DE19907356A1 - Düseneinheit zur Dosierung von Flüssigkeiten oder Gasen - Google Patents
Düseneinheit zur Dosierung von Flüssigkeiten oder GasenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Düseneinheit (2) zur Dosierung von Flüssigkeiten oder Gasen mit einem Düsenkörper (4) und einer in einer Führungsbohrung (5) des Düsenkörpers (4) zwischen einer offenen und einer geschlossenen Stellung verschiebbar geführten Düsennadel (6), wobei die Düsennadel (6) mindestens eine in die Führungsbohrung (5) mündende Zumeßöffnung (9) steuert und in der geschlossenen Stellung auf einem Dichtsitz (8) des Düsenkörpers (4) aufliegt. Es wird eine Düseneinheit (2) vorgeschlagen, deren Düsennadel (6) nach innen öffnet und die einen Tothub (hT) aufweist. Die Düseneinheit (2) ist vorzugsweise als ein Injektor für ein Common-Rail-Einspritzsystem einer Brennkraftmaschine ausgebildet.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Düseneinheit zur
Dosierung von Flüssigkeiten oder Gasen, mit einem
Düsenkörper und einer in einer Führungsbohrung des
Düsenkörpers zwischen einer offenen und einer geschlossenen
Stellung verschiebbar geführten Düsennadel, wobei die
Düsennadel mindestens eine Zumeßöffnung steuert und in der
geschlossenen Stellung auf einem Dichtsitz des Düsenkörpers
aufliegt.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Zumeßventil zur
Dosierung von Flüssigkeiten oder Gasen, mit einer
Düseneinheit und einer Aktoreinheit zum Betätigen der
Düseneinheit.
Derartige Düseneinheiten und Zumeßventile sind in
unterschiedlichen Ausführungsformen aus dem Stand der
Technik bekannt. Die bekannten Zumeßventile sind bspw. als
Einspritzventile für Kraftstoff-Einspritzsysteme von
Brennkraftmaschinen ausgebildet. Solche Zumeßventile weisen
eine Düseneinheit zur Dosierung von Kraftstoff und eine
Aktoreinheit zum Betätigen der Düseneinheit auf. Die
Düseneinheit weist einen Düsenkörper auf, in dem entlang
der Längsachse eine Führungsbohrung eingebracht ist. In der
Führungsbohrung ist eine Düsennadel zwischen einer offenen
und einer geschlossenen Stellung verschiebbar geführt. Am
unteren Ende der Düseneinheit ist am Düsenkörper ein
Dichtsitz ausgebildet. Außerhalb des Dichtsitzes sind
mehrere Zumeßöffnungen in den Düsenkörper eingebracht, die
sich von der Führungsbohrung radial nach außen erstrecken.
In der geschlossenen Stellung der Düseneinheit liegt die
Düsennadel auf dem Dichtsitz und verhindert ein
Heraustreten des Kraftstoffs aus der Düseneinheit durch die
Zumeßöffnungen. Durch Aktivieren der Aktoreinheit baut sich
innerhalb der Düseneinheit ein Hochdruck auf, der eine
Bewegung der Düsennadel in Richtung der offenen Stellung
bewirkt.
Im Verlauf des Öffnungshubs wird die Düsennadel von dem
Dichtsitz nach außen abgehoben und es kann Kraftstoff aus
der Düseneinheit durch die Zumeßöffnungen heraustreten. Die
Durchflußmenge des im Verlauf des Öffnungshubs aus der
geöffneten Düseneinheit heraustretenden Kraftstoffs wird
von der Querschnittsfläche gedrosselt, die sich zwischen
der Düsennadel und dem Dichtsitz auftut. Erst bei relativ
weit geöffneter Düseneinheit ist die Querschnittsfläche
zwischen der Düsennadel und dem Dichtsitz größer als die
Querschnittsfläche der Zumeßöffnungen. Dann wird die
Durchflußmenge von der Querschnittsfläche der
Zumeßöffnungen gedrosselt. Die beschriebene Düseneinheit
weist also eine sog. Sitzdrosselung auf.
Die bekannte Düseneinheit öffnet nach außen. Eine nach
außen öffnende Düseneinheit wird auch als A-Düse, bzw. ein
Zumeßventil mit einer solchen nach außen öffnenden
Düseneinheit auch als A-Ventil bezeichnet. Ein Problem bei
den A-Düsen bzw. den A-Ventilen stellt die Öffnungsrichtung
der Düsennadel nach außen dar.
Seit einiger Zeit sind aus dem Stand der Technik auch sog.
Vario-Düsen bekannt, die keine Sitzdrosselung aufweisen.
Bei den bekannten Vario-Düsen liegt die Düsennadel in der
geschlossenen Stellung der Düseneinheit ebenfalls auf dem
Dichtsitz und dichtet eine oder mehrere Zumeßöffnungen ab.
Im Verlauf des Öffnungshubs wird die Düsennadel von dem
Dichtsitz nach außen abgehoben. Die Zumeßöffnungen werden
jedoch erst dann freigegeben, wenn die Düsennadel einen
Tothub überwunden hat. Wenn der Tothub überwunden ist, hat
sich zwischen der Düsennadel und dem Dichtsitz bereits eine
Querschnittsfläche aufgetan, die größer als die
Querschnittsfläche der Zumeßöffnungen ist. Im weiteren
Verlauf des Öffnungshubs, nach Überwinden des Tothubs,
werden die Zumeßöffnungen freigegeben und es kann
Kraftstoff durch die Zumeßöffnungen aus der Düseneinheit
heraustreten. Die Durchflußmenge des durch die geöffnete
Düseneinheit heraustretenden Kraftstoffs wird von der
Querschnittsfläche der Zumeßöffnungen gedrosselt; Vario-
Düsen haben also keine Sitzdrosselung.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Vario-Düsen sind
als A-Düsen ausgebildet. Die Zumeßöffnungen sind in der
Düsennadel eingebracht und verlaufen radial nach außen.
Innerhalb des Tothubs befinden sich die äußeren Mündungen
der Zumeßöffnungen innerhalb der Führungsbohrung und werden
von der Innenwandung des Düsenkörpers verschlossen. In der
geöffneten Stellung der Düseneinheit, außerhalb des
Tothubs, ist die Düsennadel so weit aus der Führungsbohrung
herausgefahren, daß die Zumeßöffnungen aus dem Düsenkörper
heraustreten und die Mündungen freigegeben werden, so daß
Kraftstoff durch die Zumeßöffnungen aus der Düseneinheit
heraustreten kann. Wegen der beweglichen Zumeßöffnungen
kann bei den bekannten Vario-Düsen keine über den gesamten
Öffnungshub gleichbleibende Richtung und Form des aus den
Zumeßöffnungen heraustretenden Strahls gewährleistet
werden. Da die Geräuschentwicklung, das Abgasverhalten und
der Verbrauch der Brennkraftmaschine auch von der Richtung
und der Form des Kraftstoffstrahls beeinflußt werden, kann
sich bei den bekannten Vario-Düsen ein schlechtes
Geräusch-, Abgas- und/oder Verbrauchsverhalten der
Brennkraftmaschine ergeben.
Schließlich haben die bekannten Vario-Düsen den Nachteil,
daß nach Aktivierung der Aktoreinheit der Hochdruck zum
Betätigen der Düseneinheit innerhalb des Tothubs in einem
Führungsspalt zwischen dem Düsenkörper im Bereich der
Führungsbohrung und der Düsennadel anliegt. Der Hochdruck
liegt insbesondere in dem nach außen gerichteten Bereich
des Führungsspalts an und kann zu einem Herausdrücken einer
geringen Kraftstoffmenge aus dem Führungsspalt führen,
obwohl sich die Düseneinheit innerhalb des Tothubs befindet
und kein Kraftstoff aus der Düseneinheit heraustreten
sollte. Die aus dem Führungsspalt herausgedrückte
Kraftstoffmenge kann in den Brennraum der
Brennkraftmaschine gelangen und zu einer Verschlechterung
des Geräusch-, Abgas- und/oder Verbrauchsverhaltens der
Brennkraftmaschine führen.
Deshalb ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Düseneinheit der eingangs genannten Art zu schaffen,
die einerseits keine Sitzdrosselung aufweist, aber
andererseits die oben aufgeführten Nachteile nicht
aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend
von der Düseneinheit der eingangs genannten Art vor, daß
die Düsennadel nach innen öffnet und einen Tothub aufweist.
Bei der erfindungsgemäßen Düseneinheit liegt die Düsennadel
in der geschlossenen Stellung der Düseneinheit auf dem
Dichtsitz und dichtet eine oder mehrere Zumeßöffnungen ab.
Die Zumeßöffnungen erstrecken sich vorzugsweise in dem
Düsenkörper von der Führungsbohrung radial nach außen an
den Außenumfang des Düsenkörpers. Innerhalb eines Tothubs
liegt die Düsennadel über den inneren Mündungen der
Zumeßöffnungen. Die inneren Mündungen der Zumeßöffnungen
werden von der Außenwandung der Düsennadel verschlossen. Im
Verlauf des Öffnungshubs wird die Düsennadel von dem
Dichtsitz nach innen abgehoben. Sie werden erst dann
geöffnet, wenn die Düsennadel den Tothub überwunden hat.
Sobald das der Fall ist, hat sich zwischen der Düsennadel
und dem Dichtsitz bereits eine Querschnittsfläche aufgetan,
die größer ist als die Querschnittsfläche der
Zumeßöffnungen. Die Durchflußmenge des aus der geöffneten
Düseneinheit heraustretenden Mediums wird von der
Querschnittsfläche der Zumeßöffnungen gedrosselt. Die
erfindungsgemäße Düseneinheit ist als eine sog. Vario-Düse
ohne Sitzdrosselung ausgebildet.
Die erfindungsgemäße Düseneinheit öffnet zudem nach innen.
Dadurch entstehen an dem Stirnende der Düseneinheit
keinerlei Platzprobleme aufgrund der im Verlauf des
Öffnungshubs aus dem Düsenkörper nach außen heraustretenden
Düsennadel. Außerdem sind die in dem Düsenkörper
ausgebildeten Zumeßöffnungen stationär angeordnet und
bewegen sich während des Öffnungshubs nicht mit der
Düsennadel. Dadurch kann eine über den gesamten Öffnungshub
gleichbleibende Richtung und Form des aus den
Zumeßöffnungen heraustretenden Strahls des zu dosierenden
Mediums gewährleistet werden. Die Richtung und Form des
Strahls kann entsprechend den äußeren Anforderungen, bspw.
entsprechend eines gewünschten Geräusch-, Abgas- und/oder
Verbrauchsverhaltens einer Brennkraftmaschine, genau
definiert und festgelegt werden.
Die erfindungsgemäße Düseneinheit verbindet in
vorteilhafter Weise erstmalig die Vorzüge einer Vario-Düse
mit den Vorzügen einer nach innen öffnenden I-Düse.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Düseneinheit als eine
Einspritzdüse für ein Kraftstoff-Einspritzsystem einer
Brennkraftmaschine ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die
Düseneinheit als ein Injektor für ein Common-Rail (CR)-
Einspritzsystem einer Brennkraftmaschine ausgebildet.
Insbesondere bei CR-Einspritzsystemen kommen die Vorteile
der erfindungsgemäßen Düseneinheit besonders zum Tragen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, daß in dem Düsenkörper eine
Zulaufleitung ausgebildet ist, die in eine Ringkammer
mündet, die an dem Innenumfang der Führungsbohrung
ausgebildet ist, wobei die Ringkammer zumindest in der
geschlossenen Stellung der Düseneinheit mit einer in der
Düsennadel ausgebildeten Querbohrung in Verbindung steht,
von der eine in der Düsennadel ausgebildete Längsbohrung
abzweigt, die an der Spitze der Düsennadel in eine
Druckkammer mündet. Zum Dosieren einer bestimmten Menge
einer Flüssigkeit oder eines Gases mit der
erfindungsgemäßen Düseneinheit wird innerhalb der
Düseneinheit, genauer gesagt innerhalb der Zulaufleitung,
der Ringkammer, der Querbohrung, der Längsbohrung und der
Druckkammer, ein Hochdruck aufgebaut. Der in der
Druckkammer aufgebauten Hochdruck wirkt auf eine Fläche an
der Spitze der Düsennadel innerhalb des Dichtsitzes und
bewirkt eine Bewegung der Düsennadel in Richtung der
offenen Stellung. Nach dem Überwinden des Tothubs kann eine
bestimmte Menge der Flüssigkeit oder des Gases durch die
Zumeßöffnungen aus der Düseneinheit heraustreten.
Vorteilhafterweise ist die Druckkammer in der geschlossenen
Stellung der Düseneinheit nach oben von der Düsennadel,
nach unten von dem Düsenkörper und seitlich durch den
Dichtsitz begrenzt. In der offenen Stellung der
Düseneinheit innerhalb des Tothubs ist die Druckkammmer
vorteilhafterweise nach oben von der Düsennadel, nach unten
von dem Düsenkörper und seitlich durch die Innenwandung des
Düsenkörpers im Bereich der Führungsbohrung und einen
Führungssitz zwischen der Führungsbohrung und der
Düsennadel begrenzt. In der offenen Stellung der
Düseneinheit außerhalb des Tothubs mündet die Druckkammer
in die mindestens eine Zumeßöffnung. In dieser Stellung
kann eine bestimmte Menge eines zu dosierenden Mediums
durch die Zumeßöffnungen aus der Düseneinheit heraustreten.
Die Ringkammer ist in der offenen Stellung der Düseneinheit
außerhalb des Tothubs vorzugsweise von der Außenwandung der
Düsennadel begrenzt. Somit ist die Verbindung zwischen der
Ringkammer und der Querbohrung in der offenen Stellung
außerhalb des Tothubs unterbrochen. In dieser Stellung kann
dann auch kein weiteres zu dosierendes Medium mehr aus dem
Zulauf in die Druckkammer fließen. Auf diese Weise kann die
Menge des zu dosierenden Mediums, das in der offenen
Stellung außerhalb des Tothubs aus der Düseneinheit
heraustreten soll, auf das Volumen der Querbohrung, der
Längsbohrung und der Druckkammer begrenzt werden.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, daß an dem Innenumfang der
Führungsbohrung zwischen der Ringkammer und der Druckkammer
eine ringförmige Leckagekammer ausgebildet ist, von der
eine Leckageleitung abzweigt. Lediglich in dem Bereich des
Führungsspalts zwischen der Ringkammer und der
Leckagekammer liegt innerhalb des Tothubs der Hochdruck aus
dem Zulauf an. In dem restlichen Bereich des
Führungsspalts, insbesondere am Stirnende des
Führungsspalts, liegt ein wesentlich niedrigerer
Leckagedruck an. Durch diese Weiterbildung kann verhindert
werden, daß an dem Stirnende der Düseneinheit innerhalb des
Tothubs eine geringe Menge des zu dosierenden Mediums aus
dem Führungsspalt herausgedrückt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
in dem Düsenkörper mehrere erste Zumeßöffnungen
ausgebildet, über denen mehrere zweite Zumeßöffnungen
ausgebildet sind, wobei die ersten Zumeßöffnungen eine
kleinere Querschnittsfläche aufweisen, als die zweiten
Zumeßöffnungen. Die Zumeßöffnungen haben vorzugsweise eine
kreisförmige Querschnittsfläche. Im Verlauf des
Öffnungshubs werden die ersten und zweiten Zumeßöffnungen
nacheinander freigegeben, so daß das zu dosierende Medium
zunächst nur aus den ersten und dann aus den ersten und den
zweiten Zumeßöffnungen heraustreten kann. Beim Einsatz der
Düseneinheit als Einspritzdüse für ein Kraftstoff-
Einspritzsystem einer Brennkraftmaschine kann die aus den
ersten Zumeßöffnungen heraustretende Kraftstoffmenge zur
Voreinspritzung und die etwas später aus den ersten und
zweiten Zumeßöffnungen heraustretende Kraftstoffmenge zur
Haupteinspritzung verwendet werden.
Eine noch größere Variablität bei der Dosierung des zu
dosierenden Mediums läßt sich vorteilhafterweise dadurch
erzielen, daß in dem Düsenkörper mehrere Zumeßöffnungen mit
einer länglichen Querschnittsfläche ausgebildet sind, wobei
die Längsachsen der Querschnittsflächen parallel zu der
Längsachse der Düseneinheit verlaufen. Die Größe der
wirksamen Querschnittsfläche der Zumeßöffnungen wird in der
geöffneten Stellung der Düseneinheit außerhalb des Tothubs
durch den Öffnungshub der Düsennadel bestimmt.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, ein Zumeßventil der eingangs genannten Art zu
schaffen, das eine Düseneinheit aufweist, die einerseits
keine Sitzdrosselung aufweist, aber andererseits die
eingangs aufgeführten Nachteile nicht aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend
von dem Zumeßventil der eingangs genannten Art vor, daß die
Düseneinheit als eine Düseneinheit nach einem der Ansprüche
1 bis 11 ausgebildet ist.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird
vorgeschlagen, daß die Zulaufleitung über eine
Zulaufdrossel in einen Ventilsteuerraum mündet, von dem
über eine Ablaufdrossel und ein Steuerventil eine
Ablaufleitung abzweigt. In der geschlossenen Stellung der
Düseneinheit ist das Steuerventil geöffnet. Über die
Zulaufleitung wird das zu dosierende Medium von einer
Pumpenanordnung in die Düseneinheit gefördert. Bei
geöffnetem Steuerventil kann das geförderte Medium von der
Zulaufleitung über die Zulaufdrossel, den Ventilsteuerraum
und die Ablaufdrossel in die Ablaufleitung fließen. Die
Düseneinheit des erfindungsgemäßen Zumeßventils wird durch
Aktivierung der Aktoreinheit betätigt. Durch die
Aktivierung der Aktoreinheit wird das Steuerventil in der
Ablaufleitung geschlossen. Über die Zulaufleitung fließt
weiterhin zu dosierendes Medium in die Düseneinheit. Da das
zu dosierende Medium in der geschlossenen Stellung der
Düseneinheit bei geschlossenem Steuerventil aus der
Düseneinheit nicht abfließen kann, kommt es in dem
Ventilsteuerraum, dem Zulauf, der Ringkammer, der
Querbohrung, der Längsbohrung und in der Druckkammer zu
einem Druckaufbau.
Aufgrund des Druckaufbaus wirken auf die Düsennadel
verschiedene Kräfte. Zum einen wird die Düsennadel durch
die Federkraft einer Düsenfeder in die geschlossene
Stellung gedrückt. Zum anderen mündet das rückwärtige Ende
der Düsennadel in den Ventilsteuerraum. Der in dem
Ventilsteuerraum aufgebaute Druck wirkt auf die Fläche des
in den Ventilsteuerraum ragenden Endes der Düsennadel und
erzeugt eine Steuerkraft, durch die die Düsennadel in die
geschlossene Stellung gedrückt wird. Schließlich wirkt der
in der Druckkammer aufgebaute Druck auf eine Fläche an der
Spitze der Düsennadel und erzeugt eine Betätigungskraft,
durch die die Düsennadel in die offene Stellung gedrückt
wird.
Sobald aufgrund des Druckanstiegs die Betätigungskraft die
Summe aus der Federkraft und der Steuerkraft übersteigt,
wird die Düsennadel in Richtung der offenen Stellung
bewegt. Die Bewegung der Düsennadel in Richtung der offenen
Stellung endet, wenn die Betätigungskraft aufgrund eines
Druckabbaus in der Druckkammer kleiner wird als die Summe
aus der Federkraft und der Steuerkraft. Ein Druckabbau kann
entweder auftreten, wenn die Zumeßöffnungen außerhalb des
Tothubs freigegeben sind und das zu dosierende Medium durch
die Zumeßöffnungen aus der Düseneinheit heraustreten kann,
oder wenn die Aktoreinheit wieder deaktiviert wird, das
Steuerventil geöffnet wird und das zu dosierende Medium
über die Ablaufdrossel in die Ablaufleitung fließen kann.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Zumeßventil gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform;
Fig. 2 die Spitze einer erfindungsgemäßen Düseneinheit
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform;
Fig. 3 die Spitze einer erfindungsgemäßen Düseneinheit
mit mehreren übereinander angeordneten
Zumeßöffnungen; und
Fig. 4 die Spitze einer erfindungsgemäßen Düseneinheit
mit länglichen Zumeßöffnungen.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Zumeßventil gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform in seiner Gesamtheit mit
dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnet. Das Zumeßventil 1 dient
zur Dosierung von Flüssigkeiten oder Gasen. Es weist eine
Düseinheit 2 und eine Aktoreinheit 3 zum Betätigen der
Düseneinheit 2 auf. Die Aktoreinheit 3 ist beispielsweise
als ein Elektromagnet oder ein piezoelektrischer Aktor
augebildetet. Das Zumeßventil 1 ist als ein Injektor für
ein Common-Rail-Einspritzsystem einer Brennkraftmaschine
ausgebildet. Das Zumeßventil 1 wird mittels einer
Spannmutter 10 derart an der Brennkraftmaschine befestigt,
dass die Spitze der Düseneinheit 2 in den Brennraum der
Brennkraftmaschine ragt.
Die Düseneinheit 2 weist einen Düsenkörper 4 und eine in
einer Führungsbohrung 5 des Düsenkörpers 4 zwischen einer
offenen und einer geschlossen Stellung verschiebbar
geführte Düsennadel 6 auf. An der Spitze der Düseneinheit 2
münden zwei Zumeßöffnungen 9 in die Führungsbohrung 5. Die
Düsennandel 6 steuert die zwei Zumeßöffnungen 9. In der
geschlossenen Stellung liegt die Düsennadel 6 auf einem
Dichtsitz 8 des Düsenkörpers 4 auf und verhindert das
Heraustreten von Kraftstoff durch die Zumeßöffnungen 9 aus
der Düseneinheit 2. In Fig. 1 ist die Düseneinheit 2 in
der geschlossenen Stellung dargestellt. In der offenen
Stellung ist die Düsennadel 6 von dem Dichtsitz 8 abgehoben
und erlaubt nach dem Überwinden eines Tothubs (hr) das
Heraustreten von Kraftstoff aus den Zumeßöffnungen 9.
In dem Düsenkörper 4 ist eine Zulaufleitung 11 ausgebildet,
die in eine Ringkammer 12 mündet, die an dem Innenumfang
der Führungsbohrung 5 ausgebildet ist. Die Ringkammer 12
steht in der geschlossenen Stellung der Düsennadel 6 mit
einer in der Düsennadel 6 ausgebildeten Querbohrung 13 in
Verbindung. Von der Querbohrung 13 zweigt eine ebenfalls in
der Düsennadel 6 ausgebildete Längsbohrung 14 ab, die an
der Spitze der Düsennadel 6 in eine Druckkammer 15 mündet.
Die Zulaufleitung 11 mündet außerdem über eine
Zulaufdrossel 16 in einen Ventilsteuerraum 17. Von dem
Ventilsteuerraum 10 zweigt über eine Ablaufdrossel 18 und
ein Steuerventil 19 eine Ablaufleitung 20 ab.
In der geschlossenen Stellung der Düseneinheit 2 ist das
Steuerventil 19 geöffnet, so dass von einer Pumpenanordnung
(nicht dargestellt) in die Zulaufleitung 11 geförderter
Kraftstoff über die Zulaufdrossel 16 in den
Ventilsteuerraum 17 und von dort über die Ablaufdrossel 18
in die Ablaufleitung 20 abfließen kann.
Zum Betätigen der Düseneinheit 2 wird die Aktoreinheit 3
aktiviert, wodurch das Steuerventil 19 geschlossen wird. Da
der von der Pumpenanordnung geförderte Kraftstoff nun nicht
mehr abfließen kann, wird in dem Ventilsteuerraum 17 der
Zulaufleitung 11, der Ringkammer 12, der Querbohrung 13,
der Längsbohrung 14 und in der Druckkammer 15 ein Druck
aufgebaut. Auf die Düsennadel 6 der Düseneinheit 2 wirken
nun verschiedene Kräfte.
Zum einen wird die Düsennadel 6 durch die Federkraft einer
Düsenfeder 21 in die geschlossene Stellung gedrückt. Durch
den in dem Ventilsteuerraum 17 aufgebauten Druck, der auf
eine Fläche 6a am rückwärtigen Ende der Düsennadel 6 wirkt,
wirkt außerdem eine Steuerkraft auf die Düsennadel 6 und
drückt diese in die geschlossene Stellung. Schließlich
wirkt der in der Druckkammer 15 aufgebaute Druck auf eine
Fläche 6b an der Spitze der Düsennadel 6 und erzeugt eine
Betätigungskraft, durch die die Düsennadel 6 in die offene
Stellung gedrückt wird.
Sobald der aufgebaute Druck so groß ist, dass die
Betätigungskraft die Summe der Federkraft und der
Steuerkraft übersteigt, wird die Düsennadel 6 in Richtung
der offenen Stellung bewegt. Die Bewegung der Düsennadel 6
in Richtung der offenen Stellung endet, sobald der
aufgebaute Druck so weit abgebaut ist, dass die
Betätigungskraft kleiner ist als die Summe der Federkraft
und der Steuerkraft.
Bei der Bewegung der Düsennadel 6 in Richtung der offenen
Stellung wird die Düsennadel 6 von dem Dichtsitz 8
abgehoben. Dennoch kann so lange kein Kraftstoff aus dem
Düsenelement 2 durch die Zumeßöffnungen 9 in den Brennraum
der Brennkraftmaschine fließen, bis der Tothub (hr) nicht
überwunden ist. In der geöffneten Stellung der Düseneinheit
2 innerhalb des Tothubs (hT) liegt der in der Düseneinheit
2 aufgebaute Druck nicht mehr an dem Dichtsitz 8, sondern
an einem Führungssitz 22 zwischen dem Außenumfang der
Düsennadel 6 und der Führungsbohrung 5.
Sobald der Tothub (hT) überwunden ist, werden die
Zumeßöffnungen 9 freigegeben und Kraftstoff kann durch die
Zumeßöffnungen 9 aus der Düseneinheit 2 heraustreten. Nach
Überwinden des Tothubs (hT) hat sich zwischen dem Dichtsitz
8 und der Düsennadel 6 bereits eine Querschnittsfläche
aufgetan, die größer als die Querschnittsfläche der
Zumeßöffnungen 9 ist. Deshalb wird die Durchflußmenge des
aus der geöffneten Düseneinheit 2 heraustretenden
Kraftstoffs von der Querschnittsfläche
der Zumeßöffnungen 9 gedrosselt. Die Düseneinheit 2 des
erfindungsgemäßen Zumeßventils 1 ist also als eine
Vario-Düse ohne Sitzdrosselung ausgebildet.
Die Düseneinheit 2 kann somit drei unterschiedliche
Stellungen einnehmen. In der geschlossenen Stellung wird
die Druckkammer 15 nach oben von der Fläche 6b an Spitze
der Düsennadel 6, nach unten von dem Düsenkörper 4 und
seitlich durch den Dichtsitz 8 begrenzt. In der offenen
Stellung der Düseneinheit 2 wird die Druckkammer 15
innerhalb des Tothubs (hT) nach oben von der Spitze der
Düsennadel 6, nach unten von dem Düsenkörper 4 und seitlich
durch die Führungsbohrung 5 und den Führungssitz 22
zwischen der Führungsbohrung 5 und der Düsennadel 6
begrenzt. In der offenen Stellung der Düseneinheit 2
außerhalb des Tothubs (hT) mündet die Druckkammer 15 in die
Zumeßöffnungen 9.
An dem Innenumfang der Führungsbohrung (5) ist zwischen der
Ringkammer 12 und der Spitze 6b der Druckkammer 15 eine
ringförmige Leckagekammer 23 ausgebildet, von der eine
Leckageleitung 24 abzweigt und in die Ablaufleitung 20
mündet. Aufgrund der Leckagekammer 23 liegt lediglich in
dem Bereich des Führungsspalts zwischen der Ringkammer 12
und der Leckagekammer 23 der in der Düseneinheit 2
aufgebaute Druck an. In dem übrigen Bereich des
Führungssnalts zwischen der Leckagekammer 23 und der
Druckkammer 15 liegt lediglich ein wesentlich kleinerer
Leckdruck an.
In dem Düsenkörper 4 der in den Fig. 1 und 2
dargestellten Zumeßeinheit 2 sind zwei kreisförmige
Zumeßöffnungen 9 ausgebildet. Um die Durchflußmenge des aus
der Düseneinheit 2 in der offenen Stellung außerhalb den
Tothubs (hT) heraustretenden Kraftstoffs variabel
einstellen zu können, ist es auch denkbar mehrere
Zumeßöffnungen 9a, 9b mit einer unterschiedlichen
Querschnittsfläche übereinander anzuordnen (vgl. Fig. 3).
Des weiteren wäre es denkbar, statt der in den Fig. 1
und 2 dargestellten Zumeßöffnungen 9 mit einem
kreisförmigen Querschnitt Zumeßöffnungen 9c mit einer
länglichen Querschnittsfläche in dem Düsenkörper 4
anzuordnen (vgl. Fig. 4). Je nach Öffnungshub der
Düseneinheit 2 kann dann eine unterschiedliche
Durchflußmenge an Kraftstoff aus der Düseneinheit 2 durch
die Zumeßöffnungen 9c heraustreten.
Claims (13)
1. Düseneinheit (2) zur Dosierung von Flüssigkeiten oder
Gasen, mit einem Düsenkörper (4) und einer in einer
Führungsbohrung (5) des Düsenkörpers (4) zwischen
einer offenen und einer geschlossenen Stellung
verschiebbar geführten Düsennadel (6), wobei die
Düsennadel (6) mindestens eine in die Führungsbohrung
(5) mündende Zumeßöffnung (9) steuert und in der
geschlossenen Stellung auf einem Dichtsitz (8) des
Düsenkörpers (4) aufliegt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsennadel (6) nach innen öffnet und einen Tothub
(hT) aufweist.
2. Düseneinheit (2) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düseneinheit (2) als eine
Einspritzdüse für ein Kraftstoff-Einspritzsystem einer
Brennkraftmaschine ausgebildet ist.
3. Düseneinheit (2) nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düseneinheit (2) als ein
Injektor für ein Common-Rail-Einspritzsystem einer
Brennkraftmaschine ausgebildet ist.
4. Düseneinheit (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Düsenkörper (4)
eine Zulaufleitung (11) ausgebildet ist, die in eine
Ringkammer (12) mündet, die an dem Innenumfang der
Führungsbohrung (5) ausgebildet ist, wobei die
Ringkammer (12) zumindest in der geschlossenen
Stellung der Düseneinheit (2) mit einer in der
Düsennadel (6) ausgebildeten Querbohrung (13) in
Verbindung steht, von der eine in der Düsennadel (6)
ausgebildete Längsbohrung (14) abzweigt, die an der
Spitze der Düsennadel (6) in eine Druckkammer (15)
mündet.
5. Düseneinheit (2) nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckkammer (15) in der
geschlossenen Stellung der Düseneinheit (2) nach oben
von der Düsennadel (6), nach unten von dem Düsenkörper
(4) und seitlich durch den Dichtsitz (8) begrenzt ist.
6. Düseneinheit (2) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckkammer (15) in der
offenen Stellung der Düseneinheit (2) innerhalb des
Tothubs (hT) nach oben von der Düsennadel (6), nach
unten von dem Düsenkörper (4) und seitlich durch die
Innenwandung des Düsenkörpers (4) im Bereich der
Führungsbohrung (5) und einen Führungssitz (22)
zwischen der Führungsbohrung (5) und der Düsennadel
(6) begrenzt ist.
7. Düseneinheit (2) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer (15) in
der offenen Stellung der Düseneinheit (2) außerhalb
des Tothubs (hT) in die mindestens eine Zumeßöffnung
(9) mündet.
8. Düseneinheit (2) nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ringkammer (12) in der
offenen Stellung der Düseneinheit (2) außerhalb des
Tothubs (hT) von der Außenwandung der Düsennadel (6)
begrenzt ist.
9. Düseneinheit (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Innenumfang der
Führungsbohrung (5) zwischen der Ringkammer (12) und
der Druckkammer (15) eine ringförmige Leckagekammer
(23) ausgebildet ist, von der eine Leckageleitung (24)
abzweigt.
10. Düseneinheit (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Düsenkörper (4)
mehrere erste Zumeßöffnungen (9a) ausgebildet sind,
über denen mehrere zweite Zumeßöffnungen (9b)
ausgebildet sind, wobei die ersten Zumeßöffnungen (9a)
eine kleinere Querschnittsfläche aufweisen, als die
zweiten Zumeßöffnungen (9b).
11. Düseneinheit (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Düsenkörper (4)
mehrere Zumeßöffnungen (9c) mit einer länglichen
Querschnittsfläche ausgebildet sind, wobei die
Längsachsen der Querschnittsflächen parallel zu der
Längsachse der Düseneinheit (2) verlaufen.
12. Zumeßventil (1) zur Dosierung von Flüssigkeiten oder
Gasen, mit einer Düseneinheit (2) und einer
Aktoreinheit (3) zum Betätigen der Düseneinheit (2),
dadurch gekennzeichnet, daß die Düseneinheit (2) als
eine Düseneinheit (2) nach einem der Ansprüche 1 bis
11 ausgebildet ist.
13. Zumeßventil (1) nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zulaufleitung (11) über eine
Zulaufdrossel (16) in einen Ventilsteuerraum (17)
mündet, von dem über eine Ablaufdrossel (18) und ein
Steuerventil (19) eine Ablaufleitung (20) abzweigt.
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