DE19911530A1 - Sicherheitsvorrichtung für einen Druckgasbehälter - Google Patents
Sicherheitsvorrichtung für einen DruckgasbehälterInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung (1) für einen Druckgasbehälter mit einer thermischen Auslöseeinheit (2), die einen in einem Gehäuse (3) von einer Bereitschaftsposition in eine Freigabeposition verlagerbaren Verschlusskörper (7) aufweist. Ein Führungsschaft (8) des Verschlusskörpers (7) ist in der Bereitschaftsposition durch einen Berstkörper (11) in einem dem Druckgasbehälter zugewandten Überströmkanal (6) abgedichtet positioniert. Der Verschlusskörper (7) ist über eine gegenüber dem Führungsschaft (8) verbreiterte Anschlagscheibe (10) im Gehäuse (3) gehalten und ist bei Auslösung in eine Freigabeposition verlagerbar, wodurch der im Druckgasbehälter herrschende Innendruck über seitliche Auslasskanäle (17) abbaubar ist.
Description
Druckgasbehälter müssen so beschaffen sein, dass sie den
beim Betrieb zu erwartenden Beanspruchungen sicher wider
stehen. Darüber hinaus sind Sicherheitseinrichtungen er
forderlich wie Durchflussmengenbegrenzer und Sicherungen
gegen Drucküberschreitung im Brandfall. Nach den techni
schen Regeln für Druckgase TRG 381, müssen Druckgasbehäl
ter zur Vermeidung von Drucküberschreitungen im Brandfall
mit einer Schmelzsicherung oder einer gleichwirkenden Si
cherung ausgerüstet sein, die das Bersten des Behälters
im Brandfall sicher verhindert. Bei größeren Behälteran
lagen sind sogar mehrere thermische Auslöseeinheiten an
zubringen, um eine ausreichende Druckentlastung sicherzu
stellen.
Nachteilig bei Schmelzsicherungen ist, dass die einge
setzten Schmelzlote zum einen relativ teuer sind und zum
anderen unter dem Einfluss anhaltender Belastung einer
zeitabhängigen fortschreitenden plastischen Verformung
unterliegen. Dieses sogenannte Kriechen hat zur Folge,
dass sich das Ansprechverhalten der Sicherheitsvorrich
tung verändert. Der Zustand der Schmelzsicherung kann da
bei von außen nicht beurteilt werden.
Aus der DE-OS 28 13 219 ist eine Auslösearmatur bekannt
mit einem durch Wärmeeinwirkung leicht zerstörbaren
Berstkörper, vorzugsweise einem Glaskörper mit einer Fül
lung mit hohem Wärmeausdehnungskoeffizienten. Diese An
ordnung kommt bei Rauch- und Wärmeabzugsystemen zum Ein
satz, die durch von der Auslösearmatur aktivierte Pneuma
tikzylinder betätigt werden. Diese Anordnung hat ein re
lativ hohes Gewicht, wodurch sie sich z. B. nicht zum Ein
satz an Druckgasbehältern in Straßenfahrzeugen eignet.
Insbesondere im Fahrzeugbau kommt es auf eine gewichts
sparende Bauweise an, um den mit dem Fahrzeuggewicht
steigenden Kraftstoffverbrauch und die einhergehende Um
weltbelastung zu begrenzen.
Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die
Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitsvorrichtung für einen
Druckgasbehälter mit einer thermischen Auslöseeinheit zu
schaffen, die ein verbessertes Ansprechverhalten bei
gleichzeitig kompakter Bauweise aufweist.
Eine erste Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfin
dung in den Merkmalen des Anspruchs 1.
Danach umfasst die Sicherheitsvorrichtung eine thermische
Auslöseeinheit, die einen in einem Gehäuse von einer Be
reitschaftsposition in eine Freigabeposition ver
lagerbaren Verschlusskörper mit einem Führungsschaft auf
weist, wobei der Berstkörper in der Bereitschaftsposition
in einem den Druckgasbehälter mit einem Auslasskanal ver
bindenden Überströmkanal abgedichtet positioniert ist.
Der Berstkörper weist ein schnelles Ansprechverhalten bei
Wärmeentwicklung auf und unterliegt keinen alterungsbe
dingten plastischen Verformungen. Dadurch wird sicherge
stellt, dass der den Überströmkanal abdichtende Ver
schlusskörper sicher gehalten und Kriechen, wie es bei
Schmelzloten auftreten kann, unterbunden ist. Dadurch
wird ein im wesentlichen zeitunabhängiges Ansprechverhal
ten der Sicherheitsvorrichtung gewährleistet.
Der Verschlusskörper kann vorzugsweise umfangsseitig ge
genüber dem Überströmkanal abgedichtet sein (Anspruch 3).
Hierzu eignen sich insbesondere Dichtungselemente in Form
von O-Ringen.
In vorteilhafter Weiterbildung weist der Verschlusskörper
zur axialen Lagefixierung eine gegenüber dem Führungs
schaft verbreiterte Anschlagscheibe auf, wodurch der Ver
schlusskörper im Querschnitt im wesentlichen T-förmig
konfiguriert ist (Anspruch 4). Die Anschlagscheibe wird
dabei gegen das Gehäuse gedrückt, wobei unter Eingliede
rung eines Dichtungselements der Überströmkanal fluid
dicht verschlossen ist. Selbstverständlich kann das Dich
tungselement auch im Übergangsbereich zwischen dem Füh
rungsschaft und der Anschlagscheibe angeordnet sein. Das
Dichtungselement kann sowohl im Gehäuse als auch in dem
Verschlusskörper gelagert sein.
Bei thermischer Einwirkung zerbricht der Berstkörper, und
der Verschlusskörper wird infolge des an der Stirnfläche
des Führungsschafts angreifenden Behälterinnendrucks aus
dem Überströmkanal gedrängt, wodurch das Gas durch den
Überströmkanal und einen nunmehr freigeschalteten Aus
lasskanal aus dem Druckgasbehälter entweichen kann.
Eine Weiterentwicklung der Erfindung wird in den Merkma
len des Anspruchs 5 gesehen. Hierbei wirkt der Ver
schlusskörper mit dem Berstkörper und mindestens einem
Halteelement zusammen. Dadurch wird erreicht, dass die an
der Stirnfläche des Verschlusskörpers durch den Behälter
innendruck anliegende Druckkraft nicht allein von dem
Berstkörper aufgenommen werden muss, sondern auf minde
stens ein weiteres Halteelement übertragbar ist.
Hierzu ist nach Anspruch 6 vorgesehen, den Berstkörper
und die Halteelemente auf der dem Führungsschaft abge
wandten Seite von einer Widerlagerscheibe zu fixieren.
Als besonders vorteilhaft wird eine kreisförmige Anord
nung von einem Berstkörper und zwei Halteelementen im
Winkelabstand von 120° gesehen. Bei Zerstörung des Berst
körpers durch thermische Einflüsse wirken nur noch die
Halteelemente mit dem Verschlusskörper zusammen. Dieser
kann durch den im Überströmkanal herrschenden Behälterin
nendruck aus dem Überströmkanal gedrängt werden, wodurch
die Verbindung zu einem Auslasskanal hergestellt ist.
Durch Reduzierung der am Berstkörper angreifenden Kraft
können kleinere und schneller ansprechende Berstkörper
zum Einsatz gelangen.
Dass die zwischen der Widerlagerscheibe und dem Ver
schlusskörper angeordneten Halteelemente eine klemmfreie
Verlagerung des Führungsschafts aus dem Überströmkanal
gestatten, ist durch Anspruch 7 ermöglicht. Hierzu ist
die Widerlagerscheibe im Gehäuse kippbeweglich gelagert.
Als Widerlager ist ein zwischen der Widerlagerscheibe und
einem Verschlussdeckel eingegliedertes zentrales Kopp
lungsglied vorgesehen (Anspruch 8). Das Kopplungsglied
ist bevorzugt mit kugeliger Oberfläche ausgeführt, die
eine Punktlagerung der Widerlagerscheibe im Gehäuse er
möglicht. Hierdurch ist die Widerlagerscheibe innerhalb
des Gehäuses frei verschwenkbar. Über den Verschluss
deckel ist die thermische Auslöseeinheit im Gehäuse ge
halten. Der Verschlussdeckel kann vorzugsweise als
Schraubdeckel ausgeführt sein, wobei es von Vorteil ist,
das Kopplungsglied aufgrund der Drehbewegung beim Ein
schrauben zentrisch anzuordnen. Das Kopplungsglied kann
unterschiedlich konfiguriert sein, wobei insbesondere
eine Punktberührung mit der Widerlagerscheibe als beson
ders vorteilhaft angesehen wird. Neben einer im wesent
lichen kugel- oder kegelartigen Konfiguration eignen sich
selbstverständlich auch zylinderförmige Kopplungsglieder.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform wird in den
Merkmalen des Anspruchs 9 erblickt. Bei dieser Ausfüh
rungsform ist der Überströmkanal in drei im Durchmesser
unterschiedliche Längenabschnitte eingeteilt. In einem
ersten dem Druckgasbehälter abgewandten Längenabschnitt
ist der Führungsschaft des Verschlusskörpers gelagert.
Dieser Längenabschnitt weist den kleinsten Durchmesser
auf, wodurch an dem den Verschlusskörper fixierenden
Berstkörper nur geringe Kräfte angreifen.
Der sich anschließende mittlere Längenabschnitt besitzt
den größten Durchmesser und führt einen in Richtung auf
den Druckgasbehälter federbelasteten längskanalisierten
Differentialkolben. Mit einem Dichtstutzen greift der
Differentialkolben in den dem Druckgasbehälter benachbar
ten Längenabschnitt und ist sowohl in diesem als auch in
dem mittleren Längenabschnitt dicht geführt.
Bei einer Zerstörung des Berstkörpers gibt der Ver
schlusskörper den oberen Längenabschnitt des Überströmka
nals frei. Gas kann aus dem mittleren Längenabschnitt des
Überströmkanals durch den oberen Längenabschnitt ausströ
men, wobei durch den längskanalisierten Differentialkol
ben keine den Druckabfall ausgleichende Gasmenge nach
strömen kann. Der Differentialkolben ist dabei so bemes
sen, dass an dem dem Druckgasbehälter zugewandten Dicht
stutzen ein entsprechend hoher statischer und dynamischer
Druck anliegt, der den Differentialkolben entgegen der
Federkraft in Richtung zum ersten Längenabschnitt des
Überströmkanals verlagert. Hierdurch wird ein mit dem
mittleren Längenabschnitt verbundener Auslasskanal frei
gegeben, durch den das Gas abströmen kann. Der Vorteil
dieser Anordnung ist, dass die am Berstkörper angreifende
Kraft infolge des geringen Durchmessers des dem Druckbe
hälter abgewandten Längenabschnitts des Überströmkanals
unabhängig von dem Querschnitt der anderen Längenab
schnitte ist. Es ist somit möglich, kleine und schnell
ansprechende Berstkörper zu verwenden und gleichzeitig
hohe Durchflussmengen an der Sicherheitsvorrichtung zu
realisieren.
Diese Bauart wirkt sich besonders vorteilhaft aus, wenn
das Gehäuse lösbar quergeteilt ist (Anspruch 10). Hierbei
ist die thermische Auslöseeinheit in einem den Druckgas
behälter abgewandten Gehäuseoberteil und der Differen
tialkolben in einem dem Druckgasbehälter zugewandten Ge
häuseunterteil aufgenommen. Die thermische Auslöseeinheit
ist als separate Baugruppe ausgeführt und kann beispiels
weise über eine Schraubverbindung mit dem Gehäuseunter
teil gekoppelt werden. Der Vorteil dieser Anordnung liegt
darin, dass vorkonfektionierte Auslöseeinheiten in ferti
gungstechnischer Hinsicht besonders einfach mit verschie
densten Gehäuseunterteilen gekoppelt werden können. Damit
ist eine besonders rationelle Montage, ein schnelles Rea
gieren auf Kundenwünsche bei gleichzeitiger Reduzierung
der Lagerhaltung möglich.
Eine zweite Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe besteht
nach Anspruch 2 in einer Sicherheitsvorrichtung, die eine
thermische Auslöseeinheit mit einem Stützkörper umfasst,
der einerseits von einem Berstkörper und andererseits
durch eine Druckfeder in der Bereitschaftsposition gehal
ten ist. Dem Stützkörper ist ein Stößel zugeordnet, der
in einem den Druckgasbehälter mit einem Auslasskanal ver
bindenden Überströmkanal angeordnet ist. Bei einer Auslö
sung wird der Stützkörper in eine Freigabeposition verla
gert, wobei der Stößel eine den Überströmkanal ver
schließende Dichtfolie zerstört. Bei dieser Anordnung
kann auf eine Abdichtung des Stützkörpers bzw. des
Stößels im Überströmkanal verzichtet werden. Die am
Berstkörper angreifende Kraft ist unabhängig vom Behäl
terinnendruck, wodurch sich Lastwechsel infolge von
Druckschwankungen nicht auf den Berstkörper auswirken.
Die Dichtfolie kann auch als Berstscheibe ausgeführt
sein, die bei Überschreiten eines bestimmten Behälterin
nendrucks den Überströmkanal freigibt. Hierdurch wird bei
besonders kompakter Bauweise eine Sicherheitseinrichtung
gegen Drucküberschreitungen im Brandfall realisiert.
Nach Anspruch 11 ist der Stößel als längsgeschlitzte
Hülse mit abgeschrägter Stirnseite ausgebildet. Das hat
zum Vorteil, dass die Dichtfolie besonders leicht durch
stochen werden kann. Die zum Zerstören der Dichtscheibe
erforderliche Federkraft kann geringer bemessen sein. Die
Druckfeder kann dadurch kleiner und leichter ausfallen.
Der Berstkörper wäre folglich ebenfalls geringeren Be
lastungen unterworfen.
Die Hülse ist vorzugsweise längsgeschlitzt, um nach dem
Durchstoßen der Dichtfolie den Austritt des Druckgases
aus der Hülse in den Auslasskanal zu ermöglichen. Es ist
im Rahmen der Erfindung auch denkbar, statt einer ge
schlitzten Hülse lediglich eine Öffnung in Höhe des Aus
lasskanals in einer Hülse vorzusehen.
In weiterer Ausgestaltung dieser Ausführungsform ist ge
mäß Anspruch 12 vorgesehen, dass sich die Druckfeder
einerseits an dem scheibenförmigen Stützkörper und ande
rerseits an einer an dem Gehäuse fixierbaren Schraubkappe
abstützt. Die Schraubkappe ermöglicht eine einfache Mon
tage der Auslöseeinheit. Stützkörper, Berstkörper und
Druckfeder können durch einfaches Abnehmen der Schraub
kappe ausgetauscht werden. Die modulare Bauweise ermög
licht eine flexible Anpassung an verschiedenste Einsatz
bedingungen. Insbesondere kann durch die Schraubkappe die
durch die Druckfeder aufgebrachte Federkraft variiert und
an unterschiedliche Berstkörper bzw. Dichtfolien ver
schiedener Dicke angepasst werden.
Die erfindungsgemäße Weiterbildung nach Anspruch 13 sieht
vor, dass der Stützkörper mit Führungsbolzen einerseits
in der Schraubkappe und andererseits in dem Überströmka
nal geführt ist. Der Stützkörper kann dadurch exakt in
Stoßrichtung des mit dem Stützkörper verbundenen Stößels
geführt sein, wodurch die von der Druckfeder aufgebrachte
Federkraft optimal zur Zerstörung der Dichtfolie genutzt
wird.
Nach Anspruch 14 ist vorgesehen, den Berstkörper in einer
seitlich neben dem Überströmkanal angeordneten Vertiefung
im Gehäuse zu plazieren.
Als Berstkörper sind nach Anspruch 15 Hohlkörper mit
einer unter Wärmeeinwirkung expandierenden Füllung vorge
sehen. Insbesondere eignen sich Glasbehälter, die mit
einer Flüssigkeit mit hohem Wärmeausdehnungskoeffizienten
gefüllt sind. Als Füllung können aber auch aufschäumende
Materialien oder andere thermosensible Stoffe vorgesehen
sein, die eine Zerstörung des Berstkörpers gewährleisten.
Für die Praxis bieten sich Berstkörper an mit einer
birnenförmigen Gestalt (Anspruch 16), die einen Kugelab
schnitt und einen Halsabschnitt aufweisen, wobei der
Halsabschnitt bei den vorgenannten Ausführungsformen in
eine Hülse greift, die eine an den Kugelabschnitt ange
passte umlaufende Anlageschulter aufweist. Eine derartig
gestaltete Anlageschulter optimiert die Spannungsvertei
lung im Glaskörper und ermöglicht den Einsatz von Glas
körpern mit geringer Wanddicke. Im Gegensatz zu Glaskör
pern mit hohen Wanddicken können dadurch Glaskörper mit
geringen Wanddicken schneller auf thermische Einflüsse
reagieren, da zu ihrer Zerstörung nur geringe Kräfte not
wendig sind. Selbstverständlich können auch Glaskörper
anderer Querschnittskonfiguration zum Einsatz kommen.
Die Erfindung ist nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen beschrieben, in denen jeweils eine Sicher
heitsvorrichtung für einen Druckgasbehälter mit einer
thermischen Auslöseeinheit im Vertikalschnitt dargestellt
ist.
Mit 1 ist in der Fig. 1 eine Sicherheitsvorrichtung für
einen nicht näher dargestellten Druckgasbehälter bezeich
net. Die Sicherheitsvorrichtung 1 umfasst eine thermische
Auslöseeinheit 2, die in einem Gehäuse 3 angeordnet ist.
Das Gehäuse 3 weist einen Anschlussstutzen 4 mit einem
Außengewinde 5 auf zur dichten Befestigung an einer Ven
tilarmatur oder einem Druckgasbehälter. Der Anschluss
stutzen 4 ist mittig von einem Überströmkanal 6 durch
setzt, der auf seinem dem Druckbehälter abgelegenen Ende
von einem Verschlusskörper 7 verschlossen ist. Hierbei
fasst ein Führungsschaft 8 in den Überströmkanal 6 ein.
Ein im Gehäuse 3 gelagertes Dichtungselement 9 in Form
eines O-Rings dichtet den Führungsschaft 8 im Überström
kanal 6 ab. Der Verschlusskörper 7 umfasst ferner eine
gegenüber dem Führungsschaft 8 verbreiterte Anschlag
scheibe 10, die durch einen Berstkörper 11 in Richtung
des Druckgasbehälters gegen eine Anlagefläche 12 des Ge
häuses 3 gedrückt ist.
Der Berstkörper 11 ist ein flüssigkeitsgefüllter Hohlkör
per aus Glas, wobei die Flüssigkeit einen hohen Wärmeaus
dehnungskoeffizienten aufweist und den Hohlkörper bei be
stimmten Umgebungstemperaturen sprengt. Der Berstkörper
11 weist eine birnenförmige Gestalt auf mit einem Kugel
abschnitt 13 und einem Halsabschnitt 14. Eine in das Ge
häuse 3 eingeschraubte Hülse 15 umfasst den Halsabschnitt
14 des Berstkörpers 11 und weist an ihrem dem Kugelab
schnitt 13 zugewandten Ende eine an die Kontur des Kugel
abschnitts 13 angepasste trichterförmig erweiterte umlau
fende Anlageschulter 16 auf.
In einer Bereitschaftsposition BP wird der Berstkörper 11
durch die Hülse 15 gegen den Verschlusskörper 7 gedrückt,
der sich über die Anschlagscheibe 10 gegen das Gehäuse 3
abstützt. Die Hülse 15, der Berstkörper 11 und der Ver
schlusskörper 7 sind fluchtend zum Überströmkanal 6 ange
ordnet. Quer zum Überströmkanal 6 ist im Bereich des Ku
gelabschnitts 13 des Berstkörpers 11 seitlich je ein Aus
lasskanal 17 angeordnet. Bei einer thermischen Auslösung
drückt der an der dem Druckgasbehälter zugewandten Stirn
fläche 18 des Führungsschafts 8 angreifende Behälterin
nendruck den Verschlusskörper 7 aus dem Überströmkanal 8
in eine Freigabeposition FP. Aus dem Druckgasbehälter
kann Gas durch den Überströmkanal 6 und den Auslasskanal
17 entweichen.
Die in Fig. 2 veranschaulichte Variante einer Sicher
heitsvorrichtung 1a weist ein ähnlich konfiguriertes Ge
häuse 3a wie bei der in Fig. 1 dargestellten Ausfüh
rungsform auf, wobei jedoch der dem Druckbehälter abge
wandte Längenabschnitt des Gehäuses 3a gegenüber dem An
schlussstutzen 4a radial verbreitert ist. Auch der Durch
messer der Anschlagscheibe 10a des Verschlusskörpers 7a
ist gegenüber der ersten Ausführungsform vergrößert. Der
Verschlusskörper 7a wird außermittig von dem Berstkörper
11 und einem Halteelement 19 gegen eine Anlagefläche 12a
neben dem Überströmkanal 6a des Gehäuse 3a gedrückt.
Das Halteelement 19 ist stiftförmig konfiguriert und
greift endseitig in eine Vertiefung 20 in der Anschlag
scheibe 10a ein. Der Berstkörper 11 und das Halteelement
19 sind auf der dem Führungsschaft 8a abgewandten Seite
von einer Widerlagerscheibe 21 fixiert. Hierzu greift das
Halteelement 19 mit seinem zweiten Ende in eine Vertie
fung 22 in der Widerlagerscheibe 21 ein und ist achspar
allel zur Mittellängsachse MLA der Sicherheitsvorrichtung
1a positioniert.
Wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist der Berst
körper 11 durch eine sich einerseits am Kugelabschnitt 13
und andererseits an der Widerlagerscheibe 21 abstützende
Hülse 23 gehalten. Die Hülse 23 umgibt den Halsabschnitt
14 des Berstkörpers 11, wobei der Halsabschnitt weiterhin
eine mit der Hülse 23 fluchtende Bohrung 24 in der Wider
lagerscheibe 21 durchsetzt. Die in Richtung des Halsab
schnitts 14 gerichtete Längsachse LA des Berstkörpers 11
verläuft parallel zur Mittellängsachse MLA der Sicher
heitsvorrichtung und parallel zum Halteelement 19.
Die Widerlagerscheibe 21 ist parallel zu der Anschlag
scheibe 10a des Verschlusskörpers 7a angeordnet und auf
der dem Verschlusskörper abgewandten Seite über ein zen
trales kugelförmiges Kopplungsglied 25 gehalten. Ein in
das Gehäuse 3a eingeschraubter Verschlussdeckel 26
fixiert das Kopplungsglied 25 über einen stiftartig aus
der dem Überströmkanal 6a zugewandten Seite 27 des Ver
schlussdeckels 26 her vorstehenden Haltesteg 28 gegen die
Widerlagerscheibe 21. Bei einer Zerstörung des Berstkör
pers 11 ist die Widerlagerscheibe 21 aufgrund einer
Punktberührung mit dem kugelförmig konfigurierten Kopp
lungsglied 25 innerhalb des Gehäuses 3a in alle Richtun
gen frei verschwenkbar. Der Verschlusskörper 7a gibt dann
die Verbindung zwischen dem Überströmkanal 6a und seitli
chen Auslasskanälen 17 frei.
Fig. 3 veranschaulicht eine Weiterbildung der Variante
nach Fig. 1. Hierbei ist das Gehäuse 3b lösbar querge
teilt, wobei die im wesentlichen der Fig. 1 entspre
chende thermische Auslöseeinheit 2b in einem dem Druck
gasbehälter abgewandten Gehäuseoberteil 29 aufgenommen
ist, das über eine Schraubverbindung mit einem Gehäuseun
terteil 30 gekoppelt ist. Über einen Anschlussstutzen 4b
des Gehäuseunterteils 30 kann die Sicherheitsvorrichtung
1b mit einem Druckgasbehälter verbunden werden.
Der Überströmkanal 6b ist in drei im Durchmesser unter
schiedliche Längenabschnitte gegliedert. Ein erster im
Durchmesser kleinster Längenabschnitt 31 nimmt im Gehäu
seoberteil 29 den Führungsschaft 8b des Verschlusskörpers
7b auf. Der erste Längenabschnitt 31 steht mit einem
mittleren im Durchmesser größten Längenabschnitt 32 in
Verbindung, der im Gehäuseunterteil 30 ausgebildet ist.
Im Anschlussstutzen 4b befindet sich ein dritter dem
Druckgasbehälter benachbarter Längenabschnitt 33.
In dem mittleren Längenabschnitt 32 ist ein in Richtung
auf den Druckgasbehälter federbelasteter längskanalisier
ter Differentialkolben 34 dicht geführt. Ein Dichtstopfen
35 greift dabei in den dem Druckgasbehälter benachbarten
Längenabschnitt 33 ein. Über einen Längskanal 36 sind der
mittlere Längenabschnitt 32 und der Längenabschnitt 33 im
Behälterstutzen 4a fluidleitend verbunden. Umfangsseitig
ist der Dichtstutzen durch integrierte Dichtelemente 37
gegenüber dem Längenabschnitt 33 des Überströmkanals 6b
abgedichtet. Ein weiteres Dichtungselement 38 ist um
fangsseitig in den Differentialkolben 34 integriert. Fer
ner sind Dichtungselemente 39, 40 zwischen dem Gehäuse
oberteil 29 und dem Gehäuseunterteil 30 eingegliedert so
wie umfangsseitig des Führungsschafts 8b des Ver
schlusskörpers 7b.
Eine in einer Ausnehmung 42 des Differentialkolbens 34
geführte Schraubendruckfeder 41 ist einerseits gegen den
Differentialkolben 34 und andererseits gegen die dem
Druckgasbehälter zugewandte Seite des Gehäuseoberteils 29
widergelagert. Der Differentialkolben 34 ist dadurch ge
gen eine Radialfläche 43 des mittleren Längenabschnitts
32 im Gehäuseunterteil 30a gedrückt und verschließt einen
quer zum Überströmkanal 6b angeordneten Auslasskanal 17a.
Die Schraubendruckfeder 41 ist so bemessen, dass bei
einer thermischen Auslösung der Sicherheitsvorrichtung 1b
der an der dem Druckgasbehälter zugewandten Stirnfläche
44 des Dichtstutzens 35 angreifende Behälterinnendruck
den Differentialkolben 34 entgegen der Federkraft verla
gert.
Fig. 4 zeigt eine Sicherheitsvorrichtung 1c mit einem
Anschlussstutzen 4c, bei dem der ihn durchsetzende Über
strömkanal 6c von einer stirnseitig angeordneten Dicht
folie 45 verschlossen ist. Die thermische Auslöseeinheit
2c umfasst einen im Gehäuse 3c verlagerbaren Stützkörper
46, der einerseits von einem Berstkörper 11 und anderer
seits von einer Druckfeder 47 in der Bereitschaftsposi
tion BP gehalten ist. Der Berstkörper 11 ist in einer
seitlich neben dem Überströmkanal 6c angeordneten Vertie
fung 48 im Gehäuse 3c gehalten, wobei der Halsabschnitt
14 in die Vertiefung 48 ragt. Die Druckfeder 47 ist als
Schraubenfeder ausgeführt und stützt sich einerseits ge
gen den scheibenförmigen Stützkörper 46 und andererseits
an einer das Gehäuse endseitig umgreifenden Schraubkappe
49 ab.
Der Stützkörper 46 weist einen zentralen Führungsbolzen
50 auf, der sich auf der dem Druckgasbehälter abgelegenen
Seite in einer Führungsbohrung 51 in der Schraubkappe 49
erstreckt. Auf der dem Überströmkanal 6c zugewandten
Seite des Stützkörpers 46 ist in einem zweiten Führungs
bolzen 52 ein im Überströmkanal 6c aufgenommener Stößel
53 fixiert. Oberhalb des Anschlussstutzens 4c ist ein
Auslasskanal 17b radial in das Gehäuse 3c eingebracht und
steht mit dem Überströmkanal 6c in Verbindung. Auf der
dem Auslasskanal 17b zugewandten Seite ist der als Hülse
ausgebildete Stößel 53 längsgeschlitzt, um den Auslasska
nal 17b und den Überströmkanal 6c fluidleitend zu verbin
den. Der Stößel weist eine abgeschrägte Stirnseite 54
auf, wodurch er endseitig spitz zuläuft und die Dichtfo
lie 45 leicht durchstochen werden kann.
1
Sicherheitsvorrichtung
1
a Sicherheitsvorrichtung
1
b Sicherheitsvorrichtung
1
c Sicherheitsvorrichtung
2
thermische Auslöseeinheit
2
a thermische Auslöseeinheit v.
1
a
2
b thermische Auslöseeinheit v.
1
b
2
c thermische Auslöseeinheit v.
1
c
3
Gehäuse
3
a Gehäuse v.
1
a
3
b Gehäuse v.
1
b
3
c Gehäuse v.
1
c
4
Anschlussstutzen
4
a Anschlussstutzen v.
3
a
4
b Anschlussstutzen v.
3
b
4
c Anschlussstutzen v.
3
c
5
Außengewinde
6
Überströmkanal
6
a Überströmkanal v.
1
a
6
b Überströmkanal v.
1
b
6
c Überströmkanal v.
1
c
7
Verschlusskörper
7
a Verschlusskörper
7
b Verschlusskörper
8
Führungsschaft v.
7
8
a Führungsschaft v.
7
a
8
b Führungsschaft v.
7
b
9
Dichtungselement
10
Anschlagscheibe v.
7
10
a Anschlagscheibe v.
7
a
11
Berstkörper
12
Anlagefläche v.
3
13
Kugelabschnitt v.
11
14
Halsabschnitt v.
11
15
Hülse
16
Anlageschulter v.
15
17
Auslasskanal
17
a Auslasskanal v.
1
b
17
b Auslasskanal v.
1
c
18
Stirnfläche v.
8
19
Halteelement
20
Vertiefung
21
Widerlagerscheibe
22
Vertiefung in
21
23
Hülse
24
Bohrung in
21
25
Kopplungsglied
26
Verschlussdeckel
27
Seite v.
26
28
Haltesteg
29
Gehäuseoberteil
30
Gehäuseunterteil
31
erster Längenabschnitt v.
6
b
32
mittlerer Längenabschnitt v.
6
b
33
dritter Längenabschnitt v.
6
b
34
Differentialkolben
35
Dichtstutzen
36
Längskanal
37
Dichtungselement
38
Dichtungselement
39
Dichtungselement
40
Dichtungselement
41
Schraubendruckfeder
42
Ausnehmung
43
Radialfläche
44
Stirnfläche v.
35
45
Dichtfolie
46
Stützkörper
47
Druckfeder
48
Vertiefung
49
Schraubkappe
50
Führungsbolzen
51
Führungsbohrung
52
Führungsbolzen
53
Stößel
54
Stirnseite v.
53
LA Längsachse v.
11
MLA Mittellängsachse v.
1
a
Claims (16)
1. Sicherheitsvorrichtung für einen Druckgasbehälter mit
einer thermischen Auslöseeinheit, welche einen in
einem Gehäuse (3, 3a, 3b) von einer Bereitschaftspo
sition (BP) in eine Freigabeposition (FP) verlagerba
ren Verschlusskörper (7, 7a, 7b) mit einem Führungs
schaft (8, 8a, 8b) aufweist, der in der Bereit
schaftsposition durch einen Berstkörper (11) in einem
den Druckgasbehälter mit einem Auslasskanal (17) ver
bindenden Überströmkanal (6, 6a, 6b) abgedichtet po
sitioniert ist.
2. Sicherheitsvorrichtung für einen Druckgasbehälter mit
einer thermischen Auslöseeinheit, welche mindestens
einen in einem Gehäuse (3c) von einer Bereitschafts
position (BP) in eine Freigabeposition (FP) verlager
baren Stützkörper (46) umfasst, der einerseits von
einem Berstkörper (11) und andererseits durch eine
Druckfeder (47) in der Bereitschaftsposition (BP) ge
halten ist, wobei dem Stützkörper (46) ein Stößel
(53) zugeordnet ist, der in einem den Druckgasbehäl
ter mit einem Auslasskanal (17b) verbindenden zum
Druckgasbehälter durch eine Dichtfolie (45) ver
schlossenen Überströmkanal (6c) angeordnet ist.
3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher
der Führungsschaft (8, 8a, 8b) des Verschlusskörpers
(7, 7a, 7b) umfangsseitig gegenüber dem Überströmka
nal (6, 6a, 6b) abgedichtet ist.
4. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, bei
welcher der Verschlusskörper (7a) eine gegenüber dem
Führungsschaft (8a) verbreiterte Anschlagscheibe
(10a) aufweist, die neben dem Überströmkanal (6a)
dicht gegen das Gehäuse (3a) gedrückt ist.
5. Sicherheitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 3
oder 4, bei welcher der Verschlusskörper (7a) mit dem
Berstkörper (11) und mindestens einem Halteelement
(19) zusammenwirkt.
6. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 5, bei welcher
der Berstkörper (11) und das Halteelement (19) auf
der dem Führungsschaft (8a) abgewandten Seite von
einer Widerlagerscheibe (21) fixiert sind.
7. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 6, bei welcher
die Widerlagerscheibe (21) im Gehäuse (3a) kippbeweg
lich gelagert ist.
8. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, bei
welcher zwischen der Widerlagerscheibe (21) und einem
Verschlussdeckel (26) ein zentrales Kopplungsglied
(25) vorgesehen ist.
9. Sicherheitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 3
oder 4, bei welcher der Überströmkanal (6b) drei im
Durchmesser unterschiedliche Längenabschnitte (31,
32, 33) aufweist, von denen der dem Druckgasbehälter
abgewandte im Durchmesser kleinste Längenabschnitt
(31) den Führungsschaft (8b) des Verschlusskörpers
(7b) aufnimmt und im mittleren, den größten Durchmes
ser besitzenden Längenabschnitt (32) ein in Richtung
auf den Druckgasbehälter federbelasteter längskanali
sierter Differentialkolben (34) dicht geführt ist,
der mit einem Dichtstutzen (35) in den dem Druckgas
behälter benachbarten Längenabschnitt (33) fasst, wo
bei der mittlere Längenabschnitt (32) an den Aus
lasskanal (17a) anschließbar ist.
10. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 9, bei welcher
das Gehäuse (3b) lösbar quergeteilt ist, und die
thermische Auslöseeinheit (2b) in einem dem Druckgas
behälter abgewandten Gehäuseoberteil (29) und der
Differentialkolben (34) in einem dem Druckgasbehälter
zugewandten Gehäuseunterteil (30) aufgenommen sind.
11. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 2, bei welcher
der Stößel (53) als längsgeschlitzte Hülse mit abge
schrägter Stirnseite (54) ausgebildet ist.
12. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 2 oder 11, bei
welcher sich die Druckfeder (47) einerseits an dem
scheibenförmigen Stützkörper (46) und andererseits an
einer an dem Gehäuse (3c) fixierbaren Schraubkappe
(49) abstützt.
13. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 12, bei welcher
der Stützkörper mit Führungsbolzen (50, 52) in der
Schraubkappe (49) und dem Überströmkanal (6c) geführt
ist.
14. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 2
oder 11 bis 13, bei welcher der Berstkörper (11) in
einer seitlich neben dem Überströmkanal (6c) angeord
neten Vertiefung (48) im Gehäuse (3c) gehalten ist.
15. Sicherheitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
14, bei welcher der Berstkörper (11) ein Hohlkörper
mit einer unter Wärmeeinwirkung expandierenden Fül
lung ist.
16. Sicherheitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
15, bei welcher der Berstkörper (11) eine birnenför
mige Gestalt aufweist mit einem Kugelabschnitt (13)
und einem Halsabschnitt (14), wobei der Halsabschnitt
(14) in eine Hülse (15) greift, die eine an den Ku
gelabschnitt (13) angepasste umlaufende Anlageschul
ter (16) aufweist.
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