DE19901949A1 - Bewegliche zwei- oder mehrstückige Herzstückspitze - Google Patents

Bewegliche zwei- oder mehrstückige Herzstückspitze

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Abstract

Um bei einer defekten beweglichen zwei- oder mehrstückigen, wenigstens eine Hauptspitze (3) und eine Nebenspitze (4) aufweisenden Herzstückspitze für eine Weiche einer Gleisschiene mit einem an der Hauptspitze (3) angreifenden Stellorgan zu vermeiden, daß es beim Überfahren von der Spitze her im Extremfall zu Entgleisungen der überfahrenden Fahrzeuge kommt, sind wenigstens die Hauptspitze (3) und die Nebenspitze (4) quer zur Schienenerstreckung formschlüssig, jedoch zueinander längsverschieblich miteinander verbunden.

Description

Die Erfindung betrifft eine bewegliche zwei- oder mehrstückige Herzstückspitze für eine Weiche nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige Herzstückspitzen werden vorzugsweise bei Weichen eingesetzt, bei denen der Radius des abzwei­ genden Gleises kleiner ist als 760 Meter. Durch die zwei- oder mehrstückig ausge­ bildete Herzstückspitze wird erreicht, daß sicheres, geräuscharmes und verschleiß­ reduzierendes Überfahren der Weiche auch von der Spitze her ermöglicht wird. Derartiges Überfahren von Weichen kommt häufig bei Fahrwegen für Nahverkehrs- und U-Bahnen vor.
Um die Stellkräfte zum Verstellen der Herzstückspitze so gering wie möglich zu hal­ ten, greift das Stellorgan soweit wie möglich am vorderen Ende der Hauptspitze an. Da die Nebenspitze erst weiter nach hinten versetzt angeordnet ist, muß sie über Mitnahmemittel mit der Hauptspitze verbunden sein. Als Mitnahmemittel haben sich kraftschlüssige Verbindungen durchgesetzt. Üblicherweise werden Schraubverbin­ dungen, die sich durch Hauptspitze und Nebenspitze erstrecken, eingesetzt. Um eine Längsverschieblichkeit zwischen Hauptspitze und Nebenspitze zu ermöglichen, werden diese Schraubverbindungen üblicherweise mit Bundbuchsen ausgerüstet, die ein gewisses Spiel zwischen Hauptspitze und Nebenspitze zulassen.
Nachteilig bei dieser Ausbildung können die Schraubverbindungen durch Ermüdung, Verschleiß oder unsachgemäße Handhabung brechen, so daß die Nebenspitze nicht mehr der Bewegung der Hauptspitze folgt. Der Geber zur Anzeige der Schaltstellung der Herzstückspitze ist üblicherweise räumlich dem Stellorgan zugeordnet, so daß ein Defekt der Anbindung der Nebenspitze an die Hauptspitze durch den Geber nicht festgestellt werden kann. Von daher kann das Überfahren einer defekten mehrteiligen Herzstückspitze von der Spitze her im Extremfall zu Entgleisungen der überfahrenden Fahrzeuge führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bewegliche zwei- oder mehrstückige Herzstückspitze derartig auszubilden, daß die vorstehend beschriebene Gefahr ausgeschlossen wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 8 beschrieben.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bei einer zwei- oder mehrstückigen beweglichen Herzstückspitze mit einfachen Mitteln eine sichere Anbindung der Nebenspitze an die Hauptspitze erreicht wird. Bei der Ausbil­ dung mit den Merkmalen nach den Ansprüchen 4 und 5 können sogar bereits im Einsatz befindliche Weichen mit einer erfindungsgemäßen Anbindung nachgerüstet werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf das Herzstück einer Weiche,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Haupt- und Nebenspitze mit einer sich unter ihnen erstreckenden Lasche, die mit dem Schienenfuß der Hauptspitze verklemmt ist und
Fig. 3 einen Schnitt gemäß Fig. 2 mit einer an die Hauptspitze angeschraubten Lasche,
Fig. 4 eine vergrößerte Draufsicht auf das Ende der Nebenspitze.
Um eine ausreichende Übersichtlichkeit in den Figuren zu erhalten, wurden Befesti­ gungsmittel und Schwellen nicht dargestellt. Fig. 1 zeigt das Herzstück einer Wei­ che. Zwischen den Flügelschienen 1, 2 ist die bewegliche Herzstückspitze angeord­ net. Dabei ragt die Hauptspitze 3 weiter vor als die Nebenspitze 4. Die Spitzenberei­ che 5, 6 von Hauptspitze 3 und Nebenspitze 4 setzen sich nach hinten zur nicht dargestellten, sich anschließenden Schiene über Federbereiche 7, 8 fort. Am vor­ dersten Spitzenbereich 5 der Hauptspitze 3 greift die Stellstange 9 des Stellantrie­ bes 10 an. Die Spitzenbereiche 5, 6 von Hauptspitze 3 und Nebenspitze 4 sind der­ artig ausgebildet, daß der Spitzenbereich 6 der Nebenspitze 4 in einer Tasche 11 des Spitzenbereichs 5 der Hauptspitze 3 liegt. Dadurch wird eine gleichmäßige Kontur der gesamten Herzstückspitze erreicht und die eigentliche Spitze am Spit­ zenbereich 6 der Nebenspitze 4 wird nicht zu stark geschwächt. Aus kinematischen Erfordernissen gleiten die Spitzenbereiche 5, 6 von Hauptspitze 3 und Nebenspitze 4 beim Verstellen der Herzstückspitze gegeneinander.
Querverschraubungen 12, 13 erstrecken sich durch die Spitzenbereiche 5, 6 von Hauptspitze 3 und Nebenspitze 4. Die Verschraubungen wirken in bekannter Weise mit Bundbuchsen zusammen, so daß eine Längsverschiebung zwischen Hauptspitze 3 und Nebenspitze 4 möglich ist. Die Verschraubungen mit den Bundbuchsen sind nur schematisch dargestellt.
Beim Ausführungsbeispiel ist im Übergang zwischen den Spitzenbereichen 5, 6 und den Federbereichen 7, 8 der Hauptspitze 3 und der Nebenspitze 4 eine sich unter den Unterseiten dieser erstreckende Lasche 14, 15 angeordnet. Die Lasche 14 ge­ mäß Fig. 2 weist einen Klemmriegel 16 und ein Klemmstück 17 auf, die jeweils den Fuß 18 der Hauptspitze 3 übergreifen. Über eine Schraubverbindung, bestehend aus Schraube 19 und Mutter 20, erfolgt die Verspannung am Fuß 18 der Haupt­ spitze 3. Der Fuß 21 der Nebenspitze 4 wird von der Lasche 14 untergriffen. Ein sich nach oben erstreckender Mitnehmer 22 hintergreift den Fuß 21 der Nebenspitze 4. Der Mitnehmer 22 weist einen geringen Abstand 23 zur Außenkante des Fußes 21 der Nebenspitze 4 auf. Dadurch wird das Gleiten der Hauptspitze 3 zur Nebenspitze 4 beim Verstellen der Herzstückspitze mit geringsten Reibungswiderständen ermög­ licht. Eine derartige Ausbildung eignet sich besonders zum Nachrüsten bereits her­ gestellter oder verlegter Weichen.
Die Lasche 15 gemäß Fig. 3 entspricht vom grundsätzlichen Aufbau der Lasche 14 gemäß Fig. 2. Diese Lasche 15 ist jedoch an der der Nebenspitze 4 gegenüberlie­ genden Außenseite 24 der Hauptspitze 3 angeschraubt. Die Lasche 15 ist U-förmig ausgebildet, wobei ein Schenkel 25 an der Außenseite 24 der Hauptspitze 3 anliegt und hier mit einer Schraube 26 verschraubt ist, welche über ein Sicherungsblech 27 gesichert wird. Diese, wie auch die nachfolgend beschriebenen Ausbildungen, eignen sich besonders, wenn sie bereits von Anfang an konstruktiv vorgesehen werden.
Bei der Ausbildung nach Fig. 4 übergreift eine Lasche 28 das spitzenseitige Ende 29 der Nebenspitze 4. Sie ist mit einer Schraubverbindung, bestehend aus Schraube 30, Mutter 31 und Sicherungselement vor dem Ende 29 der Nebenspitze 4 mit der Hauptspitze 3 verbunden. Im Ausführungsbeispiel durchdringt die Schraube 30 eine Bohrung durch die Hauptspitze 3. Selbstverständlich müssen Lasche 28 und Mutter 31 unterhalb des Eingriffsbereiches des überfahrenden Radkranzes liegen.
Andere Varianten der formschlüssigen Anbindung der Nebenspitze 4 an die Haupt­ spitze 3 können erzielt werden, daß die Nebenspitze 4 zumindest mit ihrer Unter­ seite in einer sich längs erstreckenden Kammer der Hauptspitze 3 geführt wird oder indem die Hauptspitze 3 mit einem Kulissenelement ausgebildet ist, das in eine sich längs erstreckende Kammer an der Unterseite der Nebenspitze eingreift.
Es ist auch denkbar, daß die Hauptspitze die Nebenspitze wenigstens abschnitts­ weise untergreift und hier mit einem nach oben gerichteten Bolzen in ein Langloch an der Unterseite der Nebenspitze, das als Sackloch ausgebildet sein kann, ein­ greift. In gleicher Weise kann die Nebenspitze die Hauptspitze wenigstens ab­ schnittsweise untergreifen und hier mit einem nach oben gerichteten Bolzen in ein Langloch, das als Sackloch ausgebildet sein kann und an der Unterseite der Haupt­ spitze angeordnet ist, eingreifen.
Auch ein Anschweißen eines Formschlußelementes an die Hauptspitze 3 und/oder die Nebenspitze 4 ist möglich.
Bezugszeichenliste
1
Flügelschiene
2
Flügelschiene
3
Hauptspitze
4
Nebenspitze
5
Spitzenbereich
6
Spitzenbereich
7
ederbereich
8
Federbereich
9
Stellstange
10
Stellantrieb
11
Tasche
12
Querverschraubung
13
Querverschraubung
14
Lasche
15
Lasche
16
Klemmriegel
17
Klemmstück
18
Fuß
19
Schraube
20
Mutter
21
Fuß
22
Mitnehmer
23
Abstand
24
Außenseite
25
Schenkel
26
Schraube
27
Sicherungsblech
28
Lasche
29
Ende
30
Schraube
31
Mutter

Claims (8)

1. Bewegliche zwei- oder mehrstückige, wenigstens eine Hauptspitze (3) und eine Nebenspitze (4) aufweisende Herzstückspitze für eine Weiche einer Gleis­ schiene mit einem an der Hauptspitze (3) angreifenden Stellorgan, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die Hauptspitze (3) und die Nebenspitze (4) quer zur Schienenerstreckung formschlüssig, jedoch zueinander längsver­ schieblich miteinander verbunden sind.
2. Bewegliche Herzstückspitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptspitze (3) und die Nebenspitze (4) quer zur Schienenerstreckung zu­ sätzlich kraftschlüssig miteinander verbunden sind.
3. Bewegliche Herzstückspitze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kraftschlüssige Verbindung über eine oder mehrere vorzugsweise mit Bundbuchsen versehene Querverschraubungen (12, 13) erfolgt.
4. Bewegliche Herzstückspitze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formschlußverbindung über eine sich unter den Unterseiten von Hauptspitze (3) und Nebenspitze (4) erstreckende Lasche (14, 15) erfolgt, die mit der Hauptspitze (3) verbunden ist und die Nebenspitze (4) durch einen sich nach oben erstreckenden Mitnehmer (22) hintergreift.
5. Bewegliche Herzstückspitze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formschlußverbindung über eine vor dem Ende (29) der Nebenspitze (4) mit der Hauptspitze (3) verbundene Lasche (28) erfolgt, die sich über die Nebenspitze (4) erstreckt.
6. Bewegliche Herzstückspitze nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (14, 15, 28) mit der Hauptspitze (3) durch Verschrauben, Verklemmen oder Schweißen verbunden ist.
7. Bewegliche Herzstückspitze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nebenspitze (4) zumindest mit seiner Un­ terseite in einer sich längs erstreckenden Kammer der Hauptspitze (3) geführt wird oder die Hauptspitze (3) mit einem Kulissenelement in eine sich längs er­ streckende Kammer an der Unterseite der Nebenspitze (4) eingreift.
8. Bewegliche Herzstückspitze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptspitze (3) oder die Nebenspitze (4) die Nebenspitze (4) oder die Hauptspitze (3) wenigstens abschnittsweise un­ tergreift und hier mit einem nach oben gerichteten Bolzen in ein Langloch, das als Sackloch ausgebildet sein kann, an der Unterseite der Nebenspitze (4) oder der Hauptspitze (3) eingreift.
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