Technisches Gebiet
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Bei Kraftstoffeinspritzsystemen für Verbrennungskraftmaschinen kommen Pumpendüsen-
bzw. Pumpe-Leitung-Düsen-Einspritzsysteme zum Einsatz. Deren Ventile stehen im
unbetätigten Zustand offen. In diesen Hochdruckeinspritzsysteme können auch nach innen
öffnende Ventile (I-Ventile) eingesetzt werden, die eine verbesserte Funktionsstabilität
aufweisen. An die Hochdruckeinspritzsysteme, ob mit A-Ventilen oder mit I-Ventilen
ausgestattet, wird die Anforderung zur Fähigkeit der Einspritzverlaufsformung gestellt, um
den einzelnen Phasen der Verbrennung im Brennraum der Verbrennungskraftmaschine
hinsichtlich der einzuspritzenden Kraftstoffmenge Rechnung zu tragen uhd die Emissionen
günstig zu beeinflussen.
Stand der Technik
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Fig. 1 zeigt eine Lösung mit nach außen öffnendem A-Ventil mit Zwei-Feder-Funktion an
einem Pumpe-Düse-System. Am Bund eines Steuerventilkörpers ist eine Drosselstufe
ausgebildet, die mit einer gehäuseseitigen Kante zusammenwirkt. Diese weist eine gewellte
Kontur auf, die toleranzbehaftet ist. Dem mit einem Bund versehenen Steuerventilkörper
gegenüberliegend ist ein mit einer Feder vorgespanntes Anschlagelement zugeordnet,
dessen als Anschlagfläche dienende Stirnseite ebenfalls toleranzbehaftet ist. Sowohl der
Abstand zwischen Anschlagelement und Steuerteilkörper als auch die Position der Stirnfläche
am Anschlagelement ist toleranzbehaftet. Bei dieser Konfiguration eines nach außen
öffnenden A-Ventils addieren sich im ungünstigsten Falle drei Toleranzen, was eine exakt
reproduzierbare Drosselung erschwert.
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EP 0 823 549 A2 bezieht sich auf einen Injektor für die Hochdruckeinspritzung von
Kraftstoff. Dieser Injektor umfaßt einen Injektorkörper und eine verschiebbar in diesem
aufgenommene Düsennadel. Mittels einer Schließfeder wird die Düsennadel in ihren Sitz
gedrückt. Es ist eine Kraftstoffversorgungsleitung vorgesehen, mit der der Düsennadel im
Bereich einer konischen Fläche Kraftstoff derart zugeführt wird, daß eine gegen die
Wirkung der Schließfeder gerichtete Kraft entsteht. Mit einem Ablaufventil wird die
Verbindung zwischen der Kraftstoffversorgungsleitung und einem Ablauf zum
Niederdruckbereich des Kraftstoffinjektors gesteuert. Mittels eines Steuerteiles wird der Kraftstoffdruck
in einem Steuerraum gesteuert, der teilweise von einer Fläche der Düsennadel oder einer
daran aufgenommenen Komponente begrenzt ist, die derart orientiert ist, daß bei hohem
Druckniveau im Steuerraum eine auf die Düsennadel wirkende Kraft erzeugt wird, die die
der Schließfeder unterstützt. Das Ablaufventil und das Steuerventil werden mit einem
elektromagnetischen Aktor, ausgebildet als ein Bauteil, gesteuert. Das Steuerventil und die
Stirnfläche der Düsennadel oder die mit dieser zusammenarbeitende Komponente (zum
Beispiel ein Stößel oder dergleichen), die einen Teil der Steuerraumwandung bilden, sind
derart dimensioniert, daß das Steuerteil jederzeit im wesentlichen druckausgeglichen ist.
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Gemäß dieser Lösung sind das Ablauf und das Steuerventil beidseits eines
elektromagnetischen Aktuators und hintereinanderliegend angeordnet, wobei die Hübe von Ablaufventil
und Steuerventil vom elektromagnetischen Aktuator gleichzeitig aufgeprägt werden und
eine unabhängige Ansteuerung der beiden hintereinandergeschalteten Ventile nicht
möglich ist.
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Darstellung der Erfindung
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Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung, die Ventilnadel innen mit einer
Stufenbohrung zu versehen und an der Außenseite der Ventilnadel ein eine Überdeckung mit
einer Gehäusekante erzeugenden Bund anzuordnen, kann eine Drosselung über ein in die
Ventilnadel eingelassenes Drosselelement erfolgen. Das Drosselelement - zum Beispiel
ebenfalls als abgestufte Bohrung ausgebildet - kann wesentlich exakter gefertigt werden, so
dass verglichen zu der eingangs skizzierten Lösung an einer Pumpe-Düse-Einheit eine
wesentlich genauere, exakt definierte Drosselfunktion an einer Ventilnadel eines I-Ventils
verwirklichbar ist. Mit dieser Lösung kann eine genaue reproduzierbare Drosselung dank
der genaueren Fertigung der Drosselbohrung erreicht werden.
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Im Übergangsbereich zwischen dem Ventilnadelsitz und einem an der Ventilnadel
ausgebildeten Niederdruckausgleichskolben wird ein Bund mit einer Dicke angebracht, die einen
Überdeckungsbereich mit einer der Bundaußenfläche gegenüberliegenden Sitzbohrung
bildet. Ferner ist die Ventilnadel des I-Ventils mit einer Stufenbohrung durchzogen, die
einen ersten Bereich mit einem Bohrungsdurchmesser und einen zweiten Bereich mit
einem geringeren Bohrungsdurchmesser umfasst.
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In dem Bereich der gestuften Bohrung, die in einem größeren Bohrungsdurchmesser
ausgebildet ist, wird ein Stift eingelassen, welcher sich an einem gehäusefest orientierten
Wiederlager abstützt, so dass eine Relativbewegung zwischen diesem Stift und der Ventilnadel
des I-Ventils gegeben ist. Die Dimensionierung des Durchmessers des Bohrungsabschnitts
mit größerem Durchmesser der Stufenbohrung bzw. des Außendurchmessers des Stiftes
erlaubt die Kompensation von durch die Flüssigkeit erzeugten Druckkräften an sich bei der
Öffnungsbewegung der Ventilnadel ergebenden Projektionsflächen. Demgegenüber wird
der Bohrungsabschnitt mit dem geringeren Bohrungsdurchmesser am Umfang der
Ventilnadel von einer oder mehreren radialen Bohrungen durchbrochen, welche über den
Bohrungsabschnitt geringeren Durchmessers der Stufenbohrung mit einem von der zweiten
Kammer im Gehäuse mündenden Drosselbohrung verbunden sind. Die Drosselstelle kann
ebenfalls als eine gestufte Bohrung ausgebildet werden, deren geringerer Durchmesser so
dimensioniert wird, dass sich an diesem Durchmesser die gewünschte Drosselfunktion
einstellt.
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Der Außendurchmesser des Bundes im verjüngten Bereich des Ventilnadelschaftes und der
Innendurchmesser der Sitzbohrung wird in sehr engem Spiel ausgeführt, so dass einerseits
eine Hubbewegung der Ventilnadel im Gehäuse möglich ist, andererseits jedoch praktisch
kein Durchflussquerschnitt für die Flüssigkeit wie zum Beispiel Kraftstoff entsteht. Der
Abstand der oberen Ringfläche des Bundes sowie der Abstand der unteren Ringfläche des
Bundes sind so gewählt, dass während einer Hubbewegung der Ventilnadel entsprechend
der Dicke des Bundes die Sitzbohrung und der Bund in Überdeckung bleiben.
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Durch diese Maßnahme ist sichergestellt, dass, solange der Bund im Bereich des
verjüngten Ventilschaftes der Ventilnadel und die Sitzbohrung im Gehäuse des I-Ventils sich in
Überdeckung befinden, der einzige Weg für die Flüssigkeit durch die ein oder mehrere
Querbohrungen in der Ventilnadel, den Bohrungsabschnitt mit geringerem Durchmesser
und die in den unteren Ringraum mündende Drossel oberhalb des Ausgleichskolbens der
Ventilnadel gebildet ist. Der Kraftausgleich über den in die Stufenbohrung im Bereich des
Bohrungsabschnittes mit größerem Durchmesser eingelassenen Stiftes erlaubt eine
Hubbewegung der Ventilnadel des I-Ventils frei von hydraulischen Kräften, was zu einer
Verbesserung der Schaltgenauigkeit führt. Die Ventilnadel kann dank ihrer
Druckausgeglichenheit über einen kompaktbauenden Aktor - sei es ein Magnet oder sei es ein Piezoaktor
- betätigt werden, wobei die Ventilnadel insbesondere in ihrer Drosselstellung gehalten
werden kann. Durch die in den unteren Ringraum der Ventilnadel mündende
Drosselbohrung kann eine definierte Drosselung erfolgen, da der Drosselquerschnitt exakt gefertigt
werden kann und nicht stark von Fertigungstoleranzen abhängig ist im Gegensatz zu der
aus dem Stand der Technik bekannten Lösung, bei dem die Toleranzen sehr stark ins
Gewicht fallen.
Zeichnung
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Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehender erläutert.
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Es zeigt:
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Fig. 1 eine als A-Ventil konfigurierte, mit mehreren die Drosselung beeinflussenden
toleranzbehafteten Bauteilen eines bekannten Pumpe-Düse-Systems und
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Fig. 2 ein als I-Ventil ausgebildetes Schaltventil mit Drosselbohrung und mit einer
eine Sitzbohrung überdeckenden Bund und
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Fig. 2.1 das I-Ventil im geschlossenen Zustand und sich einstellender Überdeckung am
Bund.
Ausführungsvarianten
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Der Darstellung gemäß Fig. 1 ist ein als A-Ventil konfiguriertes, mit mehreren die
Drosselung beeinflussenden toleranzbehafteten Bauteilen versehenes Pumpe-Düse-System zu
entnehmen.
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Die Pumpe-Düse-Einheit 1 gemäß der Darstellung in Fig. 1 umfasst ein Gehäuse 2. Im
Gehäuse 2 ist ein mittels eines ersten Federelementes 3 beaufschlagter Steuerteilkörper 4
bewegbar eingelassen. Am Steuerteilkörper 4 ist eine A-Drossel, d. h. ein nach außen
öffnendes Drosselelement 5 ausgebildet, welches an seiner Stirnfläche in einen Bund 6
ausläuft. Am Bund 6 ist eine Drosselstelle 7 in einer Drosselstellenlänge 8 toleranzbehaftet
ausgebildet. Dem Bund 6 des Steuerventilkörpers 4 gegenüberliegend ist in einem
ebenfalls toleranzbehafteten Abstand 11 eine Stirnfläche 10 eines Anschlagelements 9
angeordnet. Das Anschlagelement 9 seinerseits ist ebenfalls in einem Gehäuse geführt und durch
ein hier nur schematisch angedeutetes zweites Federelement 13 vorgespannt. Die Distanz,
in welcher die Stirnfläche 10, die mit Rundlauffehlern behaftet sein kann, aus dem
Gehäuse, in welchem das Anschlagelement 9 aufgenommen ist, hervorsteht, ist mit
Bezugszeichen 12 gekennzeichnet und ebenfalls mit fertigungsbedingten Toleranzen behaftet.
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Da die Drosselstelle 7, welche mit einer Gehäusekante 14 des Gehäuses 2 zusammenwirkt,
in einer Drossellänge 8 ausgebildet ist, verändert sich abhängig von dessen
Fertigungstoleranz der ringförmige Drosselspalt zwischen Steuerventilkörper 4 und dem Gehäuse 2 im
Bereich der Gehäusekante 14.
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Da eine Drosselung bei den in Kraftstoffeinspritzsystemen auftretenden hohen Drücken
sehr stark von den Fertigungstoleranzen, in welchen die die Drosselung bewirkenden
Bauteile ausgebildet sind, abhängt, können sich bei der aus Fig. 1 bekannten Lösung im
ungünstigsten Fall zumindest drei Toleranzen derart ungünstig addieren, dass eine definierte,
d. h. eine reproduzierbare Drosselung im Bereich der Drosselstelle 7 zwischen der
Gehäusekante 14 des Gehäuses 2 und dem Bund 6 mit daran angeformter Drosselstrecke 8 nicht
oder nicht in ausreichendem Maße gewährleistet ist.
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Der Darstellung gemäß Fig. 2 ist ein als I-Ventil ausgebildetes Schaltventil mit einer
Drosselbohrung und einer in die Ventilnadel eingebrachten Stufenbohrung zu entnehmen.
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Das Schaltventil 20 gemäß der Darstellung in Fig. 2 wird bevorzugt als nach innen
öffnendes Ventil, d. h. als I-Ventil ausgebildet. Dieses umfasst eine Ventilnadel 21, die in
einem oberen Bereich von einer ersten sich ringförmig erstreckenden Kammer im Gehäuse 2
und in ihrem verjüngten Ventilschaftbereich 26 von einer weiteren, zweiten ringförmig
sich im Gehäuse 2 erstreckenden Kammer 23 umschlossen ist. Die erste Kammer 22 steht
über eine obere Verteilerbohrung 24 mit einem unter hohem Druck stehenden Fluid in
Verbindung, während eine untere zweite Kammer, die ebenfalls ringförmig konfiguriert ist,
über eine untere Verteilerbohrung 25 mit einem Niederdruckbereich verbunden.
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In einem Pumpendüse-, bzw. Pumpe-Leitungs-Düse-Einspritzsystem ist die
Verteilerbohrung 24 mit der Hochdruckkammer- dem Volumen unterhalb des Förderkolbens und der
Einspritzdüse und die Verteilerbohrung 25 mit einem Niederdruckbereich verbunden. Das
Ventil eignet sich auch für den Fall, in dem man in ein Steuervolumen, welches mit der
Verteilerbohrung 25 verbunden ist, den in der Verteilerbohrung 24 und der ersten Kammer
22 herrschenden Druck moduliert (Drosselbohrung- und Bundüberdeckung-Wirkung), bis
der maximal mögliche Wert aufgebaut ist. Durch den sich über die erste Kammer 22
ergebenden Druckausgleich im geöffneten Zustand kann das Ventil bei jedwedem Druckniveau
problemlos betätigt werden.
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Unterhalb des verjüngten Ventilschaftbereichs 26 der Ventilnadel 21 ist ein
Ausgleichskolben 27 ausgebildet, der in einem Durchmesser 40 im Gehäuse 2 des Schaltventils geführt
ist.
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Die erste Kammer 22 sowie die zweite Kammer 23 sind über einen sich im Gehäuse 2 in
vertikaler Richtung erstreckenden Ringraum 34 miteinander verbunden. Im oberen Bereich
des Ringraums, d. h. im Bodenbereich der ersten Kammer 22 ist ein Ventilnadelsitz 28
ausgebildet. Der Ventilnadelsitz 28 umfasst eine gehäuseseitig vorgesehene Ventilsitzfläche
29, die mit einer - bevorzugt konisch ausgebildeten - Ventildichtfläche 30 der Ventilnadel
21 zusammenwirkt. Durch die vertikale Hubbewegung, welche die Ventilnadel 21 im
Gehäuse 2 ausführt, wird der Ventilnadelsitz 28 entweder geschlossen oder geöffnet oder läßt
sich je nach Hub der Ventilnadel 21 in eine Zwischenstellung schalten.
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Die Ventilnadel 21 ist mit einer von ihrer hier nicht dargestellten oberen Stirnseite aus sich
erstreckenden Stufenbohrung 31 versehen. Die Stufenbohrung 31 umfasst einen ersten
Bohrungsabschnitt 31.1, der in einem Durchmesser 37 ausgebildet ist. Unterhalb des
Ventilnadelsitzes 28 geht der erste Bohrungsabschnitt 31.1 der Stufenbohrung 31 in einen
zweiten Bohrungsabschnitt 31.2 über, dessen Durchmesser im Vergleich zum Durchmesser
37 des ersten Bohrungsabschnittes 31.1 der Stufenbohrung 31 wesentlich geringer ist. Der
zweite Bohrungsabschnitt 31.2 erstreckt sich in der Ventilnadel 21 vom Ventilnadelsitz 28
bis in den verjüngten Ventilschaftbereich 26, der im wesentlichen von der zweiten Kammer
23 im Gehäuse 2 des Schaltventils umschlossen ist. Neben der Stufenbohrung 31, die
symmetrisch zur Symmetrielinie der Ventilnadel 21 angeordnet ist, umfasst die Ventilnadel
im Bereich des diese umgebenden Ringraums 34 eine oder mehrere Öffnungen, die zum
Beispiel als radial verlaufende Querbohrungen 33 beschaffen sein können. Des weiteren ist
im unteren Bereich des zweiten Bohrungsabschnittes 31.2 der Stufenbohrung 31 eine
Drosselstelle 46 ausgebildet, deren wirksamer Drosseldurchmesser mit Bezugszeichen 47
bezeichnet ist. Die Drosselstelle 46 kann analog zur Stufenbohrung 31 in der Ventilnadel 21
ebenfalls als gestufte Bohrung ausgebildet werden, wobei der kleinste Durchmesser die
Dimensionierung der Drosselstelle festlegt und die erreichbare Drosselwirkung bestimmt.
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In den ersten Bohrungsabschnitt 31.1 der Stufenbohrung 31 der Ventilnadel 21 ist ein mit
einer engen Spielpassung versehener Kompensationsstift 32 eingelassen, der sich gemäß
der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsvariante an einem am Gehäuse 2 stationär
aufgenommenen Widerlager abstützt, so dass die Ventilnadel 21 relativ zum stationär
aufgenommenen Kompensationsstift 32 in vertikale Richtung bewegbar ist. Der Durchmesser
des Kompensationsstiftes 32 entspricht dem Innendurchmesser 37 des ersten
Bohrungsabschnittes 31.1 der Stufenbohrung 31. Die Ventilnadel 21 ist mit einem Außendurchmesser
38 ausgebildet, welcher im Bereich des verjüngten Ventilschaftabschnittes 26 auf einen
Durchmesser 39 abnimmt, um im Bereich des Niederdruckausgleichskolbens 27 wieder
einen Durchmesser 40 anzunehmen. Mittels des Kompensationsstiftes 32 und des ersten
Bohrungsabschnittes 31.1 können, abgestimmt auf den Durchmesser einer hier nur
angedeuteten Projektionsfläche 41, die einem Schließen der Ventilnadel 21 durch an der
Projektionsfläche 41 angreifende, der Schließkraft entgegengesetzt gerichtete Druckkräfte
kompensiert werden, so dass sich eine im wesentlichen druckausgeglichene
Ventilnadelkonfiguration einstellt. Eine druckausgeglichene Ventilnadel 21 eines nach innen
öffnenden Schaltventils, wie zum Beispiel eines I-Ventils 20, erlaubt den Einsatz wesentlich
preisgünstigerer Aktuatoren, da diese kleiner dimensioniert werden können, um die bei
druckausgeglichenen Ventilnadeln 21 geringeren erforderlichen Schaltkräfte problemlos
erzeugen können.
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Die Ventilnadel 21 weist ferner im unteren Bereich des diese umschließenden Ringraums
34, an dem eine Sitzbohrung 35 mit Durchmesser 44 ausgebildet ist, einen äußeren Bund
48 auf. Der äußere Bund 48 ist in einem Durchmesser 45 ausgebildet. Der Durchmesser 44
der Sitzbohrung 35 im Gehäuse 2 und der Außendurchmesser 45 des Bundes 48 sind so
aufeinander abgestimmt, dass sich in der Decke der zweiten Kammer 23 eine eng tolerierte
Spielpassung einstellt, die die zweite Kammer bei Überdeckung 36 am Bund 48 und
Sitzbohrung 35 praktisch gegen den Eintritt eines Fluides abdichtet, so dass dem aus der ersten
Kammer 22 über einen teilweise noch geöffneten Ventilnadelsitz 28 in den Ringraum 34
einschießenden Kraftstoff nur ein Einströmen über die Öffnungen 33 in den zweiten
Bohrungsabschnitt 31.2 und von dort in die Drossel 47 in die zweite Kammer 23 offensteht.
Die Überdeckung 36 des Bundes 48 mit der Sitzbohrung 35 wird durch die Abstände 42
bzw. 43 herbeigeführt. Mit Abstand 42 ist der Abstand zwischen der Unterseite des Bundes
48 und der Außenseite der Ventilsitzfläche 30 an der Ventilnadel 21 bezeichnet, während
mit Bezugszeichen 43 der Abstand zwischen der Unterseite 34.1 des Ringraumes 34 und
dem Auflagepunkt/Durchmesser der Außenseite der Ventilsitzfläche 30 auf der
Ventilsitzfläche 29 des Ventilsitzes 28 bezeichnet ist.
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Durch die Überdeckung 36 von Bund 48 mit der Sitzbohrung 35 im unteren Bereich des
Ringraumes 34 ist während der Hubbewegung der Ventilnadel im Gehäuse 2 gewährleistet,
dass die zweite Kammer 23 gegen Kraftstoffeintritt an der Grenzfläche Bund
48/Gehäusebohrung 35 in die zweite Kammer 23 eintritt. Dem am teilweise noch
geöffneten Ventilnadelsitz 28 einschießenden Kraftstoff steht lediglich der Strömungspfad über die
ein oder mehreren Öffnungen 33 in den zweiten Bohrungsabschnitt 31.2 der Stufenbohrung
31 in der Ventilnadel 21 offen. Von dem zweiten Bohrungsabschnitt 31.2 strömt der
Kraftstoff unter einer genau definierten und von dem Durchmesser der Drosselstelle 47abhängigen Drosselwirkung in die zweite Kammer 23 ab. Durch die vorgeschlagene
Drosselbohrung 47 im unteren Bereich des zweiten Bohrungsabschnittes 31.2 erhält man eine
definierte Drosselung, da diese Bohrung sehr exakt gefertigt werden kann und nicht stark von
Fertigungstoleranzen abhängig ist, wie sie im Falle eines nach außen öffnenden A-
Drosselelements wie in Fig. 1 erläutert, auftreten, bei dem die Drosselung sehr stark von
den toleranzbehafteten Bauteilen abhängig ist.
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Durch die Auslegung der Überdeckung 36 am Bund 48 der Ventilnadel 21 wird erreicht,
dass solange sich der Bund 48 und die Sitzbohrung 35 im Gehäuse 2 in Überdeckung
befinden, der einzige zur Verfügung stehende Pfad für den Kraftstofffluss die Bohrung(en)
33, 31.2 und 47 sind. Dadurch ist eine definierte Drosselwirkung sichergestellt. Daneben
wirkt sich vorteilhaft aus, dass im ersten Bohrungsabschnitt 31.1 ein Kompensationsstift
eingelassen ist, der, da gehäusefest angeordnet, der Schließkraft der Ventilnadel
entgegengesetzt wirkende, an einer Projektionsfläche 41 angreifende Druckkräfte kompensiert.
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Wenn funktionell nach einer gedrosselten Phase ein nichtgedrosselter Ventilquerschnitt
gewünscht wird, lässt man das Ventil einen längeren Hub ausführen. Dadurch wird der
Bund 48 aus dem Überdeckungsbereich herausgefahren, so dass ein größerer Querschnitt
zwischen der oberen Kante der Bohrung 35 und der unteren Außenkante des Bundes 48
freigeschaltet werden kann.
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Mit einer derart druckausgeglichenen Ventilnadel 21 lassen sich zur Betätigung des
erfindungsgemäß vorgeschlagenen I-Ventils 20 relativ kleinbauende Aktuatoren - seien es
Magnetspulen, seien es Piezoaktoren - einsetzen, da die zur Betätigung des I-Ventils 20
auszuwendenden Stellkräfte relativ gering sind. In Kombination mit einer hier nicht näher
dargestellten 2-Federfunktion ist es möglich, das Ventil stabil in seiner Drosselstellung zu
halten, in der der Ventilnadelsitz 28 in eine Zwischenschaltungsstellung zwischen seiner
vollständig geschlossenen und seiner vollständig geöffneten Position geschaltet ist. Mittels
der 2-Federkombination können die durch die Aktuatoren aufzubringenden Kräfte
verringert werden, so dass die Standzeit der Aktoren signifikant verlängerbar ist.
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Fig. 2.1 zeigt das I-Ventil in geschlossener Stellung mit sich einstellender Überdeckung
zwischen Bund und Gehäusekante.
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In Fig. 2.1 wiedergegebenen Schaltzustand der Ventilnadel 21 liegt deren äußerer
Sitzdurchmesser 30 an der Ventilsitzfläche 29 des Ventilkörpers an. Im geschlossenen Zustand
der Ventilnadel 21 stellt sich zwischen dem Ventilsitz 29, 30 und dem Boden 34.1 des
Ringraums 34 ein mit Bezugszeichen 43 gekennzeichneter Abstand ein. Der Abstand
zwischen dem Sitzdurchmesser 30 der Ventilnadel 21 und der Unterseite 48.1 des Bundes 48
ist mit Bezugszeichen 42 bezeichnet. Aus der Differenz der Abstände 42 und 43 ergibt sich
die sich einstellende Überdeckung 36 im Bereich der Sitzbohrung 35 im Gehäuse des I-
Ventils 20.
Bezugszeichenliste
1 Pumpe-Düse-Einheit
2 Gehäuse
3 erstes Federelement
4 Steuerventilkörper
5 A-Drossel
6 Bund
7 Drosselstelle
8 Drossellänge (toleranzbehaftet)
9 Anschlagelement
10 Stirnfläche
11 Abstand (toleranzbehaftet)
12 Distanz (toleranzbehaftet)
13 zweites Federelement
14 Gehäusekante
20 I-Ventil
21 Ventilnadel
22 erste Kammer
23 zweite Kammer
24 obere Verteilerbohrung
25 untere Verteilerbohrung
26 verjüngter Ventilschaft
27 Ausgleichskolben
28 Ventilnadelsitz
29 Ventilsitzfläche
30 Ventildichtfläche
31 Stufenbohrung
31.1 erster Bohrungsabschnitt
31.2 zweiter Bohrungsabschnitt
32 Kompensationsstift
33 Öffnung
34 Ringraum
34.1 Bondenringraum
35 Sitzbohrung
36 Überdeckung Bund-Sitzbohrung
37 Durchmesser 1. Bohrungsabschnitt
38 Durchmesser Ventilnadel
39 Durchmesser verjüngter Ventilschaft
40 Durchmesser Ausgleichskolben
41 Projektionsfläche
42 Abstand Bund-Ventildichtfläche
43 Abstand Ventilsitzfläche-Bund
44 Innendurchmesser Sitzbohrung
45 Außendurchmesser Bund
46 Drosselstelle
47 Durchmesser Drossel
48 Bund
48.1 Unterseite