DE19617260C1 - Schaltwerk für einen elektrischen Lastschalter - Google Patents
Schaltwerk für einen elektrischen LastschalterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schaltwerk für einen elektrischen
Lastschalter, mit einem von der Betätigung eines Betätigungs
mittels des Schaltwerkes unabhängigen Schaltverhalten der
Schaltkontakte des Schalters, wobei das Betätigungsmittel
bewegungsschlüssig mit einem Mitnehmerelement zusammenwirkt, das
über einen Freilauf mit einem Schaltelement zusammenwirkt, das
den eigentlichen Schaltvorgang auslöst.
Elektrische Lastschalter, insbesondere solche mit Sicherungen,
finden beispielsweise im Industrie- und Kraftwerksbereich sowohl
als Sammelschienen-Einspeiseschalter als auch als Abgangs
schalter für das Schalten von hochinduktiven Lasten (zum
Beispiel Motoren) einschließlich Überlast Verwendung.
Aus der EP 0 496 212 A1 ist ein elektrischer Lastschalter mit
einem Schaltwerk der eingangs genannten Art bekannt. Dort ist
das Betätigungsmittel als Schalthebel ausgebildet, der drehfest
mit einer Schaltbüchse zusammenwirkt und über einen Teilkreis
schwenkbar ist. Eine Schaltwelle wirkt formschlüssig bei einem
Spiel in Unfangsrichtung mit der Schaltbuchse zusammen, ferner
wirkt ein Federträger formschlüssig bei einem Spiel in Umfangs
richtung mit der Schaltbuchse zusammen. Es ist mindestens eine
Feder vorgesehen, die den Federträger beaufschlagt, wobei die
Feder während der Drehung des Federträgers überschnappt und bis
zu deren Überschnappunkt die Schaltbuchse entgegen der Drehrich
tung des Schalthebels beaufschlagt und ab deren Überschnappunkt
in Drehrichtung des Schalthebels. Ein unter Federvorspannung
stehender Kniehebel dient der eigentlichen Betätigung des
Schalters, wobei die Schaltwelle formschlüssig mit einem Spiel
in Umfangsrichtung mit einem Hebelarm des Kniehebels zusammen
wirkt und der Kniehebel während der Drehung der Schaltwelle zur
Auslösung des Schaltvorganges der Schaltkontakte überschnappt.
Bei diesem Schaltwerk ist der Schalthebel um einen Winkel von
180° schwenkbar, wobei die mit dem Federträger zusammenwirkende
Feder sicherstellt, daß der Schalthebel, unabhängig vom Schalt
verhalten der Schaltkontakte, die definierte jeweilige End
stellung einnimmt, so daß der Schaltzustand des Gerätes von
außen eindeutig erkannt werden kann.
Der elektrische Lastschalter hat sich in der Praxis durchaus
bewährt, insbesondere was dessen Bedienbarkeit und Bediensi
cherheit betrifft.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schaltwerk für
einen elektrischen Lastschalter der genannten Art so weiter zu
bilden, daß eine universelle Ansteuerung des Schalters durch das
Betätigungsmittel möglich ist, bei exakter Reproduzierbarkeit
der jeweiligen Stellung des Mitnehmerelementes.
Gelöst wird die Aufgabe bei einem Schaltwerk für einen elek
trischen Lastschalter der genannten Art dadurch, daß das
Betätigungsmittel einen Elektromotor und ein Getriebe aufweist,
wobei der Abtrieb des Getriebes bewegungsschlüssig mit dem
Mitnehmerelement zusammenwirkt.
Erfindungsgemäß erfolgt damit ein elektromotorischer Direkt
antrieb des Mitnehmerelementes, das mittels des Schaltelementes
den eigentlichen Schaltvorgang des elektrischen Lastschalters
auslöst. Der Direktantrieb hat zur Folge, daß die Bewegung des
Elektromotores und des Mitnehmerelementes, und damit unter
Berücksichtigung des Freilaufs auch die Bewegung des Schalt
elementes reproduzierbar ist, so daß eine definierte Bewegung
des Elektromotors zu einer definierten Bewegung des Schalt
elementes führt. Erfindungsgemäß weist das Betätigungsmittel
damit keine Kupplung oder dergleichen auf, die dazu führen
würde, daß die Bewegungen von Elektromotor und Mitnehmerelement
in keinem definierten Zusammenhang erfolgten. Das erfindungs
gemäße Schaltwerk mit dem den Elektromotor aufweisenden Betäti
gungsmittel unterscheidet sich damit vom Grundprinzip von
bekannten Leistungsschaltern, die dem Zweck dienen, extrem kurze
Ein- und Ausschaltzeiten zu erreichen, indem Federspeicher
Verwendung finden, die motorisch oder von Hand vorgespannt
werden können, wobei im Kurzschlußfall eine Verklinkung des
Federspeichers aufgehoben wird, um den Schaltvorgang zu bewir
ken.
Um das erfindungsgemäße Prinzip des elektromotorischen Direkt
antriebs unter Verwendung eines Getriebes zu verwirklichen, aber
dennoch sicherzustellen, daß bei nicht funktionierendem Elek
tromotor ein manuelles Schalten möglich ist, sind solche
Betätigungsmittel vorzusehen, die keine Selbsthemmung aufweisen.
Als Antrieb kommt bevorzugt ein Gleichstrommotor mit Planetenge
triebe zum Einsatz. Dies ermöglicht eine manuelle Notbetriebsart
für den Schaltvorgang. Die Getriebeuntersetzung erlaubt einen
Gleichstrommotor mit relativ geringer Stromaufnahme, bei
gleichzeitig hohem Drehmoment, zu verwenden. Die Richtungs
steuerung erfolgt durch Umpolung. Durch unterschiedliche
Spannung werden zwei Geschwindigkeiten ermöglicht. Das Planeten
getriebe kann zusätzlich mit einem Kegelradgetriebe zusammen
wirken, wobei das Ausgangsrad des Kegelradgetriebes bewegungs
schlüssig mit dem Mitnehmerelement zusammenwirkt. Bei einem
Ausfall des Elektromotors kann ein Mittel zum manuellen Bewegen
des Mitnehmers mit diesem oder jedem anderen, bewegungsschlüssig
mit dem Mitnehmer verbundenen Bauteil in Eingriff gebracht
werden. Das Mittel zum manuellen Bewegen kann beispielsweise als
Steckschlüssel ausgebildet sein, der Drehmoment übertragend in
eine Stecköffnung des Ausgangsrades des Getriebes einsteckbar
ist.
Bei Verwendung eines Planetengetriebes mit nachgeschaltetem
Kegelradgetriebe, dessen Abtriebsachse senkrecht zur Abtriebs
achse des Planetengetriebes angeordnet ist, wird es als vor
teilhaft angesehen, wenn das Mitnehmerelement als Mitnehmerstift
ausgebildet ist, der parallel zur Drehachse des Ausgangsrades
angeordnet und mit diesem verbunden ist, wobei der Mitnehmer
stift mit dem als Schaltbuchse ausgebildeten Schaltelement
zusammenwirkt, das eine Freilaufaussparung aufweist. Diese
Gestaltung erlaubt eine kompakte Anordnung der Bauteile mit
einer Orientierung der Abtriebsachse des Ausgangsrades, die der
Orientierung der Abtriebsachse des von Hand betätigten Schalt
werkes nach der EP 0 496 212 A1 entspricht. Sind der Elek
tromotor, das Getriebe, das Mitnehmerelement und das Schalt
element in einem Deckel angeordnet, kann die aus diesen Bautei
len und dem Deckel bestehende Einheit gegen die entsprechende
Einheit der EP 0 496 212 A1, die den Deckel und die der Handbe
tätigung dienenden Elemente aufnimmt, ausgewechselt werden. Der
elektrische Lastschalter kann damit in einem Fall motorisch, im
anderen Fall - in dem eine elektrische Betätigung nicht ge
wünscht ist - manuell betätigt werden. Das Gehäuse, das den
Deckel aufnimmt, weist im wesentlichen die Schaltkontakte des
Schalters und Mittel, die die Bewegung des Schaltelementes auf
die Schaltkontakte übertragen, auf, wie sie eingangs bei der
Diskussion der EP 0 496 212 A1 genannt wurden.
Das Schaltelement weist vorteilhaft eine Bohrung mit radialem
Aufnahmeschlitz zum Einstecken einer gehäuseseitigen Schaltwelle
mit radialem Zapfen auf.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind diverse
Sicherheitsmechanismen vorgesehen, die der Darstellung der
Position des Mitnehmerelementes bzw. der Darstellung der
Position der mit diesem bewegungsschlüssig verbundenen Teile
dienen, ferner das Erfassen bestimmter Winkelbereiche des
Mitnehmerelementes ermöglichen sowie weitere, zum Zwecke der
Sicherheit vorgesehene Schalter beinhalten.
So ist es von wesentlicher Bedeutung, daß die Position des
Mitnehmerelementes bzw. der mit diesem bewegungsschlüssig
verbundenen Bauteile zu jeder Zeit exakt erfaßt wird. Dies ge
schieht auf einfache Art und Weise mittels eines mit dem
Getriebeabgang bewegungsschlüssig verbundenen Drehwinkelgebers,
insbesondere mittels eines Potentiometers, dessen Welle bewe
gungsschlüssig mit dem Getriebeabgang verbunden ist. Mit dem
Potentiometer läßt sich nicht nur die Winkelstellung der
Motorachse relativ zum Mitnehmerelement und bei Berücksichtigung
des Freilaufes zum Schaltelement erfassen, sondern über die
Änderung des Widerstandes auch die Bewegungsrichtung, das heißt
die Drehrichtung des Mitnehmerelementes. Die vom Drehwinkelgeber
ermittelten Meßwerte werden einer Software zugeordnet, die den
elektrischen Lastschalter und gegebenenfalls weitere elektrische
Lastschalter steuert.
Der verwendete Drehwinkelgeber hat damit die Aufgabe, die Lage
des Mitnehmerelementes zu ermitteln. Der Geber muß einen
Absolutwert liefern, da die Lagebestimmung zu jedem Zeitpunkt,
ohne mechanische Bewegung des Antriebs möglich sein muß. Aus
Sicherheitsgründen sollte dieser Geber redundant ausgeführt
sein, um Sensorfehler auszuschließen.
Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, daß die Position des
Mitnehmerelementes bzw. der mit diesem bewegungsschlüssig
verbundenen Bauteile mittels eines Drehwinkelgebers erfaßt wird.
Es ist auch denkbar, die Position optisch zu erfassen, bei
spielsweise über eine bewegungsschlüssig mit dem Mitnehmer
element verbundene Walze, die mit einem Strichcode versehen ist,
der über Lichtschranken abgetastet wird. Der Vorteil einer
solchen Darstellung liegt darin, daß sie berührungslos, somit
verschleißfrei arbeitet.
Das Erfassen bestimmter Winkelbereiche des Mitnehmerelementes
bzw. mit diesem bewegungsschlüssig verbundener Bauteile, erfolgt
beispielsweise mittels einer Nockenscheibe, die mit einem oder
mehreren Nocken versehen ist, mit denen ein elektrisches
Stellglied, insbesondere ein Mikroschalter, zusammenwirkt.
Zweckmäßig sind zwei Nocken vorgesehen, wobei ein Nocken den
Stellbereich des Mitnehmerelementes und damit die Endbereiche
dieses Nockens den Ein- und Ausschaltpunkt des Elektromotors
definieren und der andere Nocken beim Ausfall des dem erst
genannten Nocken zugewandten elektrischen Schaltgliedes den
Bereich definiert, indem der elektrische Lastschalter insgesamt
abgeschaltet wird. Bevorzugt erfolgt dabei eine permanente
Selbstüberwachung der elektrischen Schaltglieder, das heißt auch
dann, wenn das Schaltelement nicht so weit gedreht werden soll,
daß es den eigentlichen Schaltvorgang auslöst. Die Selbstüber
wachung erfolgt beispielsweise jede Minute, wobei in der
Überwachungsphase die Software das Überfahren der Nocken und
damit Betätigen der Schaltglieder nicht im Sinne einer Fehlfunk
tion auswertet, sondern nur dahingehend, daß die elektrischen
Schaltglieder funktionieren. Über die Software kann in dieser
Phase auch die Funktion des Drehwinkelgebers permanent überwacht
werden. Die Überwachung von Drehwinkelgeber und Position des
Mitnehmerelementes mittels der Mikroschalter dient insbesondere
dem Zweck, eine Zerstörung des Schaltwerkes durch Befahren eines
unerlaubten Schwenkbereiches des Mitnehmerelementes zu verhin
dern.
Um auch den Schaltzustand der Schaltkontakte des Lastschalters
erfassen zu können, ist ein weiteres elektrisches Schaltglied
vorgesehen, das die Öffnungs- und/oder Schließstellung der
Schaltkontakte des Schalters erfaßt. Fehler im System, derart,
daß beispielsweise der Drehwinkelgeber eine Stellung des
Mitnehmerelementes angibt, die der Offenstellung der Schaltkon
takte entspricht, hingegen die Schaltkontakte geschlossen sind,
sind damit ausgeschlossen. Das elektrische Schaltglied, das die
Stellung der Schaltkontakte des Schalters erfaßt, besitzt in der
die Schaltglieder überwachenden Software oberste Priorität, so
daß bei einem Widerspruch der Aussage des elektrischen Schalt
gliedes, das den Schaltkontakten des Schalters zugeordnet ist,
zu den anderen elektrischen Schaltgliedern der Lastschalter
insgesamt abgeschaltet wird. Sind der Elektromotor, das Getrie
be, das Mitnehmerelement und das Schaltelement im Deckel
angeordnet, ist eine Stromversorgung vom Gehäuse in den Deckel
zu den im Deckel gelagerten stromführenden Teilen vorzusehen. In
diesem Zusammenhang sollte ein weiteres elektrisches Schaltglied
vorgesehen sein, das die Öffnungs- und/oder Schließstellung des
Deckels erfaßt. Bei geöffnetem Deckel wird der Lastschalter
stromlos geschaltet, um eine Gefährdung Dritter auszuschließen.
Erst bei geschlossenem Deckel ist dieses elektrische Schaltglied
dahingehend geschaltet, daß Strom zu den im Deckel gelagerten
Bauteilen gelangt und der Motor betrieben werden kann. Der
Verschluß des Deckels wird von der Software überwacht.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel findet bei dem Schaltwerk für
den elektrischen Lastschalter ein Gleichstrommotor mit Planeten
getriebe in Verbindung mit einem Kegelradgetriebe Verwendung,
mit dem Vorteil, daß der Schaltvorgang sowohl mittels des
Elektromotors bzw. bei dessen Ausfall manuell erfolgen kann. Das
nicht selbsthemmende Getriebe gestattet es, eine Kupplung
einzusparen. Der Drehwinkelgeber gestattet eine exakte Lagen
erkennung; sofern am Mitnehmerelement oder einem mit diesem
bewegungsschlüssig verbundenen Bauteil eine entsprechende
Markierung angebracht ist, ist auch im manuellen Betrieb, das
heißt, wenn das Potentiometer ausfällt, eine exakte Lageerken
nung, insbesondere der Endlagen des Schalters möglich. Von
besonderer Bedeutung ist die Modularität bzw. Austauschbarkeit
des Handantriebes gegen einen Motorantrieb. Die Betätigungs
mittel sind in den Deckel integriert, während die die eigentli
chen Schaltvorgänge bewirkenden Bauteile innerhalb des Gehäuses
plaziert sind. Infolge des Freilaufes zwischen Mitnehmerelement
und Schaltelement kann der Elektromotor nachlaufen. Er muß damit
nicht wie bei einem Schrittmotor abrupt seine Bewegung beenden.
Zu den erfaßten Größen des elektrischen Antriebes gehören auch
statistische Werte, wie zum Beispiel die Anzahl der durchgeführ
ten Schaltzyklen und Betriebsstunden.
Die elektronische Antriebssteuerung sollte über eine Eigenüber
wachung, bei der die wichtigsten Bestandteile des Antriebs auf
Funktion getestet werden, verfügen. Aus Sicherheitsgründen
erfolgt dieser Selbsttest während des Betriebs und stützt sich
auf die Redundanz der verwendeten Sensorik-Komponenten.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der
Beschreibung der Figuren und den Figuren selbst dargestellt,
wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale und alle Kombinatio
nen von Einzelmerkmalen weitere erfinderische Ausgestaltungen
darstellen.
In den Figuren ist die Erfindung anhand einer Ausführungsform
beispielsweise dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 von der Seite gesehen eine Innenansicht eines elek
trischen Sicherungslastschalters in Leistenbauweise
mit Schaltwerk und Handhebelbetätigung,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines elektrischen Sicherungslast
schalters gemäß Fig. 1, der mit dem erfindungsgemäßen
elektromotorisch angetriebenen Schaltwerk versehen
ist,
Fig. 2a eine Detaildarstellung des bei den Ausführungsformen
nach den Fig. 1 und 2 Verwendung findenden Kraftpa
kets,
Fig. 3 den Deckel zum Abdecken der spannungsführenden Teile
des Lastschalters, die im Deckel gelagerten Teile des
Schaltwerkes des Lastschalters, sowie eine Haube zum
Abdecken der Schaltwerkteile, in einem Längsmittel
schnitt veranschaulicht,
Fig. 4 eine Ansicht IV gemäß Fig. 3, bei abgenommener Haube,
Fig. 5 eine Ansicht V gemäß Fig. 3,
Fig. 6 eine Darstellung gemäß Fig. 4, ohne Zahnräder ver
anschaulicht, zur Verdeutlichung des Potentiometer
antriebs,
Fig. 7 eine Ansicht gemäß Fig. 4, mit entferntem Getrie
beausgangsrad, zur Veranschaulichung von Schaltbuchse
mit Freilauf,
Fig. 8 eine Funktionsdarstellung zur grundsätzlichen Ver
deutlichung der Überwachung der Bewegung des Betäti
gungsmittels, verdeutlicht für "Endlage AUS" bei einer
Zahnradbewegung 0°,
Fig. 9a Funktionsdarstellungen, die die kinematischen Verhält
nisse vom Übergang aus "Endlage AUS" in "Endlage EIN"
verdeutlichen,
Fig. 9b Funktionsdarstellungen, die die kinematischen Verhält
nisse vom Übergang aus "Endlage EIN" in "Endlage AUS"
verdeutlichen und
Fig. 10 das Gerätekonzept des erfindungsgemäßen Schaltwerks in
einem Blockschaltbild.
Fig. 1 zeigt den Lastschalter 1 mit Gehäuse 2 sowie einem
schwenkbar mit diesem verbundenen Deckel 40, wobei das Schalt
werk 3 des Lastschalters 1 sowohl vom Gehäuse 2 als auch vom
Deckel 40 aufgenommen wird. Fig. 1 verdeutlicht den ausschließ
lich per Hand schaltbaren Lastschalter 1, während der Last
schalter nach Fig. 2 dahingehend modifiziert ist, daß er
elektromotorisch geschaltet werden kann. Die Konzepte nach den
Fig. 1 und 2 sind bezüglich des Aufbaus des Gehäuses 2 und
der von diesem aufgenommenen Bauteilen identisch, sie variieren
nur bezüglich der im Deckel 40 gelagerten Bauteile.
Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte elektrische Lastschalter 1
ist als Sicherungslastschaltleiste ausgebildet. Sie besteht aus
drei in einem Gehäuse 2 angeordneten Schaltermodulen 5, die über
das gemeinsame Schaltwerk 3 betätigbar sind. Jeder Schaltermodul
5 weist einen nicht näher dargestellten NH-Sicherungseinsatz mit
zwei Kontaktmessern auf, die in Lyrakontakte 8 eingesteckt sind.
Leitungen 9 und 10 sind mit den Lyrakontakten 8 verbunden. Jede
Leitung 9 bzw. 10 weist zwei voneinander getrennte, fest
angeordnete Kontaktbahnen 11 und 12 auf, sowie mittels des
Schaltwerks 3 voneinander weg bzw. aufeinander zu bewegliche
Kontaktbrücken 13, 14, die in ihrer Schaltstellung (die Fig.
1 und 2 verdeutlichen deren Offenstellung), die beiden zugeord
neten Kontaktbahnen 11 und 12 verbinden. Es sind ferner zwei
parallel zueinander angeordnete und in ihrer Längserstreckung
entgegengesetzt bewegliche Betätigungsschieber 15 und 16
vorgesehen. Der eine Betätigungsschieber 15 weist axial ver
schieblich in diesem die beiden Kontaktbrücken 13 auf, die
jeweils mittels zweier Federn 17 in Schließstellung vorgespannt
sind. Der andere Betätigungsschieber 16 nimmt axial verschieb
lich die beiden anderen Kontaktbrücken 14 auf, jede dieser
Kontaktbrücken ist mittels einer Feder 18 in ihre Schließ
stellung vorgespannt, in der sie diametral zur anderen zugeord
neten Kontaktbrücke 13 an den Kontaktbahnen 11 und 12 zu liegen
kommt. Die rechts des Schaltwerkes angeordneten Schaltermodule
5 sind spiegelbildlich zu dem links des Schaltwerks 3 angeord
neten Schaltermodul 5 ausgebildet. Die Betätigungsschieber 15
und 16 werden über ein Kraftpaket 100 betätigt, das in den
Fig. 1 und 2 als Blackbox dargestellt ist. Der Aufbau dieses
Kraftpaketes ist in der Fig. 2a näher verdeutlicht. Wie dieser
zu entnehmen ist, sind die nur teilweise dargestellten Betäti
gungsschieber 15 und 16 der beiden dem Schaltwerk 3 benachbarten
Schaltermodule 5 über Verbindungsstangen 19 mit einem Rotor 20
gelenkig verbunden. Die Betätigungsschieber 15 und 16 der beiden
unmittelbar benachbarten Schaltermodule 5 sind gleichfalls über
Verbindungsstangen 21 gelenkig miteinander verbunden. Im Bereich
des Schaltwerkes 3 durchsetzt eine Schaltwelle 22 eine Öffnung
im Deckel 40. Die Schaltwelle ist in noch zu beschreibender Art
und Weise verschwenkbar. Das freie Ende der Schaltwelle 22 ist
mit einem in eine Durchgangsbohrung eingepreßten Zapfen 24
versehen, der sich damit beidseits der Schaltwelle 22 radial
nach außen erstreckt. Das dem Zapfen 24 abgewandte Ende der
Schaltwelle 22 weist eine sich senkrecht zur Schaltwelle 22
erstreckende kreissektorförmige Platte 25 auf, deren Mittelpunkt
mit der Drehachse 26 der Schaltwelle 22 zusammenfällt. Im
Umfangsbereich weist die kreissektorförmige Platte 25 zwei
exzentrisch angeordnete Schaltzapfen 27 und 28 auf, die auf den
Rotor 20 zugerichtet sind. Mit dem Rotor 20 und der Schaltwelle
22 wirkt ein Kniehebel 29 zusammen. Ein Hebelarm 30 des Kniehe
bels 29 ist um eine gehäusefeste Achse 31 im Schaltwerk 3
gelagert. Das der Schaltwelle 22 abgewandte Ende des Hebelarms
30 ist mit dem anderen Hebelarm 32 des Kniehebels 29 gelenkig
verbunden, indem der Hebelarm 30 in dessen Längsrichtung mit
einem relativ langen Langloch 33 versehen ist. Der andere
Hebelarm 32 ist senkrecht zu dessen Längsrichtung mit einem
relativ, nicht gezeigten kurzen Langloch versehen. Ein Zapfen 34
mit verdickten Enden durchsetzt beide Langlöcher, womit die
beiden Hebelarme gelenkig miteinander verbunden sind. Ein
Druckring 35 umschließt den Hebelarm 30 und liegt am Zapfen 34
an. Eine Druckfeder 36 stützt sich auf der dem Zapfen 34
abgewandten Seite am Druckring 35 und einem schaltwellenseitigen
Ansatz 37 des Hebelarms 30 ab. Das dem Zapfen 34 abgewandte Ende
des Hebelarms 32 ist um eine Achse 38, die auch die Drehachse
für den Rotor 20 darstellt, schwenkbar. Dieses Ende des Hebel
arms 32 durchsetzt eine sektorförmige nicht gezeigte Ausnehmung
im Rotor 20, womit der Hebelarm 32 in Schwenkrichtung durch zwei
Anschläge des Rotors 20 in seiner Schwenkbarkeit begrenzt ist.
Die Anschläge erlauben eine Schwenkbewegung des Hebelarms 32
relativ zum Rotor 20 um einen Winkel von etwa 35°. Der Schwenk
bereich des Rotors 20 ist auf etwa 35° beschränkt, indem ein
gehäusefester Anschlag 80 in den Weg zweier Vorsprünge 81 des
Rotors 20 ragt. Der der Schaltwelle 22 zugewandte Hebelarmbe
reich ist als aus zwei Hebelästen gebildete Schwinge ausgebil
det, dessen freie Enden ein Bolzen 82 verbindet, der den Raum
zwischen den beiden Schaltzapfen 27 und 28 der Schaltwelle 22
durchsetzt.
Ein Verschwenken der Schaltwelle 22 führt damit zu einem
Verschwenken des Kniehebels, um dessen Achse 31 bis zum Errei
chen eines Kippunktes bei gestrecktem Kniehebel und Auslösen der
Schaltbewegung bei Überschreiten der gestreckten Kniehebelposi
tion.
Über drei Kontakte 83 ist der Lastschalter 1 auf ein Sammel
schienensystem aufsteckbar.
Bei den Varianten gemäß der Darstellung der Fig. 1 und 2
erfolgt die Betätigung der Schaltwelle 22 über einen Freilauf.
Bei dem manuell betätigbaren Lastschalter 1 gemäß der in Fig.
1 gezeigten Variante wirkt ein Handhebel 23, mit dem ein
Mitnehmerelement befestigt ist, über den Freilauf mit einem
Schaltelement zusammen, das bewegungsschlüssig mit der Schalt
welle 22 verbunden ist. Wegen des Aufbaus dieses handbetätigten
Schaltwerkes und darüber hinaus der detaillierten Funktions
beschreibung des Schaltwerkes wird auf die EP 0 496 212 A1
verwiesen. Die dortige Funktionsbeschreibung gilt im übrigen
auch für die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Lastschalters,
bis auf die Modifikation im Deckelbereich.
Fig. 3 veranschaulicht den erfindungswesentlichen Bereich des
Lastschalters 1 in einer gegenüber der Fig. 2 vergrößerten
Darstellung. Der Deckel 40 ist im Bereich seines Endes 41 über
ein Einhängescharnier 42 bei vollständig geöffnetem Deckel in
ein komplementäres Lagerteil 43 des Gehäuses 2 einsteckbar und
beim Verschwenken aus dieser Einhängestellung verliersicher im
Gehäuse 2 gehalten. Im Bereich des anderen Endes 45 ist der
Deckel 40 mit einer Verriegelungseinrichtung 46 versehen, die in
Schließstellung des Deckels 40 in Wirkverbindung mit einem
komplementären Verriegelungsteil 47 des Gehäuses 2 bringbar ist.
In einer Kreisöffnung des Deckels 40 ist eine Schaltbuchse 48
axial festgelegt gelagert. Diese weist, wie insbesondere der
Unteransicht des Deckels gemäß der Darstellung in Fig. 5 zu
entnehmen ist, eine zentrale Bohrung 49 mit sich beidseitig der
Bohrung erstreckendem radialen Aufnahmeschlitz 50 auf. Diese
dienen der Aufnahme und drehfesten Verbindung der gehäuseseiti
gen Schaltwelle 22 mit ihrem sich beidseitig der Welle er
streckenden radialen Zapfen 24. Beim Schließen des Deckels 40
wird die Schaltwelle 22 damit in die Schaltbuchse 48 eingeführt.
Fig. 7 veranschaulicht in der Draufsicht des Deckels, daß die
Schaltbuchse 48 zwei konzentrisch zu deren Drehachse angeord
nete, diametral angeordnete und sich über denselben Winkelbe
reich erstreckende Nuten 51 aufweist, die den Freilauf bilden.
Jede Nut durchsetzt ein Mitnehmerstift 52, wobei die beiden
Mitnehmerstifte 52 diametral zur Drehachse der Schaltbuchse 48
positioniert sind. Die den Nuten 51 abgewandten Enden der
Mitnehmerstifte 52 sind parallel zur Drehachse eines Zahnrades
53 fest mit diesem verbunden. Im Deckel 40 ist eine Baueinheit
54 gelagert, die einen Gleichstrommotor 55 und ein von diesem
unmittelbar angetriebenes Planetengetriebe 56 aufweist. Dieses
treibt ein Kegelradgetriebe an, wobei mit der Ausgangswelle 57
des Planetengetriebes 56 ein Zahnrad 58 drehfest verbunden ist,
das mit dem Zahnrad 53 kämmt, welches die beiden Mitnehmerstifte
52 aufnimmt. Der Gleichstrommotor 55 und das Zahnrad 53 mit den
Mitnehmerstiften 52 sind damit bewegungsschlüssig verbunden und
es wirken die Mitnehmerstifte 52 über den Freilauf mit der
Schaltbuchse 48 zusammen. Über die bewegungsschlüssige Ver
bindung der Schaltbuchse 48 und der gehäuseseitigen Schaltwelle
52 werden die im Gehäuse angeordneten Schaltelemente beauf
schlagt.
Mit dem Zahnrad 53 ist drehfest eine Nockenscheibe 59 verbunden,
wobei die dem Freilauf abgewandten Enden der Mitnehmerstifte 52
in Bohrungen der Nockenscheibe 59 eingepaßt sind und die
Nockenscheibe 59 bezüglich des Zahnrades 53 axial festgelegt
ist. Mit der Nockenscheibe 59 ist drehfest ein Stirnrad 60
verbunden, dessen Zähne mit einem weiteren Stirnrad 61 kämmen,
das in einer Antriebswelle 62 eines im Deckel 40 gelagerten
Potentiometers 43 gelagert ist. Es ist damit eine bewegungs
schlüssige Verbindung zwischen dem Zahnrad 53 des Kegelradge
triebes und der Antriebswelle 62 des Potentiometers 63 über die
Nockenscheibe 59 und die beiden Stirnräder 60 und 61 herge
stellt. Das Potentiometer ist elektrisch mit einer externen
Software zum Überwachen und Steuern des Lastschalters und dessen
motorisch angetriebenen Schaltwerkes verbunden.
Die Nockenscheibe 59 weist zwei Nocken 64 und 65 auf, wobei der
jeweilige Nocken 64 in Wirkverbindung mit einem Mikroschalter
66, der Nocken 65 in Wirkverbindung mit einem Mikroschalter 67
bringbar ist. Die Anordnung der Nocken und der mit diesen
erzielbare Schaltablauf ist in den Fig. 8, 9a und 9b näher
veranschaulicht.
In Fig. 3 ist schließlich mit der Bezugsziffer 68 ein Schalter
zum Einschalten des Lastschalters mittels des Gleichstrommotors
55 und mit der Bezugsziffer 69 ein Schalter zum Ausschalten des
Lastschalters mittels des Motors bezeichnet. Mit der Bezugs
ziffer 70 ist ein Schlüsselschalter bezeichnet, der softwaremä
ßig so angesteuert ist, daß in der Einschaltstellung des
Schlüsselschalters der Lastschalter und damit auch der Gleich
strommotor 55 sowie das Potentiometer 63 und die beiden Mikro
schalter 66 und 67 ausschließlich über die Software angesteuert
werden. Um eine unbefugte Betätigung der Schalter 68, 69 und 70
auszuschließen, sind diese hinter einer sperrbaren Platte 71
angeordnet. Mit der Bezugsziffer 72 ist eine mit dem Deckel 40
verbundene Haube bezeichnet, die die im Gehäuse 40 gelagerten
Bauteile abdeckt und die Schalter 68, 69 und 70 aufnimmt.
Um bei einem Ausfall des elektromotorischen Antriebes des
Lastschalters, oder aber der Software, den Lastschalter dennoch
betätigen zu können, ist die Haube 62 im Bereich der Drehachse
des Zahnrades 60 mit einer Öffnung 73 versehen, durch die
hindurch ein Steckschlüssel, beispielsweise ein als Sechskant
ausgebildeter Steckschlüssel, in eine entsprechende Sechskant
öffnung 74 der Nockenscheibe 59 eingesteckt werden kann. Es kann
damit von außen ein Drehmoment in das Ausgangsrad des Getriebes
eingeleitet werden und so über die Mitnehmerstifte 52 und die
Schaltbuchse 48 der Schaltvorgang manuell ausgelöst werden, bei
gleichzeitiger Mitbewegung des Elektromotors aufgrund der nicht
selbsthemmenden Ausbildung des Getriebes. Bei einem Ausfall der
Software bzw. des Elektromotors kann überdies der Deckel 40 mit
der elektromotorischen Einheit einfach gegen einen Deckel 40 mit
einer handbetriebenen Einheit gemäß der Ausführungsform nach
Fig. 1 ausgetauscht werden. Das Schalten des Lastschalters ist
dann nur noch manuell möglich. Durch Nachrüsten bestehender
Geräte, wie sie in Fig. 1 gezeigt sind, mit einem Elektroan
schluß, kann der Lastschalter nunmehr gemäß Ausführungsform nach
Fig. 2 elektromotorisch betrieben werden. In diesem Fall
sollten weitere Sicherheitsmittel vorhanden sein, insbesondere
ein elektrisches Schaltglied 75, das bevorzugt im Bereich des
Deckelendes 45 angeordnet ist und mit dem die Öffnungs- und
Schließstellung des Deckels 40 erfaßt werden kann, ferner ein im
Gehäuse 2 angeordnetes weiteres elektrisches Schaltglied 84, das
die Öffnungs- und Schließstellung der Schaltkontakte 13 und 14
des Lastschalters 1 überwacht. Die Überwachung der Schaltkon
takte des Lastschalters besitzt oberste Priorität; sollte der
vom Schaltglied 76 erfaßte Schaltzustand nicht mit der vom
Potentiometer 63 erfaßten Position der Mitnehmerstifte 52
übereinstimmen, wird der Lastschalter 1 abgeschaltet. Im übrigen
bewirkt das Schaltglied 75, daß das elektromotorische Betäti
gungsmittel im Deckel 40 nur dann mit Strom versorgt wird, wenn
der Deckel 40 geschlossen ist.
Den Schaltablauf des Lastschalters veranschaulichen die Fig.
8, 9a und 9b. Die Fig. 8 verdeutlicht in vergrößertem Maßstab
den Freilauf, die Nockenscheibe 59 mit den Nocken 64 und 65,
sowie die senkrecht zur Zeichenebene hintereinander angeordneten
Mikroschalter 66 und 67, die in einem gemeinsamen, im Deckel 40
gelagerten Gehäuse 77 gelagert sind. Die mit dickem schwarzem
Strich verdeutlichte Nockenkurve 64 ist in Wirkverbindung mit
dem Mikroschalter 66 bringbar und definiert die Endlagen des
Ein- und Ausschaltens des Motors 55. Die dem Mikroschalter 67
zugeordnete Nockenkurve 65 definiert einen Schwenkbereich, der
zu einem Abschalten des Lastschalters 1 führt, sobald der
zugeordnete Mikroschalter 67 diese Kurve 65 kontaktiert.
Den Schaltablauf beim Einschalten des Lastschalters 1 anhand der
Stellung der Mitnehmerstifte 52, des Freilaufes, dargestellt
durch die Nuten 51, anhand der Schaltbuchse 48, der Nocken 64
und 65 sowie der gehäuseseitigen Schaltwelle 22 mit den Zapfen
24 veranschaulicht die Fig. 9a. Bei einer Zahnradstellung 0°,
zum Beispiel einer fiktiven Stellung 0° des Zahnrades 60, wird
der Motor 55 eingeschaltet, womit aus der "Endlage AUS", bei
nicht betätigtem Schalter 66, die Mitnehmerstifte 52 und die
Nockenscheibe 59 und damit auch das Zahnrad 60 in positiver
Drehbewegung verdreht werden. Bei einer Winkelbewegung des
Zahnrades von 10° kontaktiert der Nocken 64 den Mikroschalter
66, der damit betätigt wird. Bei einer Zahnradbewegung von 50°
nehmen die Mitnehmerstifte 52 die Schaltbuchse 48 mit, die
ihrerseits über die Zapfen 24 die gehäuseseitige Schaltwelle 22
mitnimmt. Entgegen der Vorspannung des gehäuseseitigen Kniehe
bels 29 wird das Zahnrad weiterbewegt, bis bei etwa 127° der
Kippunkt des Kniehebels 29 erreicht ist. Nach dessen Über
schnappen erfolgt das selbsttätige Schalten der Schaltkontakte
13 und 14 des Lastschalters 1, wobei die gehäuseseitige Schalt
welle 22 über die mit dieser verbundenen Zapfen 24 die Schalt
buchse 48 in positivem Sinne antreibt und die Mitnehmerstifte 52
relativ zur Schaltbuchse 48 in negativer Richtung verbleiben.
Während bei Erreichen des Kippunktes der Mikroschalter 66 noch
betätigt ist, verläßt er bei einer Zahnradbewegung von etwa
129°, die der "Endlage EIN" entspricht, den Nocken 64, womit der
Mikroschalter 66 nicht weiter betätigt wird. Für den Fall, daß
der Mikroschalter 66 ausfällt, hätte dies zur Folge, daß der
Motor das Zahnrad weiter in positivem Sinne verschwenkt, wobei
dann aber bei einer Zahnradbewegung von etwa 145° der andere
Mikroschalter 67 den Nocken 65 kontaktiert, was zu einer
Abschaltung des Lastschalters führt.
Fig. 9 veranschaulicht den Schaltablauf beim Ausschalten des
Lastschalters mittels des Elektromotors 55. Der "Endlage EIN",
die derjenigen nach Fig. 9a entspricht, ist in Fig. 9b eine
Zahnradbewegung von 0° zugeordnet. Ausgehend von dieser fiktiven
Zuordnung wird bei einer Zahnradbewegung von -10°, das heißt bei
einer Bewegung des Zahnrades in negativer Richtung, der Mikro
schalter 66 mittels des Nockens 64 betätigt, bei -79° erfolgt
die Mitnahme der Schaltbuchse 48 und der gehäuseseitigen
Schaltwelle 22, bei -122° wird der Kippunkt des Kniehebels 29
erreicht, bei dem der Mikroschalter 66 noch betätigt ist.
Aufgrund Einwirkung des Kniehebels wird der Lastschalter
ausgeschaltet. Bei Erreichen der Zahnradbewegung -127° wird der
Mikroschalter 64 nicht mehr betätigt, so daß der Elektromotor 55
ausgeschaltet wird. Bei einem Ausfall des Mikroschalters 66 wird
bei einer Zahnradbewegung von ungefähr -148° über den Nocken 65
der Mikroschalter 67 betätigt und damit die Notabschaltung des
Lastschalters.
Fig. 10 verdeutlicht im Blockschaltbild das Gerätekonzept des
Lastschalters mit dem elektromotorischen Betätigungsmittel.
Zentrale Einheit ist ein Mikrocontroller. Dieser hat im wesent
lichen die Aufgabe, den elektrischen Antrieb, wobei alle im
weitesten Sinne mit dem Elektromotor zusammenwirkenden Teile
verstanden werden, zu überwachen und gegebenenfalls zu steuern.
Der Mikrocontroller kommuniziert mit einer Leistungsschaltstufe,
die in Verbindung mit dem Gleichstromantrieb mit Planetengetrie
be steht. Die Informationen des Drehwinkelabsolutgebers (Poten
tiometer 63), Signale des Verriegelungsschalters (Schaltglied 75
im Deckel 40) und des Hilfsschalters im Schaltwerk (Schaltglied
76 im Gehäuse 2) werden dem Mikrocontroller zugeführt. Daneben
steht der Mikrocontroller in Verbindung mit dem Bedienteil des
Lastschalters und damit Tastern (zum Beispiel den Schaltern 68
und 69), LED′s, dem Schlüsselschalter (Schlüsselschalter 70)
usw. Der Mikrocontroller kommuniziert ferner mit weiteren
Steuer- und Meldesignalen sowie mit einem Netzwerk-Interface
(Feldbus-Schnittstelle). Die Controllersignale werden benutzt,
um das Netzwerk-Interface anzusteuern. Auf diese Art und Weise
können eine Vielzahl von Gerätegruppen (Schaltgeräte mit
elektrischen Antrieben) mittels einer gemeinsamen Erfassungs-
und Steuerungseinheit miteinander verschaltet werden.
Claims (14)
1. Schaltwerk für einen elektrischen Lastschalter, mit einem
von der Betätigung eines Betätigungsmittels des Schaltwerks
unabhängigen Schaltverhalten der Schaltkontakte des
Schalters, wobei das Betätigungsmittel bewegungsschlüssig
mit einem Mitnehmerelement zusammenwirkt, das über einen
Freilauf mit einem Schaltelement zusammenwirkt, das den
eigentlichen Schaltvorgang auslöst, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsmittel einen Elektromotor (55) und ein
Getriebe (56, 58, 53) aufweist, wobei der Abtrieb (53) des
Getriebes (56, 58, 53) bewegungsschlüssig mit dem Mit
nehmerelement (52) zusammenwirkt.
2. Schaltwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Elektromotor als Gleichstrommotor (55) ausgebildet ist.
3. Schaltwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Getriebe als Planetengetriebe (56) ausgebildet ist.
4. Schaltwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Planetengetriebe (56) mit einem Kegelradgetriebe (58, 53)
zusammenwirkt, wobei das Ausgangsrad (53) des Kegelradge
triebes (58, 53) bewegungsschlüssig mit dem Mitnehmer
element (52) zusammenwirkt.
5. Schaltwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Mitnehmerelement als Mitnehmerstift (52) ausgebildet ist,
der parallel zur Drehachse des Ausgangsrades (53) angeord
net und mit diesem verbunden ist, wobei der Mitnehmerstift
(52) mit dem als Schaltbuchse (48) ausgebildeten Schalt
element zusammenwirkt, das eine Freilaufaussparung (51)
aufweist.
6. Schaltwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem Getriebeabgang (53) bewegungs
schlüssig ein Drehwinkelgeber (63), insbesondere die Welle
(62) eines Potentiometers (63) verbunden ist.
7. Schaltwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem Getriebeabgang (53) bewegungs
schlüssig eine Nockenscheibe (59) mit einem oder mehreren
Nocken (64, 65) verbunden ist, wobei in Wirkverbindung mit
dem jeweiligen Nocken (64, 65) ein elektrisches Schalt
glied, insbesondere ein Mikroschalter (66, 67) bringbar
ist.
8. Schaltwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Nocken (64, 65) vorgesehen sind, wobei ein Nocken (64)
den Stellbereich des Mitnehmerelementes (52) und der andere
Nocken (65), bei Ausfall des dem erstgenannten Nocken (64)
zugeordneten elektrischen Schaltgliedes (66), den Bereich
definiert, in dem der Lastschalter (1) abgeschaltet wird.
9. Schaltwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß ein weiteres elektrisches Schaltglied
(76) vorgesehen ist, das die Öffnungs- und/oder Schließ
stellung der Schaltkontakte (13, 14) des Lastschalters (1)
erfaßt.
10. Schaltwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektromotor (53), das Getriebe
(56, 58, 53), das Mitnehmerelement (52) und das Schalt
element (48) in einem Deckel (40) angeordnet sind, der mit
dem Gehäuse (2) verbindbar ist, wobei das Gehäuse (2) die
Schaltkontakte (13, 14) des Schalters (1) und Mittel, die
die Bewegung des Schaltelementes (48) auf die Schaltkon
takte (13, 14) übertragen, aufweist.
11. Schaltwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
ein weiteres elektrisches Schaltglied (75) vorgesehen ist,
das die Öffnungs- und/oder Schließstellung des Deckels (40)
erfaßt.
12. Schaltwerk nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich
net, daß das Schaltelement (48) eine Bohrung (49) mit
radialem Aufnahmeschlitz (50) zum Einstecken einer gehäuse
seitigen Schaltwelle (22) mit radialem Zapfen (24) auf
weist.
13. Schaltwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel zum manuellen Bewegen des
Mitnehmers (52) oder der bewegungsschlüssig mit diesem ver
bundenen Bauteile des Schaltwerks vorgesehen sind.
14. Schaltwerk nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Mittel zum manuellen Bewegen als Steckschlüssel
ausgebildet ist, der drehmomentübertragend in eine Steck
öffnung (74) des Ausgangsrades (53) des Getriebes einsteck
bar ist.
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