DE19913353A1 - Verwendung von Phenylglyoxalsäureestern als Photoinitiatoren - Google Patents
Verwendung von Phenylglyoxalsäureestern als PhotoinitiatorenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Phenylglyoxalsäureestern der Formel I DOLLAR F1 DOLLAR A worin die beiden Reste R·1· und A in der Beschreibung angegebenen Bedeutungen besitzen, DOLLAR A als Photoinitiatoren in Pulverlacken für Außenanwendungen. Die Verbindungen der Formel I zeigen geringe Vergilbungsneigung.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von bestimmten
Phenylglyoxalsäureestern als Photoinitiatoren in Pulverlacken für
Außenanwendungen.
Konventionelle strahlungshärtbare Lacke enthalten in der Regel
reaktive Monomere zur Einstellung der Applikationsviskosität (Re
aktivverdünner) und werden bei Raumtemperatur gehärtet. Diese
Lacke haben den Nachteil, dass die als Reaktivverdünner verwende
ten Monomere in poröse Untergründe, wie Holz oder Papier, ein
dringen können und damit der UV-Härtung entzogen sind. Außerdem
können bei der Belichtung von dreidimensionalen Objekten Schat
tenbereiche auftreten, die nur unzureichend belichtet werden, so
dass flüssige Lacke in diesen Bereichen klebrig bleiben können.
Man hat daher wässrige UV-Lacke entwickelt, welche zur Trocknung
thermisch behandelt und bei höheren Temperaturen gehärtet werden,
siehe W. Reich et al., RadTech 98, Conference Proceedings, Chi
cago 1998, 258-265.
Zur Vermeidung der erwähnten Probleme sind weiter UV-härtbare
Pulverlacke vorgeschlagen worden, welche nach dem Auftragen auf
das Substrat mittels konventioneller Methoden bei höheren Tempe
raturen aufgeschmolzen und gehärtet werden, siehe beispielsweise
RadTech, Conference Proceedings, Chicago 1998, 170-176; JOT 1998,
2, 44-47; PPCJ 1997, (9), 18,20; EP 636 669 A; 650 985 A; 650 978
A und US 5,639,560. Ferner sind Dual Cure-Systeme bekannt, bei
denen die Härtung durch Strahlung und Luftfeuchtigkeit erfolgt
(US 4,138,299; 4,173,682; 4,415,604 und EP 549 116 A) oder welche
neben einem UV-Radikalinitiator auch einen thermisch aktivierba
ren Initiator enthalten (EP 844 286 A).
Es hat sich gezeigt, dass viele der üblichen Photoinitiatoren un
ter der thermischen Belastung des Aufschmelzens von Pulverlacken
zu flüchtig sind, um eine Härtung durch UV-Bestrahlung zu ermög
lichen. Weiter ist die Verarmung an Photoinitiatoren an der Lack
oberfläche besonders unerwünscht, weil dort die stärkste Sauer
stoffinhibierung erfolgt, so dass eine unzureichende Härtung und
damit schlechte Filmeigenschaften resultieren, wie niedrige Che
mikalienbeständigkeit und unzureichende Blockfestigkeit. Man hat
daher die weniger flüchtigen Ester der Arylglyoxalsäure als Pho
toinitiatoren in Betracht gezogen, siehe beispielsweise
DE 26 39 742 A, US 4,024,297 und die ältere, nachveröffentlichte
DE 198 26 712 A. Polymergebundene Arylglyoxylate sind aus der
DE 28 25 955 A und Macromolecules 1998, 31, 322-327, bekannt.
Die WO 98/33 761 beschreibt Diester von Arylglyoxalsäuren mit
Diolen. Diese Ester sind Photoinitiatoren mit geringer Flüchtig
keit, die in flüssigen Systemen zur Anwendung kommen. Ihre
Brauchbarkeit in Pulverlacken ist lediglich allgemein erwähnt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass bestimmte Ester von
Arylglyoxalsäuren mit Diolen als Photoinitiatoren in Pulverlacken
für Außenanwendungen besonders geeignet sind. Insbesondere hat
sich gezeigt, dass die erfindungsgemäß verwendeten Ester vor der
Bestrahlung ohne Nachteile thermisch belastet werden können. Au
ßerdem wurde gefunden, dass die Photoinitiatoren besonders ver
gilbungsarm sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung
von Phenylglyoxalsäureestern der Formel I
worin die beiden Reste R1 unabhängig voneinander für einen Rest
der Formel
stehen,
R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für H, C1-C6-Alkyl, das gege benenfalls durch OH, OC1-C6-Alkyl oder OCOC1-C6-Alkyl substituiert ist, oder für OH oder OC1-C6-Alkyl stehen;
A für C2-C6-Alkylen oder einen Rest der Formeln
R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für H, C1-C6-Alkyl, das gege benenfalls durch OH, OC1-C6-Alkyl oder OCOC1-C6-Alkyl substituiert ist, oder für OH oder OC1-C6-Alkyl stehen;
A für C2-C6-Alkylen oder einen Rest der Formeln
steht,
die Reste R5 unabhängig voneinander für H oder COCOR1 stehen und
A1 für C2-C6-Alkylen oder
die Reste R5 unabhängig voneinander für H oder COCOR1 stehen und
A1 für C2-C6-Alkylen oder
steht,
als Photoinitiatoren in Pulverlacken für Außenanwendungen.
als Photoinitiatoren in Pulverlacken für Außenanwendungen.
C1-C6-Alkyl bedeutet eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoff
atomen. Beispiele für Alkylgruppen sind Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, iso-Butyl, tert-Butyl, Pentyl und
Hexyl.
C2-C6-Alkylen steht für eine geradkettige oder verzweigte Alkylen
gruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen. Beispiele für Alkylengrup
pen sind Methylen, Ethylen, Propylen, Isopropylen, n-Butylen,
sec-Butylen, Isobutylen, tert-Butylen, Pentylen und Hexylen.
Vorzugsweise steht einer der Reste R2, R3 und R4 für C1-C6-Alkyl
und die beiden anderen für H, und besonders bevorzugt stehen Rt,
R3 und R4 alle für H.
A steht vorzugsweise für
oder
wobei A1 für
steht. Die Verbindungen der Formel I, worin A die genannten be
vorzugten Bedeutungen hat, sind ebenfalls Gegenstand der Erfin
dung.
Die Verbindungen der Formel I sind entweder bekannt oder können
nach den in der WO 98/33 761 beschriebenen Methoden hergestellt
werden. Außerdem ist es möglich, die gewünschte Arylglyoxalsäure
mit dem Alkohol in Anwesenheit eines sauren Katalysators, wie
Schwefelsäure, p-Toluolsulfonsäure etc., nach Art einer klassi
schen Veresterung zu dem gewünschten Ester umzusetzen. Die Ver
esterung wird zweckmäßigerweise in einem mit Wasser nicht misch
baren Lösungsmittel, beispielsweise ein Kohlenwasserstoff, wie
Methylcyclohexan, Toluol, Xylol etc., durchgeführt. Das gebildete
Wasser wird in üblicher Weise aus dem Reaktionsgemisch entfernt.
Die Verbindungen der Formel I, worin A für
steht, können hergestellt werden durch Umsetzung der entsprechen
den Arylglyoxalsäure mit einem Diglycidylether der Formel
worin A1 die oben angegebenen Bedeutungen besitzt. Die Umsetzung
wird im Allgemeinen ohne Lösungsmittel und in Gegenwart eines ge
eigneten Katalysators, wie ein Tetraalkylammoniumhalogenid,
durchgeführt. Die Reaktionstemperatur liegt im Allgemeinen im Be
reich von 80 bis 120°C.
Die Verbindungen der Formel I sind als Photoinitiatoren für die
Photopolymerisation ethylenisch ungesättigter Verbindungen
brauchbar. Insbesondere sind sie als Photoinitiatoren in Pulver
lacken für Innen- und vorzugsweise Außenanwendungen geeignet. Sie
können alleine oder zusammen mit anderen Photoinitiatoren zur An
wendung kommen. Photoinitiatoren, mit welchen sie im Gemisch ein
gesetzt werden können, sind beispielsweise Mono- oder Bisacyl
phosphinoxide, Benzophenone oder Hydroxyacetophenone. Weitere an
dere Photoinitiatoren sind beispielsweise in der WO 98/33 761 be
schrieben.
Die Verbindungen der Formel I kommen im Allgemeinen in strah
lungshärtbaren Zusammensetzungen zur Anwendung. Diese umfassen
wenigstens eine ethylenisch ungesättigte, strahlungshärtbare Sub
stanz und wenigstens eine Verbindung der Formel I als Photoini
tiator sowie gegebenenfalls weitere Photoinitiatoren und/oder Ad
ditive. Die Menge an Verbindungen der Formel I in den Zusammen
setzungen liegt im Allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 0,5 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der strah
lungshärtbaren Substanz. Soweit Gemische mit anderen Photoinitia
toren zur Anwendung kommen, enthalten die Gemische im Allgemeinen
0,1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches,
an den anderen Photoinitiatoren.
Die Menge an strahlungshärtbarer Substanz in den Zusammensetzun
gen liegt im Allgemeinen im Bereich von 10 bis 90 Gew.-%, vor
zugsweise 30 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zu
sammensetzung. Im Falle von Pulverlacken liegt die Menge an
strahlungshärtbaren Substanzen im Allgemeinen im Bereich von 50
bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Ge
samtgewicht der Zusammensetzung.
Die strahlungshärtbare Substanz kann eine oder mehrere olefini
sche, radikalisch polymerisierbare Doppelbindungen aufweisen und
monomerer oder polymerer, insbesondere oligomerer Natur sein.
Beispiele für monomere Substanzen (Reaktivverdünner) mit einer
Doppelbindung sind Alkyl- oder Hydroxyalkylacrylate oder -meth
acrylate, wie Methyl-, Ethyl-, n-Butyl-, 2-Ethylhexylacrylat oder
-methacrylat, und 2-Hydroxyethylacrylat oder -methacrylat. Wei
tere Beispiele sind (Meth)acrylnitril, (Meth)acrylamid,
N-C1-C4-alkylsubstituierte (Meth)acrylamide, Vinylester, wie Vi
nylacetat, Vinylether, wie Isobutylvinylether, Vinylaromaten, wie
Styrol, N-Vinylpyrrolidon, Vinylchlorid und Vinylidenchlorid.
Beispiele für Monomere mit zwei oder mehreren Doppelbindungen
sind die Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Polyalkoho
len mit vorzugsweise 2 bis 6 OH-Gruppen, wie Ethylenglykol, Pro
pylenglykol und deren höher kondensierte Vertreter, wie Diethy
lenglykol, Triethylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol
etc., Butandiol, Pentandiol, Hexandiol, Neopentylglykol, Bisphe
nol A, Cyclohexandimethanol, trifunktionelle und höher funktio
nelle Alkohole, wie Glycerin, Trimethylolpropan, Butantriol, Tri
methylolethan, Pentaerythrit, Dimethylolpropan, Dipentaerythrit,
Sorbit, Mannit und die entsprechenden alkoxylierten, insbesondere
ethoxylierten und propoxylierten Alkohole, sowie Vinylacrylat,
Divinylbenzol, Diallylphthalat etc.
Bei den oligomeren bzw. polymeren strahlungshärtbaren Substanzen
(strahlungshärtbare Bindemittel) handelt es sich insbesondere um
Polyurethane, Polyester, Polyether oder Epoxyharze, welche ethy
lenisch ungesättigte Doppelbindungen aufweisen. Bevorzugt sind
Polyesteracrylate, Polyetheracrylate und insbesondere Polyure
thanacrylate (der Ausdruck "Acrylate" soll auch die entsprechen
den Methacrylate umfassen), d. h. Ester der Acrylsäure oder
Methacrylsäure mit Polyesterolen, Polyetherolen und Polyurethanen
mit freien Hydroxygruppen.
Bevorzugte Polyesteracrylate sind aufgebaut aus gesättigten oder
ungesättigten Polycarbonsäuren, wie Bernsteinsäure, Adipinsäure,
Phthalsäure, Maleinsäure etc., und den oben genannten Polyalkoho
len mit vorzugsweise 2 bis 5 OH-Gruppen. Die Polyesteracrylate
besitzen vorzugsweise ein zahlenmittleres Molekulargewicht im Be
reich von 350 bis 10 000, bestimmt mittels Gelpermeationschroma
tographie (GPC).
Die Polyetheracrylate sind aufgebaut aus den erwähnten Polyalko
holen und besitzen vorzugsweise ein zahlenmittleres Molekularge
wicht im Bereich von 350 bis 10 000, bestimmt mittels GPC.
Urethanacrylate sind erhältlich durch Umsetzung von Polyisocyana
ten mit Hydroxyalkyl(meth)acrylaten und gegebenenfalls Kettenver
längerungsmitteln, wie Diole, Polyole, Diamine, Polyamine, Di
thiole oder Polythiole. Die Polyurethanacrylate haben vorzugs
weise ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 1000 bis 30 000,
insbesondere von 1500 bis 20 000 g/mol (bestimmt durch Gelper
meationschromatographie mit Polystyrol als Standard).
Die Urethanacrylate haben vorzugsweise einen Gehalt von 1 bis 5,
besonders bevorzugt 2 bis 4 und ganz besonders bevorzugt 2 bis
3 mol (Meth)acrylgruppen pro 1000 g Urethanacrylat.
Vorzugsweise sind die Urethanacrylate aufgebaut aus
- a) C1-C8-Hydroxyalkyl(meth)acrylaten, C2-C15-Alkandiolen bzw. -polyolen oder C2-C8-Alkanolaminen als Kettenverlängerer; sie können auch Polyesterole oder Polyetherole als Aufbaukompo nenten enthalten; und
- b) aliphatischen Polyisocyanaten, wie Dicyclohexylmethan-4,4'- diisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Isophorondiisocyanat, Tetramethylendiisocyanat, Trimethylhexamethylendiisocyanat, Addukten dieser Isocyanate an mehrfunktionelle Alkohole, wie Trimethylolpropan, Di- oder Trimerisationsprodukten der Iso cyanate, wie Biurete oder Isocyanurate.
Bevorzugt sind aliphatische Polyisocyanate, wobei der Begriff
aliphatisch auch nichtaromatische alicyclische Verbindungen ein
schließen soll.
Bevorzugte Urethanacrylate sind aliphatische Urethanacrylate,
welche aromatische Ringsysteme allenfalls in untergeordneten Men
gen von beispielsweise weniger als 5 Gew.-%, bezogen auf die Ure
thanacrylate, und besonders bevorzugt keine aromatischen Ringsy
steme enthalten.
Bevorzugt setzt sich die Gesamtmenge der strahlungshärtbaren Sub
stanzen wie folgt zusammen:
- a) 0,1 bis 10% eines Phenylglyoxylesters der Formel I und ge gebenenfalls 0,1 bis 9, 9% eines weiteren Photoinitiators oder eines Gemisches von Photoinitiatoren, so dass die Ge samtmenge an Photoinitiatoren 10% nicht überschreitet;
- b) 20 bis 95% eines oder mehrerer strahlungshärtbarer Binde mittel, bevorzugt Urethanacrylate, wie oben definiert;
- c) gegebenenfalls 1 bis 95% eines oder mehrerer strahlungs härtbarer Reaktivverdünner, die bevorzugt frei von Ether gruppen sind;
- d) gegebenenfalls 0,1 bis 60% eines Pigments oder Farbstof fes, gegebenenfalls 0,1 bis 10% Dispergiermittel;
- e) gegebenenfalls 0,1 bis 10% weiterer Additive, wie z. B. Verlaufshilfsmittel, Lichtschutzmittel, Mattierungsmittel, Entschäumer, Slippadditive, Amine etc.;
- f) gegebenenfalls 1 bis 50% Lösemittel,
jeweils in Gew.-% und bezogen auf das Gesamtgewicht der strah
lungshärtbaren Substanz.
Bevorzugt enthalten die strahlungshärtbaren Verbindungen nur ge
ringe oder keine aromatischen Anteile. Der Gehalt an aromatischen
Kohlenstoffatomen (d. h. Kohlenstoffatomen, die Bestandteil eines
aromatischen Ringsystems sind) liegt vorzugsweise unter 5 Gew.-%,
besonders bevorzugt unter 2 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt
unter 0,5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der strahlungshärt
baren Verbindungen. Insbesondere beträgt er 0%.
Die strahlungshärtbaren Substanzen können in den Zusammensetzun
gen lösungsmittelfrei, in organischen Lösungsmitteln gelöst oder
in Wasser dispergiert vorliegen. Lösungsmittel bzw. Wasser liegen
dabei im Allgemeinen in einer Menge von 10 bis 70 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vor.
Bevorzugt sind lösungsmittelfreie Systeme, d. h. die strahlungs
härtbaren Zusammensetzungen liegen in Form eines Pulverlacks vor.
Besonders bevorzugt hat der Pulverlack folgende Zusammensetzung:
- a) 0,1 bis 10% eines Phenylglyoxylesters der Formel I und ge gebenenfalls 0,1 bis 9, 9% eines weiteren Photoinitiators oder eines Gemisches von Photoinitiatoren, so dass die Ge samtmenge an Photoinitiatoren 10% nicht überschreitet;
- b) 20 bis 95% eines oder mehrerer strahlungshärtbarer Binde mittel, bevorzugt ein Urethanacrylat, wie oben definiert;
- c) gegebenenfalls 0,1 bis 60% eines Pigments oder Farbstof fes, gegebenenfalls 0,1 bis 10% Dispergiermittel;
- d) gegebenenfalls 0,1 bis 10% weiterer Additive, wie z. B. Verlaufshilfsmittel, Weichmacher, Lichtschutzmittel, Mat tierungsmittel, Entschäumer, Slippadditive, Amine etc.;
jeweils in Gew.-% und bezogen auf das Gesamtgewicht der strah
lungshärtbaren Substanz.
Neben den Photoinitiatoren und strahlungshärtbaren Verbindungen
können die strahlungshärtbaren Zusammensetzungen weitere Bestand
teile enthalten, insbesondere anorganische und organische Pig
mente, wie Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxid, Chromoxid oder Azo
verbindungen; Bindemittel, wie Polyacrylate; Verlaufsmittel;
Adhäsionsverbesserer; Kettenverlängerungsmittel; Füllstoffe, wie
Silikate, Carbonate oder Sulfate; Farbstoffe; Netzmittel; Ver
laufshilfsmittel und Stabilisatoren. Bei Anwendungen im Außenbe
reich, d. h. für Beschichtungen, welche dem Tageslicht direkt
ausgesetzt sind, enthalten die Massen insbesondere UV-Absorber
und Radikalfänger.
UV-Absorber wandeln UV-Strahlung in Wärmeenergie um. Brauchbare
UV-Absorber sind beispielsweise Hydroxybenzophenone, Benzo
triazole, Zimtsäureester und Oxalanilide.
Radikalfänger binden intermediär gebildete Radikale. Brauchbare
Radikalfänger sind beispielsweise sterisch gehinderte Amine, wel
che als HALS (hindered amine light stabilizers) bekannt und z. B.
in WO 98/33 761 beschrieben sind.
Für Außenanwendungen beträgt der Gehalt an UV-Absorbern und Radi
kalfängern insgesamt vorzugsweise 0,1 bis 5 Gewichtsteile, beson
ders bevorzugt 0,5 bis 4 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichts
teile der strahlungshärtbaren Verbindungen.
Außerdem können die strahlungshärtbaren Zusammensetzungen auch
noch Verbindungen enthalten, die durch andere chemische Reak
tionen zur Härtung beitragen. In Betracht kommen beispielsweise
Polyisocyanate, welche mit Hydroxyl- oder Amingruppen vernetzen.
Die strahlungshärtbaren Zusammensetzungen eignen sich als Be
schichtungsmassen. Es kommen unterschiedliche Substrate in Be
tracht, beispielsweise Metall, Holz, Papier, Keramik, Glas oder
Kunststoff. Es kann sich um Schutzbeschichtungen oder dekorative
Beschichtungen handeln. Insbesondere eignen sich die strahlungs
härtbaren Zusammensetzungen als Beschichtungsmassen, welche im
Außenbereich Anwendung finden, also dem Tageslicht ausgesetzt
sind. Derartige Anwendungen sind beispielsweise Außenbeschichtun
gen von Gebäuden oder Gebäudeteilen, Straßenmarkierungen, Be
schichtungen auf Fahrzeugen, wie Personenkraftwagen, Lastkraftwa
gen, Schienenfahrzeugen und Flugzeugen. Die strahlungshärtbaren
Zusammensetzungen eignen sich insbesondere als pigmentfreier
Decklack für Kraftfahrzeuge.
Die strahlungshärtbaren Beschichtungsmassen können anhand bekann
ter Methoden auf die zu beschichtenden Substrate aufgebracht wer
den. In Betracht kommen insbesondere Auftragsverfahren wie Sprit
zen, Aufrollen, Aufrakeln etc.
Die Härtung kann durch Bestrahlen mit Licht mit einer Wellenlänge
im Bereich von 200 bis 600 nm erfolgen. Vorzugsweise werden je
doch handelsübliche UV-Lampen zur Bestrahlung verwendet.
Pulverlacke werden nach üblichen Pulverauftragsverfahren, bei
spielsweise elektrostatischem Pulversprühen oder Wirbelsintern
auf das zu beschichtende Substrat aufgebracht. Im Falle von Holz
als Substrat kann beispielsweise vor dem elektrostatischen Ver
sprühen noch ein Leitfähigkeitshilfsmittel aufgebracht werden.
Nach dem Aufbringen des Pulverlacks auf das Substrat wird eine
Wärmebehandlung bei einer Temperatur im Bereich von 60 bis 100°C
vorgenommen, um den Pulverlack zu einer gleichmäßigen Schicht
aufzuschmelzen. Im Anschluss daran erfolgt die Härtung durch Be
strahlung.
Die unter Verwendung der Photoinitiatoren der Formel I herge
stellten Beschichtungen und Produkte zeigen eine hohe Beständig
keit gegen Witterungseinflüsse und insbesondere eine geringe Ver
gilbungsneigung und eine hohe Hydrolysestabilität. Auch die bei
der Anwendung von Pulverlacken häufig auftretende Anfangsvergil
bung nach der thermischen Behandlung ist verringert. Außerdem hat
sich gezeigt, dass sich die erfindungsgemäßen Glyoxalsäureester
leicht zu strahlungshärtbaren Zusammensetzungen formulieren las
sen. Insbesondere sind sie in den Zusammensetzungen im Allgemei
nen klar löslich, während dies bei vergleichbaren Glyoxalsäuree
stern nicht der Fall ist.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu
beschränken.
12,0 g Pentaerythrit, 42,8 g Phenylglyoxylsäure und 0,27 g Schwe
felsäure werden in 17,8 g Methylcyclohexan suspendiert und unter
Rückfluss erhitzt. Das Wasser der Veresterung wird über ein
Trenngefäß entfernt, so dass nach 8 Stunden die Veresterungsreak
tion beendet ist. Nach der Destillation des Methylcyclohexans
bleibt eine feste Schmelze zurück (Säurezahl 25 mg KOH/g). Ge
wichtsverlust nach 3 Stunden bei 130°C: 7,3%.
21,4 g 1,4-Butandioldiglycidylether (Araldit DY026) werden mit
30 g Phenylglyoxylsäure in Gegenwart von 0,5 g Tetrabutylammo
niumbromid gemischt. Das Gemisch wird vorsichtig auf 103°C aufge
heizt und 5 Stunden bei dieser Temperatur gehalten, bis die Säu
rezahl auf 7,2 mg KOH/g gefallen ist. Das Produkt ist eine hoch
viskose Flüssigkeit (153,6 Pa.s). Gewichtsverlust nach 3 Stunden
bei 130°C: 0,7%.
28,84 g 1,4-Bis-(hydroxymethyl)cyclohexan, 72,23 g Phenylglyoxyl
säuremethylester und 0,82 g Dibutoxydibutylzinn werden in einem
Reaktionskolben bei 180°C aufgeschmolzen und über eine Kolonne
Methanol abdestilliert. Nachdem nahezu die theoretische Menge Me
thanol überdestilliert wurde; wird der Rückstand am Rotationsver
dampfer einrotiert, in Ethanol digeriert und der entstandene
Feststoff abgesaugt. IR- und H-NMR-Spektrum entsprechen der er
warteten Struktur. Schmelzpunkt: 92°C. Gewichtsverlust nach
3 Stunden bei 130°C: 0,5%.
4 Teile 1,4-Cyclohexandimethanoldi(phenylglyoxylat) wurden in
96 Teilen Laromer LR 8987 (eine Mischung aus Hexandioldiacrylat
und einem aliphatischen Urethanacrylat) klar gelöst. Über eine
Kastenrakel wurde eine Glasplatte mit dieser Formulierung be
schichtet, so dass ein Film mit einer Dicke von 50 µm bzw. 100 µm
gebildet wird. Anschließend wurde mit 10 m/min unter Luft in ei
nem IST-Bandbelichter gehärtet.
Pendeldämpfung nach DIN 53157 (ISO Norm 1522): 133 sec
Erichsen-Tiefung nach DIN EN ISO 1520: ca. 5 mm
Bleistifthärte: 2H
Pendeldämpfung nach DIN 53157 (ISO Norm 1522): 133 sec
Erichsen-Tiefung nach DIN EN ISO 1520: ca. 5 mm
Bleistifthärte: 2H
4 Teile 4,4'-Isopropylidendicyclohexanoldi(phenylglyoxylat) [hy
driertes Bisphenol-A-di(phenylglyoxylat] konnten in 96 Teilen La
romer LR 8987 nicht gelöst werden. Dadurch war auch eine Strah
lungshärtung nicht möglich.
4 Teile 1,4-Cyclohexandioldi(phenylglyoxylat) lösten sich nicht
vollständig in 96 Teilen Laromer LR 8987. Die Löslichkeit war je
doch ausreichend, um einen Film wie oben beschrieben herzustellen
und zu härten.
Pendeldämpfung nach DIN 53157 (ISO Norm 1522): 141 sec
Erichsen-Tiefung nach DIN EN ISO 1520: ca. 0,6 mm
Bleistifthärte: 2H
Pendeldämpfung nach DIN 53157 (ISO Norm 1522): 141 sec
Erichsen-Tiefung nach DIN EN ISO 1520: ca. 0,6 mm
Bleistifthärte: 2H
a) Löslichkeit in Hexandioldiacrylat (HDDA)
b) Weiterhin wurde die Löslichkeit von je 2% 1,4-Cyclohexandi
methanoldi(phenylglyoxylat) und 4,4'-Isopropylidendicyclohe
xanoldi(phenylglyoxylat) in einem aliphatischen Urethanacry
lat geprüft. Das 1,4-Cyclohexandimethanoldi(phenylglyoxylat)
war löslich, während das 4,4'-Isopropylidendicyclohexa
noldi(phenylglyoxylat) sich nicht oder nicht vollständig lö
ste.
In einer Rührapparatur werden 204,2 T (T = Teile) Isophorondiiso
cyanat und 0,3 T Dibutylzinndilaurat vorgelegt und bei 60°C
91,64 T Hydroxyethylacrylat, 36,00 T Butandiol und 11,80 T Trime
thylolpropan zugegeben.
Es erfolgt exothermer Temperaturanstieg bis ca. 110°C. Anschlie
ßend wird auf 135°C erwärmt und diese Temperatur 10 Minuten ge
halten, dann wird auf ca. 100°C gekühlt. 11,00 T Cyclohexandime
thanoldiphenylglyoxylat (Photoinitiator) werden eingerührt, die
Schmelze wird auf Aluminiumfolie gegossen, nach dem Erstarren ge
mahlen und auf 40 µm abgesiebt. Das Pulver wird in einer Pulverka
bine elektrostatisch auf Blechtafeln gesprüht, unter einer IR-
Lampe rasch auf 130°C erwärmt und mit 40 m/min UV-belichtet. Nach
dem Abkühlen resultieren harte Lackfilme mit guter Lösemittelbe
ständigkeit (< 50 Hübe/MEK).
Claims (10)
1. Verwendung von Phenylglyoxalsäureestern der Formel I
worin die beiden Reste R1 unabhängig voneinander für einen Rest der Formel
stehen,
R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für H, C1-C6-Alkyl, das gegebenenfalls durch OH, OC1-C6-Alkyl oder OCOC1-C6-Alkyl sub stituiert ist, oder für OH oder OC1-C6-Alkyl stehen;
A für C2-C6-Alkylen oder einen Rest der Formeln
steht,
die Reste R5 unabhängig voneinander für H oder COCOR1 stehen und
A1 für C2-C6-Alkylen oder
steht,
als Photoinitiatoren in Pulverlacken für Außenanwendungen.
worin die beiden Reste R1 unabhängig voneinander für einen Rest der Formel
stehen,
R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für H, C1-C6-Alkyl, das gegebenenfalls durch OH, OC1-C6-Alkyl oder OCOC1-C6-Alkyl sub stituiert ist, oder für OH oder OC1-C6-Alkyl stehen;
A für C2-C6-Alkylen oder einen Rest der Formeln
steht,
die Reste R5 unabhängig voneinander für H oder COCOR1 stehen und
A1 für C2-C6-Alkylen oder
steht,
als Photoinitiatoren in Pulverlacken für Außenanwendungen.
2. Verwendung nach Anspruch 1 von Phenylglyoxalsäureestern der
Formel I, worin A für
oder
steht, und
A1 für
steht.
oder
steht, und
A1 für
steht.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2 zur Außenbeschichtung von
Gebäuden oder Gebäudeteilen und Beschichtungen auf Fahrzeugen
oder Flugzeugen.
4. Phenylglyoxalsäureester der Formel I
worin R1 für
steht;
A für
oder
steht; und
A1 für
steht.
worin R1 für
steht;
A für
oder
steht; und
A1 für
steht.
5. Phenylglyoxalsäureester nach Anspruch 4 der Formel I, worin
R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für H oder C1-C6-Alkyl
stehen.
6. Strahlungshärtbare Zusammensetzung, enthaltend als Photoini
tiator wenigstens einen Phenylglyoxalsäureester nach Anspruch
4 oder 5.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 6 in Form eines Pulverlackes.
8. Verfahren zur Beschichtung von Substraten, dadurch gekenn
zeichnet, dass man auf die Substrate eine Zusammensetzung
nach Anspruch 6 oder 7 aufträgt, bei Verwendung eines Pulver
lackes nach Anspruch 7 eine Wärmebehandlung vornimmt, um den
Pulverlack aufzuschmelzen, und das beschichtete Substrat mit
Licht einer Wellenlänge im Bereich von 200 bis 600 nm be
strahlt.
9. Beschichtetes Substrat, das zumindest teilweise mit einer Zu
sammensetzung nach Anspruch 6 oder 7 beschichtet ist.
10. Beschichtetes Substrat, erhältlich nach Anspruch 8.
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