DE19908111C1 - Mähdrescher mit Breitverteileraustrag für gehäckseltes Stroh-Spreu-Gemisch - Google Patents

Abstract

Bei einem Mähdrescher mit Wurfgebläsen (9) für das Breitverteileraustragen von gehäckseltem Stroh-Spreugemisch soll die durch eine vorgeschaltete Häcksel- oder Übergabeeinrichtung gewonnene Bewegungsenergie zur Einsparung von Antriebsleistung dadurch erhalten bleiben, daß die Gutaustrittsöffnung (4') von Häcksler (4) beziehungsweise Übergabeeinrichtung in der gleichen Ebene liegt wie die Eintrittsöffnung (9') der Wurfgebläse (9).

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Mähdrescher gemäß dem Obergriff des Anspruchs 1.

Ein gattungsgemäßer Mähdrescher ist aus der DE-PS 43 21 905 bekannt. Dort ist einem Mähdrescher im abgabeseitigen Bereich ein Anbauhäcksler für das anfallende Stroh zugeordnet. Stromabwärts des Gutstroms schließen sich zwei Wurfgebläse für den Breitverteileraustrag des aus Stroh und Spreu bestehenden Häckselgutes an. Die Wurfgebläse sind dabei unterhalb des Häckslers angeordnet und werden von oben her durch einen Übergabetrichter mit dem Häckselgut beschickt. Die dem Gut nach Durchlaufen des Häckslers innewohnende Bewegungsenergie geht dabei verloren. Das Häckselgut muß nach Aufnahme in den Wurfgebläsen in der Richtung umgelenkt und neu beschleunigt werden.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen energiesparenden Austrag des Häckselgutes mit einer weiten Streuung auf das Feld zu erreichen.

Die Aufgabe wird gelöst, indem die Gutaustrittsöffnung des Häckslers oder der Übergabeeinrichtung zu Zwecken der Gutübergabe ohne Richtungsänderung in der gleichen Ebene liegt wie die Guteintrittsöffnung der Wurfgebläse.

Bei einer solchen Anordnung braucht das Häckselgut für die Übergabe vom Häcksler zur Breitverteileraustrageinrichtung nicht abgebremst zu werden. Es kann mit der Geschwindigkeit weiterbefördert werden, mit der es den Häcksler abgabeseitig verläßt. Auch ist eine weitere Beschleunigung des Häckselgutes über die Abgabegeschwindigkeit aus dem Häcksler hinaus möglich. Dadurch können Verteilbreiten erzielt werden, die bei einer zwischenzeitlichen Abbremsung des Häckselgutes nicht erreichbar waren, was insbesondere bei sehr breiten Schneidwerken von beispielsweise 9 m zu einer ungleichmäßigen Verteilung des Häckselgutes führte und die Nachbearbeitung des Feldes erschwerte. Auch wird durch eine solche Anordnung die Verstopfungsgefahr eines Häckslers und der Wurfgebläse verringert, da sich an der Stelle, an der herkömmlich das Häckselgut umgelenkt wurde, nun kein Material mehr stauen kann. Die gleichmäßigere Abförderung des Häckselgutes auch bei schwankendender Aufgabemenge wiederum beeinflußt die Häckselqualität positiv.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen. So hat die nach unten offene Bauweise der Verteilgebläse den Vorteil, daß dann, wenn zuviel Material aus dem Häcksler an die Wurfgebläse abgegeben wird, solches überschüssiges Material an den Wurfgebläsen vorbei auf den Boden fallen kann und keine Verstopfung verursacht. Die gradlinig ansteigenden oder gestuft ausgebildeten Kanten der Teilstücke bewirken auf einfache Art und Weise eine gute Querverteilung des Häckselgutes. Durch Höhenverstellung oder Verdrehung der Teilstücke ist eine einfache Verstellung der Verteilbreite möglich.

Anhand der beiliegenden Zeichnungen sei die Erfindung beispielhaft erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine Seitenansicht des Erfindungsgegenstandes im Schnitt nach der Linie I-I in Fig. 2,

Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf einen Anbauhäcksler und Wurfgebläse nach Fig. 1,

Fig. 3 einen Teilschnitt nach der Linie II-II in Fig. 2,

Fig. 4 eine Alternative zu der Ausführung nach Fig. 3,

Fig. 5 eine Ansicht aus der Pfeilrichtung Y in Fig. 1,

Fig. 6 eine Ansicht eines Mähdreschers, in dem der Häcksler in die rotierende Trenneinrichtung integriert ist und die Abgabe des Häckselgutes durch einen rotierenden Übergabeförderer erfolgt.

Mit 1 ist eine Strohausfallhaube eines Mähdreschers bezeichnet, in der das ausgedroschene Stroh-Streu-Gemisch abgebende Enden von Schüttlern 2 oder wahlweise rotierende Axialabscheideorgane 3 enden. Beim Einsatz letzterer kann eine koaxial angeschlossene Häckseleinrichtung 3' vorgesehen sein. Unterhalb der Ausfallhaube 1 ist ein Anbauhäcksler 4 angeordnet, dessen Rotationsachse mit 5, dessen Schlegelmesser mit 6 und dessen Gegenmesser mit 7 bezeichnet sind. Bei Mähdreschern mit rotierenden Axialabscheideorganen und dort inkorporierter Häckseleinrichtung 3' nach Fig. 6 tritt an die Stelle des Anbauhäckslers 4 ein in Fig. 6 dargestellter rotierender Übergabeförderer 19, dessen Gehäuseaufbau dem des Häckslers 4 entspricht. Dem Häcksler ist ein lageveränderbares, die Gutaustrittöffnung 4' nach unten begrenzendes Bodenteil 8 zur Leitung des Häckselgutstroms zugeordnet. Dem Häcksler 4 nachgeordnet sind, leicht zum Erdboden geneigt, zwei achsparallel zueinander vorgesehene Häckselwurfgebläse 9, deren Gehäuse nach unten offen sind und die über Deck- und Lagerplatten 10, Tragarme 11 und Stellglieder 12 lageveränderbar aufgehängt sind. Die Tragarme sind mähdrescherseitig auf der Rotationsachse 5 des Häckslers 4 gelagert und über Verbindungselemente 13 mit dem Bodenteil 8 des Häckslers 4 verbunden. Die Stellglieder 12 sind am Gehäuse des Häckslers befestigt. Bei deren Betätigung werden die Wurfgebläse 9 zusammen mit dem Bodenteil 8 um die Häckselrotationsachse 4 zwecks Veränderung der Häckselgutwurfrichtung verschwenkt. Die Gutflußrichtung aus dem Häcksler 4 in die Eintrittsöffnungen 9' der Wurfgebläse 9 bleibt dabei tangential unverändert. Die Rotationsachsen 14 der Gebläse 9 sind mit Wurfpaddeln 15 besetzt, die aus Metall oder einem flexiblen Material bestehen können. Die zugehörigen Antriebselemente tragen das Bezugszeichen 16. An den Wurfgebläsedeckplatten 10 sind - mit Ausnahme des Bereichs des Guteinlaufs - zum Boden gerichtete, zweigeteilte Mantelflächen 17; 17' angeordnet, die zwischen den beiden Gebläsen 9, im Bereich der Guteintrittsöffnung 9' eine Tellerspitze 18 bilden. Die in der Tellerspitze 18 vereinten Mantelflächen 17 haben in der Tellerspitze 18 eine Bautiefe, die mindestens der der Gutaustrittsöffnung 4' entspricht.

Von der Teilerspitze 18 aus erstrecken sich die Mantelflächen 17 in Drehrichtung der Gebläserotoren bis etwa in Höhe der Gebläse-Drehachsen unverändert. Die sich anschließenden, die Gebläse-Rotoren bereichsweise umgebenden Mantelflächen sind durch Teilummantelungen 17' gebildet, deren zum Boden ausgerichteten Kanten gradlinig oder gestuft bis auf Höhe des Deckplatten 10 ansteigend verlaufen.

Zu den möglichen Fördergeschwindigkeiten ist festzustellen, daß ein Strohhäcksler das Erntegut mit einer Fördergeschwindigkeit von ca. 10 m/s auswirft. Während bei einer herkömmlichen Gutumlenkung das Häckselgut auf bis zu 5 m/s abgebremst wurde mit einer entsprechenden Verringerung der Wurfweite, ist es mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, bei einer beispielsweisen Drehzahl der Wurfgebläse von 400-600 U/min. eine Abwurfgeschwindigkeit aus dem Wurfgebläse von 20 m/s zu erzielen.

Die abgeschrägten Teilummantelungen 17' sind zur Veränderung des Streuwinkels zusätzlich als Ganzes höhenverstellbar. Auch eine Verdrehung zu diesem Zweck ist möglich. Am äußeren und niedrigsten Abgabeende, der abgeschrägten Mantelteile 17' können zu deren Verkürzung auch umklappbare Abschnitte 17''' vorgesehen sein (Fig. 5).

Bezugszeichenliste

1

- Strohausfallhaube MD

2

- Schüttler

3

- Axialabscheideorgan

3

' - Häckseleinrichtung am Axialabscheider

3

4

- Anbauhäcksler

4

' - Anbauhäcksler-Austrittsöffnung

5

- Rotationsachse

6

- Schlegelmesser

7

- Gegenmesser

8

- Bodenteil

9

- Häckselwurfgebläse

9

' - Eintrittsöffnungen

10

- Deck- und Lagerplatte

11

- Tragarme für Deckplatte der Wurfgebläse

12

- Stellglieder für Wurfgebläse

13

- Verbindung Tragarm

11

und Bodenteil

8

14

- Rotationsachse für Gebläse

9

15

- Wurfpaddel für Gebläse

9

16

- Antriebselemente für Gebläse

9

17

;

17

' - Mantelflächenteilstücke der Wurfgebläse

17

" - Kanten

17

''' - umklappbare Abschnitte der Mantelflächen

17

'

18

- Teilerspitze

19

- Übergabeförderer

Claims (10)

1. Mähdrescher mit wenigstens einem im abgabeseitigen Bereich angeordneten Wurfgebläse (9) für das Breitverteileraustragen des Stroh-Spreu-Gemisches mit einer zum Boden gerichteten Rotationsachse (14), wobei dem oder den Wurfgebläsen eine rotierende Häcksel- (4) und/oder Übergabeeinrichtung (19) vorgeordnet ist, und wobei entweder die Rotationsachse (5) der Häckseleinrichtung (4) selbst, oder die der Übergabeeinrichtung (19) quer zur Durchlaufrichtung des Erntegutes im Breitenbereich einer Strohausfallhaube (1) liegt und die Häcksel- (4) und/oder Übergabeeinrichtung (19) das im abgabeseitigen Bereich ankommende Erntegut tangential aufnimmt bzw. -nehmen und tangential auch wieder auswirft, bzw. -werfen, dadurch gekennzeichnet, dass die Gutaustrittsöffnung (4') des Häckslers (4) oder der Übergabeeinrichtung (19) zu Zwecken der Gutübergabe ohne Richtungsänderung in der gleichen Ebene liegt, wie die Guteintrittsöffnung (9') des oder der Wurfgebläse(s) (9).

2. Mähdrescher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte der Austrittsöffnung (4') aus dem Häcksler (4) und die Eintrittsöffnung (9') zu dem oder den Wurfgebläse(n) (9) annähernd gleichgroß sind.

3. Mähdrescher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (8) zur Beibehaltung der gemeinsamen Ebene auch bei Lageänderung des oder der Wurfgebläse(s) (9) vorgesehen sind.

4. Mähdrescher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Beibehaltung der gemeinsamen Ebene zwischen Austrittsöffnung (4') und Eintrittsöffnung (9') durch ein um die Rotationsachse (5) des Häckslers (4) oder der Übergabeinrichtung schwenkbares Bodenteil (8) dargestellt sind, wobei das Bodenteil (8) über Verbindungselemente (13) an Tragarmen (11) für das oder die Wurfgebläse (9) befestigt ist.

5. Mähdrescher nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die je eine Deck- und Lagerplatte (10) aufweisende(n) Wurfgebläse (9) über die Tragarme (11) einerseits an der Rotationsachse (5) des Häckslers (4) oder der Übergabeeinrichtung (19) und andererseits an Stellgliedern (12) winkelschwenkbar aufgehängt ist oder sind und die Stellglieder (12) mit maschinenfesten Bauteilen verbunden sind.

6. Mähdrescher nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem Häcksler (4) oder der Übergabeeinrichtung (19) zwei zum Boden hin offene, mit rotierenden Wurfpaddeln (15) ausgestattete Wurfgebläse (9) angeordnet sind, deren Umfang - von der Seitenbegrenzung der Eintrittsöffnung (9') ausgehend - von zumindest teilweise umlaufenden, an den Deck- und Lagerplatten (10) befestigten Mantelflächenteilstücken (17; 17') begrenzt ist.

7. Mähdrescher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelflächenteilstücke (17, 17') derart ausgebildet sind, daß die beiden im Bereich der Eintrittsöffnung (9') beginnenden Mantelflächenteilstücke (17) zu einer Teilerspitze (18) in der Eintrittsöffnung (9') vereint sind und in der Höhe gleichbleibend verlaufen.

8. Mähdrescher nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum Boden ausgerichteten Kanten (17") der sich anschließenden Mantelflächen­ teilstücke (17') gradlinig oder gestuft in Drehrichtung der Gebläserotoren bis auf Höhe der Deckplatten (10) ansteigend verlaufen.

9. Mähdrescher nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die sich in der Höhe verringernden Mantelflächenteilstücke (17') höhenverstellbar und/oder drehbar an den Deck- und Lagerplatten (10) der Wurfgebläse (9) befestigt sind.

10. Mähdrescher nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelflächenteilstücke (17') nach oben umklappbare Abschnitte (17") aufweisen.