DE10019153A1 - Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Kraftstoffeinspritzventil für BrennkraftmaschinenInfo
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Abstract
Kraftstoffeinspritzventil mit einem Ventilkörper (1), der gegen einen Ventilhaltekörper (3) axial verspannt ist und in dem eine Bohrung (5) ausgebildet ist, die am brennraumseitigen Ende verschlossen ist und dort einen Ventilsitz (32) und wenigstens eine Einspritzöffnung (34) aufweist. In der Bohrung (5) ist ein kolbenförmiges Ventilglied (10) angeordnet, das mit einer ersten (110) und einer zweiten radialen Erweiterung (210) in der Bohrung (5) geführt ist. Das Ventilglied (10) umgibt ein mit Kraftstoff befüllbarer Druckraum (23), der sich dem Ventilsitz (32) zu als ein das Ventilglied (10) umgebender Ringkanal fortsetzt. Brennraumabgewandt zum Ventilglied (10) ist in der Bohrung (5) ein Ventilkolben (12) angeordnet, der den Druckraum (23) abdichtet und am Ventilglied (10) anliegt. Die erste radiale Erweiterung (110) weist in der Bohrung (5) ein größeres Spiel auf als die zweite radiale Erweiterung (210), so daß die Reibung des Ventilglieds (10) bei der Längsbewegung vermindert ist. Die erste radiale Erweiterung (110) dient nur noch der Führung, während die Abdichtung des Druckraums (23) durch den Ventilkolben (12) erfolgt und somit durch ein vom Ventilglied (10) getrenntes Bauteil (Figur 1).
Description
Die Erfindung geht von einem Kraftstoffeinspritzventil für
Brennkraftmaschinen nach der Gattung des Patentanspruchs 1
aus. Ein solches Kraftstoffeinspritzventil ist aus der Pa
tentschrift DE 42 05 744 C2 bekannt. Das Kraftstoffein
spritzventil weist einen Ventilkörper mit einer darin ausge
bildeten Bohrung auf, die einseitig geschlossen ist, wobei
das geschlossene Ende als Ventilsitz ausgebildet ist und bis
in den Brennraum der Brennkraftmaschine ragt. In der Bohrung
ist ein kolbenförmiges Ventilglied längsverschiebbar ange
ordnet, das an seinem brennraumabgewandten Ende eine erste
radiale Erweiterung aufweist, mit der es dichtend in der
Bohrung geführt ist. Das Ventilglied geht an seinem brenn
raumseitigen Ende in eine Ventildichtfläche über, die mit
dem Ventilsitz zur Steuerung wenigstens einer Einspritzöff
nung zusammenwirkt. Nahe der Ventildichtfläche ist am Ven
tilglied eine zweite radiale Erweiterung ausgebildet, mit
der es in der Bohrung geführt ist.
Zwischen dem die erste radiale Erweiterung des Ventilgliedes
führenden Abschnitt der Bohrung und dem Ventilsitz ist im
Ventilkörper durch eine radiale Erweiterung der Bohrung ein
Druckraum ausgebildet, der mit Kraftstoff unter hohem Druck
befüllbar ist und der sich dem Brennraum zu als ein das Ven
tilglied umgebender Ringkanal bis zu den Einspritzöffnungen
fortsetzt. Dabei sind an der zweiten radialen Erweiterung
Ausnehmungen ausgebildet, durch die der Kraftstoff den Ein
spritzöffnungen zufließen kann. Durch die geführte zweite
radiale Erweiterung des Ventilglieds wird das Ventilglied
genau mittig in der Bohrung geführt, und der Kraftstoffzu
fluß aus dem Druckraum zu den Einspritzöffnungen ist symme
trisch, so daß der Kraftstoff - falls mehrere Einspritzöff
nungen vorgesehen sind - gleichmäßig durch alle Einspritz
öffnungen in den Brennraum der Brennkraftmaschine einge
spritzt wird.
Durch den hohen Druck im Druckraum ergibt sich trotz des ge
ringen Spiels der in der Bohrung geführten, ersten radialen
Erweiterung des Ventilglieds ein Kraftstoff-Leckölstrom aus
dem Druckraum durch den zwischen der ersten radialen Erwei
terung und der Bohrung gebildeten Ringkanal. Dieser Lecköl
strom wird einem Leckölraum zugeführt und von dort weiter
einem Leckölsystem.
Um eine gute Führung des Ventilglieds und gleichzeitig eine
sichere Abdichtung des Hochdruckbereichs gegen den Leckölbe
reich des Kraftstoffeinspritzventils zu erreichen, ist das
Spiel der radialen Erweiterungen des Ventilglieds in der
Bohrung äußerst klein ausgebildet, meist nur wenige Mikrome
ter. Da es fertigungstechnisch äußerst schwer ist, beide ra
diale Erweiterungen des Ventilglieds exakt fluchtend zuein
ander auszubilden, tritt beim bekannten Kraftstoffeinspritz
ventil der Nachteil auf, daß es bedingt durch die Ferti
gungstoleranzen zu einem Fressen und erhöhter Reibung des
Ventilglieds in der Bohrung kommen kann.
Zur Vermeidung dieses Problems kann das Spiel des Ventil
gliedes zwar an einer der beiden radialen Erweiterungen vergrößert
werden, jedoch ist dies in beiden Fällen von Nach
teil: Wird die dichtende brennraumabgewandte radiale Erwei
terung im Spiel vergrößert, so ergibt sich ein zu großer
Leckölstrom vom Druckraum des Kraftstoffeinspritzventils in
den Leckölraum; wird andererseits das Spiel der ventilsitz
nahen, zweiten radialen Erweiterung vergrößert, so kommt es
zu Ungenauigkeiten der Lage der Ventildichtfläche in Bezug
auf den Ventilsitz und damit zu den Problemen, die mit der
zweiten Führung vermieden werden sollten.
Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 hat demgegenüber
den Vorteil, daß die brennraumabgewandte, erste radiale Er
weiterung des Ventilgliedes mit einem größeren Spiel in der
Bohrung ausgestattet werden kann und so ein Fressen oder ei
ne erhöhte Reibung des Ventilgliedes in der Bohrung vermie
den wird, ohne daß ein erhöhter Leckölstrom auftritt. Die
Abdichtung des Druckraums wird durch einen zusätzlichen Ven
tilkolben bewirkt, der brennraumabgewandt zum Ventilglied in
der Bohrung geführt ist und mit seiner Stirnseite am Ventil
glied anliegt. Dabei ist es nicht notwendig, den Ventilkol
ben mit dem Ventilglied zu verbinden. Die brennraumabgewand
te, erste Führung des Ventilgliedes hat nur noch eine füh
rende Funktion und dient nicht mehr der Abdichtung. Durch
die Trennung der Funktionen von Dichtung des Druckraums und
Führung des Ventilgliedes kann eine sehr gute Dichtung des
Ventilkolbens in der Bohrung erreicht werden, ohne daß die
Gefahr des Fressens des Ventilgliedes in der Bohrung gegeben
ist.
Das erfindungsgemäße Einspritzventil kann beispielsweise mit
einem bekannten Ventilhaltekörper, wie er bei sogenannten
Common-Rail-Einspritzsystemen verwandt wird, verbunden werden.
Eine bauliche Anpassung des Ventilhaltekörpers ist
nicht notwendig.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Gegenstandes der
Erfindung erfolgt die Anlage des Ventilkolbens am Ventil
glied durch eine im wesentlichen punktförmige Anlagefläche.
Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, daß sich Ven
tilkolben und Ventilglied in ihrer Lage zueinander aufgrund
der geringen Verhakung der Anlagefläche leicht gegeneinander
verschieben können. Das Spiel der brennraumabgewandten Füh
rung des Ventilglieds wird somit durch den Ventilkolben
nicht behindert.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegen
standes der Erfindung sind der Zeichnung, der Beschreibung
und den Ansprüchen entnehmbar.
In der Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch ein erfindungsge
mäßes Kraftstoffeinspritzventil gezeigt und Fig. 2 zeigt
einen vergrößerten Ausschnitt von Fig. 1 im Bereich des
Ventilgliedes.
In Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch ein Kraftstoffein
spritzventil dargestellt, das für ein Kraftstoffeinspritzsy
stem nach dem Common-Rail-Prinzip vorgesehen ist. Der genaue
Aufbau des Kraftstoffeinspritzventils im Bereich des Ventil
körpers ist in Fig. 2 vergrößert dargestellt. Ein Ventil
körper 1 ist mit einer Spannmutter 6 in Richtung einer
Längsachse 2 des Kraftstoffeinspritzventils gegen einen Ven
tilhaltekörper 3 verspannt, wobei das dem Ventilhaltekörper
3 abgewandte Ende des Ventilkörpers 1 bis in den Brennraum
einer in der Zeichnung nicht dargestellten Brennkraftmaschi
ne ragt. Es kann auch vorgesehen sein, daß zwischen dem Ven
tilkörper 1 und dem Ventilhaltekörper 3 eine Zwischenscheibe
angeordnet ist. Im Ventilkörper 1 ist eine Bohrung 5 ausge
bildet, die am brennraumseitigen Ende geschlossen ist und
dort einen Ventilsitz 32 bildet. Am brennraumseitigen Ende
der Bohrung 5 ist darüber hinaus wenigstens eine Ein
spritzöffnung 34 ausgebildet, die die Bohrung 5 mit dem
Brennraum der Brennkraftmaschine verbindet. In der Bohrung 5
ist ein kolbenförmiges Ventilglied 10 längsverschiebbar an
geordnet, das koaxial zur Längsachse 2 angeordnet ist und an
dessen brennraumseitigem Ende eine Ventildichtfläche 30 aus
gebildet ist. Die Ventildichtfläche 30 wirkt mit dem Ventil
sitz 32 zur Steuerung der wenigstens einen Einspritzöffnung
34 zusammen. Im Ventilkörper 1 ist ein durch eine radiale
Erweiterung der Bohrung 5 ausgebildeter Druckraum 23 ange
ordnet, der sich dem Ventilsitz 32 zu als ein das Ventil
glied 10 umgebender Ringkanal fortsetzt und den Druckraum 23
mit den Einspritzöffnungen 34 verbindet. Der Druckraum 23
ist über einen im Ventilkörper 1 und im Ventilhaltekörper 3
verlaufenden Zulaufkanal 21 mit einem Kraftstoffanschluß 40
verbunden, über den aus einer in der Zeichnung nicht darge
stellten Kraftstoffhochdruckquelle Kraftstoff unter hohem
Druck in den Druckraum 23 eingeführt werden kann.
Das Ventilglied 10 weist zwei, zueinander in axialer Rich
tung versetzte radiale Erweiterungen 110 und 210 auf, mit
denen das Ventilglied 10 in der Bohrung 5 geführt ist. Die
erste radiale Erweiterung 110 ist brennraumabgewandt zum
Druckraum 23 angeordnet. Die zweite radiale Erweiterung 210
ist nahe dem Ventilsitz 32 angeordnet, so daß die Ventil
dichtfläche 30 genau symmetrisch koaxial zum Ventilsitz 32
gehalten wird. An der zweiten radialen Erweiterung 210 sind
Ausnehmungen in Form von Schrägnuten 25 ausgebildet, durch
die der Kraftstoff aus dem Druckraum 23 zu den Einspritzöffnungen
34 fließen kann. Am Ventilglied 10 ist im Druckraum
23 am Übergang zu dessen erster vertikaler Erweiterung 110
eine Druckschulter 13 gebildet.
Brennraumabgewandt zum Ventilglied 10 ist in der Bohrung 5
ein Ventilkolben 12 angeordnet, der dichtend in der Bohrung
5 geführt ist. Der Ventilkolben 12 ist in der Bohrung 5
längsverschiebbar und weist in der Bohrung 5 ein geringeres
Spiel auf als die erste radiale Erweiterung 110 des Ventil
gliedes 10. An der dem Ventilglied 10 zugewandten Stirnseite
19 des Ventilkolbens 12 ist eine Anformung 14 ausgebildet,
die zumindest annähernd die Form eines Kugelabschnitts hat,
so daß eine punktförmige Anlage des Ventilkolbens 12 an der
diesem zugewandten Stirnseite des Ventilglieds 10 zustande
kommt. Durch die Anformung 14 ist zwischen dem Ventilkolben
12 und dem Ventilglied 10 ein Zwischenraum 15 ausgebildet,
der über den zwischen der ersten radialen Erweiterung 110
des Ventilgliedes 10 und der Bohrung 5 ausgebildeten Ring
spalt 20 mit dem Druckraum 23 verbunden ist.
Der Ventilkolben 12 ist brennraumabgewandt mit einem in ei
nem Federraum 28 angeordneten Federteller 29 verbunden. Zwi
schen dem Federteller 29 und der brennraumabgewandten Stirn
seite des Federraums 28 ist eine Feder 27 unter Vorspannung
angeordnet, die den Federteller 29 in Richtung auf den
Brennraum beaufschlagt. Der Federraum 28 setzt sich brenn
raumabgewandt als Führungsbohrung 11 fort, in der eine
längsverschiebbare Kolbenstange 8 angeordnet ist, die an ih
rem brennraumseitigen Ende am Federteller 29 anliegt. Mit
ihrer brennraumabgewandten Stirnseite begrenzt die Kolben
stange 8 einen Steuerraum 42, der über eine Zulaufdrossel 44
mit dem Zulaufkanal 21 und über eine von einem Steuerelement
48 verschließbare Ablaufdrossel 46 mit einem im Ventilhalte
körper 3 ausgebildeten Leckölraum 50 verbunden ist. Die Ab
laufdrossel 46 ist dabei durch ein elektrisch steuerbares
Steuerelement 48 gegen den Leckölraum 50 verschließbar. Der
Leckölraum 50 ist über einen Leckölanschluß 52 mit einem in
der Zeichnung nicht dargestellten Leckölsystem verbunden.
Der Federraum 28 ist über den zwischen der Kolbenstange 8
und der Führungsbohrung 11 ausgebildeten Ringspalt und über
einen Leckölkanal 54, der im Ventilhaltekörper 3 ausgebildet
ist, mit dem Leckölraum 50 verbunden, so daß der am Ventil
kolben 12 vorbei in den Federraum 28 fließende Kraftstoff in
den Leckölraum 50 abfließen kann.
Das radiale Spiel der radialen Erweiterungen 110 und 210 des
Ventilgliedes 10 in der Bohrung 5 bzw. des Ventilkolbens 12
in der Bohrung 5 ist unterschiedlich groß ausgebildet: Die
zweite radiale Erweiterung 210 weist ein sehr geringes Spiel
auf, um eine exakte Führung des Ventilgliedes 10 in der Boh
rung 5 nahe dem Ventilsitz 32 zu gewährleisten. Entsprechend
ist das Spiel der ersten radialen Erweiterung 110 in der
Bohrung 5 deutlich größer ausgebildet, um ein Fressen des
Ventilglieds 10 oder eine erhöhte Reibung zu verhindern.
Hierbei ist darauf zu achten, daß der zwischen der Bohrung 5
und der ersten radialen Erweiterung 110 ausgebildete Ring
spalt 20 immer noch so stark drosselt, daß kein nennenswer
ter Kraftstofffluß aus dem Druckraum 23 in den Zwischenraum
15 während der Öffnungsphase des Ventilgliedes 10 stattfin
det. Die eigentliche Hochdruckabdichtung und Drosselung des
Kraftstoffflusses aus dem Druckraum 23 in den Federraum 28
findet durch den wegen des kleinen Spiels nur sehr engen
Ringspalt zwischen dem Ventilkolben 12 und der Bohrung 5
statt.
Die Funktionsweise des Kraftstoffeinspritzventils ist wie
folgt: Über das in der Zeichnung nicht dargestellte Kraft
stoffhochdrucksystem wird Kraftstoff unter hohem Druck in
den Hochdruckanschluß 40 eingeführt, so daß im Zulaufkanal
21 und im Druckraum 23 während des gesamten Betriebs des
Kraftstoffeinspritzventils ein vorgegebenes Kraftstoff-
Druckniveau aufrecht erhalten wird. Bei geschlossenem Kraft
stoffeinspritzventil verschließt das Steuerelement 48 die
Ablaufdrossel 46, so daß im Steuerraum 42 der gleiche Kraft
stoffdruck herrscht wie im Zulaufkanal 21. Da der Ringspalt
20 zwischen der ersten radialen Erweiterung 110 des Ventil
gliedes 10 und der Bohrung 5 relativ groß ist, herrscht auch
im Zwischenraum 15 zumindest annähernd derselbe Kraftstoff
druck wie im Druckraum 23. Der Durchmesser der Kolbenstange
8 ist größer als der Durchmesser des Ventilkolbens 12, so
daß die hydraulische Kraft auf die brennraumabgewandte
Stirnseite der Kolbenstange 8 sowie der Kraft der Feder 27
gegenüber der hydraulischen Kraft auf die Druckschulter 13
des Ventilglieds 10 überwiegt. Der Ventilkolben 12 wird mit
der Anformung 14 gegen die brennraumabgewandte Stirnseite 17
des Ventilgliedes 10 gepreßt und so das Ventilglied 10 mit
der Ventildichtfläche 30 gegen den Ventilsitz 32 gedrückt.
Zu Beginn des Einspritzvorgangs wird die Ablaufdrossel 46
durch das Steuerelement 48 geöffnet. Über die Ablaufdrossel
46 fließt Kraftstoff aus dem Steuerraum 42 in den Leckölraum
50, und der Druck im Steuerraum 42 nimmt ab, da der Strö
mungswiderstand der Zulaufdrossel 44 größer ist als der
Strömungswiderstand der Ablaufdrossel 46. Durch den Druckab
fall im Steuerraum 42 vermindert sich entsprechend die hy
draulische Kraft auf die brennraumabgewandte Stirnseite der
Kolbenstange 8, und die Kolbenstange 8 wird über den Ventil
kolben 12 bedingt durch den Kraftstoffdruck im Zwischenraum
15 vom Brennraum weg gedrückt. Durch die Bewegungen des Ven
tilkolbens 12 vom Brennraum weg sinkt der Kraftstoffdruck im
Zwischenraum 15 sofort stark ab, wodurch sich das Ventil
glied 10 aufgrund der hydraulischen Kraft auf die Druck
schulter 13 und zumindest auf Teile der Ventildichtfläche 30
ebenfalls vom Brennraum weg bewegt. Auf diese Weise bewegen
sich das Ventilglied 10, der Ventilkolben 12 und die Kolben
stange 8 vom Brennraum weg, bis die Kolbenstange 8 an der
brennraumabgewandten Stirnseite der Führungsbohrung 11 zur
Anlage kommt. Da der Ringspalt 20 zwischen der ersten radia
len Erweiterung 110 des Ventilgliedes 10 und der Bohrung 5
den Kraftstofffluß ausreichend drosselt und der gesamte Ein
spritzvorgang - je nach Drehzahl der Brennkraftmaschine -
nur wenige Millisekunden dauert, kann während der Öffnungs
phase des Ventilgliedes 10 nur eine unwesentliche Menge
Kraftstoff über den Ringspalt 20 in den Zwischenraum 15
fließen.
Der Einspritzvorgang wird dadurch beendet, daß das Steuer
element 48 die Ablaufdrossel 46 verschließt. Hierdurch
strömt wieder Kraftstoff durch die Zulaufdrossel 44 in den
Steuerraum 42, und der Kraftstoffdruck im Steuerraum 42 er
höht sich soweit, bis er dem Kraftstoffdruck im Zulaufkanal
21 entspricht. Die hydraulische Kraft auf die brennraumabge
wandte Stirnfläche der Kolbenstange 8 erhöht sich, und die
Kolbenstange 8 wird aufgrund ihres im Vergleich zum Ventil
glied 10 größeren Durchmessers auf den Brennraum zu bewegt,
bis das Ventilglied 10 mit der Ventildichtfläche 30 am Ven
tilsitz 32 zur Anlage kommt und die wenigstens eine Ein
spritzöffnung 34 verschließt.
Die Feder 27 spielt beim Einspritzvorgang des Kraftstoffein
spritzventils nur eine untergeordnete Rolle und dient haupt
sächlich dazu, das Kraftstoffeinspritzventil bei abgeschal
teter Brennkraftmaschine und damit drucklosem Zustand im Zu
laufkanal 21 geschlossen zu halten.
Alternativ zu dem in der Zeichnung dargestellten Kraftstof
feinspritzventil kann es auch vorgesehen sein, die Ausneh
mungen 25 an der zweiten radialen Erweiterung 210 des Ven
tilgliedes 10 nicht als Schrägnuten, sondern als parallel
zur Längsachse 36 des Ventilgliedes 10 verlaufende Nuten
auszubilden. Darüber hinaus ist es auch möglich, den Durchfluß
des Kraftstoffs durch Bohrungen sicherzustellen, die
von der brennraumabgewandten zur brennraumzugewandten Stirn
fläche der zweiten radialen Erweiterung 210 des Ventilglie
des 10 führen.
Es kann auch vorteilhaft sein, die Bohrung 5 im Durchmesser
gestuft auszubilden, so daß der vom Druckraum 23 betrachtet
brennraumabgewandte Abschnitt der Bohrung 5 einen größeren
Durchmesser aufweist als der vom Druckraum 23 betrachtet
brennraumzugewandte Abschnitt. Die radialen Erweiterungen
110, 210 des Ventilgliedes 10 weisen in diesem Fall entspre
chend unterschiedliche Durchmesser auf, so daß die oben be
schriebenen unterschiedlichen Spiele der radialen Erweite
rungen 110, 210 gleich bleiben.
Es ist auch möglich, die Schließkraft auf den Ventilkolben
12 nicht durch die hydraulische Kraft in einem Steuerraum zu
erzeugen, sondern durch eine andere, beispielsweise magne
tisch gesteuerte Vorrichtung. Die durch diese Vorrichtung
erzeugte Schließkraft auf den Ventilkolben 12 muß dabei in
der Lage sein, eine größere Kraft aufzubringen als die in
axialer Richtung wirkende hydraulische Kraft auf die Druck
schulter 13 und die Ventildichtfläche 30 am Ventilglied 10.
Das oben beschriebene Kraftstoffeinspritzventil ist für ein
Kraftstoffeinspritzsystem nach dem sogenannten Common-Rail-
Prinzip vorgesehen, bei dem durch eine Kraftstoffhochdruck
pumpe in einem Kraftstoffspeicher, dem sogenannten Rail,
ständig Hochdruck aufrecht erhalten wird, der im Zulaufkanal
21 und im Druckraum 23 während des gesamten Betriebes an
liegt. Das vorliegende erfindungsgemäße Einspritzventil läßt
sich jedoch auch mit Ventilhaltekörpern verwenden, bei denen
die Schließkraft auf das Ventilglied 10 durch eine oder meh
rere Schließfedern erzeugt wird und die Einspritzung durch
Steuerung des Kraftstoffdrucks im Druckraum 23 geschieht.
Im Druckraum 23 herrscht hierbei zwischen den Einspritzungen
ein geringer Kraftstoffdruck. Durch den relativ großen
Ringspalt 20 ist der Zwischenraum 15 ebenfalls entlastet und
drucklos. Zu Beginn der Einspritzung wird Kraftstoff in den
Druckraum 23 eingepreßt, so daß der Druck dort ansteigt.
Übersteigt die hydraulische Kraft auf die Druckschulter 13
des Ventilgliedes 10 die Kraft der wenigstens einen Schließ
feder, so hebt das Ventilglied 10 mit seiner Ventildichtflä
che vom Ventilsitz 32 ab und gibt die Einspritzöffnungen 34
frei. Wie bereits oben beschrieben drosselt der Ringspalt 20
den Kraftstofffluß aus dem Druckraum 23 in den Zwischenraum
15 so stark, daß während der Öffnungsphase des Ventilgliedes
10 kein nennenswerter Kraftstofffluß in den Zwischenraum 15
erfolgen kann. Das Ende der Einspritzung wird dadurch einge
leitet, daß kein Kraftstoff mehr in den Druckraum 23 geför
dert wird und dieser entlastet wird. Das Ventilglied 10 be
wegt sich durch die Kraft der Schließfeder auf den Brennraum
zu, bis es mit der Ventildichtfläche 30 am Ventilsitz 32 an
liegt.
Die gesamte Öffnungsphase des Ventilgliedes 10 beträgt nur
einen kleinen Teil der Gesamtdauer eines Einspritzzyklus.
Während der Schließphase des Kraftstoffeinspritzventil steht
somit eine ausreichende Zeitdauer zur Verfügung, in der die
während der Öffnungsphase in den Zwischenraum 15 gelangte
geringe Kraftstoffmenge entweder in den Druckraum 23 oder am
Ventilkolben 12 vorbei in den Leckölraum 50 abfließen kann.
Claims (5)
1. Kraftstoffeinspritzventil mit einem Ventilkörper (1), der
mit einem Ende in den Brennraum einer Brennkraftmaschine
ragt, wobei im Ventilkörper (1) eine Bohrung (5) ausge
bildet ist, die am brennraumseitigen Ende geschlossen
ist, wo ein Ventilsitz (32) und wenigstens eine Ein
spritzöffnung (34) ausgebildet sind, und mit einem kol
benförmigen Ventilglied (10), das längsverschiebbar in
der Bohrung (5) angeordnet ist und das mit einer Dicht
fläche (30) zur Steuerung der wenigstens einen Ein
spritzöffnung (34) mit dem Ventilsitz (32) zusammenwirkt,
wobei das Ventilglied (10) eine erste, brennraumabgewand
te radiale Erweiterung (110) und eine zweite, brennraum
zugewandte radiale Erweiterung (210) aufweist, über die
es in der Bohrung (5) geführt ist, und mit einem durch
eine radiale Erweiterung der Bohrung (5) ausgebildeten
und mit Kraftstoff befüllbaren Druckraum (23), der das
Ventilglied (10) zwischen der ersten (110) und zweiten
radialen Erweiterung (210) umgibt, wobei am Ventilglied
(10) im Bereich des Druckraums (23) eine Druckschulter
(13) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Bohrung (5) brennraumabgewandt zum Ventilglied (10) ein
dichtend geführter Ventilkolben (12) angeordnet ist, der
am Ventilglied (10) anliegt und in Richtung zum Ventil
sitz (32) von einer Schließkraft beaufschlagbar ist.
2. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erste radiale Erweiterung (110) des
Ventilglieds (10) ein größeres Spiel in der Bohrung (5)
aufweist als die zweite radiale Erweiterung (210).
3. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ventilkolben (12) ein geringeres
Spiel in der Bohrung (5) aufweist als die erste radiale
Erweiterung (110) des Ventilglieds (10).
4. Kraftstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließkraft auf den
Ventilkolben (12) hydraulisch erzeugt wird.
5. Kraftstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage des Ventilkol
bens (12) am Ventilglied (10) durch eine am Ventilglied
(10) oder am Ventilkolben (12) angeordnete Anformung (14)
ausgebildet ist, durch welche Anformung (14) eine im we
sentlichen punktförmige Anlage des Ventilglieds (10) am
Ventilkolben (12) erreicht wird.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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