DE19902172A1 - Schalungsanordnung und Verfahren zum Bau eines Gebäudes - Google Patents
Schalungsanordnung und Verfahren zum Bau eines GebäudesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Schalungsanordnung (1) für einen mit Öffnungen (2, 2a) versehenen Betonformkörper, umfassend wenigstens eine Schalungsfläche (19), wobei an den für die Öffnungen (2, 2a) vorgesehenen Stellen jeweils eine die Öffnung (2, 2a) ausfüllende Gegenform angeordnet ist, die an einer Oberfläche (18, 19) von der Schalungsfläche (10) überdeckt ist. Die Anordnung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenform zusammengesetzte, und wieder lösbare Teilgegenformen (16, 17) umfaßt, die in ihrer Gesamtheit jeweils eine Öffnung (2, 2a) vollständig ausfüllen. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines mit Öffnungen (2, 2a) versehenen Betonformkörpers und eine Schalungsanordnung (1) zum Gießen von Betonformmasse zur Herstellung eines Gebäudes, mit Seitenwänden, Giebelwänden und einem Dach mit Wand-/Dachöffnungen für Türen (24), Fenster (3) oder dergleichen, wobei die Öffnungen (2, 2a) durch Gegenformen abgedichtet sind, so daß ein monolithischer Raum mit Formmasse (5) ausgefüllt werden kann. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Bau eines Gebäudes mit Seitenwänden, Giebelwänden und einem Dach mit Wand-/Dachöffnungen für Türen (24), Fenster (3) oder dergleichen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schalungsanordnung für einen mit
Öffnungen versehenen Betonformkörper nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, umfassend wenigstens eine Schalungsfläche, wobei an den für die
Öffnungen vorgesehenen Stellen jeweils eine die Öffnung ausfüllende
Gegenform angeordnet ist, die an einer Oberfläche von der Schalungsfläche
überdeckt ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines
mit Öffnungen versehenen Betonformkörpers nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 11 mit einer Schalungsanordnung umfassend die Schritte: an
Stellen, die für die Öffnungen vorgesehen sind, wird eine die Öffnungen
nachbildende Gegenform angeordnet, die an einer Oberfläche von einer
Schalungsfläche überdeckt wird, ein nicht durch die Gegenform überdeckter
Raum innerhalb der Schalungsanordnung wird mit flüssiger Betonmasse
ausgefüllt, und nach dem Abhärten der Betonmasse wird der Betonformkörper
von der Schalungsanordnung und der Gegenform entformt.
Die Erfindung betrifft auch eine Schalungsanordnung zum Gießen
von Betonformmasse zur Herstellung eines Gebäudes nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 13, mit Seitenwänden, Giebelwänden und einem Dach mit
Wand-/Dachöffnungen für Türen, Fenster oder dergleichen, wobei die
Öffnungen durch Gegenformen abgedichtet sind, so daß ein monolithischer
Raum mit Formmasse ausgefüllt werden kann. Die Erfindung betrifft ferner ein
Verfahren zum Bau eines Gebäudes mit Seitenwänden, Giebelwänden und
einem Dach mit Wand-/Dachöffnungen für Türen, Fenster oder dergleichen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15, in einer Schalungsanordnung mit
einer gehärteten Betonformmasse, wobei die Öffnungen durch Gegenformen
bedeckt sind, so daß ein monolithischer Raum mit Formmasse ausgefüllt
werden kann, umfassend die Schritte: Anordnen von das Gebäude
repräsentierenden inneren und äußeren Schalungen, Auffüllen des
monolithischen Raumes mit der Formmasse, Abhärten der Formmasse,
Entformen und Einbau von Türen, Fenster oder dergleichen.
Aus der Praxis sind Schalungsanordnungen für die Herstellung
von Betonformkörpern bekannt, die unter Bildung einer inneren und äußeren
Schalung für den herzustellenden Formkörper eine in die Schalungsanordnung
eingetragene, flüssige oder schaumige Betonformmasse aufnehmen und diese
gegen die Außenwelt begrenzen, bis der Beton ausgehärtet ist. Mit dieser
Technologie lassen sich sehr leicht durch Vergießen, großflächige Betonform
körper wie Platten oder ähnliche Bauteile herstellen, deren Volumen komplett
mit der Betonformmasse ausgefüllt ist. Wenn in dem Betonformkörper
Öffnungen vorgesehen sind, die den Betonformkörper durchdringen, wie
Ornamente, Löcher oder ähnliche Anordnungen wird die Herstellung eines
solchen Betonformkörpers mit Hilfe des Gießverfahrens in einer Schalungs
anordnung aufwendig.
Aus der Praxis ist ein Verfahren zur Herstellung von
Betonformkörpern mit Öffnungen bekannt, bei dem in einem ersten Verfahrens
schritt zunächst eine eingebrachte flüssige Betonformmasse in eine Schalungs
anordnung eingebracht und zu einem plattenförmigen Betonformkörper
aushärtet. Nach dem Entformen des Betonformkörpers werden die
vorgesehenen Öffnungen durch Fräsen, Sägen, Ausbrechen, Stanzen oder
anderer Verfahren in das fertige Betonbauteil eingebracht. Die Herstellung von
Öffnungen durch trennende Fertigungsverfahren hat jedoch den Nachteil, daß
der Betonformkörper beschädigt werden kann. Bei dicken Betonformkörpern ist
diese Nachbehandlung je nach Dicke und Größe des Körpers teilweise nicht
möglich.
Aus der Praxis ist ein Verfahren zur Herstellung von Betonform
körpern mit Öffnungen bekannt, bei dem einzelne, durch Gießverfahren
hergestellte, plattenförmigen Teilbetonkörper mit vollständig ausgefülltem
Volumen so zusammengefügt werden, daß ihre Gesamtheit einen Betonform
körper mit Öffnungen ergibt. Für jeden Teilbetonformkörper ist die Herstellung
einer Schalungsanordnung erforderlich. Erst bei Fertigstellung aller Teilbeton
formkörper kann der Betonformkörper zusammengefügt werden. Der Beton
formkörper besitzt somit an den vorgesehenen Öffnungen Verbindungsstellen,
die die gesamte Anordnung, insbesondere bei großflächigen Betonformkörpern
sehr instabil machen.
DE-A-42 44 289 zeigt eine Schalungsanordnung mit einer inneren
und äußeren Schalungsfläche zur Herstellung einer Gebäudewand mit
Öffnungen für Fenster oder Türen aus einem Betonformkörper. An den für ein
Fenster oder für eine Tür vorgesehenen Öffnungen sind die Schalungsflächen
unterbrochen. Die vorgesehenen Öffnungen innerhalb der Wand sind offen und
nicht überdeckt. Zwischen den Schalungsflächen wird eine flüssige Betonform
masse eingefüllt, die den Bereich außerhalb der vorgesehenen Öffnungen
ausfüllt. Die einzelne Schalungsanordnung wird entsprechend den
vorgesehenen Öffnungen so zusammengefügt, daß die komplette zusammen
gefügte Schalungsanordnung eine direkte Kopie des vorgesehenen Betonform
körpers ist. Die Einzelschalungsanordnungen müssen aufwendig miteinander
verbunden werden, bevor in der kompletten Schalungsanordnung eine flüssige
Betonformmasse eingebracht werden kann. Dieser Nachteil wirkt sich
insbesondere bei großflächigen Betonformkörpern mit vielen Öffnungen aus.
DE-A-23 35 406 zeigt eine Schalungsanordnung zum Bau eines
Gebäudes, bei der die, für Fenster, Türen oder dergleichen vorgesehenen
Öffnungen durch eine Gegenform vor dem Ausgießen mit einer flüssigen
Betonformmasse vollständig abgedeckt wird, um die Schalungsanordnung in
einem monolithischen Schalungsraum in einem Arbeitsgang komplett mit
flüssiger Betonformmasse auszufüllen. Zum Verschließen der Gegenform der
Öffnungen ist ein kastenförmiger Körper mit offenen Oberflächen vorgesehen,
der durch die Schalungsanordnung abgedeckt ist. Die Öffnungen bilden
dadurch einen Hohlraum, der gegen Eindringen von flüssiger Betonformmasse
abgedichtet ist. Nach dem Abhärten und Entformen wird die Gegenform aus
dem Hohlraum entfernt und in einem weiteren Arbeitsgang werden in die
offenen Öffnungen Fenster, Türen oder dergleichen eingebaut.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Schalungsanordnung nach
dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 13 bzw. ein Verfahren nach dem
Oberbegriff der Ansprüche 11 bzw. 15 anzugeben, bei dem bei der Herstellung
eines Betonformkörpers und beim Bau eines Gebäudes aus Gießbeton der
Schalungsaufwand verringert wird.
Die Aufgabe wird bei der eingangs genannten Schalungs
anordnung erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen der
Ansprüche 1 bzw. 13 dadurch gelöst, daß die Gegenform zusammengesetzte,
und wieder lösbare Teilgegenformen umfaßt, die in ihrer Gesamtheit jeweils
eine Öffnung vollständig ausfüllen. Diese Aufgabe wird bei dem eingangs
genannten Verfahren zur Herstellung eines Betonformkörpers durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 11 gelöst durch Aufteilen der
Gegenform in Teilgegenformen, und Einhängen in die Schalungsanordnung,
wobei einander zugewandte Oberflächen der Teilgegenform einen im Abstand
angeordneten Zwischenraum bilden. Diese Aufgabe wird bei dem eingangs
genannten Verfahren zum Bau eines Gebäudes mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 15 dadurch gelöst, daß die Gegenform in eine nach
innen und nach außen angeordnete Teilgegenform unterteilt wird, wobei die
den Schalungsflächen gegenüberliegenden Seiten der Teilgegenform so auf
Abstand angeordnet werden, daß ein Zwischenraum entsteht, in dem vor
Einfüllen der Betonformmasse komplett vorgefertigte Fenster und Türen oder
dergleichen eingehangen werden.
Die erfindungsgemäß angeordnete Schalungsanordnung erlaubt
es, einen Betonformkörper mit Öffnungen wesentlich einfacher herzustellen und
Arbeitsgänge einzusparen. Durch die Anordnung von Teilgegenformen kann
ein Zwischenraum zwischen der Schalungsanordung in einem Fertigungsgang
mit Betonformmasse ausgefüllt werden. Die Schalungsanordnung bildet einen
monolithischen Block und ist wie ein Betonkörper ohne Öffnungen
einzuschalen und mit Gießbeton auszufüllen. Die Schalungsanordnung ist
sowohl in der Herstellung der Schalung selbst als auch bei der Herstellung
eines durch die Schalung hergestellten Baukörpers im Vergleich zu
bestehenden Gegenformen wirtschaftlicher verwendbar. Die Gegenform
besteht aus lösbaren Teilgegenformen, die in ihrer Gesamtheit komplett jeweils
eine Öffnung in dem Betonformkörper ausfüllen. Diese mehrteilige Anordnung
der Gegenform ist im Vergleich zu herkömmlichen Anordnungen flexibel
einsetzbar. Es ergibt sich damit eine aus mehreren Modulen zusammen
gesetzte Gegenform, die für unterschiedlich gestaltete Öffnungen verwendet
werden kann. Diese modulartige Anordnung einer Gegenform bietet sich insbe
sondere dann an, wenn die im Betonformkörper vorzusehenden Öffnungen
keine eindeutig geometrisch bestimmte Gestalt einnehmen, wie etwa einen
Quader oder Kreis oder ein Dreieck, sondern aus mehreren unterschiedlichen
angeordneten geometrischen Figuren bestehen. Es können somit Teilgegen
formen angeordnet werden, die unterschiedlich geformt sind, als ganzes jedoch
eine Gegenform für eine vorgesehene Öffnung in dem Betonformkörper bilden.
Verschiedene Teilgegenformen können für unterschiedliche Öffnungen in
unterschiedlicher Zusammensetzung jeweils wiederverwendet werden.
Die Teilgegenformen können in einer ersten vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung parallel nebeneinander zu einer Seitenfläche des
Betonformkörpers angeordnet sein. Diese Anordnung bietet sich an, wenn
jeweils eine Öffnung des Betonformkörpers durch senkrecht angeordnete
Verstrebungen oder Ornamente verschlossen werden soll und gleichzeitig der
Betonformkörper in einem einheitlichen Gießverfahren hergestellt werden soll.
Die einzelnen Teilgegenformen werden dann im Abstand zueinander
angeordnet, wobei der Zwischenraum dann durch die Betonformmasse
aufgefüllt wird. Durch diese Anordnung der Teilgegenformen kann das
Ornament oder die Verstrebungen in einem einzigen Verfahren zusammen mit
dem Betonformkörper hergestellt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
vorteilhaft die Teilgegenformen parallel nebeneinander zu den Schalungs
flächen angeordnet. Diese Ausführungsform erlaubt es, die jeweiligen
Öffnungen durch parallel zu den Schalungsflächen angeordnete Verbindungen
zu schließen. Eine solche Ausführungsform ist z. B. möglich bei Nischen oder
Vertiefungen, die parallel zu den Schalungsflächen vorgesehen sind und
innerhalb eines Betonformkörpers angeordnet sind.
Die Teilgegenformen können jeweils nach allen Seiten
geschlossene Körper umfassen, wobei diese Körper dann jeweils entsprechend
ihrem Einsatz auch mehrmals verwendet werden können. Die Teilgegenformen
sind dann geschlossene Kästen in unterschiedlicher Gestaltung, je nach
Verwendung für eine Öffnung innerhalb des Betonformkörpers. Alternativ dazu
können die Teilgegenformen auch als zu den Schalungsflächen offene Körper
ausgebildet sein. Diese Ausführungsform bietet sich dann an, wenn die
Teilgegenformen direkt mit einer Oberfläche gegen eine Schalungsfläche
anliegt. In diesem Fall ist die Teilgegenform ein kastenförmiger Körper. Die
Seitenflächen dieses offenen Kastens bilden eine Seitenverschalung für den
Übergang zu den Seitenflächen des Betonformkörpers.
Ein ganz besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Schalungs
anordnung ist dadurch gegeben, daß die Gegenform aus zwei im Abstand
angeordnete Teilgegenformen besteht, deren Oberfläche parallel zu den
Schalungsflächen angeordnet ist. In dem durch den Abstand gebildeten
Zwischenraum innerhalb der Öffnung können dann Verschließungen
angebracht werden, die noch vor Einfüllen in die Betonformmasse eingebracht
werden. Insbesondere das Einbringen der Verschließungen noch vor dem
Einbringen der Betonformmasse hat den Vorteil, daß dadurch eine
Nachbearbeitung des Betonformkörpers nach dem Entformen nicht mehr
notwendig wird. Bei den Verschließungen handelt es sich z. B. um in
Betonwänden eines Gebäudes eingelassene Fenster, Türen oder andere
Verschließungen. Gerade bei dieser bevorzugten Ausführung der Erfindung,
die weiter unten noch ausführlich beschrieben wird, wird der Schalungsaufwand
bei der Herstellung einer solchen Wand ganz erheblich reduziert. Die
Verschließungen können vorab, vor Einfüllen des flüssigen Betons in die
Schalungsanordnung, eingehangen werden. Nach dem Einbringen und
Abhärten des Betons ist der Betonformkörper mit den vorzusehenen
Verschließungen fertig. Eine Nachbearbeitung der Wand bei dem Einbau der
Verschließungen entfällt.
In einer weiteren Ausgestaltung der erfinderischen
Schalungsanordnung ist die Teilgegenform vorteilhaft mit Dichtungen versehen,
so daß die einzelnen Teilgegenformen untereinander, gegen die
Schalungsfläche und gegen die Schalungsanordnung abgedichtet sind.
Eine ganz besonders vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch
gegeben, wenn der Betonformkörper durch zwei gegeneinander angeordnete
Schalungsflächen begrenzt ist, wobei die Teilgegenformen innerhalb der
Schalungsflächen angeordnet sind und die den Schalungsflächen zugewandten
Oberflächen jeweils bündig an einer Schalungsfläche anliegen. Ein solcher
eingeschalter Betonformkörper, der durch die beiden gegeneinander
angeordnete Schalungsflächen begrenzt ist, bietet sich insbesondere zur
Herstellung einer Gebäudewand oder einer Giebelwand oder eines Daches an,
mit Dachöffnungen für Türen, Fenster oder dergleichen, wobei die Öffnungen
durch Gegenformen abgedichtet sind, so daß ein monolithischer Raum mit
Formmasse ausgefüllt werden kann. Durch diese Schalungsanordnung kann
ein Gebäude komplett mit Seitenwänden, Giebelwänden und dem Dach in
einem Herstellungsprozeß hergestellt werden. Durch die Anordnung der
Schalungsanordnung, insbesondere deren zweiteilige Ausführung in Form von
Teilgegenformen, ist es möglich, Fensterrahmen mit Rolläden oder Türrahmen
komplett mit Türflächen vorab in die Schalungsanordnung einzubauen. Die
entsprechenden Fensterflächen werden mit den Teilgegenformen gegenüber
beiden Seiten sowohl nach innen als nach außen abgedeckt. Die Fenster und
Türflächen sind somit komplett in das Bauteil integriert. Somit kann in einem
Arbeitsgang, ohne größeren Fertigungsaufwand, sowohl Fenster und Türen als
auch Dachluken oder andere Öffnungen - bei Herstellung eines Daches mit der
Schalungsanordnung - als auch eine ganze Außenwand oder Giebelwand
komplett in einem Arbeitsgang hergestellt werden.
Die Schalungsanordnung bietet sich in ganz besonders
vorteilhafter Weise bei der Herstellung eines Fertighauses an, das vorab
komplett in einer Fabrik hergestellt wurde und per Transport als Ganzes zu
einem Aufstellort gebracht werden soll. Die erfindungsgemäße
Schalungsanordnung ermöglicht es, ein Fertighauses aus Beton in einem Stück
komplett herzustellen. Die Fenster und Türen, Dachluken oder dergl. sind somit
schon bei der Herstellung der Wände in das Fertighaus mit eingebaut worden.
Ein separater Arbeitsgang für den nachträglichen Einbau solcher
Verschließungen für die Wände oder das Dach entfallen.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung sowie aus den Unteransprüchen. Die
Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme von Zeichnungen anhand
eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in einer Schnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Schalungsanordnung.
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Seitendarstellung der
Schalungsanordnung nach Fig. 1.
Fig. 1 zeigt in einer Schnittdarstellung eine erfindungsgemäßen
Schalungsanordnung 1 für die Herstellung einer Wand eines Gebäudes mit
Öffnungen 2 für ein Fenster 3. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein, in
einer Fabrik vorab komplett hergestelltes Fertighaus. Die Wände des
Gebäudes bestehen aus einer eingebrachten und leicht angetrockneten
Betonformmasse 5. Jede Wand 4 (Fig. 2) ist mit einer eine Wand
repräsentierenden Schalungsanordnung 1 umgeben. Sie ist also jeweils von
zwei Schalungen umgeben, die als innere Schalung 6 (rechts) und äußere
Schalung 7 (links) dargestellt sind und jeweils eine Innenwand 8 und eine
Außenwand 9 des Gebäudes darstellen. Eine als äußere Schalung 7
verwendete Schalungsfläche 10 besitzt einen aufgebrachten Außenputz 13, der
bereits leicht angetrocknet ist. Bereits vorher wurde die vorzusehenden
Verschließung in Form des komplett fertiggestellten Fensters 3 mit
Fensterrahmen 11 und mit einem Rolladenkasten 12 fest in der
Schalungsanordung 1 fixiert. Die aufgespritzte Außenputzschicht 13 besteht
aus glasfaserverstärkten Teilen mit einer nach außen gerichteten
Strukturauflage 14. Die innere Schalung 6 überdeckt eine glasfaserverstärkte
Innenputzschicht 15, die ebenfalls leicht angetrocknet ist und im wesentlichen
eine glatte Oberfläche nach innen aufweist. Zwischen dem leicht
angetrockneten Innen- und Außenputz ist eine Schicht der Betonformmasse 5
dargestellt, die noch nicht angetrocknet ist, und bzw. noch zähflüssig ist.
An der Stelle der Wand 4, an der die Öffnung 2 für das Fenster 3
vorgesehen ist, sind zur äußeren und inneren Schalung 6, 7 zwei
Teilgegenformen 16, 17 angeordnet, die jeweils mit einer Oberfläche 18, 19
parallel und dicht aufliegend zur den jeweiligen Schalungsflächen 10
angeordnet sind und die Öffnung 2 gegenüber der eingefüllten flüssigen
Betonformmasse 5 durch einen Dichtung 20 abdichten. Durch die Dichtung 20
ist die Öffnung 4 damit gegenüber der eingefüllten Betonformmasse hermetisch
abgedichtet. Ein Teil der Öffnung 4, der nach innen angeordnet ist, wird durch
die Teilgegenform 17 abgedeckt, der Teil, der nach außen in Richtung
Außenwand angeordnet ist, wird durch die Gegenform 17 abgedeckt. Die den
Schalungsfläche gegenüberliegende Längsseite 21, 22 der Teilgegenformen
16, 17 sind im Abstand zu einander angeordnet. In einem so gebildeten
Zwischenraum 25 ist das komplett vorgefertigte Fenster 3 mit Fensterglas und
Rahmen 11 und mit einem Rolladenkasten 12 eingehangen. Die
Betonformmasse 5 kann jetzt in den nicht durch die Öffnung 2 abgedeckten
Raum zwischen den Schalungen 6, 7 eingebracht werden. Nach Abhärten der
Betonformmasse werden die äußeren und inneren Schalungen 6, 7 von dem
Betonformkörper gelöst. Anschließend werden die Teilgegenformen 16, 17 aus
der Öffnung 2 entfernt.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Schalungsanordnung von Fig. 1 in einer perspektivischen Darstellung. Die in
Fig. 1 bereits beschriebenen äußeren und inneren Schalungsflächen 10 sind in
Fig. 2 als durchsichtige Flächen dargestellt. Fig. 2 zeigt die Wand 4 mit jeweils
zwei Öffnungen 2, 2a, wobei die Öffnung 2a für eine Tür 24 vorgesehen ist. Die
andere Öffnung 2 ist für das Fenster 3 vorgesehen, wie aus Fig. 1 ersichtlich.
Die beiden Öffnungen 2, 2a werden durch Teilgegenformen 16, 17 vor dem
Einfüllen mit der flüssigen Betonmasse 5 ausgefüllt. In dem Zwischenraum 25
der beiden Teilgegenformen 16, 17 ist an der einen Stelle die komplett
vorgefertigte Türe, und an der anderen Stelle in der Öffnung für das Fenster 3
(in der Anordnung gemäß Fig. 1) eingebaut. Die Schalungsanordnung 1 der
Wand 4 bildet somit ein monolithischer Raum, der durch die innere und äußere
Schalung 6, 7 seitlich begrenzt ist. Die Schalungsanordnung 1 kann durch eine
Einfüllvorrichtung mit flüssiger Betonformmasse in einem Arbeitsgang
ausgefüllt werden. Nach Abhärten der Betonformmasse 5 zu einem
Betonkörper wird die innere und äußere Schalung 6, 7 inklusive der
Teilgegenformen von der Wand 4 entfernt.
1
Schalungsanordnung
2
,
2
a Öffnungen
3
Fenster
4
Wand
5
Betonformmasse
6
Innere Schalung
7
Äußere Schalung
8
Innenwand
9
Außenwand
10
Schalungsfläche
11
Fensterrahmen
12
Rolladenkasten
13
Außenputz
14
Strukturauflage
15
Innenputzschicht
16
Teilgegenform, innen
17
Teilgegenform, außen
18
Oberfläche der Teilgegenform
19
Oberfläche der Teilgegenform
20
Dichtung
21
Längsseite der Teilgegenform
22
Längsseite der Teilgegenform
24
Tür
25
Zwischenraum
Claims (16)
1. Schalungsanordnung für einen mit Öffnungen (2, 2a) versehenen
Betonformkörper, umfassend wenigstens eine Schalungsfläche (10),
wobei an den für die Öffnungen (2, 2a) vorgesehenen Stellen eine
jeweils eine Öffnung ausfüllende Gegenform angeordnet ist, die an einer
Oberfläche (18, 19) von der Schalungsfläche (10) überdeckt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenform zusammengesetzte und wieder lösbare
Teilgegenformen (16, 17) umfaßt, die in ihrer Gesamtheit jeweils eine
Öffnung (2, 2a) vollständig ausfüllen.
2. Schalungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Teilgegenformen (16, 17) parallel nebeneinander zu einer
Seitenfläche des Betonformkörpers angeordnet sind.
3. Schalungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Teilgegenformen (16, 17) parallel nebeneinander zur Schalungs
fläche (10) angeordnet sind.
4. Schalungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilgegenformen (16, 17) als nach allen Seiten
geschlossener Körper ausgebildet sind.
5. Schalungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilgegenformen (16, 17) jeweils einen zur
Schalungsfläche (10) offenen Körper umfassen.
6. Schalungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gegenformen zwei im Abstand angeordnete
Teilgegenformen (16, 17) umfassen mit parallel zu den Schalungs
flächen (10) angeordneten Oberflächen (18, 19).
7. Schalungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand einen Zwischenraum (25) umfaßt, der durch
Verschließungen (3, 24) der Öffnung (2, 2a) ausgefüllt ist.
8. Schalungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschließungen (3, 24) mit dem Betonkörper seitlich eine
formschlüssige Verbindung umfassen.
9. Schalungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß Dichtungen (20) vorgesehen sind, mit denen die
Teilgegenformen (16, 17) untereinander und gegenüber der Schalungs
fläche (10) und der Schalungsanordnung (1) abgedichtet sind.
10. Schalungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Betonformkörper durch zwei gegeneinander
angeordnete Schalungsflächen (10) begrenzt ist, wobei die
Teilgegenformen (16, 17) innerhalb der Schalungsflächen (10)
angeordnet sind, und die den Schalungsflächen zugewandte
Oberflächen (18, 19) jeweils bündig an einer Schalungsfläche (10)
anliegen.
11. Verfahren zur Herstellung eines mit Öffnungen (2, 2a) versehenen
Betonformkörpers mit einer Schalungsanordnung (10) umfassend die
Schritte:
- - an Stellen, die für die Öffnungen (2, 2a) vorgesehen sind, wird eine die Öffnungen (2, 2a) nachbildende Gegenform angeordnet, die an einer Oberfläche (18, 19) von einer Schalungsfläche (10) überdeckt wird,
- - ein nicht durch die Gegenform bedeckter Raum innerhalb der Schalungsanordnung wird mit flüssiger Betonformmasse (5) ausgefüllt, und
- - nach dem Abhärten der Betonformmasse (5) wird der Betonformkörper von der Schalungsanordnung (1) und der Gegenform entformt,
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
Einfüllen der Betonformmasse Verschließungen (3, 24) des
Betonformkörpers in den Zwischenraum (25) eingebracht werden.
13. Schalungsanordnung zum Gießen von Betonformmasse zur Herstellung
eines Gebäudes mit Seitenwänden, Giebelwänden und einem Dach mit
Wand-/Dachöffnungen für Türen, Fenster oder dergleichen, wobei die
Öffnungen durch Gegenformen abgedichtet sind, so daß ein
monolithischer Raum mit Formmasse ausgefüllt werden kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenformen zusammengesetzte und wieder lösbare
Teilgegenformen (16, 17) umfassen, die in ihrer Gesamtheit jeweils eine
Öffnung (2, 2a) vollständig ausfüllen.
14. Schalungsanordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gegenformen zwei gegeneinander und parallel zu den
Schalungsflächen angeordnete Teilgegenformen (16, 17) umfassen,
wobei zueinander gerichtete Oberflächen (18, 19) der Teilgegenformen
einen Zwischenraum (25) aufweisen, in dem komplett vorgefertigte
Türen (24), Fenster (3) oder dergleichen für das Gebäude angeordnet
sind.
15. Verfahren zum Bau eines Gebäudes mit Seitenwänden, Giebelwänden
und einem Dach mit Wand-/Dachöffnungen für Türen (24), Fenster (3)
oder dergleichen in einer Schalungsanordnung (1) mit gehärteter
Betonformmasse (5), wobei die Öffnungen (2, 2a) durch Gegenformen
bedeckt sind, so daß ein monolithischer Raum mit Betonformmasse (5)
ausgefüllt werden kann, umfassend die Schritte:
- - Anordnen von das Gebäude repräsentierenden inneren und äußeren Schalungen (6, 7),
- - Auffüllen des monolithischen Raumes mit der Formmasse (5),
- - Abhärten der Formmasse (5),
- - Entformen und Einbau von Türen (24), Fenster (3) oder dergleichen,
16. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Entformen die Teilgegenformen (16, 17) entfernt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999102172 DE19902172A1 (de) | 1999-01-21 | 1999-01-21 | Schalungsanordnung und Verfahren zum Bau eines Gebäudes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999102172 DE19902172A1 (de) | 1999-01-21 | 1999-01-21 | Schalungsanordnung und Verfahren zum Bau eines Gebäudes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19902172A1 true DE19902172A1 (de) | 2000-09-21 |
Family
ID=7894868
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999102172 Ceased DE19902172A1 (de) | 1999-01-21 | 1999-01-21 | Schalungsanordnung und Verfahren zum Bau eines Gebäudes |
Country Status (1)
Country | Link |
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