DE19906676A1 - Bedampfungsvorrichtung - Google Patents
BedampfungsvorrichtungInfo
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Abstract
Eine Bedampfungsvorrichtung zum Aufdampfen eines Trennmittelmusters auf eine Folie (2) in einer Folien-Beschichtungsanlage hat einen Musterträger (1) aus porösem Material. Dieser Musterträger (1) bildet einen Dampfraum (9) und wird von der Folie (2) über einen großen Bereich umschlungen, so dass der Trennmitteldampf über einen entsprechend großen Bereich durch den Musterträger (1) hindurch auf die zu bedampfende Folie (2) gelangen kann. Der nicht von der Folie (2) abgedeckte Bereich des Musterträgers (1) wird von einem Formkörper (5) aus Graphit abgedeckt, der elektrisch beheizt ist und dadurch den Formkörper (1) zu beheizen vermag.
Description
Die Erfindung betrifft eine Bedampfungsvorrichtung zum
Aufdampfen eines Trennmittels auf eine Folie in einer Fo
lien-Beschichtungsanlage, welche ein mit einem Heizer be
heiztes Verdampfergefäß für das Trennmittel und einen
drehbar angeordneten, zylindrischen Musterträger hat, der
in seiner Mantelfläche Durchlässe zum Leiten des Trenn
mitteldampfes gegen die zu bedampfende Folie aufweist,
wobei die Folie den Musterträger teilweise umschlingt und
der Musterträger synchron mit der Vorschubgeschwindigkeit
der Folie umläuft.
Eine Bedampfungsvorrichtung der vorstehenden Art ist Ge
genstand der DE 197 34 477. Bei der in den Fig. 6 bis
10 dieser Schrift gezeigten Bedampfungsvorrichtung ist im
Inneren des Musterträgers eine mit dem Verdampfergefäß
verbundene Trennmitteldüse unmittelbar vor der Innenman
telfläche des Musterträgers angeordnet. Das zugeführte
Trennmittel strömt aus dieser Trennmitteldüse durch den
die Trennmitteldüse abdeckenden Bereich des Musterträgers
gegen die zu bedampfende Folie. Nachteilig hierbei ist,
dass für das Bedampfen der Folie nur ein sehr kurzer
Zeitraum zur Verfügung steht, der sich aus der Breite der
Düse und der Bahngeschwindigkeit der Folie bzw. der Um
fangsgeschwindigkeit des Musterträgers ergibt. Um dennoch
eine ausreichend dicke Trennmittelschicht auf der Folie
zu erzeugen, muss die Bahngeschwindigkeit der Folie rela
tiv gering gewählt werden, so dass die Leistung der Be
dampfungsvorrichtung entsprechend gering ist. Weiterhin
bereitet die Abdichtung der feststehenden Trennmitteldüse
gegenüber dem umlaufenden Musterträger Schwierigkeiten
und führt zu Verschleiß.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Bedamp
fungsvorrichtung der eingangs genannten Art so auszubil
den, dass sich mit ihr möglichst hohe Bedampfungsraten
erreichen lassen.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
der Musterträger einen mit dem Verdampfergefäß in Verbin
dung stehenden Dampfraum bildet und die Durchlässe in der
Mantelfläche des Musterträgers durch den Umschlingungsbe
reich der Folie und im übrigen durch einen Formkörper ab
gedeckt sind, welcher zur Bildung eines engen Spaltes mit
geringem Abstand entlang der Mantelfläche des Musterträ
gers verläuft.
Weil gemäß der Erfindung auf eine Trennmitteldüse im In
neren des Musterträgers verzichtet wird und der Muster
träger einen Dampfraum bildet, steht ein großer Bereich
seiner Mantelfläche für den Trennmittelaustritt zur Ver
fügung. Die Folie kann deshalb im gesamten Bereich der
Umschlingung des Musterträgers und nicht nur wie bei der
Vorrichtung nach der DE 197 34 477 in dem schmalen Be
reich der Trennmitteldüse mit dem Trennmittel bedampft
werden. Im nicht von der Folie umschlungenen Bereich des
Musterträgers sorgt der Formkörper dafür, dass aus dem
Musterträger kein Trennmitteldampf austritt und die An
lage verunreinigt, in welcher die Bedampfungsvorrichtung
angeordnet ist. Die Erfindung ermöglicht es, Trennmittel
in exakten Mengen und mit guter Maßhaltigkeit auf eine
Folie aufzubringen, um in diesen Bereichen eine nachfol
gende Metallisierung zu verhindern. Da gemäß der Erfin
dung keine separate Trennmitteldüse erforderlich wird,
entfällt das Erfordernis der Abdichtung zwischen einer
solchen Trennmitteldüse und dem Musterträger.
Der Musterträger kann sehr unterschiedlich gestaltet
sein. Es kann sich bei ihm beispielsweise um einen Me
tallzylinder handeln, bei dem die Durchlässe für den
Trennmitteldampf in Form von Durchbrechungen der Mantel
fläche gestaltet sind. Der Musterträger ist besonders
kostengünstig herzustellen und erlaubt mit geringem Auf
wand die Ausbildung unterschiedlicher Muster, wenn gemäß
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung der
Musterträger aus einem porösen Material besteht, welches au
ßenseitig eine dünne Metallschicht aufweist und wenn die
Durchlässe in dem Musterträger durch Gravieren oder Ätzen
der Metallschicht erzeugt sind. Bei einem solchen Muster
träger wirkt die äußere Metallschicht als Maske.
Einen Trennmitteldampfaustritt über den Spalt zwischen
dem Formkörper und der Mantelfläche des Musterträgers
kann man gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung
dadurch verhindern, dass der Formkörper einen Sperrgasan
schluss aufweist, der mit dem Spalt zwischen dem Formkör
per und der Mantelfläche des Musterträgers Verbindung
hat.
Um eine Kondensation des Trennmitteldampfes auf der Wan
dung des Musterträgers zu verhindern, muss dieser im Re
gelfall beheizt werden. Das lässt sich besonders kosten
günstig verwirklichen, wenn der Formkörper elektrisch be
heizt ist. Eine solche Beheizung bedingt wenig Aufwand,
weil es sich bei dem Formkörper im Gegensatz zu dem
Musterträger um ein feststehendes Bauteil handelt und weil
der Formkörper bis unmittelbar vor die Außenmantelfläche
des Musterträgers reicht, so dass eine gute Wärmeübertra
gung durch Strahlung möglich ist.
Ganz besonders kostengünstig ist die Beheizung des
Musterträgers zu verwirklichen, wenn der Formkörper aus Gra
phit besteht und durch direkten Stromfluss beheizt ist.
Der Musterträger hat eine ausreichende Porösität und kann
beispielsweise auf seiner Außenmantelfläche galvanisch
mit einer 10 bis 100 µm dicken, das Muster bildende
Durchlässe aufweisenden Metallschicht aus Kupfer, Nickel
oder Chrom versehen werden, wenn der Musterträger aus
carbonfaserverstärktem Kohlenstoff besteht.
Sollte die Beheizung durch den Formkörper nicht ausrei
chen, dann kann man bei einem solchen Musterträger eine
zusätzliche Beheizung dadurch vorsehen, dass der Muster
träger durch direkten Stromfluss von einer Stirnseite zur
anderen elektrisch beheizt ist.
Eine exakte Temperaturregelung des Musterträgers ist mög
lich, wenn hierzu mit geringem Abstand zum Musterträger
ein Pyrometer angeordnet ist.
Die Einleitung des Trennmitteldampfes vom feststehenden
Verdampfergefäß in den rotierenden Musterträger bedingt
geringen Aufwand, wenn gemäß einer anderen, vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung der Musterträger an einem
Ende mit einer Hohlwelle in einen gedichteten Lagerkopf
hineinführt, der mit dem Verdampfergefäß Verbindung hat.
Das Verdampfergefäß kann ein relativ kleines Volumen für
das Trennmittel aufweisen, so dass die Verdampfungsrate
über die Heizleistung rasch zu verändern ist, wenn das
Verdampfergefäß über eine Nachfüll-Leitung und eine
Druckausgleichsleitung mit einem Vorratsbehälter für das
Trennmittel verbunden ist.
Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu.
Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine
davon schematisch in der Zeichnung dargestellt und wird
nachfolgend beschrieben. In ihr zeigen die
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines erfin
dungsgemäßen Musterträgers mit angrenzenden
Bauteilen,
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Bereich der Mantel
fläche des Musterträgers in einem gegenüber
der Fig. 1 vergrößerten Maßstab,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Verdampfungs
vorrichtung nach der Erfindung.
Die in Fig. 1 gezeigte Bedampfungsvorrichtung hat einen
Musterträger 1 aus porösem Material, über welchen eine zu
bedampfende Folie 2 geführt wird. Zwei teilweise darge
stellte, jeweils neben dem Musterträger 1 angeordnete Um
lenkwalzen 3, 4 sorgen dafür, dass die Folie 2 den
Musterträger 1 über einen großen Winkel umschlingt, der bei
diesem Ausführungsbeispiel etwa 180° beträgt.
Unterhalb des Musterträgers 1 ist zwischen den Umlenkwal
zen 3, 4 ein Formkörper 5 aus Graphit angeordnet, welcher
unter Bildung eines engen Spaltes 6 bis unmittelbar vor
die Mantelfläche des Musterträgers 1 und bis nahe vor
beide Umlenkwalzen 3, 4 reicht. Der Formkörper 5 weist
einen Sperrgasanschluss 7 auf, über den ein Sperrgas in
den Spalt 6 zwischen dem Formkörper 5 und dem Musterträ
ger 1 geleitet werden kann, so dass im Bereich des Form
körpers 5 kein Trennmitteldampf aus dem Musterträger 1
auszutreten vermag. Zur Lagerung des Musterträgers 1
dient eine Hohlwelle 8, über die Trennmitteldampf in das
Innere des Musterträgers 1 zu gelangen vermag, der zu
diesem Zweck als Dampfraum 9 ausgebildet ist. Die Mantel
fläche des Musterträgers 1 begrenzt also den Dampfraum 9.
Die vergrößerte Schnittdarstellung gemäß Fig. 2 lässt
erkennen, dass auf der Außenmantelfläche des Musterträ
gers 1 eine dünne Metallschicht 10 aufgebracht ist, wel
che durch Ätzen oder Gravieren erzeugte, das Muster bil
dende Durchlässe 11 hat, durch welche der Trennmittel
dampf auf die zu bedampfende Folie 2 gelangt.
Die perspektivische Darstellung gemäß Fig. 3 zeigt den
Musterträger 1, dessen Hohlwelle 8 in einen Lagerkopf 12
führt, der als dichte Kammer ausgebildet ist und über
eine Leitung 13 mit einem elektrisch beheizten Verdamp
fergefäß 14 Verbindung hat. In diese Leitung 13 ist ein
Sperrventil 15 geschaltet. Das Verdampfergefäß 14, wel
ches kleinvolumig ausgebildet ist, hat über eine Nach
füll-Leitung 16 und eine Druckausgleichsleitung 17 mit
einem Vorratsbehälter 18 für Trennmittel Verbindung. Die
Nachfüll-Leitung 16 weist ein Sperrventil 19 auf, über
das das Trennmittel in das Verdampfergefäß 14 fließt,
wenn es sich in Offenstellung befindet.
Oberhalb des Musterträgers 1 erkennt man ein Pyrometer
20, welches die Temperatur der Oberfläche des Musterträ
gers 1 überwacht, so dass eine gute Temperaturregelung
mittels der Beheizung des in Fig. 1 gezeigten Formkör
pers 5 und gegebenenfalls des Musterträgers 1 möglich
wird.
1
Musterträger
2
Folie
3
Umlenkwalze
4
Umlenkwalze
5
Formkörper
6
Spalt
7
Sperrgasanschluss
8
Hohlwelle
9
Dampfraum
10
Metallschicht
11
Durchlass
12
Lagerkopf
13
Leitung
14
Verdampfergefäß
15
Sperrventil
16
Nachfüll-Leitung
17
Druckausgleichsleitung
18
Vorratsbehälter
19
Sperrventil
20
Pyrometer
Claims (10)
1. Bedampfungsvorrichtung zum Aufdampfen eines Trennmit
tels auf einer Folie in eine Folien-Beschichtungsanlage,
welche ein mit einem Heizer beheiztes Verdampfergefäß für
das Trennmittel und einen drehbar angeordneten, zylindri
schen Musterträger hat, der in seiner Mantelfläche Durch
lässe zum Leiten des Trennmitteldampfes gegen die zu be
dampfende Folie aufweist, wobei die Folie den Musterträ
ger teilweise umschlingt und der Musterträger synchron
mit der Vorschubgeschwindigkeit der Folie umläuft, da
durch gekennzeichnet, dass der Musterträger (1) einen mit
dem Verdampfergefäß in Verbindung stehenden Dampfraum (9)
bildet und die Durchlässe (11) in der Mantelfläche des
Musterträgers (1) durch den Umschlingungsbereich der Fo
lie (2) und im übrigen durch einen Formkörper (5) abge
deckt sind, welcher zur Bildung eines engen Spaltes (6)
mit geringem Abstand entlang der Mantelfläche des Muster
trägers (1) verläuft.
2. Bedampfungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Musterträger (1) aus einem porösen
Material besteht, welches außenseitig eine dünne Metall
schicht (10) aufweist und dass die Durchlässe (11) in dem
Musterträger (1) durch Gravieren oder Ätzen der Metall
schicht (10) erzeugt sind.
3. Bedampfungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (5) einen
Sperrgasanschluss (7) aufweist, der mit dem Spalt (6)
zwischen dem Formkörper (5) und der Mantelfläche des
Musterträgers (1) Verbindung hat.
4. Bedampfungsvorrichtung nach zumindest einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Formkörper (5) elektrisch beheizt ist.
5. Bedampfungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Formkörper (5) aus Graphit besteht
und durch direkten Stromfluss beheizt ist.
6. Bedampfungsvorrichtung nach zumindest einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Musterträger (1) aus carbonfaserverstärktem Kohlenstoff be
steht.
7. Bedampfungsvorrichtung nach zumindest einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Musterträger (1) durch direkten Stromfluss von einer Stirn
seite zur anderen elektrisch beheizt ist.
8. Bedampfungsvorrichtung nach zumindest einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Tem
peraturregelung des Musterträgers (1) mit geringem Ab
stand zum Musterträger (1) ein Pyrometer (20) angeordnet
ist.
9. Bedampfungsvorrichtung nach zumindest einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Musterträger (1) an einem Ende mit einer Hohlwelle (8)in ei
nen gedichteten Lagerkopf (12) hineinführt, der mit dem
Verdampfergefäß (14) Verbindung hat.
10. Bedampfungsvorrichtung nach zumindest einem der vor
angehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
Verdampfergefäß (14) über eine Nachfüll-Leitung (16) und
eine Druckausgleichsleitung (17) mit einem Vorratsbehäl
ter (18) für das Trennmittel verbunden ist.
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