DE19927086C2 - Verfahren zum Dotieren und Überziehen von Nickelhydroxid - Google Patents
Verfahren zum Dotieren und Überziehen von NickelhydroxidInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einbinden von Additiven in
Nickelhydroxid und zum Überziehen von Nickelhydroxid mit Additiven. Ins
besondere eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren zum gleichzeitigen
Abscheiden von Additiven in der Nickelhydroxid-Matrix und zum Überziehen
dieser Matrix mit Additiven.
Nickelhydroxid ist ein wichtiges Ausgangsmaterial beim Herstellen positiver
Nickelelektroden für Alkalibatterien. Das Dotieren von Nickelhydroxid für
Elektroden mit Additiven erhöht die elektrochemische Aktivität des Nickel
hydroxids. Dies und andere sich beim Dotieren ergebende vorteilhafte
Eigenschaften belegen die US-Patentschriften 4 844 999, Re. 34 752 und 5 366 831
der Yuasa Battery Company Ltd, Japan. Zu den gemeinsamen
Kennzeichen dieser Verfahren gehört das Lösen von Salzen der Additive in
einer Nickel-Mutterlösung und das gleichzeitige Ausscheiden der Additive
zusammen mit dem Nickelhydroxid unter Verwendung einer Base. Im allge
meinen basieren diese Verfahren auf einer Zugabe von Natriumhydroxid
zum Ausscheiden von Metall aus dessen Sulfaten.
Die US-Patentschrift 5 281 494 der Inco Limited beschreibt ein Verfahren
zum Lösen von Metalladditiven und zum gleichzeitigen Ausscheiden dieser
Additive zum Dotieren von Nickelhydroxid. Dieses Verfahren arbeitet mit
einem oxidierenden Potential bei Temperaturen über 180°C. Diese hohe
Temperatur führt zu einem stabil-kristallinen Produkt mit verringerter elektro
chemischer Leistung in Batterien. Die US-Patentschrift 5 447 707 beschreibt
ein ähnliches Verfahren, das Additive direkt aus einem Pulver in Nickel
hydroxid einbindet. Unglücklicherweise trägt das Verfahren auch geringe
Nitratmengen in das Nickelhydroxid ein.
Bei dem in der US-Patentschrift 5 545 392 beschriebenen Verfahren entsteht im
Rahmen eines in sich geschlossenen Verfahrenskreislaufs Nickelhydroxid durch
direkte Umwandlung von Nickel in Nickelhydroxid. Bei diesem Verfahren ist es
möglich, Additive in Form ihre Salze in die zurückgeführte Trägerlösung oder
direkt in einen Reaktor einzubringen. Darüber hinaus erfordert dieses Verfahren:
1.) Das Ausschleusen eines Teils der Prozeßlösung zum Wiederherstellen des
Anionengleichgewichts und 2.) ein Aufbereiten der ausgeschleusten Lösung zu
einem umweltfreundlichen Produkt.
Oshitani u. a. "Development of a Pasted Nickel Electrode with High Active Material
Utilization" beschreiben eine bessere Ausnutzung der aktiven Masse von
Batterien mit Hilfe von Nickelhydroxid, das mit einer Schicht von Kobalthydroxid
überzogen ist. Insbesondere konnten die Autoren nachweisen, daß sich die
Oberflächenleitfähigkeit des Nickelhydroxids mit Hilfe eines Kobaltoxihydroxid-
Überzugs von 0,15 S/cm auf 12,8 S/cm erhöhen läßt. Im Verlaufe der Ladezyklen
Nickelhydroxid enthaltender Batterien wandelt sich das CoO-Pulver in Co(OH)2
um, das sich auf dem Nickelhydroxid abscheidet. Möglicherweise wird das
Kobalthydroxid beim wiederholten Laden zu einem stabilen Kobaltoxihydroxid-
Überzug oxidiert.
Aus der japanischen Offenlegungsschrift 091 10 433 A (abstract). In: Patent
Abstracts of Japan (CD-Rom] ist auch bereits ein Verfahren bekannt, bei dem
Hydroxidkeime in einer Anfangslösung mit Alkalihydroxid und/oder Ammoniak
gebracht und eine Dispersion mit 1 bis 19 mol/l Keime erzeugt sowie eine
wässrige Lösung eines Nickel-, Kobalt-, Zink- oder Kadmiumsalzes, jedoch mit
anderer Konzentration als die Nickelhydroxidkeime sowie eine wässrig-
ammoniakalische und eine wässrige Alkalihydroxidlösung gleichzeitig und
kontinuierlich in die Dispersion gebracht werden.
Des weiteren beschreibt die japanische Offenlegungsschrift 071 33 115 A
(abstract). In: Patent Abstracts of Japan (CD-Rom] ein Verfahren zum Herstellen
eines Pulvers aus mit Kobalthydroxid überzogenem Nickelhydroxid, bei dem eine
wässrige Lösung aus Kobalt und einer Ammoniumionen liefernden Substanz
gleichzeitig und kontinuierlich in konstanter Menge einer wässrigen Lösung von
Nickelhydroxidpulver und Alkalihydroxid mit einem pH-Wert von 11 bis 13
zugeführt wird.
Die Erfindung zielt auf ein Verfahren zum Einbinden von Additiven in Nickel
hydroxid ab, das ein Überkristallisieren des Hydroxids vermeidet und ohne das
Einbringen von Salzen in das System auskommt. Dies sollte ohne
Umweltverschmutzung geschehen. Des weiteren will die Erfindung ein Verfahren
zum Verteilen von Additiven, beispielsweise Kobalt, auf das Gitter des
Nickelhydroxids einerseits und eine die Nickelhydroxid-Teilchen umgebenden
Oberflächenschicht bzw. zum Einbinden von Kobalt in kobaltfreies Nickelhydroxid
sowie zum Überziehen mit Kobalt schaffen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Additive in einer ammo
niakalischen Lösung auf Nickelhydroxidkeimen bzw. -kernen abgeschieden.
Alsdann wird mindestens ein metallisches Additiv in die wässrige Lösung
eingebracht und erzeugt dort einen Schlamm mit einem Reduktionspotential. Als
Additiv kommen Aluminium, Kadmium, Kobalt, Indium, Eisen, Mangan und Zink in
Frage. Das Eintragen von Sauerstoff in den additivhaltigen Schlamm in einer
bestimmten Menge erhält das Reduktionspotential der Lösung. Mindestens eines
der Additive löst sich in der wässrigen Lösung aufgrund eines die Löslichkeit des
Schlamms übersteigenden Gehalts und bewirkt bei einer Temperatur von
vorzugsweise unter 100°C ein Abscheiden des Additivs in Form eines Hydroxids
auf den Nickelhydroxidkeimen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der
Zeichnung des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1A die REM-Aufnahme des Querschnitts eines mit Kobalt überzogenen
Nickelhydroxid-Teilchens in 3000-facher Vergrößerung zur
Veranschaulichung der Kobaltverteilung,
Fig. 1B die REM-Aufnahme des Querschnitts eines mit Kobalt überzogenen
Nickelhydroxid-Teilchens der Fig. 1A zur Veranschaulichung der
Zinkverteilung in 3000-facher Vergrößerung,
Fig. 2 eine grafische Darstellung der Ausnutzung von Nickelhydroxid mit und
ohne Kobaltüberzug in Abhängigkeit von der Zahl der Ladezyklen,
Fig. 3A die REM-Aufnahme eines Nickelhydroxid-Teilchens nach einem
gleichzeitigen Abscheiden von Kobalt und Zink in 32.000-facher
Vergrößerung zur Veranschaulichung der Kobaltverteilung,
Fig. 3B eine REM-Aufnahme des Nickelhydroxid-Teilchens der Fig. 3A in
32.000-facher Vergrößerung zur Veranschaulichung der Zinkverteilung
und
Fig. 4 die REM-Aufnahme eines Nickelhydroxid-Teilchens mit eingebun
denem Kobalt in 19.500-facher Vergrößerung zur Veranschauli
chung der Kobaltverteilung.
Die Erfindung betrifft ein umweltfreundliches Verfahren zum Herstellen addi
tivhaltigen Nickelhydroxids. Dieses Verfahren löst ein metallisches Additiv,
beispielsweise Aluminium, Kadmium, Kobalt, Indium, Eisen, Mangan und
Zink in einer ammoniakalischen Lösung. Die Anwesenheit von Sauerstoff
führt zu einer Lösung mit einem reduzierenden oder negativen Potential.
Negative Potentiale bewirken ein gleichzeitiges Ausscheiden des Additivs als
Hydroxid sowie des Nickelhydroxids und dabei das Entstehen dotierter
Nickelhydroxid-Teilchen. Wahlweise erhalten die Nickelhydroxid-Teilchen
einen Überzug aus dem Hydroxid des Additivs, oder sie sind mit dem
Hydroxid des Additivs dotiert. Dabei ist es ohne weiteres möglich, Überzüge
aus mehreren Additiven oder mit durch Nickel abgereicherten Additiven im
Wege eines einfachen Einstellens der in die Lösung eingetragenen Metall
pulvermenge aufzubringen.
Um das Abscheiden eines kobaltreichen Überzugs auf Nickelhydroxid-Teil
chen zu veranschaulichen, wurden etwa 1000 g Nickelhydroxidkeime in eine
Ammoniak/Ammoniumacetat-Lösung (etwa 1 mol Acetat/L) eingebracht und
ergaben dort eine Pulpe aus Nickelhydroxid. Die Aufschlämmung wurde in
einem 2-L-Behälter mit einem Rührwerk und Prallelementen gerührt und
dabei auf einer Temperatur von 70°C gehalten. Der Behälter war mit einem
Rückflußkühler, einem Sauerstoffverteiler, einer Temperatursteuerung, einer
Redoxelektrode und einem Einlaß zum Einbringen von Pulvern ausgestattet.
Das Pulver wurde durch Einbringen von Nickelcarbonyl-Pulver (etwa 40 g mit
einer Teilchengröße unter 2 µm) und feinem Kobaltpulver (etwa 20 g mit
einer Teilchengröße von 7 µm) in der Aufschlämmung aktiviert. Nach dem
Erreichen eines negativen Redoxpotentials wurde mit Hilfe des Sauerstoff
verteilers gasförmiger Sauerstoff in einer Menge von 20 mL/min in die Auf
schlämmung eingetragen. Damit begann die Umsetzung des Nickel- und des
Kobaltpulvers in deren Hydroxide. Diese Hydroxide schieden sich auf der
Oberfläche der Nickelhydroxidkeime ab. Die Reaktion setzte sich fort, bis
nahezu das gesamte Metallpulver zu Hydroxid umgesetzt war und das
Redoxpotential leicht positiv wurde. Im Wege einer Flüssig/Fest-Trennung
wurde das Hydroxidprodukt von der reagierten Aufschlämmung getrennt.
Wie sich aus Fig. 1A ergibt, ist das Kobalt gleichmäßig über das Innere der
Teilchen verteilt, und zwar in diesem Falle mit einer verhältnismäßig niedri
gen Konzentration entsprechend etwa 0,5%. Hingegen befindet sich das
eingebrachte Kobalt in einer viel höheren Konzentration in der Oberflächen
zone der Teilchen. Diese Art der Kobaltverteilung wirkt sich bei einer Ver
wendung in Batterien äußert positiv auf die Leistung des Hydroxids aus.
Nach einem Auftragen des Nickelhydroxids vor und nach einem Überziehen
auf Nickelelektroden wurden die Elektroden in gefluteten Zellen elektroche
misch untersucht. Dabei zeigte sich die verbesserte Leistung der mit Kobalt-
Nickel-Hydroxid überzogenen Proben. Aus dem Diagramm der Fig. 2 ergibt
sich, daß der Kobalt-Nickel-Überzug sowohl die anfängliche als auch die
Ausnutzung des Nickelhydroxids insgesamt erhöhte.
Um das Aufbringen einer Kobalthydroxid-Schicht auf Nickelhydroxid-Teilchen
zu veranschaulichen, wurde der Versuch des Beispiels 1 wiederholt; dies
jedoch mit einer Kobaltpulver und Nickelhydroxid enthaltenden Aufschläm
mung und einer Reaktion in Abwesenheit von Nickelpulver. Die Aufschläm
mung wurde durch Eintragen von 860 g Ni(OH)2 mit etwa 4% Zink und ohne
Kobalt in 1,7 L einer Ammoniak/Ammoniumacetat-Lösung (etwa 1 mol Ace
tat/L) hergestellt. Dann wurden 30 g feinen Kobaltpulvers in die Hydroxidauf
schlämmung eingetragen und das Kobaltpulver zum Lösung aktiviert. Das
Redoxpotential fiel auf etwa -700 mV, bezogen auf eine Standard-Kalomel-
Elektrode. Nachdem dieses negative Potential erreicht war, setzte sich das
Kobaltpulver beim Einleiten von Sauerstoff in einer Menge von 10 mL/min in
die Aufschlämmung zu Kobalthydroxid um. Die Zufuhr von Sauerstoff wurde
unterbrochen, als das Redoxpotential leicht positiv wurde. Zu diesem Zeit
punkt hatte sich im wesentlichen das gesamte Kobaltpulver zu
Kobalthydroxid umgesetzt, das sich auf der Oberfläche der Nickelhydroxid-
Teilchen abschied.
Bei einem weiteren Versuch waren Kobalt und Zink gleichmäßig im Gitter
verteilt. Bei dem betreffenden Versuch wurden 1,7 L einer Ammo
niak/Ammoniumacetat-Lösung (etwa 1 mol Acetat/L) in dem 2 L-Behälter des
Beispiels 1 auf 70°C erwärmt und die Lösung so für die Umsetzungsreaktion
vorbereitet. Sodann wurden etwa 600 g feinen Carbonylnickel-Pulvers unter
Rühren in die Lösung eingebracht und konnten dort etwa 30 min reagieren.
Das Redoxpotential der Aufschlämmung fiel auf unter -700 mV, gemessen
gegen eine Standard-Kalomel-Elektrode. Alsdann wurden 50 g Nickel
hydroxidkeime eingebracht und etwa 30 min später Sauerstoff in einer
Menge von 50 mL/min in die Lösung eingetragen. Damit begann die Umset
zung des Nickelpulvers zu Nickelhydroxid. Während der Reaktion wurden
wässrige Aufschlämmungen feinen Kobalt- und Zinkpulvers mit einem mittle
ren Teilchendurchmesser von etwa 7 µm kontinuierlich in die Reaktionsauf
schlämmung eingetragen. Der Zusatz an Kobalt- und Zinkpulver entsprach
etwa jeweils 30 g. Die beiden Pulver reagierten gleichzeitig mit dem Nickel
und wurden gleichmäßig in das Nickelhyroxidgitter eingebunden, wie sich
aus der Aufnahme der Fig. 3 ergibt.
Bei diesem Versuch wurde im Wege einer Sorption aus einer kobalthaltigen
Lösung Kobalt nachträglich in ein kobaltfreies Nickelhydroxid eingebracht.
Dazu wurde 4,8% Zink enthaltendes Nickelhydroxid mit einer 1-molaren
Acetatlösung mit 18,8 g/L Kobalt und etwa 3-molarem Ammoniak in Kontakt
gebracht und so die Reaktion initiiert. Der pH-Wert der Lösung betrug 9,1 bei
einer Temperatur von 50°C. Nach 24-stündigem Kontakt wurde das Hydroxid
im Wege einer Fest/Flüssig-Trennung abgetrennt. Eine Analyse der Lösung
ergab 16,5 g/L Kobalt, 2,73 g/L Nickel und 0,95% Kobalt in dem angefalle
nen Hydroxid. Wie sich aus der Aufnahme der Fig. 4 ergibt, ist das sorbierte
Kobalt ziemlich gleichmäßig über die Teilchen verteilt.
Die elektrochemische Leistung des vorerwähnten Hydroxids erhöhte sich
merklich im Vergleich zu dem Ausgangsmaterial.
Obgleich die Prozeßlösungen der vorerwähnten Beispiele auf dem Acetata
nion aus dem Ammoniumacetat basieren, hängt das erfindungsgemäße
Verfahren nicht von diesem speziellen Anion ab. So arbeitet das erfindungs
gemäße Verfahren mit jedem System, beispielsweise mit Sulfaten, Chlori
den, Nitraten, Phosphaten, Monocarboxylaten oder Polycarboxylaten oder
jeglicher Kombination solcher Ammoniumsalze. Darüber hinaus ist die Reak
tion auch in einer anionenfreien Lösung möglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich kontinuierlich oder chargenweise
durchführen. Bei einem Dauerbetrieb löst die Lösung die Metallpulver und
scheidet gleichzeitig das Hydroxid aus. Um das Lösen in Gang zu setzen, ist
es wichtig, daß das Nickelpulver im wesentlichen frei von einem Oxidüber
zug ist. Beim Eintragen des Pulvers in eine ammoniakalische Prozeßlösung
wird jeglicher Oxidfilm entfernt und so die Reaktion in Gang gesetzt. Gege
benenfalls kann das Pulver zunächst durch Waschen in einer starken Säure
aktiviert werden. Das Lösen der aktivierten Pulver in Anwesenheit von Sau
erstoff bei negativem oder reduzierendem Potential treibt die Reaktion voran.
Übersteigt die Sauerstoffzufuhr die Reaktionsgeschwindigkeit, dann wird das
Potential positiv und bricht die Reaktion zusammen. Vorteilhafterweise bleibt
im Hinblick auf eine angemessene Reaktionsgeschwindigkeit das Redoxpo
tential unter mindestens -100 mV, gemessen gegen eine Standard-Kalomel-
Elektrode. Eine Vergrößerung der Oberfläche der Additiv-Teilchen oder Pul
ver erhöht die Lösungsgeschwindigkeit dieser Pulver bei weiter verringertem
Redoxpotential. Besonders vorteilhaft beschleunigt ein Redoxpotential zwi
schen -250 und -700 mV die Reaktion.
Wenngleich sich das erfindungsgemäße Verfahren für eine Vielzahl von
Metallpulvern eignet, ist es wichtig, Metalle mit ausreichend hoher Lösungs
geschwindigkeit in ammoniakalischen Lösungen zu verwenden. Im allgemei
nen erhöht sich die Reaktionsgeschwindigkeit mit abnehmender Teilchen
größe oder zunehmender Teilchenoberfläche. Besonders vorteilhaft im Hin
blick auf ein rasches Lösen ist es, wenn das Additiv eine mittlere Teilchen
größe unter 10 µm besitzt. Werden dem Nickelhydroxid mehrere Additive
zugesetzt, ist es wichtig, deren Mengen und Reaktivität aufeinander abzu
stimmen.
Die Reaktion beruht auf einer basischen ammoniakalischen Lösung zum
Lösen der Additive mit hoher Lösungsgeschwindigkeit. Beste Resultate
ergeben sich bei pH-Werten zwischen 9 und 12. Darüber hinaus ist eine
Verfahrenstemperatur unter 90°C von Vorteil, um überkristalline Teilchen zu
vermeiden. Im Hinblick auf ein amorphes Gefüge ist eine Verfahrenstempe
ratur zwischen 20 und 80°C besonders vorteilhaft.
Obgleich es möglich ist, unter Verwendung eines Gemischs aus verschiede
nen Additiven Nickelhydroxid sowohl zu dotieren als auch mit einem Überzug
zu versehen, ist es wichtig, nicht unnötige Additive in das System einzutra
gen. Anfangsversuche haben gezeigt, daß mit weniger als 5% Zink dotiertes
und somit stabilisiertes Nickelhydroxid das Entstehen von Gamma-Nickel
hydroxid vermeidet. Diese Stabilität verringert die volumetrische Expansion
und Konzentration bei den Lade- und Entlade-Zyklen von Batterien und
erhöht deren Lebensdauer.
In ähnlicher Weise erhöht ein Überzug des Nickelhydroxids mit einem leitfä
higen Hydroxid wie Kobalthydroxid die Batterieleistung. Besonders wirksam
ist ein Dotieren der Nickelhydroxid-Kernzonen mit 0,3 bis 10% Additiv und
deren Oberflächenzone mit 10 bis 50% Additiv. Noch vorteilhafter ist es,
wenn der Kern 0,6 bis 5% Additiv und die Oberflächenzone 20 bis 40%
Additiv enthält. Ein Dotieren der Oberflächenzone des Nickelhydroxids mit
mindestens 20% Additiv erhöht die Oberflächenleitfähigkeit des Nickel
hydroxids dramatisch. Ein Überzug mit mindestens 80% Kobalt ergibt eine
ausgezeichnete Leitfähigkeit. Um die maximale Leitfähigkeit zu erreichen,
enthält der Überzug im wesentlichen reines Kobalthydroxid. Es ist jedoch
auch möglich, den Kobaltüberzug mit bis 10% Zink oder eines anderen
Additivs zu dotieren.
Claims (7)
1. Verfahren zum Abscheiden von Additiven bei Nickelhydroxid, bei dem
in eine Nickelhydrokeime enthaltende wässerig-ammoniakalische
Lösung unter Bildung einer Aufschlämmung das Additiv eingetragen
und dieses als Hydroxid auf den Nickelhydroxidkeimen abgeschieden
wird, dadurch gekennzeichnet, daß man als Additiv metallisches Al,
Cd, Co, In, Fe, Mn und/oder Zn einträgt bis ein reduzierendes Potential
erzeugt wird und man anschließend unter Aufrechterhaltung des
reduzierenden Potentials Sauerstoff in die Aufschlämmung einleitet,
wobei das Additiv in der wässrigen Lösung über die Löslichkeitsgrenze
hinaus gelöst und dabei bei einer Temperatur von unter
100°C als Hydroxid abgeschieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
Nickelteilchen in die wässrige Lösung eingetragen und gelöst werden,
wobei gemeinsam mit dem Hydroxid des Additivs Nickelhydroxid
abgeschieden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Aufschlämmung ein reduzierendes Potential unterhalb mindestens
-100 mV (gemessen gegen eine Standard-Kalomel-Elektrode) erzeugt
wird bevor der Sauerstoff eingeleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
wässerig-ammoniakalische Lösung ein Ammoniaksalz aus der Gruppe
Sulfate, Chloride, Nitrate, Phosphate, Mono- und Polycarboxylate
enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Kobalt-
Hydroxid auf mit Zink dotierten Nickelhydroxidkeimen abgeschieden
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kernzone der Nickelhydroxidkeime mit 0,6 bis 10% Additiv dotiert wird
und in der Oberflächenzone 10 bis 50% Additiv verteilt sind.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
gleichzeitig abgeschiedene Nickelhydroxid in die Eingangsstufe des
Verfahrens zurückgeführt wird.
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