DE19906838A1 - Zweiachsiges Krankfahrzeug - Google Patents

Zweiachsiges Krankfahrzeug

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein zweiachsiges, selbstfahrendes Kranfahrzeug mit in Fahrtrichtung ablegbarem Ausleger und Ballast, der als Gegengewicht im Traglastbetrieb den ausgefahrenen Ausleger stabilisiert, bei dem eine Nachlaufachse fest mit dem Heck des Kranfahrzeuges zur Bildung eines dreiachsigen Fahrwerks mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 25 Tonnen verbunden ist, wobei diese Nachlaufachse über eine Aufnahmevorrichtung für den Transport des Ballastes während des Fahrbetriebes verfügt und durch die Bauart und Ablage des Auslegers im Fahrzustand keine Sichtfeldeinschränkung besteht.

Description

Die Erfindung betrifft ein zweiachsiges selbstfahrendes Kranfahrzeug der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
Ein solches Kranfahrzeug ist bekannt und wird von der Anmelderin auf den Markt ge­ bracht.
Die außerordentlich kompakte Bauweise dieses Kranfahrzeuges hat zur Folge, daß das Eigengewicht des Fahrzeuges relativ hoch ist. Es beträgt bei dem von der Anmelderin hergestellten Kranfahrzeug bis zu 24 Tonnen, woraus sich eine Einzelachslast von je­ weils 12 Tonnen bei einem zweiachsigen Fahrzeug ergibt. Neben einer Vielzahl von an deren Bedingungen unterliegt ein selbstfahrendes Kranfahrzeug in Deutschland den Bestimmungen der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO). Das maximale Ei­ gengewicht beschränkt § 34 StVZO für zweiachsige Kranfahrzeuge auf 18 Tonnen. Grundsätzlich darf nach § 34 StVZO die Einzelachslast von angetriebenen Achsen 11,5 Tonnen und von nicht angetriebenen Achsen 10 Tonnen nicht überschreiten.
Das von der Anmelderin hergestellte Kranfahrzeug entspricht also nicht den Bestimmun­ gen des § 34 StVZO. Um trotzdem eine Fahrerlaubnis für ein solches Kranfahrzeug zu erhalten, muß in einem umständlichen und langwierigen Verfahren eine Ausnahmege­ nehmigung nach § 70 StVZO eingeholt werden.
Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gesetzt, ein Kranfahrzeug zu schaffen, das die obengenannten Nachteile beseitigt und gleichzeitig die Bestimmungen des § 34 StVZO erfüllt. Insbesondere soll mit Hilfe der Erfindung das Eigengewicht von 24 Tonnen des von der Anmelderin hergestellten Kranfahrzeuges beibehalten werden, ohne eine Ausnahmegenehmigung nach § 70 StVZO beantragen zu müssen.
Diese Aufgaben werden durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Ein vorteilhafter Aspekt der Erfindung besteht darin, daß das erfindungsgemäße Kran­ fahrzeug im Sinne des § 34 StVZO als dreiachsiges Einzelfahrzeug angesehen wird. Nach § 34 StVZO beträgt das maximal zulässige Gesamtgewicht für dreiachsige Einzel­ fahrzeuge 25 Tonnen. Mithin erfüllt das erfindungsgemäße Kranfahrzeug mit 24 Tonnen Eigengewicht die Bestimmungen des § 34 StVZO und die Einholung einer Ausnahmege­ nehmigung nach § 70 StVZO ist nicht erforderlich.
Die Erfindung ermöglicht ferner die Verteilung der 24 Tonnen Eigengewicht auf drei Ach­ sen, so daß problemlos die maximal zulässige Einzelachslast von 11,5 Tonnen für ange­ triebene Achsen und 10 Tonnen für nicht angetriebene Achsen eingehalten werden kann. Im Zuge der Gewichtsverteilung bietet es sich an, den Ballast, insbesondere den Losbal­ last, auf der Nachlaufachse mitzuführen. Durch das Ablegen des Ballastes auf der Nachlaufachse kann gleichzeitig eine die hintere Achse des Kranfahrzeuges entlastende Kraftkomponente wirken.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das Kardangelenk verbindet auf einfache und kostengünstige Weise die Nachlaufachse mit dem Fahrzeugrahmen. Selbstverständlich können auch andere Verbindungsarten, z. B. eine geschweißte Verbindung, eingesetzt werden.
Unter dem Gesichtspunkt einer kostengünstigen und einfachen Konstruktion ist es vor­ teilhaft, daß die Nachlaufachse nicht angetrieben ist.
Die Anordnung der Aufnahmevorrichtung auf der Achsmitte der Nachlaufachse bewirkt eine symmetrische Belastung der Achse, was zu einer Verminderung des Verschleißes führt. Soll eine die Hinterachse entlastende Kraftkomponente erzeugt werden, ist es vorteilhaft, die Aufnahmevorrichtung für den Transport des Ballastes nicht auf der Achsmitte, sondern etwas neben der Achsmitte anzuordnen.
Vorteilhafterweise wird das Rangieren, insbesondere das Rückwärtsfahren, vereinfacht, indem eine Hydraulikvorrichtung, die an einem ersten Befestigungspunkt am Heck des Fahrzeugkranes und an einem zweiten Befestigungspunkt in der Nähe der Nachlauf­ achse angebracht ist, die an der Nachlaufachse angebrachten Räder soweit an hebt, bis sie vom Boden freikommen. Dazu ist es vorteilhaft, daß der erste Befestigungspunkt am Heck des Fahrzeugkranes entweder oberhalb oder unterhalb des zweiten Befestigungs­ punktes liegt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines zweiachsigen Kranfahrzeuges mit einer Nachlaufachse.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein zweiachsiges Kranfahrzeug mit einer einzelnen Nachlaufachse zu einem dreiachsigen Einzelfahrzeug kombiniert ist. Selbst­ verständlich kann auch ein mehrachsiges Kranfahrzeug mit einer einzelnen Nachlauf­ achse oder mit einer Doppelnachlaufachse kombiniert werden, solange die Bestimmun­ gen der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung erfüllt sind. Das in Fig. 1 gezeigte Fahr­ zeug setzt sich aus einem drehbaren Oberwagen 2 mit achtteiligem, nach vorn in Fahrt­ richtung abgelegtem Ausleger 4 zusammen, wobei der Oberwagen 2 auf einen Unterwa­ gen 3 montiert ist. Am Unterwagen sind vier Abstützungen 5 angebracht, von denen in der Seitenansicht nur zwei zu sehen sind. Diese Abstützungen 5 werden im Kranbetrieb ausgefahren, so daß das Kranfahrzeug auf diesen zu stehen kommt. Von der am Ober­ wagen 2 montierten Kabine 10 wird das Fahrzeug 1 sowohl im Kran- wie auch im Fahr­ betrieb gesteuert. Am Oberwagen 2 befindet sich auch der Dieselmotor für den Kran- und Fahrbetrieb. Der Kran verfügt über einen Festballast und einen Losballast. Der im Fahrzustand zusammengeschobene Ausleger 4 überschreitet nicht oder nur geringfügig die Kontur des Unterwagens 3. Dadurch entfällt die sonst übliche Sichtfeldeinschrän­ kung, die durch die herkömmliche im Markt bekannte Lagerung des Auslegers im Fahr­ zustand gegeben ist. Eine solche Sichtfeldeinschränkung würde eine Zulassung des Fahrzeuges 1 nach § 34 StVZO unmöglich machen und eine Ausnahmegenehmigung nach § 70 StVZO erfordern.
Es ist hervorzuheben, daß durch die feste Verbindung der Nachlaufwelle mit dem ur­ sprünglich zweiachsigen Kranfahrzeug ein dreiachsiges Einzelfahrzeug im Sinne des § 34 StVZO entsteht. Hiervon zu unterscheiden ist die Kombination eines Fahrzeuges mit einem Anhänger zu einem Zug, für den gesonderte Bestimmungen gelten.
In Fig. 1 erfolgt die Verbindung der Nachlaufwelle mit dem Rahmen des Kranfahrzeuges mit Hilfe eines Kardangelenkes 8. Selbstverständlich kann die Nachlaufwelle mit Hilfe einer geeigneten Konstruktion an den Rahmen auch angeschweißt werden. Auf der Nachlaufwelle ist eine Transportfläche angeordnet, auf die eine hier nicht gezeigte Auf­ nahmevorrichtung montiert ist. In dieser Aufnahmevorrichtung wird der Ballast 6 während des Fahrbetriebes abgelegt. Grundsätzlich ist die Aufnahmevorrichtung so angeordnet, daß der Ballast über der Achsmitte der Nachlaufachse liegt. Soll nun eine die Hinterach­ se des Kranfahrzeuges entlastende Kraftkomponente erzeugt werden, ist es vorteilhaft, die Aufnahmevorrichtung etwas zum Fahrzeugende hin zu verschieben. Es ist denkbar, anstelle des Ballastes eine andere gewichtsintensive Komponente des Aufbaus im Fahr­ betrieb auf der Nachlaufachse mitzuführen.
In diesem Ausführungsbeispiel wurde durch die Verteilung des Fahrzeuggewichtes auf drei Achsen die Einzelachslast der beiden vorderen angetriebenen Achsen von 12 Tonnen auf 11,5 Tonnen gesenkt. Somit sind die Bestimmungen des § 34 StVZO hinsichtlich der maximal zulässigen Einzelachslast erfüllt. Von den ursprünglich 24 Tonnen Eigengewicht des Kraftfahrzeuges lasten nunmehr 23 Tonnen auf den vorde­ ren beiden Achsen. Das verbleibende Gewicht von einer Tonne kann in Form von Ballast 6 auf der Nachlaufachse 7 mitgeführt werden. Nach § 34 StVZO beträgt aber das maxi­ mal zulässige Gesamtgewicht eines dreiachsigen Fahrzeuges 25 Tonnen. Die verblei­ bende Tonne Gewicht wird für das Eigengewicht der 3. Achslinie benötigt.
Mit dem Bezugszeichen 9 ist die Hydraulikvorrichtung bezeichnet. Diese Hydraulikvor­ richtung greift an einem ersten Befestigungspunkt am Heck des Fahrzeugkranes und an einem zweiten Befestigungspunkt in der Nähe der Nachlaufachse an. Weiterhin ist in Fig. 1 zu sehen, daß der erste Befestigungspunkt am Heck des Fahrzeugkranes unterhalb des zweiten Befestigungspunktes in der Nähe der Nachlaufachse angeordnet ist. Wird die Nachlaufachse mit Hilfe eines Kardangelenkes 8 mit dem Rahmen des Kranfahrzeu­ ges verbunden, kann mit Hilfe der gezeigten Hydraulikvorrichtung 9 die Nach­ laufachse 7 soweit angehoben werden, daß die an der Nachlaufachse angebrachten Rä­ der vom Boden freikommen. Der selbe Effekt läßt sich natürlich auch mit Hilfe einer Hy­ draulikvorrichtung 9 erzielen, deren erster Befestigungspunkt am Heck des Fahrzeug­ kranes oberhalb des zweiten Befestigungspunktes in der Nähe der Nachlaufachse ange­ ordnet ist. Durch diese Maßnahme läßt sich das Kranfahrzeug leicht rangieren, was ins­ besondere beim Rückwärtsfahren vorteilhaft ist.

Claims (5)

1. Zweiachsiges selbstfahrendes Kranfahrzeug (1) mit in Fahrtrichtung ablegbarem Ausleger (4) und Ballast (6), der als Gegengewicht im Traglastbetrieb den ausge­ fahrenen Ausleger (4) stabilisiert, dadurch gekennzeichnet, daß eine Nachlauf­ achse (7) fest mit dem Heck des Kranfahrzeuges (1) zur Bildung eines dreiachsi­ gen Fahrwerks mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 25 Tonnen verbunden ist, wobei diese Nachlaufachse (7) über eine Aufnahmevorrichtung für den Transport des Ballastes (6) während des Fahrbetriebes verfügt und durch die Bauart und Ab­ lage des Auslegers (4) im Fahrzustand keine Sichtfeldeinschränkung besteht.
2. Kranfahrzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen Nachlaufachse (7) und dem Heck des Kranfahrzeuges (1) mit Hilfe eines Kardangelenkes (8) erfolgt.
3. Kranfahrzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachlauf­ achse (7) nicht angetrieben ist.
4. Kranfahrzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme­ vorrichtung auf der Achsmitte der Nachlaufachse (7) angeordnet ist.
5. Kranfahrzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke einer Vereinfachung des Rangierens, insbesondere des Rückwärtsfahrens, eine Hydraulikvorrichtung (9) vorgesehen ist, die an einem ersten Befestigungspunkt am Heck des Kranfahrzeuges (1) und an einem zweiten Befestigungspunkt in der Nähe der Nachlaufachse (7) angebracht ist, wobei der erste Befestigungspunkt entweder oberhalb oder unterhalb des zweiten Befestigungspunktes liegt, und mit deren Hilfe an der Nachlaufachse (7) angebrachte Räder soweit anhebbar sind, bis sie vom Boden freikommen.
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