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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten von Stützen oder
dgl. unter Deckentischen oder dgl, wie sie im Oberbegriff des Patentspruches 1
näher bezeichnet
ist.
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Aus
den Patenten
DE 31
47 382 A1 (Q1),
DE 29
29 318 A1 (Q2),
DE
28 07 349 A1 (Q3), dem Thyssen Hünnebeck Prospekt „KST-Klapp-Schaltisch" (Juli 1995) (Q4)
und der doka Anwenderinformation „Dokaflex Deckensysteme" (Juni 1996, S. 23)
(Q5) sind Vorrichtungen dieser Art bekannt. In Q1, Q3 und Q5 werden
Vorrichtungen beschrieben, bei denen die Verriegelung der Stütze in der
senkrechten Position dadurch realisiert wird, daß ein Bolzen durch ein Rundloch
bzw. ein Keil durch ein Langloch gesteckt wird und somit bewegliche
Teile festgesetzt werden. In Q2 werden zusätzliche Verriegelungsarten
beschrieben: In Quelle 2, Anspruch 9 wird der Stützkopf durch eine flache Schwerkraftsicherung
in der oberen Position unterstützt.
Wird die Schwerkraftsicherung gekippt, so unterstützt sie
die Stütze
nicht mehr und die Stütze
fällt aus
einer Fassung heraus und läßt sich
klappen. In Anspruch 10 wird der Stützkopf durch einen parallel
zur Stütze
laufenden Stift in der oberen Position unterstützt, der durch einen bajonettartigen
Verschluß abgesenkt
werden kann. Wird der Stift entsprechend gedreht, so fällt er herab
und mit ihm die Stütze
aus der Fassung. Die Stütze
läßt sich dann
klappen. Der KST-Kopf der Firma Thyssen Hünnebeck (Q4) arretiert die
Stütze
in ihrer senkrechten Lage mit einem flachen Sicherungshebel, der
von der Schwerkraft in der Position gehalten wird. Zum Entriegeln
muß der
Sicherungshebel umgeklappt werden.
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Bei
den genannten Konstruktionen ist nachteilig, daß die Verriegelung vor allem
bei hohen Stützen
nicht oder nur sehr mühsam
vom Boden aus betätigt
werden kann. Dies bedeutet, daß die
Entriegelung der Stütze
nur von einer Leiter oder dergleichen aus getätigt werden kann. Das ist zum
einen zeitaufwendig. Zum anderen birgt es ein nicht zu unterschätzendes
Sicherheitsrisiko: Die Person kann von der Leiter herabfallen oder,
unter Berücksichtigung des
auf Baustellen üblichen
Zeitdrucks, die Stütze gar
nicht mehr verriegeln.
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Bei
den in Q1 Q2 und einem Teil der in Q3 beschriebenen Systemen müssen lose
Steckbolzen oder Keile in Öffnungen
an den Köpfen
eingeführt werden,
was nur per Hand geschehen kann, da das Anvisieren der Öffnungen über längere Strecken
hinweg kaum möglich
ist.
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Bei
den Systemen, die in Q1 bis Q5 beschrieben sind, ist eine Entriegelung
von unten, z.B. durch ein Holzbrett oder dergleichen, zwar prinzipiell denkbar,
scheitert aber in der Praxis daran, daß die Querschnitte der zu treffenden
Riegel, Bolzen, Stifte etc. sehr klein sind, was ein Anvisieren
vom Boden aus extrem erschwert, die Stifte etc. unzugänglich platziert
sind oder die mechanische Bewegung derselben hohe Betätigungskräfte erfordern.
An ein Verriegeln vom Boden aus ist gar nicht zu denken.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Halten
und Schwenken von Stützen
oder dergleichen unter Deckentischen oder dergleichen zu entwickeln,
die für
eine sichere Bedienung der Ver- und Entriegelung vom Boden aus auch bei
großen
Stützen
ausgelegt ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale gemäß Anspruch
1 gelöst.
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Die
unter dem Deckentisch befestigte Aufnahme trägt die Stützen mittels eines Stützenschuhs, dessen
Verriegelung (1.0) mit einer Aufnahme (7.3) für Handverlängerungen
(Stab) ausgestattet ist. Die Bewegung oder Verformung der Aufnahme
(7.3) entriegelt die Verriegelung. Die Verrriegelung der
Stütze in
der senkrechten Arbeitsposition erfolgt automatisch.
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Die
Erfindung ist gemäß Patentanspruch
1 mit einer Verriegelung (1.0) versehen, mit der die Stütze in senkrechter
Position festgesetzt werden kann. Nach Anspruch 1 erlaubt eine Aufnahme
die Verriegelung mit einer Handverlängerung, z.B. einem Stab, zu
entriegeln und die Stütze
dann zu kippen. Die Verriegelung erfolgt durch einen Schnäpper automatisch
bei erneuter Verbringung in die Arbeitsstellung. 1 zeigt
eine elementare Ausführung
der Erfindung:
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Die
Vorrichtung besteht aus einem Schwenkgelenk (7.1), das
die Stütze
schwenkbar am Tisch hält.
Die Verriegelung besteht aus einem Stift (7.2), der bei
senkrechter Stütze
in eine Aussparung am schwenkbaren Teil des Gelenkes eingeschoben
werden kann und dann die Schwenkbewegung blockiert. An dem Stift
ist ein großzügig bemessenes
Rohrstück
(7.3) befestigt, das es ermöglicht, den Stift bequem mit
z.B. einem Spannstab vom Boden aus nach links und rechts zu bewegen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 bis
12 angegeben. Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben:
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2 zeigt
den kompletten Haltekopf sowie Teilansichten im verriegelten und
entriegelten Zustand. Der Haltekopf besteht aus Hauptrahmen, Stabilisierungsdiagonale
sowie dem inneren Teleskoprohr mit dem Stützenschuh für die Stützen.
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Der
Hauptrahmen (1) besteht aus drei miteinander verschweißten Rohrprofilen.
Ein Rohr (1.1) wird mit Schrauben (1.2) unter
dem Jochträger
des Deckentisches (4) angeschraubt, liegt nach der Montage
am Deckenrandtisch also waagrecht. Die Schrauben werden durch Löcher in
dem Profil geführt,
dadurch können
die Schrauben bei entsprechenden Profilen des Deckentisches (z.B.
T-Nut) unverlierbar mit der Vorrichtung verbunden werden. Sinnvollerweise
wird für
dieses Profil ein Rechteckrohr verwandt, da sich damit automatisch
Anlegeflächen
an den Träger
(4.1), die beiden anderen Rohre (1.3) (1.4)
und für
die Schrauben (1.2) ergeben. Ein Hohlprofil ist zudem leichter
als ein statisch gleichwertiges offenes Profil.
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Das
zweite Rohr (1.3), im Folgenden auch äußeres Teleskoprohr genannt,
wird winklig an das erste (1.1) angeschweißt, sinnvollerweise
im rechten Winkel, da sich so gleich eine Kontrollehre für die senkrechte
Stellung der Stützen
ergibt. Als Profil wird ein Rechteckrohr verwandt, da dadurch das
ebenfalls rechtwinklige innere Teleskoprohr (1.5) durch
den Rohrquerschnitt gegen Verdrehen gesichert ist. Der Hub des inneren
Teleskoprohres (1.5) wird durch ein Langloch (1.6)
bzw. der darin steckenden Schraube (1.7) begrenzt, um ein
Herausfallen zu verhindern. Durch die Schwerkraft wird das Rohr
im Einsatz nach unten gezogen. In der oberen Stellung wird es durch einen
federbelasteten Schnäpper
(1.8) automatisch gesichert, der durch eine Bohrung (1.9)
des äußeren Teleskoprohres
in eine Bohrung (1.10) des inneren Rohres greift und es
blockiert. Durch eine Öse
(1.11) kann der Schnäpper
(1.8) gegen den Widerstand der Feder (1.12) aus
dem Loch (1.10) des inneren Teleskoprohres (1.5)
gezogen werden. Dadurch wird das Rohr freigegeben und fällt bis
zu dem durch das Langloch (1.6) und Schraube (1.7)
vorgegebenen Anschlag nach unten. Zum Verriegeln wird das innere Rohr
nach oben geschoben bis der Schnäpper
(1.8) in das Loch (1.10) einrastet.
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Als
Lagerung für
den Stützenschuh
ist in dem inneren Teleskoprohr (1.5) ein Rohr (1.13)
eingeschweißt,
welches die Verbindungsschraube (1.14) aufnimmt. Das Rohr
ist länger
als der Querschnitt des inneren Teleskoprohres, um ein Anliegen der
Stützenschuhbleche
(3.1) an dem Rohr (1.5) zu verhindern und eine
definierte Lagerungsstelle zu schaffen.
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Das
dritte Rohr (1.4) verbindet als Diagonale erstes (1.1)
und zweites (1.3) Rohr und verhindert dadurch überhöhte Biegemomente
in der Schweißnaht zwischen
beiden Rohren. Gleichzeitig nimmt es eine Lagerung der Stabilisierungsdiagonalen
(2) auf. Um die Schweißflächen zu
erhöhen
besitzt das Rohr (1.4) einen Rechteckquerschnitt.
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An
dem Rahmen (1) sind 2 Lager angeschweißt: Die Schnäpperlagerung
(1.16) aus einem Rechteckrohr nimmt den Schnäpper (1.8) – die Arretierung
des inneren Teleskoprohres (1.5) – auf; ein Blech (1.17)
ist auf dem dritten Rohr (1.4) aufgeschweißt und dient – zusammen
mit einer Bohrung (1.18) des zweiten Rohres (1.3)
als Lager für
die Lagerschraube (1.7) der Stabilisierungsdiagonalen (2). Diese
Lagerung liegt außerhalb
der durch die drei Rohre (1.1) (1.3) (1.4)
beschriebenen Fläche,
um der Stabilisierungsdiagonale (2) ein freies Durchschwenken
von der einen zur anderen Seite zu ermöglichen.
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Die
Stabilisierungsdiagonale (2) besteht aus der eigentlichen
Diagonale (2.1) und einer daran drehbar gelagerten Schraubenaufnahme
(2.2). Die Diagonale ist aus den bereits für den Rahmen
erwähnten
Gründen
ein Rechteckrohr (2.3), an dessen Enden quer zwei Rohrstücke (2.4)
als Lager angeschweißt
sind. Die Rohrstücke
(2.4) sind zweckmäßigerweise
länger
als die entsprechende Kante des Rechteckrohres, um ein Anlaufen
des Rechteckrohres (2.3) an dem Hauptrahmen (1)
bei den zu erwartenden Fertigungstoleranzen zu vermeiden. Die Schraubenaufnahme
besteht aus einem kurzen Rohrabschnitt (2.5), in das ein
Loch (2.6) für
die Befestigungsschraube (2.7) gebohrt ist und an dem ebenfalls
ein Rohrstück
(2.8) als Drehlager angeschweißt ist. Die angeschweißten Rohrstücke (2.4) (2.8)
haben zweckmäßigerweise
den gleichen oder einen etwas kleineren Durchmesser als die entsprechende
Seitenlänge
des Rechteckes, um ein flaches Aufliegen der Schraubenaufnahme (2.2)
bzw. ein freies Drehen der Diagonale (2.1) zu ermöglichen. Das
Loch (2.6) für
die Befestigungsschraube wird günstig
als Langloch ausgeführt,
um nicht nur Holzschrauben, sondern auch Befestigungseinheiten (2.7)
für Träger mit
T-Nut, bestehend aus unverlierbar verbundener Schraube (2.10),
Scheibe (2.11) und Flügelmutter
(2.12), durchstecken zu können.
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Rahmen
(1), Diagonale (2.1) und Schraubenaufnahme (2.2)
werden mit Schrauben (1.7) (2.14) und selbstsichernden
Muttern (2.15) zusammengefügt, da so eine leichte Reparatur
mit gleichzeitig wartungsfreien Verbindungen gewährleistet ist. Durch die überstehenden
Rohrstücke
(2.4) (2.8) an Diagonale (2.1) und Schraubenaufnahme
(2.2) ist auch nach oftmaligem Einsatz und damit verbundenen
eventuellen leichten Deformationen durch die definierten Lagerungspunkte
ein leichtes Drehen und damit einfacher Einsatz gewährleistet.
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Der
Stützenschuh
(3) besteht aus zwei parallelen Blechen (3.1),
an die zwei Winkelbleche (3.2) zur Lagerung der Stütze angeschweißt sind.
Die Bleche (3.1) sind mit Bohrungen (3.3) versehen,
mit denen der Stützenschuh
schwenkbar an dem inneren Teleskoprohr angeschraubt wird. An einem
der Bleche (3.1) ist ein Rundrohr (3.4) zur Aufnahme
des Gewebebandes (3.5) angeschweißt. Das andere Blech ist mit
einer Ratsche (3.8) versehen. Die Bleche sind mit Nasen
(3.9) versehen, die an Nocken (3.10) des äußeren Teleskoprohres
(1.3) anliegen und dadurch die Stütze sowohl in der senkrechten Stellung
(3) als auch in der schrägen Transportstellung (4)
halten.
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Die
beiden Winkelbleche sind sinnvollerweise rechtwinklig gebogen, um
Stützen
unterschiedlichster Querschnitte (5-10)
ein festes Widerlager zu bieten. Die Bleche sind mit dem 90°-Winkel nach
außen – gegen
die Zugrichtung von Gewebeband (3.5) und Ratsche (3.8) – an den
Blechen (3.1) angeschweißt. Mit dem Gewebeband und
der Ratsche können
die Stützen
gegen die Winkelbleche gezogen werden. Durch das flexible Band lassen
sich die unterschiedlichsten Stützenquerschnitte
und -durchmesser fixieren; das Material des Bandes bzw. die große Auflagefläche an den
Winkelblechen verhindern Oberflächenschäden bei
lackierten Stützen und
Deformationen bei Aluminiumstützen,
die durch die nötigen
hohen Spannkräfte
bei Ketten oder Stahlseilen auftreten würden.
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Beim
Schalen und Betonieren der Decke hält die Vorrichtung die Stützen in
senkrechter Stellung, das innere Teleskoprohr (1.5) ist
eingefahren, der Schnäpper
(1.8) in die Bohrung (1.10) automatisch eingerastet.
Die Stütze
wird durch die Nocken (3.10) und die Nasen (3.9)
in der senkrechten Stellung fixiert. Durch den Hauptrahmen (1)
und die Stabilisierungsdiagonale (2) könne die beim Justieren bzw. Verrücken der
Tische auftretenden H-Kräfte
problemlos aufgenommen werden.
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Beim
Transport können
die Stützen – wenn das
Bauwerk es zuläßt – in senkrechter
Position verbleiben oder, bei niedrigen Ausfahr- bzw. Durchfahrtshöhen, mit
geschwenkten Stützen
verfahren werden. Dazu wird in die Öse (1.11) ein Spannstab o.ä. gesteckt
und der Schnäpper
(1.8) aufgehebelt (durch Anlegen des Spannstabs o.ä. an die
Stabilisierungsdiagonale (2) entsteht ein zweiseitiger
Hebel mit entsprechend niedrigen Betätigungskräften auf der Seite des Bedieners).
Die Stütze
fällt ein
Stück herab
und die Nasen (3.9) rutschen aus dem Bereich der Nocken
(3.10). Die Stütze
kann dann geschwenkt werden. In der geschwenkten Stellung wird sie
angehoben, der Schnäpper
verriegelt das Teleskoprohr (1.5) wieder automatisch. Die
andere Seite der Nasen (3.9) liegt jetzt an den Nocken
(3.10) an und verhindert, zusammen mit der Schwerpunktsverlagerung
der Stütze
beim Schwenken, ein erneutes Aufrichten der Stützen. Nach dem Transport wird
der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge wiederholt, um die Stütze in die
senkrechte Stellung zu bringen.
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In
einer anderen Ausführung
wird die Stütze in
der senkrechten Stellung nicht durch die Nasen (3.9) und
Nocken (3.10) gehalten, sondern schiebt sich beim Einschieben
des inneren Teleskoprohres (1.5) über eine entsprechende Zentrierung
(11, 4.2). Durch den großen Abstand
der beiden Lagerungspunkte – Zentrierung
oben und Stützenschuh unten – ergibt
sich eine verbesserte Lagerung.
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11:
Anstelle mit einer Öse
(1.11) für
einen Spannstab kann der Schnäpper
(1.8.2) auch mit einem Stift (1.20) o.ä. ausgerüstet werden, über den von
unten ein Rohr (1.21) geschoben wird. Dadurch, daß das Rohr
zuerst auf der Stabilisierungsdiagonale aufgelegt werden kann bevor
es über
den Stift geschoben werden muß,
ist das "Treffen" des Hakens auch
bei größeren Höhen ohne
Schwierigkeiten möglich.
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Als
weitere Alternative bietet sich ein Loch (1.22) in dem
Schnäpper
(1.8.3) an, durch das ein Seil o.ä. nach unten geführt wird
(a). Ein Zug am Seil löst
dann die Verriegelung. Alternativ dazu kann das Seil auch zu dem
3. Rohr (1.4) des Hauptrahmens gespannt werden (b). Ein
Schlag seitlich auf das Seil löst
dann die Verriegelung. Dadurch entfallen die störenden herunterhängenden
Seile.