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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein thermisch aktivierbares Sicherheitsventil,
insbesondere für
eine Druck- oder Flüssiggasflasche,
oder zur Verwendung mit einem zur Montage an einer Gasflasche eingerichteten
Gashahn. Ein thermisch aktivierbares Sicherheitsventil, wie in dem
vorkennzeichnenden Teil des unabhängigen Anspruchs 1 definiert,
ist in
EP-A-1 418 372 offenbart.
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Bekannte
thermisch aktivierbare Sicherheitsventile sind üblicherweise mit einem Kolben
versehen, der in einem Gehäusekörper beweglich
ist und von einem Stopfen aus Schmelzwerkstoff, wie etwa einer eutektischen
Metalllegierung, in einer geschlossenen Stellung zurückgehalten
wird. Wenn das Sicherheitsventil einer anormal hohen Temperatur
ausgesetzt wird, die einen vorbestimmten Wert überschreitet, beispielsweise
im Brandfall, schmilzt der Schmelzwerkstoff und wird unter dem Einfluss
des auf den Kolben wirkenden Gasflaschendrucks aus einem Gehäusekörper gezwungen,
um den Ventilkolben in eine offene Stellung zu zwingen, in welcher
er das Innere der Gasflasche mit einer Auslassöffnung in Verbindung setzt,
um den Gasdruck aus der Gasflasche in die Umgebung freizusetzen.
Solche Sicherheitsventile müssen
sich in einer Hochtemperaturumgebung rasch öffnen, jedoch muss ein Fließen des
Schmelzwerkstoffs unter normalen Bedingungen vermieden werden, um
ein unerwünschtes Öffnen des
Sicherheitsventils zu vermeiden. Bei dem Ventil des Standes der
Technik wird der Stopfen aus Schmelzwerkstoff durch den Gasdruck
in der Gasflasche, der auf den Sicherheitsventilkolben wirkt, kompressionsbelastet.
Der kompressionsbelastete Schmelzwerkstoff hat die Tendenz, mit
der Zeit unter der Einwirkung dieses Kompressionsdrucks zu fließen und
kann aus dem Gehäusekörper gezwungen werden,
was zu einer unerwünschten
Bewegung des Sicherheitsventilkolbens in seine offene Stellung führen kann,
was ein unerwünschtes
Ablassen von Gas aus der Gasflasche zulassen kann, selbst wenn das Sicherheitsventil
nicht der besagten anormal hohen Temperatur ausgesetzt ist. Um das
zu verhindern, sind im Stand der Technik mehrere Versuche unternommen
worden, um zu vermeiden, dass der kompressionsbelastete Schmelzwerkstoff
unter normalen Betriebsbedingungen aus dem Gehäusekörper gezwungen wird, wenn die
Umgebungstemperatur unter der vorbestimmten Temperatur liegt. So
sind beispielsweise in den
US-Patenten
4,800,948 ,
4,744,382 und
4,744,383 komplizierte Fließdurchlässe vorgeschlagen
worden, um das Austreiben des Stopfens aus Schmelzwerkstoff zu verhindern.
In der deutschen Offenlegungsschrift
DE
196 00 312 ist ein Element aus porösem Material zwischen dem Stopfen
aus Schmelzwerkstoff und einem Gehäusekörperauslass angeordnet, um
das Austreiben des Schmelzwerkstoffs während normalen Betriebs, wenn
er in seinem festen Aggregatzustand ist, zu verhindern, das jedoch
gestattet, dass der geschmolzene Schmelzwerkstoff unter der Einwirkung
der an den geschmolzenen Werkstoff angelegten Kompressionslast durch
es hindurchpassiert. Ein anderer Typ eines thermisch aktivierbaren Sicherheitsventils
ist in der
EP-Patentanmeldung 0 766 028 offenbart,
welche ebenfalls ein poröses
Element anwendet, um das Austreiben des Schmelzwerkstoffs während normalen
Betriebs zu verhindern. Dieses poröse Element gestattet das durch
es Hindurchfließen
des geschmolzenen Schmelzwerkstoffs aufgrund dessen, dass das Sicherheitsventil
einer Temperatur ausgesetzt wurde, welche die vorbestimmte Temperatur übersteigt.
Ein anderer Versuch zur Verhinderung des Austreibens des Schmelzwerkstoffs
ist in dem
US-Patent 6,367,500 offenbart,
worin ein Differentialkolben vorgesehen ist, der entgegengesetzte
Kolbenflächen
mit unterschiedlicher Fläche
aufweist, die dem Gasdruck in der Gasflasche ausgesetzt sind, um dadurch
die auf den Stopfen aus Schmelzwerkstoff ausgeübte Kompressionslast zu reduzieren.
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Ein
weiteres bekanntes thermisch aktivierbares Sicherheitsventil ist
in der
EP-Patentanmeldung Nr.
1 418 372 offenbart. Gemäß dieser EP-Patentanmeldung
wird der Schmelzwerkstoff in Reaktion auf das auf den Sicherheitsventilkolben
einwirkende Hochdruckfluid durch Scherkräfte belastet, da der Schmelzwerkstoff
einen besseren Widerstand gegenüber
Scherlasten als gegenüber
Kompressionslasten aufweist.
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Trotz
der vorgenannten Lösungen
des Standes der Technik besteht ein Bedarf an einer verbesserten
Lösung
des bezeichneten Problems, nämlich der
Gewährleistung
eines raschen Öffnens
des Sicherheitsventils in einem Übertemperaturzustand, während das
Austreiben des Schmelzwerkstoffs und unerwünschtes öffnen des Sicherheitsventils
unter normalen Betriebsbedingungen verhindert werden.
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Spezieller
ist es der Gegenstand der Erfindung, ein einfaches, rasch ansprechendes
thermisch aktivierbares Sicherheitsventil bereitzustellen, das jedoch
ein unerwünschtes Öffnen des
Sicherheitsventils unter normalen Betriebsbedingungen verhindert, und
einen Hahn für
einen Druck- oder Flüssiggasflasche
mit einem solchen Ventil bereitzustellen.
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Dieser
Gegenstand wird nach der Erfindung durch die Bereitstellung eines
thermisch aktivierbaren Sicherheitsventils mit einem Ventilgehäuse erzielt,
das eine Längsbohrung
aufweist, wobei das Gehäuse
des weiteren einen Hochdruckfluideinlass und mindestens einen Fluidauslass
aufweist, einem Kolben, der in der Gehäusebohrung axial beweglich
ist zwischen einer geschlossenen Stellung, in welcher er den Fluideinlass
gegenüber
dem Fluidauslass dicht abdichtet, und einer offenen Stellung, in
welcher der Einlass durch die Längsbohrung
in Fluidverbindung mit dem Auslass steht, und einem Schmelzmittel,
das wirksam ist, um den Kolben normalerweise in der geschlossenen
Stellung zurückzuhalten,
wobei der Kolben durch das Hochdruckfluid in die offene Stellung
beweglich ist, wenn das Sicherheitsventil einer anormal hohen Temperatur
ausgesetzt ist, die das Schmelzen des Schmelzmittels verursacht,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schmelzmittel eine Schmelzhülse ist,
die sich in der Gehäusebohrung befindet,
und eine geschlitzte Federhülse
in die Schmelzhülse
eingesetzt ist und normalerweise durch die Schmelzhülse in einem
radial zusammengedrückten
Zustand gehalten wird, in welchem die geschlitzte Hülse einen
kleineren Innendurchmesser aufweist, wobei die geschlitzte Hülse sich
radial zu einem radial erweiterten Zustand mit größerem Innendurchmesser
aufweiten kann, wenn das Sicherheitsventil der anormal hohen Temperatur
ausgesetzt ist, die das Schmelzen der Schmelzhülse bewirkt, wobei die Federhülse in ihrem
zusammengedrückten
Zustand wirksam ist zum Zurückhalten
des Kolbens in der geschlossenen Stellung und die Federhülse in ihrem
erweiterten Zustand die Bewegung des Kolbens in die offene Stellung
zulässt.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
ist normalerweise ein aus einem kugelförmigen Element bestehendes
Widerlagerelement axial zwischen dem Kolben und der Federhülse positioniert
und wird von dem Kolben (durch den daran angelegten Fluiddruck)
in Eingriff mit einem Ende der Federhülse in ihrem zusammengedrückten Zustand
gehalten, um den Kolben in der geschlossenen Stellung zu zurückzuhalten,
in welcher er fest an der Gehäusebohrung zwischen
dem Fluideinlass und dem Fluidauslass angreift und sich außerhalb
oder extern von der Federhülse
befindet und von dem Widerlagerelement daran gehindert wird, sich
in die Federhülse
zu bewegen. Das kugelförmige
Element ist getrennt von einem Schaftteil des Kolbens und hat einen
Höchstdurchmesser,
der etwas größer ist
als der Kolbenschaftteil und der Innendurchmesser der Federhülse in deren
zusammengedrücktem
Zustand, jedoch nicht größer als
der Innendurchmesser der Federhülse
in derem ausgedehnten Zustand. Im aktivierten Zustand des Sicherheitsventils,
nämlich
nach dem Schmelzen der Schmelzhülse,
befindet sich die Federhülse
in ihrem radial ausgedehnten Zustand und ist sowohl das Widerlagerelement
als auch der Schaftteil des Kolbens in der Federhülse aufgenommen
und hat sich der Kolben axial aus seiner geschlossenen in seine
offene Stellung bewegt, in welcher der Fluideinlass mit dem Fluidauslass
in Verbindung steht, um die Abfuhr des druckbeaufschlagten Fluids
in die das Sicherheitsventil umgebende Umgebung zuzulassen. In einer
anderen Ausführungsform ist
ein Widerlagerendteil integral einteilig an das Kolbenschaftteil
angeformt.
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Bevorzugt
besteht die Schmelzhülse
aus einer eutektischen Metalllegierung und ist die Federhülse aus
metallischem Federstahlmaterial. Die Federhülse kann schraubenförmig oder
axial geschlitzt sein.
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Der
Vorteil der Erfindung ist, dass die an die Schmelzhülse in einer
Richtung angelegte Last, die dazu tendiert, ein Fließen des
Schmelzwerkstoffs in seinem festen Aggregatzustand zu verursachen,
reduziert wird, wodurch der Widerstand gegen unerwünschtes Öffnen des
Sicherheitsventils verbessert wird. In dem Sicherheitsventil der
Erfindung wird die von dem druckbeaufschlagten Fluid auf den Kolben angelegte
axiale Kraft nicht vollständig
an die Schmelzhülse
angelegt. Vielmehr hat die Resultierende der von dem kugelförmigen Element
auf die Federhülse
angelegten Kraft eine axiale Kraftkomponente, die wirksam ist, um
die Hülse
axial gegen eine Bodenfläche
der Gehäusebohrung
zu zwingen, und eine radiale Kraftkomponente, die dazu tendiert,
die Federhülse
zu auszudehnen. Nur diese radiale Kraftkomponente, zusammen mit
der Federkraft der Hülse,
wird an die Schmelzhülse
angelegt, wodurch die Tendenz der festen Schmelzhülse, in
Auslassschlitze des Gehäuses
zu fließen,
reduziert wird. Um dem Fließen
der Schmelzhülse
weiter zu widerstehen, weisen die Auslassschlitze einen engen, eingegrenzten
Fließbereich
auf.
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Die
Erfindung wird nun detaillierter beschrieben, unter Verweis auf
die Zeichnungen, worin:
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1 ein
Seitenaufriss des thermisch aktivierbaren Sicherheitsventils ist;
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2 eine
vergrößerte Ansicht
des Sicherheitsventils im Längsschnitt
ist, genommen entlang Linie A-A von 1 und im
nicht aktivierten Zustand;
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3 eine
Ansicht gleichartig zu 2 ist, jedoch das thermisch
aktivierbare Sicherheitsventil im aktivierten Zustand zeigt;
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4 eine
Querschnittsansicht in der Richtung der Pfeile B-B in 1 ist.
Die
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5A und 5B zeigen
eine andere Ausführungsform
des Sicherheitsventils in einer nicht aktivierten beziehungsweise
einer aktivierten Stellung; und
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6 zeigt
einen Gashahn mit einem integralen Sicherheitsventil, wie in den 5A und 5B gezeigt.
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Es
wird nun detaillierter Bezug genommen auf die Zeichnungsfiguren 1–4,
wobei das thermisch aktivierbare Sicherheitsventil generell mit Referenzziffer 10 bezeichnet
wird. Das Sicherheitsventil 10 besteht im Wesentlichen
aus einem Ventilgehäuse 12,
einem Kolben 14, einem Widerlagerelement 16, einer
Schmelzhülse 18 und
einer axial geschlitzten Federhülse 20.
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Das
Ventilgehäuse 12 ist
konzentrisch um die axiale Mittellinie CL und
hat eine Längsbohrung 12-1,
die koaxial zur Mittellinie CL ist. Die
Längsbohrung 12-1 hat
einen oberen und einen unteren Teil von generell gleichem Durchmesser 12-1.1 und 12-1.2,
sowie einen dazwischenliegenden Teil 12-1.3 mit vergrößertem Durchmesser.
Die Längsbohrung 12-1 mündet an
dem oberen Ende des Ventilgehäuses 12,
um einen Hochdruckfluideinlass 22 zu definieren. Eine Vielzahl,
beispielsweise vier, in Umfangsrichtung beabstandeter, radial ausgerichteter Fluidauslässe 24 sind
durch die Wand des Gehäuses 12 gebildet.
Die Längsbohrung 12-1 wird
an dem Ende entgegengesetzt von dem Hochdruckfluideinlass 22 durch
eine Gehäuseendwand 12-2 abgeschlossen.
Das Gehäuse 12 weist
eine Vielzahl von in Umfangsrichtung beabstandeten, axial verlaufenden
Schlitzen 12-3 auf, die sich von der unteren Endfläche der
Gehäuseendwand 12-2 bis
etwa zu dem vergrößerten Bohrungsteil 12-1.3 erstrecken.
Die axial verlaufenden Schlitze 12-3 haben eine relativ schmale
Breite in Umfangsrichtung für
einen später zu
beschreibenden Zweck.
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Das
Gehäuse 12 weist
weiter ein Außengewinde 12-4 in
seinem oberen Teil auf, zwischen den Fluidauslässen 24 und dem oberen
Ende des Gehäuses 12.
Außerdem
ist die Außenfläche des
Gehäuses 12 mit
einem vieleckigen, bevorzugt sechseckigen Flansch 12-5 versehen,
um das Einschrauben des Sicherheitsventils mit Hilfe eines Schraubenschlüssels in
eine mit Gewinde versehene Öffnung
eines Ventilkörpers
(nicht dargestellt) zu gestatten, bevorzugt eines Gashahnkörpers für eine Druck-
oder Flüssiggasflasche
(nicht dargestellt). Wenn das Sicherheitsventil 10 an dem
Hahnkörper
befestigt ist, steht der Fluideinlass 22 durch einen Durchgang
in dem Hahnkörper
mit dem Inneren der Gasflasche in Verbindung. Eine ringförmige Dichtkappe 26 ist
am oberen Ende des Ventilgehäuses 12 vorgesehen,
um einen fluiddichten Eingriff des Ventilgehäuses 12 an dem Gashahnkörper zu
gestatten.
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In
dem Teil 12-1.2 mit geringerem Durchmesser der Längsbohrung 12-1 befindet
sich die Schmelzhülse 18.
Die äußere umfangsgerichtete Fläche der
Schmelzhülse 18 steht
in Kontakt mit der inneren umfangsgerichteten Fläche des unteren Bohrungsteils 12-1.2.
Das untere axiale Ende der Schmelzhülse 18 greift an der
Bodenfläche
oder Innenfläche
der Gehäuseendwand 12-1 an, und
das obere axiale Ende der Schmelzhülse 18 befindet sich generell
dort, wo der einen vergrößerten Zwischendurchmesser
aufweisende Teil 12-1.3 der Längsbohrung 12-1 in
den unteren, einen reduzierten Durchmesser aufweisenden Teil 12-1.2 übergeht.
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In
der Schmelzwerkstoffhülse 18 befindet sich
eine axial geschlitzte Federhülse 20 aus
Federstahlmaterial. Die Federhülse 20 hat
generell die gleiche Länge
wie die Schmelzhülse 18 und
ist koextensiv dazu, und beide Hülsen 18, 20 sind
koaxial zur Gehäusemittellinie
CL. Die Federhülse 20 wird von der
Schmelzhülse 18 in
einem radial zusammengedrückten
Zustand zurückgehalten.
Die Federhülse 20 neigt
aufgrund ihrer Federkraft dazu, sich radial auswärts zu vergrößern und
legt folglich eine radial auswärts
gerichtete Last an die Schmelzhülse 18 an.
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Aus 2 ist
ersichtlich, dass die axialen Schlitze 12-3 des Ventilgehäuses 12 sich
generell über
die volle Länge
der Hülsen 18 und 20 erstrecken,
ab derem unteren Ende, jedoch benachbart zu den oberen Enden der
zwei Hülsen
enden.
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In
der Längsbohrung 12-1,
koaxial zur Mittellinie CL angeordnet, befindet
sich auch der Kolben 14, der einen oberen Kopfteil 14-1 und
einen unteren Schaftteil 14-2 aufweist, wobei eine radiale
Schulterfläche 14-3 zwischen
dem Kopf- und dem Schaftteil gebildet wird. Der Kolbenkopfteil 14-1 hat
in seiner umfangsgerichteten Außenfläche zwei
ringförmige Nuten,
wobei in jeder ein O-Ring 28 angeordnet ist. In der oberen
ringförmigen
Nut ist des weiteren ein Sicherheitsring 30 zum Unterstützen des
Dichtrings 28 angeordnet. In der nicht aktivierten Stellung
des Sicherheitsventils 10, in 2 gezeigt,
ist der Kopfteil 14-1 des Kolbens 14 fluiddicht
in dem oberen, einen reduzierten Durchmesser aufweisenden Teil 12-1.1 der
Längsbohrung 12-1 aufgenommen,
um den Hochdruckfluideinlass 22 fluiddicht von den Fluidauslässen 24 abzuschließen.
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Der
Kolben 14 wird normalerweise in diesem nicht aktivierten
Zustand von einem Widerlagerelement 16 zurückgehalten,
das einen größeren maximalen
Außendurchmesser
aufweist als der Innendurchmesser der Federhülse 20 in deren radial
zusammengedrücktem
Zustand. Der Kolbenschaftteil 14-2 weist an seinem unteren
Ende einen V-förmigen Ausschnitt
oder Aussparung 14-4 auf, die an dem Widerlagerelement 16 angreift.
Der V-förmige
Ausschnitt hat einen stumpfen, sich nach unten öffnenden Winkel, der eine konische
Fläche
zum Angriff an dem Widerlagerelement 16 aufweist, um als
Sitz dafür
zu dienen.
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Das
Widerlagerelement 16 besteht bevorzugt aus einem kugelförmigen oder
ballförmigen
Element 16, jedoch kann das Widerlagerelement 16 generell
jede geeignete Form, mit einer Widerlagerfläche, die im Durchmesser von
dem maximalen Außendurchmesser
in Richtung ihres axialen Verlaufs entlang der Mittellinie CL zur Gehäusebodenwand 12-2 abnimmt,
aufweisen. Statt kugelförmig
zu sein, kann die Widerlagerfläche
beispielsweise jede andere geeignete Form haben, wie etwa verjüngt, konisch oder
gekrümmt,
zum Engriff an dem oberen Ende der Federhülse 20, um eine Kraft
darauf anzulegen, die dazu tendiert, die Federhülse 20 unter der auf
den Kolben 14 angelegten Fluiddruckkraft radial auswärts auszudehnen,
wodurch die Federkraft der Hülse 20 unterstützt wird,
um deren radiale Ausdehnung zu veranlassen. Wenn das Widerlagerelement 16 nicht kugelförmig ist,
kann es eine integrale Stiftverlängerung
(nicht dargestellt) aufweisen, die in einer axialen Bohrung (nicht dargestellt)
des Kolbens 14 aufgenommen und geführt wird, oder die Stiftverlängerung kann
an dem Kolben sein und in einer Bohrung des Widerlagerelements aufgenommen
werden.
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In
dem nicht aktivierten Zustand, wenn die obere Fläche des Kolbenkopfteils 14-1 einem
druckbeaufschlagten Fluid ausgesetzt ist, wird eine abwärts gerichtete
Kraft F1 af den Kolben 14 angelegt, die
das kugelförmige
Element 16 in Eingriff mit der Oberkante der Federhülse 20 zwingt
und die Federhülse 20 abwärts gegen
die Bodenwand 12-2 des Gehäuses 12 zwingt. Dies
veranlasst wiederum das Anlegen einer abwärts und auswärts gerichteten Kraft
F2, die von dem kugelförmigen Element 16 an die
Federhülse 20 anzulegen
ist. Die Kraft F2 kann in eine axiale Kraftkomponente
FA und eine radiale Kraftkomponente FR zerlegt werden. Nur die radiale Kraftkomponente
FR der resultierenden Kraft F2 legt eine
auswärts
gerichtete Kraft oder Last auf die Schmelzhülse 18 an. Die von
dem Fluiddruck erzeugte Kraft FR wirkt mit
der Federkraft der geschlitzten Hülse 20 zusammmen,
welche dazu tendiert, die Hülse 20 zu
vergrößern. Die
Federkraft und die Fluiddruckkraft FR sind
niedriger als das Anlegen einer Last auf den Schmelzwerkstoff, die
der auf den Kolben 14 angelegten vollständigen axialen Kraft F1 entspricht.
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Die
an die Schmelzhülse 18 angelegte,
kombinierte radial auswärts
gerichtete Last tendiert dazu, das Fließen der Schmelzhülse in die
axialen Schlitze 12-3 in dem nicht aktivierten Zustand
von 2 zu veranlassen. Um das zu verhindern, haben
die axial verlaufenden Schlitze 12-3 eine relativ schmale Breite in
Umfangsrichtung, um dem Fließen
der Schmelzhülse 18 in
die Schlitze 12-3 in dem festen, nicht geschmolzenen Zustand
der Hülse 18 zu
widerstehen. Anstelle der Schlitze 12-3 kann der den Schmelzwerkstoff 18 umgebende
Gehäusewandteil
auch teilweise oder vollständig
aus porösem
Material ausgebildet sein.
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Unter
besonderer Bezugnahme auf die 2 und 3,
welche den nicht aktivierten bzw. den aktivierten Zustand des Sicherheitsventils 10 der Erfindung
zeigen, ist anzumerken, dass in dem nicht aktivierten Zustand von 2 die
Federhülse 20 als ein
Anschlagmittel wirkt, an dem das kugelförmige Element 16 anschlägt. Folglich
kann das kugelförmige
Element 16 sich nicht in die Federhülse 20 bewegen, wodurch
es den Kolben 14 in einer ersten axialen Stellung entlang
der Mittellinie CL zurückhält, in welcher er außerhalb
oder extern von der Federhülse 20 ist
und sich in einer oberen Stellung befindet, in welcher die Dichtringe 28 in
fluiddichtem Eingriff mit dem Gehäusebohrungsabschnitt 12-1.1 sind,
wodurch eine fluiddichte Abdichtung zwischen dem Hochdruckeinlass 22 und
den Fluidauslässen 24 vorgesehen
wird. In diesem nicht aktivierten Zustand befindet sich die Schmelzhülse 18 in
ihrem festen Aggregatzustand, wodurch eine radiale Ausdehnung der
Federhülse 20 nach
außen
verhindert wird.
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Falls
das Sicherheitsventil 10 einer anormal hohen Temperatur
ausgesetzt wird, schmilzt die Schmelzhülse 18 und wird der
geschmolzene Werkstoff durch die kombinierte Wirkung der Federkraft der
Hülse und
des an den Kolben angelegten Gasdrucks von der sich ausdehnenden
Federhülse 20 durch
die engen axialen Schlitze 12-3 aus der Gehäuselängsbohrung 22 heraus
ausgestoßen.
In dem radial auswärts
ausgedehnten Zustand der Federhülse 20 ist
ihr Innendurchmesser größer als
(oder mindestens so groß wie)
der Außendurchmesser
des kugelförmigen
Elements 16. Folglich wird die Federhülse 20 radial auswärts aus
der Bewegungsbahn des kugelförmigen
Elements 16 zurückgezogen
und kann nicht mehr als axiales Anschlagmittel für das kugelförmige Element 20 wirken,
sodass das kugelförmige Element 16 sich
in die Hülse 20 bewegen
kann und in der Tat durch die Fluiddruckkraft, die auf den Kolben 14 und
von dem Kolben 14 auf das kugelförmige Element 16 angelegt
wird, positiv dort hineinbewegt wird, bis das kugelförmige Element 16 mit
der Innenfläche
der Gehäusebodenwand 12-2 in
Kontakt kommt. Der Kolben 14 befindet sich jetzt in einer zweiten
axialen Stellung in Bezug zu der Mittellinie CL,
in welcher der Schaftteil 14-2 sich in die Federhülse 20 erstreckt
und die radiale Schulterfläche 14-3 auf
der oberen Endfläche
der Federhülse 20 aufliegt. Des
weiteren ist der Kolbenkopfteil 14-1 jetzt vollständig in
dem einen vergrößerten Durchmesser
aufweisenden Teil 12-1.3 der Längsbohrung 12-1 positioniert
und steht die Hochdruckeinlassöffnung 22 des Gehäuses 12 in
Fluidverbindung mit den Auslassöffnungen 24.
Es ist anzumerken, dass der Schaftteil 14-2 des Kolbens 14 einen
etwas kleineren Durchmesser hat als das kugelförmige Element oder Wandelement 16,
um zuzulassen, dass der Kolbenschaftteil 14-2 sich mit
minimalem Reibungswiderstand in die geschlitzte Hülse hineinbewegt.
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Im
Gebrauch ist das Sicherheitsventil 10 an einem Gashahn
einer Druck- oder Flüssiggasflasche befestigt
und dient zum Ablassen des Gasdrucks aus der Flasche in dem aktivierten
Zustand von 3, wenn die Gasflasche und folglich
das Sicherheitsventil einer anormal hohen Temperatur ausgesetzt ist,
beispielsweise im Brandfall.
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In
einer anderen, in den 5A und 5B gezeigten
Ausführungsform
wird das kugelförmige oder
Ball-Element 16, welches das Widerlagerelement in der Ausführung der 1–4 bildet, durch
einen unteren, einen vergrößerten Durchmesser
aufweisenden Widerlagerendteil 16' von halbkugelförmiger Form ersetzt, der integral
an den Schaftteil 14-2' des
Kolbens 14' angeformt
ist. Statt halbkugelförmig
zu sein, kann dieser einen vergrößerten Durchmesser
aufweisende Widerlagerendteil 16' auch eine verjüngte, konische, abgestumpfte
oder gekrümmte
Widerlagerfläche
oder eine andere geeignete Form zum Anlegen einer Kraft auf die
Federhülse 20' haben, um die
Federhülse 20' unter der Einwirkung
der an den Kolben 14' angelegten
Fluiddruckkraft auszudehnen. Ansonsten ist das Sicherheitsventil
der 5A und 5B generell
das gleiche wie das Sicherheitsventil der Ausführungsform der 1–4,
außer
dass die Bohrung 20-1' einen
generell konstanten Durchmesser über
ihre Länge
aufweist (außer
an den Auslassöffnungen 24') und der obere
Dichtring 28' sich
zwischen zwei Sicherheitsringen 30' befindet und ein geschlitzter
Sprengring 32 die drei Ringe 28', 29', 30' an dem Kolben 14' zurückhält.
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Weiter,
wie in 6 gezeigt, kann das Sicherheitsventilgehäuse 112 integral
einstückig
an einen Körper 113 eines
Hahns T angeformt sein, wie etwa einen Gashahn für einen Druck- oder Flüssiggasbehälter oder
-gefäß (nicht
dargestellt). Wie in 6 gezeigt, steht der Hochdruckfluideinlass 122 des
Sicherheitsventils 110 in Fluidverbindung mit einem Durchlass 115 in
dem Hahnkörper 113,
welcher Durchlass 115 in eine untere Endseite 117 eines
mit Gewinde versehenen Basisabschnitts 119 des Hahnkörpers 113 mündet. Wenn
der Basisabschnitt 119 in eine Öffnung eines Druckfluidbehälters oder
-gefäßes geschraubt
wird, steht der Durchlass 115 in Fluidverbindung mit dem
Inneren des Behälters
oder Gefäßes und
ist der Sicherheitsventilkolben 115 dem Fluiddruck in dem Behälter oder
Gefäß ausgesetzt. Das
in 6 gezeigte Sicherheitsventil 110 ist
generell identisch zu dem Sicherheitsventil der 5A und 5B,
außer
dass die Gehäusebohrung 112-1 in
der freien Endseite des Sicherheitsventilgehäuses 112 mündet und
ein Stopfen 124 in die Gehäusebohrung 112-1 geschraubt
ist, um diese zu verschließen und
eine innere Widerlagerfläche
für die
Schmelzhülse 118 und
die Federhülse 120 vorzusehen.
Der Stopfen 124 ist entfernbar, um den Zusammenbau des
Sicherheitsventils 110 durch die freie Endseite des Ventilgehäuses 112 zu
gestatten. Auch sind die Auslassschlitze 12-3 für geschmolzenen
Werkstoff kürzer
und erstrecken sich nicht bis zu der Gehäuseendseite. Obwohl bei dem
Sicherheitsventil 110 von 6 das Widerlager 116 integral
an den Kolben 114 angeformt ist, wie in den 5A und 5B der Ausführungsform,
kann der halbkugelförmige
Widerlagerendteil 116 von 6 durch
ein kugelförmiges oder
ballförmiges
Widerlagerelement, getrennt von dem Kolben 114, ersetzt
werden, wie in der Ausführungsform
der 1–4.
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In
einer in den Zeichnungen nicht dargestellten weiteren modifizierten
Ausführungsform
kann das Widerlagerelement eine Widerlagerhülse sein, die getrennt von
dem Kolben ist und in welcher der Kolbenschaft aufgenommen wird.
Diese Widerlagerhülse
weist an ihrem unteren Ende die Widerlagerfläche auf und kann an ihrem oberen
Ende einen radialen Flansch zum Eingriff an dem oberen Ende der
geschlitzten Hülse
im aktivierten Zustand aufweisen. In dieser Ausführungsform ist das Widerlagerelement im
aktivierten Zustand des Ventils nicht vollständig in der geschlitzten Federhülse aufgenommen.
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Obwohl
die Erfindung in beträchtlichem
Detail unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen davon beschrieben
worden ist, können
von einem Fachmann Modifikationen oder Variationen der bevorzugten
Ausführungsformen
vorgenommen werden, ohne die Reichweite der Erfindung, wie sie durch
die beigefügten
Ansprüche
definiert ist, zu verlassen.