DE19910589A1 - Einspritzventil für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
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Abstract
Ein Servoventil (20) weist ein bewegliches Ventilelement (22) mit einer Drossel (32) im Kraftstoffweg zur Einspritzdüse (10) für die Anfangsphase der Einspritzung und mit einem kolbenförmigen Absatz (37) über einer Nut (33) auf, der in der Hauptphase der Einspritzung aus einer Bohrung (38) austaucht und dadurch einen direkten Weg für den Kraftstoff unter Umgehung der Drossel (32) freigibt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Einspritzventil der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art. Eine solche
Anordnung ist allgemein bekannt.
Für die Kraftstoffversorgung von Verbrennungsmotoren
werden zunehmend Speichereinspritzsysteme verwendet, bei de
nen mit einem sehr hohen Einspritzdruck gearbeitet wird. Sol
che Einspritzsysteme sind als Common-Rail-Systeme (für Die
selmotoren) und HPDI-Einspritzsysteme (für Ottomotoren) be
kannt. Bei diesen Einspritzsystemen wird der Kraftstoff mit
einer Hochdruckpumpe in einen allen Zylindern des Motors ge
meinsamen Druckspeicher befördert, von dem aus die Einspritz
ventile an den einzelnen Zylindern versorgt werden. Das Öff
nen und Schließen der Einspritzventile, auch Injektoren ge
nannt, wird in der Regel elektrisch oder elektromagnetisch
gesteuert.
Die Einspritzventile sind bei solchen Systemen im
allgemeinen mit Servoventilen versehen, die hydraulisch das
Öffnen und Schließen der Düsennadel des eigentlichen Ein
spritzventils steuern, das heißt insbesondere den Beginn und
das Ende des Einspritzvorganges festlegen. Das Servoventil
beeinflußt dazu in Verbindung mit Steuerdrosseln vor allem
die Geschwindigkeiten, mit denen das Einspritzventil öffnet
und schließt.
Aus verbrennungstechnischen Gründen soll nämlich die
Geschwindigkeit, mit der das Einspritzventil öffnet, ver
schieden sein von der Geschwindigkeit, mit der das Einspritz
ventil schließt. Das Einspritzventil, auch Injektor genannt,
soll z. B. bei Common-Rail-Systemen für Dieselmotoren zu Be
ginn der Einspritzung für eine bessere Vermischung des Kraft
stoffs mit der Luft kontrolliert langsam öffnen. Dagegen muß
das Einspritzventil am Ende des Einspritzvorganges schnell
schließen, um eine Rußbildung zu verhindern. Auch soll der
zeitliche Verlauf der Einspritzung steuerbar sein. Wichtig
ist vor allem die Möglichkeit zur Einspritzung kleinster
Kraftstoffmengen vor der eigentlichen Einspritzung, die soge
nannte Piloteinspritzung, mit der sich der Verbrennungsprozeß
optimieren läßt.
Eine ungedrosselte Ventilöffnung führt außerdem zu
heftigen Druckschwingungen im Hochdruckbereich der Einspritz
düse, die schwierig zu beherrschen sind. Durch geeignete Maß
nahmen wie Steuerdrosseln im Kraftstoffzulauf wird daher die
Einspritzung gedrosselt eingeleitet. Das hat außerdem den
Vorteil, daß die Anforderungen an die Ventilschaltzeiten mit
Drosselung wesentlich geringer sind.
Nachteil dieser allgemein bekannten Maßnahme ist je
doch, daß der Kraftstoffzulauf nicht nur in der Anfangsphase
der Einspritzung, sondern auch dann noch gedrosselt ist, wenn
der Übergang von der Anfangs- in die Hauptphase der Einsprit
zung erfolgt, der möglichst schnell vor sich gehen soll.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, das eingangs ge
nannten Einspritzventil mit einem Servoventil so auszugestal
ten, daß zwar die Anfangsphase der Einspritzung gedrosselt
eingeleitet werden kann, sich diese Drosselung im späteren
Verlauf der Einspritzung jedoch nicht mehr nachteilig aus
wirkt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Patent
anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausge
staltungen des erfindungsgemäßen Servoventils sind in den Un
teransprüchen beschrieben.
Das erfindungsgemäße Servoventil ist demnach dadurch
ausgezeichnet, daß es einerseits in der Anfangsphase der Ein
spritzung eine gedrosselte Verbindung zu der Einspritzdüse
des Einspritzsystems herstellt. Im weiteren Verlauf des Ein
spritzvorgangs wird dann, wenn sich das Servoventil weiter
öffnet, unter Umgehung der anfänglich wirksamen Drossel eine
direkte Verbindung zu der Einspritzdüse aufgebaut.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert. Die eine Figur der Zeichnung zeigt schema
tisch einen Injektor für ein Kraftstoff-Speichereinspritz
system mit einem Servoventil.
Der in der Zeichnung gezeigte Injektor für ein Kraft
stoff-Einspritzsystem, etwa das Common-Rail-System eines Die
selmotors, besteht im wesentlichen aus drei Elementen, die zu
einer Einheit zusammengefaßt sind. Das erste, in der Zeich
nung untere Element des Injektors ist eine konventionell auf
gebaute Einspritzdüse 10, mit der beim Verbrennungsvorgang
Kraftstoff in den Brennraum des Verbrennungsmotors einge
spritzt wird. Das zweite Element ist ein der Einspritzdüse 10
vorgeschaltetes Servoventil 20. Das Servoventil 20 wird sei
nerseits über eine das dritte Element des Injektors bildende
piezoelektrische oder elektromagnetische Ansteuereinheit, im
vorliegenden Fall eine Magneteinheit 40, angesteuert.
Die Einspritzdüse 10 umfaßt einen axial beweglichen
Düsenkörper 11 mit einer Düsennadel 12 an seinem vorderen En
de, die bei der axialen Bewegung des Düsenkörpers 11 Ein
spritzlöcher 14 öffnet und schließt, die zum Brennraum des
Verbrennungsmotors führen. Die Düsennadel 12 gibt die Ein
spritzlöcher 14 frei, wenn einer Düsenkammer 15 am vorderen
Ende des Düsenkörpers 11 Kraftstoff unter hohem Druck zuge
führt wird, so daß sich der Düsenkörper 11 gegen die Wirkung
einer Druckfeder 16 axial von den Einspritzlöchern 14 weg be
wegt.
Das Servoventil 20 umfaßt einen Ventilkörper 21, in
den axial beweglich ein Ventilelement 22 eingesetzt ist. Ein
nicht dargestellter Hochdruckspeicher (Rail genannt) ist mit
einem Einlaßkanal 23 im Ventilkörper 21 verbunden, der zu ei
ner das Ventilelement 22 ringförmig umgebenden Nut 24 im Ven
tilkörper 21 führt.
Im Ventilelement 22 führt ein Kanal 25 mit einer Zu
laufdrossel 26 von der Höhe der Nut 24 zu einem Steuerraum 27
am oberen Ende des Ventilelements 22. Vom Steuerraum 27 geht
im Ventilkörper 21 eine Ablaufdrossel 28 mit nachgeschaltetem
Kugelventil 29 ab, das in geschlossener Position auf einem
konischen Ventilsitz aufliegt.
An die Nut 24 schließt sich nach unten, das heißt in
der vom Steuerraum 27 weg zeigenden Richtung, ein Ventilsitz
30 an, der von einer Schulter am sich verjüngenden Ventilele
ment 22 und einem nach innen gerichteten Absatz am Ventilkör
per 21 gebildet wird. Wenn im Steuerraum 27 ein hydraulisches
Fluid (der Kraftstoff) unter Druck ansteht, wird das Ventil
element 22 in den Ventilsitz 30 gedrückt; das Servoventil 20
ist in diesem Zustand geschlossen.
Unterhalb des Ventilsitzes 30, das heißt in Strö
mungsrichtung nach dem Ventilsitz 30, ist daran anschließend
im Ventilelement 22 ein Kanal 31 mit einer Drossel 32 ausge
bildet, der zu einer ringförmigen Nut 33 im Ventilelement 22
führt. An die Nut 33 schließen sich im Ventilkörper 21 bzw.
im Körper der Einspritzdüse 10 Kanäle 34, 35 und 36 an, die
zur Düsenkammer 15 der Einspritzdüse 10 führen.
Oberhalb der Nut 33 weist das Ventilelement 22 einen
kolbenförmigen Absatz 37 auf, der im wesentlichen abdichtend
an der Wand einer Bohrung 38 im Ventilkörper 21 anliegt, wenn
das Servoventil 20 geschlossen ist und das Ventilelement 22
am Ventilsitz 30 aufliegt. In einem axialen Abstand h von der
Oberkante der Nut 33 in Richtung des Steuerraums 27, bezogen
auf die Stellung des Ventilelements 22 bei geschlossenem Ser
voventil 20, erweitert sich die Bohrung 38 radial stufenför
mig nach außen, bevor sie nach oben in den Ventilsitz 30
übergeht. Der Abstand h ist kleiner als der Ventilhub des
Servoventils 20 zwischen der vollständig geschlossenen und
der vollständig offenen Stellung. Der Abstand h ist genügend
groß, um auch dann, wenn das Ventilelement 22 beginnt, sich
vom Ventilsitz 30 abzuheben, eine ausreichende Dichtwirkung
zwischen Ventilsitz 30 und Nut 33 zu bewirken.
Die Unterkante der Nut 33 gibt bei geschlossenem Ser
voventil 20 den Weg zu einer Ablaufbohrung 39 frei, über die
die Nut 33 mit dem drucklosen oder niedrigen Kraftstoffdruck
aufweisenden Leckagerücklauf verbunden wird. Bei offenem Ser
voventil 20 verschließt die Unterkante der Nut 33 die Ablauf
bohrung 39.
Die Magneteinheit 40 besteht im wesentlichen aus ei
nem oder mehreren Elektromagneten 42 und einer Feder 44. Bei
ausgeschaltetem Elektromagneten 42 drückt die Feder 44 das
Kugelventil 29 des Servoventils 20 in seinen Ventilsitz und
schließt dadurch den Steuerraum 27 ab. Wird der Elektromagnet
42 bestromt, wird vom Elektromagneten 42 gegen die Wirkung
der Feder 44 ein Anker 45 angezogen, an dem das Kugelventil
29 befestigt ist, so daß sich das Kugelventil 29 öffnet.
Statt mit der Magneteinheit 40 kann alternativ auch
eine andere Art der externen Ansteuerung des Kugelventils 29
angewendet werden, etwa durch Piezoelemente an Stelle des
Elektromagneten 42.
Die Arbeitsweise des dargestellten Injektors ist wie
folgt:
Im Ausgangszustand fließt kein Strom durch den Elek tromagneten 42. Der Steuerraum 27 steht über die Zulaufdros sel 26, den Kanal 25, die Nut 24 und den Einlaßkanal 23 mit dem Kraftstoff-Hochdruckspeicher (dem Rail) in Wirkverbin dung, weshalb im Steuerraum 27 Kraftstoff unter Druck an steht. Durch den Druck im Steuerraum 27 wird das Ventilele ment 22 in den Ventilsitz 30 gedrückt, das Servoventil 20 ist geschlossen.
Im Ausgangszustand fließt kein Strom durch den Elek tromagneten 42. Der Steuerraum 27 steht über die Zulaufdros sel 26, den Kanal 25, die Nut 24 und den Einlaßkanal 23 mit dem Kraftstoff-Hochdruckspeicher (dem Rail) in Wirkverbin dung, weshalb im Steuerraum 27 Kraftstoff unter Druck an steht. Durch den Druck im Steuerraum 27 wird das Ventilele ment 22 in den Ventilsitz 30 gedrückt, das Servoventil 20 ist geschlossen.
Wird nun aufgrund einer externen Ansteuerung Strom
durch den Elektromagneten 42 geschickt, öffnet das Kugelven
til 29, wodurch Kraftstoff aus dem Steuerraum 27 durch die
Ablaufdrossel 28 zum drucklosen Rücklauf abströmen kann. Zu
laufdrossel 26 und Ablaufdrossel 28 sind so bemessen, daß der
Druck im Steuerraum 27 bei offenem Kugelventil 29 definiert
abgebaut wird.
Durch die Entlastung des Steuerraums 27 bewegt sich
daraufhin das Ventilelement 22 in Richtung zum Steuerraum 27,
so daß sich zunächst der Ventilsitz 30 öffnet und die Verbin
dung zwischen der Nut 33 und dem Rücklauf 39 unterbrochen
wird. In der ersten Öffnungsphase, solange der Ventilhub
kleiner ist als der Abstand h, gelangt der unter Hochdruck
stehende Kraftstoff aus der Nut 24 über den Ventilsitz 30,
die daran anschließende Drossel 32 im Ventilelement 22 und
die Kanäle 31, 34, 35 und 36 in die Düsenkammer 15 der Ein
spritzdüse 10, die sich unter der Einwirkung des in der Dü
senkammer 15 aufbauenden Drucks selbsttätig öffnet.
Wenn der Ventilhub des Ventilelements 22 gleich dem
Abstand h und größer wird, taucht der kolbenförmige Absatz 37
aus der Bohrung 38 aus und gibt einen großen Strömungsquer
schnitt frei. In dieser Hauptphase der Einspritzung besteht
somit durch die Umgehung der Drossel 32 eine direkte Verbin
dung zwischen Ventilsitz 30 und Nut 33 und damit eine unge
drosselte Verbindung zwischen dem Hochdruckspeicher (dem
Rail) und der Einspritzdüse 10.
Das Ende der Einspritzung wird durch Abschalten des
Elektromagneten 42, das heißt durch Schließen des Kugelven
tils 29 eingeleitet. Der Druck im Steuerraum 27 steigt da
durch wieder an, und das Ventilelement 22 bewegt sich in
Richtung Einspritzdüse 10 und verschließt den Ventilsitz 30.
Die Unterkante der Nut 33 gibt dabei die Ablaufbohrung 39
frei. Über die Ablaufbohrung 39 erfolgt eine Druckentlastung
der Einspritzdüse in der Schließphase, wodurch der Schließ
vorgang beschleunigt wird.
Claims (5)
1. Einspritzventil mit einem Ventilkörper (21) und einem
darin beweglich angeordneten Ventilelement (22), das in
Schließposition auf einen Ventilsitz (30) drückt und abhängig
von dem in einem Steuerraum (27) herrschenden Druck die Ver
bindung zwischen einem Einlaßkanal (23) und einer Einspritz
düse (10) unterbricht, wobei der Druck im Steuerraum (27) von
einem Aktors (44) gesteuert wird, wobei
das Ventilelement (22) in Strömungsrichtung nach dem
Ventilsitz (30) einen Kanal (31) mit einer Drossel (32), der
zu einer Nut (33) im Ventilelement (22) führt, und über der
Nut (33) einen kolbenförmigen Absatz (37) aufweist, der im
wesentlichen abdichtend an der Wand einer Bohrung (38) im
Ventilkörper (21) anliegt, wenn das Servoventil (20) ge
schlossen ist, wobei sich in einem Abstand (h) von der Ober
kante der Nut (33), bezogen auf die Stellung des Ventilele
ments (22) bei geschlossenem Servoventil (20), die Bohrung
(38) radial derart erweitert, daß sich bei offenem Servoven
til (20) eine direkte Verbindung zwischen Ventilsitz (30) und
Nut (33) ergibt, von der Kanäle (34, 35, 36) zur Einspritzdü
se (10) führen.
2. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Abstand (h), der kleiner ist als der Ventilhub
des Servoventils (20) zwischen der geschlossenen und der of
fenen Stellung, genügend groß ist, um eine ausreichende
Dichtwirkung zu ergeben, wenn das Ventilelement (22) beginnt,
sich vom Ventilsitz (30) abzuheben.
3. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Unterkante der Nut (33) bei geschlossenem Servo
ventil (20) den Weg zu einer Ablaufbohrung (39) im Ventilkör
per (21) freigibt.
4. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die externe Ansteuerung des Servoventils (20) mit
tels einer Magneteinheit (40) mit einem Elektromagneten (42)
erfolgt.
5. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die externe Ansteuerung des Servoventils (20) elek
trisch mittels Piezoelementen erfolgt.
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