföffnung 24 vom Förderer entlang der Förderschiene 23 in und durch die Einlaufzone 19, von dort durch die Behandlungszone 18 und nach der Behandlung, also im gezeigten Ausführungsbeispiel dem Finishen, Desinfizieren und/oder Desodorieren, durch die Auslaufzone 20 transportiert. Durch die Auslauföffnung 25 gelangen die behandelten Bekleidungsstücke 21 dann aus der Auslaufzone 20 und somit aus dem Gehäuse 17 der Vorrichtung heraus.
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Die Bekleidungsstücke 21 werden mindestens in der Behandlungszone 18 mit Dampf, insbesondere Wasserdampf, behandelt, nämlich gefinisht. Der Dampf wird entweder im Gehäuse 17 des Tunnelfinishers erzeugt oder von einem sich außerhalb des Tunnelfinishers befindenden Dampferzeuger mindestens der Behandlungszone 18 zugeführt.
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Der Tunnelfinisher verfügt über mindestens einen Luftströmungserzeuger, bei dem es sich zum Beispiel um mindestens einen in der Figur nicht gezeigten Ventilator handeln kann. Denkbar sind auch mehrere Ventilatoren. Die Ventilatoren oder sonstige Luftströmungserzeuger sind neben und/oder über der Behandlungszone 18 angeordnet. Der Dampf wird über geeignete Mittel der Behandlungszone 18 zugeführt. Hierbei kann es sich um Dampfzufuhrleitungen handeln. Diese Leitungen münden in der Behandlungszone 18, und zwar vorzugsweise an mehreren in Transportrichtung 12 der Bekleidungsstücke 21 durch die Behandlungszone 18 aufeinanderfolgenden Stellen. Den sich in der Behandlungszone 18 befindenden Bekleidungsstücken 21 wird so gleichmäßig plasmaaktivierter Dampf, vorzugsweise plasmaaktivierter Wasserdampf, zugeführt. Dabei können die Enden oder Endbereiche der Dampfzuführleitungen innerhalb der Behandlungszone 18 mit Düsen versehen sein. Diese Düsen dienen insbesondere zur Bildung eines plasmahaltigen Dampfnebels im Inneren der die Behandlungszone 18 bildenden tunnelartigen Behandlungskammer und auch zur gleichmäßigen Zufuhr des plasmaaktivierten Dampfs zu den Bekleidungsstücken 21 in der mindestens einen Behandlungskammer der Behandlungszone 18.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass die Vorrichtung, also der in den 2 und 3 gezeigte Tunnelfinisher, mindestens einen Plasmagenerator aufweist. Der in den Figuren nicht gezeigte wenigstens eine Plasmagenerator ist bevorzugt im Gehäuse 17 des Tunnelfinishers angeordnet. Insbesondere ist der wenigstens eine Plasmagenerator möglichst dicht an der oder der jeweiligen Behandlungskammer, aber noch außerhalb derselben angeordnet. Der wenigstens eine Plasmagenerator befindet sich bevorzugt zwischen der mindestens einen die Behandlungszone 18 bildenden Behandlungskammer im Gehäuse 17 des Tunnelfinishers und dem oder dem jeweiligen Strömungserzeuger zum Transportieren des Dampfs nach seiner Plasmaaktivierung in die Behandlungskammer der Behandlungszone 18.
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Der jeweilige Plasmagenerator ist prinzipiell genauso ausgebildet wie im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel der 1 beschrieben. Hierauf wird deshalb zur Vermeidung von Wiederholungen Bezug genommen.
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Auch das erfindungsgemäße Verfahren läuft beim Tunnelfinisher der 2 und 3 prinzipiell genauso ab wie bei der Dämpfpuppe der 1. Deswegen wird auch hinsichtlich des Verfahrens auf die Erläuterungen des Verfahrens im Zusammenhang mit der Dämpfpuppe Bezug genommen.
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Abweichend vom Verfahren bei der Dämpfpuppe wird beim Tunnelfinisher vom mindestens einen Plasmagenerator erzeugter plasmaaktivierter Dampf, insbesondere plasmaaktivierter Wasserdampf, in die mindestens eine Behandlungskammer der Behandlungszone 18 des Tunnelfinishers geleitet. Dort behandelt der plasmaaktivierte Dampf die an Transportbügeln hängenden Bekleidungsstücke 21. Diese Behandlung umfasst neben dem eigentlichen Glätten, nämlich Finishen, der Bekleidungsstücke 21 auch das Desinfizieren und/oder Desodorieren der Bekleidungsstücke 21 infolge der Plasmaaktivierung des Dampfs, insbesondere des Wasserdampfs. Das Desinfizieren und Desodorieren erfolgt in der mindestens einen Behandlungskammer der Behandlungszone 18 des Tunnelfinishers genauso wie bei der zuvor beschriebenen Dämpfpuppe, weswegen auf die Ausführungen zur Vorrichtung der 1 (Dämpfpuppe) Bezug genommen wird.
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Alternativ ist es auch denkbar, Dampf und gegebenenfalls auch plasmaaktivierten Dampf, schon in der Einlaufzone 19 und auch noch oder gegebenenfalls nur in der Auslaufzone 20 den zu behandelnden Bekleidungsstücken 21 zuzuführen. Wenn zum Beispiel plasmaaktivierter Dampf auch oder erst in der Auslaufzone 20 den schon gefinishten Bekleidungsstücken 21 zugeführt wird, erfolgt die Desinfektion und/oder Desodoration der Bekleidungsstücke 21 zusätzlich nach dem Finishen der Bekleidungsstücke 21.
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Auch wenn die Erfindung wie vorstehend im Zusammenhang mit einer Dämpfpuppe (1) und einem Tunnelfinisher (2 und 3) beschrieben wurde, eignet sie sich auch für andere mit Dampf arbeitende Wäschebehandlungseinrichtungen, beispielsweise Bügelpressen, Kragen- und Manschettenpressen, Karussellpressen, Pilzpressen oder ähnliche.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- T-Shirt
- 11
- Formkörper
- 12
- Saumhalter
- 13
- Klammer
- 14
- Untergestell
- 15
- Lanze
- 16
- Öffnung
- 17
- Gehäuse
- 18
- Behandlungszone
- 19
- Einlaufzone
- 20
- Auslaufzone
- 21
- Bekleidungsstück
- 22
- Transportrichtung
- 23
- Förderschiene
- 24
- Einlauföffnung
- 25
- Auslauföffnung