DE19904699C2 - Freispiegel-Wasserablauf - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Freispiegel-Wasserablauf für eine
im wesentlichen ebene Fläche, insbesondere ein Flachdach, der für eine vorgegebene Anstauhöhe (h) des Wassers auf der Fläche vorgesehen ist, mit
einer in der Fläche angeordneten Ablauföffnung, an die ein Ab
laufrohr angeschlossen ist.
Insbesondere versiegelte und im wesentlichen ebene Flächen, auf
denen sich beispielsweise Regenwasser ansammeln kann, werden mit
derartigen Freispiegel-Wasserabläufen entwässert. Die Abführlei
stung der Wasserabläufe wird so dimensioniert, daß eine gewisse
Anstauhöhe des Wassers nicht überschritten werden soll. Bei
Freispiegel-Wasserabläufen steht der Wasserspiegel oberhalb der
Ablauföffnung immer im Kontakt mit dem Umgebungsdruck, so daß
eine Ansaugwirkung durch eine Unterdruckausbildung, die mit dem
ablaufenden Wasser in einem abgeschlossenen Raum ausgebildet
werden kann, nicht vorgesehen ist.
Um die für die Einhaltung der maximalen Wasseranstauhöhe benö
tigte Ablaufleistung zu erbringen, sind die Ablauföffnungen be
kannter Freispiegel-Wasserabläufe durch trichterförmige Einläufe
gebildet, die sich auf den Durchmesser des Ablaufrohres verjün
gen. Durch den trichterförmigen Einlauf soll die in die Ablauf
öffnung einlaufende Wassermenge erhöht werden. Hierzu dient die
Vergrößerung der Länge der kreisförmigen Kante der Ablauföffnung
durch die trichterförmige Vergrößerung des Durchmessers der Ab
lauföffnung. Diese Vergrößerung der Kantenlänge kann auch da
durch erreicht werden, daß die Ablauföffnung durch ein gegenüber
dem Ablaufrohr stufenförmig im Durchmesser vergrößertes Endstück
gebildet ist.
Diese bekannten Ausbildungen eines Freispiegel-Wasserablaufs
bringen mit sich, daß erhebliche Eingriffe in den Dachaufbau
erforderlich sind, um die trichterförmig oder stufenförmig er
weiterte Ablauföffnung in die Dachkonstruktion einzusetzen.
Die vorliegende Erfindung geht daher von der Problemstellung
aus, einen leistungsfähigen Freispiegel-Wasserablauf anzugeben,
der nur minimale Eingriffe in die Unterkonstruktion der im we
sentlichen ebenen Fläche erfordert.
Ausgehend von dieser Problemstellung ist ein Freispiegel-Wasser
ablauf der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ablauföffnung durch einen auf der Fläche
befestigten flächigen Ringflansch gebildet ist, der an seinem
Innendurchmesser einen über eine Krümmung angeschlossenen zylin
drischen Ansatz aufweist, dessen Innendurchmesser dem Innen
durchmesser des angeschlossenen Ablaufrohres entspricht, wobei das
Verhältnis der maximalen Anstauhöhe (h) zum Krümmungsradius (r) der Krümmung (8)
des Ringflansches (5) zwischen 2 und 4 liegt.
Der erfindungsgemäße Freispiegel-Wasserablauf verzichtet auf
jede Art der Durchmessererweiterung der Ablauföffnung und weist
lediglich einen durch eine Krümmung gebildeten Rand der Ablauf
öffnung auf, mit dem der Übergang zu dem flachen Ringflansch
gebildet ist. Es ist ersichtlich, daß durch eine derartige Kon
struktion nur der für die Durchführung des Ablaufrohres erfor
derliche Eingriff in die Unterkonstruktion der ebenen Fläche,
also beispielsweise einer Flachdachkonstruktion, erforderlich
ist. Überraschenderweise wird dennoch die erforderliche Ablaufleistung
bei unverändertem Durchmesser des Ablaufrohres er
bracht. Maßgeblich hierfür ist, daß durch die Krümmung am Rand
der Ablauföffnung eine bedeutsame Steigerung der Ablaufleistung
erzielt wird. Die Ausbildung des Randes der Ablauföffnung als in
Zuflußrichtung quasi zylindrisches Wehr erhöht die Ablauflei
stung, und zwar besonders stark, wenn der Radius der Krümmung an
die Anstauhöhe des über die Ablauföffnung abfließenden Wassers
angepaßt ist. Die Anpassung erfolgt vorzugsweise an die maximale
Anstauhöhe, die beispielsweise bei 4 cm liegen kann, indem der
Krümmungsradius etwa ein Drittel der maximalen Anstauhöhe be
trägt. Demgemäß liegt das Verhältnis der Anstauhöhe h zum Krüm
mungsradius r zwischen
2,5 und 3,5.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Ab
laufrohr zur Ablauföffnung hin als Muffe aufgeweitet und umgibt
mit dem aufgeweiteten Ende den zylindrischen Ansatz des Ring
flansches, wodurch ein einfacher Anschluß des Ringflansches zum
Ablaufrohr möglich ist.
Vorzugsweise wird der Ringflansch auf einer Befestigungsplatte
befestigt, die in die Fläche eingelassen ist.
In einer sehr wirkungsvollen Ausführungsform der Erfindung ist
parallel und mit Abstand zu dem Ringflansch ein ringförmiges
Leitblech angeordnet, das mit einem über eine Krümmung ange
schlossenen zylindrischen Ansatz mit dem Ringflansch einen um
90° umgelenkten Ringkanal bildet. Durch das Leitblech teilt sich
das ablaufende Wasser, wenn die Anstauhöhe größer als der Ab
stand des Leitbleches zum Ringflansch ist. Dabei wird die Ab
laufleistung weiter erhöht. Dieser Effekt kann noch verbessert
werden, wenn weitere ringförmige Leitbleche mit Abstand vonein
ander angeordnet werden, die darüberhinaus zugleich an ihren
radialen Umfangsrändern, die vorzugsweise auf gleicher radialer
Höhe enden, einen Kiesfang ausbilden, wenn der Abstand zwischen
den Leitblechen klein genug ist. Ein bevorzugter Abstand ist
beispielsweise 1,5 cm.
Die zylindrischen Ansätze der Leitbleche können etwa gleich lang
ausgebildet sein, so daß sie in gleicher Weise wie die Leitble
che in der Höhe gestaffelt enden. Alternativ ist es möglich, die
zylindrischen Ansätze auf gleicher axialer Höhe bezüglich des
Ablaufrohres enden zu lassen, so daß sich die zwischen den Leit
blechen bzw. zwischen dem unteren Leitblech und dem Ringflansch
gebildeten Kanäle gleich lang in das Ablaufrohr hinein erstrec
ken.
Die Erfindung soll im folgenden anhand von in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zei
gen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemä
ßen Freispiegel-Wasserablaufs mit einem vertika
len Ablaufrohr für ein isoliertes Flachdach;
Fig. 2 den Freispiegel-Wasserablauf gemäß Fig. 1 für
ein horizontal geführtes Ablaufrohr;
Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch ein zweites Aus
führungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Frei
spiegel-Wasserablaufs mit vier Leitblechen, die
jeweils einen zylindrischen Ansatz gleicher Länge
aufweisen;
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Freispiegel-Wasserablauf
gemäß Fig. 3;
Fig. 5 einen vertikalen Schnitt durch ein drittes Aus
führungsbeispiel eines Freispiegel-Wasserablaufs,
das ebenfalls vier Leitbleche aufweist, deren
zylindrische Ansätze jedoch gleich weit in das
Ablaufrohr hineinreichen.
Fig. 1 läßt eine in eine (nicht dargestellte) Dachfläche einge
lassene Befestigungsplatte 1 erkennen, an deren Unterseite ein
Ablaufrohr 2 abgedichtet angeschlossen ist. Das Ablaufrohr 2 ist
zylindrisch mit einem konstanten Durchmesser ausgebildet und
weist lediglich ein oberes, muffenartig aufgeweitetes Ende 3
auf. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel mündet das Ablauf
rohr 2 mit einer Steckmuffenverbindung in ein fortsetzendes Ab
laufrohr 2'. Das fortsetzende Ablaufrohr 2' ist mit einer analo
gen Befestigungsplatte 1' in einer tiefer gelegenen Dachschicht
verbunden, auf der mit einem Klemmflansch 4 eine (nicht darge
stellte) wasserdichte Dachhaut angeschlossen ist. Die Befestigungsplatte
1' kann beispielsweise in eine Betonschicht eines
Dachaufbaus eingelassen sein, über der eine Wärmeisolierschicht
vorgesehen ist, die bis zu der Befestigungsplatte 1 ragt und an
deren Oberseite ebenfalls eine wasserdichte Dachhaut verlegt
ist. Diese wird an das Abflußrohr 2 ebenfalls nach Art eines
Klemmflansches angeschlossen. Zur Ausbildung der Klemmwirkung
wirkt ein Ringflansch 5 mit der Befestigungsplatte 1 zum Zwecke
der klemmenden Befestigung der Dachhaut zusammen. Hierfür weist
die Befestigungsplatte 1 nach oben ragende Gewindebolzen 6 auf,
die durch entsprechende Öffnungen des Ringflansches 5 ragen und
eine Befestigungsmutter 7 aufnehmen. Mit der Befestigungsmutter
7 wird der Ringflansch in Richtung der Befestigungsplatte 1 ge
drückt.
Der Ringflansch 5 weist an seinem Innendurchmesser einen über
eine Krümmung 8 abgebogenen zylindrischen Ansatz 9 auf, dessen
Innendurchmesser dem Innendurchmesser des Ablaufrohres 2 ent
spricht und der in das aufgeweitete Ende 3 des Abflußrohrs 2
hineinragt. An drei der Gewindebolzen 6 ist ferner ein Kiesfang
käfig 10 befestigt, der in üblicher Weise mit Schlitzen 11 in
seiner zylindrischen Umfangswand und in seinem Deckel ausgebil
det ist, um das Einströmen von Wasser zu ermöglichen, grobe Ver
schmutzungen und ggf. auf dem Flachdach aufgebrachten Kies zu
rückzuhalten. Der Käfig 10 weist einen Boden 12 auf, der eine
mittige Öffnung aufweist, deren Durchmesser deutlich größer als
der Innendurchmesser des Ringflansches 5 ist. Der Boden 12 ist
mit einem geringen Abstand zum Ringflansch 5 montiert, der hier
durch die Höhe der Befestigungsmutter 7 vorgegeben ist. Durch
diesen Abstand kann Wasser zur durch den Ringflansch 5 mit sei
nem zylindrischen Ansatz 9 gebildeten Abflußöffnung 13 fließen,
ohne daß grobe Verunreinigungen und Kies ungewollt in die Ab
flußöffnung 13 gelangen können.
Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt die glei
che Wasserablaufvorrichtung, bei der jedoch das Abflußrohr 2 als
im wesentlichen horizontal verlaufendes Abflußrohr mit Hilfe
eines Krümmers an die Befestigungsplatte 1 angeschlossen ist.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind drei
der Gewindebolzen 6, mit denen der Ringflansch 5 gegen die Befe
stigungsplatte 1 gedrückt wird, verlängert und mit Abstandshül
sen 14 versehen, über die jeweils ein ringförmig ausgebildetes
Leitblech 15 1, 15 2, 15 3 und 15 4 befestigt sind. Die Leitbleche 15
sind flache Ringe, die jeweils über eine Krümmung 16 in einen
zylindrischen Ansatz 17 übergehen. Dabei bildet das Leitblech 15 1
mit dem Ringflansch 5 einen Ringkanal 18 1, die Leitbleche 15 1 und
15 2 einen Ringkanal 18 2 usw. Dabei sind die zylindrischen Ansätze
17 der Leitbleche 15 gestaffelt mit jeweils verkleinertem Durch
messer ausgebildet, im übrigen aber in axialer Richtung gleich
lang.
Die Draufsicht in Fig. 4 verdeutlicht die drei langen Gewinde
bolzen 6, mit denen die Leitbleche 15 gehalten werden und zeigt
dazwischen angeordnete kürzere Gewindebolzen 6, die nur der
klemmenden Befestigung zwischen Ringflansch 5 und Befestigungs
platte 1 dienen.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die
Leitbleche 15 in gleicher Weise angeordnet und befestigt, jedoch
mit zylindrischen Ansätzen 17 versehen, die sich alle gleich
weit in das Ablaufrohr hinein erstrecken.
Die Ringkanäle 18 vergrößern die Ablaufleistung, insbesondere
bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch,
daß die vertikalen Abschnitte der Ringkanäle 18 sich schnell mit
Wasser füllen und dadurch einen gewissen Ansaugeffekt erzielen,
obwohl der gesamte Wasserablauf ein Freispiegel-Wasserablauf
ist. Die Leitbleche 15 bewirken im übrigen eine Verminderung des
Umlenkverlustes des einströmenden Wassers. Die horizontalen Ab
schnitte der Leitbleche 15 bilden darüber hinaus ein Axialgit
ter, das als Kiesfang und Schutz gegen grobe Verschmutzungen
dient, die somit nicht in das Ablaufrohr 2 gelangen können. Da
her ersetzt die Anordnung der Leitbleche 15 den Gitterkäfig 10
in den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 und 2. Hierzu muß der
vertikale Abstand zwischen den Leitblechen in geeigneter Weise
gewählt werden. Ein Abstand zwischen 10 und 20 mm, vorzugsweise
von 15 mm, ist hinsichtlich des Strömungswiderstandes und der
Kiesfangwirkung bevorzugt.
Claims (11)
1. Freispiegel-Wasserablauf für eine im wesentlichen ebene
Fläche, insbesondere ein Flachdach, der für eine vorgege
bene maximale Anstauhöhe (h) des Wassers auf der Fläche
vorgesehen ist, mit einer in der Fläche angeordneten Ab
lauföffnung (13), an die ein Ablaufrohr (2) angeschlossen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablauföffnung (13)
durch einen auf der Fläche befestigten flächigen Ring
flansch (5) gebildet ist, der an seinem Innendurchmesser
einen über eine Krümmung (8) angeschlossenen zylindrischen
Ansatz (9) aufweist, dessen Innendurchmesser dem Innen
durchmesser des angeschlossenen Ablaufrohres (2) ent
spricht, wobei das Verhältnis der maximalen Anstauhöhe (h)
zum Krümmungsradius (r) der Krümmung (8) des Ringflansches
(5) zwischen 2 und 4 liegt.
2. Freispiegel-Wasserablauf nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Ablaufrohr (2) zur Ablauföffnung (13) hin
ein aufgeweitetes Ende (3) aufweist, mit dem es den zylin
drischen Ansatz (9) des Ringflansches (5) umgibt.
3. Freispiegel-Wasserablauf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in die Fläche eine Befestigungsplatte
(1) eingelassen ist, auf der der Ringflansch (5) befestigt
ist.
4. Freispiegel-Wasserablauf nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis h : r zwischen 2,5
und 3,5 liegt.
5. Freispiegel-Wasserablauf nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß parallel und mit Abstand zu dem
Ringflansch (5) ein ringförmiges Leitblech (15 1) angeordnet
ist, das mit einem über eine Krümmung (16) angeschlossenen
zylindrischen Ansatz (17) mit dem Ringflansch (5) einen um
90° umgelenkten Ringkanal (18 1) bildet.
6. Freispiegel-Wasserablauf nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens ein weiteres Leitblech (15 2, 15 3,
15 4) zur Ausbildung wenigstens eines weiteren Ringkanals
(18 2, 18 3, 18 4) vorgesehen ist.
7. Freispiegel-Wasserablauf nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ringförmigen Leitbleche (15) in radialer
Richtung auf gleicher Höhe enden.
8. Freispiegel-Wasserablauf nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die ringförmigen Leitbleche (15) einen
Abstand voneinander aufweisen, durch den sie als Kiesfang
wirken.
9. Freispiegel-Wasserablauf nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrischen Ansätze (17)
der Leitbleche (15) etwa gleich lang ausgebildet sind.
10. Freispiegel-Wasserablauf nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrischen Ansätze (17)
der Leitbleche (15) auf gleicher axialer Höhe bezüglich des
Ablaufrohres (2) enden.
11. Freispiegel-Wasserablauf nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrischen Ansätze (17)
der Leitbleche (15) jeweils einen gleichen Abstand zum be
nachbarten zylindrischen Absatz (17) aufweisen.
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- 1999-02-05 DE DE19904699A patent/DE19904699C2/de not_active Expired - Fee Related
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