DE19931302A1 - Kontinuierlich verstellbarer Kran - Google Patents
Kontinuierlich verstellbarer KranInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verstellen eines Kranes, insbesondere unter Last, wobei für einen wippbaren Ausleger (1, 2, 3) des Kranes für mindestens eine Wippstellung die zulässigen Lastzustände vorgegeben sind und zulässige Lastzustände weiterer Wippstellungen aus dem für mindestens eine Wippstellung vorgegebenen Lastzustand berechnet werden, sowie ein Verfahren zum Verstellen eines Kranes, insbesondere unter Last, wobei ein Ballastelement (6) oder (7) bzw. (6) und (7) des Kranes stufenlos in Abhängigkeit von dem Lastzustand des Kranes oder unabhängig davon verstellt werden kann; und eine Steuervorrichtung zum Verstellen eines Kranes, insbesondere unter Last, mit mindestens einem Sensorelement zum Erfassen der aktuellen Stellung des Kranes; einer Speichereinheit zum Speichern von Belastungsgrenzwerten für mindestens eine vorgegebene Krankonfiguration und einer Recheneinheit zum Bestimmen der zulässigen Belastung einer frei wählbaren Kranstellung in Abhängigkeit von dem Signal des mindestens einen Sensorelements und den in der Speichereinheit gespeicherten Daten.
Description
Die Erfindung betrifft einen kontinuierlich verstellbaren Kran.
Um die Betriebssicherheit eines Kranes zu gewährleisten, werden für bestimmte
Positionen des Kranhauptauslegers Krangrenzdaten ermittelt. Anhand dieser Daten
für die Tragfähigkeit kann festgestellt werden, welche Last von dem Kran aufge
nommen werden kann ohne in einen kritischen Betriebszustand zu geraten. Soll der
Kran in einer anderen Konfiguration eingesetzt werden, so wird im lastfreien Zu
stand der Hauptausleger des Kranes in eine andere Position verfahren, für welche
entsprechende Krangrenzdaten vorliegen. In dieser Position kann der Kran dann
wieder in Betrieb genommen werden, wobei mittels der für diesen Zustand vorhan
denen Daten sichergestellt werden kann, daß keine kritischen Belastungen des
Kranes auftreten. So ist es z. B. bei bekannten Kransystemen mit wippbarem Zube
hör üblich, daß der Hauptausleger des Kranes in einer oder mehreren fest vorge
gebenen Wippstellungen mit jeweils zugeordneten fest abgespeicherten Grenz
wertkurven betrieben wird.
Es ist die Aufgabe der Erfindung den Anwendungsbereich eines bekannten Kranes
zu vergrößern.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß den Ansprüchen, sowie eine Vor
richtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsfor
men ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß wird bei einem Verfahren zum Verstellen eines Kranes mit min
destens einem wipp- und/oder teleskopierbaren Ausleger, insbesondere unter Last,
eine Grenzwertkurve bzw. Grenzdaten für die zulässige Belastung in mindestens
einer Wippstellung des Kranauslegers vorgegeben. Diese Daten geben an, wel
chen Belastungen der Kran in der bestimmten Wippstellung unterworfen werden
kann. Aus einer oder mehreren von diesen vorgegebenen Grenzwertkurven für je
weils eine bestimmte Wippstellung eines Kranauslegers werden für weitere Wipp
stellungen des Kranauslegers mögliche zulässige Lastzustände bzw.
Traglastgrenzwerte berechnet, welche bei einem kontinuierlich wippbaren
Kranausleger für jede einzelne Wippstellung angeben, wie groß die jeweiligen Be
lastungen sein dürfen. Hierdurch ist es möglich einen Kranausleger auch unter Be
lastung kontinuierlich zu wippen, da für jeden einzelnen Wippzustand die jeweiligen
Tragfähigkeitsgrenzen ermittelt werden können. Mit dem erfindungsgemäßen Ver
fahren kann der Kranfahrer die Last durch beliebiges Wippen z. B. des Hauptausle
gers oder des Spitzenauslegers im gesamten Arbeitsradius bewegen. Natürlich ist
auch ein gleichzeitiges Wippen von Hauptausleger und Spitzenausleger möglich.
So ist es beispielsweise möglich, daß Hauptausleger und Spitzenausleger aus ihrer
jeweils steilsten Betriebsstellung, z. B. Hauptauslegerwinkel = 87°, Spitzenwinkel =
77°, unter Last in die jeweils flachste Betriebsstellung, z. B. Hauptauslegerwinkel =
67°, Spitzenwinkel = 10°, bewegt werden, wobei mit dem erfindungsgemäßen Ver
fahren jeweils ermittelt werden kann, wie groß die maximale zulässige Tragfähigkeit
des Kranes sein kann. Hierbei ist es nicht erforderlich, einen an einer Überlastsi
cherung fest eingestellten Kranzustand umzuschalten, so daß während des ge
samten Wippvorgangs z. B. immer eine Tragfähigkeitsanzeige und Lastüberwa
chung durchgeführt werden kann. Aus den für verschiedene Stellungen des
Kranauslegers abgespeicherten Lastgrenzwerten für verschiedene Stellungen ei
nes Kranauslegers, wie z. B. des Hauptauslegers, und der aktuellen Stellung des
Hauptauslegers können neue Lastgrenzwerte für die aktuelle Hauptauslegerstel
lung berechnet werden.
Vorteilhaft wird mindestens eine Grenzwertkurve für eine Auslegerstellung vorge
sehen, wobei es natürlich auch möglich ist eine größere Anzahl an Belastungs
grenzwerten, jeweils für eine bestimmte Stellung eines Kranauslegers, wie z. B. des
Hauptauslegers, fest einzuspeichern. Aus der oder den für ein oder mehrere Wipp
stellungen des Kranauslegers eingespeicherten Daten können dann durch geeig
nete Berechnungsverfahren, z. B. Interpolation bzw. Extrapolation, für jeden Zu
stand des Kranes, d. h. jeden beliebigen Wippwinkel des Hauptauslegers oder des
Spitzenauslegers bzw. Gegenauslegers, die Lastgrenzwerte für die jeweiligen
Stellungen berechnet werden.
Bevorzugt ist an dem Kran mindestens ein Sensor angeordnet, mit welchem die
aktuelle Position bzw. Konfiguration des Kranes ermittelt werden kann. Hierzu kann
z. B. ein Winkelgeber am Hauptausleger zum Erfassen der aktuellen Hauptausle
gerstellung vorgesehen sein. Ebenso ist es natürlich auch möglich einen entspre
chenden Sensor für den Spitzenausleger vorzusehen. Es ist auch möglich andere
Sensoren vorzusehen, wie z. B. Lastsensoren oder Lagesensoren, mit welchen die
momentane Lage des bzw. der einzelnen Kranausleger, insbesondere deren Wipp-
bzw. Neigungswinkel, ermittelt werden kann.
Die von dem bzw. den Sensoren aufgenommenen Signale dienen zum Bestimmen
der aktuellen Position eines Kranauslegers, für welche die geltenden Über
lastgrenzwerte ermittelt werden sollen.
Bevorzugt werden die möglichen Tragfähigkeiten für jede Betriebsstellung des
Hauptauslegers errechnet, so daß bei einem kontinuierlichen Wippen des Haupt
auslegers für jede Position Lastgrenzwerte für den Kran ermittelt werden können.
Natürlich ist es auch möglich dieses Verfahren bei dem Spitzenausleger anzuwen
den, oder bei Spitzenausleger und Hauptausleger gemeinsam, so daß beide unter
Last gewippt werden können, wobei jederzeit eine Lastüberwachung erfolgt. Eben
so ist dies bei einem Gegenausleger möglich. Erfindungsgemäß kann ein beliebiger
Kranausleger, wie z. B. der Hauptausleger, vorzugsweise stufenlos unter Last ver
stellt werden.
Gemäß der Erfindung kann ein verstellbares Ballastelement vorgesehen sein, mit
welchem insbesondere bei an einem Kranausleger angehängter Last sichergestellt
werden kann, daß die Ballastierung bzw. die momentane Lage des Ballasts dem
aktuellen Belastungszustand des Kranes entspricht. Wird z. B. der Hauptausleger
unter Belastung stufenlos gewippt, so kann durch eine entsprechende stufenlose
gleichzeitige Verstellung des Ballastelements eine für den jeweiligen Betriebszu
stand genau abgestimmte Ballastierung erfolgen. Durch eine stufenlose Verstellung
des Ballastelements kann sichergestellt werden, daß für jeden Wippzustand des
bzw. der Kranausleger eine darauf abgestimmte bzw. optimale Gegenballastierung
erfolgt. Das Ballastelement hat dabei vorzugsweise einen veränderbaren Abstand
zur unteren Wippachse bzw. der Drehbühne des Hauptauslegers.
Als stufenlos verstellbares Ballastelement kann z. B. ein Gegen- oder Derrickausle
ger vorgesehen sein, an welchem ein Ballastelement angehängt ist. Um die Ge
genballastierung stufenlos auszugestalten, kann der Derrickausleger entweder
stufenlos gewippt werden oder z. B. auch austeleskopiert werden. Soll z. B. ein Kran
mit einem Hauptausleger und ggf. Spitzenausleger unter Belastung aus einer stei
len Betriebsstellung in eine flachere Betriebsstellung gebracht werden, so kann z. B.
zur darauf abgestimmten Gegenballastierung der Derrickausleger ebenfalls von
einer steilen in eine flachere Betriebsstellung gebracht werden, um die durch das
Ballastelement auf den Hauptausleger bzw. die Drehbühne wirkende Gegenlast
durch Vergrößerung des Hebelarms zu vergrößern.
Ebenso ist es auch möglich das Ballastelement an einem Schwebelast oder Bal
lastwagen z. B. mit ansteuerbaren Rädern vorzusehen, wobei das Ballastelement in
waagerechter Richtung bevorzugt stufenlos ausgefahren werden kann, so daß
durch ein entsprechendes Verfahren bzw. Teleskopieren des Ballastelements für
den aktuellen Belastungszustand des Kranes eine darauf abgestimmte Ballastie
rung erfolgen kann.
Dabei ist es vorteilhaft mindestens ein Sensorelement zur Erfassung der aktuellen
Konfiguration des Kranes vorzusehen. Hierzu können, wie bereits oben beschrie
ben, z. B. Winkelgeber an den jeweiligen Kranauslegern zur Erfassung des Be
triebszustandes vorgesehen sein. Ebenso können entsprechende Sensorelemente
z. B. an dem Derrickausleger oder dem Ballastelement angebracht sein, welche die
momentane Lage des Ballastelements ermitteln können.
Bei den oben genannten Verfahren ist es vorteilhaft eine Lastüberwachung durch
zuführen, wobei für jeden Kranzustand und die aktuell gehobene Last überwacht
wird, daß sich der Kran noch in einem sicheren Betriebsbereich befindet. Da bei der
stufenlosen Verstellung des bzw. der einzelnen Kranausleger bzw. des Ballastele
ments für jeden Betriebszustand zu jeder Zeit die geltenden Lastgrenzwerte be
rechnet werden, ist es auch während des Wippens des Kranes aus einer ersten
Position in eine zweite Position möglich, jeweils zu ermitteln, ob die momentan auf
tretende Belastung noch im zulässigen Bereich liegt bzw. wo die Grenzen der ma
ximal zulässigen Belastung des Kranes liegen. Dies kann, wie bereits oben ausge
führt, durch die Verwendung von Lastgrenzwerten bzw. einer Grenzwertkurve für
einen fest vorgegebenen Zustand des Kranes erfolgen, wobei durch ein Berech
nungsverfahren, z. B. Interpolation oder Extrapolation für jede Konfiguration des
Kranes, d. h. jeden beliebigen Wippwinkel des bzw. der einzelnen Kranausleger,
eine Grenzwertkurve bzw. geeignete Lastgrenzwerte ermittelt werden können.
Es ist von Vorteil, die jeweils errechnete zulässige Maximallast anzuzeigen, wobei
ebenso vorteilhaft die momentan auftretende Belastung, welche z. B. mittels eines
Lastsensors gemessen wird, dargestellt wird. Dies ermöglicht es einem Kranführer
bzw. einer geeigneten Steuerung zu beurteilen, wie groß die Sicherheitsreserven
des Kranes noch sind.
Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung zum Verstellen eines Kranes, insbeson
dere unter Last, weist mindestens ein Sensorelement auf, mit welchem Daten be
züglich der momentanen Stellung des Kranes ermittelt werden können. So können
z. B. mittels einen Winkelgebers am Haupt-, Spitzen- oder Derrickausleger die je
weils aktuellen Stellungen erfaßt werden, wobei auch Lastsensoren bzw. Lagesen
soren, z. B. für einen stufenlos verstellbaren Ballast, vorgesehen sein können. Jeder
der genannten Sensoren kann einzeln oder in Kombination mit einem oder mehre
ren anderen Sensoren am Kran vorgesehen sein. Das bzw. die von dem Sensor
element erfaßten Signale werden zu einer Recheneinheit übertragen. Weiterhin ist
bei der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung eine Speichereinheit vorgesehen, in
welcher mindestens ein Datensatz für Belastungsgrenzwerte bzw. entsprechende
Lastgrenzwerte für eine fest vorgegebene Konfiguration bzw. Wippstellung des
Kranes gespeichert werden können. Die Speichereinheit ist mit der erwähnten Re
cheneinheit verbunden, so daß die Recheneinheit unter Zuhilfenahme der in der
Speichereinheit abgespeicherten Daten für die Lastgrenzwerte und unter Verwen
dung der Sensordaten zur Bestimmung der aktuellen Konfiguration des Kranes die
aktuelle Tragfähigkeit für den jeweiligen Betriebszustand des Kranes errechnen
kann. Die errechneten Daten können dann entweder für den Kranführer über ein
geeignetes Ausgabegerät z. B. zur Anzeige der aktuellen Last in Relation zur er
rechneten Tragfähigkeit ausgegeben werden oder einer Kransteuerung zugeführt
werden, welche verhindert, daß der Kran in einen kritischen Betriebszustand gerät.
Es ist also ausreichend für nur eine Konfiguration des Kranes, d. h. entsprechende
Wippstellungen der einzelnen Ausleger, zulässige Krangrenzdaten für die Bela
stung zur Verfügung zu stellen, wobei aus diesem Datensatz mittels geeigneter Re
chenoperationen die Belastungsgrenzdaten für jeden anderen Betriebszustand er
mittelt werden können, ohne daß einzelne fest vorgegebene Zustände vorher ein
gestellt werden müssen. Dabei kann auch vorgesehen sein, daß die Ballastierung
auf den jeweiligen Kranzustand abgestimmt wird, so daß für jede gehobene bzw. zu
hebende Last eine entsprechend geeignete Lage des Ballastelements eingestellt
werden kann.
So kann ein Kranfahrer durch beliebiges Verstellen der Ballastposition, wie z. B.
Aus- und Einteleskopieren des Ballastes im gesamten Ballastradiusbereich, das
Ballastelement z. B. von einem kleinsten vorgegebenen Ballastradius von z. B. 11 m
zum größten vorgegebenen Ballastradius von z. B. 15 m bewegen, wobei immer
eine Lastüberwachung bzw. Tragfähigkeits-Anzeige für den jeweiligen Betriebszu
stand des Kranes erfolgen kann.
Für einen bestimmten Kranausrüstungszustand können z. B. für eine oder mehrere
Ballastnennstellungen Grenzwertkurven vorgegeben werden, wobei aus den vor
gegebenen Lastgrenzwerten und der mittels eines Sensors ermittelten aktuellen
Position des Ballastes neue Lastgrenzwerte für die aktuelle Ballaststellung berech
net werden können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Raupenkran mit Hauptausleger;
Fig. 2 einen Raupenkran mit Haupt- und Gegen-(Derrick)-Ausleger;
Fig. 3 einen Raupenkran mit Haupt- und Spitzenausleger;
Fig. 4 einen Raupenkran mit Haupt-, Spitzen- und
Gegen-(Derrick)-Ausleger;
Fig. 5 einen Mobilkran mit Haupt-, Spitzen- und
Gegen-(Derrick)-Ausleger; und
Fig. 6 einen Mobilkran mit Teleskophaupt-, Spitzen- und Gegen-(Derrick)-
Ausleger
Fig. 7 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt einen Raupenkran mit einem Hauptausleger 1, welcher stufenlos in
Richtung des Pfeiles aus seiner gezeigten steilsten Stellung in eine flachere Stel
lung gewippt werden kann, wobei in jedem Wippzustand des Hauptauslegers 1 die
jeweils geltenden Lastgrenzwerte ermittelt werden können. An dem Kran ist ein
Ballastelement 6 vorgesehen, welches in waagerechter Richtung wie durch den
Doppelpfeil dargestellt stufenlos verschoben werden kann, um für jede Hauptausle
gerstellung eine darauf abgestimmte Stellung des Ballastelements 6 einzustellen.
Dabei kann die Position des Ballastelements 6 auch in Abhängigkeit von einer von
dem Hauptausleger 1 aufgenommenen Last eingestellt werden, wobei z. B. ein
Lastsensor 5 an der Spitze des Hauptauslegers 1 entsprechende Daten aufnehmen
kann.
Fig. 2 zeigt einen Raupenkran mit Hauptausleger 1 und Gegen- bzw. Derrickausle
ger 3, welche unabhängig voneinander kontinuierlich verstellt werden können, wo
bei durch die Verstellung des Hauptauslegers 1 die Position einer aufgenommenen
Last verändert werden kann und die zugehörige Ballastierung über ein Verstellen
des Derrickauslegers 3 vorgenommen werden kann. Dabei kann das Ballastele
ment 6 wie in Fig. 1 gezeigt, in einer waagerechten Richtung teleskopiert werden.
Das Ballastelement 7 kann entweder in einer waagrechten Richtung teleskopiert
werden oder an dem Derrickausleger 3 über ein Seil angehängt sein, wobei der
Derrickausleger 3 in der durch den Pfeil angedeuteten Richtung gewippt werden
kann. Es ist auch möglich nur ein einziges Ballastelement 6 oder 7 vorzusehen.
Fig. 3 zeigt einen Raupenkran mit Hauptausleger 1 und Spitzenausleger 2, welche
beide unter Last stufenlos verstellbar sind. Der Hauptausleger 1 kann zusammen
mit dem Spitzenausleger 2 aus der in Fig. 3 gezeigten steilsten Betriebsstellung bei
aufgenommener Last in eine flachere Betriebsstellung gewippt werden, wobei
gleichzeitig Hauptausleger 1 und Spitzenausleger 2 gewippt werden. Um für die
jeweils aufgenommene Last eine entsprechende Ballastierung vorzusehen, kann
das Ballastelement 6 z. B. in einer waagerechten Richtung stufenlos ein- und aus
gefahren bzw. teleskopiert werden.
Fig. 4 zeigt einen Raupenkran mit Hauptausleger 1, Spitzenausleger 2 und Derrick
ausleger 3, welche unabhängig voneinander und gleichzeitig verstellt werden kön
nen, wobei über die Winkellage des Hauptauslegers 1 und des Spitzenauslegers 2
die Position der Last verändert werden kann und über die Winkelstellung des Der
rickauslegers 3 eine entsprechende Ballastierung erfolgen kann. Wie oben be
schrieben kann das Ballastelement 6 verstellt werden und das Ballastelement 7
hängend an dem Derrickausleger 3 vorgesehen sein, oder entsprechend telesko
piert werden, um von dem Standpunkt des Kranes weg austeleskopiert bzw. zu
dem Standpunkt hin einteleskopiert zu werden. An den Auslegern sind Winkelgeber
4, 4' und am Nadelausleger 2 ein Lastsensor 5 vorgesehen. Die Sensoren 4, 4' und
5 können an jeder geeigneten Position angebracht werden.
Fig. 5 zeigt einen Mobilkran mit Gitterausleger in ähnlicher Konfiguration wie Fig. 4,
wobei das Ballastelement wie oben beschrieben verstellt werden kann.
Fig. 6 zeigt einen Mobilkran mit Teleskopausleger in ähnlicher Konfiguration wie bei
Fig. 5, wobei das Ballastelement 6, 7 wie oben beschrieben verstellt werden kann.
Obwohl das Verstellen der Ballastelemente 6 und 7 oben zusammen mit dem stu
fenlosen Verstellen der einzelnen Kranausleger beschrieben wurde, kann ein stu
fenlos verstellbares Ballastelement gemäß der Erfindung bei jedem bekannten Kran
vorgesehen sein. Der Gegenballast kann, auch unter Last, sowohl an einer Ab
spannung hängend in die gewünschte Position gebracht werden, als auch über ei
nen Schwebeballast oder Ballastwagen vorzugsweise stufenlos ein- bzw. ausgefah
ren oder teleskopiert werden.
Ebenso ist es möglich das stufenlose Wippen des bzw. der einzelnen Kranausle
ger, wie z. B. des Hauptauslegers 1, bei gleichzeitiger Berechnung der jeweiligen
Grenzlastzustände bei einem bekannten Kran zu verwenden, ohne die Ballastie
rung stufenlos einstellbar auszugestalten.
Fig. 7 zeigt ein Blockschaltbild einer Steuervorrichtung gemäß der Erfindung. Dabei
sind in einem Speicher Daten für einen oder mehrere definierte Konfigurationen
bzw. Stellungen eines Kranes gespeichert, mit welchen die jeweils zulässigen
Grenzbelastungen ermittelt werden können. So ist im Speicher z. B. ein Datensatz
gespeichert, welcher bei einem Kran gemäß Fig. 4 für eine vorgegebene erste Po
sition von Hauptausleger 1, Spitzenausleger 2 und Derrickausleger 3 angibt, wel
che Lasten aufgenommen werden können. Ein solcher Datensatz kann auch für
eine zweite Position des Kranes eingespeichert sein. Wird der Kran stufenlos in
eine bestimmte Stellung verfahren, so werden über entsprechende Sensoren, wie
z. B. Winkelsensoren und Lastsensoren, die jeweiligen Positionen und ggf. Bela
stungszustände der einzelnen Kranausleger an eine Recheneinheit CPU übertra
gen, welche unter Berücksichtigung der im Speicher gespeicherten Datensätze die
neuen Grenzlastdaten des Kranes berechnet, so daß die Daten an eine Überlastsi
cherung oder eine Anzeige ausgegeben werden können. Weiterhin können vom
Kranführer über eine Konsole Daten in die CPU eingegeben werden, welche zur
Berechnung der Grenzlastdaten durch die CPU verwendet werden können.
Claims (13)
1. Verfahren zum Verstellen eines Kranes, insbesondere unter Last, wobei für
einen wippbaren Ausleger (1, 2, 3) des Kranes für mindestens eine Wippstel
lung die zulässigen Lastzustände vorgegeben sind und zulässige Lastzustän
de weiterer Wippstellungen aus dem für mindestens eine Wippstellung vorge
gebenen zulässigen Lastzustand berechnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei mögliche Lastzustände für mindestens
zwei Wippstellungen vorgegeben sind und Lastzustände für dazwischenlie
gende oder ähnliche bzw. andere Stellungen durch ein Berechnungsverfah
ren, z. B. Interpolation und Extrapolation ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei Signale eines Winkelsensors, Last
sensors und/oder Lagesensors zum Ermitteln von zulässigen Lastzuständen
verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zulässige Last
zustände über den gesamten Wippbereich des Hauptauslegers (1) ermittelt
werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zulässige Last
zustände über den gesamten Wippbereich des Nadelauslegers (2) ermittelt
werden.
6. Verfahren zum Verstellen eines Kranes, wobei der Hauptausleger (1) stufen
los unter Last verstellt wird.
7. Verfahren zum Verstellen eines Kranes, insbesondere unter Last, wobei min
destens ein Ballastelement (6, 7) des Kranes stufenlos in Abhängigkeit von
dem Lastzustand des Kranes oder unabhängig davon verstellt werden kann.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei der horizontale Abstand zwischen minde
stens einem Ballastelement (6, 7) und unterer Wippachse des Hauptauslegers
(1) stufenlos verstellt werden kann.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei das Ballastelement (7) an einem
Gegenausleger (3) angehängt ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei mindestens ein Sensor
element zum Ermitteln der Krankonfiguration vorgesehen ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Überlast
überwachung und/oder Maximallastanzeige erfolgt.
12. Steuervorrichtung zum Verstellen eines Kranes, insbesondere unter Last, mit:
- a) mindestens einem Sensorelement (4, 5) zum Erfassen der aktuellen Stellung bzw. Lastsituation des Kranes;
- b) einer Speichereinheit zum Speichern von Belastungsgrenzwertdaten für mindestens eine vorgegebene Kranstellung; und
- c) einer Recheneinheit zum Bestimmen der zulässigen Belastung einer frei wählbaren Kranstellung in Abhängigkeit von dem Signal des mindestens einen Sensorelements (4, 5) und den in der Speichereinheit gespei cherten Daten.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Überwa
chungseinheit zum automatischen Abbrechen eines Vorganges vorgesehen
ist, wenn erkannt wird, daß eine zulässige Belastung des Kranes überschritten
wird und/oder eine Tragfähigkeitsanzeige zum Darstellen der aktuellen Last in
Relation zur maximal zulässigen Traglast vorgesehen ist.
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