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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Rauchschutzeinrichtung für Gebäude mit
wenigstens einer Überdruckklappe,
die in einem Wandbereich oder Deckenbereich angeordnet ist, wobei
die Überdruckklappe
sich selbsttätig
bei Auftreten eines bestimmten Differenzdrucks öffnend ausgebildet ist ohne
Einwirkung von Fremdenergie oder motorische Betätigung.
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Aus
dem Stand der Technik sind Rauchschutzeinrichtungen bekannt geworden,
beispielsweise aus dem Gebrauchsmuster G 94 09 176.5. Diese bekannte
Rauchschutzeinrichtung wird unter der Bezeichnung "Sicherheits-Überdruck-Lüftungs-Anlage" vertrieben. Die
bekannte Rauchschutzeinrichtung ist ausschließlich für geschlossene Treppenräume vorgesehen.
Es hat sich in der Praxis als nachteilig erwiesen, daß die bekannte
Rauchschutzeinrichtung in der Regel so arbeitet, daß zunächst die
Abluftöffnung
beim Auftreten von Rauch für
eine vorbestimmte Zeitspanne geöffnet
wird, dann die Regeleinrichtung aktiviert wird und die Einrichtung
in die Regelphase übergeht.
Diese vorher z. B. empirisch ermittelte und fest eingestellte vorgewählte Zeitspanne
innerhalb derer der Treppenraum gelüftet und mit Frischluft zur
Entfernung des auftretenden Rauchs gespült wird, kann im Brandfalle
zu einer Gefahrensituation führen,
insbesondere dann, wenn die Zeitspanne zu kurz eingestellt wurde
und die Anlage bereits in Regelverhalten übergeht, obwohl an der Brandstelle
weiter Rauch entsteht. Der Treppenraum wird dann nicht mehr ausreichend
mit Frischluft gespült
und die flüchtenden
Personen werden durch die Rauchbelastung gefährdet. Es wurde festgestellt, daß es erforderlich
ist, daß die
Abluftanlage für
die Entrauchung des Treppenraums mit einem hohen Luftvolumenwechsel
(beispielsweise dreißigfacher Luftwechsel)
den Treppenraum spülen
muß. Dieser Spülvorgang
muß demnach
so lange erfolgen, wie noch Rauch am Brandherd entsteht. Dieser
Zeitpunkt läßt sich
nicht vorher ausreichend genau bestimmen und kann vielmehr je nach
Art des Brandherds innerhalb großer Zeitspannen variieren.
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Bei
der aus dem oben genannten Stand der Technik vorbekannten Rauchschutzeinrichtung
ist weiterhin nachteilig, daß als
Abluftöffnung
ein Fenster im oberen Teil des Gebäudes dient, das je nachdem
welcher Überdruck
gewünscht
ist, über
einen Stellmotor entsprechend auf beziehungsweise zugefahren wird.
Es hat sich gezeigt, daß die üblichen Stellmotoren
im Brandfall zu langsam arbeiten und damit das ganze System ein
zu träges
Regelverhalten aufweist. Bei dieser bekannten Rauchschutzeinrichtung
wird ein Drucksensor verwendet, der den jeweils herrschenden Druck
zum Beispiel im Treppenraum des Gebäudes feststellt, wobei dann über eine entsprechende
Schaltung auf den Stellmotor eingewirkt wird und die Menge der im
Bereich der Abluftöffnung
auftretenden Abluft geregelt wird. Es hat sich gezeigt, daß dieses
System nicht nur zu träge,
sondern auch störanfällig ist.
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Die
DE-AS 25 26 932 beschreibt eine Rauchschutzeinrichtung für Gebäude der
eingangs genannten Gattung. Dort wird eine als Rückschlagklappe ausgebildete Überdruckklappe
verwendet, die im Treppenhaus im Bereich einer Außenwand
angeordnet ist, so daß man
nur einen Überdruck
im Treppenhaus gegenüber
dem Atmosphärendruck
im Freien einstellen kann. Bei dieser bekannten Rauchschutzeinrichtung
ist die Überdruckklappe
zudem im Erdgeschossbereich des Treppenhauses angebracht, während ein
Gebläse
im oberen Bereich des Gebäudes angeordnet
ist und damit Frischluft bei einem Brandfall im Treppenhaus von
oben nach unten strömt. Dies
ist nach heutigen Erkenntnissen nicht akzeptabel. Vielmehr ist heute
vorgesehen, daß frische
Außenluft
von unten in einen Treppenraum eingeblasen wird, so dass sie den
flüchtenden
Personen entgegenströmt.
Der eindringende Rauch darf nicht nach unten hin, sondern muss immer
nach oben hin aus dem Gebäude
ausgeblasen werden.
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Die
DR-PS 518 440 beschreibt eine Klappe mit zwei Klappenblättern, die
um die mittige Achse eines Scharniers schwenken. Es handelt sich
jedoch um eine Entlüftungsvorrichtung
für einen
Kanal eines Ofenrohrs. Wenn in dem zugehörigen Schornstein ein Zug herrscht, öffnen sich
die Flügel
der Klappe selbsttätig
und geben eine Entlüftungsöffnung frei. Ein
Sperrflügel
verhindert, dass sich die beiden Flügel vollkommen einander nähern. Dadurch
kann man eine Begrenzung eines maximalen Volumenstroms durch die
Entlüftungsöffnung vornehmen.
Die Klappenflügel
schließen
sich nur dann, wenn eine Gegenströmung auftritt, das heißt, wenn
zum Beispiel durch Witterungseinflüsse ein Windstoß durch
die Rohrleitung bläst.
Diese bekannte Klappe ist jedoch nicht geeignet, einen Überdruck
in einem Gebäudebereich zu
regeln. Sie fällt
nicht selbsttätig
wieder zu, sondern schließt
sich nur dann, wenn sich quasi zufällig durch äußere Einflüsse die Luftrichtung in dem
Entlüftungsrohr ändert.
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Die
DE 197 01 358 A1 beschreibt
eine Feuerschutz-Absperrvorrichtung
mit zwei schwenkbar gelagerten Flügelklappen, die jedoch mittels
eines Schmelzlots unter Federspannung in Offenstellung gehalten
werden. Bei einer erhöhten
Temperatur, bei der das Schmelzlot durchschmilzt, schließen sich
die Klappenflügel.
Als Überdruckklappe
ist diese Absperrvorrichtung nicht verwendbar, da die Klappen sich
nicht bei einem bestimmten Überdruck
selbsttätig öffnen, sondern
bei Normaltemperatur grundsätzlich
offen sind.
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Die
US 2,638,836 zeigt eine
Klappe mit zwei Klappenflügeln,
die in Schräglage
angeordnet sind. Die Klappe befindet sich nicht in einer Zwischenwand,
sondern vor der Wand. Da die Klappenblätter unten und oben abgeflacht
sind, gewährleistet
die Klappe keine Rauchdichtigkeit. Die Klappe funktioniert außerdem nur
in Verbindung mit einem Ventilator. Sie wird beispielsweise zur
Entlüftung
eines Gebäudes
verwendet, in dem Geflügelaufzucht
betrieben wird. Der Ventilator dient zur Entlüftung und zieht dazu Luft aus
dem Raum, wodurch sich die Klappenflügel öffnen. Die Klappenflügel öffnen sich
jedoch nicht selbsttätig.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, eine Rauchschutzeinrichtung der eingangs genannten
Gattung zur Verfügung
zu stellen, die geeignet ist, innenliegende Gebäudeabschnitte oder Räume rauchfrei
zu halten, die Teil eines Rettungswegs sind und die weiterhin gewährleistet,
dass bei Überschreiten
eines bestimmten Überdrucks
unmittelbar ein vergleichsweise hoher Volumenstrom durch die Klappe
strömt.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe liefert eine erfindungsgemäße Rauchschutzeinrichtung der
eingangs genannten Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs. Da die Überdruckklappe zwischen
zwei durch die Wand oder Decke abgetrennten Gebäudebereichen im Wandbereich
oder Deckenbereich einer Zwischenwand oder Zwischendecke angeordnet
ist, ermöglicht
es die erfindungsgemäße Rauchschutzeinrichtung,
innenliegende Gebäudeabschnitte
oder Räume
rauchfrei zu halten, die Teil des Rettungswegs sind. Da die erfindungsgemäße Überdruckklappe
um eine mittige Achse eines Scharniers schwenkbar angeordnete Klappenblätter umfasst
und ein Verschlusselement vorgesehen ist, das gewährleistet,
dass bei einem bestimmten voreinstellbaren Überdruck beide Klappenblätter gleichzeitig öffnen, wird
erreicht, dass bei Überschreiten
eines bestimmten Überdrucks
(Differenzdrucks) unmittelbar ein vergleichsweise hoher Volumenstrom durch
die Klappe strömt.
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Die
erfindungsgemäße Rauchschutzeinrichtung
umfaßt
wenigstens eine Überdruckklappe,
die sich selbsttätig
bei Auftreten eines bestimmten Differenzdrucks zwischen zwei durch
die Zwischenwand oder Zwischendecke abgetrennten Gebäudebereichen öffnet ohne
Einwirkung von Fremdenergie oder motorische Betätigung.
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Herkömmliche Überdrucklappen
für andere Anwendungszwecke
sind in der Regel um eine horizontale Achse schwenkbar angeordnet.
Die Überdruckklappe
selbst ist also hängend
an einer Querachse gelagert und beispielsweise mit Gewichten belastet,
die den Öffnungszeitpunkt
der Klappe durch den entweichenden Überdruck bestimmen. Bekannte Überdruckklappen
sind beispielsweise quadratisch oder rechteckig und in der Regel
nur für
größere Abmessungen
bestimmt. Selbsttätig
arbeitende Überdruckklappen
wurden aber nach dem Stand der Technik bislang nicht für Anwendungen
im Bereich des Brandschutzes und zur Erzielung einer Rauchdichtigkeit
zwischen zwei voneinander getrennten Gebäudebereichen eingesetzt.
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Wenn
man technisch so vorgehen würde, daß man eine
selbsttätige
gewichtsbelastete Überdruckklappe
zusätzlich
mit einem Brandschutzventil oder einer Brandschutzklappe versieht,
um das vorgenannte Ziel zu erreichen, dann sind hierzu mehrere Einzelkomponenten
erforderlich und die entsprechende Konstruktion ist aufwendig, teuer
und benötigt
einen enormen Platzbedarf.
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Alternativ
zu den genannten Überdruckklappen
mit horizontaler Schwenkachse kommen im Rahmen der vorliegenden
Erfindung auch selbsttätig sich öffnende Überdruckklappen
mit etwa senkrecht angeordneter also stehender Achse in Betracht. Zwar
sind aus dem Stand der Technik grundsätzlich Rückschlagklappen mit zwei mittig
gelagerten Klappenblättern
bekannt, die beim Öffnen
um eine solche stehende Achse schwenken. Bei diesen bekannten Überdruckklappen
ist jedoch ein häufiger
Nachteil darin gegeben, daß oft
nur eines der Klappenblätter sich öffnet, so
daß der Überdruck
entweichen kann. Dagegen bleibt das zweite Klappenblatt zunächst geschlossen
und öffnet
sich häufig
erst dann, wenn ein erheblich höherer
Druck vorliegt. Bei anderen bekannten Überdruckklappen liegt ein Nachteil
darin, daß sie
im Scharnierbereich oft Undichtigkeiten aufweisen und außerdem bereits
einen bestimmten Eigendruck zum Öffnen
benötigen.
Bei herkömmlichen Konstruktionen
ruht außerdem
oft das Gewicht des Scharniers und der Klappe selbst auf einem unteren Bereich
des Scharniers, was zu Reibungsverlusten führt, so daß zum Öffnen der Überdruckklappe ein erhöhter Druck
notwendig ist.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die beiden
Klappenblätter
der Überdruckklappe
einen etwa jeweils halbkreisförmigen Umriß haben
und zusammen eine etwa kreisförmige Öffnung im
Wandbereich oder Deckenbereich verschließen. Weiterhin ist vorzugsweise
ein Verschlußelement
vorgesehen, das gewährleistet,
daß bei
einem bestimmten gegebenenfalls voreinstellbaren Überdruck
beide Klappenblätter
gleichzeitig öffnen. Hierdurch
werden die eingangs genannten Nachteile vermieden. Weiterhin ist
dieses Verschlußelement vorzugsweise
ein Verriegelungsbügel,
der an einem der beiden Klappenblätter befestigt sein kann und
bei geschlossenem Klappenblatt das jeweils andere Klappenblatt festhält. Wenn
sich dann das eine Klappenblatt durch den Überdruck öffnet, wird die Verriegelung
im Bereich des Verschlußelements
gelöst
und auch das andere Klappenblatt öffnet sich mit.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ist
konstruktiv einfach und preiswert. Sie hat den Vorteil, daß eine solche Überdruckklappe
in einer relativ dünnwandigen
Wand oder Decke untergebracht werden kann und somit nicht vor der
Wand oder Decke vorsteht. Vorzugsweise ist die Überdruckklappe so konstruiert,
daß die
Achse senkrecht steht oder annähernd
senkrecht steht, wobei mindestens ein Klappenblatt vorgesehen sind,
vorzugsweise aber mehrere Klappenblätter, die sich grundsätzlich immer gleichzeitig öffnen. Sind
zwei solcher Klappenblätter vorgesehen,
haben diese eine gemeinsame Halterung und der Öffnungszeitpunkt wird durch
den Überdruck
bestimmt. Beispielsweise kann das Verschlußelement einen Magneten umfassen.
Eine solche Lösung
hat den Vorteil, daß diese
einen Lage unabhängigen
Einbau ermöglicht,
ohne Fremdenergie auskommt und völlig
wartungsfrei ist. Außerdem kann man
durch Begrenzung der Größe und Stärke des Magneten
genau den gewünschten Öffnungsdruck einstellen.
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Vorzugsweise
steht die Achse der Klappenblätter
und die Klappenblätter
selbst nicht genau senkrecht sondern in einer leichten Schräglage. Dies hat
den Vorteil, daß bei
nachlassendem Überdruck die
Klappenblätter
von selbst zufallen. Dadurch entfällt eine Federkraft für die Rückholung
der Klappenblätter.
Die Klappenblätter
oder das Klappenblatt liegt vorzugsweise umlaufend auf einem entsprechend geneigt
angeordnetem Rahmen auf, wodurch völlige Rauchdichtigkeit erreicht
werden kann.
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Vorzugsweise
werden im Rahmen der Erfindung wie gesagt zwei annähernd senkrecht,
das heißt
leicht zur Vertikalen geneigt angeordnete, stehende Klappenblätter angewandt,
die mittig gelagert sind. Dadurch erreicht man zum Beispiel bei
einem runden Querschnitt der Wand oder Deckendurchführung mit
einer Wand- oder Deckenhülse
den größtmöglichen
freien Querschnitt bei geöffneter
Klappe.
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Die
gelenkige Befestigung des beziehungsweise der Klappenblätter erfolgt
vorzugsweise nicht über
herkömmliche
Scharniere, sondern mit einem hochtemperaturbeständigen Glasvliesmaterial oder dergleichen,
das entsprechend flexibel ist und wegen der hohen Temperaturbeständigkeit
brandsicher ist. Bei einer solchen bevorzugten Lösung vermeidet man zum einen
den herkömmlichen
Reibungsverlust eines Scharniers und erzielt außerdem eine besonders rauchdichte
Verbindung zwischen dem Klappenblatt beziehungsweise den Klappenblättern und dem
Rahmen.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß eines
oder beide Klappenblätter
mit einem bei erhöhter
Temperatur aufschäumenden
Baustoff beschichtet sind. Dadurch kann man eine erhöhte Sicherheit
gegen einen Feuerdurchbruch erzielen, ohne daß weitere zusätzliche
brandschutztechnische Maßnahmen
notwendig sind.
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Eine
weitere bevorzugte konstruktive Lösung sieht vor, daß die Überdruckklappe
in zwei den Durchbruch im Wandbereich oder Deckenbereich durchsetzende
ineinander gesetzte Hülsen
eingesetzt ist, nämlich
eine Innenhülse
und eine Außenhülse, wobei
die beiden Hülsen
ineinander greifen und teleskopartig in Achsrichtung gegeneinander
verschiebbar sind. Dadurch hat man die Möglichkeit der Anpassung an
die jeweilige Wandstärke
beziehungsweise Deckenstärke.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann man den Lufteingang
beziehungsweise- austritt zusätzlich
mit vorzugsweise feuerbeständigen
Tellerventilen oder Brandschutzklappen sichern. Werden derartige
Tellerventile verwendet, ist vorzugsweise vorgesehen, spezielle Brandschutz-Tellerventile
zu verwenden, die nicht die relativ große Einbautiefe benötigen, die
bei den bekannten Tellerventilen erforderlich ist. Auch ein aufwendiges
Einmörteln
oder eine Befestigung der Tellerventile oder zusätzlicher Brandschutzklappen
mit Stahldübeln
ist bei Verwendung der Tellerventile nicht notwendig. Nähere Einzelheiten
der diesbezüglichen
erfindungsgemäßen Weiterbildung
ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
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Im
folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
Dabei zeigen
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1 einen vertikalen Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Rauchschutzeinrichtung
für Gebäude mit Überdruckklappe
gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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2 einen Querschnitt durch
einen Wand- oder Deckendurchbruch mit Blick auf die erfindungsgemäße Überdruckklappe;
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3 eine schematisch vereinfachte
horizontale Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße Rauchschutzeinrichtung
mit Überdruckklappe
gemäß
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2 bei geschlossener Klappenstellung;
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4 eine entsprechende schematisch
vereinfachte Ansicht ähnlich
wie in 3 jedoch mit
offener Klappenstellung;
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5 eine vertikale Längsschnittansicht durch
eine erfindungsgemäße Rauchschutzeinrichtung
mit Überdruckklappe
und zusätzlichen
Tellerventilen gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
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6 eine schematisch vereinfachte Schnittdarstellung
einer in einem Wandbereich eingebauten Überdruckklappe gemäß einem
weiteren alternativen Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Zunächst wird
auf 1 Bezug genommen. Die
Darstellung ist schematisch vereinfacht und zeigt eine erfindungsgemäße Rauchschutzeinrichtung,
die im Bereich eines Wand- oder Deckendurchbruchs einbaubar ist
und zwei Hülsen
umfaßt,
die konzentrisch ineinandergreifen und teleskopartig in Achsrichtung
gegeneinander verschiebbar sind zur Anpassung an die Wandstärke beziehungsweise
Deckenstärke.
Dabei handelt es sich um eine Außenhülse 47 und eine in
diese Außenhülse 47 eingesetzte
innere Hülse 46.
Zieht man die innere Hülse 46 weiter
aus der Außenhülse 46 heraus,
kann man die ganze Rauchschutzeinrichtung für Wand- beziehungsweise Deckendurchführungen
mit größerer Wand-
beziehungsweise Deckenstärke
verwenden. Dadurch ist eine Anpassung möglich, die die Rauchschutzeinrichtung
vielseitiger macht, die Montage vereinfacht und die Lagerhaltung
reduziert. Wie man in 1 erkennen
kann, befindet sich etwa in dem mittleren Bereich des Durchbruchs
in die innere Hülse 46 eingebaut
die Überdruckklappe 15,
die wie man erkennen kann, so angeordnet ist, daß sie im geschlossenen Zustand
einen leichten Winkel zur Vertikalen (bei Wandeinbau), das heißt eine
leichte Neigung von oben nach unten aufweist. Dies hat den Vorteil,
daß die Überdruckklappe 15 sich
nach dem Öffnen
bei Nachlassen des Überdrucks
besser selbsttätig rauchdicht
verschließt.
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Der
nähere
Aufbau der Überdruckklappe
und deren Funktion wird nun nachfolgend bezugnehmend auf die 2 bis 4 näher
erläutert.
Man schaut hier in Richtung des Pfeils von 1 in den Wand- oder Deckendurchbruch
hinein. In diesem Beispiel haben die teleskopierend ineinander gesetzten
Hülsen 46/47,
die hier schematisch vereinfacht dargestellt sind ebenso wie die Überdruckklappe 15 selbst einen
runden Querschnitt. Selbstverständlich
sind auch eckige Querschnitte möglich.
Aus 2 erkennt man, daß die Überdruckklappe 15,
die eine etwa kreisförmige Öffnung verschließt, aus
zwei Klappenblättern 41, 42 besteht,
die jeweils einen etwa halbkreisförmigen Umriß haben. In der geschlossenen
Stellung gemäß 3 werden die beiden Klappenblätter 41, 42 durch
ein entsprechendes Verschlußelement 43 gehalten.
Als Widerlager für
die Klappenblätter 41, 42 dient
ein ringförmiger
Anschlag 45, der konzentrisch im Randbereich der Öffnung des Wandbereichs
oder Deckenbereichs angeordnet ist. Entsteht ein Gegendruck durch
eine Luftströmung entgegen
der Öffnungsrichtung,
dann werden die beiden Klappenblätter 41, 42 gegen
das Widerlager 45 gedrückt
und verschließen
somit die Öffnung
im Wandbereich oder Deckenbereich rauchdicht. Nur wenn ein Überdruck
von der anderen Seite her auftritt, können sich die beiden Klappenblätter 41, 42 öffnen, wobei
die Öffnungsrichtung
in 3 durch den Pfeil
angedeutet ist. Der Verriegelungsbügel 43 hat dabei die
Aufgabe zu gewährleisten,
daß bei
Auftreten eines bestimmten Überdrucks
in Öffnungsrichtung
sich beide Klappenblätter 41, 42 gleichzeitig öffnen und
somit eine sonst auftretende Querschnittsverringerung vermieden
wird. Dies kann man dadurch erreichen, daß der Verriegelungsbügel als
Verschlußelement 43 so
angeordnet ist, daß er
sich an dem einen der beiden Klappenblätter 42 befindet und in
der geschlossenen Stellung das jeweils andere Klappenblatt festhält, beispielsweise
mittels eines Haftmagneten 44, der an dem Klappenblatt 42 angebracht
ist. Man erkennt in 3,
daß das
Klappenblatt 41 an dem Haftmagneten 44 anliegt.
Entsteht nun ein Überdruck
in der Öffnungsrichtung,
dann erzeugt dieser ein Drehmoment auf das Klappenblatt 42,
wobei gleichzeitig eine Kraft entsprechend der Hebelwirkung auf
den Haftmagneten 44 am Verriegelungsbügel 43 ausgeübt wird,
so daß dieser
sich aus der Haftverbindung mit dem Klappenblatt 41 löst und dieses
ebenfalls aufschwenkt wie dies in 4 dargestellt
ist.
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Dabei
ist erfindungsgemäß ein spezielles Scharnier
vorteilhaft, das in 3 mit
dem Bezugszeichen 40 bezeichnet ist und das zum Beispiel
aus einem Glasvlies oder dergleichen bestehen kann. Die beiden Klappenblätter 41, 42 sind
also um eine mittige etwa vertikale Achse dieses speziellen Scharniers 40 schwenkbar
gelagert. Die Verwendung eines Glasvlieses oder eines ähnlichen
flächigen
Scharnierelements mit elastischen Eigenschaften hat geringeren Verschleiß zur Folge
und macht die Lagerung der Klappenblätter 41, 42 wartungsfrei
gegenüber
herkömmlichen
mechanischen Scharnieren. In 2 kann
man auch noch einmal die Umrißform des
Verriegelungsbügels 43 erkennen,
der sich wie eine Art Balken im mittigen Querbereich über die
beiden Klappenblätter 41, 42 legt
und man erkennt auch dort das von oben nach unten verlaufende elastische Scharnier 40,
dessen Achse hier vertikal verläuft,
wobei aber zu bedenken ist, daß wie
man aus 1 erkennt, in
der Seitenansicht gesehen die ganze Anordnung vorteilhafterweise
eine Neigung zur Vertikalen hat. Den Öffnungsdruck, bei dem sich
beide Klappenblätter 41, 42 öffnen, kann
man also beispielsweise über
die Magnetkraft des Haftmagneten 44 einstellen. Die Überdruckklappe
ist also für
Rauch, welcher von einem Brandherd kommt und in Gegenrichtung entgegen
des Pfeils in 3 strömt, rauchdicht und öffnet sich
nur bei einem bestimmten Strömungsdruck
in Pfeilrichtung, dann aber selbsttätig ohne Einfluß von Fremdenergie.
Bei so geöffneten
Klappenblättern 41, 42 strömt Frischluft
in Pfeilrichtung dem Brandherd entgegen, so daß auch dann entgegen der Pfeilrichtung
kein Rauch durch die Überdruckklappenöffnung gelangen
kann. Läßt dagegen
der Druck, den Frischluft in Strömungsrichtung
des Pfeils in 3 erzeugt
nach, verschließen
sich beide Klappenblätter
wieder, wobei dieser Mechanismus aufgrund des Haftmagneten mehrfach
wirkend und reversibel ist.
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5 zeigt eine alternative
Ausführungsform
der Erfindung, bei der die Anordnung der Überdruckklappe 15 ähnlich ist
wie bei dem Ausführungsbeispiel
von 1. In 5 sind jedoch zusätzlich an
jeder Seite jeweils die Öffnung
der Hülsen 46, 47 verschließende Tellerventile 48 angeordnet,
die sich damit im Ausgangsbereich des Durchbruchs in der Zwischenwand
oder Zwischendecke befinden. Durch diese Tellerventile 48,
die vorzugsweise spezielle Brandschutz-Tellerventile sind, kann
man einen zusätzlichen
Feuerschutz erzielen. Die Tellerventile haben einen geschlossenen
Normalzustand wie er in 5 links
dargestellt ist. Innenliegend befindet sich eine Feder 49,
die bei geschlossenen Tellern des Tellerventils unter Druck steht.
Man kann ein Schmelzlot 50 an dem Tellerventil 48 vorsehen,
das dann bei Auftreten einer erhöhten
Temperatur durchschmilzt, wodurch die Druckfeder 49 ausgelöst wird.
Diese ausgelöste
Stellung ist in 5 rechts
dargestellt. Durch das Auslösen
wird von der Druckfeder 49 der innere Teller 48a nach
innen gedrückt,
so daß er
die Öffnung
in dem Durchbruch, das heißt
die Öffnung zur
Hülse 47 hin
verschließt
wie man in 5 rechts erkennen
kann.
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Nachfolgend
wird auf 6 Bezug genommen.
Die Darstellung zeigt eine in einem Wandbereich einer Zwischenwand 14 angeordnete
erfindungsgemäße Überdruckklappe 15 im
vertikalen Schnitt. Diese umfaßt
eine äußere Abdeckung 30,
die lösbar
befestigt ist über
einen Befestigungsbügel 31. Die
eigentliche Rückschlagklappe 15 ist
gelenkig im Inneren eines Gehäuses
mit einer teleskopartig ausziehbaren Hülse 32 angeordnet,
so daß eine
Anpassung an verschiedene Wandstärken
möglich
ist. Diese äußere Teleskophülse 32 nimmt
wie man sieht einen Hülsenstutzen 33 teleskopierend
in sich auf. Teleskophülse 32 und
Stutzen 33 können
im Querschnitt rund oder eckig sein.
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Aus 6 erkennt man, daß die Überdruckklappe 15 in
ihrer Ruhelage nicht genau senkrecht sondern vorzugsweise in einem
leichten Winkel zur Senkrechten geneigt angeordnet ist. Die Überdruckklappe 15 ist
um die Achse des Scharniers 34 im oberen Bereich schwenkbar
befestigt. Wenn sich die Überdruckklappe 15 öffnet, dann
schwenkt sie in die in 6 gestrichelt
dargestellte Lage oder öffnet
sich auch weiter, je nachdem, welcher Druck von der Druckseite von
der in Richtung des Pfeils 36 strömenden Frischluft ausgeübt wird.
Strömt
dagegen rauchbelastete Luft von der anderen Seite der Zwischenwand 14,
das heißt
aus dem nachgeschalteten Raum, in Richtung des Pfeils 37 zur Überdruckklappe 15,
dann ist diese für
diese Strömung
in jedem Fall geschlossen, auch wenn kein Überdruck von der Gegenseite
her einen Gegendruck erzeugt, da dann die Überdruckklappe 15 gegen
das Widerlager 38 im unteren Bereich angedrückt wird
und dadurch den Wanddurchbruch rauchdicht verschließt.
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Es
ist möglich,
den Überdruck,
bei dem sich die Überdruckklappe
in der einen Richtung öffnet
einstellbar zu wählen,
beispielsweise über
ein Einstellgewicht 39, das wie man sieht auf der einen
Seite der Überdruckklappe 15 befestigt
ist. Je nach Höhe
dieses Einstellgewichts 39 ist die Kraft, die durch die Frischluftströmung aus
Richtung des Pfeils 36 ausgeübt werden muß, um die Überdruckklappe
15 um ein bestimmtes Maß zu öffnen, variabel.