DE19914878C2 - Handgerät zum Flechten von Frisurenzöpfchen - Google Patents

Handgerät zum Flechten von Frisurenzöpfchen

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DE19914878C2 DE1999114878 DE19914878A DE19914878C2 DE 19914878 C2 DE19914878 C2 DE 19914878C2 DE 1999114878 DE1999114878 DE 1999114878 DE 19914878 A DE19914878 A DE 19914878A DE 19914878 C2 DE19914878 C2 DE 19914878C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Handgerät zum Flechten von Frisurenzöpfchen.
Bekannt sind Flechtmaschinen (Strangherstellungsmaschinen)zur Herstellung von Flechtstoff oder Klöppelstoff, so z. B. DE 35 41 046 A1 und DE 35 41 046 C2 und DE 21 29 857 B mit wei­ teren Nachweisen. Diese sind jedoch zur Herstellung von Zöpfchenfrisuren deshalb ungeeignet, weil sie zu groß sind. Auch eine Verkleinerung bekannter Flechtmaschinen vermag kein geeignetes Handflechtgerät für den Einsatz direkt am Fri­ surenträgerhaupt, im weiteren als Zöpfchenanflechtbasis (Fri­ surenträgerhaupt, Kopfhaut, Haarwurzel, Perücke, Haarteil) bezeichnet, zu ergeben, da die Mechanik zu kompliziert ist und unter verhältnisgemäßem Aufwand nicht hinreichend mini­ miert werden kann. Insbesondere aber ist es dort konstruktiv bedingt zu aufwendig, für jedes anzufertigende Zäpfchen jedesmal Haar oder Kunsthaar, im Folgenden als Verflechtungs­ gut bezeichnet, in die Flechtmaschine einzufädeln, denn das Verflechtungsgut muß zum Frisurenflechten immer zunächst durch Einschlingen in die Zöpfchenanflechtbasis mit dieser verbunden werden. Erst danach können die Haar- oder Kunst­ haarsträhnen, im weiteren als Verflechtungsgutsträhnen be­ zeichnet, welche mithin durch die Schlinge zusammenhängen, gebildet werden und dann verflochten werden. Würden die be­ kannten Flechtmaschinen derart mit Verflechtungsgutsträhnen befüllt werden, so wäre dieses nur durch gute Feinmotorik des Frisurenflechters denkbar und würde bei jedem Zäpfchen einen mehrere Zentimeter langen verlorenen Verflechtungsgutab­ schnittsrest bedingen.
In der US 40 38 996 wird ein elektrisch angetriebenes Handflechtgerät offenbart. Dieses vermag Zöpfchen zu erzeugen, indem das in der Regel zu zwei Strähnen geteilte Verflechtungs­ gut verzwirbelt bzw. verseilt wird. Das weiter unten beschriebene Verfahren des Flechtens durch zyklisches und abwechselndes verkreuzen dreier Verflechtungsgutsträhnen kann das Handflechtgerät aus der US 40 38 996 nicht leisten.
Es ist ferner ein Flechthilfsgerät bekannt, welches handbe­ trieben ist, drei Löcher aufweist und das Frisurenzopfflech­ ten erleichtert (DE 93 12 333 U1).
Dieses Gerät vermag aber nur bei mittleren und dicken Zöpfen eine Hilfe zu leisten. Feine Zöpfchenfrisuren aus vielen Hundert kleinen Zäpfchen, sogenannte Rastazöpfchen, können mit einem solchen Flechthilfsgerät kaum vorteilhafter als ohne ein solches Flechthilfsgerät erzeugt werden.
Es gibt auch maschinell gefertigte Zäpfchen als Meterware zu kaufen. Diese eignen sich jedoch nur für Perücken- und Haar­ teilfrisuren, da sie nicht in die Zöpfchenanflechtbasis ein­ geschlungen, sondern nur vernäht oder verklebt werden können.
Deshalb ist es bekannt, wie Erkundigungen bei einigen profes­ sionellen Afro-look-Frisurenflechtern ergeben haben, daß feine Zöpf­ chenfrisuren aus vielen Hundert kleinen Zäpfchen mit einer Einzellänge von üblicherweise bis zu achthundert Milli­ metern durch das kontinuierliche zyklische Verkreuzen jeweils dreier Haar- oder vorzugsweise Kunsthaarsträhnen (Verflech­ tungsgutsträhnen) von Hand geflochten werden. Diese Methode bringt nachteilig mit sich, daß es zum Flechten einer Zöpf­ chenfrisur aus Standartzöpfchen von drei bis zehn Millimetern Durchmesser keinesfalls weniger als acht Arbeitsstunden be­ darf und daraus resultierend die dem Frisurenträger berech­ neten Kosten mit zweihundert Euro recht hoch sind. Beide angegebenen Aspekte halten davon ab, sich die insbesondere bei schwarzen Menschen weltweit recht beliebten Zöpfchenfrisuren flechten zu lassen. Außerdem ermüden die Hand- und Fingerge­ lenke des Frisurenflechters. Ferner ist nachteilig, daß bei ungeübten Frisurenflechtern die Zäpfchen gelegentlich un­ regelmäßig und somit unschön werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Handgerät zum Flechten von Frisurenzöpfchen zu schaffen, mit dem Zäpfchen­ frisuren aus Standartzöpfchen eines Durchmessers von drei bis zehn Millimetern und einer Länge zwischen fünfzig und acht­ hundert Millimetern geflochten werden können. Dabei soll ge­ genüber dem Flechten von Hand die benötigte Arbeitszeit wesentlich verkürzt werden. Die geflochtenen Zäpfchen sollen eine gleichbleibende Qualität aufweisen. Das Handflechtgerät soll in einer der vorteilhaften Ausgestaltungen nicht mehr als zweihundert Euro kosten. Das Handflechtgerät soll auf Handelsmärkten verschiedenen Entwicklungsstandes vertreibbar sein und deshalb in verschiedenen vorteilhaften Ausgestal­ tungen, beispielsweise handbetätigt, motorkraftgetrieben, elektronisch geregelt, akkumulatorgespeist, produzierbar sein. Das Handgerät soll die Zöpfchenspitzen abschneiden können. Außerdem soll das Handflechtgerät ergonomisch günstig handzuhaben und wartungsarm sein.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in dem Patentanspruch aufgeführten Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen aus hand­ werklicher Sicht des Frisurenflechters darin, daß
  • - Zöpfchenfrisuren schneller und gleichmäßiger als bisher durch die Handflechtmethode geflochten werden können,
  • - die Arbeit auch von wenig geübten Frisurenflechtern getätigt werden kann,
  • - die Hand- und Fingergelenke des Frisurenflechters weniger beansprucht werden und er deshalb die stunden­ lange Arbeit besser durchhält,
  • - die Zäpfchenlänge durch ein Zählwerk exakt bestimmt werden kann und die Zäpfchen in einem Arbeitsgang ge­ flochten und abgeschnitten werden.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen aus kauf­ männischer Sicht des Geschäftsmannes darin, daß
  • - Zöpfchenfrisuren wegen Zeitersparnis und nun geringer qualifizierten Frisurenflechtern preiswerter angeboten werden können,
  • - aufgrund der kürzeren aufzuwendenden Zeit auch mehr Menschen sich eine Zöpfchenfrisur flechten lassen,
  • - die Zäpfchen eine bessere Qualität haben, was weniger Schadensersatz und Schmerzensgeld kostet,
  • - das Verflechtungsgut gerätespezifisch vorkonfek­ tioniert werden kann, wodurch ein dauerhaftes Abhängigkeitsverhältnis zwischen Produzent und Frisurenflechter entsteht,
  • - da Zöpfchenfrisuren weltweit gerne von schwarzen Menschen getragen werden, der islamische, der afrikanische und der afroamerikanische Markt geschäftlich erschlossen werden kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Ein Ausführungsbeispiel wird mit Bezug auf die Zeichnung im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 in Ansicht etwa maßstabsgerecht ein erfindungsgemäßes Handflechtgerät ohne vorderen Berührungsschutz 54 und ohne hinteren Berührungsschutz 55 während des Zöpfchenflechtens.
Fig. 2 schematisch und in Ansicht ein Kraftabtriebsabwechsel­ getriebe zum Einsatz in Handflechtgeräten mit nur einem Servomotor.
Fig. 3 in Ansicht eine Einfädellehre 56, wie sie zum Legen der Verflechtungsgutsträhnen 28 und 29 und 30 oder von ange­ wachsenem Echthaar des Frisurenträgers in die Strähnen­ lieferspulen 21 und 22 und 23 vorteilhaft genutzt werden kann. Der Pfeil gibt die Bewegungsrichtung während des Ein­ fädelvorganges an.
Fig. 4 schematisch die flechtsystembedingt vorgegebene Unend­ lichbahn, auf der die Verflechtungsgutsträhnen 28 und 29 und 30 durch das Handflechtgerät geführt werden. Dargestellt sind die sechs zyklisch aufeinanderfolgenden Durchkreuzpositionen, wobei A die A-Verflechtungsgutsträhne 28 oder den A-Mit­ nehmerkörper 10, B die B-Verflechtungsgutsträhne 29 oder den B-Mitnehmerkörper 11, C die C-Verflechtungsgutsträhne 30 oder den C-Mitnehmerkörper 12 schematisch angeordnet mit dem Rota­ tionskörper, Drehsinn rechts 8 und dem Rotationskörper, Dreh­ sinn links 9 darstellen.
Fig. 5 im Längsschnitt das Handgerätegehäuse 1 und die Baugruppen gemäß Stückliste.
Fig. 6 im Querschnitt das Rotationskörpergehäuse 19 auf Höhe der Rotationskörper 8 und 9 und der Mitnehmerkörper 10 und 11 und 12.
Fig. 7 schematisch die Wirkungsweise der beiden Kraftab­ triebsritzelzahnräder 5 und 6, der beiden Rotationskörper 8 und 9 und der drei Mitnehmerkörper 10 und 11 und 12 im Ro­ tationskörpergehäuse 19. Die eingezeichneten Pfeile geben den Drehsinn des jeweiligen Rotationskörpers 8 bzw. 9 an.
In einem ergonomisch günstig handzuhabenden Handgerätegehäuse 1 aus leichtgewichtigem und elektrisch isolierendem Material sind ein Servomotor, Drehsinn rechts 2 und ein Servomotor, Drehsinn links 3 in axi­ aler Richtung etwas versetzt nebeneinander eingebaut. Der Einbau erfolgt durch leichtes Einpressen der Servomotoren 2 und 3 in dafür vorgesehene Aussparungen im Handgerätegehäuse 1. Beide Servomotoren 2 und 3 haben ein an das Motorgehäuse angeflanschtes mecha­ nisches Drehzahlgetriebe 4, dessen Untersetzungsverhältnis etwa einhundert zu eins beträgt, sich ansonsten jedoch nach der Nenndrehzahl der Servomotoren 2 und 3 richtet. Die aus den beiden mechanischen Drehzahlgetrieben 4 herausgeführten Kraftabtriebswellen sind an ihren Enden als Kraftabtriebsritzelzahnräder 5 und 6 mit je dreißig Ritzel­ zähnen ausgebildet.
Der Servomotor, Drehsinn rechts 2 wird durch eine ebenfalls im Handgerätegehäuse 1 angeordnete an sich bekannte Positionier- und Regelelektronikbaugruppe 7 so angesteuert, daß er einen Drehsinn rechts erzeugt, der Servomotor, Drehsinn links 3 so, daß er einen Drehsinn links erzeugt. Die beiden Kraftabtriebsritzelzahn­ räder 5 und 6 greifen mit ihren Ritzelzähnen jeweils in die Ritzelzähne eines aus einem Rotationskörper 8 bzw. 9 und zwei Mitnehmerkörpern 10 und 11 bzw. 10 und 12 bzw. 11 und 12 zusammengesetzten Rotationszylinders [Mitnehmerkörper 10 und 11 bzw. 10 und 12 bzw. 11 und 12, Rotationskörper 8 bzw. 9]. Die zwei Mitnehmerkörper passen genau so in zwei exakt gegen­ übergelegene Aussparungen der Rotationskörper 8 bzw. 9, daß sich auf dem Rotationskörper 8 bzw. 9 angeordnete Rotations­ körperritzelzähne 13 bzw. 14 mit auf den Mitnehmerkörpern 10 und 11 bzw. 10 und 12 bzw. 11 und 12 angeordneten Mitnehmer­ körperritzelzähnen 15 zu einem umlaufend geschlossenen Zahn­ radritzel [Rotationskörperritzelzähne 13 bzw. 14, Mitnehmer körperritzelzähne 15] auf dem Rotationszylinder [Mitnehmer­ körper 10 und 11 bzw. 10 und 12 bzw. 11 und 12, Rotations­ körper 8 bzw. 9] ergänzen.
Die Mitnehmerkörperritzelzähne 15 und die Rotationskörper­ ritzelzähne 13 bzw. 14 müssen sich präzise ergänzen, um zusammen ein umlaufend geschlossenes Zahnradritzel [Rotations­ körperritzelzähne 13 bzw. 14, Mitnehmerkörperritzelzähne 15] mit sechzig Ritzelzähnen, in welches sich das jeweilige Kraftabtriebsritzelzahnrad 5 bzw. 6 verzahnen kann, zu bil­ den. Deshalb werden die Mitnehmerkörper 10 und 11 und 12, die zu diesem Zweck zwei umlaufende Radialgleitlagerstege 16 aufweisen, einerseits in umlaufende Gleitlagernuten 17 im Rotationskörpergehäuse 19 und in Fortsetzung dieser anderer­ seits in Gleitlagernuten 18 der Aussparungen der Rotations­ körper 8 bzw. 9 gleitfähig geführt. Um hierbei ein reibungs­ verlustenergiearmes Gleiten zu erzielen, sind die Gleitlager­ nuten 17 im Rotationskörpergehäuse 19 und die Gleitlagernuten 18 der Aussparungen der Rotationskörper 8 bzw. 9 aus ölge­ tränkter Sinterbronze und die Radialgleitlagerstege 16 aus gehärtetem poliertem Silberstahl mit minimaler Oberflächen­ rauheit gefertigt.
Da die zwei Rotationskörper 8 und 9 sich die drei Mitnehmer­ körper 10 und 11 und 12 teilen, kann zeitgleich immer nur einer der beiden Rotationskörper 8 bzw. 9 verdreht werden. Wenn der Rotationskörper, Drehsinn rechts 8 verdreht wird, dann ist der Rotationskörper, Drehsinn links 9 gegen Ver­ drehen blockiert, denn in einer der beiden Aussparungen des Rotationskörpers, Drehsinn links 9 befindet sich in diesem Zeitraum ein Teil des Rotationskörpers, Drehsinn rechts 8. Deshalb ist es erforderlich, die Rotationskörper 8 und 9 in eine Durchkreuzposition (Fig. 4) zu verdrehen, denn nur aus dieser Durchkreuzposition (Fig. 4) heraus können die Rota­ tionskörper 8 und 9 abwechselnd verdreht werden. Da ein Kraftabtriebsritzelzahnrad mit Drehsinn rechts 5 und ein Kraftabtriebsritzelzahnrad mit Drehsinn links 6 verdreht wird, wird ein Rotationskörper mit Drehsinn links 9 und ein Rotationskörper mit Drehsinn rechts 8 verdreht. Beide Servomotoren 2 und 3 werden zeitlich nachein­ ander abwechselnd von der Positionier- und Regelelektronik­ baugruppe 7 genau so angesteuert, daß die Rotationskörper 8 und 9 jeweils präzise in der Durchkreuzposition (Fig. 4) zum Ruhen kommen. In dieser Durchkreuzposition (Fig. 4) teilen sich beide Rotationskörper 8 und 9 den zwischen ihnen zum Ruhen gekommenen Mitnehmerkörper 10 bzw. 11 bzw. 12. Der­ jenige Rotationskörper 8 bzw. 9, der nun folgend verdreht wird, nimmt den bezeichneten zwischen den Rotationskörpern 8 und 9 ruhenden Mitnehmerkörper 10 bzw. 11 bzw. 12 mit sich und verbringt gleichzeitig den in der gegenüberliegenden zweiten Aussparung des verdrehten Rotationskörpers 8 bzw. 9 befindlichen Mitnehmerkörper 10 bzw. 11 bzw. 12 in die Posi­ tion zwischen den Rotationskörpern 8 und 9. Da beide Rota­ tionskörper 8 und 9 zeitlich nacheinander abwechselnd ver­ dreht werden, werden die drei Mitnehmerkörper 10 und 11 und 12 jeweils zu Zweien auf eine flechtsystembedingt vorgege­ benen Unendlichbahn (Fig. 4) verbracht.
Jeder Mitnehmerkörper 10 und 11 und 12 weist axial eine Bohrung 20 von etwa fünf Millimetern Durchmesser auf. In diese Bohrungen 20 werden drei Strähnenlieferspulen 21 und 22 und 23 gesteckt, und damit diese beim Betrieb des Handflecht­ gerätes nicht herausrutschen, ist direkt über den Bohrungen 20 je eine Kugel 24 unter Wirkung einer B-Druckfeder 25 in einer Hülse 26 so angeordnet, daß sie in die räumliche Ver­ längerung der Bohrung 20 hineinragt und durch die hineinge­ steckten Strähnenlieferspulen 21 und 22 und 23 zurückgedrückt wird. Die Verhinderung des Herausrutschens der Strähnen­ lieferspulen 21 und 22 und 23 wird dadurch verstärkt, daß diese ein Rillenprofil 27 aufweisen, in welches die jeweilige Kugel 24 unter Wirkung der B-Druckfeder 25 hineingedrückt wird. Mit den drei Mitnehmerkörpern 10 und 11 und 12 werden also auch die drei Strähnenlieferspulen 21 und 22 und 23 auf einer flechtsystembedingt vorgegebenen Unendlichbahn (Fig. 4) verbracht. In den Strähnenlieferspulen 21 und 22 und 23 be­ findet sich das Verflechtungsgut in Form der Verflechtungs­ gutsträhnen 28 und 29 und 30. Es kann Kunsthaar oder Echthaar sein. Mit etwas Geschick kann auch angewachsenes Echthaar des Frisurenträgers in Verflechtungsgutsträhnen 28 und 29 und 30 aufgeteilt und in die Strähnenlieferspulen 21 und 22 und 23 verbracht werden.
Erwähnt sei noch, daß die Gleitlager [Radialgleitlagersteg 16, Gleitlagernuten 17 im Rotationskörpergehäuse 19, Gleit­ lagernuten 18 der Aussparungen der Rotationskörper 8 und 9] gegen Verschmutzung geschützt werden müssen und deshalb die Mitnehmerkörper 10 und 11 und 12 an sich bekannte umlaufende A-Filzdichtungslippen 31 zum Rotationskörpergehäuse 19 und zum Rotationskörper 8 bzw. 9 sowie das Rotationskörpergehäuse 19 umlaufende B-Filzdichtungslippen 32 zum Rotationskörper 8 bzw. 9 aufweisen.
Die Strähnenlieferspulen 21 und 22 und 23 bestehen aus zwei Halbschalen 33, welche an einer A-Kante 34 einen Klickwulst 36 und an der anderen B-Kante 35 eine elastische Nase 37 aufweisen, welche unter geringem Kraftaufwand ineinander verklemmt werden können, um die Verflechtungsgutsträhne 28 bzw. 29 bzw. 30 in sich aufzunehmen.
Damit ansehnliche Frisuren entstehen, müssen die Zöpfchen 38 eng geflochten werden, was voraussetzt, daß die Verflech­ tungsgutsträhnen 28 und 29 und 30 mit einer gewissen Ablauf­ spannung stramm verkreuzt werden. Dazu weisen die Strähnen­ lieferspulen 21 und 22 und 23 einen Verflechtungsgutablauf­ spannungsreguliermechanismus 39 auf, welcher aus einer oberen Klemmhalbschale 40 und einer unteren Klemmhalbschale 41 be­ steht, von denen die untere Klemmhalbschale 41 fest mit der jeweiligen Strähnenlieferspule 21 bzw. 22 bzw. 23 verbunden ist und die obere Klemmhalbschale 40 unter Wirkung einer A-Druckfeder 42 der unteren Klemmhalbschale 41 entgegenge­ drückt wird. Zu diesem Zweck ist die obere Klemmhalbschale 40 drehbar auf zwei Achsstiften 43 gelagert. Die Ablaufspitzen 44 der oberen Klemmhalbschale 40 und der unteren Klemmhalb­ schale 41 sind zu einem etwas gerundeten Körper ausgebildet, so daß sich die zwischen ihnen ablaufenden Verflechtungsgut­ strähnen 28 bzw. 29 bzw. 30 nicht verfangen können und aber durch den über die obere Klemmhalbschale 40 ausgeübten Feder­ druck nur unter einer gewissen Zugspannung aus den Strähnen­ lieferspulen 21 bzw. 22 bzw. 23 herausgezogen werden können. Die Zugspannung ist so zu wählen, daß durch den Zug an der Verflechtungsgutsträhne 28 bzw. 29 bzw. 30 noch nicht die jeweilige Strähnenlieferspule 21 bzw. 22 bzw. 23 aus dem jeweiligen Mitnehmerkörper 10 bzw. 11 bzw. 12 gezogen werden kann.
Eine Besonderheit des Flechtens von Frisurenzöpfchen besteht darin, daß die Verflechtungsgutsträhnen 28 und 29 und 30 zum Anfertigen eines Zöpfchens 38 in die Zöpfchenanflechtbasis 45 eingeschlungen werden. Dazu greift der Frisurenflechter das Verflechtungsgut [A-Verflechtungsgutsträhne 28, B-Ver­ flechtungsgutsträhne 29, C-Verflechtungsgutsträhne 30] zu­ nächst in der Mitte und bildet eine Schlinge 46, die er um die Zöpfchenanflechtbasis 45 herumschlingt, was bei krausem Haar besonders gut funktioniert. Einige Frisurenflechter be­ vorzugen es auch, das Verflechtungsgut zweimal um die Zöpf­ chenanflechtbasis 45 herumzuschlingen. Im nächsten Arbeits­ schritt wird das Verflechtungsgut dann in drei Verflechtungs­ gutsträhnen 28 und 29 und 30 aufgeteilt, welche nun in die Strähnenlieferspulen 21 und 22 und 23 gelegt werden. Eine Einfädellehre 56 (Fig. 3) ist hierbei hilfreich. Ansonsten ist ein von vornherein industriell in drei Strähnenliefer­ spulen 21 und 22 und 23 vorbereitet geliefertes Verflech­ tungsgut bequemer anzuwenden. Die drei Strähnenlieferspulen 21 und 22 und 23 können direkt in die drei Mitnehmerkörper 10 und 11 und 12 hineingesteckt werden.
Über einen im Handgerätegehäuse 1 angeordneten leichtgängigen zweistufigen Schalter 47 wird nun auf Stufe zwei Versorgungs­ spannung auf die Positionier- und Regelelektronikbaugruppe 7 geschaltet und das zyklische Anlaufen der Servomotoren 2 und 3, mithin das zyklische Verkreuzen der Verflechtungsgutsträhnen 28 und 29 und 30 erfolgt. Die Ver­ sorgung der Servomotoren 2 und 3 mit elek­ trischer Energie erfolgt aus im Handgerätegehäuse 1 eingebau­ ten Akkumulatoren 48. Um die Akkumulatoren 48 zum Aufladen aus dem Handgerätegehäuse 1 nehmen zu können, ist an dem Handgerätegehäuse 1 eine Verschlußkappe 49 abschraubbar oder aufklappbar angeordnet. Energie wird auch für den Betrieb einer optoelektronischen Wickelzyklenzählanzeige 50 und zweier optoelektronischer Momentansträhnenverkreuzungszu­ standsanzeigen 51 und 52 benötigt, welche im Handgerätege­ häuse 1 für den Frisurenflechter gut lesbar angeordnet sind. Die bezeichneten Anzeigen werden von der Positionier- und Regelelektronikbaugruppe 7 angesteuert, und zwar bekommt die optoelektronische Wickelzyklenzählanzeige 50 mit jedem er­ folgten Motorpositionierimpuls einen elektrischen Zählimpuls, welcher aufaddiert und zur Anzeige gebracht wird. Beim Ab­ schalten des Handflechtgerätes wird die Anzeige auf Null ge­ setzt.
Das jeweils letzte von der Positionier- und Regelelektronik­ baugruppe 7 für die Servomotoren 2 und 3 erzeugte Signal wird als digitallogisches Signal derart abge­ speichert, daß beim Stellen auf Stufe eins des zweistufigen Schalters 47 dieses Signal entweder die optoelektronische A-B-Momentansträhnenverkreuzungszustandsanzeige 51 oder die optoelektronische B-C-Momentansträhnenverkreuzungszustands­ anzeige 52 ansteuert, je nachdem, welcher der beiden Servomotoren zuletzt verdreht wurde.
Damit hat der Frisurenflechter eine Entscheidungshilfe da­ rüber, welche der drei A-, B- und C-Strähnenlieferspulen 21 und 22 und 23 in welchen der drei A-, B- und C-Mitnehmer­ körper 10 und 11 und 12 eingesteckt werden muß, nachdem er zuvor ein Zäpfchen 38 von Hand zu flechten begonnen hat. Damit ist gewährleistet, daß zwei gleiche A- und B-, A- und C- oder B- und C-Verflechtungsgutsträhnen 28 bzw. 29 bzw. 30 nicht versehentlich zweimal hintereinander verkreuzt werden.
Zu erwähnen ist noch, daß an dem Handgerätegehäuse 1 an ein­ gen Stellen Klemmwulste 53 vorgesehen sind, über die sich ein vorderer Berührungsschutz 54 und ein hinterer Berührungs­ schutz 55 mittels daran befindlichen elastischen Klemmnasen 57 unter geringem Kraftaufwand verklemmen lassen. Somit wird vermieden, daß sich Frisurenteile in den Strähnenlieferspulen 21 und 22 und 23 des Handflechtgerätes verfangen oder der Frisurenflechter die Strähnenlieferspulen 21 und 22 und 23 während des Handflechtgerätebetriebes unbeabsichtigt berührt.
Stückliste
1
Handgerätegehäuse
2
Servomotor, Drehsinn rechts
3
Servomotor, Drehsinn links
4
Mechanisches Drehzahlgetriebe
5
Kraftabtriebsritzelzahnrad, Drehsinn rechts
6
Kraftabtriebsritzelzahnrad, Drehsinn links
7
Positionier- und Regelelektronikbaugruppe
8
Rotationskörper, Drehsinn rechts
9
Rotationskörper, Drehsinn links,
10
A-Mitnehmerkörper
11
B-Mitnehmerkörper
12
C-Mitnehmerkörper
13
Rotationskörperritzelzähne, Drehsinn rechts
14
Rotationskörperritzelzähne, Drehsinn links
15
Mitnehmerkörperritzelzähne
16
Radialgleitlagersteg
17
Gleitlagernuten im Rotationskörpergehäuse
18
Gleitlagernuten der Aussparungen der Rotationskörper
19
Rotationskörpergehäuse
20
Bohrung
21
A-Strähnenlieferspule
22
B-Strähnenlieferspule
23
C-Strähnenlieferspule
24
Kugel
25
B-Druckfeder
26
Hülse
27
Rillenprofil
28
A-Verflechtungsgutsträhne
29
B-Verflechtungsgutsträhne
30
C-Verflechtungsgutsträhne
31
Umlaufende A-Filzdichtungslippe der Mitnehmerkörper
32
Umlaufende B-Filzdichtungslippe des Rotationskörper­ gehäuses
33
Halbschale
34
A-Kante
35
B-Kante
36
Klickwulst
37
Elastische Nase
38
Zäpfchen
39
Verflechtungsgutablaufspannungsreguliermechanismus
40
Obere Klemmhalbschale
41
Untere Klemmhalbschale
42
A-Druckfeder
43
Achsstift
44
Ablaufspitzen
45
Zöpfchenanflechtbasis
46
Schlinge
47
Schalter
48
Akkumulator
49
Verschlußkappe
50
Optoelektronische Wickelzyklenzählanzeige
51
Optoelektronische A-B-Momentansträhnenverkreuzungs­ zustandsanzeige
52
Optoelektronische B-C-Momentansträhnenverkreuzungs­ zustandsanzeige
53
Klemmwulst zum Aufklemmen eines Berührungsschutzes
54
Vorderer Berührungsschutz
55
Hinterer Berührungsschutz
56
Einfädellehre
57
Klemmnase eines Berührungsschutzes

Claims (1)

  1. Handgerät zum mechanisch angetriebenen Flechten von Frisurenzöpfchen, wobei eine elektrisch gespeiste Positionier- und Regelelektronikbaugruppe, zwei hiermit elektrisch verbundene Servomotoren, zwei hiermit mechanisch verbundene Rotationskörper, drei in Aussparungen dieser angeordnete gebohrte Mitnehmerkörper, drei in diesen Bohrungen angeordnete Strähnenlieferspulen sowie eine davor befindliche Zöpfchenabschneideschere in einem Handgerätegehäuse angeordnet sind.
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