DE19906035A1 - Verfahren zum Schalten von mehreren Stromkreisen eines Fahrzeuges und ein Schalter hierfür - Google Patents
Verfahren zum Schalten von mehreren Stromkreisen eines Fahrzeuges und ein Schalter hierfürInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schalten von mehreren Stromkreisen, insbesondere Lichtstromkreisen, in einem Fahrzeug, wobei mehrere Positionen eines Betätigungselements binär codiert werden, die binäre Codierung einer Logik zugeführt wird und die Logik die Schaltung der Stromkreise steuert, sowie einen Schalter hierfür mit einem Betätigungselement und einer Schalteinrichtung zur Erreichung mehrerer Schaltzustände abhängig von der Position des Betätigungselements, wobei die Schalteinrichtung aus mehreren Schaltelementen mit jeweils zwei Schaltzuständen aufgebaut ist, so dass sich eine binäre Codierung der Schaltzustände aller Schaltelemente abhängig von der Stellung des Betätigungselements ergibt, um über eine Logik die Stromkreise zu schalten.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schalten von mehreren Stromkreisen
eines Fahrzeuges und einen Schalter hierfür.
Derartige Schaltverfahren und die Schalter werden in der Fahrzeugtechnik zur
Steuerung vielzähliger Stromkreise und deren zugehörige Verbraucher im Bord
netz verwendet.
Bei herkömmlichen Schaltverfahren sind die Schaltkontakte eines Mehrpositi
onsschalter direkt mit den zu schaltenden Stromkreisen elektrisch verbunden.
So werden die verschiedenen Beleuchtungszustände - Standlicht, Fahrlicht, Ne
bellicht, Nebelschlusslicht und evtl. Fernlicht über einen einzigen Mehrfach
schalter direkt geschalten.
Durch die teils leistungsstarken Verbraucher, beispielsweise das Fahrlicht be
dingt, müssen die Schaltkontakte für das Schalten hoher Leistungen- bzw. hoher
Ströme bei üblichem 12 Volt Bordnetz - ausgelegt sein, um einem funktionsstö
renden Verschleiß entgegenzuwirken.
Derartige Schalter sind durch die nötige Verwendung von verschleißarmen Kon
takten für das Schalten hoher Leistungen in der Herstellung aufwendig und teuer.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Schalten von mehreren Stromkreisen eines Fahrzeuges zu schaffen, das den
Einsatz kostengünstiger und einfach herzustellender Schalter ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 5
gelöst.
Nach der Erfindung erfolgt die Steuerung der Stromkreise der Verbraucher nicht
mehr direkt, sondern indirekt mittels einer binären Codierung der Positionen
eines Betätigungselements mittels Schaltelementen, beispielsweise Mikroschal
tern, die keine hohen Leistungen schalten müssen.
Die binäre Codierung ermöglicht die Verwendung von kostengünstigen Logik
bausteinen wie Gatter- oder Prozessorlogik, die wiederum die Stromkreise über
bekannte verlustarme kostengünstige elektrische Schalt- oder Steuerelemente
(Thyristoren, Triacs, etc.) steuert.
Hierdurch wird der Einsatz kostengünstiger Schalter für geringe Leistungen er
möglicht. Zudem kann durch die binäre Codierung auf einheitliche kostengünsti
ge Massenbauteile für unterschiedlichste Anwendungen zurückgegriffen werden,
da die speziellen Schaltfunktionen der Stromkreise erst durch die Logik bestimmt
wird.
Eine derartige Logik kann beispielsweise aus einem evtl. programmierbaren
Gatter (Logic Array) oder einer Prozessorlogik bestehen.
Diese Logikbausteine können zumindest im Herstellungsprozess leicht aus
tauschbar an oder im Schalter untergebracht sein.
Es ist aber auch denkbar, die binäre Codierung eines Schalters bzw. der Position
dessen Betätigungselements über ein Bussystem einer zentralen Logik
(Bordrechner) zuzuführen, die zusätzlich für die Steuerung weiterer Bordfunk
tionen zuständig sein kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anzahl der Codie
rungsmöglichkeiten größer als die Anzahl der Positionen des Betätigungsele
ments bzw. der gewünschten Schaltzustände. Diese überzählige Anzahl der Co
dierungsmöglichkeiten kann dann zur Überprüfung (Redundanz) der Positionen
des Betätigungselements oder einer einzelnen bestimmten Schaltungsfunktion
verwandt werden.
Beispielsweise wird ein bestimmter Zustand ("0" oder "I"-Stellung) eines
Schaltelements (Redundanzschalter) von dem Betätigungselement über die Pro
filscheibe zusätzlich in der Stellung aktiviert, in der über die anderen Schaltee
lemente ein bestimmter Zustand (codiert), wie "Fahrlicht an", bereits eingestellt
ist. Diese doppelte Aktivierung einer bestimmten Schaltfunktion ist miteinander
ODER-verknüpft, so dass bereits eine Aktivierung, also über den Redundanz
schalter oder die anderen Schalter, zum Einschalten des bestimmten Zustandes,
wie z. B. "Fahrlicht an" ausreicht.
Hierdurch kann vermieden werden, dass eine sicherheitsrelevante Funktion, wie
beispielsweise "Fahrlicht an", trotz Fehlfunktion wegen dieser Redundanz wei
terhin ordnungsgemäß ausgeführt wird. Es können aber auch statt eines derarti
gen Redundanzschalters andere redundante Prinzipien angewendet werden. Bei
spielsweise können über die Profilscheibe die Schaltelemente bzw. Mikroschalter
oder -taster derart betätigt werden, dass jede Codierungskombination sich von
einer benachbarten (beispielsweise 0000, 00II, 0I0I, I000, usw.) oder gar einer
beliebigen anderen in mindestens zwei Bit unterscheidet (beispielsweise 0000,
I00I, III0, 0III, usw). Die jeweilige erlaubte Kombination oder Änderung kann
dann von einer Logik überprüft werden und bei Fehlfunktion - im Falle einer
Zweifachredundanz - korrigierend eingreifen und/oder einen Alarm auslösen.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer in der Zeichnung dargestellten
bevorzugten Ausführungsform erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Drehlicht
schalters für ein Fahrzeug;
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht des unteren Abschnitts eines Drehlichtschal
ters nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Platine eines Drehlichtschalters;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht nach Fig. 3 und
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Schaltpositionen eines Drehlicht
schalters.
Der in Fig. 1 dargestellte Drehlichtschalter 1 weist an seiner Oberseite einen
durch eine Bedienperson betätigbaren Knopf 3 auf, der auf einem aus einem
Gehäuse 2 herausragenden Ende einer Achse 5 abnehmbar starr befestigt ist.
Die Achse 5 ist in der Ober- und Unterseite des Gehäuses 2 drehbar und längs
verschiebbar gelagert. Im Inneren des Gehäuses 2 ist im mittleren Bereich eine
Platine 9 ortsfest im Gehäuse angeordnet, wobei sich die Achse 5 senkrecht
durch eine zentrale Ausnehmung in der Platine 9 erstreckt. Selbstverständlich ist
diese zentrale Ausnehmung in ihren Innenabmessungen gegenüber den Außen
abmessungen des den sie durchdringenden Achsenabschnitts größer ausgebildet.
Unterhalb der Platine 9 ist auf der Achse 5 eine Profilscheibe 7 drehfest und
längsverschiebbar angeordnet. Hierzu weist die Profilscheibe 7 eine zentrale
Ausnehmung in Form eines Innensechskant auf, der dem Außensechskantbereich
dieses Abschnitts der Achse 5 in seinen Abmessungen entspricht bzw. geringfü
gig größer ausgebildet ist.
Unterhalb der Profilscheibe 7 ist die Achse 5 in einem mit dem Gehäuse 1 bzw.
dessen Unterseite ortsfest angeordneten hohlzylindrischer Körper in Form einer
Lagerhülse 8 drehbar und längsverschiebbar gelagert. Die Oberseite (Stirnseite)
dieser Hülse 8 dient als unterer ortsfester Begrenzungsanschlag für die Unterseite
der Profilscheibe 7, deren Oberseite mit den Kontakten der Mikroschalter 11 bis
14 in Berührung kommt bzw. von diesen mit einer Federkraft beaufschlagt wird.
Hierdurch ist die Profilscheibe 7 trotz Längsverschiebbarkeit der Achse 5 im
Gehäuse in Längsrichtung ortsfest gelagert. Um diese definierte Lage exakt zu
halten, ist es auch denkbar, die Profilscheibe 7 beispielsweise mittels eines Bajo
nettverschlusses an der Hülse 8 drehbar und in Längsrichtung der Achse 5 orts
fest anzuordnen.
Die Begrenzung bei einem Herausziehen der Achse 5 über den Knopf 3 durch
eine Bedienperson wird in nicht näher dargestellter Weise durch Ausnehmungen
und Vorsprünge auf der Achse 5 und hiermit zusammenwirkenden ortsfest am
Gehäuse angeordneten Elementen realisiert.
Umgekehrt kann die Achse 5 nur soweit hineingeschoben werden, bis die Unter
seite des Knopfes 3 an der Außenseite der Oberseite des Gehäuses 5 aufliegt.
Auf diese Weise wird ein Herausziehen und Hineinschieben der Achse 5 um
einen definierten Betrag gewährleistet, ohne dass hierdurch die Lage der Profil
scheibe 7, in Längsrichtung gesehen, verändert wird.
Wie in Fig. 2 ersichtlich, weist die Profilscheibe 7 an ihrer Oberseite in Richtung
der Platine 9 ein aus Vorsprüngen und Ausnehmungen bestehendes Profil auf,
das der Betätigung der Mikroschalter 11 bis 14 dient.
Hierzu können die Mikroschalter 11 bis 13 tangential wie in Fig. 1 und Fig. 2
oder in radialer Richtung wie in Fig. 3 und Fig. 4 angeordnet sein. Die Anord
nung der Schalter 11 bis 14 entspricht hierbei dem Profil der Profilscheibe 7 und
der gewünschten Schaltcharakteristik der Schalter 11 bis 14.
Durch ein entsprechendes Zusammenwirken des oberseitigen Profils der Profil
scheibe 7 mit den gefederten Kontakten der Mikroschalter 11 bis 14 kann bei
spielsweise eine Schaltcharakteristik wie in nachfolgender Tabelle erreicht wer
den.
Hierbei entspricht eine aus Fig. 5 ablesbaren schematisch dargestellte Position I
bis VI des Drehknopfs 3 einer definierten Stellung bzw. Kombination der Schal
ter 11 bis 14. Bei der dargestellten Art der binären Codierung einer Schaltstel
lung fungiert Schalter 14 als Redundanzschalter, der zur Gewährleistung einer
besonders wichtigen Funktion - wie beispielsweise hier dem Fahr- bzw. Ab
blendlicht - trotz Funktionsstörung beiträgt.
Die Funktion "Fahrlicht" wird zusätzlich zu der Codierung über Schalter 11 bis
13 durch eine "0"-Stellung (d. h. Fahrlicht aktiv) des Schalters 14 abgesichert. Die
"0"-Stellung (Fahrlicht aktiv) entspricht hier dem Verhalten "Schalter nicht betä
tigt" bzw. "kein Strom" bzw. "Leitung auf Masse", so dass über eine Logik
schaltung das Fahrlicht durch eine ODER-Verknüpfung mit dem 3-Bit Code für
Fahrlicht (im Beispiel 011) eingeschaltet bleibt. Eine potentielle Fehlfunktion
wird hierdurch als solche erkannt und kann sogar als Alarm "Fehlfunktion" aus
gegeben werden.
Dies hat den Vorteil, dass eine Fehlfunktion, wie Masseschluß einzelner oder
aller Schalter 11 bis 13, beispielsweise bei einem Ein- oder Ausschalten des zu
sätzlichen Nebellichts nicht zu einem ungewollten und gefährlichen Abschalten
des Fahrlichts führen kann.
Es ist aber auch denkbar, den Redundanzschalter statt in "0"-Stellung in "I"-
Stellung zu realisieren. Hierdurch kann die Fehlfunktion "Stromschluss" statt
"Masseschluss" erkannt werden, da bei einem Stromschluss die entsprechende
Leitung auf "I"-Potential gezogen wird.
Derartige Redundanzschalter können aber auch in Kombination miteinander
verwendet werden, so dass beide Fehlfunktionen detektiert und/oder fehlertole
rant geschaltet werden können.
Selbstverständlich ist die binäre Codierung von Schaltstellungen eines Mehrfach
schalters nicht auf eine 3-Bit Codierung mit zusätzlichem Redundanzschalter
beschränkt, sondern je nach benötigter Schaltstellungsanzahl als Mehrbit-
Codierung mit einem oder sogar mehreren Redundanzschaltern (z. B. für mehrere
sicherheitsrelevante Schaltfunktionen) ausführbar.
Durch das erfindungsgemäße Schaltverfahren wird eine kostengünstige einfache
Bauweise eines derartigen Schalters mit binärer Codierung mittels Mikroschalter
für schwache Leistungen und eventuelle Redundanz ermöglicht. Statt der im
Beispiel dargestellten Redundanzart kann die Redundanz auch durch spezielle
Codierungsstufen - z. B. Änderung von mindestens zwei Zuständen pro Stufe -
oder Redundanzbits für Quersummen usw. realisiert werden.
Die Steuerung der Stromkreise erfolgt dann über eine Steuerungselektronik mit
Logikeinheit und Schalteinheit, die teilweise oder insgesamt im oder am Schalter
untergebracht sein können. Vorteilhafterweise kann diese Steuerungselektronik
als Teil einer zentralen Steuerung - wie beispielsweise einen Bordrechner - aus
gebildet sein.
Zusätzlich zu den Mikroschaltern 11 bis 14 befinden sich, wie aus Fig. 3 und Fig.
4 ersichtlich, auf der Platine 9 weitere Mikroschalter 15 und 16. Diese Mi
kroschalter sind statt wie die zur Profilscheibe gerichteten Schalter 11 bis 14
radial nach innen zur Achse 5 gerichtet.
Sie können hierdurch durch entsprechende Ausnehmungen und Vorsprünge an
der Oberfläche der Achse 5 in diesem Bereich betätigt werden. Dies kann bei
spielsweise durch eine Drehung oder durch ein Längsverschieben der Achse 5
erfolgen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel dienen diese Schalter 15 und 16
dem Detektieren eines zweistufigen Herausziehens bzw. Hineinschiebens der
Achse 5 und entsprechenden Schaltfunktionen wie Nebellicht und/oder Nebel
schlusslicht.
Um ein bedienerfreundliches Schalten des Schalters zu gewährleisten, sind in
dem Schalter 1 in nicht näher dargestellter Weise Rastkurven oder -elemente
angeordnet, die die in üblicher Weise einrastende Stellung in Dreh- und Längs
richtung gewährleisten.
Claims (9)
1. Verfahren zum Schalten von mehreren Stromkreisen, insbesondere Licht
stromkreise, in einem Fahrzeug, wobei mehrere Positionen eines Betäti
gungselements binär codiert werden, die binäre Codierung einer Logik zu
geführt wird und die Logik die Schaltung der Stromkreise steuert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Codierung
von der Logik über ein Bussystem ausgelesen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Logik
als zentrale Logik zur Steuerung weiterer elektrischer Funktionen und der
jeweiligen Stromkreise ausgebildet ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Anzahl der Codierungsmöglichkeiten größer ist als die
Anzahl der Positionen des Betätigungselements und die überzählige Anzahl
der Codierungsmöglichkeiten zur Überprüfung der Positionen des Betäti
gungselements verwandt werden.
5. Schalter zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, mit einem Betätigungselement und einer Schalteinrichtung zur
Erreichung mehrerer Schaltzustände abhängig von der Position des Betäti
gungselements,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schalteinrichtung aus mehreren Schaltelementen mit jeweils zwei
Schaltzuständen aufgebaut ist, so dass sich eine binäre Codierung der
Schaltzustände aller Schaltelemente abhängig von der Stellung des Betäti
gungselements ergibt, um über eine Logik die Stromkreise zu schalten.
6. Schalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der
Kombinationen der Schaltzustände der Schaltelemente größer ist als die
Anzahl der Positionen des Betätigungselements.
7. Schalter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalt
elemente als Niederleistung schaltende Mikroschalter ausgebildet sind.
8. Schalter nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
das Betätigungselement als Drehknopf ausgebildet ist, der über eine Achse
mit einer Profilscheibe zur Betätigung der Schaltelemente verbunden ist.
9. Schalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilscheibe
auf der Achse drehfest und längsverschiebbar gelagert ist, so dass der
Drehknopf mit seiner Drehachse zur Betätigung weiterer Schaltelemente
herauszieh- und hineinschiebbar ist.
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