DE19922660A1 - Schließvorrichtung, vorzugsweise zum Querfließpressen - Google Patents
Schließvorrichtung, vorzugsweise zum QuerfließpressenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung, vorzugsweise zum Querfließpressen von Werkstücken, mit ein oder zwei relativ zueinander bewegbaren Preßstempeln (10, 20) und zwei gleichen Geschwindigkeiten relativ zu den Preßstempeln (10, 20) bewegbaren schwimmend gelagerten Matrizenhälften (14, 24), wobei sich die erste Matrizenhälfte (24) an einer den ersten Stempel (20) aufnehmenden raumfesten ersten Tragplatte (18) und die zweite Matrizenhälfte (14) an einer den zweiten Stempel (10) aufnehmenden bewegbaren zweiten Tragplatte (6) federnd abstützt. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Matrizenhälften (14, 24) und den Tragplatten (6, 18) jeweils eine zur Stempelachse koaxiale Ringkolben-Stickstoff-Gasdruckfeder (12, 22) angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung,
vorzugsweise zum Querfließpressen von Werkstücken, mit ein
oder zwei schwimmend gelagerten Matrizenhälften und ein
oder zwei mit gleichen Geschwindigkeiten relativ zu den
Matrizenhälften bewegbaren Stempeln, wobei sich die erste
Matrizenhälfte an einer den ersten Stempel aufnehmenden
raumfesten ersten Tragplatte und die zweite Matrizenhälfte
an einer den zweiten Stempel aufnehmenden bewegbaren
zweiten Tragplatte federnd abstützt.
Beim Querfließpressen wird ein Werkstück zwischen zwei
Stempeln derart verpreßt, daß ein Teil des Werkstoffes -
quer zur Preßrichtung - in von Matrizenhälften gebildete
Hohlräume ausweicht. Vierfach wirkende Pressen halten die
Matrizenhälften durch separate Schließstößel geschlossen.
Gattungsgemäße einfach wirkende Pressen erzeugen die
Schließkraft durch Federsysteme.
Eine bekannte Vorrichtung zur Herstellung eines
Werkstückes durch Fließpressen (DE 28 19 167 A1) weist zwei
schwimmend gelagerte Matrizenhälften und zwei mit gleichen
Geschwindigkeiten relativ zu den Matrizenhälften bewegbare
Preßstempel auf. Zwischen einer den unteren Preßstempel
aufnehmenden unteren Tragplatte und der unteren
Matrizenhälfte ist eine zur Stempelachse koaxiale erste
Tellerfeder angeordnet, während sich zwischen der den
oberen Preßstempel aufnehmenden bewegbaren oberen
Tragplatte und der oberen Matrizenhälfte eine zur
Stempelachse koaxiale zweite Tellerfeder befindet, so daß
die unter dem Einfluß eines Pressenstößels nach unten
fahrende obere Tragplatte zum einen beide Matrizenhälften
gegen die Kraft der Tellerfedern verspannen und zum anderen
den oberen Stempel gegen ein auf dem unteren Stempel
aufgebrachtes Werkstück verpressen kann. Von Nachteil sind
neben der großen Bauweise die damit erzielbaren geringen
Schließwege.
Es ist auch bekannt, die koaxial zur Stempelachse
angeordneten Tellerfedern durch mehrere um die Stempelachse
angeordnete Stickstofffederelemente zu ersetzen (Siegert:
Neuere Entwicklungen in der Massivumformung, Frankfurt
1997). Obwohl hiermit eine komaktere Bauweise erzielbar
ist, läßt auch diese Anordnung bei gleicher Schließkraft
nur kleine Schließwege zu. Darüber hinaus ist ein großer
Aufwand erforderlich, um die einzelnen
Stickstofffederelemente im Interesse einer gleichmäßigen
Krafteinleitung über eine Ringleitung zu verbinden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Schließvorrichtung, vorzugsweise zum
Querfließpressen von Werkstücken zu schaffen, die einen
einfachen und kompakten Aufbau mit großen Schließwegen
verbindet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des
Anspruches 1 gelöst. Die Schließvorrichtung, vorzugsweise
zum Querfließpressen von Werkstücken weist einen oder zwei
relativ zueinander bewegbare Preßstempel und eine Matritze
aus ein oder zwei mit gleichen Geschwindigkeiten relativ zu
den Preßstempeln bewegbare schwimmend gelagerte
Matrizenhälften auf, wobei sich die erste Matrizenhälfte an
einer den ersten Stempel aufnehmenden raumfesten ersten
Tragplatte und die zweite Matrizenhälfte an einer den
zweiten Stempel aufnehmenden bewegbaren zweiten Tragplatte
federnd abstützt. Erfindungsgemäß ist zwischen den
Matrizenhälften und den Tragplatten jeweils eine zur
Stempelachse koaxiale Ringkolben-Stickstoff-Gasdruckfeder
angeordnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 Werkzeug zum Querfließpressen mit zwei Stempeln und
zwei Ringkolben-Stickstoff-Gasdruckfedern
Fig. 2 Werkzeug z. B. zum Schmieden mit einem Stempel und
einer Ringkolben-Stickstoff-Gasdruckfeder
Die zugehörige schematischen Zeichnung gem. Fig. 1 zeigt
zwei aufeinanderliegende Werkzeughälften 2 und 4.
Die obere Werkzeughälfte 2 weist eine waagerechte
Tragplatte 6 auf, an deren Oberseite ein vertikal
bewegbarer Pressenstößel 8 und an deren Unterseite ein
senkrecht nach unten weisender zweiter Stempel 10 und eine
den zweiten Stempel 10 umgebende zweite Ringkolben-
Stickstoff-Gasdruckfeder 12 sitzt, an deren Unterseite über
eine zweite Zwischenplatte Z2, die auf dem Stempel 8
verschiebbaren zweite Matrizenhälfte 14 befestigt ist.
Die untere Werkzeughälfte 4 besitzt eine auf einem Tisch
16 ruhende waagerechte Tragplatte 18, an deren Oberseite
ein senkrecht nach oben weisender erster Stempel 20 und
eine den ersten Stempel 20 umgebende erste Ringkolben-
Stickstoff-Gasdruckfeder 22 sitzt. Auf Ringkolben-
Stickstoff-Gasdruckfeder 22 ist eine erste Zwischenplatte
21 befestigt, auf welcher die auf dem Stempel 20
verschiebbaren Matrizenhälfte 24 angeordnet ist.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Nach dem Einlegen eines Werkstückes 26 zwischen die Stempel 10 und 20 fährt der Pressenstößel 8 die obere Tragplatte 6 nach unten, so daß sich auch der obere zweite Stempel 10 und die beiden Matrizenhälften 14 und 24 unter Spannung der beiden Ringkolben-Stickstoff-Gasdruckfedern 12 und 22 nach unten bewegen. Diese müssen zum einen derart aufeinander abgestimmt sein, daß sich der auf die Matrizenhälften 14 und 24 wirkende Schließdruck aufbaut, bevor die beiden Stempel 10 und 20 das Werkstück 26 axial stauchen und radial in den durch die Matrizenhälften 14 und 24 gebildeten Hohlraum 28 verdrängen. Zum anderen muß sichergestellt sein, daß sich die schwimmend gelagerten Matrizenhälften 14 und 24 im Interesse einer symmetrischen Umformung gegenüber den Stempeln 10 und 20 mit gleichen Geschwindigkeiten bewegen.
Nach dem Einlegen eines Werkstückes 26 zwischen die Stempel 10 und 20 fährt der Pressenstößel 8 die obere Tragplatte 6 nach unten, so daß sich auch der obere zweite Stempel 10 und die beiden Matrizenhälften 14 und 24 unter Spannung der beiden Ringkolben-Stickstoff-Gasdruckfedern 12 und 22 nach unten bewegen. Diese müssen zum einen derart aufeinander abgestimmt sein, daß sich der auf die Matrizenhälften 14 und 24 wirkende Schließdruck aufbaut, bevor die beiden Stempel 10 und 20 das Werkstück 26 axial stauchen und radial in den durch die Matrizenhälften 14 und 24 gebildeten Hohlraum 28 verdrängen. Zum anderen muß sichergestellt sein, daß sich die schwimmend gelagerten Matrizenhälften 14 und 24 im Interesse einer symmetrischen Umformung gegenüber den Stempeln 10 und 20 mit gleichen Geschwindigkeiten bewegen.
Eine Variante mit nur einer Ringkolben-Stickstoff-
Gasdruckfeder 22 und einem ersten Stempel 20 in der unteren
Werkzeughälfte 4 wird in Fig. 2 in eingefedertem Zustand
gezeigt. Die untere Werkzeughälfte 4 ist dabei identisch
mit der Ausführung gem. Fig. 1 ausgebildet. In der oberen
Werkzeughälfte 2 ist die zweite Matritzenhälfte 14 an der
zweiten Zwischenplatte 22 und diese direkt an Tragplatte 6
befestigt. Der Werkstoff des Werkstücks 26 wurde durch den
Stempel 20 axial gestaucht und radial in den durch die
Matrizenhälften 14 und 24 gebildeten Hohlraum 28 verdrängt.
Diese Schließvorrichtung kann auch um 180° gedreht werden
und ist beispielsweise zum Schmieden oder Thixoforming
einsetzbar.
Die erfindungsgemäße Schließvorrichtungen ermöglicht bei
einem einfachen und kompakten Aufbau wesentlich größere
Schließwege als bei Anwendung herkömmlicher Tellerfedern.
Es sind bei Anwendung nur einer Ringkolben-Stickstoff-
Gasdruckfeder Umformwege möglich, die bisher mit
Tellerfedern oder hydraulischen Federn nicht erreichbar
waren. Es sind problemlos Umformwege in der Größenordnung
von 200 mm und mehr möglich.
Sicherheitstechnisch ist die Lösung wesentlich günstiger
als bei Verwendung hydraulischer Schließsysteme. Aufwendige
Rohrleitungen und Ausgleichssysteme werden vermieden. Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
unterschiedlich große Schließkräfte ohne großen Aufwand
realisiert werden können.
Das Einstellen der Schließkraft kann dabei durch die Wahl
entsprechender Volumenverhältnisse erfolgen. Die Anwendung
einer einzigen zentral angeordneten Ringkolben-Stickstoff-
Gasdruckfedern im jeweiligen Werkzeugoberteil oder
Werkzeugunterteil ist bisher nicht bekannt.
Claims (1)
1. Schließvorrichtung, vorzugsweise zum Querfließpressen
von Werkstücken, mit mindestens einem ersten bewegbaren
Preßstempel (20) und bedarfsweise einem zweiten
Preßstempel (10) wobei beide Preßstempel (10, 20)
relativ aufeinander zubewegbar sind, und mindestens
einer, relativ zu den Preßstempeln (10, 20) bewegbaren
Matrize, die aus zwei Matritzenhälften (14, 24) bestehen
kann, wobei sich die Matritze oder die erste
Matrizenhälfte (24) an einer ersten Tragplatte (18) und
bedarfsweise die zweite Matrizenhälfte (14) an einer den
zweiten Stempel (10) aufnehmenden bewegbaren zweiten
Tragplatte (6) federnd abstützt, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der ersten Matrizenhälfte (24) und der
ersten Tragplatten (18) eine zur Stempelachse koaxiale
erste Ringkolben-Stickstoff-Gasdruckfeder (22) und/oder
daß zwischen der zweiten Matrizenhälfte (14) und der
zweiten Tragplatten (6) eine zur Stempelachse koaxiale
zweite Ringkolben-Stickstoff-Gasdruckfeder (12)
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE1999122660 DE19922660B4 (de) | 1999-05-18 | 1999-05-18 | Schließvorrichtung, vorzugsweise zum Querfließpressen |
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE1999122660 DE19922660B4 (de) | 1999-05-18 | 1999-05-18 | Schließvorrichtung, vorzugsweise zum Querfließpressen |
Publications (2)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE19922660A1 true DE19922660A1 (de) | 2000-12-07 |
| DE19922660B4 DE19922660B4 (de) | 2005-03-17 |
Family
ID=7908326
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DE1999122660 Expired - Fee Related DE19922660B4 (de) | 1999-05-18 | 1999-05-18 | Schließvorrichtung, vorzugsweise zum Querfließpressen |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE19922660B4 (de) |
Cited By (3)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| WO2004033123A1 (de) * | 2002-10-08 | 2004-04-22 | Thyssenkrupp Automotive Ag | Vorrichtung zum querfliesspressen von werkstücken und verfahren zum betreiben einer derartigen vorrichtung |
| CN110252838A (zh) * | 2019-07-17 | 2019-09-20 | 合肥工业大学 | 一种挤压机床 |
| CN110576140A (zh) * | 2019-10-17 | 2019-12-17 | 瑞安市繁盛紧固件股份有限公司 | 多台阶轴杆冷镦模具 |
Family Cites Families (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| CH617368A5 (en) * | 1977-05-06 | 1980-05-30 | Supervis Ets | Method for the production of a workpiece by extrusion, application of the method and an apparatus for carrying out the method |
-
1999
- 1999-05-18 DE DE1999122660 patent/DE19922660B4/de not_active Expired - Fee Related
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| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
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| DE10246940B4 (de) * | 2002-10-08 | 2006-11-02 | Thyssenkrupp Automotive Ag | Vorrichtung zum Querfließpressen von Werkstücken und Verfahren zum Betreiben einer derartigen Vorrichtung |
| DE10246940C5 (de) * | 2002-10-08 | 2008-07-03 | Thyssenkrupp Presta Ag | Vorrichtung zum Querfließpressen von Werkstücken und Verfahren zum Betreiben einer derartigen Vorrichtung |
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| CN110252838B (zh) * | 2019-07-17 | 2024-04-26 | 合肥工业大学 | 一种挤压机床 |
| CN110576140A (zh) * | 2019-10-17 | 2019-12-17 | 瑞安市繁盛紧固件股份有限公司 | 多台阶轴杆冷镦模具 |
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| Publication number | Publication date |
|---|---|
| DE19922660B4 (de) | 2005-03-17 |
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